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Meine Finanzen und Vorstellung

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Zitat von MarcMuc am 7. Februar 2024, 10:37 Uhr

Ich bin optimistisch, dass sie dieses Jahr wieder irgendwo im Bereich 23-27% landet.

Sehr gut! 🙂

Kommend aus einem Land, wo die 42h Woche noch immer Stand der "Technik" ist, halte ich eine 30 Stunden-Woche auf 5 Tage zu verteilen extrem ineffizient. Eher würde ich wenn möglich 10h in 3 Tagen machen, falls möglich. Ansonsten hat man am 5. Tag erneut den Arbeitsweg, man ist trotzdem 6h der Wachzeit an der Arbeit, sprich vom Rest des Tages hat man deutlich weniger als wenn man frei hätte.

Ich plädiere viel eher dafür, den Freitag - also den zusätzlichen freien Tag - zu nutzen für den Aufbau eines eigenen Nebenbusiness, welches Freude macht. Arbeiten macht ja den meisten nur deshalb nicht Freude, weil sie keinen befriedigenden Job haben - ergo wollen sie möglichst früh raus / reduzieren. Mit einem Nebenbusiness - welches idealerweise langfristig skalierbar resp. mögl. passiv funktionieren sollte, baut man sich ein eigenes Standbein auf nebst dem reinen Depot mit seinen 6-8% langfristigen Renditen.

Hat beides seine Vor- und Nachteile @marianori. Ich arbeite eigentlich gerne 6 Stunden. Die Zeit vergeht unglaublich schnell und danach ist vom Tag noch genügend Zeit übrig, um alles mögliche andere zu machen. Sei es Einkäufe, Sport, Arztbesuche etc. Sich drei Tage von früh bis spät auf die Arbeit schleppen hört sich für mich tatsächlich überhaupt nicht gut an 😀 Ich arbeite z. B. Donnerstags immer von 7-18 Uhr. Auf den langen Donnerstag hab ich eigentlich nie Lust und abends mache ich auch nichts mehr, weil ich zu platt bin. Das ist (bis auf die geleistete Arbeitszeit) für mich ein toter Tag.

Riesiger Vorteil ist natürlich, dass man dann jede Woche 4 freie Tage hätte. Aber kann man an den zwei zusätzlichen freien Tagen tatsächlich sein Glücksbarometer derart füllen, dass man drei "verlorene Tage" wieder ausgleicht? Für meinen Teil wage ich das zu bezweifeln.

Macht jemand hier dieses Modell und kann davon berichten?

ich hatte als ich in Elternzeit in Teilzeit war immer den Montag frei. Das würde ich nicht mehr machen: ich dachte, ist doch cool. Alle haben Stress und ich kann mich im Fitness Studio entspannen. Wenn ich am Dienstag ins Büro kam, war schon überall die K...am Dampfen und ich hatte endlose Mails durchzulesen. Wenn dann eher den Freitag. Auf jeden Fall ist ein langes Wochenende eine tolle Sache!

Ich denke, es wird über zwei Dinge diskutiert, die aber nicht zwingend (bei jedem) zusammengehören: Effizient arbeiten und Geld verdienen oder/und effizient erholen und den Tag genießen, Akku aufladen usw.

@marianori sehe ich eher bei Thema 1, also mehr und effizient Geld verdienen,  @arnim scheint Thema 2 zu verfolgen, also sich eher effizient zu erholen..... auch für den Job. Das ist letztlich, also für mich, Typ - bedingt. Ich war bis zuletzt Typ 1, Geld ranschaffen, so effizient wie möglich, ein freier halber oder ganzer Tag bringt gar nix, muss eh nachgearbeitet werden und ständig denkt man sowieso was wohl in den einzelnen Projekten gerade los ist. Von Mail Terror ganz abgesehen und 'nur mal ganz kurzen Fragen am Telefon', trotz dass man frei hat.

Jetzt in meiner Relaxphase: die Kunst ist es nicht, möglichst effizient das Glück zu suchen, sondern in einer individuell gestalteten Ineffizienz sein Glück zu finden, täglich und immerzu. Ineffizient eine beliebige Anzahl Parallelprojekte je nach Lust und Laune und Wetter und Fitness und Ideen der Frau oder Kumpels ... täglich auszuwählen, komplette Freiheit eben. Während man arbeitet für Geld, für mich schwer vorstellbar. Jeder Jeck is anders.

Eine 1 jährige Schnupperteilzeit mit freiem Montag hatte ich vor ein paar Jahren gemacht. War für mich so lala. Nun 2*3 Jahren Sabbatical. Bin auch mal gespannt wie das in Summe ist. Ist eine Frage des Jobs und des eigenen Anspruchs. Als Selbständiger schwieriger wie als Angestellter.

Ich hoffe ich schaffe es meinen Anspruch gezielt zurückzuschrauben mit dem Wissen, dass ich in wenigen Jahren eh ganz aufhören will und kann.

However, richtig frei in der Birne wird man erst wenn die Verpflichtungen nach außen weg sind (sind sie das überhaupt im Leben mit anderen Menschen?)

Also was Teilzeit und die Aufteilung von Stunden und Tagen betrifft, so habe ich mit meiner Vorgesetzten folgendes ausgehandelt:

Montag und Dienstag 11:00 - 16:00

Mittwoch frei

Donnerstag und Freitag wieder 11:00 - 16:00

 

Das hat für mich den Vorteil, dass ich die Kinder morgens in die Kita bringen, anschließend noch eine Stunde lang entspannt den Tag vorbereiten kann (Heißgetränk, etwas Musik, etwas Lesen) und dann zur Arbeit fahre.

Der Mittwoch ist eine kleine Oase, auch wenn es bei den familiären Aufgaben verbleibt.

Für mich ist jedenfalls (meist) nach 2 Tagen auf der Arbeit noch keine große Ermüdungserscheinung gegeben (Stressphasen sind da eher von der jeweiligen Jahreszeit und Festlichkeiten abhängig + Personalausfällen) und ich fühle mich mit dem Modell ganz wohl. Frei verfügbare Urlaubstage setze ich selten "strategisch", da ein freier Tag für mich ein freier Tag ist. Doch durch die Aufteilung hätte man eigentlich mit jedem Tag einen Übergang von oder hin zu einem weiteren freien Tag.

Kenne es aus Deutschland so, dass weniger Stunden typischerweise bedeutet, dass man weniger Stunden an einer gleichbleibenden Zahl von Tagen arbeitet, also beispielsweise 30h an 5 Tagen. In der Schweiz wird Teilzeit in aller Regel in Prozent angegeben, ein Tag sind logischerweise 20%. Wenn jemand 80% arbeitet heisst das dann typischerweise, dass er immer einen Tag frei hat, in der Woche. Aber am jeweiligen Arbeitstag sinken die Stunden nicht.

Bin mir nicht sicher, was ich besser finde. Als ich es mir als Werkstudent mal aussuchen konnte habe ich mich für das Modell mit weniger Arbeitstagen, aber dafür mehr freien Tagen und mehr Stunden Arbeit pro Tag entschieden. Ist für mich kein grosser Unterschied, ob ich sechs, oder neun Stunden gearbeitet habe - es bleibt halt ein Tag, an dem ich bei der Arbeit war und gearbeitet hab - Tag gelaufen.

Zitat von DeanCorso am 8. Februar 2024, 12:16 Uhr

Für mich ist jedenfalls (meist) nach 2 Tagen auf der Arbeit noch keine große Ermüdungserscheinung gegeben (Stressphasen sind da eher von der jeweiligen Jahreszeit und Festlichkeiten abhängig + Personalausfällen) und ich fühle mich mit dem Modell ganz wohl.

Das ist halt noch etwas Anderes, wenn man einen typischen Bürojob wohlmöglich noch mit Projektarbeit und ständiger Abrufbereitschaft auch nach Feierabend und am Wochenende hat, um Rede und Antwort zu stehen, oder Entscheidungen zu treffen.

Zitat von Sparschwein am 8. Februar 2024, 15:15 Uhr
Zitat von DeanCorso am 8. Februar 2024, 12:16 Uhr

Für mich ist jedenfalls (meist) nach 2 Tagen auf der Arbeit noch keine große Ermüdungserscheinung gegeben (Stressphasen sind da eher von der jeweiligen Jahreszeit und Festlichkeiten abhängig + Personalausfällen) und ich fühle mich mit dem Modell ganz wohl.

Das ist halt noch etwas Anderes, wenn man einen typischen Bürojob wohlmöglich noch mit Projektarbeit und ständiger Abrufbereitschaft auch nach Feierabend und am Wochenende hat, um Rede und Antwort zu stehen, oder Entscheidungen zu treffen.

Ich kenne es noch aus meiner Zeit in der Heimarbeit mit den Rufbereitschaften, dass diese immerhin anteilig als Arbeitsstunden gewertet wurde und somit auf das Zeitkonto einflossen.
Wenn es solche Regelungen bei Dir nicht geben sollte, kann man da vielleicht etwas mit dem Chef aushandeln oder schaut für sich, wie lange man das machen möchte und kann. Für mich wäre es jedenfalls nichts (mehr) und ich bin da inzwischen auch sehr konsequent was meine Erreichbarkeit (auch im Hinblick auf Whatsapp-Gruppen der Arbeitskollegen) außerhalb der Arbeitszeiten betrifft.

Sollte dies je nach Berufsbild ein fester Bestandteil sein, gehört da meiner Meinung nach auch eine kompensierende Komponente hinzu. Ansonsten gibt man zu viel Kontrolle über sein (Privat)Leben ab. 😐

Ich war in jungen Jahren ebenfalls ständig erreichbar. Mein AG hatte mit Gesetzen nix am Hut. 50-70 Std pro Woche gabs regelmäßig. Wobei ich sagen muss, dass nie ein Zwang vorhanden war. Hab’s gerne gemacht. Verantwortung hat Spaß gemacht. Ausbezahlung der Überstunden (wenn auch ohne Zuschläge) hat die Haushaltskasse gern gesehen.

Dann in die Selbstständigkeit. Fast zeitgleich mit einem ehemaligen Kollegen. Zeiteinsatz dann völlig eskaliert - über Jahre.Der damalige Kollege ist komplett ausgebrannt. Irgendwann bei mir als Angestellter rein. Heute teils sehr sensibel bei etwas anspruchsvolleren Aufgaben. Der ist richtig durch. Wie gesagt: Ursache liegt in Zeit der Selbstständigkeit. Gottlob nicht mein Verschulden.

Ich habe als AG früher auch  meine MA am WE oder nach Feierabend kontaktiert.

Mittlerweile hat das massiv abgenommen. Kommt aber hier und da trotzdem noch vor. Liegt u.a. daran, dass ich teils am WE arbeite und dann Fragen aufpoppen.

Ich kann für mich sagen: Je nach „Herkunft“ muss man sich als Arbeitgeber oder Vorgesetzter erstmal selbst sensibilisieren. Ich hatte immer gebrannt und das als normal angesehen. Ist es selbstverständlich aber nicht.

Jetzt, wo ich mich beruflich etwas weniger wichtig. nehme und versuche während der regulären Arbeitszeiten meine Aufgaben zu erledigen, wird das kontaktieren MA nach Feierabend merklich geringer.

Im Kundenkreis gibt es diverse Projektleiter, die mich abends, am WE oder gar Weihnachten kontaktieren - und ich spreche nicht von Notfällen.
Scheint weiterhin keine Ausnahme in der Position zu sein?

 

Tja was du oben beschreibst, ist halt der typische Alltag im Kaderwesen. Aus genau dem Grund hat man irgendwann kein klassischer Arbeitsvertrag mehr wo Zeit geregelt ist, sondern ein Entgelt und einen Aufgabenbereich. Wie dieser zu bewältigen ist, ist dann eben die verantwortungsvolle und anspruchsvolle Aufgabe der Kaderperson.

Die höhere Belastung ist selbstredend - entsprechend fliesst dies ins Gehalt ein. Da haben die meisten klassisch Angestellten ein völlig falsches und naives Bild und vertreten entsprechend populistische Meinungen gegen all die ach so bösen Kaderleute - sind wir ehrlich - eine Grosszahl gerade im KMU Bereich machen grossartige Arbeit, sonst wäre unser Wohlstand und Technologie etc. nicht auf dem Niveau, wie es ist.

Zitat von Marianori am 9. Februar 2024, 9:17 Uhr

Die höhere Belastung ist selbstredend - entsprechend fliesst dies ins Gehalt ein. Da haben die meisten klassisch Angestellten ein völlig falsches und naives Bild und vertreten entsprechend populistische Meinungen gegen all die ach so bösen Kaderleute - sind wir ehrlich - eine Grosszahl gerade im KMU Bereich machen grossartige Arbeit, sonst wäre unser Wohlstand und Technologie etc. nicht auf dem Niveau, wie es ist.

Das hat meiner Meinung nach nichts mit Populismus, sondern einer gewissen "Kosten-Nutzen-Abwägung" zu tun - zumindest wenn man sich als einer der genannten Arbeitnehmer mit dem Thema befasst hat.
Zeit gegen Geld ist die gängige Vereinbarung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Dass ein höheres Maß an Zeit auch mehr Gehalt (im Idealfall - meist abhängig von Qualifikationen) mit sich bringt, ist ja gut nachvollziehbar.

Für mich stellt sich nur (aus eigener Erfahrung) die Frage, ab wann die Gesundheit und/oder Zwischenmenschliches zu leiden beginnt. Denn das ganze Geld bringt mir nichts, wenn ich dafür meine eigenen Bereiche zu stark vernachlässige.

Platt gesagt steckt man also wahrscheinlich (sei es als Angestellter, Selbstständiger oder Unternehmer) in einer der folgenden Situationen:

  • Positiv: Man hat tatsächlich den Jackpot gezogen/sich erarbeitet, bei welchem sich die Arbeit selten wie Arbeit anfühlt, da man mit Leidenschaft dabei ist und das Anforderungsverhältnis langfristig gut zu einem individuell passt, ohne woanders (große) Abstriche machen zu müssen.
  • Gemischt: Man muss sich sein Privatleben (Familie, Freunde, Hobbys, Routineuntersuchungen) sehr stark einteilen, um dies mit seinem Beruf zu vereinbaren.
  • Auf lange Sicht negativ: Man ist ein Workaholic, welcher unter Umständen beschäftigt bleiben möchte, um andere Dinge zu verdrängen bzw. den eigenen Selbstwert nur über die Ergebnisse der Arbeit definiert. Zur Rente hin fällt man in ein Loch und eine Sinnkrise.
    • Alternativ: Man ist sich gar nicht über seine aktuelle Lage im Klaren und "schwimmt" einfach mit, was die Ansprüche des Arbeitgebers betrifft (war bei mir als Berufseinsteiger so).
  • Negativ: Man weiss um die Folgen, aber glaubt ein paar Jahre lang "durchhalten zu müssen".
    • Da habe ich in meinem Umfeld schon das eine oder andere Mal erlebt, dass dieser Gewaltmarsch massive Folgen nach sich zieht und das Ziel (bis Abfindung/Summe X in X Monaten/Jahre durchhalten) teilweise nicht erreicht wird und ein Totalausfall erfolgt.

Die Bezeichnung der Kaderleute kenne ich von Menschen wie Rayk Hahne, welcher eigenen Aussagen nach aus dem Leistungssport kommt. Man kann diese Identität ("spielerisch" - im Bezug auf Rollenbilder und Teamwork) für sich nutzen wenn man mag und es einem hilft. Allerdings sehe ich es ganzheitlich so, dass jeder Beruf seinen Teil zum Ganzen der Gesellschaft beiträgt (sonst würde er nicht existieren), weswegen ich da eine potenzielle Selbsterhöhung etwas einseitig gedacht finde.

(Das Thema ist spannend, aber ich befürchte dass wir uns immer weiter vom Ursprung des Threads entfernen? Sollen wir vielleicht ein eigenes Thema dazu eröffnen?)

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