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Sind Optionen unabdingbar als Ergänzung für langfristiges Halten

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Ich will mich nicht ständig mit Aktien beschäftigen, dort aber investiert sein. Deshalb habe ich bisher ausschließlich in den MSCI World als ETF investiert. Nun las ich bei einem Philipp J Müller, dass man auf jeden Fall auch Optionen machen soll.
1. Man könnte seine Aktien vermieten und damit Zusatzerträge generieren.
2. Man könnte sich durch Optionen gegen Kursverluste absichern

Ich bin da etwas tiefer eingestiegen und habe den Eindruck: Vermieten geht nur mit zusätzlichem Risiko. Und die Versicherung ist teuer. Da ist es letzten Endes günstiger, die Nerven zu behalten und Crashs wie aktuell durchzuhalten. Liege ich damit richtig?

Ergänzen kann ich noch: Die Absicherung gegen Kursverluste habe ich verstanden. Man kauft sich das Recht auf einen Verkauf zu einem bestimmten Zeitpunkt zu einem bestimmten Kurs (Put), der dann höher liegt als der befürchtete Kurs, gegen den man sich absichern will. Aber solche Prämien kosten viel Geld und fressen z. B. die Dividenden ganz und gar auf. Das Vermieten habe ich bisher nicht kapiert.

Zum "Vermieten" habe ich jetzt folgenden Informationsstand:

  1. Man kann Aktien vermieten an Leute, die Leerverkäufe machen. Die müssen dafür bezahlte Aktien leihen. Die Miete dafür ist aber winzig und wird nur auf ausgesuchte Aktien gezahlt. Lohnt nicht die Mühe. Und ETFs kann man nicht verleihen, nur der ETF Initiator die Aktien.
  2. Miete werden Erträge aus CCW genannt. Kurz gesagt: Wer Aktien besitzt kann Calls verkaufen und verdient, wenn der Kurs steigt. Wenn der Kurs dagegen fällt, dann verdient er nichts. Er kann dann natürlich auf der niedrigeren Basis weitermachen. Aber er geht dann ein großes Risiko ein, dann kann der Call Käufer irgendwann seine Aktien ggf. zu einem niedrigen Kurs kaufen. Er macht dann einen Verlust und muss den bisher erlösten Gewinn dagegen noch versteuern.
    Außerdem rechnen diejenigen, die sowas als Kurs anbieten, mit viel zu hohen Call-Preisen. Calls sind nämlich billig, Puts sind dagegen teuer, denn alle wollen sich gegen Verluste versichern. Hier gutes Video dazu. Also Finger weg!
  3. Dann gibt es Coaching-Anbieter a la Müller (Philipp oder Ulrich?), die einem bis zu 40% versprechen. Wie das dann genau geht, dafür muss man jedoch ihren Kurs buchen. Und entweder es läuft da auch auf 2. CCW hinaus - oder noch frecher, sie steuern ihre Optionskäufe mit den z. B. 6 Indikatoren, die sie aus langjähriger Recherche angeblich herausdestilliert haben, um zusammen mit der Charttechnik die Kursrichtung vorherzusehen.

lass das besser, Du findest hier hauptsächlich Verkäufer wie Jens Rabe am Markt (Muster oder Onlinedepots usw sind wegen Erfolglosigkeit geschlossen worden) und hast am anderen Ende grosse Investmenthäuser am Markt  gegen Dich

es gibt da sicher auch konservative Strategien wo du regelmässig prämien für deine Aktien kassieren kannst (z.b. cash secured puts oder so), mit den Aktien trägst du dann aber das volle Verlustrisiko, bist aber nach oben gedeckelt und die Aktien dann los.

Beispiel: Deine Bayeraktie steht bei 52, Du verleihst deine 100 Aktien für 3 Monate und bekommst dafür 1,5 Euro prämie /Aktie = 150 Euro, steht bayer über 52 in 3 Monaten bist du die Aktien los, crasht bayer auf 10 wegen Klagen o.ä. sitzt du voll auf dem Risiko

meist funktionieren solche Hamsterstrategie ein zeitlang ganz gut (Jens Rabe: "Wir traden für ein regelmäßiges Einkommen, nicht für den Jackpott"), ein unerwartetes Ereignis kann dir dann aber schnell Deine ganze Performance ausradieren und es braucht manchmal den Jackpott oder die Überflieger um die Performance zu sichern

Falls du noch aktiv bist und hier mitliest:

Ich würde das Spiel umdrehen und als sogenannter "Stillhalter" monatlich Optionsprämien einsacken. Das heisst, du drehst das Spiel genau um und kannst die "Angsthasenprämie" monatlich einfahren welche Leute (vorwiegend aber die institutionellen Anleger (Pensionsfonds) welche aufgrund von Regulatorischen Vorgaben gezwungen sind, ihre Portfolios teuer abzusichern - deswegen performen die ja alle deutlich unter der Marktrendite...).

Konkret: Ich mache das nicht auf Aktien, sondern lediglich auf den ACWI MSCI. Dieser ETF bildet mein passives Investment buy and hold. Nun verkaufe ich monatlich Covered Call Optionen - allerdings möchte ich möglichst nicht ausgeübt werden, d.h. ich verkaufe C. Calls, die rund 7-8% über dem aktuellen Kurs liegen. Damit ist die Rendite etwas geringer - ich möchte ja aber keine Kauf & Verkaufsgebühren generieren und zudem möchte ich ja die ETF Anteile behalten da ich ja long bin und an einen langfristig steigenden Kurs glaube. Alternativ kann man die Option noch einen Monat "vorwärtsrollen" - das übersteigt aber diesen Post.
Umgekehrt wenn ich wieder genug Mittel habe um weitere 100Stk ACWI MSCI Anteile zu kaufen, dann kaufe ich die nicht direkt sondern verkaufe erstmal ein CashSecuredPut CSP, unter dem aktuellen Kurs. Werde ich ausgeführt - ok - wenn nicht - verkaufe ich am Folgemonat erneut einen CSP - solange, bis ich die Anteile habe.

Fazit: seit 8 Monaten mache ich das in meinem Depot und kann so rel. Risikoarm eine Zusatzprämie einkassieren ohne grosse Risiken meiner Meinung nach, aktuell bei meiner Depotgrösse rund 300.-/Monat. Es hat nichts mit Timing zu tun resp. den Markt schlagen - als Stillhalter bietet man dem Markt einen Mehrwert, welcher offenbar nachgefragt wird - sonst könnte man die Optionen nicht verkaufen (rund 1% Prämie pro Monat sind so übliche Grösse - aufs Jahr gerechnet ist das sehr viel!).
Man muss sich unbedingt richig einarbeiten in die Nomenklatur der Optionen, dass man aus den zig Tausend Optionen via Suchfunktion eben die richtigen findet (ganz einfach und wenig Arbeit, wenn man sich das mal angeeignet hat).
Disclaimer: Der Grund, weshalb Optionen als hochriskant verschrien sind: a) man handelt Optionen auf sehr volatile Einzelaktien und b) noch viel schlimmer: die meisten Broker erlauben, auch UNsecured Optionen zu handeln - man muss dafür nur eine verringerte Sicherheit von ca.15-20% hinterlegen und wäre gar nicht in der Lage, die Option im ausführungsfall zu bedienen. Das ist nichts anderes als gehebeltes Trading - und da kann man natürlich auf 0.- liquidiert werden. Ich spreche hier oben deshalb bewusst von Cash Secured resp. Covered Optionen - man hat die 100 ETF' Anteile resp. man hat die Liquidität, um 100 Anteile zu kaufen. Aktuell mit ACWI MSCI reden wir hier von 9'100$. Wer ein kleineres Depot hat, muss m.Mn. nicht mal überlegen, Optionen zu handeln - sondern erst mal das Depot so gross aufzubauen.

Zitat von Marianori am 3. April 2023, 17:31 Uhr

man hat die 100 ETF' Anteile resp. man hat die Liquidität, um 100 Anteile zu kaufen. Aktuell mit ACWI MSCI reden wir hier von 9'100$.

Wer ein kleineres Depot hat, muss m.Mn. nicht mal überlegen, Optionen zu handeln - sondern erst mal das Depot so gross aufzubauen.

Das ist natürlich nur vom jeweiligen ETF und nicht, wie dargestellt, vom Index abhängig.

Zum Thema:

@Mariaonori: Du erhältst eine geringe Prämie dafür, dass ein relativ wahrscheinliches Ereignis eintrifft. Was passiert, wenn das Ereignis nicht eintrifft?
Was wäre dann dein konkreter Nachteil daraus.

Oder andersherum: Wenn das so einfaches und risikoarmes Geldverdienen wäre, wieso macht das nicht jeder Buy&Holder?

Grüsse vom Sparschwein

 

Hoi Sparschein - danke für deine Anmerkungen!

 

Du erhältst eine geringe Prämie dafür, dass ein relativ wahrscheinliches Ereignis eintrifft. Was passiert, wenn das Ereignis nicht eintrifft?
Was wäre dann dein konkreter Nachteil daraus.

Konkret: Ich verkaufe Puts auf den MSCI jeweils rund 7 Wochen vor Verfall, und zwar zu einem Preis der 8-10% unter dem aktuellen Kurs ist. Dafür gibts rund 0.7-0.9% Rendite. Sprich: Ist der kurs bei 90$, verkaufe ich einen Put der < 81$ ausgeführt wird. Da Optionen immer zu 100Stk. des Basiswerts gehandelt werden erhalte ich jeweils rund 0.8% x 100x81$ = 64,8$ Prämie. Ich erachte das als nicht "eher geringe Prämie" sondern das ist extrem viel! Dieses Spiel kann ich ja 12 Monate im Jahr spielen, Sprich auf meine 100Stück ACWI MSCI rund 750$ Cashflow durch Optionsprämien erwirtschaften. (das sind gut 9% auf die mit Geld gesicherten 8100$ Rendite aufs Jahr). Korrekt, das Ereignis ist tatsächlich relativ unwahrscheinlich, dass der Kurs unter 81$ fällt und man die 100 Anteile zu 81$ kaufen muss. Sollte der Kurs trotzdem mal in so kurzer Zeit von 7 Wochen über 10% fallen, kann man die Optionen zurückkaufen (teuerer als Verkauft, Verlust) und eröffnet aber gleichzeitig gerade wieder eine Option für den Folgemonat. Man kann den Verlust somit vorwärtsrollen, ohne dass viel passiert. Man analysiere den ACWI MSCI und wird feststellen, dass 10% Kursverfalle sehr seltene Ereignisse sind innert 1-2 Monaten. Deutlich häufiger ist dies nicht der Fall - und somit gewinnt man auf die lange Sicht.

Oder andersherum: Wenn das so einfaches und risikoarmes Geldverdienen wäre, wieso macht das nicht jeder Buy&Holder?

Fehlendes Wissen, zudem ist das sehr aktiv und muss monatlich eröffnet werden. Das genaue Gegenteil von der m.E. korrekten Strategie des Buy& Hold wie ich es auch tue. Viele halten ja nur schon Aktienkursschwankungen psych. nicht aus, geschweige den die Wertänderung von Optionen. Und ich vermute viele, die es dennoch starten, werden schnell zu gierig, verlassen ein klares, fixes System und handeln im ersten Schock wie z.B. Corona März 2020 irrational - und verlieren viel Geld und hören dann auf damit. Im professionellen Bereich gibt es viele Stillhalter, in solchen Kreisen ist das eine gängige Praxis. Aus pers. Sicht kann ich sagen, dass mir das Wissen auch gefehlt hat bis letzten Sommer und ich mich in diesem Bereich weitergebildet habe - zuvor habe ich das aus Unwissen und Respekt jahrelang nicht beachtet. Ich habe nun vor 8 Monaten ganz einfach angefangen, da ich Zahlenaffin bin mir ein schönes Excel gebaut, sodass ich stets die volle Übersicht habe. So sehe ich auf einen Blick, wie nahe jede Position %-ual am Strike ist etc. Solche Sachen machen einen ja die Broker selten so schön transparent wie man es gerne hätte.

 

Grüeziwohl Marianori,

ich denke ich verstehe es noch nicht vollständig - aber so wie ich es verstehe ist das doch im Grunde genommen ein negatives Markettiming. Das heisst: meistens passiert nichts, aber wenn der Kurs richtig einbricht, dann bist du gezwungen zu dem alten, höherbewerteten Kurs zu kaufen. Heisst du kaufst in diesem Modell deine ACWI-Anteile immer zu teuer ein - zu einer höheren Bewertung als zu dem Zeitpunkt durch die Märkte gegeben ist.
Das kann doch nicht langfristig aufgehen?!

Grüsse vom Sparschwein

Das kann doch nicht langfristig aufgehen?!

Da die Kurse langfristig steigen kann es schon aufgehen. Schief laufen würde es, senn die Kurse langfristig fallen. Das tun sie aber historisch betrachtet nicht, sonst würden wir (fast) alle auch nicht in Aktien investieren.

Vollumfänglich verstanden habe ich das Prinzip allerdings auch noch nicht.

Zitat von Marianori am 6. April 2023, 13:38 Uhr

Man analysiere den ACWI MSCI und wird feststellen, dass 10% Kursverfalle sehr seltene Ereignisse sind innert 1-2 Monaten. Deutlich häufiger ist dies nicht der Fall - und somit gewinnt man auf die lange Sicht.

Ich finde auf die Schnelle keine Daten für den ACWI, daher hier der Einfachheit halber die vom World:

MSCI World: Die schlechtesten Monate

Rang Monat
Jahr
Vormonat Schluss Performance
1 August 1998 983,42 844,36 -14,14%
2 März 2020 1.949,29 1.688,55 -13,38%
3 September 2002 846,90 746,86 -11,81%
4 Juni 2002 1.035,83 919,10 -11,27%
5 Oktober 2008 841,85 754,90 -10,33%
6 Dezember 2002 837,87 754,97 -9,89%
7 Februar 2009 654,59 591,20 -9,68%
8 Juni 2008 981,82 889,96 -9,36%
9 September 2001 1.119,24 1.016,74 -9,16%
10 Januar 2008 1.086,74 990,40 -8,86%
11 November 2000 1.512,48 1.382,00 -8,63%
12 August 1997 918,32 839,33 -8,60%
13 Dezember 2018 1.802,85 1.648,04 -8,59%
14 August 2001 1.222,42 1.119,24 -8,44%
15 Juni 1992 382,45 350,77 -8,28%
16 August 2015 1.598,07 1.468,47 -8,11%
17 September 2008 913,45 841,85 -7,84%
18 Juli 2002 919,10 847,15 -7,83%
19 Oktober 1997 866,72 799,21 -7,79%
20 Februar 2020 2.113,69 1.949,29 -7,78%

2x ein solches Ereignis innerhalb der vergangenen 3 Jahre => 2/36 => 5.55% Erwartungswert.

Deine Risikoprämie müsste also 5.55% betragen, damit wir ein Nullsummenspiel (in dem kurzen Betrachtungszeitraum) haben.

Du setzt 810 USD ein um 64 USD Gewinn mit einer Wahrscheinlichkeit von 1-5.55% = 94.45% zu erhalten.

64 /810 = 7.9%

Also hast du eine 94.45% Wahrscheinlichkeit, dass du 7.9% auf dein eingesetztes Kapital erhältst.
Dann wäre noch wichtig, was in dem Fall der 5.55% passiert => Da kaufst du dann Anteile am Index zu mindestens 8% ÜBER der aktuellen Marktbewertung (da die Optionen die du anbietest in dieser Range liegen). => Also mindestens 64.8 USD zu teuer, aber nach obenhin nicht gedeckelt. Es könnte ja auch passieren, dass du sie einmal in hundert Jahren 30% zu teuer kaufen musst.

Daraus schliesse ich, du verdienst Geld, solange in mehr als 50% der Monate der Index nicht um 8-10% abwertet (in der Vereinfachung, dass er NIE mehr als 8-10% in einem Monat verliert => Siehe Tabelle oben für die letzten 30 Jahre.

Hört sich nach der Lizenz zum Gelddrucken an. Was habe ich falsch verstanden?

Und sobwie ichbdas verstanden habe, gehtbdas ja pro Anlagebetrag nur ein Mal? Sozusagen als "Provisionsdeal" auf meine Einzahlungen und dann ist der Drops gelutscht?

Meine Sparquote auf den ACWI ist derzeit mit knapp 6k pro Monat ziemlich hoch.

Das wäre dan quasi wie eine mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eintretende Einmalverzinsung zu Anlagebeginn? Habe ich das richtig verstanden?

vg

Tabelle oben:

das sind die schlechtesten Monate, über knapp 2 Monate (7 Wochen) sieht das ganze evtl. viel krasser aus, bzw. das Ereignis tritt häufiger ein

 

ich sehe das ganze eher dazu weniger vola im Depot zu haben und selbst bei Seitwärtsbewegungen geld zu verdienen, unter Umständen fehlen einem aber die  starken Aufwärtsbewegungen, weil man dann seine ETFs abdrücken muss (je nach optionen die man gerade schreibt), das ganze kann eine ganze Weile ganz gut gehen (depot läuft wie ein Strich nach oben mit wenigen Schwankungen), unter Umständen ist man aber bei einem crash voll dabei und ist nach oben gedeckelt und braucht dann ewig das ganze bei gleicher Strategie wieder reinzuholen, unter dem Strich glaube ich eher dass man mit damit auf lange Sicht underperformt bzw. man muss wie bei Einzelwerten schon ziemlich gut und flexibel sein, sich der aktuellen Marktlage anzupassen. Wenn das ein no brainer wär, würde es sicher schon automatisiert stattfinden, bzw. ich habe schon ETFs mit ähnlichen Optionsstrategiien gesehen (oder es gibt dann algos von Marktteilnehmern die genau diese Anleger f....), früher gab es das auch schon mit rolling discountzertifikaten, die aber allesamt mittelfristig schlecht gelaufen sind und nach meiner Wahrnehmung wieder verschwunden sind.....ich muss aber gestehen, dass ich selbst öfter discounter kaufe (, gestern z.b. wieder porsche SE zu 47,x und cap am aktuellen kurs (WKN KG8K84)

https://de.wikipedia.org/wiki/Discountzertifikat

rolling discounter auf den Dax ( im Vergleich zur Benchmark miserabel)

https://www.ariva.de/zertifikate/970598/chart/chartanalyse?t=all&amp;boerse_id=39

Grüeziwohl Marianori,

ich bin letztes Jahr in die Schweiz gezogen und ich verkaufe CashSecured-Puts auf Einzelaktion sowie ETFs. Für den Optionshandel habe ein kleines Depot, welches im Moment von mir ausgebaut wird. Ich habe auch noch ein anderes Depot, wo ich Einzelaktien und ETFs haben. Ich habe gesehen, dass du Optionen unter 1000 CHF pro Monat verkaufst und ich nehme auch unter 1000 CHF pro Monat ein. Ich verkaufe die Optionen sehr vorsichtig und ohne Hebel. Ich befürchte, dass ich durch den Optionshandel als professionelle Kunden / qualifizierte Anleger klassifiziert werde. Es hat ja einige steuerliche Nachteile. Ich müsste ja alles mit meinem persönlichen Grenzsteuersatz versteuern bzw. der Steuersatz erhöht sich durch Optionshandel. Dividende, Kursgewinne und Zinsen. Wurdest du durch Optionshandel als qualifizierte Anleger klassifiziert? Siehst du es als ein Problem? Wie gehst du mit dem Thema um?

 

Vielen Dank im Voraus!

 

covered call nasdaq 100 ETF

https://www.justetf.com/de/etf-profile.html?isin=IE00BM8R0J59&from=search#sparplan

Hat hier eigentlich jemand Erfahrungen wie es mit der Steuer bei Optionen in Deutschland aussieht?

Ich vermute bei höheren anderen Einkommen sind die üblichen 25% + Soli fällig?

 

Sorry ich hab eure Disskussion erst jetzt gesehen!

Recht gut vorgestellt wie das ganze funktioniert in beide Richtungen, sowohl mit Puts einkaufen und mit Calls verkaufen und so cashflow auf den Depotbestand generieren: https://www.youtube.com/watch?v=CizmGA1i2BQ&t=355s

Steuerlich in der CH: gilt als Einkommen, welches zum übrigen Einkommen addiert wird und so versteuert, konkret da dies ja das Einkommen steigert zum Grenzsteuersatz. Der ist je nach Einkommenshöhe verschieden, bei mir pers. beträgt er 25%.

Die Geschichte mit dem zu teuer einkaufen bei den schlechten Ereignissen: man kann die Option vor Verfall zurückkaufen, um nicht ausgeführt zu werden. Die Optionen sind dann teurer als zum Eröffnungskurs, da der Basiswert gesunken ist: erstmal ein Verlust. Zum gleichen Zeitpunkt wie dem Zurükkaufen verkauft (eröffnet) man eine neue Put-Option für den Nachfolgemonat, nun zu einem deutlich tieferen Strike (da ja der Basiswert gesunken ist) und nimmt so eine neue Prämie ein. Dies nennt man "Optionen vorwärtsrollen". Je nach %-absacken des Basiswertes ist das +/- ein Nullsummenspiel, bei einem -10% Ereigniss wäre es ein Verlust - aber immer noch geringer, als wenn man die Option ausführen lassen würde und den Basiswert zum hohen Kurswert kauft.

Von Oktober bis April habe ich im Schnitt 150.- Optionsprämie eingenommen , damals im Schnitt noch mit geringerem Depotwert als jetzt. Der Casflow hat die gleiche Wellenbewegung gemacht wie der ACWI MSCI:

Okt 22 Nov 22 Dez 22 Jan 23 Feb 23 Mar 23 Apr 23
82.21 106.63 97.21 308.84 96.05 12.68 368.73

V.a. im März habe ich vorsorglich den grössten Teil vorwärtsgerollt. Bei sinkenden Kursen, höherer Volatilität und grundsätzlicher Angststimmung am Markt erhält man auch Marktüberdurchschnittlich höherer Prämien für den Verkauf von Put Optionen. Ist ja klar, alle wollen sich in der Angst mit dem Kauf von PutOptionen gegen potentiell weiteren Verlusten absichern (Stichwort profess. Vermögensberater, welche aus regulatorischen Gründen u.a. dazu gezwungen sind oder alternativ ihren Aktienbestand sonst verkleinern müssten). Dies hat sich dann entsprechend im April niedergeschlagen mit den über Faktor 2 höheren Optionsprämien gegenüber dem Schnitt.

Ich habe mir inzwischen ein Depot eröffnet und taste mich an die Sache ran.

Ich habe das Kapital das bisher im P2P steckte dafür aufgewendet und in einem Jahr kann ich ja berichten wie es läuft.

Aktuell werde ich Covered Calls sowie Covered Puts verkaufen für Werte die ich langfristig halten würde/bereits halte.

 

Top! Berichte gerne über deine Erfahrungen, gerne Monat für Monat.

P2P auflösen finde ich sowieso sehr gut, ich habe das nur mal 5 Monate testweise gemacht...ich will da kein System unterstützen, welche Wucherzinsen den Kreditnehmern einbrocken, vom hohen Ausfallrisiko für mich mal ganz abgesehen. Interessant, bei uns in der CH ist das verboten, zudem gibt's ein Zinslimit von maximal 12% - deshalb haben all die Kreditkartenanbieter so Zinsen um 11.99%. 🙂 Bei allen Renditen >10 p.a. müssen halt die Alarmglocken läuten, ist einfach so.

Zitat von Marianori am 22. Mai 2023, 13:42 Uhr

Bei allen Renditen >10 p.a. müssen halt die Alarmglocken läuten, ist einfach so.

Nee, ist nicht "einfach so". Wenn du die aktuellen Inflationsraten anschaust, und zwar nicht in der Schweiz, dann sind wir da auch in stabilen und wirtschaftlich soliden Ländern recht nah an der Zweistelligkeit.
Warum sollte ich also, als Kreditgeber, jemandem unterhalb der aktuellen Inflationsrate Geld leihen? Da würde ich Demjenigen letztendlich Kaufkraft schenken, unter der Annahme, dass die Inflationsrate gleich hoch bleibt.
Die Schweiz stellt momentan eine Sondersituation dar - ob das auf Dauer so bleibt ist unklar.

 

Zitat von Cricetus am 17. Mai 2023, 8:54 Uhr

Ich habe mir inzwischen ein Depot eröffnet und taste mich an die Sache ran.

Ich habe das Kapital das bisher im P2P steckte dafür aufgewendet und in einem Jahr kann ich ja berichten wie es läuft.

Aktuell werde ich Covered Calls sowie Covered Puts verkaufen für Werte die ich langfristig halten würde/bereits halte.

 

Interessiert mich auch!

Mit dem Abrutschen einiger Titel wird es gerade spannend bei mir. Ich denke in drei Wochen macht ein Fazit Sinn wenn die nächste Runde Put Optionen fällig wird.

Sonst wären 2.5% in 2 Monaten eine falsche Bilanz.

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