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Rente vor 60 realistisch?

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@exit-tbd

Boah,  schade, hatte ja extra bei Pfad Veröffentlichung gefragt wer Lust hat. So waren Muslime_frugi und ich eben zu zweit.

@life herzlich willkommen im Forum und schön das mal wieder eine Frau den Weg zu uns gefunden hat. Ohne das jetzt im einzelnen nachgerechnet zu haben denke ich das Du sehr komfortabel aufgestellt bist wenn es nur um Deine Einnahmen und Ausgaben geht. Erst recht mit einem Midi/Mini Job.

Für mich stellt sich eher die Frage wie es bei Deinem Mann aussieht, folgt er Deinen Plänen was für Vorhaben wie Reisen nicht unerheblich ist. Wenn einer frei hat und der andere arbeiten muss wird kein Schuh draus. Hast Du konkrete Pläne für den geschaffenen Freiraum oder lässt Du das auf Dich zukommen?

Schon mal alles Gute!

In@life

Ist aber in Privatiers Worten ausgedrückt eine Glaskugel.

Ja, die exakten gesetzlichen Bestimmungen bei Renteneintritt kennt niemand. Ich habe auch eine etwas andere Situation: Du kannst zwischen GRV und Kammer entscheiden, die Option GRV fehlt mir bzw ich müsste ziemlichen Aufwand betreiben, um da noch ein paar Euro aus abhängiger Beschäftigung reinzubekommen.

Bei mir ist die Entscheidung zwischen freiwilligen Kammerbeiträgen, pAV und versteuerter Entnahme aus der eigenen Firma, die man dann zB in ETF stecken kann.

Grds. ist die Aussage meines StB auch immer noch, dass die kapitalgedeckten Versorgungskammern besser performen als die gRV - aber ja, da bleibt immer ein Rest Glaskugel übrig.

In meiner gRV sind nur ein paar Taler drin, habe ich mir schon zwei mal durchgerechnet, ob sich eine freiwillige Aufstockung rechnet, ist negativ ausgefallen. Aus der persönlichen Gesamtkonstellation ergibt sich bei mir eben immer ein positiveres Bild der Versorgungskammer. Ist bei mir aber auch egal, aus dem Grundbeitrag von ca 15,x% komme ich nur raus, wenn ich meinen Job aufgäbe resp meine Firma abwickeln würde.

Ansonsten ist Deine Position insgesamt doch ziemlich überdurchschnittlich. Das kannst Du eigentlich nur mit Gewalt an die Wand fahren und da Du ziemlich strukturiert schreibst und denkst, glaube ich nicht, dass Dich/Euch irgendwas generell umwirft, was planbar ist. Cash ist auch für meinen Geschmack zu viel, andererseits hast Du ca 1 Mio insgesamt und davon 15% in cash - voll aus der Welt ist das auch nicht.

 

 

Hallo zusammen,

erstmal, ihr seid super! Ich komme kaum mit Antworten hinterher 🙂

Zu Frugi85 (#9) und konsument (#22):

Zu meinem Mann möchte ich keine Details schreiben. Er steht aktuell finanziell besser da als ich. Wer Erfahrungen im Konzern hat, kennt die Vor- u. Nachteile. Schauen wir, was die Zukunft für ihn bringt. Auch wenn wir verheiratet und steuerlich zusammenveranlagt sind, betrachte ich die Finanzsituation bei uns beiden gedanklich getrennt. Hat sicher damit zu tun, dass ich bei einer alleinerziehenden u. -verdienenden Mutter aufgewachsen bin. Es kann sein, dass einer von uns stirbt oder wir uns trennen, was ich beides nicht hoffe. Deshalb wollte ich von Anfang, dass wir beide arbeiten, damit jeder für sich selbst finanziell sorgen kann. Alles andere teilen wir uns sehr partnerschaftlich, Haushalt, Kindererziehung. Mein Partner versucht immer sich Zeit für die Kinder frei zu schaufeln, was ich unterstütze wo es geht. Er steht hoch im Kurs bei unseren Kindern (was mich für alle sehr freut). Glückliche Beziehungen zu anderen Menschen sind doch der Haupttreiber für ein langes Leben (gabs neulich eine Studie).

 

Zitat von Life am 19. März 2023, 9:11 Uhr

Auch wenn wir verheiratet und steuerlich zusammenveranlagt sind, betrachte ich die Finanzsituation bei uns beiden gedanklich getrennt. Hat sicher damit zu tun, dass ich bei einer alleinerziehenden u. -verdienenden Mutter aufgewachsen bin. Es kann sein, dass einer von uns stirbt oder wir uns trennen, was ich beides nicht hoffe. Deshalb wollte ich von Anfang, dass wir beide arbeiten, damit jeder für sich selbst finanziell sorgen kann. Alles andere teilen wir uns sehr partnerschaftlich, Haushalt, Kindererziehung.

 

Sehr gut, dass macht ihr genau richtig!

Zu MfZ73, #23

Bist du gesetzlich oder privat krankenversichert?

Wenn gesetzlich, kann ein Rentenbezug aus der GRV Sinn machen, um den günstigen KVDR-Status zu erhalten. Aber hast du dir wahrscheinlich schon Gedanken gemacht.

Dein StB wird als Kammermitglied selbst Beiträge ins Versorgungswerk zahlen (müssen). Performen die Versorgungswerke wirklich besser als die GRV? Zum Vergleich: Zinssatz bei deinem Versorgungswerk: 2% versus Rendite der GRV: 3%. S. link.

Rentenbeiträge: Studie bestätigt gute Rendite | Ihre Vorsorge (ihre-vorsorge.de)

Es ist nicht einfach heute Entscheidungen für Auswirkungen in rund 20 Jahren zu treffen. Ich nehme an, dass die Politik in Berlin die Belange der gesetzlichen Rentner (= viele Wählerstimmen) eher berücksichtigen wird als die der Kammermitglieder.

 

 

 

Moin Life,

Zu meinem Mann möchte ich keine Details schreiben. Er steht aktuell finanziell besser da als ich.

Das ist doch okay. Letztlich bildet ja aber auch die komfortable Einkommens und- Vermögenssitustion deines Mannes Planungssicherheit für deine eigenen Überlegungen. Gehst du also z.b. in Teilzeit und kannst damit deine Ausgaben decken aber nur noch wenig sparen, dann findet dennoch weiterhin passiv wie auch aktiv durch deinen ebenfalls sehr gut verdienenden Gatten Vermögensaufbau statt.

Wenn für dich persönlich also ein z.b. 50% Teilzeitjob etwas ist, das du gerne hättest, dann sehe ich da eigentlich nicht, dass sich daraus irgendwelche finanziellen Nachteile oder Einschränkungen ergeben. Viele hier würden mit eurem Vermögen und Ausgsbeverhalten wohl bereits komplett mit dem Arbeiten aufhören. Die Immobilie bringt zudem weiteren passiven Vermögenszuwachs, diversifiziert das Portfolio und deckt letztlich mindestens eure eugenen Wohn und Nebenkosten, wirft dsbei ggf. auch noch etwas Taschengeld ab.

Hat denn dein Partner grundsätzlich auch das bestreben bereits vor der Altersrente mit dem arbeiten aufzuhören oder zu reduzieren, ist das also ein gemeinsamer Weg - oder "betreffen diese Überlegungen (die ja mit dem vielen Input hier auch erst reifen müssen) bislang nur dich?

Eure gemeinsame finanzielle Basis jedenfalls ist irre gut, euch stehen eigentlich alle denkbaren Optionen offen, Glückwunsch zu dieser tollen Situation - allerdings habe ich den Eindruck, dass ihr selbst das noch nicht so richtig begriffen habt bzw. einzuordnen wisst - und auch das ist ein Erkenntnisprozess der sich nicht von heute auf morgen einstellt 😉

Vg

Zitat von Life am 19. März 2023, 9:25 Uhr

Zu MfZ73, #23

Bist du gesetzlich oder privat krankenversichert?

Wenn gesetzlich, kann ein Rentenbezug aus der GRV Sinn machen, um den günstigen KVDR-Status zu erhalten. Aber hast du dir wahrscheinlich schon Gedanken gemacht.

Bin pKV und als Freiberufler „Zwangsmitglied“ im Versorgungswerk. KVDR-Status kann ich so weit meine Infos korrekt sind, nicht mehr erreichen, ist aber auch nicht angestrebt. Meine Benchmark ist A16, weil ich die Ausbildung zum höheren Dienst habe und da liege ich idR drüber, also alles im grünen Bereich.

Dein StB wird als Kammermitglied selbst Beiträge ins Versorgungswerk zahlen (müssen). Performen die Versorgungswerke wirklich besser als die GRV? Zum Vergleich: Zinssatz bei deinem Versorgungswerk: 2% versus Rendite der GRV: 3%. S. link.

Rentenbeiträge: Studie bestätigt gute Rendite | Ihre Vorsorge (ihre-vorsorge.de)

Es ist nicht einfach heute Entscheidungen für Auswirkungen in rund 20 Jahren zu treffen. Ich nehme an, dass die Politik in Berlin die Belange der gesetzlichen Rentner (= viele Wählerstimmen) eher berücksichtigen wird als die der Kammermitglieder.

Es gibt immer wieder Bestrebungen, die Versorgungskammern in die gRV mit dem Argument einzugliedern, dass das die gRV entlasten würde. War bislang nicht erfolgreich. Trotzdem interessanter Link.

Hallo Life,

danke fürs Feedback und ja, wenn man eine gute Vorstellung schreibt bekommt man auch ordentlich Antworten, es gibt auch Vorstellungen bei denen niemand reagiert 😉

Also ich meinte eher ob Dein Mann Deinen Plänen folgt was das frühere Ausscheiden aus dem Erwerbsleben angeht und nicht wie seine finanzielle Situation ist. Da werdet Ihr hoffentlich nicht jeder sein eigenes Ding machen und das abstimmen, oder nicht? Geht auch, aber schöner ist es ja zu zweit finde ich.

Zitat von MFZ73 am 19. März 2023, 13:25 Uhr
Zitat von Life am 19. März 2023, 9:25 Uhr

Zu MfZ73, #23

Bist du gesetzlich oder privat krankenversichert?

Wenn gesetzlich, kann ein Rentenbezug aus der GRV Sinn machen, um den günstigen KVDR-Status zu erhalten. Aber hast du dir wahrscheinlich schon Gedanken gemacht.

Bin PKV und als Freiberufler „Zwangsmitglied“ im Versorgungswerk. KVdR-Status kann ich so weit meine Infos korrekt sind, nicht mehr erreichen, ist aber auch nicht angestrebt. Meine Benchmark ist A16, weil ich die Ausbildung zum höheren Dienst habe und da liege ich idR drüber, also alles im grünen Bereich.

Dein StB wird als Kammermitglied selbst Beiträge ins Versorgungswerk zahlen (müssen). Performen die Versorgungswerke wirklich besser als die GRV? Zum Vergleich: Zinssatz bei deinem Versorgungswerk: 2% versus Rendite der GRV: 3%. S. link.

Rentenbeiträge: Studie bestätigt gute Rendite | Ihre Vorsorge (ihre-vorsorge.de)

Es ist erfreulich, wenn man über A16 verdient. Noch erfreulicher ist es, wenn man ein Alterseinkommen über dem eines A16 hat. Das wird allerdings anspruchsvoll.

Versorgungswerke hängen sehr am Zinsniveau, und wie der Zins in den letzten 20 Jahren war, brauche ich hier wohl keinem zu erzählen. Zum zweiten wirtschaften Versorgungswerke auf eigene Rechnung, wohingegen die GRV mittlerweile jeden dritten Euro ihres Haushalts aus Steuermitteln bekommen (übrigens auch aus Steuern von Zwangsmitgliedern von Versorgungswerken).

"Alte" Versorgungswerksrenten waren (bei gleichen Beiträgen!) entscheidend höher als Renten der gesetzlichen Rentenversicherung (Hausnummer: 30-50% höher). Diese ehemalige Wahrheit hat sich in den Köpfen festgesetzt und wird fort- und fortgetragen. Die Rentenhöhe hat sich mit dem sinkenden Zins aber sehr relativiert, die Rentenanteile der Versorgungswerksrenten, die in den letzten 15 Jahren erwirtschaftet worden sind, sind allenfalls so hoch wie gesetzliche Renten, wenn nicht niedriger. Ich überblicke nicht, wie schnell die Erholung des Zinses bei den Versorgungswerken ankommen wird. Meiner Einschätzung nach gehen die Versorgungswerksrenten erst noch mal nach unten, denn die langlaufende Renten in deren Portfolio erleiden beim Zinsanstieg Kursverluste.

Weiterhin (es wurde in diesem Thread schon erwähnt) wurden Versorgungswerksrenten  in den letzten mindestens 10 Jahren kaum erhöht oder überhaupt nicht, so daß die Schere zu gesetzlichen Renten sich schließt.

Wer momentan erwägt, Geld in ein Rentenversicherungssystem zu stecken, sollte das eher ins gesetzliche System stecken als dem Versorgungswerk als freiwilligen Beitrag zu geben. Bis einschließlich 31.03.2023 wäre das sogar noch günstiger gewesen als im Moment, aber die Chance ist nun verstrichen (Besonders niedriger Preis für einen Entgeltpunkt aufgrund einer Sondersituation, ab 2023 volle Absetzbarkeit bei der Steuer). Allerdings ist das Volumen an freiwilligen Beiträgen begrenzt, das man der gesetzlichen Rentenversicherung zukommen lassen kann, und ob man es überhaupt darf, hängt sehr diffizil vom Versicherungsstatus ab. Ein Pflichtversicherter darf das in der Regel nicht, ein freiwillig Versicherter hingegen wohl. Bis aber auch nur der eingezahlte Betrag als Rente zurückkommt, werden 16,5 Jahre vergehen (inflationsbereinigt cum grano salis). Als Mann könnte man das Geld alternativ an der Börse investieren, das bringt vermutlich mehr. Als Frau mit längerer Lebenserwartung mag die Spekulation anders ausgehen.

Verschiedentlich geben Versorgungswerke in ihren Satzungen an, welche Rentenansprüche durch freiwillige Einzahlungen entstehen. Von der GRV sind der Preis eines Entgeltpunkts und der zugehörige Punktwert öffentlich. Man kann also direkt vergleichen, was eine freiwillige Einzahlung beim Versorgungswerk und bei der GRV bringt. Und da sehen verschiedene Versorgungswerke im Moment schlechter aus als die GRV.

Nicht zu vergessen ist, daß zu einer gesetzlichen Rente ein Krankenkassenzuschuß von etwa 8% dazukommt. Will man eine gesetzliche Rente mit einer Versorgungswerksrente vergleichen, muß man das berücksichtigen. Es ist keineswegs so (wie auch schon in diesem Thread dargestellt wird), daß man auf eine Versorgungswerksrente den doppelten Krankenversicherungsbeitrag bezahlen müsse. Man zahlt darauf den normalen Krankenversicherungsbeitrag. Auf die gesetzliche Rente hingegen zahlt man den halben Krankenversicherungsbeitrag (weil nämlich die gesetzliche Rentenversicherung nochmal den gleichen Betrag drauflegt). Der gesetzlich Krankenversicherte sieht ja während seiner Berufstätigkeit und auch im Ruhestand nur die Hälfte des Krankenversicherungsbeitrags und kommt daher zu dieser verbreiteten Fehlauffassung. Der freiwillig gesetzlich oder privat Versicherte hingegen sieht den ganzen Beitrag (und einen evtl. Zuschuß des Arbeitgebers oder des gesetzlichen Rententrägers).

🙂

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