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Habe ich fertig?

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Hallo Frugalisten,

Ich hätte gerne eure Meinung. Ich werde nächstes Jahr 40. Keine Kinder. 20 Jahre Arbeit in der IT. Die letzten 10 Jahre als Selbständiger. Mir geht aber leider die Energie aus. Bin auf einem Projekt wo viel zu viel Arbeit auf mir alleine lastet und der Druck sehr groß ist. Gleichzeitig möchte ich das Projekt aber schon noch paar Monate machen da es sich um eine neue Technologie handelt und ich von dieser Erfahrung nur profitieren kann. Allerdings passt mir der Stresslevel eigentlich gar nicht und ich merke auch wie ich mittlerweile nach all den Jahren echt müde geworden bin. Körperlich war ich mal richtig fit, dann kam Corona und das Home-Office hat mir fast 15kg mehr beschert, da ich mich absolut nicht behrschen kann zum Kühlschrank zu gehen. Ich hatte mal immer zwischen Projekten Phasen, wo ich für 2-3 Monate ins warme Ausland gereist bin und da den ganzen Tag rumspaziert bin, schwimmen gegangen und war richtig fit! Sehne mich echt nach diese Zeit. Meine Eckdaten sind gut, und ich bin stolz dass ich das alles alleine erreicht habe. Ich bin seit 20 Jahre “Frugalist” noch bevor es die Bewegung gab. Ich wollte immer unabhängig von einem Job sein.

Naja…jedenfalls mal ein paar Eckdaten:

- Private KV = 550 Euro mit > 1000 Euro Selbstbeteiligung, wird auch eher steigen

- Ansonsten brauche ich noch 2500 Euro zum Lebel, also ca. 3000 Euro

- Macht 36T Euro im Jahr, runden wir mal auf auf 40-50T

Vermögen

- Haus mit 4 Wohneinheiten (Altbau 1975), abbezahlt im Speckgürtel einer Top Stadt, selbst genutzt sind 2 davon, 2 vermietet => Mieteinahmen 850 Euro/Monat (ich könnte die eine selbstgenutzte Wohnung Woche vermieten für ca. 1000 Euro/ Monat, aber dann haben wir ein Platzproblem). Wert des Hauses ca. 850T, kann auch weniger werden beim aktuellen Markt. Gibt noch Investitionsbedarf, irgendwann muss mal eine andere Heizung rein (die Ölheizung ist zwar erst 3 Jahre alt), aber falls ne Wärmepumpe rein muss darf ich gleich die Fassade dämmen und das alles wird sicherlich 100K kosten. Ziemlich nervig. Hab schon überlegt das Haus zu verkaufen und was neues dafür zu bauen, dann eben ohne Mieteinahme aber meine Ruhe was Investitionsstau betrifft. Ins Haus ging schon echt viel Geld rein, ca. 300K (Dach, 3 WE renoviert, neue Heizung, Grundstück neu gepflastert, Kellerwände und Decke gedämmt).

- Aktien/ETF 870.000 Euro, alles weitgehend therausierend mit auf paar Dividenden

- Gold 31.000

-Crypto: 150.000

-Cash: 200.000 (die will ich auch haben, ins Besondere fürs Haus)

Insgesamt Vermögen ca. 2 Milionen

-Rürup Portfolio ca 100K (keine Ahnung was damit für eine Rentenzahlung in 22 Jahren kommt, denke vielleicht paar hundert Euro). Wenn ich jetzt aufhöre zu arbeiten zahle ich auch nichts mehr ein. Deutsche RV hab ich ganz wenig Punkte da ich auch im Ausland war. Mit 63 krieg ich dann auch aus dem Ausland ca. 70K Vermögen was in einem staatlichen Rentenportfolio liegt. Ansonsten muss ich alles für die Rente auch übers Vermögen abdecken.

- 4% Entnahme auf 870K  ETFs/Aktien wären ja schon ca. 35K. Damit könnte ich ja schon gut über die Runden kommen.

- Was ich dann mache keine Ahnung. Könnte mir nur noch Projekte suchen, die Teilzeit sind. Aber bei dem was ich mache eher die Gefahr dass der Lieferdruck trotzdem hoch ist, deswegen eher die Überlegung sich ganz aus der IT zu verabschieden

- Ansonsten habe ich echt keine Ahnung was ich machen könnte. Dozent an einer FH? IT Trainings geben anstatt stressige Projekte? Ich bin weder gut handwerklich begabt noch habe ich einen Traum wie Surflehrer oder Tauchlehrer zu werden. Im Gegenteil. Hab mir schon gedacht dass ich Postbote oder an der Tankstelle arbeite. Oder ne Ausbildung zum Elektriker und dann nur Teilzeit arbeiten. Alles nicht final überlegt. Jedenfalls ist einfach nur nichts machen auch keine Option, erstens aus Langeweile und zweitens macht es mir ja auch Spaß Geld zu verdienen.

-Ich könnte das Leben mehr genießen. Der Job vermiest es mir wirklich zur Zeit. Und ich meine nicht nur schlechte Laune sondern auch Schlafstörungen und Panikattacken. Da gibt es noch eine Berufsunfähigkeitsversicherung die ich habe, wäre auch eine Überlegung sich krankschreiben zu lassen, würde 2500 Euro im Monat zahlen. Denke aber auf Grund von Psyche dass es eher ein steiniger Weg inklusive Rechtsstreit wäre das einzuschlagen.

Wenn ich komplett aufhöre ist da ziemlich viel Angst es eben nicht zu schaffen und dann später keinen Job mehr zu finden wenn man erst ein paar Jahre raus ist.

 

Dein Problem ist nicht das Kapital, sondern die fehlende Idee, was Du statt Deiner jetzigen Aufgabe mit Deiner Zeit anstellen sollst bzw. wie Du Deine Arbeitsbelastung steuerst.

Kann ich nicht nachvollziehen: ich bin 49, vermögenstechnisch in Deiner Liga und ich habe drei (!) Aufgaben/Optionen, die mich jeweils dauerhaft und sinnvoll ausfüllen würden. Finanziell gibts da große Unterschiede, ist aber egal. Aktuelle Verteilung ca 60/20/20, was den Zeitaufwand angeht. Weitere Aufgaben/Optionen fliegen mir gerade zu, ohne dass ich aktiv Werbung mache. Alles spannende Sachen, geht aber nicht ohne weitere Organisation.

Kann ich das alles allein parallel? Nein. Geht also nur mit Leuten, die einem helfen. Frage ist also - wenn Du schon die Option als Dozent an einer FH selbst in Erwägung ziehst - warum schnappst Du Dir nicht einen guten Abiturienten oder Bachelor/Master und arbeitest den in Dein Projekt ein? Geht nicht? Klar geht das, habe ich selbst gemacht und war eine sehr gute Entscheidung. Du solltest Dir auch mal die Frage stellen, ob Du nicht schon längst jemanden haben solltest, denn die Arbeitsbelastung muss Dir normalerweise klar gewesen sein.

Also denk‘ mal ein bisschen über Deine Organisationsstruktur nach. Du musst nicht alles alleine machen, andere haben auch was auf dem Kasten, selbst wenn sie noch grün hinter den Ohren aus der Uni plumpsen.

Zitat von sydak1008 am 23. Oktober 2022, 10:16 Uhr

... seit 20 Jahre “Frugalist” ...

- Ansonsten brauche ich noch 2500 Euro zum Lebel, also ca. 3000 Euro

Naja, wirklich "frugal" klingen die Zahlen nicht 😉
(v.a. bei mietfreiem wohnen)

Es gibt genug Leiharbeiter/Paketboten/Putzfrauen/usw. die von 1.500 oder 1.700 Euro netto + incl. Miete im Monat deutlich "frugal" leben (müssen)...

Aber egal:
Bei "4% Entnahme auf 870K  ETFs/Aktien wären ja schon ca. 35K. Damit könnte ich ja schon gut über die Runden kommen." UND als Backup noch das Haus musst Du nicht sooo sparsam leben

2 Fragen:

Warum PKV und nicht GKV?

Und was findet sich an Ideen/Träumen wie Du ein erfülltes Leben OHNE entgeltliches Arbeiten führen könntest?

Zitat von exit-tbd am 23. Oktober 2022, 12:29 Uhr

Warum PKV und nicht GKV?

Er ist selbständig und verdient gut. Erstens kommt er aus der PKV nicht ohne weiteres raus, es sei denn er kann zb nachweisen, dass er Scheinselbständiger ist - zahlt dann aber u.a. Sozial-VS für mehrere Jahre nach.
Zweitens ist die dann ggflls freiwillige GKV deutlich teurer weil er dann bis zur BMG zahlt.

Die PKV ist für ihn aber überhaupt kein Problem, weil er die 550€ dauerhaft leisten und der Betrag möglicherweise später reduziert werden kann. Ich zahle zB eine ähnliche Summe, aber mit Zusatzleistungen, die ich später nicht mehr alle brauche.

GKV war viel teurer als Selbständiger bei schlechterer Leistung, da ich ja auch die Arbeitgeberbeiträge zahlen muss.  Reduzieren des Betrages langfristig wüsste ich nicht wie, ich denke eher dass es hoch gehen wird.

@MFZ73: Fehlende Idee ja. Arbeitsbelastung liegt leider außerhalb meiner Einflussnahme. Skalieren mit zusätzlichen Mitarbeitern kann ich leider nicht, da ich beim Kunden keine anderen Leute reinbringen darf. Ist leider keine Option. Das ist so das momentane Setup. Man könnte in Richtung Systemhaus gehen, das bedeutet aber dass ich verkaufen muss, Leute anstellen, Büroräume mieten etc. Zur Zeit habe ich im Business überhaupt keine Fixkosten wenn ich mal ein Projekt beende oder frühzeitig verlasse. Ich hätte auch gerne etwas was mir einfach zufliegt 🙂 Kannst du grob beschreiben um welche Tätigkeiten es sich bei dir handelt?

>Und was findet sich an Ideen/Träumen wie Du ein erfülltes Leben OHNE entgeltliches Arbeiten führen könntest?

Eigentlich zur Zeit nur der Gedanke in Südostasien zu sitzen und mich den ganzen Tag zu bewegen und gesundheitlich/sportlich wieder aktiv zu werden.  Was ich aber dann neben dem Haus noch nebenbei machen soll, echt keine Ahnung! Könnte mir vorstellen ein paar kleineren Unternehmen mit ihrer IT Infrastruktur zu helfen anstatt immer in Konzernen/Großprojekten zu arbeiten, hab aber leider keine Kontakte. Wie anfangen diese zu pflegen?

Ansonsten wollte ich mal ganz früher Jurist werden. Ich glaube so ein paar Mandate nebenbei würden mich schon erfüllen. Aber jetzt noch so ein langes Studium zu machen ist wohl auch keine Option.

>Es gibt genug Leiharbeiter/Paketboten/Putzfrauen/usw. die von 1.500 oder 1.700 Euro netto + incl. Miete im Monat deutlich "frugal" leben (müssen)...

Ich hatte jahrelang im Ausland nichts außer mein Laptop und ein Fahrrad, hab in WGs gewohnt und 85% gespart. Irgendwann möchte man sich aber auch ein wenig was leisten. Finde jetzt bei dem Vermögen 2500-3000 Euro nicht so viel.

Zitat von sydak1008 am 23. Oktober 2022, 16:34 Uhr

@MFZ73: Fehlende Idee ja. Arbeitsbelastung liegt leider außerhalb meiner Einflussnahme. Skalieren mit zusätzlichen Mitarbeitern kann ich leider nicht, da ich beim Kunden keine anderen Leute reinbringen darf. Ist leider keine Option.

Das ist natürlich unglücklich, wenn Du an der Stelle nichts drehen kannst. Dann bleibt Dir nur, das aktuelle Projekt abzuschließen und entweder gar keine neuen mehr anzunehmen oder nur solche, die Du anders/besser steuern kannst.

Ich hätte auch gerne etwas was mir einfach zufliegt 🙂 Kannst du grob beschreiben um welche Tätigkeiten es sich bei dir handelt?

Im Hauptjob bin ich Freiberufler/Ingenieur in einem Bereich, wo der Fachkräftemangel nur als dramatisch zu bezeichnen ist. Seitens des Berufsverbandes wurde letzet Woche prognostiziert, dass  sich die Anzahl meiner Kollegen in den kommenden 5-10 Jahren auf fast 1/3 verringern wird. Das Büro-Sterben hat dabei schon begonnen, ca. 15% sind in den letzten 5 Jahren schon von der Bildfläche verschwunden. Die Aufgaben bzw. der Bedarf bleibt aber gleich. Das führt dazu, dass wir entweder deutlich mehr Arbeitsprozesse automatisieren müssen - oder manche Aufgaben schlicht nicht mehr durchgeführt werden.

Konkret habe ich letzte Woche eine Ausschreibung von der DB für einen Rahmenvertrag erhalten. Lose zu je bis zu 50T€ netto. Unter 10T€ netto passiert da nichts. Ich werde daher diese Woche noch ein Gespräch mit einem befreundeten Ing.-Büro führen, ob wir unseren Hut da in den Ring werfen. Technisch können wir das, es geht aber darum, dass man die Manpower auch dauerhaft vorhalten kann. Und das ist nur ein Bereich, wo wir derzeit Anfragen aus dem Nichts bekommen, nur weil ich 'ne Webseite habe. Ich kann (muss!?) mir also aussuchen, wo ich mich beruflich hin entwickeln will, ohne echte Sorgen, dass mir mal die Arbeit ausgehen könnte.

Im Hobby bin ich seit Juni wieder als Trainer unterwegs, auch totale Mangellage. Ich bekomme da 250€ steuerfreie Vergütung für's Ehrenamt zzgl. Material/Fahrtkosten. Könnte ich locker skalieren oder auch ein bis zwei Ligen hoch gehen, wird dann nur zeitaufwändiger. Aktuell ein Freundschaftsdienst für einen "alten" Verein von mir, erst mal bis 06/2024 begrenzt. Ob sich jemand findet, der das Team darüber hinaus betreut, ist fraglich. Wenn ich das nicht selbst beende, bleibe ich da so lange im Amt, bis mich keiner mehr sehen kann und die mich aus lauter Langeweile rausschmeißen.

Drittes heißes Eisen ist ein Projekt, das ich mit anderen Investoren seit +7 Jahren verfolge und vorantreibe und das in den kommenden 2-3 Monaten von der Planung so langsam mal in die Umsetzung gelangt. Das kann theoretisch noch platzen, ist aber unwahrscheinlich. Da geht's heute Abend weiter und hoffentlich einen großen Schritt voran. Konkretisieren werde ich das hier aber erst, wenn's wirklich umgesetzt wird, das wird frühestens 2025 der Fall sein. Ich überlege aber, ob ich mich bei diesem Projekt aktiv in der Geschäftsführung betätigen will, was allerdings ebenfalls mit einem gewissen dauerhaften Zeitaufwand verbunden wäre. Sehr spannende Option, aber dafür müsste ich dann definitiv was anderes ab- oder aufgeben.

Insofern bin ich aktuell in einer mindestens skurrilen bis absurden Situation, dass die Welt insgesamt von einer Krise in die nächste schlittert, ich aber kaum weiß, auf welche spannende, interessante und obendrein lukrative Aufgabe ich mich am meisten freue oder Zeit darauf verwenden will.

Hallo @sydak1008 und herzlich willkommen

Allem vorab herzlichen Glückwunsch zu dem respektablen Vermögensstock mit gerade mal 40!

Bei all den Dingen die dich derzeit nicht so zufrieden stellen solltest du dir dessen bewusst und dankbar sein. Nach dem was ich lese bist du temporär überlastet, in einer Sackgasse und es fehlen dir einfach mangels Energie Perspektiven für Ideen die dich erfüllen und zu einem zufriedenen Leben zuträglich sind.

Bezüglich deines Status Quo wirst du hier im Forum verschiedenste Ratschläge hören. Von theoretischen sicheren Entnahmen die mit deinem Kapital und deinem gewünschten Entnahmen möglich sind, bis dahingehend dass du nicht wirklich frugal lebst.

Ich bräuchte für mich Stand heute für mich alleine etwas weiniger wie du, auch ohne Miete. Gut die Hälfte meines Bedarfes geht für Freizeit- und Urlaubsaktivitäten drauf. Ich sehe es wie du. Mit einem entsprechenden Vermögen macht es für mich keinen Sinn aus frugal ideologischen Gründen wie ein H4 Empfänger zu leben. Was ja nicht ausschließt, dass mir ein bewusster Konsum oder Nachhaltigkeit nicht wichtig ist.

Da du ja selbständig bist und in einem Bereich der an Fachkräften mangelt, würde ich die begonnenen Projekte fertig machen und dann erst einmal das verwirklichen von dem du träumst und was derzeit zu kurz kommt. Wenn du komplett runter fährt und wieder lernst was Langeweile ist kommen genügend Ideen die realistisch umsetzbar sind und dich nicht mehr so binden wie bisher.

Mit 40 und ohne wesentliche AV wäre mir dein Kapital für nie wieder was zu erdienen zu wenig. Wie gesagt, habe den gleichen Kapitalbedarf wie du und ein eher hohes Sicherheitsbedürfnis. Bin aber auch 10 Jahre älter.

Hoffe es die Einschätzung hilft dir irgendwie weiter.

Wünsche dir viel Mut und hau rein!

Zitat von Muslime_Frugi am 24. Oktober 2022, 14:31 Uhr

Mit 40 und ohne wesentliche AV wäre mir dein Kapital für nie wieder was zu verdienen zu wenig.

"Insgesamt Vermögen ca. 2 Milionen"

Wenn die Angabe stimmt, sollte das wohl halbwegs reichen. Das ist in etwa so viel wie das durchschnittliche Erwerbslebenseinkommen in D, was aber brutto berechnet wird. Er hat das quasi netto an Rücklagen verfügbar. Wenn das für eine Einzelperson nicht reichen soll ...

Ich hoffe auch dass es reicht. Außerdem sollte ich etwas mehr entnehmen können, da ich keine Kinder habe sollte das letzte Hemd keine Taschen haben. Gibt es eine %Regel für Totalkonsum innerhalb von 40 Jahren?

Ist ja letztendlich eine Frage der Vermögensverteilung und des sich daraus ergebenden zuverlässigen und regelmäßigen Cashflow.
Aber @mfz73 hat mit seinem Bild des durchschnittslebenseinkommen schon recht.
Mein eigenes Bedürfnis muss nicht für alle passen. Mein Job stresst mich allerdings derzeit auch nicht.
Mehr als 4% würde ich zu Beginn aber dennoch nicht entnehmen, sondern mit dem Verzehr eher später beginnen.
40 Jahre? Was ist wenn du 100 wirst?Falls du die Immo behältst kommt da Investitionsbedarf und du hast kaum AV.

Wie immer bei Entnahme empfehle ich gerne https://www.finanzen-erklaert.de/, falls du die Seite nicht schon kennst

 

Und was ist wenn ich mit 50 oder 60 sterbe? Ich werde sicherlich nicht mit einer Lebenserwartung von 100 kalkulieren. 100%-ige Sicherheit hat man leider nie.

Ich möchte eigentlich so rechnen dass ich mit 75-80 das Kapital bis auf eine Reserve verbraucht habe und dann das Haus verkaufe um den Rest zu verbraten.

Wenn man keine Erben hat dann kriegts doch eh der Staat und meine ganze harte Arbeit war für die Katz.

Zitat von Muslime_Frugi am 24. Oktober 2022, 17:52 Uhr

40 Jahre? Was ist wenn du 100 wirst?Falls du die Immo behältst kommt da Investitionsbedarf und du hast kaum AV.

Mir ist völlig schleierhaft wie man bei klarem Verstand zu einer solchen Aussage kommen kann.

Der junge Mann ist 40 Jahre alt und verfügt über ... 2 Millionen Euro ... AV. Das bezifferst Du als "kaum".

Was Du eigentlich sagen willst, ist, dass er kaum über gesetzliche AV verfügt - was bei dem Vermögen für eine Einzelperson irrelevant ist. Ein durchschnittlicher AN erwirtschaftet durch sein Erwerbslebenseinkommen einen Kapitalwert in der gAV von ca. 400T€, ich erhöhe auf 500T€. Zum Renteneintrittsalter. Nicht frei verfügbar.

Der TE ist satte 25-27 Jahre jünger und verfügt über 1,5 Mio. € zusätzliches, kurz- und mittelfristig verfügbares Kapital - zum Großteil vermutlich sogar netto bzw. bei geschickter Entnahme größtenteils steuerfrei.

Die Immo wirft jeden Monat 850€ brutto ab, ist lt. Aussage des TE in den letzten Jahren massiv mit ca. 300T€ instandgesetzt worden. Das muss nur für 2 Wohnungen reichen. Seine eigene eingesparte Miete setzt er mit ca. 1000€ an, die er jetzt schon ohne besonderes Zutun allein aus dem ETF erzielt - faktisch deutlich mehr. Aus dieser Summe muss er Instandhaltungen für seinen Wohnanteil leisten können. Geht locker. Wobei vermutlich die 850€ schon reichen, um den gesamten Kasten dauerhaft (!) zu erhalten.

On top kommt etwaig eine steuerlich begünstigte Geschäftsauflösung. Kann man einmal im Leben in Anspruch nehmen, wenn er nachweislich nicht unter die Kriterien der Scheinselbständigkeit fällt.

Was. verlangst. Du. also. noch. ?

Deine Aussage ist insgesamt nur absurd zu nennen.

Wie immer bei Entnahme empfehle ich gerne https://www.finanzen-erklaert.de/, falls du die Seite nicht schon kennst

Davon ist in Kenntnis Deiner Transferleistungen aus den dort zu erlangenden Infos eher abzuraten. Was der TE viel eher benötigt, ist ein StB, der ihm Optionen auf dem Weg zum Privatier aufzeigen kann; so er das will.

Ganz allgemein gehen in D vermutlich +95% mit signifikant (!) weniger Kapital in den Ruhestand als der TE. Du liegst nach Deinen Aussagen noch drüber, befürchtest aber permanent und rechnest das anderen auch so vor, dass Dir jeden Moment der Himmel auf den Kopf fällt.

Verstehen muss man das nicht.

Zitat von MFZ73 am 25. Oktober 2022, 11:48 Uhr

 

Ganz allgemein gehen in D vermutlich +95% mit signifikant (!) weniger Kapital in den Ruhestand als der TE. Du liegst nach Deinen Aussagen noch drüber, befürchtest aber permanent und rechnest das anderen auch so vor, dass Dir jeden Moment der Himmel auf den Kopf fällt.

 

Sehr richtig, ich würde mit 500k Nettovermögen meine Füße auf den Tisch legen und den frugalen Ruhestand genießen 😛

@mfz73 Bin absolut bei dir! Um das an die Wand zu fahren, bräuchte es schon 2 Weltkriege oder zumindest 3 Ehefrauen. Und selbst dann gibt es ja noch die Option wieder ein Arbeit aufzunehmen.

 

Zitat von MFZ73 am 25. Oktober 2022, 11:48 Uhr

Ganz allgemein gehen in D vermutlich +95% mit signifikant (!) weniger Kapital in den Ruhestand als der TE. Du liegst nach Deinen Aussagen noch drüber, befürchtest aber permanent und rechnest das anderen auch so vor, dass Dir jeden Moment der Himmel auf den Kopf fällt.

Verstehen muss man das nicht.

Ich sage ihm ja auch schon seit Jahren, er soll endlich aufhören. Er macht sich aber vor, wie toll es im Büro doch ist...

Zitat von DickesSparschwein am 25. Oktober 2022, 12:01 Uhr

@mfz73 Bin absolut bei dir! Um das an die Wand zu fahren, bräuchte es schon 2 Weltkriege oder zumindest 3 Ehefrauen. Und selbst dann gibt es ja noch die Option wieder ein Arbeit aufzunehmen.

 

Als bei meinem Großvater war es deutlich mehr! Und nach 1 Weltkrieg und 1 später recht bekannten Frau war das Geld dann weg und er verabschiedete sich mit Mitte 50...

Vielen Dank an alle für die ehrliche Resonanz und das konstruktive Feedback. Ich bin mit mir sehr im reinen und zufrieden und freue mich auf die kommenden Jahre und die Zeit danach.

Hauptsache es geht mir nicht so wie Privatiers Großvater, das wäre keinem zu wünschen.

Zitat von sydak1008 am 23. Oktober 2022, 10:16 Uhr

Hallo Frugalisten,

 20 Jahre Arbeit in der IT. Die letzten 10 Jahre als Selbständiger.

HallO Sydak,

ich würde mich über weitere Informationen zu diesem Thema freuen. Wie hast du das angestellt? Vielleicht in einem eigenen Thread dazu, da es hier eher um die Planung deines Ruhestandes geht?

Gratulation zu den stabilen Zahlen!

Hab mir schon gedacht dass ich Postbote oder an der Tankstelle arbeite.

...

- Was ich dann mache keine Ahnung. Könnte mir nur noch Projekte suchen, die Teilzeit sind. Aber bei dem was ich mache eher die Gefahr dass der Lieferdruck trotzdem hoch ist, deswegen eher die Überlegung sich ganz aus der IT zu verabschieden

Gerade der Postbote hat besonderen Lieferdruck!

Grüsse vom Sparschwein

 

Zitat von Muslime_Frugi am 25. Oktober 2022, 14:47 Uhr

Vielen Dank an alle für die ehrliche Resonanz und das konstruktive Feedback. Ich bin mit mir sehr im reinen und zufrieden und freue mich auf die kommenden Jahre und die Zeit danach.

 

@muslime_frugi bleib ganz entspannt, Du weisst doch, dass ich bei dir gerne ein bisschen rumsticheln muß. Ob du nun 5 Jahre vorher oder später aufhörst, ist nun wirklich deine Sache und mir auch sowas von egal...

Zitat von Rente2027 am 25. Oktober 2022, 11:56 Uhr

Sehr richtig, ich würde mit 500k Nettovermögen meine Füße auf den Tisch legen und den frugalen Ruhestand genießen 😛

Genau den Beschluss habe ich vor ca. 2 Jahren gefasst... als mir mein Job (nach 15+ durchaus abwechslungsreichen und erfrischenden Arbeitjahren, die ich nicht missen möchte!) langsam langweilig wurde... mit insges. rund 750 bis 800 k€ Gesamtvermögen ...

Ok, hatte dann noch 1 1/2 Jahre gebraucht, um mir klar zu werden was ich NEUES mit meinem zukünftig "arbeitslosen" Leben anfangen will, bis ich mich zur Kündigung entschlossen habe!
(+ abschließend noch gut 1/2 Jahr um im 2 Wochen hier - 2 Wochen weg-Minimalbetrieb nebenher meinen angesammelten Resturlaub aufzubrauchen)

@Oliver
Wie kann ich das "tbd" = to be done aus meiner ID hier streichen?

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