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Einblick ins Frugalistenleben - Berufseinsteiger Ingenieur - Thema Geld, Organisation, Planung und Geldanlage - mit 50 in den Ruhestand

Hallo an die Runde,

ich bin "neu" hier und habe mich mit einem klaren Ziel angemeldet: Ich möchte bis zum Alter von 50 arbeiten und danach nicht mehr.

Ich bin 28 Jahre und hätte dann 22 Jahre Berufsleben vor mir, um entscheiden kann man sich immer noch - aber ein finanzielles Polster ist gut.

Ich bin Ingenieur und fange ab dem 01.04. an zu arbeiten. Bisher habe ich nie wirklich Geld verdient (Ausbildung + Studium) und mich innerhalb dieser 9 daran gewöhnt, deutlich sparsamer als andere zu leben. Jetzt habe ich diesen Monat noch komplett frei und möchte einiges organisieren, planen und in Excel vorbereiten.

Ich möchte auch gleich etwas Input von euch einholen. Gibt es hier im Forum Excel-Vorlagen - ich bin selbst "Spezialist", aber wieso nicht auf einer guten Vorarbeit bauen - und/oder andere Vorlagen, wie man am besten vorgeht? Ich habe bereits ein 2. Bankkonto + Tagesgeldkonto eröffnet, um die Geldbilanzierung etwas zu vereinfachen. Oftmals liest man von 70 % des Einkommens sparen, das ist aber wohl weniger als die halbe Miete! Ein sehr wichtiges Thema ist das Geldanlegen. Klar, am besten weit gestreut und auch langfristig in Gold. Ohne Rendite sind selbst 100 % des gesparten Entgelts nach 10 Jahren nicht viel. Aber wie fange ich damit wo an, wie kann ich mir selbst fundiertes Wissen aneignen? Zeit hätte ich diesen Monat!

 

Das wars erstmal, liebe Grüße!

Hallo Frugalist,

herzlichen Willkommen hier. Zunächst eine Frage. Diesen Satz verstehe ich nicht, da er allein mathematisch nicht möglich ist.

Oftmals liest man von 70 % des Einkommens sparen, das ist aber wohl weniger als die halbe Miete!

Wenn du dich zu dem Thema Geldanlage und langfristigen Vermögensaufbau belesen willst, so kann ich dir aus meiner Sicht empfehlen:

1) Das Buch "Finanzwesir" von Albert Warnecke

2) Die Blogs und Internetseiten von frugalisten.de, freiheitsmaschine.de, finanzwesir.com und finanzglueck.de. Wenn du dir einen großen Inhalt dieser Seiten in den nächsten Wochen durchliest und verinnerlichst, dann bist du weiter als 98% der sonstigen Bevölkerung und für eine vielversprechende finanzielle Zukunft sollte die Basis gelegt sein.

Gerne kann ich dir später am Tag (und anderen Lesern) auch meine Haushaltsbuch-Excel zur Verfügung stellen. Ich glaube, die ist ganz gut, aber noch nicht perfekt. Wenn du im Gegenzug ein paar Verbesserungsvorschläge (insb. im Bereich der angewendeten Formeln) machen kannst, hätte ich sogar auch was davon 🙂

VG
Thomas

Hallo Frugalist1234,

herzlich Wilkommen – prima Einstellung und Vorhaben! 🙂

Was den Einstieg in die Geldanlage angeht, kann ich mich Thomas nur anschließen und dir den Finanzwesir (Blog und Buch) sehr empfehlen.
Wenn du anschließend tiefer in das Thema ETF- und Fondsanlage einsteigen willst, ist "Souverän investieren" von Gerd Kommer quasi das Standardwerk im deutschsprachigen Raum.

Als allgemein empfehlenswert für alle möglichen Finanzthemen halte ich auch die Seite finanztip. Dort sind die wichtigsten Themen prägnant, objektiv und "bullshit-frei" zusammengefasst.

Bei ganz speziellen Fragestellungen oder zum Diskutieren der eigenen Anlagestrategie ist auch das Wertpapier-Forum eine gute Adresse (wenn auch der Umgangston dort zuweilen etwas rau ist 😉 )

Anlage: Lesen ist nicht schlecht- sich dabei halt immer die Frage stellen, wie der Autor zu den Weisheiten gelangt ist (oder überhaupt gelangt sein kann) die er von sich gibt. Wenn das kryptisch scheint, muss das nicht zwingend daran liegen, dass da einer so viel von der Materie versteht, dass man als normaler Mensch nichts verstehen kann. (Natürlich kann es schon auch daran liegen...) Und im Hinterkopf haben, dass nicht unbedingt nur das Ziel verfolgt wird, Wissen weiterzugeben, es kann auch versucht werden, Akteure zu bestimmten Handlungen zu bewegen - oder auch mit der Verbreitung der Botschaft selbst Geld zu verdienen.

Der Faktor Glück ist bei der Sache (wie bei vielen anderen Dingen auch) nicht zu unterschätzen. Mit Glück kann man vieles falsch machen, und damit mehr Erfolg haben, als wenn man eigentlich alles richtig gemacht hat, und halt einfach Pech gehabt hat.

https://frugalisten.de/mein-haushaltsbuch-mit-google-tabellen/#more-1810

Buchempfehlung: rich dad poor dad   https://youtu.be/ensZI-0zAhs

 

3 Tage Woche. Teilzeitarbeit.
Zitat von ThomasE am 4. März 2019, 11:20 Uhr

Hallo Frugalist,

herzlichen Willkommen hier. Zunächst eine Frage. Diesen Satz verstehe ich nicht, da er allein mathematisch nicht möglich ist.

Oftmals liest man von 70 % des Einkommens sparen, das ist aber wohl weniger als die halbe Miete!

Relativ einfach: Wenn ich über 10 Jahre 200.000 € einspare (hypothetisch 70 % des Gehalts), aber jedes Jahr 0 % Zinsen p.a. bekomme, sind es 200.000 €. Wenn jemand jährlich nur 10.000€ sparen kann, dieses Geld aber sinnvoll anlegt, hat er vermutlich am Ende 250.000 € zur Verfügung. Damit meinte ich, ohne Geldanlage kommt man niemals mit einem Ingenieursgehalt auf einen Geldbetrag, der Unabhängigkeit vom Job bedeutet. Sparen ist die Grundlage, aber nur mit Sparen kommt man eben nicht weit(er). Weiterhin gibt es diverse Unsicherheiten, die man berücksichtigen muss. Daher meinte ich eben, dass weniger als 50 % das Sparen selbst sind, eher das Verwalten, Planen und Glück sind wichtig.

Danke für die Literaturtipps! Danke natürlich an Alle, nicht nur auf dieses Zitat hier bezogen!

Einen guten Tipp den ich selber einmal gelesen habe ist, sich seine Einkünfte auf ein getrenntes Tagesgeldkonto überweisen zu lassen.

Durch einen Dauerauftrag kann man sich so jeden Monat sein verfügbares "Gehalt" auszahlen lassen. Den Vorteil sehe ich darin, dass

Zuschläge, Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, tarifliche Erhöhungen erst einmal garnicht auf dem Girokonto landen und man so langfristig von dem ungeplanten noch einmal einen zusätzlichen Schub bekommt.

Hi, Mit-Frugalist,

mach mal ganz konkret 20T€ aufs Tagesgeld und danach einen ETF-Sparplan über Onvista MSCI World auch bis 20T€. Gold erstmal nicht. Das reicht fürs erste. Danach weißt Du um Deine Sparrate und kannst noch genauer austarieren.

Viel Erfolg!

Erstmal Danke an die Runde.

Poor Dad Rich Dad und Finanzwesir sind bereits gelesen. Persönliches Haushaltsbuch ist nun auch vorhanden.

 

Kennt/ hat jemand eine Vorlage für einen dynamischen Sparplan? D. h. ich nehme 5 % Rendite an für meinen RK3 Anteil und 0,5 % für meinen RK1 Anteil und berechne für (50 % : 50 %) jeweils 500 € monatliche Sparrate den Vermögensaufbau mit der internen Zinsfuß-Formel (IZF)? Falls nicht, werde ich selbst Hand anlegen, ein Vergleich ist aber immer nett.

Hallo und herzlich willlkommen!  Da gibt es so eine geschickte APP fürs Handy: Mark Money Pro.  Da kann man  div. Szanarien Sparplan, Entnahmeplan etc. durchspielen und sich in null Komma nichts reichrechnen.

Zitat von Frugalist1234 am 4. März 2019, 18:25 Uhr
Zitat von ThomasE am 4. März 2019, 11:20 Uhr

Hallo Frugalist,

herzlichen Willkommen hier. Zunächst eine Frage. Diesen Satz verstehe ich nicht, da er allein mathematisch nicht möglich ist.

Oftmals liest man von 70 % des Einkommens sparen, das ist aber wohl weniger als die halbe Miete!

Relativ einfach: Wenn ich über 10 Jahre 200.000 € einspare (hypothetisch 70 % des Gehalts), aber jedes Jahr 0 % Zinsen p.a. bekomme, sind es 200.000 €. Wenn jemand jährlich nur 10.000€ sparen kann, dieses Geld aber sinnvoll anlegt, hat er vermutlich am Ende 250.000 € zur Verfügung. Damit meinte ich, ohne Geldanlage kommt man niemals mit einem Ingenieursgehalt auf einen Geldbetrag, der Unabhängigkeit vom Job bedeutet. Sparen ist die Grundlage, aber nur mit Sparen kommt man eben nicht weit(er). Weiterhin gibt es diverse Unsicherheiten, die man berücksichtigen muss. Daher meinte ich eben, dass weniger als 50 % das Sparen selbst sind, eher das Verwalten, Planen und Glück sind wichtig.

Danke für die Literaturtipps! Danke natürlich an Alle, nicht nur auf dieses Zitat hier bezogen!

Die genannten Zahlenbeispiele sind ein wenig naiv, für einen Ingenieur und Excel-Spezialisten. Natürlich ist die Rendite wichtig, das stimmt schon. Aber unterschätze auch die Sparrate nicht, gerade die ersten Jahre und Jahrzehnte.

Um aus 833€ pro Monat nach 10Jahren "vermutlich" 250.000 zu machen benötigt man schlappe 23% Rendite p.a.

Ich empfehle mal etwas mit dem https://www.zinsen-berechnen.de/sparrechner.php zu spielen.

Es lässt sich sagen: zu Beginn ist der absolute Betrag, den du "reinbuttern" kannst von höherer Bedeutung als die Frage ob der ETF jetzt bspw. mit 5 oder 8% rentiert. Mit der Zeit (und entsprechendem Kapitalstock) verschiebt sich die Gewichtung.

Auf jeden Fall wurden schon gute Tipps genannt. Der Finanzwesir für Grundlagen der finanziellen Bildung und Wertpapier-Anlage. Das WP-F für detaillierte Fragestellung und mit Olivers Blog hast du eine gute Adresse für Spartipps, DIY und das Mindsets eines Frugalisten an der Hand. Viel Erfolg bei deinem Vorhaben! 🙂

 

Zitat von Frugalist1234 am 13. März 2019, 21:40 Uhr

Kennt/ hat jemand eine Vorlage für einen dynamischen Sparplan? D. h. ich nehme 5 % Rendite an für meinen RK3 Anteil und 0,5 % für meinen RK1 Anteil und berechne für (50 % : 50 %) jeweils 500 € monatliche Sparrate den Vermögensaufbau mit der internen Zinsfuß-Formel (IZF)? Falls nicht, werde ich selbst Hand anlegen, ein Vergleich ist aber immer nett.

Hier gibt es ganz nützliche Rechner zu diversen Themen.

Bzgl. sparen, ich hatte vor über 25 Jahren einen Dauerauftrag das am Monatende alles über den Betrag xxxx aufs Sparbuch automatisch überwiesen wird.
Aktuell mache ich das jeden Monatende von Hand, alles über Betrag xxxx & Netto-Dividenden geht auf Tagesgeld und wenn dort genug rumliegt, wird eine Firma zum Investieren gesucht, manchmal liegt es auch mal länger rum - nicht immer findet man etwas bei dem der Preis stimmt.

»In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.« »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.« »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.« Buffett

"...wenn dort genug rumliegt, wird eine Firma zum Investieren gesucht, manchmal liegt es auch mal länger rum - nicht immer findet man etwas bei dem der Preis stimmt."

Das Problem hat ja derzeit auch Warren Buffett - weil er keine geeigneten Investments findet, will er 100 Milliarden USD in Rückkäufe seiner Berkshire Hathaway-Aktien investieren...

Kraft-Heinz war wohl nicht so geeignet 🙂

Zitat von suchenwi am 27. April 2019, 19:55 Uhr

Das Problem hat ja derzeit auch Warren Buffett - weil er keine geeigneten Investments findet, will er 100 Milliarden USD in Rückkäufe seiner Berkshire Hathaway-Aktien investieren...

Wir privaten haben eine größere Auswahl, denn wir investieren erheblich kleinere Beträge und können uns somit an viel kleinere Firmen beteiligen.

»In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.« »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.« »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.« Buffett