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GTAA Top 3 Strategie nach Faber - auf ETF-Basis

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Heute ist u.a. ein Artikel in der Zeitschrift Börse-Online - wenn auch leicht modifiziert.

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Oder gibt's da eine Web Version dazu? Finde nichts

Print - Ich hab die Ausgabe in der App „Readly“ gefunden….kannst Du kostenlos testen und dann gleich stornieren 🙂

Hm und was steht drin

Faber hat die Strategien der Eliteuniversitäten Yale und Harvard entschlüsselt und ist überzeugt, jeder kann es nachmachen.

Wichtiger als Rendite ist Kapitalerhalt, die unbedingte Vermeidung von Verlusten.
Seine Methode basiert darauf, dass die Kapitalmärkte wie ein System verbundener Geldflüsse funktioniert. In bestimmten Phasen befinden sie sich im Gleichlauf, in anderen verschieben sich die Zahlungen innerhalb. Wenn Zinsen steigen, fallen Immobilien und Aktien.

Die Strategie besteht aus einfachen Regeln die immer zum Monatsende auf 5 ETF''s angewendet werden, die eine Marktgruppe repräsentieren: US-Aktien, Aktien Rest der Welt ohne USA, Anleihen, Immobilien, Rohstoffe.

Man sollte niemals in einer Anlageklasse investiert sein, die unter der 200-Tage-Linie liegt. Investiert wird nur in die ETF's, der Kurs über der 200-Tage-Linie liegt. Dabei ist es ausreichend, dies am Monatsanfang zu kontrollieren. Rangiert der ETF über der Linie wird gekauft, bzw. wenn man bereits investiert ist, wird er behalten. Und jede Anlageklasse bekommt maximal 20 Prozent.

OK hört sich vernünftig an aber wenn ich mir auf der ersten Seite ganz unten den Graphen anschaue. Da hat zumindestens das Zertifikat, das nach dieser Methode arbeiten sollte, weder besser noch Schwankungsamer Performt oder?

Habe ich noch nicht angeschaut aber der Aero würde die oben genannten assests vereinen.

https://youtu.be/Vu_284h_Oa8

 

Habe mich extra für diese Diskussion hier angemeldet, weil ich auch durch die echtgeld.tv-Sendung vom letzten Jahr von dieser Strategie erfahren habe. Danach habe ich angefangen zu recherchieren, bin auf "The Ivy Portfolio" gestoßen und habe es mit großem Interesse gelesen. Durch die Beiträge hier bin ich dann auf die whitepapers von M. Faber aufmerksam geworden, die meine letzten Fragen klären konnten ("Relative Strength Strategies for Investing" und "A Quantitative Approach to Tactical Asset Allocation"). Faber liefert keine konkrete Anleitung, sondern eine Inspiration. Ob man nun mit 200-Tage-Linie arbeitet oder die Top 2 oder Top 3-Assets hält, das muss man selbst entscheiden. Da kommt nun Christian Röhl ins Spiel, der das ganze mal konkret für den aktuellen deutschen ETF-Markt runtergebrochen hat. Bei youtube hat er  das Momentum-Portfolio mit 7 Indizes vorgestellt. Dafür veröffentlicht er bei Twitter jeweils am Monatsanfang das aktuelle Ranking, außerdem das für eine extended version mit 9 Indizes.

Ich bin derzeit noch dabei, auf diese Anlagestrategie mit den 9 Assets von Röhl umzustellen. Dass das recht lange dauert, hat drei Gründe: 1. habe ich ein wenig eigenes research gemacht, 2. musste ich den Broker wechseln und 3. steige ich erst ein, wenn ein rebalancing ansteht. Da ich den Gold-Einstieg im Februar verpasst habe, bin ich zur Zeit nur mit 1/3 in den S&P 500 investiert. Wenn die Märkte in den nächsten 14 Tagen so weiterlaufen wie in den letzten Wochen, kommen wahrscheinlich Immobilien hinzu.

Bei Interesse an weiteren Details, meinen Backtesting-Ergebnissen usw. teile ich sie hier gerne.

PS zum vorigen Beitrag: Der Ansatz des Arero-Fonds ist durchaus ähnlich. Meines Wissens ist er aber immer in alle Klassen investiert und die Umschichtungen erfolgen nicht besonders häufig. Deswegen kann man ihn nur sehr eingeschränkt mit den Konzepten von Faber vergleichen.

Hallo super würde mich freuen mehr über deine Entscheidung zu erfahren! Warum denkst du dass es einen mehr wert liefert?

Hast du konkrete backtesting Ergebnisse gemacht? Gerne mehr Details. Das Video von echt Geld habe ich auch gesehen.

 

 

 

Zitat von blindesHuhn am 22. August 2022, 5:22 Uhr

Hallo super würde mich freuen mehr über deine Entscheidung zu erfahren! Warum denkst du dass es einen mehr wert liefert?

Hast du konkrete backtesting Ergebnisse gemacht? Gerne mehr Details. Das Video von echt Geld habe ich auch gesehen.

Gerne 🙂

Den Mehrwert dieses Ansatzes definiere ich wie folgt: Man legt eine sinnvolle Auswahl der für Privatanleger zugänglichen Wertpapiere zugrunde, die schon bei einer fixierten Gewichtung ein gutes Portfolio ergeben würden, und ist hier immer nur in die temporär stärksten Produkten investiert. Dies müsste a) eine Outperformance gegenüber der fixierten Gewichtung bei b) weniger Schwankungen ergeben. Oder, wie Faber es formuliert hat: "Overall, we find that the models have performed well in real-time, achieving equity like returns with bond like volatility and drawdowns."

Ich erwarte eine Mindestrendite, die so weit über dem MSCI ACWI IMI liegt, dass sie den großen Nachteil der Strategie - die Versteuerung von Kursgewinnen bei Umschichtungen - ausgleicht. Wenn das der Fall ist, bleibt mir immer noch der Vorteil geringerer Schwankungen, wenn die Rendite höher ist, umso besser.

Ich habe Backtests seit 1/2020 gemacht. Der Zeitraum von 2,5 Jahren ist sicherlich nur eingeschränkt aussagekräftig. Aber Folgendes konnte ich probieren und lernen:

  1.  Das von Röhl verwendete 3/6-Monats-Momentum hat sich als das aus meiner Sicht beste erwiesen. Es reagiert ausreichend sensitiv auf Kurseinbrüche (Frühjahr '20 und '22), aber nicht zu hektisch bei kleineren Schwankungen. Neben den Monatswerten, mit denen Faber gerechnet hat, habe ich mir auch andere Momentum-Indikatoren wie die Schnittpunkte gleitender Durchschnitte angeschaut, aber das brachte keinen Mehrwert.
  2. Wie bei allen quantitativen Anlagemodellen ist die Datenqualität ein wichtiger Faktor. Ich verwende die in Excel verfügbaren Xetra-Schlusskurse. Es hätte gewisse Vorteile, wie Christian Röhl direkt auf die Indizes zurückzugreifen, aber das ist mir zu kompliziert.
  3. Statt in die Top 3 nur in die Top 2 investiert zu sein brachte zu viel Unruhe. Den von Röhl eingeführten Toleranzrang (also Rang 4) verwende ich einen Monat lang. Dort möglicherweise über mehrere Monate investiert zu sein reduziert zwar die Trades, kostet aber Rendite.
  4. Meine Backtests haben die oben formulierte Erwartung erfüllt, d. h. sie lagen rd. 2 - 6 % über der Benchmark (die Bandbreite ergibt sich aus der Verwendung unterschiedlicher Produkte) und das bei maximal halb so großen Drawdowns von rd. 15 %. Allerdings will ich nicht verschweigen, dass es solide, breit anlegende Aktien-ETFs gab, die höhere Renditen gebracht haben (z. B. WisdomTree Global Quality Dividend Growth; IE00BZ56RN96).
  5. Ich habe auch Varianten mit Länder-Indizes (von Australien bis Vietnam) und Themen-ETFs (von Agrar bis Versorger) probiert. Beides kann gute Renditen bringen, ist aber sehr volatil. Vielleicht schaue ich mir das irgendwann einmal noch genauer an, fürs Erste hat es mich nicht überzeugt. Dies gilt auch für das Kombinieren aller drei Klassen, d. h. jeweils der Nr. 1 aus dem Basis-Sortiment, der Länder und der Themen.

Ich hoffe, dass ich die ein oder andere Anregung geben konnte. Wie in meinem ersten Post dargestellt, steige ich gerade in diese Strategie ein. Warten wir mal 2-3 Jahre ab, wie sie in der Praxis funktioniert.

 

Vielen Dank für die Ausführungen!

Verstehe ich es richtig dass man die Volatilität senken möchte und nach Kosten und Steuern noch genauso gut sein will wie der Msci world?

Wenn es das ist dann ist mir der Aufwand zu hoch da ich die tief Phasen zum nach kaufen neben Sparplan nutze und mir somit die Volatilität eher hilft aus schadet.

Bin mir auch nicht sicher ob das Konzept so perfekt funktioniert weil ein Momentum ETF ähnliches mit Aktien macht und der dieses Jahr beschissen lief im Vergleich zum msci world. Lfd Jahr grobe 6% schlechter obwohl er hat nur auf Trend Werte setzt und alle halben Jahre rebalanct

Guten Abend! Zu deinen Punkten:

Wenn diese Strategie die Performance des MSCI World erreicht, wäre nur die absolute Mindestanforderung erfüllt. Die Erwartungen liegen aufgrund der Backtests von Faber einige entscheidende Prozentpunkte darüber. Und ich gebe zu bedenken: Die Entwicklung des MSCI World in den letzten Jahren ist beeindruckend. Aber wenn sich der Aktienmarkt der entwickelten Länder in den nächsten Jahren nicht mehr so gut entwickeln sollte, hätte ich ein Problem. Ich habe vom Alter her nämlich nicht so viel Zeit, dass ich für den Vermögensaufbau jede aufgrund der Historie am Aktienmarkt denkbare Krise aussitzen könnten 😉 Mit dem MSCI World alleine würde ich mich jedenfalls nicht gut aufgestellt fühlen.

Und es stimmt, der MSCI World Momentum lief in letzter Zeit nicht so gut. Aber hier bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen: 1. Wird das Momentum dieses Index anders gemessen (https://www.msci.com/eqb/methodology/meth_docs/MSCI_Momentum_Indexes_Methodology_June2017.pdf) und 2. ist das Entscheidende am GTAA-Modell der Wechsel zwischen den Asset-Klassen. Zwischen den Ansätzen liegen also Welten.

Aber zu wissen was man nicht will, ist ja auch etwas Gutes. Insofern freut es mich, wenn ich zur Klärung beitragen konnte 🙂

Jup Momentum ist nur rein auf die momentanen Aktien Highflyer. Aber von der Art des durchtauschten geht es ähnliche Wege. Das meinte ich

Da gebe ich dir Recht. Iv habe auch eine erhöhte Position in EM und Asien aufgebaut da ich USA und Europa auch nicht dauerhaft vorne sehe.

Iv habe mit Anleihen halt immer Schwierigkeiten.. zwar keine Volatilität aber auch weniger Rendite. Gold ist zwar manchmal gut aber hat hohe Schwankungen...

Langfristig denke ich persönlich läuft es mit am besten im Buffet Style . Unternehmen mit guten Cashflow und halten. Rohstoffe kenne ich mich nicht aus und Immobilien habe ich ein Haus und eine vermietete Wohnung . Das ist in der Asset Allokation eh schon brutal einseitig.

.Top Idee aber ich hoffe mit meinen ETF Regionen Portfolio komme ich auch gut durch...

 

@sleepwalker

Magst Du uns mal ein Update über die aktuelle Situation geben.

Kann ich irgendwo mehr über die "Extended Röhl-Strategie" mit 9 ETF nachlesen?

Gern, ich habe den Screenshot meines Backtestings/Monitorings seit Anfang 2020 mit Portfolio Performance angehängt. Von oben nach unten:
Gold: Momentum, Grün: WisdomTree Global Quality Dividend Growth (IE00BZ56RN96), Hellrot: SPDR MSCI ACWI IMI (IE00B3YLTY66), Blau: ARERO.

Gegenüber meinen Postings von August habe ich noch mal ein bisschen an den ETFs geschraubt, die ich verwende. Wegen des starken Rohstoffmarkts habe ich mich nun doch entschieden, nicht auf Öl und Co. zu verzichten. Da ich sonst soweit vorhanden und sinnvoll die ESG-gefilterten Varianten verwende, ist das nicht ganz konsequent, aber hey - ich will ich auch Rendite sehen.

Laut der Momentum-Indikatoren und meiner Handelsregeln wurde Anfang Oktober Gold verkauft, die Allokation ist seitdem 1/3 Commodities/Ex-Agriculture (IE00BYXYX521) und 2/3 Cash. In meinem realen Portfiolio bin ich jetzt auch entsprechend investiert.

Meines Wissens hat Herr Röhl außer der monatlichen Veröffentlichungen auf Twitter nichts Nachlesbares verfasst. Er hat das erweiterte Konzept wohl mal bei einem FOCUS-Webinar vorgestellt (ggf. kostenpflichtig auch heute noch abrufbar) und er referiert das m. W. auch von Zeit zu Zeit auf Börsentagen/Privatanlegermessen.

Viele Grüße
sleepwalker

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PS: Das Backtesting ist *vor* Steuern. Das schränkt die Vergleichbarkeit ein. Ich werde es aber weiter betreiben, um eine Kontrolle zu haben, ob das System noch funktioniert.

Vielen Dank…echt spannend. Schade, dass es keinen entsprechenden Fonds/ETF gibt, der das Prinzip verfolgt…

Ja, in der Tat. Ich denke aber es scheitert daran, dass ein professioneller Fonds schnell an die Liquiditätsgrenzen der Märkte käme: Wenn ich mir z. B. vorstelle, eine DWS müsste am Monatsersten einen Euro Small Caps ETF im Wert von 500 Mio. verkaufen, weil der Momentum-Indikator das so angezeigt hat ... (im ARERO stecken über 1,5 Mrd. Euro). Das einfache Übertragen der doch recht simpel gestrickten Methode nach Faber/Röhl ist wahrscheinlich keine Option. Hier tun sich Chancen für Privatanleger auf, die mit ihrem investierten Kapital (meistens ja 5- bis niedrige 6-stellige Volumina) flexibler umgehen können.

Dass gute Ideen nicht so einfach in einem größeren Maßstab umgesetzt werden können, kann man bei der Performance der Produkte von Fabers Firma sehen:

https://www.cambriafunds.com/assets/docs/Cambria_Yield_Monitor.pdf

Interessant für unsere Diskussion: Er hat ein GAA-, aber kein GTAA-Produkt. GAA ist quasi ARERO auf amerikanisch, rebalanced wird einmal jährlich um die Verteilung 40 % Aktien, 40 % Anleihen und 20 % Rohstoffe/Währungen wiederherzustellen. Die Performance: 4,65 % p. a. (5 Jahre). Zum Vergleich ARERO: 4,96%.

Weil ich ständig ARERO erwähne: Ich halte so etwas keineswegs für ein schlechtes Produkt und würde es z. B. älteren Menschen für den Vermögenserhalt bedenkenlos empfehlen. (Keine Anlagberatung oder Kaufempfehlung 😉 )

 

https://youtu.be/FuQQGJiy_sA

Update für Röhls Momentum Strategie.

In der aktuellen Börse Online 41/2022 wird die GTAA Strategie auch wieder thematisiert.

Danke für die Hinweise!

echtgeld.tv habe ich schon geschaut. Was ich mich frage: Wieso hält Hr. Röhl Produkte mit einem negativen Momentum-Indikator? Momentan ist das Gold und man kann schon am Verlauf der Wertentwicklungskurve mit bloßem Auge erkennen, dass es seit Februar/März grundsätzlich bergab ging. Klar, er versucht die Zahl der Trades zu reduzieren und natürlich kann schon morgen eine Trendwende einsetzen. Aber bei der Methode möchte man ja von einem positiven Momentum profitieren - da finde ich es logischer, Produkte mit negativer Wertentwicklung abzustoßen und in Cash zu gehen.

Zitat von GeldanlegER am 16. Oktober 2022, 10:41 Uhr

In der aktuellen Börse Online 41/2022 wird die GTAA Strategie auch wieder thematisiert.

Was meinst Du - lohnt sich der Kauf der Börse Online? Stehen da neue Aspekte oder Ideen zur GTAA-Strategie drin?

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