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Von Ausschüttungen leben anstatt Kapitalverzehr?

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Hallo !

Ich habe zuletzt viel zu einkommensorientierten Anlagestrategien recherchiert. Kurz gesagt: Das Geld wird so angelegt, dass möglichst hohe Ausschüttungen (brutto min 8% p.a.) erzielt werden. Von den Einnahmen lebt man, anstatt das Kapital zu verbrauchen, d. h. keine Entnahmen.

Bei 400k investierten Vermögen und einer Netto-Rendite von 6% (sprich nach Kapitalertragsteuer) wären das 2.000 Euro pro Monat an Einnahmen. FIRE scheint früher erreichbar für mich anstatt über Entnahmepläne, wo ich viel mehr ansparen müsste.

Ein Autor zu dem Thema ist S. Bavaria (Buch "The income Factory", schreibt auch bei Seeking Alpha), der bevorzugt in sog. Closed End Funds anlegt (gute Recherche Seite cefconnect.com). CEF investieren in wirklich alle möglichen Asset-Klassen von Unternehmenskrediten, Anleihen, Aktien, Call Option Strategien, Wandelanleihen  usw... Fund Manager sind PIMCO, Blackrock usw.. Die Produkte sind auch in Deutschland handelbar tw., tw. muss man sie in NY kaufen und braucht einen entsprechenden Broker. Es gibt natürlich auch Aktien, die sehr hohe Ausschüttungen haben, da ist dann Diversifikation / Recherche aber wieder ein Thema.

Was sagt ihr zu der einkommensorientierten Anlagestrategie als Weg zu FIRE?

 

 

 

 

 

 

 

Hi,

ohne mich jetzt im Detail damit auseinandergesetzt zu haben. Es macht mathematisch keinen Unterschied ob du eine Ausschüttung nutzt oder einen Verkauf (steuerlich natürlich schon). Die grundlegende Frage wäre ja woher kommen die 8 % Rendite? Klassische Rendite-Risiko Betrachtung. Bei Aktien vielleicht noch realistisch erreichbar, aber natürlich mit enormen Risiko zum Kapitalverzehr. Eine Anleihe mit 8 % Rendite klingt schon nach Hochrisikoanleihe.

Ich betrachte BDCs und REITs sowie mREITs als eigene Anlageklasse.
Genau wie alles weiter von dir genannte, was ich aber nicht habe.
Gerade die BDCs zahlen sehr stabile Ausschüttungen teils 2 stelliger Rendite.
Zur breiteren Diversifikation und zur Anhebung der gewünschten Ausschüttungsrendite kann das Sinn machen.
Für mich jedenfalls ersetzen diese nicht Basisaktien

Zitat von kano am 23. März 2024, 22:06 Uhr

...: Das Geld wird so angelegt, dass möglichst hohe Ausschüttungen (brutto min 8% p.a.) erzielt werden. Von den Einnahmen lebt man, anstatt das Kapital zu verbrauchen, d. h. keine Entnahmen.

Bei 400k investierten Vermögen und einer Netto-Rendite von 6% (sprich nach Kapitalertragsteuer) wären das 2.000 Euro pro Monat an Einnahmen. ...

Und was ist von dem "Geld" bzw. anfangs investiertem Kapital nach 10 oder 20 Jahren noch übrig?

Wie wird bei den genannten

Asset-Klassen ... Unternehmenskrediten, Anleihen

mit Inflation und ggfs. Bankrotten der Gläubiger, die so hohe Zinsen zahlen (müssen) umgegangen?

Alles eine Frage der Betrachtung: ob ich 2000 Euro Netto habe und davon lebe oder 2000 aus Zins habe und behaupte, dass mein ganzes Netto gespart werden kann.... ist ein Nullsummenspiel und letztlich finanztechnische Selbstbeweihräucherung. Zweistellige Zuwachsraten... klar, muss man machen da ohne Risiko.

Zitat von kano am 23. März 2024, 22:06 Uhr

Ich habe zuletzt viel zu einkommensorientierten Anlagestrategien recherchiert. Kurz gesagt: Das Geld wird so angelegt, dass möglichst hohe Ausschüttungen (brutto min 8% p.a.) erzielt werden.

Wo kommen die 8% Ausschüttungen her? Welches Anlageinstrument hast Du da im Auge?

Zitat von Achim am 24. März 2024, 15:38 Uhr

Wo kommen die 8% Ausschüttungen her?

Aus der Substanz?

 

Hier hat auch schon einmal jemand die gleiche Frage gestellt und man kam zur gleichen Schlussfolgerung, es geht an die Substanz:

https://www.wertpapier-forum.de/topic/65559-cef-co-warum-sinken-fast-alle-%C3%BCber-die-jahre/

 

Aus meiner Sicht auch zu kompliziert, jedes Papier schüttet zu bestimmten Zeiten aus und nicht dann, wann man es braucht, zu unflexibel.

Steuerlich sind die Ausschüttungen zu 100% zu versteuern, Entnahmen von z.B. ETF. eine Mischung aus Kapital und Kapitalertrag, nur der Ertrag ist zu versteuern.

Entnahmen sind maximal flexibel.

Ich schrieb die 8,5%, weil,ich eine 6% Nettorendite relativ zu meinem Vermögen und monatlichen Kosten brauchen würde. Je nach Vermögen und Lebenshaltungskosten können ja auch nur 4-5% ausreichen.
Entsprechend wählt man dann Anlagen, die die benötigte Ausschüttung bringen.

Eine Anlageklasse könnten dabei CEF sein, die in Deu nicht so bekannt sind. Ich kann diese Assetklasse in einem Post hier nicht umfassend  erklären, da bitte alleine etwas recherchieren. CEF gibt es  - wie alle Fonds - für alle möglichen Assetklassen wie ich schrieb mit entsprechend unterschiedlichen Ausschüttungen , Volatilität, Risikoprofilen.

BDC, REITs sind andere mögliche Asset Klassen, die hohe Ausschüttungen haben und ich auch ins Auge fassen.

Mein Punkt aus dem Post ist eher eine Diskussion über die  Strategie zur finanziellen Freiheit anzuregen: anstatt sehr lange frugal eine Summe anzusparen, um z B 2,6-4% entnehmen zu können (das Geld ist ja hier iwann verbraucht..) für die Lebenshaltungskosten, lieber in ausschüttungsstarke Titel investieren, um davon zu leben. Bei Bedarf könnte man diese ja auch verkaufen.

 

 

 

Zitat von Phototropic am 24. März 2024, 17:31 Uhr

Hier hat auch schon einmal jemand die gleiche Frage gestellt und man kam zur gleichen Schlussfolgerung, es geht an die Substanz:

https://www.wertpapier-forum.de/topic/65559-cef-co-warum-sinken-fast-alle-%C3%BCber-die-jahre/

 

Danke für den Link. Hab auf Facebook eine CEF Gruppe gefunden aus USA. Hab dort auch die Frage geposted zur Kursentwicklung. Mal schauen, was sie dazu sagen.

Hallo @kano

Anton Gneupel und Luis Pazos wirst du als Quelle kennen?

Es wäre interessant Langzeitstudien zu sehen, die belegen wie zuverlässig z.B. 8% Bruttoausschüttung über lange Zeitreihen mit verschiedenen Startzeitpunkten waren?

Ähnlich wie bei der Entnahmeforschung auf den S&P500.

Ich vermute das gibt es leider nicht. Damit ist es auch schwierig zu diskutieren wie sicher so eine Strategie trägt.

Ich verstehe schon was du meinst: FIRE mit relativ kleinem Vermögen.

Sozusagen ein FIRE Perpetuum Mobile. Anstatt irgendwelche tollen, Aktien mit einer langen Erfolgshistorie zu kaufen, kaufe ich einfach ein paar Dividenden-Hochausschütter und kann sozusagen 2-3 % mehr entnehmen.

Und morgen kommt der Weihnachtsmann... 😎 😉

Zitat von kano am 24. März 2024, 19:37 Uhr

Ich schrieb die 8,5%, weil,ich eine 6% Nettorendite relativ zu meinem Vermögen und monatlichen Kosten brauchen würde.

 

 

Das heißt kommen die 8,5% nicht geht's an die Substanz. Wie oft darf das dann ausfallen bis der gesamte Plan nicht mehr aufgeht? Ob da Gl0ck wünschen von mr reicht?

Zitat von kano am 24. März 2024, 19:37 Uhr

Ich schrieb die 8,5%, weil,ich eine 6% Nettorendite relativ zu meinem Vermögen und monatlichen Kosten brauchen würde. Je nach Vermögen und Lebenshaltungskosten können ja auch nur 4-5% ausreichen.
Entsprechend wählt man dann Anlagen, die die benötigte Ausschüttung bringen.

...

Und WELCHE Anlagen bieten 8 % (brutto) bei INFLATIONSSICHER angelegtem Kapitalstock?

Die Grundidee habe ich ja auch:

Nur bei einem Aktienportfolio, mit dem ich mich wohl fühle, komme ich bloß auf 3,x % Dividendenrendite....

BDCs wie Capital Southwest oder Main Street oder mREITs wie Arbor Realty Trust waren die letzten Jahre erstaunlich stabil und haben die Ausschüttungen angehoben.

Dividendenrenditen zwischen 8 und 13%. Aber ein Depot nur aus so nem Zeugs? Nein!

Zitat von Muslime_Frugi am 24. März 2024, 20:19 Uhr

Hallo @kano

Anton Gneupel und Luis Pazos wirst du als Quelle kennen?

Es wäre interessant Langzeitstudien zu sehen, die belegen wie zuverlässig z.B. 8% Bruttoausschüttung über lange Zeitreihen mit verschiedenen Startzeitpunkten waren?

Ähnlich wie bei der Entnahmeforschung auf den S&P500.

Ich vermute das gibt es leider nicht. Damit ist es auch schwierig zu diskutieren wie sicher so eine Strategie trägt.

Ich verstehe schon was du meinst: FIRE mit relativ kleinem Vermögen.

 

Zitat von Muslime_Frugi am 24. März 2024, 20:19 Uhr

Hallo @kano

 

 

Klar, sind mir bekannt. Anton bringt auch immer wieder CEF ins Gespräch.

 

Ich verstehe die negativen und teils gehässigen Kommentare nicht. Ich will nicht eine bestimmte Rendite Zahl diskutieren, die ist eh individuell wie ich schrieb aufgrund der persönlichen Verhältnisse. Sondern eher das Konzept, Ausschüttungen vs. Kapitalentnahme.

Da anscheinend hier so wenig zu high yielding assets bekannt ist, würde ich empfehlen vielleicht dazu zu recherchieren? Selbst große BDCs wie Ares Capital bringen brutto aktuell 9,6% Ausschüttungsrendite. Und auch hier, empfehle ich nicht Ares zu kaufen.. es ist lediglich ein Beispiel für hohe Ausschüttungen eines sehr erfolgreichen und bekannten BDC.

Steven Bavaria’s Buch ist eine gute Quelle, Seeking Alpha, selbst auf YouTube gibt es einiges an Content zu „income investing“ (z B Kanal Armchair Income, der das Konzept für sich umsetzt).

Stichwort Inflation: bei steigender Inflation verkaufst du in der EntnahmePhase mehr Anteile?

Zitat von kano am 24. März 2024, 21:38 Uhr

Stichwort Inflation: bei steigender Inflation verkaufst du in der EntnahmePhase mehr Anteile?

Wenn das Kapital in SACHWERTEN investiert ist, dann ist die Inflation (im Prinzip und in langfristiger Betrachtung) egal:

Solange der REALE Wert eines Anteils erhalten bleibt, sollte der Kursanstieg die Inflation kompensieren!

Und die Ausschüttungen sollten aus den Gewinnen erfolgen!

(bzw. was NACH den zum langfristigen Fortbestand des Geschäfts erforderlichen Investitionen vom Gewinn übrig bleibt)

@kano

Sollte ich gemeint sein mit gehässigem Kommentar. Das wäre nicht meine Absicht gewesen,  also sorry!

Grundsätzlich will ich festhalten in einer letztlich harmonisiert funktionierenden Zinswelt:

Sollte jemand dauerhaft, auch in Niedrigzinsphasen, 8% seiner Erträge ausschütten, dann muss er das weil gesetzlich festgelegt; was langfristig (also viele viele Jahre) nicht sicher funktionieren kann, es sei die Firma ist so viel besser als alle anderen, und das dauerhaft. Oder er muss es weil er einen Risikoaufschlag an die Investoren bezahlen muss.

Beide würden allenfalls einen Bruchteil meines Geldes bekommen zur Anlage. Sicherlich nicht 400.000 von 400.000.

Zitat von exitus2022 am 24. März 2024, 21:10 Uhr

Und WELCHE Anlagen bieten 8 % (brutto) bei INFLATIONSSICHER angelegtem Kapitalstock?

 

Vielleicht war ich ja mit dem gehässigen Kommentar gemeint...Ich kann mich manchmal nicht zurückhalten, sorry

Es ist doch erstmal völlig egal, wieviel eine Aktie ausschüttet, ob 0% oder 12%, wesentlich ist die Rendite aus Kurssteigerung und Dividende.

Du möchtest nun Aktien oder andere Papiere, die nachhaltig 8% ausschütten und die Inflation ausgleichen, wie exitus schreibt. Und wie soll das bitte funktionieren? Es mag Ausnahmen geben, aber über einen langen Zeitraum wird es das nicht geben. Es würde bedeuten, dass solche Papiere nachhaltig eine Überrendite gegenüber dem Markt aufweisen (wenn man von 8% ausgehet) und das aber keine merkt und die Überrendite deshalb über Dekaden erhalten bleibt. Deshalb mein Kommentar.

Das wird es nicht geben.

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