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Wie bringt man Kindern die Vermögensbildung bei?

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Geld interessiert Kinder hauptsächlich als Taschengeld für ihre laufenden "kleinen" Wünsche und als Geschenk bei großen Wünschen. In der Schule ist das Thema "Wirtschaft" wenig ausgeprägt. Vermögensbildung - ein eigentlich exotisches Thema.

Meine Enkel sind jetzt 13 und 11 und waren super interessiert, als ich ihnen vorschlug, dass ich sie bei ihrer Vermögensbildung unterstützen würde. Wäre doch toll, wenn sie später einmal in einer schuldenfreien Wohnung wohnen würden und die Erträge aus 100.000€  Aktien hätten. Das sei langfristig das Ziel. Und es bedeutet praktisch 1.000€ Ertrag im Monat - ohne dafür arbeiten zu müssen.
Ich wäre bereit, auf jeden Euro, den sie dafür einsetzen würden, einen Euro draufzulegen bis zu 1.000€ jährlich. Wenn sie also 100€ sparen, werden das sofort 200€.

Der Haken dabei: Sie dürfen das angelegte Geld nie ausgeben, nur die Erträge daraus. Sie müssen es sogar später vererben innerhalb der Familie. Und sie dürfen es nur anlegen in ETFs auf den MSCI world (SRI) und bis zu 30% emerging markets oder in Immobilien (eigengenutzt oder vermietet). Dann habe ich lang und breit erklärt, warum nicht Anleihen und nicht Einzelaktien...

Und Überraschung: Meine Tochter unterstützt die Idee im Interesse ihrer Kinder. Sie ist nun sogar bereit, zusätzlich einen Euro draufzulegen, so dass im Maximalfall aus 1.000€ nun 3.000€ werden. Bedingung: Das Geld muss verdient sein, nicht geschenkt. Sie meint, dann lohnt sich die Gartenarbeit wirklich.

Die Enkel sind begeistert. Sie haben nun die Aufgabe, sich mit ETFs zu befassen und geeignete herauszusuchen. Sie sollen mal bei Finanztip und Just ETFs sich weiter informieren und geeignete vorschlagen. Mal sehen, wie es weitergeht.

 

Zitat von FredFinanzFuchs am 8. Januar 2024, 15:22 Uhr

...Der Haken dabei: Sie dürfen das angelegte Geld nie ausgeben, nur die Erträge daraus. Sie müssen es sogar später vererben innerhalb der Familie. Und sie dürfen es nur anlegen in ETFs auf den MSCI world (SRI) und bis zu 30% emerging markets oder in Immobilien (eigengenutzt oder vermietet). Dann habe ich lang und breit erklärt, warum nicht Anleihen und nicht Einzelaktien...

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Wenn Du ihnen vorschreibst, in was sie investieren dürfen - warum haben sie dann die Aufgabe "geeignete ETF's zu suchen?

Zitat von Lostoi am 8. Januar 2024, 17:17 Uhr

Wenn Du ihnen vorschreibst, in was sie investieren dürfen - warum haben sie dann die Aufgabe "geeignete ETF's zu suchen?

Für sie ist das Thema ja ganz neu. Deshalb sollen sie darüber was lesen und sich schlau machen. Ich habe z. B. ausschüttend empfohlen, bei thesaurierend dürfen sie so viel verkaufen wie die Ausschüttung gebracht hätte. Dann habe ich gesagt, sie sollten auch etwas auf die Größe des ETFs achten. Und ob physisch oder replizierend. Und insbesondere auf die Kosten, die ja ihre Rendite schmälern.

So sollen sie nicht einfach dem folgen, was ihnen vorgeschrieben wird, sondern sich selbst schlau machen. Auch ob sie den SRI nehmen, der ja viel weniger Titel enthält und auch den emerging markets. Dazu sollen sie sich auch mal Videos ansehen.

In meinem Fall:

Wie ich ca. 10 war, hatte der Opa Geld an seine 4 Enkel = meine 3 Cousins/Cousinen und mich verteilt.

(waren je 10.000 oder 15.000 DM)

Der Papa hat dann für mich ein Depot eröffnet, mit mir erörtert, von welchen Firmen ich mir Aktien in dieses Depot legen will ... ist wie ich 14 oder 16 war dann auch mit mir zu zwei oder drei nahegelegenen Hauptversammlungen ...

(so daß mir klar wurde, daß man als Aktionär anteilig EIGENTÜMER der Firmen ist und nicht nur irgendein Geldguthaben irgendwo hat + die Anzugfuzzis auf der Vorstandsbank einem kraft Aktionärstatus Rechenschaft abzulegen haben)

Meine Kinder bekamen von ihrer Großmutter je 15.000€ geschenkt als sie volljährig waren. Sie haben damit Neuemissionen gekauft und das Geld weitgehend verloren. Ich hatte mich damals nicht darum gekümmert. Insofern finde ich es gut, wenn sie selbst einen Teil investieren. Geld, das sie erarbeitet haben, dann heißt es nicht "wie gewonnen so zerronnen".

Insofern war es besser bei @exit-tbd, dass der Vater mithalf.

Vielleicht sollte ich auch anregen, dass sie kleine Beträge in einige Einzelaktien investieren, damit sie das Eigentümererlebnis haben. Bei Einzelaktien sehe ich jedoch das Risiko, dass sie bei Kurssprüngen euphorisch werden, dass die Grundlage zu einer Spielsucht gelegt wird. Es sind ja noch unreife Kinder. Ich habe ihnen ausführlich geschildert, dass sie nicht genug Wissen haben, um eine Aktie zu beurteilen, und dass selbst Analysten falsch liegen.
"Wissenschaftliche Untersuchungen haben überwiegend ergeben, dass eine Vorhersage von Kursentwicklungen nicht möglich ist." Und dass man bei Einzelaktien sein Geld verlieren kann, siehe wirecard.

Hallo @fredfinanzfuchs,

ich finde das Thema sehr spannend! Die Kinder eigene Antworten finden zu lassen und diese dann nur wenn nötig sanft zu korrigieren, finde ich schon mal super. Ein Herunterbrechen der Thematik in viele Teilschritte und ein hohes Maß an Anschaulichkeit sind als Lernprinzipien wohl durchaus empfehlenswert.

Wenn Deine Enkel in die Praxis kommen, könnte man ja beispielsweise (je nach Ausschüttungsmonaten - die meisten ETFs schütten ja eher quartalsweise aus) regelmäßig mit den Enkeln eine Art "Auswertung" machen. Das kann die Langzeitmotivation aufrecht erhalten und den Kindern vor Augen führen, wie viele kleine Schritte am Ende eine lange Reise kennzeichnen.
Beispielsweise könnte man mit den Kindern gemeinsam Ziele festlegen und deren prozentuales Erreichen in einer Excel-Tabelle (oder Open-Source-Alternative) festhalten. So sieht man neben den steigenden Summen auch noch parallel, wie sich diese Fortschritte bemessen lassen.
Mit etwas Kreativität kann man da sicherlich auch gut mehrere "Meilensteine" gemeinsam definieren, welche das Ganze noch spannender gestalten. Sei es (aufsteigend) der Gegenwert einer Lieblingssüßigkeit, das theoretische Finanzieren einer Kinokarte durch Dividenden nach X Monaten (wo man als Erwachsener vielleicht augenzwinkernd die Kosten real übernimmt) oder ein durch Dividenden/Zinseszins finanzierbarer Hobbygegenstand.
Natürlich müssen dies nicht alles materielle Gegenwerte sein - eine Mischung aus "Greifbarem" und finanzierbaren Erinnerungen ist da sicherlich schöner.

Ich wäre auf jeden Fall gespannt zu lesen, wie sich dieses "Projekt" entwickelt!

@deancorso Vielen Dank für Deine konstruktiven Ideen. Das werde ich sicher ausprobieren und darüber berichten.

Zwei meiner Enkel kamen jetzt zu mir und haben mir gesagt, das sie machen wollen.

Der Ältere will in den Vanguard Fuzzi All World, ausschüttend.

Der Jüngere 80% in den MSCI World SRI ausschüttend und 20% in Emerging Markets ausschüttend. Ich habe nun gesagt, er soll mal sehen, welche da die geeignetesten sind nach TER und Größe zum Beispiel.

Und der Älteste meiner Enkel aus der Familie meines Sohnes hat mich nun auch angesprochen. Ich hatte die Idee seinem Vater (meinem Sohn) geschrieben, und der hat sie ihm wohl mitgeteilt.

Er schrieb: "Ich würde jeden Monat 20 Euro plus deine 20 Euro investieren wollen. Da es 1700 verschiedene ETFs gibt, würde ich in den MSCI World investieren, um gestreut zu investieren."

Ich habe ihm aber noch mal den "Haken" mitgeteilt:

"Ich unterstütze es nur, wenn das aufgebaute Vermögen Zeit Deines Lebens nicht verbraucht wird. Nur die Dividenden dürfen verbraucht werden.
Vererbt werden soll das Vermögen dann an die nächste Generation. Es darf nur in Immobilien umgeschichtet werden, um sich z. B. eine eigengenutzte Immobilie zu kaufen vom Ersparten. Aber auch die muss wiederum vererbt werden."
Vielleicht bin ich da etwas zu hart, sollte vielleicht etwas flexibler sein, damit er überhaupt einmal startet. Mal sehen, wie die Reaktion ist.

"Ich unterstütze es nur, wenn das aufgebaute Vermögen Zeit Deines Lebens nicht verbraucht wird. Nur die Dividenden dürfen verbraucht werden.

Womit du ihn ja quasi zum Ausschütter drängst damit er auch mal was davon hat. Dabei ust doch ein thesaurierer deutlich effizienter, vor allem über einen so langen Anlagehorizont.

Aber bevor ich mein Leben lang in etwas einzahle von dem ich nie etwas verkaufen darf...da würde auch mir die Perspektive fehlen. Würde dann einen Höchstausschütter wählen und dann schauen was ich mit den Dividenden anstelle, vielleicht in einen Thesaurierer investieren bei dem Opa dann keine Vorachriften macht 🤔

Auf etwas zu sparen an das ich nur vererben darf...ob das sinnvoll ist? Dann würde ich mir wohl doch eher Schokolade kaufen 🤓

Ich würde das Verkaufsverbot zeitlich begrenzen z.b auf ein Alter wie 30 in welchem man selbst durchdachte finanzielle Entscheidungen treffen kann.

Wäre doch schade wenn im Depot 500k liegen aber man sich ein 300k Eigenheim nicht leisten kann weil Opa verbietet das nötige Eigenkapital für eine Finanzierung aus dem Depot auszulösen...

PN an maxause@gmx.de

@fredfinanzfuchs
Sehr gerne! Ergänzend würde ich noch vorschlagen, dass man diese "Auswertungen" mit einem schönen Ritual verbindet, wie nebenbei etwas Kaffee & Kuchen. Am Ende soll das natürlich irgendwo auch eine gewisse "Quality-Time" mit dem Opa sein. 🙂

Was die Thematik mit dem Haken betrifft, so bin ich da bei @max-aus-e.
Auf der einen Seite verstehe ich die Intention (und teile diese auch für meine eigenen Kinder - im Idealfall nachhaltiger Vermögensaufbau über Generationen), auf der anderen Seite können zu starre Regeln ähnlich des "Jo-Jo-Effekts" je nach Lebenslage zum Hinschmeißen des Ganzen führen.
Wie wäre es beispielsweise damit, dass man das Kinderdepot bis 18 gemeinsam betreut und hier durch die Ausschütter und den Freibetrag die Wirkungsweise des Zinseszins übt, sobald die Kinder volljährig sind können sie ein neues Depot eröffnen, welches dann beispielsweise auf Thesaurierer setzt. Man kann schauen, ob man dann immer noch diese Abmachung (finanziell) aufrecht erhalten kann oder zu einem Ende kommt und beratend an der Seitenlinie verbleibt.

Auf der einen Seite haben die Kinder dann sauber getrennte Strategien pro Depot, auf der anderen Seite (je nach Depotgröße des (ehemaligen) Kinderdepots - ich gehe bei Volljährigkeit mal in die Umwandlung in ein "normales" Depot aus) können sie nun ihr Wissen nutzen, um eigene Schritte zu machen. Die Ausschüttungen sind hier ein netter Zusatzverdienst, welcher ein mögliches Studium/eine frühe eigene Wohnung (oder WG) unterstützt oder durch Wiederanlage im Thesaurierer das verfügbare Kapital stetig erweitert.
Wenn sie sich entscheiden ihr Erstdepot (ebenfalls) weiter auszubauen, dann ist das natürlich auch fein!
Man könnte das 2. Depot (mit den Thesaurierern) auch gänzlich der privaten Altersvorsorge widmen. Wenn die Kinder beispielsweise den Weg des Privatiers anstreben, können sie die Auflage bekommen, dies ohne Kapitalverzehr umzusetzen. Damit wäre ein gewisses Vermögen für die Zukunft "abgesichert". Jedoch steht es natürlich nochmal auf einem anderen Blatt, ob sich die Enkel später für die Familiengründung entscheiden werden.

Was ich außerdem immer wieder bei Familienunternehmen lese - die ersten und zweite Generation baut diese Unternehmen meist noch aktiv auf. Man weiss noch wie es gestartet ist, identifiziert sich damit und hat in der Regel (aufgrund einer überschaubaren Mitarbeiteranzahl) einen Überblick über die Abläufe. Sobald jedoch (pauschalisiert) eine Generation übernehmen soll, welche gar kein Interesse an der Funktionsweise des Unternehmens besitzt und ihre Anteile lieber zu Geld machen möchte, bzw. "zu früh" in der Sicherheit aufwuchs, sich nicht mehr im Leben anstrengen zu müssen, weil man "ausgesorgt" hat, gab es Probleme.
Deswegen kann es unter Umständen sinnig sein, diesen "Startvorteil" ins Leben durchaus zu begrenzen (den Rest spenden oder ab gewissen Größen über eine Familienstiftung nachdenken), Wissen (welches in den Schulen nicht gelehrt wird) zu vermitteln und Eigeninitiative der Kinder zu fördern.

Was die Immobilien betrifft, so würde ich dieses Thema separat behandeln. Ich bin da so halb drinnen, da mein Vater über ein paar Immobilien verfügt und man kennt auch die "ewige" Diskussion über Mieten VS Kaufen, wenn es um den Eigenbedarf geht.
Da sich das Wissen über die Börse nur begrenzt übertragen lässt, würde ich die Enkel hierbei entweder ebenfalls aktiv beraten (dieser Zeitpunkt kann jedoch noch in sehr weiter Ferne liegen - ich wünsche Dir die beste Gesundheit bis dahin!) oder es erst einmal ausklammern, da man sich bei einem schlechten Kauf ein sehr unvorteilhaftes Klumpenrisiko einhandeln kann, was dann den kompletten Plan des Generationen übergreifenden Vermögensaufbaus torpediert.

Zitat von Max aus E am 4. Februar 2024, 13:16 Uhr

"Ich unterstütze es nur, wenn das aufgebaute Vermögen Zeit Deines Lebens nicht verbraucht wird. Nur die Dividenden dürfen verbraucht werden.

Womit du ihn ja quasi zum Ausschütter drängst damit er auch mal was davon hat. Dabei ust doch ein thesaurierer deutlich effizienter, vor allem über einen so langen Anlagehorizont.

Aber bevor ich mein Leben lang in etwas einzahle von dem ich nie etwas verkaufen darf...da würde auch mir die Perspektive fehlen. Würde dann einen Höchstausschütter wählen und dann schauen was ich mit den Dividenden anstelle, vielleicht in einen Thesaurierer investieren bei dem Opa dann keine Vorachriften macht 🤔

Auf etwas zu sparen an das ich nur vererben darf...ob das sinnvoll ist? Dann würde ich mir wohl doch eher Schokolade kaufen 🤓

Ich würde das Verkaufsverbot zeitlich begrenzen z.b auf ein Alter wie 30 in welchem man selbst durchdachte finanzielle Entscheidungen treffen kann.

Wäre doch schade wenn im Depot 500k liegen aber man sich ein 300k Eigenheim nicht leisten kann weil Opa verbietet das nötige Eigenkapital für eine Finanzierung aus dem Depot auszulösen...

Das Ziel des Vermögensaufbaus soll ja sein: Schuldenfreie Wohnung und 100.000€ in breit gestreuten Aktien ETFs. Insofern soll jetzt mit Aktien begonnen werden. Es darf dann in Immobilien umgeschichtet werden. Ich will die eigengenutzte Wohnung langfristig schmackhaft machen, da die ersparte Miete steuerfrei ist.
Wenn nich ausschüttend genommen wird, dürfen so viele Aktien verkauft werden, dass es der Ausschüttung entspricht.

Vielleicht könnte ich auch die Ausschüttung noch etwas aufbessern (50% Zuschuss zum Beispiel), damit der Konsumverzicht sich auch kurzfristiger lohnt. Und die Kinder sich was leisten können - oder den Zinseszinseffekt nutzen.

Zitat von DeanCorso am 4. Februar 2024, 14:03 Uhr

@fredfinanzfuchs
Was die Thematik mit dem Haken betrifft, so bin ich da bei @max-aus-e.
Auf der einen Seite verstehe ich die Intention (und teile diese auch für meine eigenen Kinder - im Idealfall nachhaltiger Vermögensaufbau über Generationen), auf der anderen Seite können zu starre Regeln ähnlich des "Jo-Jo-Effekts" je nach Lebenslage zum Hinschmeißen des Ganzen führen.
Wie wäre es beispielsweise damit, dass man das Kinderdepot bis 18 gemeinsam betreut und hier durch die Ausschütter und den Freibetrag die Wirkungsweise des Zinseszins übt, sobald die Kinder volljährig sind können sie ein neues Depot eröffnen, welches dann beispielsweise auf Thesaurierer setzt. Man kann schauen, ob man dann immer noch diese Abmachung (finanziell) aufrecht erhalten kann oder zu einem Ende kommt und beratend an der Seitenlinie verbleibt.

Auf der einen Seite haben die Kinder dann sauber getrennte Strategien pro Depot, auf der anderen Seite (je nach Depotgröße des (ehemaligen) Kinderdepots - ich gehe bei Volljährigkeit mal in die Umwandlung in ein "normales" Depot aus) können sie nun ihr Wissen nutzen, um eigene Schritte zu machen. Die Ausschüttungen sind hier ein netter Zusatzverdienst, welcher ein mögliches Studium/eine frühe eigene Wohnung (oder WG) unterstützt oder durch Wiederanlage im Thesaurierer das verfügbare Kapital stetig erweitert.
Wenn sie sich entscheiden ihr Erstdepot (ebenfalls) weiter auszubauen, dann ist das natürlich auch fein!
Man könnte das 2. Depot (mit den Thesaurierern) auch gänzlich der privaten Altersvorsorge widmen. Wenn die Kinder beispielsweise den Weg des Privatiers anstreben, können sie die Auflage bekommen, dies ohne Kapitalverzehr umzusetzen. Damit wäre ein gewisses Vermögen für die Zukunft "abgesichert". Jedoch steht es natürlich nochmal auf einem anderen Blatt, ob sich die Enkel später für die Familiengründung entscheiden werden.

Was ich außerdem immer wieder bei Familienunternehmen lese - die ersten und zweite Generation baut diese Unternehmen meist noch aktiv auf. Man weiss noch wie es gestartet ist, identifiziert sich damit und hat in der Regel (aufgrund einer überschaubaren Mitarbeiteranzahl) einen Überblick über die Abläufe. Sobald jedoch (pauschalisiert) eine Generation übernehmen soll, welche gar kein Interesse an der Funktionsweise des Unternehmens besitzt und ihre Anteile lieber zu Geld machen möchte, bzw. "zu früh" in der Sicherheit aufwuchs, sich nicht mehr im Leben anstrengen zu müssen, weil man "ausgesorgt" hat, gab es Probleme.

Das mit dem zweiten Depot ist eine gute Idee.

Ich will nur den Start der Vermögensbildung fördern (schuldenfreie Wohnung und 100.000€) - wie es dann weitergeht, das werden die Kinder später entscheiden.

Ich will fördern, dass man sich überhaupt mit Wirtschaft befasst, dass Konsumverzicht geleistet wird - und dass Startkapital für die eigengenutzte Wohnung aufgebaut wird. Beim späteren Wohnungskauf kann zusätzlich gefördert werden durch Zuschüsse oder zinslose Darlehen.

Aber es sollen eben nicht nur Geschenke sein, es soll Eigenleistung der Kinder dabeisein (Subsidiaritätsprinzip). Und sie sollen motiviert sein, das auch ihren Kindern als Prinzip weiterzugeben und das hier geförderte Vermögen nicht verbrauchen. Von ihm können sie dann später den eigenen Kindern  Starthilfen zu geben, um wirtschaftlich unabhängiger zu sein.

Ich mache hier privat das, von dem ich auch meine, dass der Staat die breitere Streuung des Vermögens fördern sollte.

 

prinzipiell finde ich das alles richtig und gut. Details kann man ja noch weiter ausführen. Wer schon in jungen Jahren Bezug aufbaut der wird es idr. auch später fortsetzen 😃

Ich würde daher gar nicht so große Auflagen machen.

PN an maxause@gmx.de
Zitat von Max aus E am 4. Februar 2024, 20:08 Uhr

prinzipiell finde ich das alles richtig und gut. Details kann man ja noch weiter ausführen. Wer schon in jungen Jahren Bezug aufbaut der wird es idr. auch später fortsetzen 😃

Ich würde daher gar nicht so große Auflagen machen.

Die Auflagen sind völlig sinnlos, wenn man seine Kinder/Enkelkinder zu mündigen Bürgern erziehen will, denn das setzt selbstverständlich auch voraus, dass sie mit dem Geld jede Dummheit der Welt begehen dürfen (und mMn auch müssen/sollen), weil man Kinder eh nicht über den eigenen Tod hinaus vor allem und jedem beschützen kann, was da noch kommen mag. Allein die Vorstellung ist absurd. Vor allem würde man den Kindern/Enkeln bis zu deren (!) Tod unterstellen, dass sie grundsätzlich zu dumm bleiben werden, sinnvoll zu entscheiden, was man mit Kapital tut oder lässt. Wer so denkt, kann seine Kids auch gleich bei der Lebenshilfe abgeben.

In dem ganzen Modell sind natürlich auch wieder einige Denkfehler drin, denn der 11-jährige hat jetzt noch 7 Jahre Zeit zum Kapitalaufbau. Wenn er die "bis zu 1000€ pro Jahr" des edlen Kontrollfreaks ausnutzt, kommen 14T€ plus Zinsen dabei raus, mit 18 also ca. 25T€. Da der Kapitaleinsatz des EEE allerdings nur mit 7T€ begrenzt ist, gehören dem Jungen dann schon mal 18T€ zur freien Verfügung, also grob 70% des Kapitals. Die älteren Enkel hätten prozentual in etwa das gleiche Verhältnis, aber absolut weniger Kapital.

Ab 18 greift auch keine rechtliche Vereinbarung mehr, was man mit dem Geld zu tun oder zu lassen habe - eine aktuell gefertigte Verpflichtung im Sinne des TE wäre auf Grund des aktuellen Alters des/der Begünstigten schlicht rechtswidrig. Und ab 18 ist die Kohle nun mal frei - allenfalls moralisch kann man da noch einwirken.

Offen bleibt aber auch die Frage, wie die Enkel mit ~20T€ Startkapital zum 18. Geburtstag das Kapital für eine eigengenutzte Immo plus 100T€ Cash aufbauen sollen ... und dann obendrein noch eine moralische Verpflichtung zum Nicht-Verkauf und/oder zur Dauervererbung einhalten sollen. Das geht ja nur auf, wenn das Kapital nochmal um mindestens eine Größenordnung aufgestockt wird - und auch dann stellt sich die Frage, unter welchen Bedingungen man das auf die nächste Generation überträgt. Mit Zwang und sinnlosen Regeln erreicht man da meiner bescheidenen Meinung ... gar nichts.

Viel wichtiger ist es, dass die jungen Menschen ... grundsätzlich ... verstehen ... um was es geht und in welche Welt sie hineinwachsen. Und dazu gehört deutlich mehr, als nur den Zinseszinseffekt zu verstehen.

Grundsätzlich treibt mich auch das gleiche "Problem" um, aber ich habe da einen völlig anderen Ansatz ... der vor allem auf Vertrauen aufbaut.

Ich fahre da auch einen völlig anderen Ansatz @mfz73:

Mein Sohn (11) kauft sich von seinem Taschengeld eigene Aktien nach meiner Empfehlung. Aktuell garantiere ich ihm einen gewissen Rückkaufkurs. Dann beobachten wir die gemeinsam. Natürlich kann er die jederzeit verkaufen, wenn er möchte und dann mit dem Geld machen, was er will. Er hat auch andere Investitionen, zB größere original verpackte Pokemon Packs, die er sich von seinem Weihnachtsgeld gekauft hat, die er später mal mit ordentlich Gewinn verkaufen will. Ich kenne mich damit nicht aus. Das ist seine Sache.

Die Kinder müssen ihren eigenen Weg gehen. Zum Glück haben meine Eltern das auch immer so gesehen und nicht so einen Kontrollwahn gehabt, wie einige andere hier.

Zitat von FredFinanzFuchs am 4. Februar 2024, 19:53 Uhr

Das mit dem zweiten Depot ist eine gute Idee.

Ich will nur den Start der Vermögensbildung fördern (schuldenfreie Wohnung und 100.000€) - wie es dann weitergeht, das werden die Kinder später entscheiden.

Ich will fördern, dass man sich überhaupt mit Wirtschaft befasst, dass Konsumverzicht geleistet wird - und dass Startkapital für die eigengenutzte Wohnung aufgebaut wird. Beim späteren Wohnungskauf kann zusätzlich gefördert werden durch Zuschüsse oder zinslose Darlehen.

Aber es sollen eben nicht nur Geschenke sein, es soll Eigenleistung der Kinder dabeisein (Subsidiaritätsprinzip). Und sie sollen motiviert sein, das auch ihren Kindern als Prinzip weiterzugeben und das hier geförderte Vermögen nicht verbrauchen. Von ihm können sie dann später den eigenen Kindern  Starthilfen zu geben, um wirtschaftlich unabhängiger zu sein.

Ich mache hier privat das, von dem ich auch meine, dass der Staat die breitere Streuung des Vermögens fördern sollte.

 

Na, das klingt doch nach klaren, nachvollziehbaren und fairen Zielen!

Vielleicht werden wir es noch erleben, dass der Staat unter einer anderen Regierung eine aktienbasierende Förderung (oder zumindest eine Rückkehr der Spekulationsfrist - von mir aus auch eine ordentliche Anhebung des Sparerpauschbetrages) ins Leben ruft.

@mfz73

Ich würde es etwas differenzierter betrachten. Gerade wenn heutzutage im Fernsehen oder auf YouTube (deren Dauerkonsum ich sowieso weniger empfehlen kann) permanent bewusst "Trading"-Werbung läuft und Apps wie von TR natürlich auch durch ihre bequeme Verfügbarkeit impulsives Verhalten fördern können, braucht es einen gewissen Gegenpol aus dem eigenen Umfeld. Ansonsten wird der (seit Corona wieder aktiveren) Börsenkultur in Deutschland ein Bärendienst erwiesen.

Natürlich stimme ich Dir zu, dass man Kinder nicht vor alles und allem beschützen kann & sollte. Sie jedoch unvorbereitet (um das pauschale Gegenteil zu nennen) in all die Fallen der Werbe- und Finanzindustrie laufen zu lassen, finde ich ebenso wenig empfehlenswert.

Was die Denkfehler betrifft, so wäre es natürlich schöner, wenn die Kinder durch einen längeren Anlagehorizont eine größere "Garantie" auf ein positives Portfolio hätten. Auf der anderen Seite muss man natürlich irgendwann auch starten.
Und was das "Gleichhalten" der Enkel betrifft, so kennt man es doch auch von Geschwistern und dem Beispiel des "länger Aufbleibens". Meistens werden Regeln/Bedingungen für Folgekinder aufgeweicht, da man als Elternteil eine andere Haltung entwickelt hat. Man wird nie jeden Menschen wirklich (bewusst oder unbewusst) gleichhalten können - das fällt für mich in den Bereich der Ideologie.
Gerade bei der Börse ist eine Vergleichbarkeit auch nur semi möglich. Wenn Enkel A besser performende ETF's/Aktien als Enkel B auswählt, kann auch mit etwas weniger Kapital mehr Rendite heraus kommen. Man kann lediglich sagen, dass man beide Enkel für dieselbe Dauer (und somit exakt derselben Summe) finanziell unterstützt. Unter 1:1 Umständen wäre dann natürlich das jüngere Kind trotzdem im Vorteil oder man muss dieses künstlich ausbremsen und darf erst mit der Unterstützung starten, wenn es das aktuelle Alter des älteren Kindes erreicht hat.
Das finde ich jedoch praxisfern, da die Kinder dann nicht gemeinsam lernen, man Inhalte 2x vermitteln muss (Zeit ist ja auch ein Faktor im Alltag) und man generell nicht weiss, was die Zukunft (im Hinblick auf die eigene Gesundheit) bringt.

Dass es dem Threadersteller um mehr als den reinen Zinseszinseffekt geht, hat er ja eigentlich auch in seiner vorausgegangen Nachricht bereits erläutert (sich mit Wirtschaft befassen, Konsumverzicht erlernen, Startkapital aufbauen). Deswegen kann ich den Ton Deiner Nachricht nicht so recht nachvollziehen.

@privatier

Danke für dieses Praxisbeispiel! "Aktien auf Deine Empfehlung" klingt jedoch ebenfalls nach einem gewissen Maß an Betreuung und weniger nach (überspitzt) "blindem Vertrauen".
Ich vermute mal der eigentliche Stein des Anstoßes ist die Frage, wie mit den späteren Gewinnen verfahren werden soll ("Bevormundung"), aber weniger der Weg dort hin?

zu meinem 8. Geburtstag bekam ich von meinen Eltern ebenfalls ein Depot - in Form einer abschließbaren Metallkasse und einer von meiner Mutter vorbereiteten Buchfuhrungstabelle. Alle Einnahmen und Ausgaben meines Taschengeldes musste ich mit Datum und Ausgabengrund dort eintragen. Wenn die Kasse am Ende der Woche auf den Cent genau stimmte, wurde das Taschengeld für die nächste Woche verdoppelt, ansonsten halbiert. 10 Jahre lang lief das so, der Prozess war irgendwann ein Automatismus. Wenn ich Fehlbilanzen hatte dann habe ich akribisch gesucht bis ich die Ursachen gefunden habe (oder die Bücher fachmännisch frisiert wenn Dinge angeschafft wurden die keiner wissen sollte🤪 - auch das will gelernt sein).

Dadurch hatte ich stets einen guten Überblick und wusste immer auf den Pfennig genau was ich an "Vermögen" habe. Das ist auch heute noch so. Buch führe ich nun nicht mehr über jeden Scheiß aber ich habe ein sehr gutes Gefühl dafür was rein und raus geht, was übrig bleibt und wo ich nach Fehlern suchen muss wenn mir etwas seltsam vorkommt. Und ich hatte ein Sparbuch auf das von der Familie zu Festtagen etwas eingezahlt wurde (was natürlich ebenfalls im Kassenbuch separat vermerkt wurde. Vielleicht bin ich auch deshalb so ein Excel- Freak geworden der alles immer genau kalkulieren muss 🤷🏻‍♂️💩

Aktien, Sparpläne, Fonds...nach Lehre meiner Eltern Zockerprodukte bei denen am Ende immer alles an Geld weg ist. IMMER, ALLES 😱

ich musste erst Mitte 30 werden um mich kritsch damit auseinanderzusetzen und die Aussagen meiner Eltern anzuzweifeln 😉

Beim Aufbau meines Immobilienportfolios (also dem Bärenteil meines Vermögens) hingegen waren sie eine große Hilfe und haben mich mit viel Rat und Tat unterstützt, mich in meinen Vorhaben bestärkt und anfangs auch mögliche Risiken finanziell abgesichert. Als Kind zweier zusammen selbstständigen Bauingenieure drehten sich fast alle Gesprächsthemen ständig um Häuser, Bauprojekte und Sanierungen und ich ging auch oft mit meinem Vater zusammen auf die Baustellen, habe dann in meiner Jugend Taschengeld verdient indem ich Aufmaße bei Bestandsimmobilien genommen und in den Ferien bei einem befreundeten Unternehmer in der Baufirma mit dem Abbruchhammer oder Bagger durch die Gegend geeiert bin , Wände aufgemauert und Rohrleitungen verlegt habe... 💩🙈

Meine Eltern haben in dieser Zeit ebenfalls mehrere eigene MFH gebaut und auch dort habe ich mit angepackt. Bei der 5 Jahre andauernden Sanierung meines ersten in Teilen bis heute durch mich selbst genutzten MFH waren die erworbenen Fertigkeiten, ebenso wie eine gute Finanzplanung und anerlernte Sparsamkeit in Kombination mit der fachliche Beratung und Hilfe durch meine Eltern eine große Hilfe. Als kompletter Laie wäre ich wohl an diesem Projekt verzweifelt. Geld ist dabei seitens meiner Eltern nie geflossen. Stattdessen kam mein Vater alle 14 Tage die 400 km angereist um mich tatkräftig zu unterstützen.

In Summe haben mich meine Eltern beim Aufbau meines Vermögens super unterstützt und gefördert (wie auch gefordert), mich darauf vorbereitet wirtschaftlich und eigenständig zu handeln, Risiken abzuwägen und mich von Geschwätz nicht beirren zu lassen und meinen eigenen Weg zu gehen. Ein sinnvoller und nachhaltiger Umgang mit Finanzen wurde so ganz automatisch erlernt. Mittlerweile gehe ich andere Wege und diversifiziere meinen Vermögensbestand auch über andere Anlageklassen und habe meinen eigenen Stil gefunden.

Während sie mich früher zum sparen animiert haben, höre ich heute eher das Gegenteil von Ihnen. Ich solle mir mal was gönnen und nicht immer nur Geld zählen und rumknausern...🤷🏻‍♂️🙈

PN an maxause@gmx.de

Super!

Ich bekam zum Schulanfang von Opa ein Sparbuch mit 100 Mark. Darauf gab es Zinsen... Ich habe als Kind gern Geld eingezahlt, Geburtstagsgeld... Während der Ausbildung ging auch was drauf, sodass ich mit 21 Jahren 15000 Mark drauf hatte und meine erste Wohnung eingerichtet war. Alle Kolleginnen waren immer pleite......

Zitat von DeanCorso am 5. Februar 2024, 9:45 Uhr

@mfz73

Ich würde es etwas differenzierter betrachten. Gerade wenn heutzutage im Fernsehen oder auf YouTube (deren Dauerkonsum ich sowieso weniger empfehlen kann) permanent bewusst "Trading"-Werbung läuft und Apps wie von TR natürlich auch durch ihre bequeme Verfügbarkeit impulsives Verhalten fördern können, braucht es einen gewissen Gegenpol aus dem eigenen Umfeld. Ansonsten wird der (seit Corona wieder aktiveren) Börsenkultur in Deutschland ein Bärendienst erwiesen.

Das ist das, was ich mit "verstehen" meinte. Meine Jungs sind 11 und 13, die starten in eine Welt, die nicht nur bei Börsen-Apps anders funktioniert, als das bislang der Fall war. Die werden sich viel damit auseinandersetzen müssen, wo der Unterschied zwischen (deep-)Fakenews und der Realität liegt. Da ist das Erlernen und Erleben des Zinseszins-Effekts mMn nur ein Randproblem.

Und was das "Gleichhalten" der Enkel betrifft [...]

Dass es dem Threadersteller um mehr als den reinen Zinseszinseffekt geht, hat er ja eigentlich auch in seiner vorausgegangen Nachricht bereits erläutert (sich mit Wirtschaft befassen, Konsumverzicht erlernen, Startkapital aufbauen).

Es ging mir nicht um die Gleichbehandlung der Enkel, sondern darzustellen, dass hier - mit Zinseszinseffekt - zum 18. Geburtstag des Jüngsten maximal 25T€ zur Verfügung stehen, bei den Älteren damit logischerweise weniger. Andererseits wird aber über abbezahlte Immos zur Eigennutzung plus 100T€ Cash sinniert.

Klingt für mich nach einem kleinen Widerspruch ...

 

Zitat von DeanCorso am 5. Februar 2024, 9:45 Uhr

 

Danke für dieses Praxisbeispiel! "Aktien auf Deine Empfehlung" klingt jedoch ebenfalls nach einem gewissen Maß an Betreuung und weniger nach (überspitzt) "blindem Vertrauen".
Ich vermute mal der eigentliche Stein des Anstoßes ist die Frage, wie mit den späteren Gewinnen verfahren werden soll ("Bevormundung"), aber weniger der Weg dort hin?

naja, die ersten Aktien hatte er mit 8 gekauft, jetzt ist er 10, da kennt man sich noch nicht richtig aus. Also habe ich ihm eben den Tipp für sein Taschengeld gegeben, und weil der Tipp von mir war, garantiere ich ihm den Einstandskurs. Was er dann mit Gewinnen macht, ist seine Sache. Mir geht es darum, dass er ein ein Gefühl dafür entwickelt.

Die Pokemon Packs haben glaube ich auch 250 Euro gekostet, die hat er von seinem Weihnachtsgeld vor 2 Jahren gekauft. Ich habe das zwar damals für eine ehrlich gesagt scheiss Idee gehalten, aber er ist davon überzeugt. Da habe ich ihm auch nicht reingeredet. Ich verwahre die nur hier im Arbeitszimmer, damit er nicht mit irgendwelchen Freunden auf einmal auf die Idee kommt, die doch zu öffen. Dann geht der Wert flöten...

Wir diskutieren gerade, was er als nächstes kauft. Will aber nicht so richtig sondern setzt eher auf cash.

Es ist richtig, jede Art von "Zwang" ist zweischneidig. Eigentlich sind Auflagen zwecklos wie @mfz73 richtig formuliert - besonders wenn man die Mündigkeit fördern will. Sie drücken auf der einen Seite Misstrauen aus, führen auf der anderen Seite zu Trotzverhalten. Andererseits sind es Kinder, die je nach Peergroup, Werbung, Mode vielen Verlockungen ausgesetzt sind wie @deancorso es so zutreffend beschrieben hat.

Primär geht es mir darum, dass mit dem ersparten Geld  sinnvolle Ziele angestrebt werden, dass Konsumverzicht geleistet wird. Es geht ja auch nicht um alles Geld der Kinder, nur um einen Teil davon.

Mein primäres Ziel aus meiner Sicht ist das langfristige Sparen auf das Eigenkapital für eine eigene Wohnung. Ich würde später auch die Tilgung des Darlehens unterstützen. Zusätzlich möchte ich fördern, dass ein "kleines Vermögen" gebildet wird, das regelmäßige Erträge abwirft. Und das möchte ich bestmöglich unterstützen.

Und ich möchte nicht so gerne, dass es den Kindern einfach geschenkt wird - sondern dass sie selbst etwas dafür tun. Dann spüren sie auch mehr Verantwortung dafür. Auch der Verlust eines geleisteten Konsumverzichtes würde sie  schmerzen. Daher die Verfoppelunf ihrer eigenen Anstrengung.

Vielleicht reicht es aus, dies den Kindern deutlich zu machen und darauf zu vertrauen, dass sie sich das alles zu Herzen nehmen. Und es werden ja auch die Eltern eingebunden. Meine Tochter will ja sogar selbst noch einmal den gleichen Betrag drauflegen, so dass der Sparbetrag verdreifacht wird.

Vielen Dank für die bisherigen Anregungen, ich werde  so viele wie möglich einbauen. Besonders der bisher angedachte "Zwang" bringt mich zum Nachdenken, danke also noch einmal an @mfz73.

Die Förderung dafür soll übrigens auch nicht mit 18 enden sondern unbegrenzt weitergehen.

Zum Zinseszinseffekt: Vielleicht sollte ich auch um den Zinseszinseffekt zu fördern als zusätzlichen "Bonus" die Dividenden schenken und so die Thesaurierung fördern - vielleicht sogar einen festen Zinssatz anbieten (4%?)

Ihr seht also, es ist alles noch im Fluss - aber die Kindern haben schon einmal Interesse gezeigt.

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