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Wie starte ich?

Hallo zusammen,

ich habe mich schon durch einige Threads gelesen - jetzt dachte ich, dass ich direkt nachfrage:

Ich will mein überschüssiges Geld nicht weiter auf dem Tagesgeldkonto liegen haben --> Wie oder mit was starte ich in die ETF-Welt?

Ein paar Rahmendaten zu mir damit ihr mir ggf. GROB die Richtung weisen könnt.

40 Jahre alt, Frau+Kind, seit kurzem abgezahlte Wohnung in München Zentrum, kann mntl. 2-3k€ bei Seite legen, 3 lanfristige "Sparpläne", die mir ausbezahlt werden sollte ich 60 Jahre alt werden.

Ich arbeite gerne , und auch nur 35h die Woche und muss/will nicht mit 40 oder 50 in Rente - mit 60 vllt.

Mein Ziel ist meine Altersabsicherung (Inkl. Frau) und meinem Sohn etwas mit auf den Weg zu geben (Studium & Wohnung).

Ich hab aktuell ca. 30k € flüssig und es kommen monatlich 2-3k€ dazu.

  • Wie könnte ich das Geld jetzt sinnvoll einsetzen - bin eher konservativ bis vorsichtig offensiv eingestellt.
  • Nach den Infos im Forum würde ich folgendes rauslesen:
    • Sparplan mit 3-4 ETFs  - ggf. 1x Anleihen, 1xMCSI Wolrd Aktien, 1xEM Aktien, 1x??? //50% Aktien 50% Rest ?!?
    • ca. 3-4 Monatliche Fix-Ausgaben oder alternativ 20% des Vermögens (ex Wohnung) als Barreserve
    • Kommentare von Euch?
  • Einzahlung ggf. über die nächsten 12 Monate hinweg um das Risiko zu streuen
    • Irgenwie hab ich das Gefühl, dass es eine Korrektur von 10+% geben wird nach den Höhenflügen post-Corona
    • Aber gemäß Forum wäre das Warten darauf wohl versuchtes Market-timing und nur in 50% der Fälle korrekt

Habt ihr ggf. Tipps bzgl. ETFs? Musterportfolio von justetf nutzen?

Verbesserungen/Ergänzungen zu den Eckdaten oben?

Bin für jeden konstruktiven Kommentar dankbar.

Grüße

I

Hallo,

außer der abbezahlten Wohnung zahlst du ja wahrscheinlich in die gesetzliche Rente ein?

Ich würde an deiner Stelle keine Anleihen ETFs kaufen, sondern, da du noch einigermaßen jung bist, alles in Aktien ETFs investieren.

10% hoch oder runter spielt keine Rolle. Investier die eine Hälfte von den 15 jetzt die andere in 3,4 Monaten (für den psychologischen Effekt).

Ansonsten hat hier Oliver ein paar ETFs genannt auf seiner Seite, die kannst du zB nehmen.

 

Hallo @inesis,

wenn du 30000€ bar hast, wirst du ja vermutlich eine Notreserve in Cash behalten und maximal 20000€ oder weniger in die Börse stecken. Mach dir am besten die Relationen klar. Eine Familienwohnung in München-Zentrum schwankt im Jahr selbst in normalen Zeiten um weit über 20000€ im Wert, vermutlich ohne dass dich das nervös macht. Dagegen ist das Risiko deiner Börsenerstinvestition fast vernachlässigbar. Natürlich schadet es bis auf ein paar € Kaufkosten trotzdem nicht, den Kauf aufzuteilen.

Was bedeutet für dich "konservativ bis vorsichtig offensiv"? Du hast einen Horizont von > 20 Jahren, da ist die Chance auf Gewinn sehr gut. Kurzfristig zappeln Aktienkurse stark, selbst bei weltweiter Streuung, dafür zappeln sie langfristig tendenziell aufwärts. Cash und Top-Anleihen zappeln wenig, laufen aber stetig nach unten (zumindest die letzten Jahre). Wenn du eines morgens aufwachst und dein Depot ist um X % abgeschmiert, wie groß dürfte X höchstens sein damit du noch mit den Schultern zuckst und frühstücken gehst?

Zitat von Inesis am 23. Oktober 2020, 21:27 Uhr
    • Irgenwie hab ich das Gefühl, dass es eine Korrektur von 10+% geben wird nach den Höhenflügen post-Corona
    • Aber gemäß Forum wäre das Warten darauf wohl versuchtes Market-timing und nur in 50% der Fälle korrekt

Hallo Inesis,

das einzige Gefühl, das Du beachten solltest, ist Dein Sicherheitsbedürfnis. Das muss zunächst von Dir festgestellt und am besten auch schriftlich niedergelegt werden. Hier mal ein Beispiel: https://financialindependencerocks.com/stressteste-dich-fur-die-rezession/

Danach weißt Du, wieviel Geld Du in Cash halten solltest, um bei jeglichem Börsenwetter gut schlafen zu können. Dann kannst Du noch für Dich festlegen, wie oft Du zu festgelegten Zeitpunkten (bspw. immer am 1.4. und 1.10.) ein Rebalancing machst, um wieder zu Deiner festgelegten Allokation (bspw. 20 % Cash, 15 % Immobilien, 65 % Aktien) zurückzukommen. Damit hast Du immer die für Dich individuell nötige Sicherheit und kannst Marktschwankungen positiv für Dich nutzen.

Und dann geht es los! Und zwar gleich. Das "Gefühl" einer kommenden Korrektur, das kannst Du dann fröhlich ignorieren.

 

Danke für Eure Kommentare! Das hilft meiner Entscheidungsfindung...

@Privatier: Ja, ich bezahle in die gesetzliche Rente ein, sollte aber bis ich 60 bin keine Rolle spielen, oder?! Ich gehe aus demographischen Gründen eh nicht davon aus, hier viel zu bekommen wenn es soweit ist.

@TheWanderer: Die Wohnung in MUC werde ich wohl nicht wieder verkaufen. Ob die jetzt vom Wert steigt oder fällt, ist mir eigentlich egal. Die ist meine Grundlage um keine Miete zu zahlen und monatlich meine Fixkosten gering zu halten. Die nehme ich auch aus meiner Allokation aus Anlegeklassen komplett heraus...

Ich habe an ca. 15-20k gedacht, die ich jetzt investieren will - dann monatlich ca. 70% vom mntl. Überschuss nachlegen...

"Konservativ-vorsichtig offensiv" bedeutet für mich, dass ich eher auf ein höheres Risiko verzichten will - eher der Erhalt meines Geldes im Vordergrund steht - Ertrag/Rendite sollte eher die Teurungsrate ausgleichen +X% 😉 .

@Christine: Guter link - Danke. Ich werde wohl 30% Cash in der Hinterhand behalten - beim Rest tu ich mir noch schwer. 70% Aktien (gemäß Empfehlung von Privatier) fühlen sich grade noch ungut an - obwohl ich das Argument verstehe.

Grundsätzlich weisst du nicht, was du aus der Rentenversicherung beziehen wirst, du weißt aber auch nicht, was deine wohnung in 30 jahren wert sein wird. Deshalb streust du über mehrere assetklassen.

Mit abbezahlter Wohnung, laufendem Gehalt aus Arbeit, regelmäßiger Einzahlung in die grv und cash reserve gibt es keinen Grund, nicht 100% der laufenden Ersparnisse in Aktien zu investieren.

Fortführung zu den Beiträgen in https://frugalisten.de/forum/topic/derzeitige-kurseinbrueche/?part=24#postid-14107

@inesis Du hast recht, bei ETFs als Sparplan sind diese Aufschläge normal, hatte ich nicht mehr auf dem Schirm weil ich immer Einzelkauf mache. Wenn ich deine Vorstellung oben richtig lese, kannst du monatlich einen 4stelligen Betrag sparen. In dem Fall kannst du dir überlegen, ob du lieber alle paar Monate Einzelkäufe machst statt Sparplan, sind ja schon einige € weniger.

Der von dir genannte Fonds ist der größte MSCI World UCITS Fonds überhaupt, wenn ich das richtig sehe. Ohne den näher zu kennen kann man da vermutlich nicht so viel mit falsch machen. 🙂

Meine ETF-Sparpläne (2 Dividenden-ETFs von iShares) bei onvista-bank kosten 1€ flat pro Ausführung (macht 0.2% beim Maximum 500€), werden ab Monatserstem bei Xetra/EDE ausgeführt, und Ausgabeaufschläge habe ich da noch nie abgerechnet gesehen. Bei entsprechenden Einzelkäufen müsste ich 7€ flat Transaktionskosten zahlen, bei 500€ also 1.4%.

Da finde ich Sparpläne doch deutlich günstiger... "Gewinn wird im Einkauf gemacht", sagt das Sprichwort.

Wenn 1€/Sparplanausführung und 7€/Kauf normale Preise bei Onvista sind, dann macht das ja auch Sinn. 🙂 Aber @inesis ist bei der Comdirect, wenn ich das oben richtig interpretiere. Und da kostet der Einzelkauf 4,90€ + 0,25%, Minimum 9,90€ und ETF-Sparplanausführung kostet 1,5%. Laut Vorstellung kommen bei ihm 2000-3000€/Monat dazu, sagen wir mal davon werden 2000€/Monat in ETFs gesteckt, dann macht das pro Monat unattraktive 30€ als Sparplan und akzeptable 9,90€ als Einzelkauf. Nun könnte er noch den Einzelkauf quartalsweise machen und käme auf 6,63€/Monat. Bei anderen Direktbanken wie ING sieht es ähnlich aus.

Onvista ist sicher ein attraktiver Broker, da möchte ich gar nicht gegenreden. Aber als Neuling würde ich wohl auch erstmal bei der mir bekannten Bank starten, statt für wenige €/Monat Ersparnis einen zusätzlichen Anbieter an Bord zu holen, mit wieder eigenem Login, Oberfläche, TAN-App usw.

30.000€ behalten als Cash-Reserve.

Ab jetzt von der monatlichen Sparrate 50% in ein paar wenige ETFs und 50% aufs Tagesgeld.

Nach einem Jahr schauen, ob Du Dich damit wohl fühlst und ggf anpassen.

Die meisten neiegn aber dazu, es gleich zu Beginn möglichst kompliziert haben zu wollen.

 

PS: Ist das nur  und auscshließlich Dein Geld bei getrennten Konten und getrennter Altersvorsorge oder auch das Geld Deiner Frau? Falls letzteres gilt auch ihre Meinung. Stell Dir das Sznario vor, Du steckst jetzt 20.000 Euro in die Börse und ein Jahr lang Eure Sparquote und nach einem Jahr ist das alles zusammen nur noch die Hälfte wert. Solche Dingen passieren?

Ist dann in Deiner Damilie für alle Zeiten das Thema Börse verbrannt?

Ich kenne einige Fälle, wo genau das im DotComCrash passiert ist.

Im Vergeich zur Kleckerkram-Optimierung ist DAS die alles entscheidende Frage. Viele Teilnehmer in Foren kennen den Fall nicht aus dem eigenen Leben, dass das eigene Depot über Jahre hinweg um 50% einbricht, sowas kann aber nun mal passieren.

Hallo zusammen,

ich melde mich mal mit einem Update und ein paar Fragen in die Runde:

  • Ich habe im Dip Ende Oktober fast die kompletten 30k investiert und konnte relativ schnell gute Gewinne erzielen
    • die erwartete Korrektur kam dann ja auch wirklich - die habe ich gleich ausgenutzt
    • Das meiste MSCI world ETF
    • dazu noch 2 weitere industriespezifische ETFs und Einzelaktien (Tech & Consumer)
  • die letzte Woche ist es dann doch ein wenig heruntergegangen, bin aber immernoch fast 10% im Plus - für 4 Monate nicht zu schlecht
  • Sparrate ist solide auf ca. 3k€+ pro Monat und wird nach und nach investiert

Die Frage die ich habe:

  • bin eher der buy-and-holder - will nicht jeden Tag nach der Börse schauen
  • aber macht es nict Sinn, jedes Ende vom Jahr die 1600€ Freibetrag zu realisieren?
    • Verkaufen um den Freibetrag vollzumachen und gleich wieder zukaufen
  • die Transaktionskosten sind ja vernachlässigbar mit den 1600*0,25 = 400€ Kapitalertragsssteuer, die ich umgehe
  • oder liegt hier ein Denkfehler vor?

Grüße,

I

Dein Gedankengang ist richtig. Bis 1.600 bei gemeinsamer Veranlagung ist Steuer unschädlich, Da ich vermute, dass bei einem thesaurierenden ETF die nicht ausgezahlte Div. dem Fond zugeführt wird dürfte es doch eigentlich egal sein, oder?

Zitat von Inesis am 23. Februar 2021, 13:00 Uhr

Die Frage die ich habe:

  • ...
  • aber macht es nict Sinn, jedes Ende vom Jahr die 1600€ Freibetrag zu realisieren?
    • Verkaufen um den Freibetrag vollzumachen und gleich wieder zukaufen
  • die Transaktionskosten sind ja vernachlässigbar mit den 1600*0,25 = 400€ Kapitalertragsssteuer, die ich umgehe
  • ...

mir hat sich die Frage noch nie gestellt, da bei mehreren 1.000 € Dividendeneinnahmen noch nie was vom Freibetrag übrig war ...

ist aber sicherlich eine sinnvolle Überlegung!

Zitat von Muslime_Frugi am 23. Februar 2021, 15:01 Uhr

Dein Gedankengang ist richtig. Bis 1.600 bei gemeinsamer Veranlagung ist Steuer unschädlich, Da ich vermute, dass bei einem thesaurierenden ETF die nicht ausgezahlte Div. dem Fond zugeführt wird dürfte es doch eigentlich egal sein, oder?

eigentlich schon - bis ich es verkaufe und (hoffentlich) den Kursgewinn realisiere.

Wenn ich den dann pro Jahr um 1600€ reduziere, da kommt schon was zusammen...

In der Entnahmephase wirst du wohl über über dem Freibetrag liegen und dieser wird dann auf die ersten 1.600€ automatisch angerechnet.

In der Ansparphase ist es egal ob steuerunschädlich thesaurierend oder ausschüttend.

Was war nochmal genau deine Frage 😆

 

Zitat von Inesis am 23. Februar 2021, 15:56 Uhr
Zitat von Muslime_Frugi am 23. Februar 2021, 15:01 Uhr

Dein Gedankengang ist richtig. Bis 1.600 bei gemeinsamer Veranlagung ist Steuer unschädlich, Da ich vermute, dass bei einem thesaurierenden ETF die nicht ausgezahlte Div. dem Fond zugeführt wird dürfte es doch eigentlich egal sein, oder?

eigentlich schon - bis ich es verkaufe und (hoffentlich) den Kursgewinn realisiere.

Wenn ich den dann pro Jahr um 1600€ reduziere, da kommt schon was zusammen...

Ich denke auch, dass du es so machen kannst. Dann erhöhst du jedes Jahr deinen Einstiegskurs.

Zitat von Muslime_Frugi am 23. Februar 2021, 17:05 Uhr

In der Entnahmephase wirst du wohl über über dem Freibetrag liegen und dieser wird dann auf die ersten 1.600€ automatisch angerechnet.

In der Ansparphase ist es egal ob steuerunschädlich thesaurierend oder ausschüttend.

Was war nochmal genau deine Frage 😆

 

Ein Beispiel hierzu:

  • Ich kaufe in 2020 einen ETF für 30k€
  • In 2030 ist er 60k€ Wert  und ich will ihn verkaufen
  • Wenn ich jetzt Ende jeden Jahres 1600€ Gewinn realisiere (eine lineare Entwickung vorrausgesetzt für ein plakatives Beispiel) und gleich wieder zukaufe, muss ich nicht auf 30k€ Kursgewinn Steuer zahlen, sondern nur auf 14k€ (= 30k - 16k)
  • So wie es Privatier sagt - ich erhöhe jedes Jahr ein bisschen den Kaufkurs - steuerfrei

Es bleibt ein theoretischer Gedanke.

Was bleibt ist, dass ich jedes Jahr versuchen werde, den Freibetrag auszuschöpfen - sei es durch Dividenden - und wenn etwas übrig bleibt, dann wie beschrieben.

Grüße

I

Ja, klar. soweit habe ich nicht gedacht