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Kann es kaum erwarten

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Hi Ayaka,

da freu ich mich gleich mit, das liest sich echt gut!

Ich selbst bin paar Jahre älter und hab in meiner aktiven Altersteilzeit noch 43 Monate in meinem Grosskonzern.

Wenn ich "draußen" jemandem davon erzähle, ernte ich oft Neid, bevor ich überhaupt was zu den Bedingungen erzählt habe. Die Leute denken dann immer, ich würde dann ganz aufhören zu arbeiten, ist wohl deren Wunschgedanke. 😉 In Wirklichkeit möchte ich nur aus diesem Job mit kleiner finanzieller Absicherung ausstiegen und  was anderes machen, freier sein. Ich bin dieses Jahr schon 30 Jahre in dieser Firma.

Ich finde es immer spannend, hier von gleichgesinnten sparsamen Frugalisten zu lesen, die oft ähnlich ticken.

Ja - es tut wirklich gut gleichgesinnte zu treffen.

Unter den Kollegen gibt es die wirklich nur vereinzelt. Viele interessiert das Konzept zwar ist aber am Ende für sie nicht umsetzbar, da sie lieber ihre großzügigen Konzerngagen für die üblichen Statussymbole verballern. Soll mir recht sein, mein Portfolio freut sich. Wären alle Frugalisten würde mein Portfolio echt leiden, die Umwelt würde sich jedoch freuen :-).

ich hab noch ein bisschen nachgebohrt - bei der letztjährigen Modellanpassung haben sie einige FU unfreundliche Änderungen eingeführt:

Obergrenze der Einzahlungen bei 20% des Gehalts (vorher musste nur ein gewisses Mindestbrutto von 1,3k pro Monat bleiben) - mein Auftrag von 4,4k pro Monat läuft aber als Altbestand weiter

Maximale Sabbatical Dauer 2 Jahre. Die 5 Jahre sind nur mehr bei Altersteilzeit und Übergang in die Rente möglich. Ich kann aber mehrere Sabbaticals aneinanderreihen - Widerspruch ist dabei nur betriebsbedingt ähnlich wie bei Arbeitszeitverringerung möglich - zwischendurch muss ich immer 1 Monat "arbeiten". Eigentlich gar nicht so schlecht - ab in die FU mit angezogener Handbremse - da ich ja "nur" auf Sabbatical bin behalte ich den Vertrag ja weiter. Sicher auch keine schlechte Grundlage für Auflösungsangebote sollten Kündigungswellen starten. Ein Sicherheitsnetz in den ersten 5 Jahren ist es auch, ich kann ja auch immer entscheiden ob ich weiter arbeite oder das nächste Sabbatical dranhäng.

hier sieht man aber schon ein bisschen das Problem - solche Regelungen unterliegen Änderungen und sind daher nur begrenzt planbar. Der Betriebsrat verhandelt für die Masse an Mitarbeitern und nicht die Handvoll Frugalisten. Darauf sollte man sich einstellen können.

 

Hallo Ayaka,

das klingt wirklich alles sehr gut! Glückwunsch zu deiner tollen Perspektive.

Solche Möglichkeiten sind definitiv Vorteile der Konzernwelt. Bei uns kann ich meinen Jahresbonus (ca. 15% des Jahresgehaltes) brutto für netto Entgeld-umwandeln. Ab dem 60. Lebensjahr kann ich die Summe dann als Einmalzahlung, 10-12 Jahresraten oder lebenslang verrentet abrufen. Damit lässt sich die FIRE Phase gut gestalten.

Sabbatical geht auch. Die Gesamtlaufzeit liegt bei 48 Monaten mit mindestens 70% Arbeitszeit, also 14 Monate frei. Diese kann man am Stück oder in Teilen über den Zeitraum nehmen. Eine prima Sache!

 

Moin an die Runde,

 

nach 10 Monaten (wow, wie die Zeit verfliegt) wieder mal ein Update von mir:

seit 01.01.2024 arbeite ich nur mehr 20 Stunden und habe eine 3 Tage Woche (Etappenziel: mehr freie Tage als Arbeitstage erreicht). Trotz 20 Stunden Job bleibt mir immer noch eine ansehnliche Sparquote :-P.

auf dem Zeitwertkonto befindet sich genug Guthaben für 5 Jahre Freistellung (185.000 EUR - Ziel: 5 Jahre Freistellung erreicht)

meine Ausgaben sind weiterhin überraschend gering, ich knausere jetzt nicht irgendwo und gönne mir, was ich möchte, überlege nur vorher ob ich es wirklich haben will - hier der 12 Monats Durchschnitt: 2023/756 EUR; 2022/925 EUR; 2021/774 EUR - Ausreißer sind meist größere Anschaffungen wie neuer Rechner oder Instandhaltungen am Haus. Wir wohnen zu zweit im Reihenhaus Eigentum. Immowert rund 200k.

das Portfolio Vermögen liegt bei 250k - alles passiv veranlagt, Mix aus Dividenden und Wachstumstitel. 18% Wertzuwachs seit 2020 + 3% an Dividendeneinnahmen - geht wahrscheinlich besser aber als Newbie bin ich schon zufrieden damit. Schichte hier aber auch kaum mehr um. Ab sofort werden Barrücklagen bespart - eventuell investiere ich noch ein bisschen, wenn es noch mal zu einem Fall kommt. Aber die Entnahmephase rückt ja auch langsam näher.

Renten und Pensionsansprüche greifen ab 65 - nach heutiger Rechnung habe ich Ansprüche von 2.200 Eur netto pro Monat, wobei da noch 6 Jahre Rentenansprüche in DE dazukommen. Kein Eckhaus, aber es reicht und lt. Rechnung bleiben auch noch 100k Reserve aus meinem Vermögen, zusätzlich könnte man immer noch was mit der Immobilie machen.

Ein erstes Sabbatical werde ich dann 2025 nehmen - irgendwo zwischen 6 Monaten und 2 Jahren - muss ich mir noch überlegen. Dann bleibt weiterhin die kleine Hoffnung auf ein Sozialplan Angebot - aber kalkulieren werde ich damit nicht.

das Ziel finanziell frei zu sein habe ich 2025, mit 49, erreicht - Dann schau ich weiter inwieweit sich die 20h gut anfühlen oder ich gar nicht mehr mag. Momentan gibt es leider Tendenzen mit Büropflicht und einem neuen Mikro-Management Führungsstil, die wohl eher für einen vorzeitigen Exit sprechen. Schade, mit 20h könnte man einiges an spannenden Themen trotzdem voranbringen.

glg

Aya

auf dem Zeitwertkonto befindet sich genug Guthaben für 5 Jahre Freistellung (185.000 EUR - Ziel: 5 Jahre Freistellung erreicht)

Du hast 185k bei deinem Arbeitgeber auf dem Stundenkonto geparkt, habe ich das richtig verstanden? Falls ja, empfindest du sie dort als gut aufgehoben? Bei mir sind es rund 5000€. Mehr würde ich unserer Führungsebene auch nicht unbedingt anvertrauen...

vg

PN an maxause@gmx.de

das Geld fließt in ein Treuhandvermögen (es ist kein Stundenkonto - es wird nur mehr mit Vermögenswerte gerechnet) mit entsprechender Fondsverwaltung. Zusätzlich gibt es eine Einlagensicherung durch den Konzern (Utility, die sind sehr stabil). Ja, mir persönlich ist das sicher genug. Das Treuhandvermögen ist natürlich auch klar vom Unternehmensvermögen getrennt. Die Führungsebene hat mit der Vermögensverwaltung nix zu tun, das liegt bei einem Fondsmanagement.

Der wesentliche Vorteil dieses Modells liegt in den massiven Steuerersparnissen die ich habe, da ich mit 30 und 40 Wochenstunden vom Brutto in das Konto eingezahlt habe und dann erst bei Auszahlung zu einer weit niedrigeren Bemessungsgrundlage von 20h versteuere anstatt meinen FIRE Bedarf aus dem Netto zu finanzieren.

Hallo Ayaka,

danke für das Update und Glückwunsch zur Stundenreduzierung!

Das Zeitwertkonto ist eine tolle Sache, doch der größte Hebel liegt bei dir denke ich wirklich im genügsamen Lebensstil. Es gibt auch Menschen, denen in einer ähnlichen Situation ein Millionenvermögen nicht genügt.

Verstehe ich das richtig, zusammenfassend möchtest du 15 Jahre überbrücken. 5 Jahre davon werden mit dem Zeitwertkonto abgedeckt bzw. kannst Du mit dem Zeitwertgehalt sogar noch z.b. 10k pro Jahr sparen.

10 Jahre bis zum ausreichenden Renteneintritt werden dann aus dem 250k Depot nach heutigem Wert plus der Sparleistung bis zum Ende des Jahres z.b. 20k plus der o.g. Sparleistung aus den Zeitwertgehalt Überschüssen der kommenden 5 Jahre z.b. in Summe 50k abgedeckt. Nach den 10 Jahren Vermögensverbrauch bis zum Renteneintritt rechnest du mit einem liquiden Restvermögen von 100k?

Passt das so ungefähr?

Hallo @ayaka

das ist schon erstaunlich wenig Geld mit dem du klar kommst. Erstaunlich auch die Senkung von 23 zu 22 trotz Preissteigerungen! Das sind real gut 20% weniger auf einem sehr geringen Niveau.
Ich nehme an, dass du dir Wohnnebenkosten und Haushaltsgeld in einer Partnerschaft lebend teilst?

ich hätte neben hälftigen Wohn- und Haushaltskosten noch 300€ für alle anderen Dinge des Lebens zur Verfügung (auch ohne Miete bzw. Instandhaltungsrücklagen gerechnet).

Hast du da nicht Sorgen es könnten Ansprüche mal steigen oder unerwartete Ausgaben z.B. für die Immobilie kommen?

Ich denke deine Bedarfsplanung liegt deutlich über den tatsächlichen Ausgaben derzeit?

@phototropic & @Muslime_Frugi: In der aktuellen Bedarfsplanung stehen 12.600 EUR pro Jahr auch wenn ich nur 9.000 in 2023 ausgegeben hab, also ein gutes Drittel höher, ab 2037 gehe ich z.B. von einem Jahresbedarf von 21k aus. Damit baut sich da gerade ein schönes Puffer für solche Eventualitäten auf, weil ich das aktuell über Plan spare.

Unsere Fixkosten von 600Eur pro Monat teilen wir hälftig, bleiben 700 für mich allein für alles andere. 350 EUR allein für Lebensmittel und Kosmetik finde ich für eine Person recht üppig, da landet schon mal ein Filetsteak am Teller. Dafür geb ich kaum/nichts für Weggehen, Shopping und co aus es sind aber Positionen dafür vorgesehen. 200 EUR pro Monat werden für Sonderposten und Urlaube zurückgelegt.

es sind insgesamt 17 Jahre die es zu überbrücken gilt - 5 Jahre aus dem Zeitwertkonto/12 aus dem Depot. Tatsächlich rechne ich mit rund 10k Sparleistung pro Jahr in der Freistellungphase - gut nachgerechnet @phototropic 🙂 und die verbleibenden liquiden Mittel von 100k auch. Der Hebel ist hier definitiv der sparsame Lebensstil und nicht das große Vermögen^^

Den Worst Case sehe ich nicht so kritisch - sollte es in den letzten 5 Jahren eng werden ist immer noch die Lastenfreie Immobilie da, um mit einem Überbrückungskredit belastet zu werden und mit 65 starten dann die Pensionsansprüche. Eine Kapitallebensversicherung (40k) wird auch fällig, die ich endfällig für eine Überbrückungsfinanzierung einsetzen könnte.

Trotzdem überlege ich, ob ich nicht noch 1-2 Jahre weiter arbeite und ähnlich wie du @Muslim-Frugi mal mit so 2-3 Monats-Sabbaticals mein Auslangen finde um ein bisschen mehr Sicherheit zu bekommen. FIRE soll ja befreien und es geht nicht darum sklavisch einen Plan zu befolgen und am Ende mit Existenzängsten dazusitzen. Trotzdem möchte ich entspart diesen Planeten verlassen und kein nennenswertes Vermögen für alle Eventualitäten anhäufen.

Jedenfalls herzlichen Dank für eure Inputs.

Hallo Ayaka,

danke für deine Ergänzung, die zusätzlichen 40k KLV sind ja sehr erfreulich. Genau wird man erst hinterher wissen, wie gut es gereicht hat.

Bei @muslime_frugi https://frugalisten.de/forum/topic/2025-ziel-finanzielle-freiheit/?part=17#postid-36407 liest sich die Variante mit den Monats Sabbaticals aber sehr gut und du kannst schon einmal in deine Freiheit reinschnuppern. Insbesondere dieser Satz ist bei mir hängengeblieben:

Das Arbeiten stört mich bei meiner Gesamtlebensqualität nur marginal, sodass der Mehrwert des Einkommens bei bereits reduzierter Arbeit noch einen positiven Grenznutzen hat.

Bei dir hätte es den Nutzen, dich weitestgehend diesem Gedanken zu entledigen:

...und am Ende mit Existenzängsten dazusitzen

Zu mindestens mir wäre es das Wert , ich bin durch meinen Hintergrund aber auch eher der vorsichtige Typ.

Zitat von Ayaka am 5. Februar 2024, 20:59 Uhr

Es sind insgesamt 17 Jahre, die es zu überbrücken gilt - 5 Jahre aus dem Zeitwertkonto/12 aus dem Depot.

Zu überlegen wäre, ob Du Dich nach dem Ende des Zeitwertkontos arbeitslos meldest. Über 50 sind das maximal 15 Monate; über 55 18, über 58 24 Monate. Peter Ranning hat dazu eine Menge geschrieben. Lies mehr darüber auf der-privatier.com . Das Arbeitsamt bezahlt neben dem Arbeitslosengeld den Krankenkassenbeitrag, das sind nochmal einige hundert Euro. Wenn Du Privatière bist, mußt Du Dich freiwillig versichern, dabei wird ein Mindesteinkommen von aktuell um die 1200 € unterstellt, davon 20% für Kranken- und Pflegeversicherung, etwa 250 € im Monat. Familienversichert kannst Du werden, wenn Du weniger als etwa 500 € im Monat verdienst. Ggf. kannst Du Deine Anlagen ja passend umbauen, daß sie nichts abwerfen (oder vielleicht nur alle paar Jahre mal etwas). Das ist noch einige Jahre hin, insoweit spielen jetzt die genauen Zahlen keine Rolle, aber anpeilen könntest Du es. In Deiner Freistellungszeit hast Du ja genügend Zeit zum Gestalten.

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