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spaetzuender stellt sich vor

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Hallo,

ich lese seit einiger Zeit mit, möchte mich kurz vorstellen und würde gerne Eure Meinungen zu meinem Plan der finanziellen Freiheit hören.

Ich bin 48 und erst vor 1 Jahr auf die Idee aufmerksam geworden, dass man dem Hamsterrad durch fleissiges sparen vorzeitig entkommen könnte.

Früher bin ich viel gereist und habe hauptsächlich dafür mein Geld rausgehauen, aber auch immer etwas beiseite gelegt. Leider nur aufs Sparbuch, Bausparvertrag etc.

Mein Plan ist, solange zu arbeiten, bis ich ca. 400 TEUR beisammen habe. Ich erhoffe mir, dass das in max. 10 Jahren der Fall ist. Dann würde ich noch 1-2 Jahre reduziert arbeiten, max. so, das ich meine laufende Kosten im Monat decken kann (ca. 1.200 EUR).

Mit spätestens 60 würde ich vom ersparten leben wollen (450 TEUR/4%= 1.800 EUR).

Ab 67 kommen gesetzliche Rente+betr. Altersvorsorge+Riestervertrag dazu, ich rechne vorsichtig mit 2.000 EUR, also ein Einkommen von ca. 3.800 EUR. Inflationsbereinigt könnte ich davon also auch noch mit 90 Jahren leben wie bisher.

Mein Geld steckt ausschließlich in ETF´s + die übliche Reserve von 4-5 Nettogehältern auf dem Tagesgeldkonto.

Bin ich zu optimistisch mit dem Plan? Oder zu pessimistisch?

Herzliche Grüße vom spaetzuender

 

 

 

 

Du musst bei deiner Planung noch die Steuern berücksichtigen. Mal angenommen, die 4% bei 450 TEUR hauen hin, dann musst du ja auch Steuern zahlen und ggfs. Krankenkasse!

die Frage ist auf was sich Deine Frage bezieht?

Wie willst Du zu den 450 TE kommen? Was/wie viel willst Du monatl. sparen? Man erkennt ja nicht, wie viel Du verdienst, wie viel Du aktuell ausgibst, etc.

Hallo Spätzünder

Willkommen im Club.

Gut wenn man Pläne und Ziele hat! Wie weit bist du schon mit deiner geplanten Rücklage? Wie hoch ist deine Sparquote? 1200€ Bedarf ist recht wenig. Musst du Miete zahlen? Bist du alleine?

Sind die 3.800 dein Netto? Dann wären es bei 1.200 Bedarf eine Sparquote von 2.600 × 120 Monte = 312.000 ohne Verzinsung.

Hallo,

Danke für Eure Rückmeldungen.

Steuern und Krankenversicherung hatte ich in den 1.800 EUR monatlich schon mit eingerechnet. Ich benötige zur Zeit 1.200 EUR im Monat, dachte das ich 200 EUR für die Krankenversicherung, 200 EUR für Steuern und 200 EUR als Puffer benötige.

Wir leben zu zweit und teilen uns somit die Miete.

Ich habe 140 TEUR und spare monatlich 1.400 EUR.

Wahrscheinlich habe ich zu eng geplant und sollte die 450 TEUR ändern, den Betrag noch nach oben setzen. Aber dann läuft mir die Zeit davon, ich bin eben mit 48 Jahren schon ein Spätzünder.

 

 

 

Zitat von spaetzuender am 27. August 2020, 21:17 Uhr

Wir leben zu zweit und teilen uns somit die Miete.

Aber sollen die 1800€ für zwei Leute reichen, das ist glaube ich die Frage. Sprich musst du damit nur dich selber damit versorgen?

Ich habe 140 TEUR und spare monatlich 1.400 EUR.

Wahrscheinlich habe ich zu eng geplant und sollte die 450 TEUR ändern, den Betrag noch nach oben setzen. Aber dann läuft mir die Zeit davon, ich bin eben mit 48 Jahren schon ein Spätzünder.

4% von 450k sind halt keine 1800€ im Monat, sondern 1500€, respektive 1125€ bei vollen 25% Kapitalertragssteuer, also unter dem was du aktuell benötigst.

Wie immer sind hier die zwei Stellschrauben zu drehen:

Weniger ausgeben - mehr einnehmen.
Gibt es da Potenzial?

Wenn du erst mit 47 überhaupt das erste Mal daran gedacht hast früher aufzuhören zu arbeiten, oder weniger zu arbeiten, entnehme ich daraus, dass es dir bisher ganz gut gefallen hat?
Woher kommt denn der Gedanke das jetzt auf einmal zu ändern, bzw. jetzt die Reisen, für die du das Geld bisher aufgegeben hast, nicht mehr zu machen?

Ist es das überhaupt wert?
Du hast ja schon selber erkannt, dass du maximal fünf Jahre früher aufhören könntest zu arbeiten.

Dann bist du 60 und hast immer noch nicht genug Geld um damit deinem Hobby (dem Reisen) nachzugehen (oder?).

Aber wie es dann, oder bei regulärem Renteneintritt mit 65, um deine Gesundheit steht, steht in den Sternen.

Willst du da nicht lieber jetzt durchziehen und einfach bis 65 arbeiten, dafür aber dein jetziges Hobby weiter verfolgen?
Oder hast du alles von der Welt gesehen, was du sehen wolltest?

Es grüsst das Sparschwein.

Hallo Sparschwein,

da ist mir wohl ein Rechenfehler unterlaufen, ich glaube ich habe mit 5% gerechnet und nicht mit 4%.

Das Geld muss nur für eine Person reichen, für zwei wäre es tatsächlich viel zu wenig.

Reisen als Hobby hat sich für mich erledigt, ich habe einfach keine Lust mehr daran.

Bisher war mir nicht bewusst, dass man es schaffen könnte, durch sparen zu erreichen, früher aufzuhören. Wenn man sich umhört, ist es den meisten Menschen nicht bewusst. Meine Arbeit ist gut. Aber trotzdem fallen mit 1000 Dinge ein, die ich lieber machen möchte in der Zeit.

Ich werde einfach weiterhin sparsam sein und dann sehen, wann sich für mich der Zeitpunkt des aufhörens rechnet.

 

 

Wenn dir 1.200 € im Monat reichen und du 2.000 € gesetzliche Rente + Riester & Co bekommst, müsstest du mit deinem Ersparten doch nur die Jahre bis zum Renteneintritt überbrücken, oder? Oder müssen gesetzliche Rente und Riester dann für zwei Personen reichen?

 

 

Hallo Oliver,

so hatte ich mir das auch gedacht. Ich muss die Zeit bis zur Rente überbrücken, und da ich im Moment nur 1.200 EUR im Monat benötige, hatte ich dass als Maßstab genommen. Ich rechne hier nur für mich alleine, wir haben getrennte Kassen.

Angenommen, Du willst in 12 Jahren 2.000 Euro im Monat zur Verfügung haben (24.000 Euro/Jahr) und das Geld muss 7 Jahre reichen, dann genügen Dir doch ohne Zins bereits 7 x 24.000 Euro = 168.000 Euro.

Das hast Du ja jetzt schon fast.

Wozu in 12 Jahren das dreifache ansparen? Für die Erben?

Inflation, Sicherheitspuffer (Krankheiten?) und der Wunsch, so früh wie möglich aufhören zu können, möglichst nicht erst in 12 Jahren.

Gib mal bitte an, wieviele Rentenpunkte Du bisher schon gesammelt hast, sonst kann ja nicht abgeschätzt werden, wie hoch Deine Rente wirklich sein wird, wenn Du schon früher aussteigst.

Vorschlag: Midi-Job suchen (ab 451 €), bei neuem Arbeitgeber (bei bisherigem AG runterskalieren klappt meist nicht gut, die Ansprüche an einen sind weiterhin hoch). Das wären 11,5 Stunden/Woche bei Mindestlohn 9,35 €/h.

Damit kommen 465 € brutto = 372,57 € netto monatlich rum, Krankenversicherung und Steuern (0) sind erledigt.
Die bisherigen 140.000 € legst Du an, rechnest die Erträge aber nicht ein, sie gleichen Inflation und Zusatzbedarf in der Rentenzeit aus.

Also entnimmst Du 825 € jeden Monat aus Deinem Depot, kommst somit auf 1.200 €. Nach 14 Jahren wäre Dein Geld aufgebraucht, wenn man keine Erträge berücksichtigt. Du könntest sogar ggf. als langjährig Versicherter nach den 14 Jahren mit Abschlägen in Altersrente gehen. Oder eben die 5 Jahre mit den Erträgen aus dem Depot überbrücken. Bei 4 % pa klappt das. Steuern musst Du vermutlich keine zahlen (je nach Höhe des Midijobs), zumindest nur sehr wenig.

So, und jetzt weißt Du, wie Du rechnen kannst und kannst die Stellschrauben entsprechend verändern, bis es passt.
Arbeitsstunden erhöhen, Stundenlohn erhöhen, Umstiegszeitpunkt verändern, etc.

Ich habe aktuell 34 Rentenpunkte gesammelt, es kommen jährlich 1,4 dazu (so war es in den letzten Jahren).

Zitat von spaetzuender am 22. September 2020, 12:01 Uhr

Ich habe aktuell 34 Rentenpunkte gesammelt, es kommen jährlich 1,4 dazu (so war es in den letzten Jahren).

34 mal 34,19 € (West) = 1.162,46 € (abschlagsfrei mit 67). Du hättest also, wenn Du dann noch die restlichen Jahre im Midi-Job arbeitest, die benötigte gesetzliche Altersrente plus (wie Du sagst) noch bAV und private Altersvorsorge.

Passt also. Kannst Dich auf die Suche nach einem Dich erfüllenden Midi-Job machen. 🙂 Oder halt noch weiter voll arbeiten und dafür dann die letzten Jahre ohne Midijob auskommen (Krankenversicherung musst Du dann halt selbst übernehmen).

Danke Christine, für Deine Infos und Ideen.

Hallo zusammen,

ich möchte ein update geben um meine Gedanken zu sortieren und um ggf. von Euch feedback zu bekommen. Vielleicht habe ich ja irgendwo einen Gedankenfehler.

Inzwischen geht es mir gesundheitlich so schlecht das es sehr gut sein kann, dass ich nicht wieder arbeiten gehen kann.

Ein Antrag auf Erwerbsminderungsrente wird gestellt, aber da ich mich nicht darauf verlassen kann/will das dem stattgegeben wird, habe ich eine Rechnung aufgestellt wie es finanziell weitergehen könnte.

aktuell: Krankengeld, wahrscheinlich bis 51

Lebensjahre 52-62: ETF Depot (146.500) aufbrauchen: 10 Jahre monatlich 1.400 EUR (bei einer Annahme von 3% Verzinsung) entnehmen

Lebensjahre 63-66: mit 62 Riester Fondsvertrag auflösen. Stand heute: 48.000 EUR. Mit der Annahme einer 4% Verzinsung sollten das in 12 Jahren 75.000 EUR sein, die ich dann in 4 Jahren mit mtl. 1.650 EUR aufbrauchen würde.

Lebensjahre 67-90: Das Aktiendepot Stand heute 58.000, sollte in 17 Jahren mit 7% Verzinsung 177.000 EUR betragen. In 23 Jahren mit der Annahme einer 3% Verzinsung mit mtl. 882 EUR aufbrauchen. Dazu kommt die gesetzliche Rente 1.400, private Rentenversicherung 260 EUR, betriebliche Rentenversicherung 70 EUR. Zusammen 2.612 abzgl. 25% Krankenversicherung und Steuern: 1.959 EUR.

Wenn irgendwann im Alter ein Pflegeheim anstehen sollte reicht das natürlich bei langem nicht, das weiss ich. Natürlich wäre mir mit mehr Kapital wohler, aber leider ist das alles was da ist.

Ist meine Rechnung realistisch? Habe ich etwas vergessen? Was könnte ich besser machen?

Vielen Dank im voraus für Eure Anregungen.

 

 

Moin @spaetzuender

Auch ich bin gesundheitlich ziemlich angeschlagen, habe mich aber dagegen entschieden, eine BU-Laufbahn einzuschlagen, da ich ohnehin nur einen Tag die Woche arbeiten gehe und mir das letztlich auch gut tut, Spaß macht und mich in Phasen in denen es mir kacke geht "zwingt", auch mal das Haus zu verlassen. Letztlich ist es egal ob es mir zu Hause doof geht oder beim Job. Die Ablenkung vom Alltag tut überwiegend gut. Alles andere an "selbstständigen Tätigkeiten"muss ich irgendwie auf die Reihe kriegen, ob ich will oder nicht, sonst gibts keine Kohle. Lässt sich aber gut in den Alltag integrieren bzw. bilden diese Tätigkeiten meinen Alltag. Allerdings miede ich weitestgehend außer-Haus-Aktivitäten. Man muss aufpassen, dass man nicht zum Stubenhocker wird und sich die Psyche versaut.

Ein Antrag auf Erwerbsminderungsrente wird gestellt, aber da ich mich nicht darauf verlassen kann/will das dem stattgegeben wird, habe ich eine Rechnung aufgestellt wie es finanziell weitergehen könnte.

Ich kenne diese konservative Rechnung von mir selbst, ist aber nicht wirklich notwendig, Unterstützung ist Dir eigentlich sicher, stellt sich nur die Frage in welcher Form:

Solange du Krankengeld bekommst, bist du eigentlich safe. Wenn dies ausläuft, dann wird ggf. über ein Gutachten geprüft, ob und in welcher Form du noch erwerbstätig sein kannst. Danach beziehst du dann entweder Minderungsrente oder (wenn man dich kündigt) Arbeitslosengeld. Sind also erstmal 4 safe Jahre in denen du schauen kannst, wie sich alles entwickelt, gesundheitlich wie auch finanziell. Wenn du bis dahin noch immer keine BU durch haben solltest, fällst du ins Bürgergeld. Auch da hast du nach den aktuellen Änderungen eine gewisse Schonfrist für dein vermögen und bist zumindest versichert und hast ggf. ein Grundeinkommen so dass du deine Rücklagen ggf. nicht in dem Maße antasten musst wie oben beschrieben. Ich würde das jedenfalls noch nicht alles in Stein gemeißelt sehen...

Nun weiß ich nicht, unter was für einer Krankheit du leidet und wie stark sie dich in welchen Bereichen beeinflusst - aber letztlich gibts für fast alle Lebenslagen Möglichkeiten, sich ein paar Taler dazuzuverdienen. Andere menschen in deiner bzw. in ähnlicher Situation müssen ja auch irgendwie überleben, ohne ein Backupdepot zu haben...

Ich wünsche Dir alles Gute für deine gesundheitliche Entwicklung!

 

Hallo @spaetzuender das ist natürlich wirklich sehr traurig...

Ich halte deine Rechnung für nicht realistisch. Du hast die Inflation nicht berücksichtigt. Dein Geld wird ja immer weniger wert. Ich behaupte mal, so wie du das gerechnet hast, wird das nicht hinhauen.

Da ist die Planung von @frugi85 wahrscheinlich realistischer

Nur mal so zur EM-Rente:

Zitat von spaetzuender am 26. März 2023, 13:01 Uhr

Ein Antrag auf Erwerbsminderungsrente wird gestellt, aber da ich mich nicht darauf verlassen kann/will das dem stattgegeben wird, habe ich eine Rechnung aufgestellt wie es finanziell weitergehen könnte.

Nur mal so zur EM-Rente: Es schein allgemein üblich zu sein, dass die Rente erst einmal sofort abgelehnt wird. Ein Gutachter entscheidet dazu am Schreibtisch im Eilverfahren. Dann kann man Einspruch erheben. Dann bekommt man einen Gutachtertermin vor Ort.
Achtung! Diese ersten beiden Gutachter werden von der Rentenkasse bezahlt. Ich weiß nicht wie neutral die sein können...
Der Einspruch wird auch nach Gutachter 2 meist abgelehnt.
Wer dann noch Mut, Kraft und Atem hat, klagt vorm Sozialgericht. Das Sozialgericht bestellt einen neuen Gutachter, vor dem man dann wieder persönlich erscheinen muss. Zum dritten mal werden aktuelle Klinik- und Arztberichte verlangt.
Sollten Gutachter und Sozialgreicht auch ablehnen, kann man in Berufung gehen.

Mit der ersten Rentenzahlung ist nach Erfahrung Betroffener nicht vor 3 Jahren zu rechnen, es sei denn man trägt den Kopf unter dem Arm.

Liebe Grüße, Flitzekittel --------------------------------------------- www.miteigenenhaenden.de - Minimalismus, Selbstversorgung, Konsumreduzierung, Suffizienz, DIY -

Mit der ersten Rentenzahlung ist nach Erfahrung Betroffener nicht vor 3 Jahren zu rechnen, es sei denn man trägt den Kopf unter dem Arm.

Ja, man braucht Geduld, war bei einem guten Freund auch so. Das zu überbrücken fällt dir ja dank deiner Ersparnisse leicht - sieht man mal wofür es gut ist 😉 Immerhin wird ab Datum der Antragstellung bzw. lückenlosa nachgereicht. Solange du noch im Krankenheld bist, kann dir auch deine kasse helfen - die sind sehr bemüht, dich in die Berufsunfähigkeit zu bringen, da dann nicht mehr sie für dich aufkommen. Du hast das ja bereits in die Wege geleitet, mehr als das und am Ball bleiben kannst du erstmal nicht tun.

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