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Ein Jahr noch oder doch länger?

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Chuzpe = Unverschämtheit?

Er hat gekündigt und geht dann halt schon im Juni und Gehalt läuft bis Ende Juli. Ist doch ein ganz normaler Prozess seinen Resturlaub zu nehmen.

Die günstigen 23er Rentenpunkte kann er bis 31.03.2024 kaufen.

…Steuerquote ÖD 80%TZ dann vermutlich null

Zitat von Muslime_Frugi am 18. November 2023, 0:29 Uhr

Er hat [zum 31.07.] gekündigt und geht dann halt schon im Juni und Gehalt läuft bis Ende Juli. Ist doch ein ganz normaler Prozess, seinen Resturlaub zu nehmen.

Die günstigen 23er Rentenpunkte kann er bis 31.03.2024 kaufen.

Alex wollte zum Jahresende 2023 kündigen (wenn das von der Kündigungsfrist her noch klappt). Ich habe ihm vorgeschlagen, es sei steuerlich günstig, im Kündigungsjahr nur zum Teil zu arbeiten, somit nicht ausgerechnet zum Jahresende zu kündigen.

Du schlägst vor, er sollte gezielt zum 31.07. kündigen, weil er damit Anspruch auf den kompletten Jahresurlaub hat, also zum 15.06. in den Urlaub zu gehen und aus diesem nicht an den Arbeitsplatz zurückzukehren, aber bis zum 31.07. Gehalt zu kassieren. Mag formal möglich sein, muß der Arbeitgeber halt mitspielen. Für den Urlaub braucht er formal eine Genehmigung; ein Arbeitgeber, der den Trick erkennt und dabei nicht mitmachen will, versagt ihm halt diese Genehmigung, und dann hat er wieder den Schwarzen Peter.

Die im Verhältnis günstigen Rentenpunkte 2023 könnte man noch bis zum 31.03.2024 kaufen, besser gesagt: Die Genehmigung, sie kaufen zu dürfen, muß bis zum 31.3.2024 vorliegen. Wenn man dann umgehend zuschlägt, kann man sogar noch später bezahlen. Ich würde das (so das der Plan ist) nicht ausreizen.

Zitat von Muslime_Frugi am 18. November 2023, 0:32 Uhr

… Steuerquote ÖD 80% TZ dann vermutlich null.

Zitate bringen es! Dann weiß man wenigstens, worauf geantwortet worden ist.

Wieviel Steuer dann anfällt, ist vom Einzelfall abhängig. Auf jeden Fall ist die Steuer relativ niedrig, wenn man nur wenige Monate im Jahr ein Gehalt bekommen hat, weil Jahressummen versteuert werden, sich dieses Gehalt somit rechnerisch aufs ganze Jahr verteilt.

Achim, ich verstehe dein Wadenbeißen wegen dem Urlaub nicht.
Der Jahresurlaub ist ein vertraglicher Rechtsanspruch und muss bei ausscheiden in der 2. Jahreshälfte gewährt werden.
Fängt er nahtlos zum 01.08. ein neues Arbeitsverhältnis an, kann der neue AG  eine Bescheinigung über den bereits genommen Jahresurlaub vom Vorarbeitgeber einfordern und dann wäre der Urlaubsanspruch für das Restjahr halt bei null.

Wenn man eh gekündigt hat und viele Jahre für die Fa. da war, wird der AG dies nicht kritisch hinterfragen. Schon gar nicht in anonymer Konzernstruktur.
Ich würde den Urlaub verteilt nehmen und die letzten 2 Wochen nochmal erscheinen um Equipment abzugeben und sich bei Kollegen zu verabschieden.

letztlich ist es auch egal ob der Urlaub genehmigt wird oder nicht. Wird er es nicht, dann muss er ausbezahlt werden. In jedem Fall aber ist es monetär günstiger.

In der Praxis hingegen wollen die meisten Arbeitgeber von dieser Regelung nichts gewusst haben und verrechnen den Jahresurlaub dann nur anteilig...muss man sich überlegen ob man da dann noch was zu sagen möchte...

PN an maxause@gmx.de

Wegen öffentlichem Dienst:

Zumindest TV-L sieht nur das Quartalsende als Kündigungstermin vor. Also 30.6. ODER 30.9.

Und nachdem ich (ca. 1/2 Jahr vorher) zum 30.9.  gekündigt hatte, bekam ich automatisch den kompletten Jahresurlaub... ohne dass ich irgendwen auf diese Regelung hinweisen mußte...

Zitat von Muslime_Frugi am 18. November 2023, 16:09 Uhr

Der Jahresurlaub ist ein vertraglicher Rechtsanspruch und muss bei Ausscheiden in der 2. Jahreshälfte gewährt werden.

Derjenige, um den es hier geht, plant, zum Jahresende 2023 zu kündigen. Dein vehementes Eintreten für seinen Urlaub des Jahres 2024 ist vermutlich fruchtlos.

Ich bin mir nicht so ganz sicher, ob Du in der Sache recht hast. Da müßte man schon wissen, was im Tarifvertrag steht, der für den Anfrager gilt. In dem für mich gültigen Tarifvertrag steht: Pro Monat 1/12 des Jahresurlaubs. § 5 BUrlG bezieht sich nur auf den gesetzlichen Urlaub von 20 Tagen pro Jahr (bei einer 5-Tage-Woche). 9 Monate x 2,5 Tage/Monat (30 Tage Urlaub im Jahr) wären 22,5 Tage (aufgerundet 23,5). Das wären schon mehr als diese 20.

Und selbst dann, wenn der Betreffende ausnahmsweise zum 31.7. aus dem Arbeitsvertrag entlassen würde, hätte er in 7 Monaten rechnerisch 17,5 (18) Tage Urlaub und bekäme dann halt 2 Tage obendrauf. Auch nicht die Welt.

 

 

 

Hallo nochmals alle zusammen und danke für euer Feedback,

@taketwo: ja genau so sehe ich das auch! Und ich werde euch am Laufen halten.
@muslime_frugi, @jan,@achim und alle die anderen...
- das mit der Kündigung zum 31.07 mach so gesehen auf jeden Fall Sinn. Aber ja wie @exit-tbd schon geschrieben hatte, möglich wäre dann der 31.09 (Quartalsende) - das kommt für mich tatsächlich nicht mehr in Frage. 20.06 OK.... Ich hatte eh geplant bis zum 31.03 zu arbeiten, aber dieses Jahr noch zu kündigen (auf Ende Q1/2024).
- an den "günstigen" Rentenpunkt hatte ich nicht mehr gedacht! Kümmere ich mich gleich drum. Billiger wird der nimmer!
- mit dem Gedanken noch eine Zeit lang ALG zu beziehen habe ich auch schon gespielt. Ist mir aber ehrlich gesagt etwas zu heiß, da ich doch einiges an Nebeneinkünften habe. Aber ja den Gedanken habe ich noch nicht ganz verloren.

Tausend Dank schon mal für euer Feedback! Top!

Ich halte euch alle auf dem Laufenden 🙂

Gruß

Alex

 

Moin Alex,

das kommt für mich tatsächlich nicht mehr in Frage. 20.06 OK.... Ich hatte eh geplant bis zum 31.03 zu arbeiten, aber dieses Jahr noch zu kündigen (auf Ende Q1/2024).

Dann mach das unbedingt so. Dein Job scheint dich echt zu killen. Du hast genug Kohle auf der Kante und kannst es dir leisten, den ungeliebten, quälenden Beruf an den Nagel zu hängen wann immer du willst und bist auch nicht darauf angewiesen, das möglichst effizient zu tun.

Schmeiß hin den Mist und gönne dir etwas Auszeit. Vielleicht erwischt du ja mit etwas Abstand noch einen netten Teilzeitjob oder kniest dich etwas tiefer in deine Nebenbeschäftigung und kannst auch dort immer nochmal ein paar Taler zusammensammeln. Andersherum als oft üblich habe auch ich meinen Job zum Hobby gemacht. 🤓

Mit einem Tag Arbeit die Woche bin ich versichert, kann Rentenzeiten einsammeln, zahle nur 11€ KV und freue mich bei TVÖD 5-3 🫣 über 700€ Taschengeld die ich über diesen Midijob einsammeln kann. Sehr entspannt, nette Kollegen und Kunden, easy Job und keiner geht einem auf den Sack. Ich denke, dass ich das auch nach FIRE noch weiterlaufen lasse.

Vielleicht ja auch ein gutes Modell für dich🤷🏻‍♂️☝️

 

Grüße

 

PN an maxause@gmx.de
Zitat von NeoX am 19. November 2023, 9:17 Uhr

- das mit der Kündigung zum 31.07. macht so gesehen auf jeden Fall Sinn. Aber ja wie @exit-tbd schon geschrieben hatte, möglich wäre dann der 31.09 (Quartalsende) - das kommt für mich tatsächlich nicht mehr in Frage. 30.06. OK.... Ich hatte eh geplant bis zum 31.03 zu arbeiten, aber dieses Jahr noch zu kündigen (auf Ende Q1/2024).

Nö, das ergibt keinen Sinn, weil es sachlich vermutlich nicht möglich ist. Du wolltest schon lang weg, jetzt willst Du zum Jahresende weg. Ich habe vorgeschlagen, noch ein Quartal dranzuhängen, weil das steuerlich günstig ist. Man wird für jedes Quartal mehr einen Grund finden können, Du verlängerst und verlängerst, und schließlich bist Du dann im Rentenalter. Das sollte es nicht sein.

- an den "günstigen" Rentenpunkt hatte ich nicht mehr gedacht! Kümmere ich mich gleich drum. Billiger wird der nimmer!

Du bist damit vermutlich zu spät dran. Rentenpunkte zu kaufen lohnt sich ggf. über den Steuereffekt. Du hast dieses Jahr noch einen höheren Steuersatz als im nächsten, das heißt: Dieses Jahr hättest Du eine höhere Steuerersparnis als im nächsten. Kann sein, daß allein das die Rechnung umdreht, daß ein Kauf von Rentenpunkten sich in diesem Jahr noch lohnt, im nächsten aber nicht mehr.

- mit dem Gedanken noch eine Zeit lang ALG zu beziehen habe ich auch schon gespielt. Ist mir aber ehrlich gesagt etwas zu heiß, da ich doch einiges an Nebeneinkünften habe. Aber ja den Gedanken habe ich noch nicht ganz verloren.

Für eine kurze Zeit (wenige Monate) kannst Du die Nebeneinkünfte drücken. Ggf. kann Deine Frau Deinen Nebenerwerb übernehmen, am besten mittelfristig so, daß für Dich ein Midi-Job herausspringt.

Ich halte euch alle auf dem Laufenden 🙂

In bleibe gespannt.

Ich auch 🫣😉

Mal sehen ob ich 2025 auch zum Drückeberger werde oder ob ich den "Absprung" tatsächlich mental gut meistern kann... 🙈

Bis dahin kann ich aber noch ein wenig klugscheißen 💩.

 

PN an maxause@gmx.de
Zitat von Max aus E am 19. November 2023, 13:14 Uhr

Mal sehen, ob ich 2025 auch zum Drückeberger werde oder ob ich den "Absprung" tatsächlich mental gut meistern kann... 🙈

Ab 2025 willst Du kein Fährenkapitän mehr sein?

Doch doch, ich denke das werde ich wohl weiterführen - ist ein tolles Hobby und zahlt effektiv KV etc. Ich habe ja dennoch alle Freiheiten und auch noch einiges an Überstunden die dann langsam abgebaut werden können. Das läuft wohl so nebenbei weiter 😉

PN an maxause@gmx.de

Wenn das so ist, verstehe ich Dein Vorposting nicht.

Zitat von Max aus E am 19. November 2023, 13:14 Uhr

Mal sehen, ob ich 2025 auch zum Drückeberger werde oder ob ich den "Absprung" tatsächlich mental gut meistern kann... 🙈

Nun, der Fährjob ist super cool aber ja nicht das was bei mir Aufwand generiert. Es sind die Ferienwohnungen die täglich und eher unplanbar Aufwand machen. Die "normale" Wohnungsvermietung generiert relativ wenig Aufwand und selten ist was "eiliges" dabei. Allerdings bringt das Festvermieten bei mir ab 2025 durch einsetzende Tilgungsraten und auslaufende Sonderafa kaum noch Cashflow. Wenn ich dann die eine der beiden Fewos selbst und potenziell mit Familie nutze und somit ghf. meine private Wohnfläche von rund 50 Qm verdopple und das andere Haus der Liegenschsftfest vermiete, dann fehlen ab 2025 monatlich in Summe gute 10k+ an Cashflow. Dann werde ich 5 Jahre von meinem Depot zehren "müssen". Erst dann kann ich die MFH steuerfrei verkaufen und somit ggf. in Cash umwandeln. Wobei ich dem Depot aber definitiv weniger werde entnehmen müssen als ich an Tilgungsleistungen für die MFH zahle. Ich betreibe also auch dann noch immer Vermögensaufbau, nur sinkt der Anteil an Cashflow und ich werde ggf. nur noch wenig oder gar nichts mehr "Sparen" können oder mich eben auch auf Teilentnahme einstellen. Für jemand der aktuell 15k im Monat zur Seite legt und auch sonst immer nur gefüttert und nie entnommen hat ist das natürlich nicht so ganz easy...

Aber wie gesagt, das was den Alltag bestimmt sind die Fewos. Wenn das wegfällt dann würde ich mich mal als echten Privatier bezeichnen 😎🤷🏻‍♂️💩

Schweirig umzusetzen, denn die Buden sind echte Cash cows und sehr rentabel für das was man an Aufwand investiert...

Das bewusst ziehen zu lassen...das tut so einem Effizienzfanatiker wie mir dann natürlich weh 💩

PN an maxause@gmx.de
Zitat von Max aus E am 20. November 2023, 0:45 Uhr

Nun, der Fährjob ist supercool, aber ja nicht das, was bei mir Aufwand generiert. Es sind die Ferienwohnungen, die täglich und eher unplanbar Aufwand machen.

Die "normale" Wohnungsvermietung generiert relativ wenig Aufwand und selten ist was Eiliges dabei. Allerdings bringt das Festvermieten bei mir ab 2025 durch einsetzende Tilgungsraten und auslaufende Sonder-AfA kaum noch Cashflow. Wenn ich dann die eine der beiden Fewos selbst und potenziell mit Familie nutze und somit ggf. meine private Wohnfläche von rund 50 qm verdopple und das andere Haus der Liegenschaft fest vermiete, dann fehlen ab 2025 monatlich in Summe gute 10k+ an Cashflow.

Diese beiden Ferienwohnungen müssen a) recht teuer sein und b) auch zu hohem Prozentsatz vermietet.

Du lebst selbst mit Deiner Familie sehr frugalistisch auf  50 qm (Das wäre mir schon als Einzelperson zu wenig). Deine Wohnfläche verdoppeln, indem Du die Ferienwohnung dazunimmst, kannst Du natürlich nicht. Das geht allenfalls im gleichen Haus, und kommt dort mit erheblichen Einschränkungen. Deine Ferienimmobilie liegt aber ja sogar im Ausland, wie Du mal geschrieben hast. Da wohnst Du entweder in Deiner normalen Wohnung oder eben am Urlaubsort.

Beide Ferienwohnungen zusammen bringen Dir offensichtlich 10+ T€ pro Monat, eine 50-qm-Wohnung also jeden Monat mehr als 5000 Euro (also rechnerisch 167 € jeden Tag). Das halte ich für stattlich, zumal Du andeutest, daß das Geld jeden Monat fließt, auch in Un-Urlaubs-Monaten wie etwa dem November.

Dann werde ich 5 Jahre von meinem Depot zehren "müssen". Erst dann kann ich die MFH steuerfrei verkaufen und somit ggf. in Cash umwandeln. Wobei ich dem Depot aber definitiv weniger werde entnehmen müssen, als ich an Tilgungsleistungen für die MFH zahle. Ich betreibe also auch dann noch immer Vermögensaufbau, nur sinkt der Anteil an Cashflow und ich werde ggf. nur noch wenig oder gar nichts mehr sparen können oder mich eben auch auf Teilentnahme einstellen. Für jemand, der aktuell 15k im Monat zur Seite legt und auch sonst immer nur gefüttert und nie entnommen hat, ist das natürlich nicht so ganz easy ...

Ich sehe ein, Du hast es schon schwer in Deinem Leben. Mein Mitleid ist Dir sicher.

Aber wie gesagt, das was den Alltag bestimmt sind die Ferienwohnungen. Wenn das wegfällt, dann würde ich mich mal als echten Privatier bezeichnen.

Als Teilzeitkapitän!

Schwierig umzusetzen, denn die Buden sind echte Cash cows und sehr rentabel für das, was man an Aufwand investiert.

Das bewusst ziehen zu lassen, das tut so einem Effizienzfanatiker wie mir dann natürlich weh 💩

Das ist dann freilich eine schwere Entscheidung.

Ob FIRE oder Semi FIRE... ist doch egal @achim. Hauptsache glücklich, klar in der Birne und wir blicken bei unserem Chaos durch. Mit deiner TZ und meinem Sabbatical sind wir dann halt einfach auch schon FIRE 🙂

Wegen dem Urlaubsanspruch in der 2. Jahreshälfte abschließend: In der alten Fa. hatte ich zum 31.08. gekündigt. Mit dem GF mich super verstanden und er empfahl mir doch den kompletten Jahresurlaub zu nehmen, weil ich Anspruch darauf hätte und nach was schönes zu machen.

Die neue Fa. wusste davon nix, wollte aber proforma eine AG Bescheinigung vom vorherigen AG über den bereits genommenen Urlaub. So hatte ich dann bis zum Jahresende keinen Urlaub mehr.

In der jetzigen und letzten Fa. ist es auch wieder so, dass ich bei Austritt 2. JH vollen Jahresurlaubsanspruch habe. Vielleicht hilft das ja dem ein- oder anderen.

Bei dem nicht genommenen Urlaub ist es nicht so wie es @max-aus-e gesagt hat, sondern ausgezahlt wird anteilig der Monate.

Moin @achim

Ich denke da haben sich bei dir einige Infos falsch zusammengesetzt, ich versuche mal das richtig zu rücken:

Du lebst selbst mit Deiner Familie sehr frugalistisch auf  50 qm (Das wäre mir schon als Einzelperson zu wenig). Deine Wohnfläche verdoppeln, indem Du die Ferienwohnung dazunimmst, kannst Du natürlich nicht. Das geht allenfalls im gleichen Haus, und kommt dort mit erheblichen Einschränkungen. Deine Ferienimmobilie liegt aber ja sogar im Ausland, wie Du mal geschrieben hast. Da wohnst Du entweder in Deiner normalen Wohnung oder eben am Urlaubsort.

Ich lebe in einer norddeutschen Kleinstadt in einem Haus direkt am Deich. Dort bewohne ich mit meiner Freundin (Kinder haben wir noch nicht, wollen aber welche) das Erdgeschoss eines Einfamilienhauses. Im Dachgeschoss vermiete ich die erste Ferienwohnung. Auf dem Grundstück befindet sich zudem noch ein weiteres freistehendes Haus mit rund 70 Qm das ebenfalls als Ferienhaus vermietet wird. Wir arbeiten also am Wohnort bzw. muss zum Brötchen verdienen niemand das Grundstück verlassen. Von unserer Wohnfläche geht noch ein Zimmer für den Ferienwohnungskram weg - effektiv leben wir also auf zwei Zimmern, Kü, Bad auf rund 45 Qm Wohnfläche. Das ist genug, ich habe ein recht großes Grundstück und Nebengebäude in denen man sich verkriechen kann 😉 Uns reicht das vollkommen. Die Wohnobjekte habe ich zw. 2013 und 2018 komplett in Eigenleistung kernsaniert, sie haben Neubaustandard, obwohl 300 Jahre alt 🙂

Die Wohnung im Dachgeschoss ist super, habe alles mit offenen Decken und Loftetagen ausgebaut - das wären mal 2 tolle Kinderzimmer. Zudem ein zweites Bad und eine kleine Küche die man prima auch wieder zu einem Office umbauen kann. Wenn noch Kinder kommen (wir sind nun 38 und 32), dann würde ich umbauen und wir würden das Haus komplett selbst nutzen. In weiterer Abstufung könnte das separate Ferienhaus auch fest vermietet werden.

Was ich mal zu "Ausland" schrieb ist, dass ich da oft hin telefonieren muss, eben auch wegen der Ferienvermietung - ich denke jetzt hast du ein besseres Bild.

Diese beiden Ferienwohnungen müssen a) recht teuer sein und b) auch zu hohem Prozentsatz vermietet.

genau, a und b 😉

Beide Ferienwohnungen zusammen bringen Dir offensichtlich 10+ T€ pro Monat, eine 50-qm-Wohnung also jeden Monat mehr als 5000 Euro (also rechnerisch 167 € jeden Tag). Das halte ich für stattlich, zumal Du andeutest, daß das Geld jeden Monat fließt, auch in Un-Urlaubs-Monaten wie etwa dem November.

Nein, beide Wohnungen und meine insgesamt nochmal 17 WE verteilt in zwei Mehrfamilienhäuser (eines aus dem bestand meiner Eltern) und ein 2020 errichtetes MFH mit 12 altengerechten Wohnungen zusammen würden durch einsetzende Tilgung und Wegfall der Einnahmen aus den Ferienwohnungen dafür sorgen, dass mein Cashflow sich um rund 10K verringert.

Die Ferienwohnungen alleine bringen im Schnitt recht konstant um die 75-80K Umsatz. Abzgl. Betriebskosten, Renovierungen, Steuern etc. bleiben davon rund 4k Netto.

Ich habe über die 5 Jahre in denen ich das nun mache sehr umfangreiche Statistiken erstellt. Meine durchschnittliche Belegungsrate über die letzten drei Jahre liegt bei 97%. Das geht natürlich nur dann wenn man das ganze effektiv betreibt (wir machen alles selbst) und seinen eigenen Zeitplan nach den Bedürfnissen der Gäste richtet. Somit ist die Nummer mit rund 30 Wochenstunden Gesamtaufwand verteilt auf zwei Personen nicht sonderlich aufwendig, schränkt aber die eigenen Planungsoptionen stark ein. Dauernd reist irgendwer an oder ab und man muss dann zügig nach Abreise ans Werk gehen, steht also ständig in den Startlöchern - aber kann dadurch dass das ganze am Wohnort stattfindet sich mit dem eigenen Haushalt verbinden und hier einen entspannten Alltag bieten.

Meine Mehrfamilienhäuser habe ein einige hundert Kilometer vom Wohnort entfernt, die Hausverwaltung mache ich ebenfalls selbst von zu Hause aus. Mein Leben besteht also aus ständigem Verwalten, rumtüddeln, irgendwas reparieren, renovieren, Telefonieren, Dinge regeln und Vermögensverwaltung. Dazu gehören auch ab und an die Teilnahme an neuen MFH Ausschreibungen etc.

Als Teilzeitkapitän!

Ach genau, die rufen auch noch ab und zu an wenn jemand krank wird - ich bin ja eh meist zu Hause und kann das irgendwie einbauen.

Das ist dann freilich eine schwere Entscheidung.

Ja, klingt nach außen vielleicht etwas seltsam und abgehoben - aber das ist emotional wirklich nicht so ganz ohne - da sollte man sich dann auch nicht selbst bescheißen und sich das eingestehen können müssen. Rational gesehen muss ich die Fewos ab in zwei Jahren oder so nicht mehr betreiben. Ich bin der Meinung dann finanziell so sicher im Sattel zu sitzen, dass ich dann eigentlich nur noch "keinen groben Unfug" bauen darf. Weiterhin Humankapital einzubringen ist dann zwar möglich aber eigentlich, bei dann auch noch frugaler Lebensweise, nicht mehr nötig. Das habe ich mir ausgerechnet, das sind die harten Fakten.

Andererseits macht Geld verdienen natürlich auch Spaß und schafft Sicherheit und natürlich zweifelt man auch gelegentlich an seinen Zahlen. Emotional hängt man natürlich auch an dem Kram. Ich habe mir das gut laufende Fewogedöns mit viel Fleiß und Hirnschmalz aufgebaut, es wäre schade, das einfach so einzustampfen - einfach nur weil man es kann. Meine Eltern haben das nicht geschafft, sie sind über 70, seit 40 Jahren gemeinsam selbstständig und arbeiten noch immer fast jeden Tag obwohl auch sie es schon lange nicht mehr müssten...hmmmm

Ich habe mir dieses Konstrukt aus Einnahmen und vor allem aber eben auch den damit zusammenhängenden Lifestyle ja selbst zusammengebastelt und optimiert. Wenn ich mir aber wirklich auch mal planbare Freizeit generieren möchte, dann muss ich mich von diesem Abschnitt eben verabschieden, obwohl ich es eigentlich mag. Andere hassen ihre Jobs und kündigen einfach - das ist sicherlich nochmal distanzierter zu betrachten als die Aufgabe des eigenen "Unternehmens".

Und das alles dann auch noch in einer Zeit einsetzender hoher Tilgungsraten so dass der Cashflow dann um 80% einbricht - auch was emotionales, aber in einer anderen Kategorie.

Ich sehe ein, Du hast es schon schwer in Deinem Leben. Mein Mitleid ist Dir sicher.

Ja, dann steht man da und weiß vor lauter Glück nicht wohin. Leuten mit hohem Vermögen oder Einkommen wird ja oft das Recht auf Vorhandensein von Problemen und Sorgen abgesprochen. Dabei sind "wir" in der Regel eben doch irgendwie oft irgendeine Form von Unternehmer oder umtriebige Systempiraten die ein gewisses Ziel verfolgen und die natürlich auch vor emotionalen Hürden stehen.

Aber auch hier im Forum ist es gut zu beobachten: Ab einem bestimmten Einkommen oder Vermögen wird es manchmal schwierig, noch ernst genommen zu werden

PN an maxause@gmx.de
Zitat von Muslime_Frugi am 20. November 2023, 16:18 Uhr

Wegen dem Urlaubsanspruch in der 2. Jahreshälfte abschließend: In der alten Fa. hatte ich zum 31.08. gekündigt. Mit dem GF mich super verstanden und er empfahl mir doch den kompletten Jahresurlaub zu nehmen, weil ich Anspruch darauf hätte und nach was Schönes zu machen.

Schön für Dich, der Rechtslage entspricht das nicht, aber selbstverständlich darf der alte Chef einem scheidenden Mitarbeiter auch was mit auf den Weg geben.

Die neue Fa. wusste davon nix, wollte aber proforma eine AG Bescheinigung vom vorherigen AG über den bereits genommenen Urlaub. So hatte ich dann bis zum Jahresende keinen Urlaub mehr.

Also hat der alte Chef die neue Firma subventioniert.

In der jetzigen und letzten Fa. ist es auch wieder so, dass ich bei Austritt 2. JH vollen Jahresurlaubsanspruch habe. Vielleicht hilft das ja dem ein- oder anderen.

Man muß es im Einzelfall prüfen. Generell (also in allen Fällen) stimmt das so nicht.

Zitat von Max aus E am 20. November 2023, 20:47 Uhr

Aber auch hier im Forum ist es gut zu beobachten: Ab einem bestimmten Einkommen oder Vermögen wird es manchmal schwierig, noch ernst genommen zu werden

Keine Sorge, zumindest mir brauchst Du das nicht zu unterstellen.

Aber ein Schmunzeln wirst Du mir erlauben müssen, wenn Du gelegentlich mal zu jammern anfängst.

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