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Auswandern mit Kindern - nur wohin?

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Hallo ins Forum,

ich bin neu hier und dachte, ich packe meine Vorstellung gleich in den ersten Beitrag. Zuerst möchte ich sagen, dass ich dieses Forum ganz großartig finde, obwohl ich eigenlich kein typischer Frugalist bin. Aber es gibt hier einfach sehr gute Beiträge zum Thema Entnahmepläne, Anlagestrategien etc. besonders die Beiträge von Oliver finde ich sehr hilfreich. Daher erst mal ein großes Lob und Dankeschön an alle, die hier konstruktiv diskutieren. Es ist einfach unglaublich, welches Wissen man hier gratis vermittelt bekommt!

Was heißt nun, kein "typischer" Frugalist"? Ich würde mich grundsätzlich eher als jemanden beschreiben, der das Leben genießen möchte und sich auch gern mit guten Dingen umgibt. Andererseits bin ich bei vielen Sachen sehr kostenbewusst, fast schon geizig,  und vor allem statusrelevante Dinge sind mir größtenteils völlig egal. Aber ich gebe z.B. sehr viel Geld für Nahrungsmittel und Fernreisen aus, wo ein klassischer Frugalist mir wohl sofort einen Vogel zeigen würde. Von daher kann ich mich selbst schwer kategorisieren. Am ehesten vielleicht mit "Smart Shopper": wenn ich weiß was ich will (und das kann durchaus sehr teuer sein) versuche ich das so billig wie möglich zu bekommen. Was ich allerdings voll mit Frugalisten teile, ist die Überzeugung, dass Leben zu können, ohne arbeiten zu müssen, sehr erstrebenswert ist.

Ich bin nun in der glücklichen Lage, dass ich diese Situation herstellen könnte. Ich bin Anfang 50 und lebe mit meiner Frau in einer deutschen Großstadt. Wir haben zwei Kinder, ein drittes kommt vielleicht noch. Im Moment arbeite ich noch, aber es wäre auch möglich von den Kapitalerträgen zu leben.

Perspektivisch möchte ich nicht mehr arbeiten, sondern mich anderen Projekten widmen. Gleichzeitig ist meine Aussicht für die Zukunft in Deutschland sehr negativ. Ich finde viele Dinge werden völlig falsch gesteuert und leider profitieren mittlerweile so viele Menschen von dieser falschen Steuerung, dass ich nicht die Hoffnung habe, dass "der Wähler" neue, kompetente Politiker (sofern es die überhaupt gibt) mit der Lösung der Probleme beauftragen wird. Ich bin darüber sehr traurig, weil ich Deutschland grundsätzlich sehr mag. Aber wenn man die Fakten nüchtern betrachtet, ergibt es nicht viel Sinn als vermögender Bürger langfristig hier zu bleiben.

Die große Frage ist jedoch: wo ist es besser? Und das ist finde ich gar nicht so einfach zu beantworten. Daher würde ich gern eine offene Diskussion darüber starten, welche Orte sich für eine Auswanderung als "Epikureer-Frugalist" am besten anbieten.

Was wären für mich wichtige Kriterien?

  • Ich habe eine Einschränkung, die das Auswandern deutlich komplizierter macht: Kinder im schulpflichtigen Alter. Daher sind die Punkte Sicherheit und Verfügbarkeit von guten Schulen sehr relevant und viele Auswandererziele, die ich als kinderloser total spannend fände, fallen leider weg.
  • Das zweite sind die Steuern: da ich von den Kapitalerträgen leben will, muss die Steuer darauf möglichst gering bzw. gar nicht vorhanden sein.
  • Stabilität: ich möchte nicht in ein Land, in dem man erwarten kann, dass der Staat in naher Zukunft übergriffig wird und an mein Eigentum will
  • Gesundheitsversorgung: da ich ja nicht mehr besonders jung bin, muss man sich darüber Gedanken machen. Es sollte also ein Ort sein, an dem es gute Ärzte und Kliniken gibt

Das sind eigentlich die Einzigen MUSS-Kriterien.

Weitere relevante aber untergeordnete Aspekte sind Kultur und Klima. Bei Kultur gibt es eben welche die mir mehr zusagen (USA, Südamerika) und welche, mit denen ich weniger anfangen kann (Arabien, Asien). Klima finde ich am besten wenn es nicht zu extrem ist, ein mildes Klima wäre also ein Plus.

Kosten: ich kann ein stabiles Einkommen von 12-15k im Monat generieren. Daher werden extrem teure Orte schwierig

Was sind bislang meine Favoriten?

Singapur:

Ich bin ein großer Fan dieser Stadt, für mich eigentlich die perfekte lebenswerte Großstadt. Der große Nachteil: Kosten. Gerade mit Kinder sind die Kosten dort astronomisch, weil Kinder die beiden einzigen Dinge dort beeinflussen, die wirklich extrem teuer sind: Schule und Wohnen. Das Schulgeld für die guten Schulen ist sehr hoch, mit Kindern braucht man eine große Wohnung, was in guter Lage allein 5-8k ausmachen kann. Wetter ist auch kein plus, da immer gleich, und immer zu heiß. Ansonsten sehe ich bei der Stadt tatsächlich kaum Nachteile.

Schweiz:

Die naheliegende Idee natürlich. Hier gibt es ähnliche Nachteile was die Kosten mit Kindern betrifft, vielleicht etwas weniger extrem als in Singapur. Gut ist natürlich die Nähe zu Deutschland, die hohe Lebensqualität mit gutem Essen, Bergen, Natur etc. und das Klima. Die Lage in Europa sehe ich aber auch als Nachteil, weil sich die Schweiz dem Einfluss der EU, die sich aus meiner Sicht tendenziell immer totalitärer aufführen wird, nur schwer entziehen kann.

Panama:

Etwas exotisch, aber finde ich sehr interessant. Tickt auch die meisten meiner Boxen. Allerdings ist die Schulauswahl für deutschsprachige Kinder sehr klein und die Qualität zweifelhaft.

USA:

Natürlich kein Niedrigsteuerland, aber finde ich trotzdem interessant. Habe mich damit aber noch nicht viel beschäftigt, da es ja auch große Unterschiede zwischen den Bundesstaaten gibt. Es gibt aber einige Orte (Florida, Oregon, Virginia) an denen ich mir gut vorstellen könnte zu leben.

 

Das waren die Länder, über die ich bis jetzt nachgedacht habe. Nun bin ich auf eure Meinung gespannt. Seht ihr noch weitere? Warum/warum nicht würdet ihr bestimmte Länder wählen?

 

 

 

War schon überall auf der Welt, ich finde Deutschland am besten.

Klima top

Sicherheit top

Wohnqualität top

Schulen / Universitäten quasi kostenlos (in USA 2-3 Kinder durchs Studium - viel Spaß) und gut

Gesundheitsversorgung Top (jedenfalls besser als jedes andere Land, das ich kenne)

Krankenversicherung erschwinglich, im Gegensatz zu z.B. USA

Infrastuktur top (immer im Vergleich zu den allermeisten Ländern)

keine Ahnung warum Du hier weg willst, das würde mich interessieren.

 

 

 

Hallo @herman-upmann,

zu den Ländern kann ich Dir nichts beitragen, denn Auswandern interessiert mich überhaupt nicht.

Was ich aber interessant finde, das Thema "Landessprache" habe ich bei Dir jetzt nicht entdeckt.
M. E. ist dies auch eine entsprechende Voraussetzung, über die man sich Gedanken machen sollte (neben den entsprechenden "rechtlichen" Voraussetzungen - USA benötigt man doch eine GreenCard um dort dauerhaft zu bleiben... Was sind die Voraussetzungen um so eine bspw. zu erhalten).

Und nochmal auf die Landessprache zu kommen.... Eine Kollegin von mir ist jetzt bspw. in den Vorruhestand gegangen und überlegt nach Ungarn auszuwandern. Allerdings spricht sie kein einziges Wort Ungarisch - da denke ich einmal, dass eine Eingliederung / Einleben in die neue Heimat entsprechend schwierig wird.

Ich finde du siehst das zu negativ. Was ist deine Motivation? Wirklich die "Situation" in Deutschland oder doch Abenteuerlust?

Wir leben seit Jahren in den USA und werden bald wegen Kind und Familie wegen nach Deutschland umziehen. Wir mögen das Leben in den Staaten wirklich sehr, aber ich erkenne nicht was in Deutschland schlechter sein soll, wenn man nicht mehr arbeitet. Wenn man arbeitet wird man geschröpft, aber als Privatier? Also finanziell sehe ich keinen Vorteil bei irgendeinem dieser Länder.

Wenn du das Großstadtleben leid bist kannst du auch in eine schöne, ländliche Region umziehen. Für uns geht es nach Schleswig-Holstein an die Ostsee. Keine Berge mehr, aber dafür Wassersport.

Ich kenne alle deine genannten Länder und wie gesagt, ich sehe nur einen Sinn im Auswandern wenn es um das Erleben einer anderen Kultur geht oder du spezielle Interessen hast die man dort besser umsetzen kann.

„Wenn man kein Geld hat, denkt man immer an Geld. Wenn man Geld hat, denkt man nur noch an Geld.“ Jean Paul Getty

Ich würde mal Dänemark ins Rennen schmeißen. Eines der Länder mit der höchsten Bevölkerungszufriedenheit. Erfüllt alle genannten Aspekte, ist auch landschaftlich toll. Berge direkt am Meer, recht entspannte Leute und ein tolles Sozialsystem, vor allem wenns um Kinder geht - Dänemark macht richtig viel für Nachwuchsförderung. Zudem dicht an Deutschland und nicht irgendwo am anderen Ende der Welt.

Bekannte von mir sind vor zwei Jahren nach Dänemark ausgewandert und finden es super.

Nachteilig sind aber wohl die um rund ein Drittel höheren Lebenskosten und hohe Mieten (dafür aber lustigerweise niedrige Immobilienkaufpreise).

PN an maxause@gmx.de

...und das schlechte Wetter...

Kosten: ich kann ein stabiles Einkommen von 12-15k im Monat generieren. Daher werden extrem teure Orte schwierig

Weitere relevante aber untergeordnete Aspekte sind Kultur und Klima. Bei Kultur gibt es eben welche die mir mehr zusagen (USA, Südamerika) und welche, mit denen ich weniger anfangen kann (Arabien, Asien). Klima finde ich am besten wenn es nicht zu extrem ist, ein mildes Klima wäre also ein Plus.

Deine bisherigen Favoriten sind u.a. Singapur (ich glaube, das liegt in Asien) und die Schweiz (dürfte eines der teuersten Länder der Welt sein und liegt soweit ich weiß in Europa). Klimatisch sind beide Länder komplett verschieden. Singapur tropisch heiß, Schweiz ähnlich kalt wie Deutschland.

So richtig durchdacht scheint das ja alles nicht zu sein, ich finde es total widersprüchlich. Aber mit 12 - 15 k /Monat wird´s natürlich eng in Deutschland, da muss man schon schauen, wo man bleibt 😉

 

 

Kinder sollen auch in den Entscheidungen mit einbezogen werden, da auch sie ein soziales geregeltes Leben haben bzw. anvisieren. Scheint hier nicht so im Mittelpunkt zu stehen sondern nur €€€ und Egoismus ("Ich werde älter, Altersvorsorge muss gut sein" ... aber Kinderangebote etc. außer Acht lassen).

 

Wie einige Vorredner schon erwähnt haben: nicht wirklich durchdacht und ohne Plan mit Kindern .. Halleluja ^^

Dass Kinder in dem Alter noch nicht vollwertig mitbestimmen empfinde ich als normal.

Egoismus kann ich hier nicht unbedingt erkennen. Ich finde es okay, sich für den "Ruhestand" umzusehen ob ggf. anderswo die Lebensqualität den eigenen Ansprüchen entsprechend noch gesteigert werden kann. Das ist ja sehr individuell wie man das empfindet.

Wichtigster Punkt für mich: Die Menschen mit denen man dann umgeben ist. Wir Deutsche haben als Ganzes ja schon so unsere Eigenheiten. Das muss nicht jedem liegen. Selbst die Schweizer sind (v.a. auch politisch) deutlich entspannter. Ich finde es nicht angebracht, die Diskussion bzw. das Brainstorming jetzt so negativ zu beleuchten...

Übrigens etwas dass mich an Deutschland ebenfalls sehr nervt: diese ständige "Gegen alles"- Mentalität, Kleingeistigkeit und Angst vor allem und jedem...

PN an maxause@gmx.de

Danke für die Antworten bis jetzt und die interessanten Anregungen.

Ich stimme zu, dass Deutschland immer noch eines der besten Länder der Welt ist. Aber entscheidend für die Zukunft ist ja, wohin die Reise geht. Und aus meiner Sicht ist hier eigentlich in den letzten Jahrzehnten alles immer nur schlechter geworden. Von der Gesundheitsversorgung, wo man früher auch als gesetzlich Versicherter standardmäßig Termine bei guten Ärzten innerhalb von 2 Wochen bekommen hat (versucht das mal heute) bis zur Bildung, wo man das Niveau immer weiter absenkt, damit auch ja jeder Abitur machen kann, das sind nur zwei Beispiele. Aber das wäre evtl. ein Thema für einen eigenen Thread, jeder kann ja aus der Entwicklung seinen eigenen Schlüsse ziehen. Ich für meinen Teil erwarte, dass es relativ bald allen Leuten, die etwas mehr Geld als der Durchschnitt haben und vor allem denen mit Kapitalerträgen an den Kragen gehen wird. Denn der ganzen Welt helfen zu wollen und ein Heer von unproduktiven Staatsbediensteten zu beschäftigen kostet Geld. Das möchte ich nicht abwarten, daher jetzt die Überlegung, wohin es klug wäre zu gehen. Undurchdacht ist daran überhaupt nichts.

Jemand schrieb finanziell böten die Länder keine Vorteile. Da gibt es zumindest was Schweiz und Singapur betrifft keine Kapitalerstragssteuer, daher ist der Vorteil da riesig. Aber auch wenn man arbeitet, bleibt einem in den Ländern viel mehr netto, von den höheren Ausgangsgehältern mal ganz zu schweigen (gilt auch für die USA). In Deutschland machen viele Menschen sich etwas vor, wenn es um den Wohlstand geht und sind glaube ich der immerwährenden Lüge vom "reichen Land" aufgesessen. Wer ist Deutschland reich ist, ist der Staat aber nicht die Bürger. Für gut ausgebildete Menschen in gefragten Berufen macht es aus materieller Sicht überhaupt keinen Sinn in Deutschland zu bleiben.

Der Punkt Sprache ist ein interessanter Aspekt. In den von mir genannten Ländern wäre das auch kein Problem, höchstens noch in der Schweiz wahrscheinlich;-) Aber in Ungarn stelle ich mir das auch sehr schwierig vor.

Dänemark ist auch ein attraktives Land. Aber eben in der EU und steuerlich ohnehin nicht sehr interessant. Auch das Wetter wäre jetzt nicht mein Favorit, das gilt auch für Schleswig-Holstein;-) (war gerade letzte Woche da, überall Moos auf den Dächern und an den Wänden, wegen des ständigen Nieselregens;-).

Die Kinder haben wir natürlich "einbezogen" insofern, als das wir ja nach Orten suchen, die auch gute Schulen haben, und eine Umgebung, in der man sich vorstellen kann, dass sie auch Freunde finden und sich sozial integrieren können. (in Panama vlt. weniger, aber das ist auch eher ein "Exot" unter den Vorschlägen).

 

 

Zitat von Herman Upmann am 8. Oktober 2023, 10:00 Uhr

...
Wer ist Deutschland reich ist, ist der Staat aber nicht die Bürger. Für gut ausgebildete Menschen in gefragten Berufen macht es aus materieller Sicht überhaupt keinen Sinn in Deutschland zu bleiben....

Wo ist der Staat reich? Guck dir mal die Verschuldungsquote an...

Gerade in dem Punkt steht Deutschland im Vergleich ja noch gut da. Aber eigentlich unterstreicht es ja auch das was ich sage: das Geld wird mit vollen Händen ausgegeben, obwohl es eigentlich gar nicht mehr vorhanden ist. Es geht eben auf Kosten der zukünftigen Generationen.

Ich vermisse immer noch was genau du dir versprichst. Schweiz und Singapur haben zwar keine Kapitalertragssteuer, sind aber deutlich teurer.
Gesundheitssystem und Schulen sind Dinge die man mit Geld lösen kann, genauso wie woanders auch. Du meinst ja selber, dass du deine Kinder im Ausland auf eine Internationale Schule schicken willst, warum dann nicht auch hier? Es gibt auch in Deutschland Privatschulen und Privatärzte. Und auch jeder Kassenarzt hat kurzfristig Zeit für Privatzahler. Ich habe da bisher sehr gute Erfahrungen mit gemacht.

Wenn du doch arbeiten willst sieht es natürlich ganz anders aus! Aber das wolltest du ja eigentlich nicht. Wo liegen denn die Interessen? Wie gesagt, finanzielle Vorteile sehe ich nicht wenn man nur wegen der Abgeltungs-Steuer in extrem teure Länder flieht.

„Wenn man kein Geld hat, denkt man immer an Geld. Wenn man Geld hat, denkt man nur noch an Geld.“ Jean Paul Getty

Das Hauptproblem sehe ich darin, dass Du "nur" von etwas weg willst (in Deinem Fall von Deutschland), aber Du weißt nicht wohin. Die  intrinsische Motivation für einen bestimmten Ort fehlt. Ein Land, das Du gut kennst, wohin Du schon immer wolltest. Nur von etwas weg zu wollen, ist keine gute Voraussetzung, es sei es geht einem wirklich extrem schlecht,  man fühlt sich bedroht o.ä.

 

...alles immer nur schlechter geworden. Von der Gesundheitsversorgung, wo man früher auch als gesetzlich Versicherter standardmäßig Termine bei guten Ärzten innerhalb von 2 Wochen bekommen hat (versucht das mal heute)

Verstehe ich das richtig, Du  hast einen monatlichen  fünfstelligen Betrag zur Verfügung und bist in der gesetzlichen KV? Ich würde Dir in diesem  Fall raten, in die PKV zu wechseln, da musst Du in Deutschland nirgendwo lange beim Arzt warten. Oder geht es Dir vor allem um Deine deutschen Mitbürger ....?..... die müssen aber auch noch warten, wenn Du im Ausland bist...

Ich finde die steuerliche Situation in Deuschland nicht so schlecht. 25% auf Kapitalerträge ist doch ok.  Wenn man einen 5stelligen Betrag pro Monat zur Verfügung hat, muss man halt auch Steuern  zahlen.

Wer soll denn sonst den Staat am Laufen halten? Ich zahl auch nicht gern Steuern, doch woher sollen die Straßen, Schulen kommen, wer zahlt für Polizei, Militär?

Woanders ist es auch nicht besser, ein Land mit toller Lebensqualität, guten Schulen, bezahlbarem und qualitativ gutem Wohnraum, super Infrastruktur und Spitzenmedizin, wo man keine Steuern zu zahlen braucht wird sich nicht so leicht finden lassen.

Ich selber hab jahrelang die Welt bereist, in verschiedenen Ländern gelebt, weil ich die Welt sehen wollte und div Kulturen kennenlernen wollte. Es war toll, jedoch gab es kein Land, was m.E. zum Leben besser gewesen wäre als Deutschland.

Für mich sind da auch einige Punkte nicht rund, nur mal einer, der mich stutzig macht:

  • Stabilität: ich möchte nicht in ein Land, in dem man erwarten kann, dass der Staat in naher Zukunft übergriffig wird und an mein Eigentum will

Und dann kommt als mögliches Ziel … Singapur. Ausgerechnet. Muss man schon Humor haben.

So grob hast Du ja 3,5-5 Mio auf der hohen Kante. Die Eintrittskarte in Singapore kostet Dich 2,5 Mio US$ in Invest, samt Businessplan. Also mindestens 50% Deines Vermögens in ein Unternehmen, das zwingend in Singapur angesiedelt sein muss. Mehr Übergriff ins Eigentum geht fast nicht. On top ist das ein totalitäres Law-and-order-Reichen-Ghetto - muss man schon wollen.

Die Schweiz weist dabei erstaunliche Parallelen auf.

Insofern erkenne ich da nur eine Aneinanderreihung von Stereotypen, das ist mir selbst als lose Diskussionsgrundlage zu dürr.

Wir haben lustigerweise vor kurzem die gleiche Diskussion in der Familie geführt, aber mit den Kindern. Unsere sind so alt - und politisch interessiert- dass man so kaum übergehen kann, mMn auch nicht sollte. Ich glaube aber, dass wir das pragmatischer handhaben würden. Wenn wir uns nicht auf ein konkretes Ziel einigen könnten, würde D als Basis eben bleiben und den Rest regelt man alternativ/individuell.

 

 

Zitat von Tim am 8. Oktober 2023, 11:43 Uhr

Ich vermisse immer noch was genau du dir versprichst. Schweiz und Singapur haben zwar keine Kapitalertragssteuer, sind aber deutlich teurer.

Hallo zusammen,

ich habe nicht den gesamten Thread durchgelesen, aber muss hier dazwischen grätschen: Achtung, das stimmt so nicht. 

In der Schweiz hat man als Privatperson nur keine Kapitalertragssteuer, wenn man von anderen Dingen, wie beispielweise von nicht selbstständiger Erwerbsarbeit lebt. Ansonsten (und es gibt noch weitere Bedingungen) wird man als professioneller Anleger klassifiziert und die Erträge entsprechend besteuert. Darüber hinaus gibt es eine Vermögenssteuer. Daher ist die Schweiz zwar als Land zum Vermögensaufbau sehr gut geeignet, also um dort Geld zu verdienen und die finanzielle Freiheit anzustreben, jedoch weniger gut geeignet, wenn man dieses Vermögen bereits hat und den Status als Privatier geniessen möchte.
Quasi genau andersherum als in Deutschland.

 

Zitat von Steffen am 7. Oktober 2023, 18:27 Uhr

Deine bisherigen Favoriten sind u.a. Singapur (ich glaube, das liegt in Asien) und die Schweiz (dürfte eines der teuersten Länder der Welt sein und liegt soweit ich weiß in Europa). Klimatisch sind beide Länder komplett verschieden. Singapur tropisch heiß, Schweiz ähnlich kalt wie Deutschland.

Hallo Steffen, deine Aussagen über die Schweiz sind fast alle falsch.
Das Klima ist nicht "ähnlich kalt wie in Deutschland", schon gar nicht im Tessin, oder am Genfersee, da ist das Klima wie in Südfrankreich, oder wie in Mailand. Wenn es mal richtig kalt sein sollte kann man zudem Wintersport betreiben in einer Qualität die nach meinem Wissen in Europa seinesgleichen sucht.
Im Vergleich zu Singapur ist die Schweiz auch nicht teuer, denn es handelt sich um ein Flächenland, in dem es, wie in jedem Flächenland, eben auch günstigere Regionen gibt. Ich gebe dir aber Recht, die grossen Städte werden auf einem ähnlichen Niveau liegen, wobei ich nicht weiss was man in Singapur verdienen kann.
Die Schweiz liegt zwar in Europa, ist aber eben nicht in der EU und das politische System ist ein komplett anderes.
Ich möchte behaupten Länder wie Schweden und Portugal, Deutschland und Ungarn, Irland und Polen sind sich politisch und gesellschaftlich ähnlicher, als Deutschland und die Schweiz - einfach durch die Zugehörigkeit und die Bedeutung der EU in den genannten Ländern. Denn immerhin kommen hier der Grossteil der Gesetze aus Brüssel und Strassbourg, bei uns eben aus Bern, im Zweifelsfall durch Initiativen aus dem Volk angestossen.

Ich bin auch Deutscher und liebe Deutschland. Ich werde auch in einigen Jahren nach Deutschland zurückkehren. Dennoch hat die Schweiz die eben genannten Vorteile.

@Upmann: Hast du dich mal mit Australien bzw. mit angenehmeren Klima, mit Neu-Seeland beschäftigt?

 

Neuseeland wäre neben Dänemark und Schweden dann auch bei mir an dritter Stelle.

Singapur wir langsam lustig. Nun muss man dort 70k an den Staat zahlen wenn man sich ein Auto zulegen möchte. Soviel zum Thema " die greifen nicht in die Persönlichkeitsrechte ein " 😀💩

https://www.businessinsider.de/wirtschaft/international-business/in-singapur-bezahlt-man-72000-euro-um-auto-haben-zu-duerfen/

PN an maxause@gmx.de
Zitat von Max aus E am 9. Oktober 2023, 11:11 Uhr

Neuseeland wäre neben Dänemark und Schweden dann auch bei mir an dritter Stelle.

Singapur wir langsam lustig. Nun muss man dort 70k an den Staat zahlen wenn man sich ein Auto zulegen möchte. Soviel zum Thema " die greifen nicht in die Persönlichkeitsrechte ein " 😀💩

https://www.businessinsider.de/wirtschaft/international-business/in-singapur-bezahlt-man-72000-euro-um-auto-haben-zu-duerfen/

Was reizt dich an Dänemark und Schweden, abgesehen von der Nähe zu Deutschland? In Schweden herrschen Bandenkriege in einigen Städte, die Polizei traut sich (nachts) nicht mehr in diese Viertel. Dänemark hat eine ähnliche Abgabenlast wie Deutschland (wie sieht es in Schweden aus) und in beiden Ländern muss man erst einmal eine neue Sprache lernen um anzukommen?

Wenn Nordeuropa, dann würde ich am ehesten nach Norwegen gehen, oder nach Island.

Wird ja immer nördlicher und dunkler. Schon mal im Norden einen kompletten Winter durchlebt?

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