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Flugreisen und CO2 Ausstoß

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Zitat von Sparschwein am 1. März 2024, 10:21 Uhr

Die von dir gebrachten Beispiele wären Gesetzesüberschreitungen bei denen mit entsprechenden Strafen zu rechnen wäre.
Es ist aber (noch) im Rahmen der Gesetze in wenigen Stunden mit dem Flugzeug, anstatt Tagelang mit einem alternativen Verkehrsmittel in den Urlaub zu reisen.

Jein. Aktuell sind die Vollkosten für viele Produkte noch nicht in der Preisgestaltung berücksichtigt - man kann sich also "überlegen", ob man die Co2-Kosten auf's Produkt umlegt und damit für den Verbraucher sichtbar macht oder ob wir uns über Steuern die Kosten für die entstehenden Schäden zB an der Nordseeküste insgesamt ans Bein binden.

Es spielt volkswirtschaftlich aber keine Rolle, die Kosten fallen an, siehe zB Ahrtal oder auch hier bei uns eine nagelneue Sporthalle, die beim ersten Hochwasser einen Schaden am Hallenboden erlitten hat. Halle wurde letztes Jahr eingeweiht, wird jetzt saniert, Kosten bleiben am Ende an der Allgemeinheit hängen.

Ob das alles "erlaubt" ist oder nicht, spielt mE finanztechnisch keine Rolle.

@sparschwein , ja, überzeugt, Flugreisen ab sofort illegal. Wo kann ich unterschreiben!?

Das ist das Problem, wenn man Dinge nicht annimmt und argumentativ bequem ist:  Alles legal(!) dann macht ich das ohne schlechtes Gewissen, aber gegen ein Verbot, das will man ja auch nicht und völlig undemokratisch und reagiert völlig empört. Resultat? Keines. Respekt vor dieser Strategie!

@MFZ73 Ja, letztlich ist das ein Weg, das mit dem CCS. Leider kostet das zusätzlich Energie die wir nicht endlos haben. Theoretisch andere Wege gibt's wenige: Biomasse luftdicht in die Bergwerke, natürlich wirtschaftlicher Wahnsinn. Daher: Fossile im Boden lassen und mit dem Leben was wir an Kohlenstoff schon an der Erdoberfläche haben.

Zitat von Absprung_2020 am 1. März 2024, 11:45 Uhr

@sparschwein , ja, überzeugt, Flugreisen ab sofort illegal. Wo kann ich unterschreiben!?

Das ist das Problem, wenn man Dinge nicht annimmt und argumentativ bequem ist:  Alles legal(!) dann macht ich das ohne schlechtes Gewissen, aber gegen ein Verbot, das will man ja auch nicht und völlig undemokratisch und reagiert völlig empört. Resultat? Keines. Respekt vor dieser Strategie!

Unterschreiben kannst du das bei den Grünen, indem du dein Kreuz wieder an entsprechender Stelle setzt.

Worüber diskutieren wir hier eigentlich? Dass wir das Klima retten, wenn wir nicht mehr nach Mallorca fliegen? Völlig ohne Zahlen und Fakten und im luftleeren Raum.
Zur Erinnerung:

 Bezogen auf den gesamten weltweiten Verbrauch von fossilen Brennstoffen (Erdölprodukte, Kohle, Gas) hat die Luftfahrt einen Anteil von 2 % am CO2-Ausstoss.

Quelle: Link

Berücksichtigt man jetzt, dass es auch militärischen Luftverkehr gibt, Waren per Luftpost verschickt werden und Privatjets, die um die Welt kreisen - welchen Einfluss hat dann meine persönliche Entscheidung nicht mehr zu fliegen auf den weltweiten CO2 Ausstoss? Wenn jeglicher privater Luftverkehr untersagt werden würde, oder wenn selbst jeglicher Luftverkehr untersagt werden würde, dann wäre der CO2 Ausstoss um 2% geringer. Und darüber zerbrecht ihr euch den Kopf?

Geht es vielleicht mehr um ein von Aussen eingeredetes Gewissen? Dies wurde ja auch schon hier im Thread angesprochen. Otto Normal soll sich schlecht fühlen, wenn er fliegt, obwohl, wie ich zuvor dargelegt habe, selbst das globale Verbot von jeglichem Flugverkehr überhaupt nichts am CO2 Ausstoss ändern würde?

Es ist eine Moraldiskussion, die keine Grundlage hat, da der Einfluss de facto einfach nicht existent ist.

@steffen:

Welche positiven Effekte sollten das sein? Der Klimawandel ist ja nur der Anfang, das 1,5°-Ziel praktisch nicht mehr zu erreichen.

Das viel größere Problem ist dabei das Artensterben, das muss die Evolution erst mal wieder aufholen. Und die ist ja bekanntlich nicht die Schnellste.

Zitat von MFZ73 am 1. März 2024, 13:10 Uhr

@steffen:

Welche positiven Effekte sollten das sein? Der Klimawandel ist ja nur der Anfang, das 1,5°-Ziel praktisch nicht mehr zu erreichen.

Das viel größere Problem ist dabei das Artensterben, das muss die Evolution erst mal wieder aufholen. Und die ist ja bekanntlich nicht die Schnellste.

Ich sehe keine positiven Effekte. Der Mensch gestaltet die Erde massiv um. Könnte schon sein, daß er damit seine eigenen Lebensgrundlagen zerstört. Ein nennenswertes Umdenken sehe ich diesbezüglich aber nicht, vor allem deswegen, weil die Änderungen gemessen an einem Menschenleben (nicht erdgeschichtlich!) langsam erfolgen. Somit verändern wir aktuell lebenden Menschen unsere Lebensgrundlagen nicht so sehr, daß wir nicht mehr damit zurechtkommen könnten. Für die nachfolgende Generation gilt dann das gleiche: Die Verhältnisse mögen schlechter geworden sein, aber halt nicht soviel schlechter, daß sie damit nicht zurechtkämen.

Die Wirkungen des Klimawandels sind bereits klar zu erkennen, aber doch nicht so klar, daß sie selbst für den, der sie nicht sehen will, unübersehbar wären. Ja, die Alpengletscher waren in meiner Kinderzeit schon deutlich größer, und schon damals haben sie uns Bilder vom Beginn des 20. Jahrhunderts gezeigt, wo sie noch größer waren. Aber wann sieht der Durchschnittsmensch schon einen Alpengletscher?

Ich hege nicht den leisesten Zweifel daran, daß die Menschen im Verlauf der kommenden Jahrhunderte sämtliche Ressourcen aus der Erde holen werden, derer sie habhaft werden. Fossile Energie ist und bleibt erstmal spottbillig, so daß kein großer Anreiz zum Sparen besteht.

14 Tage Bali zählen in diesem Land unter die Menschenrechte, das kann man schließlich niemandem verwehren. Schon bei leisen Initiativen zur Preiserhöhung bei Sprit aller Art steht bereits der brave Bürger auf der Straße (siehe Agrardieselsubvention), und die Protestierer werden im Gegensatz zu den Klimaklebern mit Samthandschuhen angefaßt.

Aber keine Sorge: Die Menschen sind ein zählebiges Geschlecht, die werden schon Lösungen finden, wenngleich es schon sein kann, daß das Menschenrecht auf eine Flugfernreise jährlich die Veränderungen der kommenden Jahrhunderte nicht überleben wird.

Zitat von MFZ73 am 1. März 2024, 11:45 Uhr

Jein. Aktuell sind die Vollkosten für viele Produkte noch nicht in der Preisgestaltung berücksichtigt - man kann sich also "überlegen", ob man die Co2-Kosten auf's Produkt umlegt und damit für den Verbraucher sichtbar macht oder ob wir uns über Steuern die Kosten für die entstehenden Schäden zB an der Nordseeküste insgesamt ans Bein binden.

Es spielt volkswirtschaftlich aber keine Rolle, die Kosten fallen an, siehe zB Ahrtal oder auch hier bei uns eine nagelneue Sporthalle, die beim ersten Hochwasser einen Schaden am Hallenboden erlitten hat. Halle wurde letztes Jahr eingeweiht, wird jetzt saniert, Kosten bleiben am Ende an der Allgemeinheit hängen.

Vor allem wäre es volkswirtschaftlich wesentlich billiger, jetzt weniger CO2 auszustoßen, als in zehn-zwanzig Jahren die Schäden zu bezahlen. Noch viel billiger wäre es gewesen, das die letzten 30 Jahre ernsthaft voran zu treiben, aber das ist ohne Zeitmaschine nicht mehr zu ändern.

CO2-Entzug aus der Atmosphäre beginnt jetzt. Ist notwendig, denn es gibt sicher Bereiche, die nicht CO2-neutral funktionieren, auf die wir aber auch nicht verzichten wollen (Zementherstellung zum Beispiel, meinetwegen auch Seenotrettung mit Hubschraubern oder ähnliche Dinge).

Ist aber viel zu teuer, deswegen weiter fossile Brennstoffe in privaten PKW oder Kraftwerken zu verbrennen.

Zitat von Achim am 29. Februar 2024, 19:50 Uhr

Mich würde mal interessieren, was so ein Passagierflugzeug an Sprit braucht. Ich habe neulich mit Erstaunen festgestellt, daß es zwei klar abgegrenzte Klassen Passagierflugzeuge gibt, die kleinen (z.B. A320) und die großen (z.B. A350). Die ersten wiegen etwa 500 kg pro Passagier, die zweiten das Doppelte, fast 1 t pro Passagier. Ich kann mir es nicht anders vorstellen, daß sich dieser Gewichtsunterschied auch im Spritverbrauch zeigt, sprich: die Langstrecke überproportional Sprit braucht im Vergleich zu einer kurzen Strecke.

Das ist tatsächlich umgekehrt: Langstrecke laut Flugzeugherstellern etwa 2-3l pro 100 Sitzplatzkilometer (meist wird dafür eine 100%-Economy-Bestuhlung angenommen), Kurzstrecke das 2-3fache. Weil Start und Landung den meisten Sprit verbrauchen.

Dazu kommt, dass (z.B. wetter- oder verkehrsbedingte) Umwege, Bodenwege und Warteschleifen bei kurzen Flügen stärker ins Gewicht fallen: Wenn ein A320 von Berlin nach Hannover fliegt, verdoppelt sich die tatsächlich geflogene Strecke ungefähr, wenn er wegen Ostwind Richtung Osten starten und landen muss. Wenn ein A350 von Peking nach Berlin fliegt, sind das einstellige Prozente.

Der (persönlich) hohe CO2-Ausstoß des Luftverkehrs kommt von den langen Strecken, die man dabei zurücklegt.

Zitat von Sparschwein am 1. März 2024, 12:13 Uhr

Worüber diskutieren wir hier eigentlich? Dass wir das Klima retten, wenn wir nicht mehr nach Mallorca fliegen? Völlig ohne Zahlen und Fakten und im luftleeren Raum.
Zur Erinnerung:

 Bezogen auf den gesamten weltweiten Verbrauch von fossilen Brennstoffen (Erdölprodukte, Kohle, Gas) hat die Luftfahrt einen Anteil von 2 % am CO2-Ausstoss.

Quelle: Link

Berücksichtigt man jetzt, dass es auch militärischen Luftverkehr gibt, Waren per Luftpost verschickt werden und Privatjets, die um die Welt kreisen - welchen Einfluss hat dann meine persönliche Entscheidung nicht mehr zu fliegen auf den weltweiten CO2 Ausstoss? Wenn jeglicher privater Luftverkehr untersagt werden würde, oder wenn selbst jeglicher Luftverkehr untersagt werden würde, dann wäre der CO2 Ausstoss um 2% geringer. Und darüber zerbrecht ihr euch den Kopf?

Es sind aber auch nur wenige Prozent der Weltbevölkerung, die überhaupt fliegen: Je nach Quelle sind 80-90% der Weltbevölkerung noch nie geflogen, und in jedem Jahr fliegen irgendwas zwischen 3% und 10%. Da ist dann schon die Frage, ob etwa 2% extra-CO2-Ausstoß durch z.B. 5% der Bevölkerung legitim ist (ist ja nicht so, als würden diese 5% der Bevölkerung sonst gar kein CO2 ausstoßen).

Natürlich wäre mit der Abschaffung der Fliegerei alleine das Weltklima nicht gerettet. Ebenso natürlich wird ohne Verzicht auf Fliegerei (solange sie nicht klimaneutral ist) das Weltklima nicht zu retten sein.

MfG, Arno

P.S: Mein persönliches Fazit: Ich bin seit 2018 nicht mehr geflogen. Nicht ohne persönliche Konsequenzen - von Dienstreisen, deren Reisezeit ich nicht bezahlt bekommen habe, weil das mit dem Flieger ja so viel schneller gewesen wäre, bis zu Urlaubszielen, die ich gern sehen würde, aber darauf verzichte.

Zitat von Achim am 1. März 2024, 13:43 Uhr
Zitat von MFZ73 am 1. März 2024, 13:10 Uhr

@steffen:

Welche positiven Effekte sollten das sein? Der Klimawandel ist ja nur der Anfang, das 1,5°-Ziel praktisch nicht mehr zu erreichen.

Das viel größere Problem ist dabei das Artensterben, das muss die Evolution erst mal wieder aufholen. Und die ist ja bekanntlich nicht die Schnellste.

 

Die Wirkungen des Klimawandels sind bereits klar zu erkennen, aber doch nicht so klar, daß sie selbst für den, der sie nicht sehen will, unübersehbar wären.

Es geht doch gar nicht um die Frage, ob es einen Klimawandel gibt, oder ob der für Otto Normal sicht- und spürbar ist, sondern ob dieser messbare Klimawandel Menschgemacht ist. Die zweite Option wäre, dass es im Rahmen der natürlichen, seit erdbestehen vorhandenen Klimaveränderungen stattfindet.

 

Zitat von Arno am 1. März 2024, 14:21 Uhr
Zitat von MFZ73 am 1. März 2024, 11:45 Uhr

Jein. Aktuell sind die Vollkosten für viele Produkte noch nicht in der Preisgestaltung berücksichtigt - man kann sich also "überlegen", ob man die Co2-Kosten auf's Produkt umlegt und damit für den Verbraucher sichtbar macht oder ob wir uns über Steuern die Kosten für die entstehenden Schäden zB an der Nordseeküste insgesamt ans Bein binden.

Es spielt volkswirtschaftlich aber keine Rolle, die Kosten fallen an, siehe zB Ahrtal oder auch hier bei uns eine nagelneue Sporthalle, die beim ersten Hochwasser einen Schaden am Hallenboden erlitten hat. Halle wurde letztes Jahr eingeweiht, wird jetzt saniert, Kosten bleiben am Ende an der Allgemeinheit hängen.

 

Vor allem wäre es volkswirtschaftlich wesentlich billiger, jetzt weniger CO2 auszustoßen, als in zehn-zwanzig Jahren die Schäden zu bezahlen. Noch viel billiger wäre es gewesen, das die letzten 30 Jahre ernsthaft voran zu treiben, aber das ist ohne Zeitmaschine nicht mehr zu ändern.

CO2-Entzug aus der Atmosphäre beginnt jetzt. Ist notwendig, denn es gibt sicher Bereiche, die nicht CO2-neutral funktionieren, auf die wir aber auch nicht verzichten wollen (Zementherstellung zum Beispiel, meinetwegen auch Seenotrettung mit Hubschraubern oder ähnliche Dinge).

Ist aber viel zu teuer, deswegen weiter fossile Brennstoffe in privaten PKW oder Kraftwerken zu verbrennen.

Zitat von Achim am 29. Februar 2024, 19:50 Uhr

Mich würde mal interessieren, was so ein Passagierflugzeug an Sprit braucht. Ich habe neulich mit Erstaunen festgestellt, daß es zwei klar abgegrenzte Klassen Passagierflugzeuge gibt, die kleinen (z.B. A320) und die großen (z.B. A350). Die ersten wiegen etwa 500 kg pro Passagier, die zweiten das Doppelte, fast 1 t pro Passagier. Ich kann mir es nicht anders vorstellen, daß sich dieser Gewichtsunterschied auch im Spritverbrauch zeigt, sprich: die Langstrecke überproportional Sprit braucht im Vergleich zu einer kurzen Strecke.

 

Das ist tatsächlich umgekehrt: Langstrecke laut Flugzeugherstellern etwa 2-3l pro 100 Sitzplatzkilometer (meist wird dafür eine 100%-Economy-Bestuhlung angenommen), Kurzstrecke das 2-3fache. Weil Start und Landung den meisten Sprit verbrauchen.

Dazu kommt, dass (z.B. wetter- oder verkehrsbedingte) Umwege, Bodenwege und Warteschleifen bei kurzen Flügen stärker ins Gewicht fallen: Wenn ein A320 von Berlin nach Hannover fliegt, verdoppelt sich die tatsächlich geflogene Strecke ungefähr, wenn er wegen Ostwind Richtung Osten starten und landen muss. Wenn ein A350 von Peking nach Berlin fliegt, sind das einstellige Prozente.

Der (persönlich) hohe CO2-Ausstoß des Luftverkehrs kommt von den langen Strecken, die man dabei zurücklegt.

Zitat von Sparschwein am 1. März 2024, 12:13 Uhr

Worüber diskutieren wir hier eigentlich? Dass wir das Klima retten, wenn wir nicht mehr nach Mallorca fliegen? Völlig ohne Zahlen und Fakten und im luftleeren Raum.
Zur Erinnerung:

 Bezogen auf den gesamten weltweiten Verbrauch von fossilen Brennstoffen (Erdölprodukte, Kohle, Gas) hat die Luftfahrt einen Anteil von 2 % am CO2-Ausstoss.

Quelle: Link

Berücksichtigt man jetzt, dass es auch militärischen Luftverkehr gibt, Waren per Luftpost verschickt werden und Privatjets, die um die Welt kreisen - welchen Einfluss hat dann meine persönliche Entscheidung nicht mehr zu fliegen auf den weltweiten CO2 Ausstoss? Wenn jeglicher privater Luftverkehr untersagt werden würde, oder wenn selbst jeglicher Luftverkehr untersagt werden würde, dann wäre der CO2 Ausstoss um 2% geringer. Und darüber zerbrecht ihr euch den Kopf?

 

Es sind aber auch nur wenige Prozent der Weltbevölkerung, die überhaupt fliegen: Je nach Quelle sind 80-90% der Weltbevölkerung noch nie geflogen, und in jedem Jahr fliegen irgendwas zwischen 3% und 10%. Da ist dann schon die Frage, ob etwa 2% extra-CO2-Ausstoß durch z.B. 5% der Bevölkerung legitim ist (ist ja nicht so, als würden diese 5% der Bevölkerung sonst gar kein CO2 ausstoßen).

Und was wäre deine Schlussfolgerung daraus?

Natürlich wäre mit der Abschaffung der Fliegerei alleine das Weltklima nicht gerettet. Ebenso natürlich wird ohne Verzicht auf Fliegerei (solange sie nicht klimaneutral ist) das Weltklima nicht zu retten sein.

Wenn die eine Sache, die für 2% des CO2 Ausstosses verantwortlich zeichnet, nicht verboten wird, dann ist das Klima nicht zu retten?

Es gibt doch nur zwei Möglichkeiten:

1. die aktuelle Hysterie um den Klimawandel ist völlig übertrieben, auch mit 3°C Erwärmung geht unser Leben weiter wie bisher, oder ein tüchtiger Forscher findet heraus wie wir das CO2 wieder schön einfangen können.

2. die Klimaerwärmung ist eine akute Gefahr für das Überleben der Menschheit und alle bisherigen Massnahmen daher viel zu wenig radikal. Es muss erkannt werden, dass diese Erde nur eine begrenzte Anzahl an Menschen verträgt. Daher muss die Anzahl an menschlichen Bewohnern  mittelfristig drastisch reduziert werden.

Bei beiden Szenarien ist es herzlich egal, ob diese Forum zukünftig in den Urlaub fliegt, oder nicht. Es ist einfach egal.

Welche positiven Effekte sollten das sein? Der Klimawandel ist ja nur der Anfang, das 1,5°-Ziel praktisch nicht mehr zu erreichen.

Das viel größere Problem ist dabei das Artensterben, das muss die Evolution erst mal wieder aufholen. Und die ist ja bekanntlich nicht die Schnellste.

Die fünf grossen Massenaussterben der Erdgeschichte fanden in Zeiten globaler Abkühlung statt, am schlimmsten war die "Permkatastrophe". Auch in der Menschheitssgeschichte waren plakativ gesagt die kalten Zeiten die schlechten und die warmen die guten Zeiten. Allerdings dauerten diese Veränderungen vermutlich deutlich(!) länger.

Was auch kaum jemand weiss, oder sagt: Wir leben übergeordnet immer noch in einer Eiszeit, was man daran erkennen kann, dass beide Polkappen gefroren sind, was sie die meiste Zeit der Erdgeschichte nicht waren. Innerhalb dieser Eiszeiten gibt es (zum Glück) auch Warmzeiten. Das Holozän begann vor ca. 12.000 Jahren (bis heute). Erst diese globale Erwärmung hat die Ausbildung menschlicher Hochkulturen ermöglicht.

Die Geschwindigkeit der derzeitigen Veränderung kann sicher zu (grossen) Problemen führen, aber bisher waren Warmzeiten immer gute Zeiten, für Fauna, Flora und die Menschheit, das sollte man zumindest mal festhalten.

Ich kann jedem Interessierten ein Buch zum Thema empfehlen: "Kulturgeschichte des Klimas" von Wolfgang Behringer (dtv-Verlag). Da bekommt man einen Blick für die etwas größeren (Zeit-)Dimensionen. Liest sich auch sehr gut:)

Damit kein falscher Eindruck entsteht und ich in einem falschen Licht erscheine: Wir sollten mit den Ressourcen unseres Planeten sehr sorgsam umgehen und das CO 2,  das seit  Jahrmillionen im Erdboden gebunden ist, sollte nicht bedenkenlos innerhalb von wenigen Jahren verfeuert werden. Dass dieses Vorgehen Konsequenzen auf das Klima hat ist unstrittig! Und die Verantwortung liegt vor allem bei dem relativ kleinen reichen Teil  der Weltbevölkerung, zu dem vermutlich auch alle Foristen gehören.

 

 

Zitat von Sparschwein am 1. März 2024, 8:18 Uhr
Zitat von konsument am 29. Februar 2024, 17:16 Uhr

Aus gegebenem Anlass die Frage, ob man zugunsten eines geringeren CO2 Ausstoßes auf eigene Flugreisen verzichten sollte.

Welcher Anlass ist denn gegeben?

@sparschwein die Fragestellung ist in meiner Vorstellung aufgepoppt und ich habe den Vorschlag gemacht, dass Thema in einem separaten Thread zu behandeln, was angesichts der umfangreichen Diskussion eine gute Idee gewesen ist wie ich finde.

Also keine Sorge, es steht kein Weltuntergang bevor, den gibt es nur in Roland Emmerich Filmen 😉

Zitat von Jan Veerman am 1. März 2024, 8:42 Uhr

Jetzt setze ich darauf das die Menschheit umweltfreundliche Technologie entwickelt die sich in naher Zukunft durchsetzen werden….

Das ist auch meine Überzeugung, ich glaube jedenfalls nicht, dass Verbote weiterhelfen werden. Man muss sich nur mal das Heizungsgesetz anschauen, wenn ich richtig gelesen habe wurden noch nie so viele Gas- und Ölheizungen eingebaut wie letztes Jahr. Wie der Strom erzeugt wird für die ganzen Wärmepumpen ist wieder ein eigenes Thema.

Letztlich wird sich immer die beste technische Lösung durchsetzen, das hoffe ich zumindest. Was man machen kann und was ja auch passiert, mal mehr und mal weniger gut, ist die richtigen Steuerungsimpulse zu setzen, typisches Controlling Thema.

Zitat von konsument am 1. März 2024, 16:39 Uhr
Zitat von Jan Veerman am 1. März 2024, 8:42 Uhr

Jetzt setze ich darauf das die Menschheit umweltfreundliche Technologie entwickelt die sich in naher Zukunft durchsetzen werden….

Das ist auch meine Überzeugung, ich glaube jedenfalls nicht, dass Verbote weiterhelfen werden. Man muss sich nur mal das Heizungsgesetz anschauen, wenn ich richtig gelesen habe, wurden noch nie so viele Gas- und Ölheizungen eingebaut wie letztes Jahr. Wie der Strom erzeugt wird für die ganzen Wärmepumpen, ist wieder ein eigenes Thema.

Letztlich wird sich immer die beste technische Lösung durchsetzen, das hoffe ich zumindest. Was man machen kann und was ja auch passiert, mal mehr und mal weniger gut, ist die richtigen Steuerungsimpulse zu setzen, typisches Controlling Thema.

Die Brechstange ist in der Politik sehr häufig das falsche Werkzeug, selbst dann, wenn das, was man mit der Brechstange erreichen will, prinzipiell sinnvoll ist. Entwicklung findet in aller Regel statt durch Evolution (also verhältnismäßig langsame, kontinuierliche Entwicklung in hoffentlich die richtige Richtung), nicht durch Revolution (= Umsturz). Die Grünen haben mit ihren Wärmepumpen zu schnell zu viel gewollt, das ist mächtig nach hinten losgegangen. Ich glaube, daß sich Wärmepumpen sehr wohl durchsetzen werden, aber halt deutlich langsamer, als die Grünen das gern hätten. Ohne künstliche Verschiebung der Preise wird es vermutlich nicht gehen: CO2-Steuer auf fossile Brennstoffe und Subventionierung von Wärmepumpenstrom. Übrigens kann eine richtig ausgelegte Wärmepumpe in zwei Richtungen pumpen: Wärme ins Haus hinein, aber auch Wärme aus dem Haus hinaus. Wenn wirklich tropische Sommer unsere Zukunft werden, mag das nützlich sein.

Zitat von konsument am 1. März 2024, 16:39 Uhr

..., ich glaube jedenfalls nicht, dass Verbote weiterhelfen werden.

Problem ist vor allem, dass nationale Verbote wenig gegen global ausufernde Probleme helfen:

ZDF
31.05.2023
Laut Global Energy Monitor sind in China aktuell neue Kohlekraftwerke mit einer Leistung von 243 Gigawatt im Bau oder genehmigt - das ist mehr als die Nennleistung aller existierenden deutschen Kraftwerke zusammen. Im Schnitt geben chinesische Behörden jede Woche die Freigabe für zwei neue Kohlekraftwerke.

 

https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/grundlagen-des-klimawandels/weltklimarat-ipcc/sechster-sachstandsbericht-des-weltklimarates-ipcc

Der Klimawandel ist definitiv Mensch gemacht. Wer das relativiert oder in Frage stellt, der stellt sich aber mal ganz außerhalb von jeglicher wissenschaftlicher Erkenntnis. Aber klar, jeder wie er will.

Dass er überdies so schnell kommt bedeutet für alle Lebenwesen dieser Welt, das man sich evolutionär nicht darauf einstellen wird können, sondern allein durch Migration dem entgehen kann. Wie schnell? In den Hochgebrigen und den klimatischen Randzonen hat das längst begonnen.Wann das wie stark in den recht gemäßigten Zonen (wo die meisten Menschen wohnen) und wie massiv passieren wird, das wird man sehen. Leider, vermutlich.

Zitat von Sparschwein am 1. März 2024, 15:18 Uhr

Es geht doch gar nicht um die Frage, ob es einen Klimawandel gibt, oder ob der für Otto Normal sicht- und spürbar ist, sondern ob dieser messbare Klimawandel Menschgemacht ist. Die zweite Option wäre, dass es im Rahmen der natürlichen, seit erdbestehen vorhandenen Klimaveränderungen stattfindet.

Nein, darum geht es nicht. Erstens ist die Frage eindeutig beantwortet: Menschengemacht - und zweitens auch fast egal, wenn wir darüber sprechen, ob wir die Folgen noch eingrenzen können und wollen.

Zitat von Sparschwein am 1. März 2024, 15:18 Uhr
Zitat von Arno am 1. März 2024, 14:21 Uhr

Es sind aber auch nur wenige Prozent der Weltbevölkerung, die überhaupt fliegen: Je nach Quelle sind 80-90% der Weltbevölkerung noch nie geflogen, und in jedem Jahr fliegen irgendwas zwischen 3% und 10%. Da ist dann schon die Frage, ob etwa 2% extra-CO2-Ausstoß durch z.B. 5% der Bevölkerung legitim ist (ist ja nicht so, als würden diese 5% der Bevölkerung sonst gar kein CO2 ausstoßen).

Und was wäre deine Schlussfolgerung daraus?

Für mich ist damit das "Fliegerei sind doch aber nur 2% Schaden"-Argument hinfällig, wenn das nur 5% der Menschheit machen. Sonst könnten wir ja die anderen 95% auch in 5%-Gruppen aufteilen und jede Gruppe "dürfte" 2% Schaden (plus den Nicht-Fliegerei-Schaden) verursachen.

Zitat von Sparschwein am 1. März 2024, 15:18 Uhr
Zitat von Arno am 1. März 2024, 14:21 Uhr
Natürlich wäre mit der Abschaffung der Fliegerei alleine das Weltklima nicht gerettet. Ebenso natürlich wird ohne Verzicht auf Fliegerei (solange sie nicht klimaneutral ist) das Weltklima nicht zu retten sein.

Wenn die eine Sache, die für 2% des CO2 Ausstosses verantwortlich zeichnet, nicht verboten wird, dann ist das Klima nicht zu retten?

Es gibt doch nur zwei Möglichkeiten:

1. die aktuelle Hysterie um den Klimawandel ist völlig übertrieben, auch mit 3°C Erwärmung geht unser Leben weiter wie bisher, oder ein tüchtiger Forscher findet heraus wie wir das CO2 wieder schön einfangen können.

2. die Klimaerwärmung ist eine akute Gefahr für das Überleben der Menschheit und alle bisherigen Massnahmen daher viel zu wenig radikal. Es muss erkannt werden, dass diese Erde nur eine begrenzte Anzahl an Menschen verträgt. Daher muss die Anzahl an menschlichen Bewohnern  mittelfristig drastisch reduziert werden.

Bei beiden Szenarien ist es herzlich egal, ob diese Forum zukünftig in den Urlaub fliegt, oder nicht. Es ist einfach egal.

Erstens möchte ich festhalten: Ich hab nicht "verboten" geschrieben. Ich hab überhaupt nicht geschrieben, ob oder wie der CO2-Ausstoß durch Fliegerei auf Null gehen soll. Nur, dass wir auch mit 2% des heutigen CO2-Ausstoßes den Klimawandel nicht stoppen, das ist Fakt. Also folgt: Ohne auch diese 2% Ausstoß abzustellen werden wir den Klimawandel nicht stoppen.

Zweitens zu deinen zwei Möglichkeiten: Die zweite ist sehr nah an der Realität, auch wenn du sie Hysterie nennst. Und das Problem an deinem Ansatz "weniger Menschen" dazu ist: Je mehr Klimawandel, umso mehr derjenigen Menschen werden sterben, die nichts oder sehr wenig zum Klimawandel beitragen. Beispielsweise die 80-90%, die noch nie in einem Flugzeug gesessen haben. Selbst wenn die alle tot sind, haben wir den Klimawandel aber praktisch noch nicht gebremst und schon gar nicht aufgehalten. Trotzdem wird es voraussichtlich ungefähr so kommen, auch wenn es durchaus gute Nachrichten gibt - zum Beispiel, dass der Anteil CO2-armer Stromerzeugung weltweit deutlich steigt, der Kohlekraftwerkszubau zurückgeht (ja, trotz China), dass China als mittlerweile größter aktueller Emittent voraussichtlich ab diesem oder nächstem Jahr seinen CO2-Ausstoß senken wird...

Ich fänds ja besser: Wir einigen uns weltweit, endlich mal die schon längst vereinbarten Maßnahmen gegen den Klimawandel tatsächlich zügig umzusetzen. Dann können auch 12 Milliarden Menschen auf dieser Erde leben, denn 12 Milliarden mal Netto-Null CO2-Ausstoß ist immer noch Netto-Null CO2-Ausstoß.

MfG, Arno

Zitat von konsument am 1. März 2024, 16:30 Uhr

Also keine Sorge, es steht kein Weltuntergang bevor, den gibt es nur in Roland Emmerich Filmen 😉

Sagen wir so: So schnell wie bei Emmerich wird es nicht gehen. Aber ob der Zusammenbruch der atlantischen Umwälzströmung (Golfstrom etc.) nun Tage (wie im Film) oder ein paar Jahrzehnte (real) dauert - beides ist viel zu schnell, als dass wir und unsere Umwelt darauf reagieren können. Wenn plötzlich weite Teile bisheriger Ackerflächen kein Wasser mehr bekommen, oder viel zu viel, oder viel zu kalt sind - und andererseits die Gegenden, in denen neuerdings das Klima Ackerbau möglich macht, weder ausreichend fruchtbare Böden noch staatliche Strukturen dazu haben, dann sehen wir alle verdammt alt aus.

MfG, Arno

Zitat von Steffen am 1. März 2024, 15:29 Uhr

Ich kann jedem Interessierten ein Buch zum Thema empfehlen: "Kulturgeschichte des Klimas" von Wolfgang Behringer (dtv-Verlag). Da bekommt man einen Blick für die etwas größeren (Zeit-)Dimensionen. Liest sich auch sehr gut:)

Danke für den "Buchtipp", das erspart ellenlange Diskussionen, woher Du Deine "Informationen" beziehst.

Danke für den "Buchtipp", das erspart ellenlange Diskussionen, woher Du Deine "Informationen" beziehst.

War das jetzt ironisch gemeint?!? Das kannst Du auch alles bei Wikipedia nachlesen, z.B. hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Warmzeit

Und wer zu faul ist nachzuschauen:

Eiszeitalter

Eisfreie Polkappen stellen erdgeschichtlich den Normalzustand dar und machen etwa 80 bis 90 Prozent der Erdgeschichte aus. Beispiele sind die Kreidezeit und das Paläogen (älteres Tertiär). Zeiten mit vereisten Polkappen, die Eiszeitalter, stellen die Ausnahme dar. Die heutige erdgeschichtliche Periode, das Quartär, ist ein solches Eiszeitalter.

Zitat von Arno am 1. März 2024, 21:42 Uhr

Ich fänds ja besser: Wir einigen uns weltweit, endlich mal die schon längst vereinbarten Maßnahmen gegen den Klimawandel tatsächlich zügig umzusetzen. Dann können auch 12 Milliarden Menschen auf dieser Erde leben, denn 12 Milliarden mal Netto-Null CO2-Ausstoß ist immer noch Netto-Null CO2-Ausstoß.

Das fände ich auch schön. Kannst du aber glatt vergessen. Global einigen und gemeinsam konsequent umsetzen... das geht nicht mal auf nationaler Ebene. Selbst in unserem 500-Einwohner-Kaff, auch hier gibt es natürlich schon deutlich erkennbare Auswirkungen, da diskutieren wir im Ortsgemeinderat monatelang über vergleichsweise einfache Maßnahmen um die direkten Folgen wenigstens abzumildern. Wir eiern rum, drehen uns im Kreis, immer hat irgendwer wieder Bedenken und Einwände. Und überhaupt, das Nachbardorf könnte ja auch mal... und vielleicht warten wir einfach bis was von der Verbandsgemeinde kommt - und diskutieren das dann tot.

Es ist wohl einfach eine menschliche Eigenschaft, die individuellen Interessen wichtiger zu nehmen als irgendein abstraktes Großes und Ganzes.

Ich habe da ein Stück weit resigniert. Das wird nichts mehr mit gemeinsamen rechtzeitigen wirksamen Maßnahmen. Bleibt nur noch abzuwarten, wie schnell und wie krass es weiter geht.

Meine eigenen Konsumentscheidungen treffe weiterhin ich nach Möglichkeit so, dass ich nicht noch mehr zu dem ganzen Mist beitrage. Das schließt seit ein paar Jahren auch den Verzicht auf Flugreisen mit ein. Mir ist klar dass das rein gar nichts retten wird, aber ich mag auch nicht einfach so weitermachen als wäre alles in Ordnung.

Nachhaltigkeit ist schon mal für sich natürlich stellenweise eine subjektive Einschätzung (ESG ist da vielleicht eine kleine Referenz in Sachen Finanzbereich), da es keine klare Definition dazu gibt. Das merke ich auch immer wieder auf der Arbeit.

  • Lohnabrechnungen werden beispielsweise seit einem Jahr über einen Drittanbieter zur Verfügung gestellt, was einen weiteren Accounts (ich habe als pädagogische Teilzeitkraft 3 Stück...) für die Arbeit notwendig machte (und bei über mehreren hundert Mitarbeitern dauerhaft laufende Server voraussetzt).
  • Das interne Magazin hingegen wird den Leuten nach wie vor in Papierform hinterher geworfen, obwohl die Nachfrage danach nicht gegeben ist und man einfach auf ein Online-Modell ausweichen könnte. Da werde ich mal wieder den "Ketzer" spielen und noch auf den Arbeitgeber zugehen. Viele Kollegen werfen die Hefte dann aber trotzdem weiterhin in den Müll, da sie sich "innenpolitisch-korrekt" verhalten wollen oder zu desinteressiert sind.

Für mich ist dies ein klares Beispiel dafür, wie man die Prioritäten falsch legen kann, Hauptsache man hat sich "nachhaltig" präsentiert. Aber gut, ich bin da sicherlich auch ein wenig angesäuert, da ich mich in meinen jungen Erwachsenenjahren recht viel mit verschiedenen Unterthemen befasste und heute schnell den Eindruck bekomme, dass Nachhaltigkeitsversprechen oftmals nur Greenwashing sind, da die innere Logik dahinter inkonsequent ist. Bzw. ich oft erlebe, dass die lautesten Verfechter sehr viele "blinde Flecken" aufweisen, was "der Sache" einen Bärendienst erweist.

In einem anderen Thread hatte ich über meine persönlichen Luxusgüter geschrieben. Das spielt für mich insofern in die Diskussion mit hinein, da ich wissentlich durch meine PC-Nutzung (meist aber reiner Desktop-Betrieb) Energie verbrauche. Und damit möchte ich auch meine pauschale Einleitung etwas untergraben. Denn natürlich sollte man für sich selbst erst einmal festlegen, wo man "zurückstecken" kann und wo es mehr schmerzt.
Zu den erwähnten Unterthemen gehören beispielsweise (allgemein formuliert) Konzepte des "Zero-Waste" (beispielsweise eine Reduktion des Plastikgebrauchs bei Verpackungen), regionale Einkäufe und Urlaube, Menge des Fleischkonsums/Ernährung generell, Fast-Fashion vermeiden, "Elektroschrott" durch vorzeitigen Austausch von Geräten begünstigen, PKW oder öffentlicher Nahverkehr, Größe der eigenen Wohnung und noch vieles mehr.
"Utopia" war für mich da damals eine meiner Quellen, um erste Berührungen mit den Themen zu erhalten.

Aber was war mein Fazit aus dem Ganzen? Etwas plakativ gesagt verbrauche ich permanent Ressourcen, solange ich existiere.
Die Frage ist halt, inwiefern ich mich in Teilbereichen der Nachhaltigkeit zurücknehmen kann und wo ich sage, dass ich diesen Luxus selektiv für meine Lebensqualität nutze.
Für mich gestaltet es sich beispielsweise so, dass ich 1/3 meines Lebens vegetarisch lebte, keinen PKW anstrebe (ökologische und finanzielle Gründe), Kleidung und Elektrogeräte recht lange nutze, mich wohnungstechnisch auf das Wichtigste besinnen möchte und seit meinem 18. Lebensjahr keine Auslands-Urlaube mehr machte. Einkäufe erledige ich auch gerne zu Fuß - manchmal ein nettes kostenloses Krafttraining, um fit zu bleiben.

Hat das jetzt einen spürbaren Einfluss auf das Weltklima? Nein - aber ich bin halt ein Reiskorn von vielen, welche die Waage beeinflussen können. Da ist es in meinen Augen sinnvoll, wenn man mit anderen mal über solche Themen spricht, ihnen (bei Interesse) Quellen vermittelt und eigene Denkprozesse anregt. Gegen das Missionieren bin ich jedoch sehr allergisch und einseitige Perspektiven (in der Politik) zeigen auch, wie destruktiv das Ganze sein kann, solange man Wechselwirkungen ausblendet.
Solange man in dieser Bandbreite an Möglichkeiten seine eigenen Schwerpunkte erkennt und herausstellt, kann man wahrscheinlich auch dauerhaft bei anderen Bereichen gewisse "Einbußen" hinnehmen und trotzdem ein schönes Leben führen.

Zitat von Steffen am 2. März 2024, 12:37 Uhr

Danke für den "Buchtipp", das erspart ellenlange Diskussionen, woher Du Deine "Informationen" beziehst.

War das jetzt ironisch gemeint?!?

Willst Du es in großen bunten Buchstaben oder lieber mitm kopftisch-Hammer-Emoji?

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