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FFFs Diskussionsthread: Immobilien, Politik und mehr

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Die Deutsche Wohnungspolitik verhindert den Neubau - Marktzerstörung statt Bauboom

In Deutschland fehlen aktuell 700.000 Wohnungen - mit steigender Tendenz. Es gibt andererseits rund 700.000 genehmigte Wohnungen, die jedoch nicht gebaut werden. Der Neubau befindet sich im freien Fall - klagt die Wohnungsindustrie.
Zu wenige wollen Mietwohnungen bauen, zu wenige wollen/können Wohnungen kaufen.

Das liegt an einer verfehlten Wohnungspolitik.
Durch hohe Baukosten und stark gestiegene Zinsen ist der Neubau so teuer geworden, dass sich nur noch wenige Bürger einen teuren Neubau leisten können.
Gleichzeitig ist die Bereitschaft zum Bauen von Mietwohnungen wegen eines völlig überzogenen Mieterschutzes nahezu erloschen. Und last not least führt die zögerliche Ausweisung von Bauland zu überhöhten Grundstückspreisen. Rund um die begehrten Großstädte gibt es ein viel zu geringes Angebot von Grundstücken für Häuser, Reihenhäuser, Mietbauten.
* Zum einen müsste also zusätzliches Bauland ausgewiesen werden.

* Zum andern muss das Vermieten attraktiver werden.
Wer will denn heute gerne Vermieter werden - zumal auch ein Neubau sofort bzw. später unter den vielfältigen Mieterschutz fällt:
- Eine Mietpreisbremse begünstigt speziell Besserverdiener, denn die werden aus den vielen Bewerbern ausgewählt. Und die können sich wegen des so günstigen Preises nun größere Wohnungen leisten. So wird die Wohnfläche auch noch verknappt.
- Der preisdämpfende Mietpreisspiegel, der veraltete Mieten als Basis hat, die Mietpreisbremse und auch ein eventueller Deckel begünstigen auch alle Normal- und Gutverdiener. Und das nicht zu Lasten der ganzen Solidargemeinschaft z. B. durch Zuschüsse aus Steuergeldern sondern ausschließlich zu Lasten der angeblich superreichen Vermieter.
- Soziale Erhaltungsgebiete würgen rentable Modernisierungen ab, ein Umwandlungsverbot verhindert, dass der Vermieter einige Wohnungen verkauft, um mit dem Erlös die bald notwendige, energetische Sanierung zu bezahlen.
- Mietquerulanten wird man wegen eines Kündigungsverbotes nicht los. Räumungen von Mietnomaden dauern ewig, auf den Kosten einer verwüsteten Wohnung bleibt der Vermieter sitzen.
- Gleichzeitig schafft der Staat mit tlw. eigenen, subventionierten Wohnungen eine Billigkonkurrenz. Berlin will jetzt 150.000 Wohnungen aufkaufen, damit dort jede zweite Wohnung billig ist. In Hamburg kosten die staatlichen SAGA-Wohnungen im Schnitt 7€/qm, die am "freien Markt" 9,10.
- Sozialwohnungen gibt es nun auch für Normalverdiener und kosten ihn 9,10/qm - am freien Markt kosten sie 17€ und mehr.
- In Hamburg ist nun jeder Zweite berechtigt, eine Sozialwohnung zu beziehen. Den dort jetzt 500.000 Berechtigten stehen nur 78.000 Sozialwohnungen  gegenüber, nur 3.000 werden jährlich neu gebaut. Aber es wird lieber auf den "Lottogewinn" einer geförderten Wohnung gewartet als auf eine Eigentumswohnung gespart. Selbst die Bundesbank bemängelt, dass Sozialwohnungen die Eigentumsbildung beeinträchtigen.

Der Staat fördert den Neubau nicht, nur den von Sozialwohnungen - in HH z. B. mit 1.500€/qm zinsgünstigen Darlehen zu 1% Zinsen - die von Banken als Eigenkapital betrachtet werden. Zusätzliche bekommt der Bauherr/Vermieter bis zu 6€/qm Zuschuss für die nächsten 30 Jahre. Wegen des o.g. Mieterschutzes gibt es trotzdem wenig Interesse zu bauen.

* Den Neubau von Mietwohnungen würde nur ein konsequentes Umsteuern der Politik fördern. Folgendes wäre zielführend:
- Es werden keine Sozialwohnungen mehr gefördert - stattdessen gibt es das gezielte, einkommensbezogene Wohngeld für alle Bedürftigen und ermöglicht ihnen bezahlbares Wohnen. Die dann nicht mehr erforderliche Mietpreisbremse entfällt, ebenso soziale Erhaltungssatzungen.
- Die staatlichen Wohnungen werden zukünftig zu Marktmieten vermietet, in fehlbelegten Sozialwohnungen wird ebenfalls die Marktmiete verlangt.
- Das Umwandlungsverbot wird aufgehoben, die Kappungsgrenze für Mieterhöhungen ebenfalls - das neue Wohngeld verhindert Härtefälle.

* Aber auch die Eigentumsbildung muss gefördert werden:
- Mittlere Einkommen werden bei Wohnungskauf mit den bisherigen Mitteln für den 2. Förderweg bei Sozialwohnungen gefördert. Sie erhalten als Eigenkapitalersatz 1.500€/qmzu 1% Zinsen und je nach Einkommen bis zu 6€/qm monatlichen Lastenzuschuss.
- Besserverdiener werden durch eine neue AfA gefördert, wenn sie einen Neubau kaufen.
- Die Grunderwerbsteuer wird beim erstmaligen Erwerb erlassen, Notar- und Grundbuchkosten werden auf je 250€ gedeckelt, eine Maklercourtage trägt der Verkäufer.
- Das Wohngeld/der Lastenzuschuss wird verbessert, so dass Normalverdiener auch in kritischen Lebensphasen die Belastung ihrer Eigentumswohnung tragen können.
- Die städtischen Wohnungen werden den Mietern zum Kauf angeboten - denn 84% der Deutschen wollen im (möglichst schuldenfreien) Eigentum wohnen. Die Erlöse werden für o.g. Zwecke der Neubauförderung verwendet.

* So würde die Bereitschaft/Möglichkeit zur Eigentumsbildung und auch die Bereitschaft zu Vermieten drastisch verbessert. Der Neubau würde belebt werden, auch für die geforderten neu ausgewiesenen Grundstücke würde es genügend Nachfrage geben. Ein Bauboom wie in der Gründerzeit 1906 bis 1912 wäre die Folge.

 

In diesem Thread können künftig alle Beiträge von @fredfinanzfuchs rund um die Themen Immobilien und Politik gebündelt diskutiert werden.

Ich bitte um eine sachliche Diskussionskultur.

Ich finde die Idee der Bündelung prima.
Und ich schließe mich dem Wunsch an, hier nur sachlich, nur inhaltlich zu diskutieren.
Vorwürfe wie "Denkfehler, falsch!, Logik einschalten" bitte unterlassen. Bitte auch keine Ironie, Häme, Herabsetzung, kein Oberlehrer-Sprech!
Nicht die Person eines Beitrages angreifen sondern konkrete Gegenargumente liefern. Es soll ausschließlich um die Inhalte gehen, nicht um die Personen dahinter.

Der 1. Post, hier zur Wohnungspolitik, enthält eine Sammlung von Empfehlungen, denen gerne inhaltlich widersprochen werden kann und soll. Aber es sollte inhaltlich kritisiert werden und noch besser, es sollten aus Sicht des jeweiligen Foristen bessere Alternativen aufgezeigt werden.

Zitat von FredFinanzFuchs am 30. April 2023, 11:31 Uhr

...
Vorwürfe wie "Denkfehler, falsch!, Logik einschalten" bitte unterlassen. ... sondern konkrete Gegenargumente liefern.

Gegenargumente habe ich - also erläutere Deine Grundannahme (eines Politikversagen speziell in D) - sonst müssten wir zu dem logischen Schluß kommen, dass Du beim ersten Beitrag dieses Thread gleich mal Pech beim Denken hattest 😉

WENN D eine verfehlte bzw. gescheiterte Wohnungs(bau)politik hätte ...

...wie könnte dann erklärt werden:

  • dass die pro Kopf-Wohnfläche in den letzten 30  Jahren um ca. ein Drittel angewachsen ist:
Pekka Sagner  IW-Kurzbericht Nr. 11  22. Februar 2021

PDF herunterladen

Im Zeitverlauf ist die durchschnittliche Wohnfläche pro Kopf in Deutschland stetig gestiegen: seit 1990 um 34 Prozent ...

  • ... und dass die Deutschen  im Vergleich zu z.B. Frankreich (vergleichbares Wohlstandsniveau, ebenfalls Flächenstaat) deutlich mehr  Wohnraum zur Verfügung haben?

... Wohnfläche ...
In Deutschland sind das Stand 2017 ca. 45 m² pro Person. 1991 waren es ca. 35 m². ... in Österreich und der Schweiz ebenfalls bei ca. 45 m². In England, Spanien, Schweden und Frankreich liegt die durchschnittliche Wohnfläche pro Person bei ca. 33 m², in Italien bei ca. 31 m². Allerdings liegen dort die Eigentumsquoten deutlich höher als in Deutschland.
Wir haben eine Quote von 53 % an Eigentümern. In Italien sind es 73 % und in den anderen genannten europäischen Ländern sind es 65 %. In Ländern mit einer hohen Eigentumsquote ist also die durchschnittliche Wohnfläche pro Person eher niedriger als in Ländern mit einem höheren Mieteranteil. 

 

Erstkontakt gerne per E-Mail an hypescouting2024plus@t-online.de

@exit-tbd Jetzt kannst Du deinen Beitrag noch korrigieren. Nimm das raus:

„…sonst müssten wir zu dem logischen Schluß kommen, dass Du beim ersten Beitrag dieses Thread gleich mal Pech beim Denken hattest 😉“

es ist wieder persönlich und herabsetzend.

@exit-tbd Du konntest oder wolltest Deinen Beitrag nicht korrigieren.
Ich hatte ausdrücklich darum gebeten, ironische und herabsetzende Bemerkungen zu unterlassen und sachlich zu bleiben: "Bitte auch keine Ironie, Häme, Herabsetzung, kein Oberlehrer-Sprech!" Auch Oliver hatte um Sachlichkeit gebeten.

Die Formulierung "...dass Du beim ersten Beitrag dieses Thread gleich mal Pech beim Denken hattest 😉" - ist ironisch, hämisch und herabsetzend.
Das ist der Stil, der von mehreren Foristen hier jetzt mehrfach kritisiert wurde. Er ist unsachlich, kein Argument, richtet sich gegen die Person, hier den Verfasser des threads.

@oliver Kannst Du @exit-tbd bitte entsprechend verwarnen. Du kannst den Beitrag von @exit-tbd auch redigieren und dann diesen und den Post davor von mir löschen.

herr noelting, ich danke ihnen für ihre hilfe/für den neuen bereich.

Zitat von exitus2022 am 30. April 2023, 17:09 Uhr

WENN D eine verfehlte bzw. gescheiterte Wohnungs(bau)politik hätte ...

...wie könnte dann erklärt werden:

  • dass die pro Kopf-Wohnfläche in den letzten 30  Jahren um ca. ein Drittel angewachsen ist:
  • ... und dass die Deutschen  im Vergleich zu z.B. Frankreich (vergleichbares Wohlstandsniveau, ebenfalls Flächenstaat) deutlich mehr  Wohnraum zur Verfügung haben?

Ist es richtig, dass eine Wohnungspolitik nicht gescheitert sein kann, wenn sich die Wohnfläche pro Kopf deutlich erhöht hat?

Das Ziel einer guten Wohnungspolitik ist sicherlich, dass ausreichend Fläche pro Kopf vorhanden sein soll.  Zusätzlich sollte es jedoch weitere und sogar wichtigere Ziele geben:

1. Dass eine genügend große Anzahl von Wohnungen vorhanden ist, am besten ein leichter Wohnungsüberschuss. Dann erst haben die Nachfragenden eine Auswahl. Dann erst entsteht eine Konkurrenz um die Mieter oder Käufer, die sich preisreduzierend auswirkt.
2. Dass das Wohnen für alle bezahlbar ist und nicht zu hohe Anteile des verfügbaren Einkommens kostet. (Und dass die Wohnung, die man sich leisten kann ausreichend groß ist.)
3. Dass es eine möglichst hohe Eigentümerquote gibt. Denn das entspricht dem Wunsch von über 80% der Bürger, im Eigentum zu wohnen. Und das sollte auch das Ziel einer Vermögenspolitik sein, bei der das Vermögen gleicher verteilt ist. Und Eigentum und Miteigentum ersparen (Miet-)Zinszahlungen, erhöhen damit das verfügbare Einkommen, schützt eher vor Kündigung und Altersarmut, bedeutet mehr Selbst- und Mitbestimmung. Bewirkt mehr Verantwortung und solange noch Darlehn vorhanden sind, fördert Eigentum die Motivation zur Tilgung und damit Vermögensbildung.

Dass in anderen EU Ländern weniger Wohnraum pro Kopf zur Verfügung steht, kann viele Ursachen haben. Ich vermute, dass Eigentümer besonders zum Start sich eher eine kleine Wohnung kaufen, da sie bezahlbar sein soll. In den Ländern gibt es eine höhere Eigentümerquote.
Im verlinkten Text wird auch ausgeführt, dass ältere Bürger mehr Wohnraum haben. Das kann zum einen daran liegen, dass sie mehr verfügbares Einkommen haben oder daran, dass die Kinder inzwischen aus dem Haus sind.

Es könne sogar auch an einer verfehlten Politik in D liegen: Der übermäßige Mieterschutz verhindert die Fluktuation. Der Bestandsmieter wird geschützt, der eine neue Wohnung Suchende trifft auf ein geringes, teures Angebot. So ist es generell teurer als langjähriger Mieter in eine kleinere Wohnung umzuziehen - zumal der Umzug auch noch Geld kostet - und der Mangel bewirkt, dass in der erwünschten Nachbarschaft kein Angebot vorhanden ist (wenn man die gewohnte Umgebung behalten will.).
Als Eigentum muss man beim Wohnungswechsel eine Grunderwerbsteuer zahlen, die verlorenes Geld ist, da sie nicht den Wert des gekauften Objektes erhöht und die heute gerne mal 20.000€ und mehr betragen kann. Und vom Eigentum in Miete zu wechseln ist aus Knappheit des Angebotes unwirtschaftlich.

So kommt es, dass der Wohnraum in D sehr ungleich verteilt ist und viele ältere Menschen in zu großen Wohnungen leben - während Familien mit Kindern in zu kleinen Wohnungen leben: "Die mittlere Wohnfläche liegt bei Alleinlebenden bei 65 Quadratmetern pro Kopf", meines Erachtens sehr viel. Initiativen zum Wohnraumtausch scheitern aus diversen Gründen.

* Der aktuelle, gravierende Mangel an Wohnungen ist das erste deutliche Anzeichen für eine verfehlte Politik. Weniger Regulierung, mehr Markt ist eine sinnvolle Lösung - wenn gleichzeitig die Einkommensschwachen gezielt unterstützt werden. Bei Büro, Gewebe und Läden haben wir keinerlei Mangel.

* Die geringe Eigentümerquote ist ein weiteres Anzeichen für eine verfehlte Politik. Hier muss wie eingangs genannt gefördert werden.

P.S.: @exitus2022: Ich freue mich wirklich über jeden sachlichen Einwand und habe hier aus meiner Sicht ganz sachlich gegen Deinen Einwand argumentiert. Ich bitte Dich freundlich, bei einer Antwort ebenso sachlich zu bleiben und auf Ironie und Inhalte zu meiner Person (ad hominem) zu verzichten.

Hi FFF,

anbei meine Gegenthesen:
Die Wohnungspolitik in Deutschland ist eine der besten der Welt.
1. Es wurden genug Flächen versiegelt um auch noch ein paar Millionen mehr Menschen gut aufnehmen zu können da wie oben beschrieben der Flächenverbrauch pro Kopf in Deutschland einfach zu hoch ist. Angesichts des Klimawandels nicht in Ordnung hier sollte gegengesteuert werden und das tut die Politik auch zaghaft indem sie nicht überall Neubaugebiete ausweist. (Aber ja man könnte sicherlich mehr tun um Neubau zu verhindern nur hat das wieder einige negative Seiteneffekte darum ist es so wie es ist vollkommen in Ordnung)
2. Der soziale Frieden im Land wird durch einen guten Mieterschutz und extrem erschwingliche Mieten in fast allen Gegenden Deutschlands aufrecht erhalten. Dadurch spart der Staat hohe Kosten ein die bei Unruhen oder höheren Mietzuschüssen fällig werden. Zudem ist die Gesellschaft durchlässiger und jeder kann mit jedem gut auskommen.
3. Die Häuser und Wohnungen sind in Deutschland sehr erschwinglich dank der guten Politik. Jeder hat die Möglichkeit selbst in Großstädten ein Haus zu erwerben und innerhalb von 30 Jahren abzubezahlen wenn er bereit ist auch mal selbst etwas zu streichen oder mal einen Boden zu verlegen. (Ja ein bisschen Eigenleistung ist halt immer noch erforderlich wenn man kein Gutverdiener ist). Die 4-8% Grundsteuer je nach Bundesland spielen absolut keine Rolle solange die Preise hier so günstig sind das man sich in anderen Teilen der Welt einfach nur kaputt lacht und es nicht glauben kann das Häuser in so guter Qualität zu so billigen Preisen verkauft werden.

Nun kann man sich die Frage stellen warum es in Deutschland als Familie so einfach ist ein Haus in einer Stadt zu kaufen. Dafür gibt es sicherlich mehrere Gründe:
1. Die Zinsen sind recht niedrig (aktuell nur 4%)
2. Die Menschen hier sind extrem konservativ und nicht gerade zukunftsoptimistisch und drücken damit die Preise extrem runter
3. Durch guten Mieterschutz werden die Preise stark gedrückt.
4. Es wurde in der Vergangenheit einfach viel zu viel gebaut darum haben wir zu viel Wohnfläche für die wenigen Menschen in unserem Land.
5. Die German Angst ermöglicht bei einer Ankündigung das bald eine Heizung getauscht werden muss die Preise um den doppelten Wert der neuen Heizung zu drücken.
Kurzum ein fantastisches Umfeld für junge Familien.

Es ist heute der 1. Mai und ich glaube wir haben keinen Grund mehr gegen unsere Regierung zu demonstrieren sondern sollten in einem Loblied unseren Dank vortragen.

@jan-veerman: In vielerelei Hinsicht hast Du recht. Die rund 50% Eigentümer sind weitgehend zufrieden und auch rund die Hälfte der Mieter insgesamt, die nämlich in Genossenschaftswohnungen, Sozialwohnungen und günstigen Wohnungen leben. So sind rund 80% eher zufrieden und können Dir zustimmen.

Es geht aber zum einen um höhere politische Ziele:
* Eine gleichere Verteilung des Immobilieneigentums
* Den Wunsch von 84% der Bürger im Eigentum leben zu können
* Zusätzliche Altersvorsorge durch Wegfall von Nettomietzahlung
* Marktwirtschaft funktioniert nur bei Konkurrenz, und die gibt es nur bei einem Angebotsüberhang. Die Politik muss also dafür sorgen, dass etwas mehr Wohnungen am Markt sind als verlangt werden. Sonst haben wir eine Mangelwirtschaft (700.000 Wohnungen fehlen).

Und hier sind mindestens 30-40% der Bürger betroffen. Die Förderung der Eigentumsbildung ist also ein wichtiges Ziel. Und auch die Förderung des Angebotes von Mietwohnungen.

Diesem Satz von Dir kann ich nicht zustimmen: "Jeder hat die Möglichkeit selbst in Großstädten ein Haus zu erwerben." Es fehlt zum einen vielen das erforderliche Eigenkapital, zum anderen ist die Belastung mit Zins und Tilgung für viele nicht tragbar.
Deshalb empfehle ich für diese Zielgruppe "Sozial-Eigentumswohnungen". In der gleichen Weise wie aktuell Vermieter/Eigentümer von Sozialwohnungen gefördert werden, sollten stattdessen die (einkommens- und vermögensschwachen) Bewohner/Erwerber gefördert werden:
1.500€/qm Eigenkapital ersetzendes Darlehen zu 1% Zinsen plus Wohngeld/Lastenzuschuss oder für Normalverdiener eine Steuerentlastung.
Außerdem beim Ersterwerb Wegfall der Grunderwerbsteuer. Und gefördert werden sollte auch der Erwerb aus dem Bestand. Da kann dann auch die Eigenleistung eingebracht werden, die Du empfiehlst.
Dann würde Dein Satz stimmen, dass jeder die Möglichkeit hat.

Auch in Bezug auf den Mieterschutz bin ich anderer Meinung.
Zum einen widerspricht es dem Prinzip der Verhältnismäßigkeit, wenn zu Lasten der Vermieter die Mieten/Preise gesetzlich niedrig gehalten werden. Die Vermieter sind nicht per se reich und sollten deshalb nicht mit Kosten/Einkommenseinbußen belastet werden, die eigentlich die gesamte Solidargemeinschaft tragen sollte (die Steuerzahler).
Viele Vermieter haben nur eine oder wenige Wohnungen als Altersversorgung. Und warum sollten sie Einbußen durch Preisdeckelungen erleiden - besonders, wenn diese Nachlässe auch Gut- und Besserverdienern zugutekommen? Das verhindert die Bereitschaft zu vermieten und beeinträchtigt damit das Angebot an Mietwohnungen.

Und das Fehlen von rund 700.000 Wohnungen sollte auch nicht ignoriert werden. Es führt zu unzumutbaren Warteschlangen, die demütigend für die Bewerber sind. Die Mietgesetzgebung muss so umgestaltet werden, dass nur noch die Bedürftigen gefördert werden über das Wohngeld und nicht mehr alle Mieter.

Wie kann das geschehen?
Mietpreisspiegel sind okay - aber sie sollten nur Neuvermietungen (70%) und Mieterhöhungen (30%) der letzten zwei Jahre berücksichtigen, damit sie einigermaßen aktuell sind und als Maßstab dienen können.
Und die Bestandsmieten sollten auf das Niveau der Mietpreisspiegel in zwei 1-Jahresschritten erhöht werden dürfen. Auch die staatlichen Wohnungen und Sozialwohnungen, die fehlbelegt sind, sollten so erhöht werden dürfen.
Alle, für die das eine unzumutbare Härte bedeuten würde, erhalten dann Wohngeld.
Der Staat würde dann über die Steuereinnahmen auf die (überall im Bestand) dann höheren Mieten ausreichend Mittel einnehmen, um das Wohngeld bei den Bedürftigen zu bezahlen.

Und ein wichtiger Nebeneffekt: Es käme Bewegung in den Wohnungsmarkt. Denn ich stimme Dir und exit2022 zu, wir haben eigentlich genügend Wohnraum (inklusive der Baugenehmigungen). Er ist aber schlecht verteilt.
Endlich würde es sich mit den oben genannten Maßnahmen wieder lohnen, von einer großen in eine kleinere Wohnung umzuziehen, weil sie günstiger ist. (Aktuell ist es umgekehrt - ein klares Indiz für einen falsch regulierten Markt.)

Voraussichtlich werden wir dann ein Überangebot an großen Wohnungen haben, die Preise dort würden sinken. Die Vermieter wären damit motiviert, aus einer großen zwei kleine Wohnungen zu machen und dadurch würde die Anzahl der Wohnungen erhöht werden.

So könnten wir es schaffen, die Eigentumsbildung zu fördern und den Mietmarkt zu entspannen.

 

 

Hallo,

Genau wie Jan Veermann bin ich der Meinung, dass wir es in Deutschland richtig gut haben. Nirgends gibt es Wohnungen in der Qualität.  In UK sind vielerorts noch einfach verglaste Fenster zu finden, Dämmung Fehlanzeige und die Installationen, Strom, Wasser, Heizung eine Katastrophe. Die Mietpreise sind trotzdem kaum erschwinglich.

Mietpreisbremse:  Da es der Markt nicht immer richten kann ist es gut und richtig die Mieten zu Deckeln. Exzesse wie in London oder Paris gibt es dann eher nicht.  Wer vor einigen Jahren eine Wohnung gekauft und vermietet hat, konnte 4-6% Rendite bekommen.  Das gilt immer noch auf den Einstandspreis.  Das ist doch fair und auch für den Vermieter nicht schlecht.

Der Wohnraum war schon immer schlecht verteilt,  es kann halt nicht jeder in der Innenstadt wohnen.  Das die Alten an Ihren riesigen Häusern festhalten macht keinen Sinn, in einem Rechtsstaat darf man das aber.

Mein Mann und ich wohnen auf 38qm pro Kopf,  das ist leicht unterdurchschnittlich.

@FFF,  wieviel Wohnfläche „verbrauchen“ Sie?

 

 

Verstehe nicht wieso man in Deutschland, wenn es nur um die Anzahl der Wohnungen geht, nicht auch mal mehr vertikal baut anstatt horizontal. Wäre doch ein leichtes in großen Städten und Ballungszentren, wo der Wohnraum knapp ist, einige Hochhäuser mit zich Wohnungen zu bauen, um das zu entspannen. Schön mit Balkon. Muss kein Luxus sein, aber auch keine reudigen Plattenbauten und Blocks natürlich. Wenn man das gut designen würde, kann das ja auch schön nach was ausshenen. Und ist vermutlich günstiger als wie wenn man in die Breite baut (ist aber nur eine Vermutung). Aber in Deutschland wird sowas ja gefühlt sofort abgewiesen weil es "nicht ins Stadtbild passt" 😀

Zitat von TakeTwo am 2. Mai 2023, 15:15 Uhr

Mietpreisbremse:  Da es der Markt nicht immer richten kann ist es gut und richtig die Mieten zu Deckeln. Exzesse wie in London oder Paris gibt es dann eher nicht.

Bei uns ist die Substanz gut, das ist richtig. Das wurde aber übrigens erst wirklich besser, als die Altbaumietenverordnung wegfiel, die nach dem Krieg die Miethöhe vorschrieb. Dadurch waren die Vermieter motiviert, in die Häuser zu investieren. Und Modernisierungen bringen durch die Umlage von jetzt 8% Rendite.

Exzesse finde ich ebenfalls falsch. Hier gibt es gute Gesetze und Urteile, die Mietwucher unterbinden.

In welchem Markt für den Verbraucher schreibt aktuell der Staat die Preise vor? Dem Buchhandel ist es verboten, unter Preis zu verkaufen, damit die Marge auch für kleine Händler bleibt.

Das neue Gesetz für den Mietpreisspiegel schreibt vor, dass nun Verträge, die bis zu 6 Jahre alt sind genommen werden sollen, nicht nur die Vereinbarungen, die mindestens vier Jahre alt sind. Mit dem Ziel, die Preise zu Lasten der Vermieter zu senken zugunsten aller Mieter, nicht nur der bedürftigen.

Und die Kappungsgrenze verhindert, dass ein Vermieter die Miete bei einem Mieter, der bisher 4€/qm zahlt nur auf 4,60 erhöhen darf und dann drei Jahre warten muss bis er sie auf 5,35 erhöhen darf. Obwohl der Mietpreisspiegel dort heute schon 8€ ausweist (Bsp. HH, B). Ohne Ansehen der Bedürftigkeit des Mieters.

Wenn der Staat pauschal alle Mietbürger begünstigt ohne dass sie bedürftig sein müssen zu Lasten eines Vermieters, der hier seine Altersversorgung aufbaut, dann wird das nicht als gerecht erlebt und behindert die Bereitschaft, in Mietwohnungen zu investieren. Und es geht darum, dass die Bereitschaft gefördert wird, neue Wohnungen zu bauen.

Mit dem Wohngeld gibt es ein zielgenaues Instrument, um für alle ein bezahlbares Wohnen zu ermöglichen. Dazu trägt dann der Vermieter bei, indem er Steuern auf seine Mieten zahlt und auch alle sonstigen Steuerzahler inkl. besserverdienender Mieter.

Zitat von PanameraFlow am 2. Mai 2023, 15:28 Uhr

Verstehe nicht wieso man in Deutschland, wenn es nur um die Anzahl der Wohnungen geht, nicht auch mal mehr vertikal baut anstatt horizontal.

Eine sehr gute Idee. San Diego oder Vancouver sind dafür beste Beispiele. Aktuell wird nur überlegt, das Aufstocken zu fördern. Da reicht aber oft die Statik nicht. Es müssten also für Hochhäuser neue Gebiete ausgewiesen werden.

Wenn das Vermieten attraktiver wird und der Eigentumserwerb auch, ist auch eine Nutzung solcher Neubauten gesichert.

Hallo Herr FFF,  oben schreiben Sie von 8% Rendite,  dann wettern Sie wieder gegen das Mietpreisbremse, Kappungsgrenze etc.  Das widerspricht sich doch.
Ausserdem haben Sie doch bereits genug Geld. Verstehe das Problem nicht.
Meine Frage, wieviel Wohnfläche Sie „verbrauchen“ haben Sie noch nicht beantwortet, das wäre in diesem Zusammenhang interessant.

@taketwo Ich finde es gut, dass Modernisierungen durch die Möglichkeit einer Mieterhöhung von 8% der Maßnahmen rentabel sind. Gleichzeitig finde ich es schlecht, dass die Mietpreisbremse speziell Besserverdiener begünstigt und die sich dadurch größere Wohnungen mieten können.

Die Kappungsgrenze bewirkt, dass man bei einer sehr billigen Wohnung nur nach vielen, vielen Jahren an den Mietpreisspiegelwert herankommt. Auch wenn der Mieter ein Gutverdiener ist. Das ist kein Widerspruch.

Um mich persönlich geht es hier nicht. Es geht um eine bessere Wohnungspolitik, so dass das Vermieten attraktiver wird und mehr Menschen sich eine Eigentumswohnung leisten können. Damit würde die Nachfrage nach Neubauwohnungen erhöht und die derzeit auf Eis liegenden Projekte könnten verwirklicht werden.

und es geht um die breitere Streuung von Wohneigentum. Zufriedene Bürger sind für alle Mitbürger ein Gewinn.  Und über 80 % wollen im Eigentum wohnen.

Hallo Herr FFF,

also, diese Gesetze kennt man, wenn man was mit Inmo‘s macht.

Verstehe immer noch nicht, was Sie wollen.

Sie sind doch Multimillionär, Sie haben doch schon so viel Geld.

Gesetze kann nur das Parlament ändern, vielleicht wenden Sie sich an die Abgeordneten aus Ihrem Wahlkreis?

Bin auch nicht mit jedem Gesetz einverstanden, aber es geht ja nicht um mich.  Im großen und ganzen geht es uns in Deutschland doch gut.

Geniessen Sie doch das viele Geld!!

 

Hallo,

bis zu welchem Vermögen darf man denn hier nich eine eigene Meinung haben bis man wegen Reichtum entmüdigt wird und nir noch sein Vermögen verprassen darf?

Bei mir sind es inkl. Immobilie etwa 500.000 Euro, ist das auch schon drüber oder kann ich koch weiteres Vermögen aufbauen bis mich keiner mehr für voll nimmt?

Zitat von TakeTwo am 3. Mai 2023, 20:53 Uhr

Hallo Herr FFF,

also, diese Gesetze kennt man, wenn man was mit Inmo‘s macht.

Verstehe immer noch nicht, was Sie wollen.

Sie sind doch Multimillionär, Sie haben doch schon so viel Geld.

Gesetze kann nur das Parlament ändern, vielleicht wenden Sie sich an die Abgeordneten aus Ihrem Wahlkreis?

Bin auch nicht mit jedem Gesetz einverstanden, aber es geht ja nicht um mich.  Im großen und ganzen geht es uns in Deutschland doch gut.

Geniessen Sie doch das viele Geld!!

 

Lesen Sie noch einmal den Eingangspost von mir. Dort sind keine Gesetze genannt sondern Empfehlungen, was passieren sollte. Zum Beispiel, dass keine Sozialwohnungen (zur Miete) mehr gebaut werden sollen. Hier sollten diese Empfehlungen diskutiert werden. Wenn Sie alles gut finden, was da steht, okay.

Es geht mir um eine Änderung der Politik, insbesondere damit mehr Bürger Wohneigentum bekommen, 84% wollen es gerne. Ja, ich habe genug Vermögen, ich genieße es - es geht mir auch nicht um mehr Vermögen für mich sondern um eine bessere Politik. Und ich engagiere mich auch politisch. Z. B. haben wir Kontakt zur FDP, die in der Regierung ist und sich für mehr Wohneigentum einsetzen will, z. B. indem auf Grunderwerbsteuer (bis zu bestimmten Grenzen) verzichtet wird.

Ich lebe noch lieber in einem Land, in dem Vermögen/Einkommen etwas gleicher verteilt ist. Dafür engagiere ich mich.

Zitat von FredFinanzFuchs am 4. Mai 2023, 10:06 Uhr
Zitat von TakeTwo am 3. Mai 2023, 20:53 Uhr

Hallo Herr FFF,

also, diese Gesetze kennt man, wenn man was mit Inmo‘s macht.

Verstehe immer noch nicht, was Sie wollen.

Sie sind doch Multimillionär, Sie haben doch schon so viel Geld.

Gesetze kann nur das Parlament ändern, vielleicht wenden Sie sich an die Abgeordneten aus Ihrem Wahlkreis?

Bin auch nicht mit jedem Gesetz einverstanden, aber es geht ja nicht um mich.  Im großen und ganzen geht es uns in Deutschland doch gut.

Geniessen Sie doch das viele Geld!!

 

Lesen Sie noch einmal den Eingangspost von mir. Dort sind keine Gesetze genannt sondern Empfehlungen, was passieren sollte. Zum Beispiel, dass keine Sozialwohnungen (zur Miete) mehr gebaut werden sollen. Hier sollten diese Empfehlungen diskutiert werden. Wenn Sie alles gut finden, was da steht, okay.

Es geht mir um eine Änderung der Politik, insbesondere damit mehr Bürger Wohneigentum bekommen, 84% wollen es gerne. Ja, ich habe genug Vermögen, ich genieße es - es geht mir auch nicht um mehr Vermögen für mich sondern um eine bessere Politik. Und ich engagiere mich auch politisch. Z. B. haben wir Kontakt zur FDP, die in der Regierung ist und sich für mehr Wohneigentum einsetzen will, z. B. indem auf Grunderwerbsteuer (bis zu bestimmten Grenzen) verzichtet wird.

Ich lebe noch lieber in einem Land, in dem Vermögen/Einkommen etwas gleicher verteilt ist. Dafür engagiere ich mich.

Die FDP sollte nicht wirklich einen Parteienstatus haben, genaugenommen ist es ein Lobbyisten Verband. Es ist immer als zumindest grenzwertig zu betrachten wenn eine der kleinsten Parteien mit das höchste Spendenaufkommen bekommt. Gibt ja auch genug bewiesene Beispiele, z.B. Spende von Mövenpick - Mehrwertsteuer für Hotelübernachtungen gesenkt. Bin mal gespannt wie hoch die Spende von Porsche ausfällt, Herr Lindner wurde ja ausgiebig bezüglich E-Fuels bei den Koalitionsverhandlungen vom Porschechef beraten. Wenn dann die Spende vom Maklerverband kommt, wird ggfls. auch die Grunderwerbssteuer gesenkt. Wer sich in dieser Partei engagiert sucht meist einen Vertreter für seine eigenen Interessen und hat mit dem Gemeinwohl  wenig im Sinn. Der Ortsverband in unsere Gemeinde besteht bei dieser Partei nur aus Steuerberatern, Anwälten, Unternehmern.... , das sagt doch schon mal was über die "Partei der Besserverdienenden aus".

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