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Rente vor 60 realistisch?

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Hallo zusammen,

ich oute mich, nachdem ich schon länger hier eure Nachrichten interessiert verfolge.

Mein Wunsch ist es vor 60 Jahren in Rente gehen zu können. Dabei kann ich mir einen Midi Job/Teilzeit-Job im Durchschnitt maximal 20 Wochenstunden vorstellen. Spätestens mit 63 Jahren möchte ich in die gesetzliche Rente (evtl. mit Abzügen) gehen. So bliebe noch Zeit für schöne Dinge im Leben und Erholung.

Wie realistisch schätzt ihr das für mich ein?

Zu mir:

  • bin 49 Jahre alt, verheiratet mit einem tollen Partner, 2 tolle Kinder im Teeniealter, kranke Mutter (die ich mal mehr, mal weniger unterstütze).
  • ich liebe Austausch mit Freunden und anderen Menschen (kommt in der Rush-hour des Lebens bei mir leider viel zu kurz), draußen in der Natur/im Garten sein, Sport machen und Sonnenschein erleben.
  • ich möchte mal hoffentlich fit & gesund für meine Enkel da sein und meine Kinder so unterstützen. Selber habe ich leider keine so große Unterstützung in der Familie erlebt, da meine Mutter von Anfang an alleinerziehend und alleinverdienend war. Ich habe mir alles (Bildung, Job, Beziehungen) selbst aufgebaut und immer hart dafür gekämpft.
  • Diplom-Abschluss (Universität), berufsbegleitende Zusatzausbildung (Steuerberater).
  • Zuerst 3 Jahre in Wirtschaftsprüfung, dann 20 Jahre im Konzern, seit 1 Jahr als Abteilungsleitung im öffentlichen Dienst.
  • Haus mit 3 Wohnungen (selbst genutzt) zu Kaufpreis 600 T€ vor 15 Jahren => mein Anteil 50%,
  • Aktien/ETF (MSCI World) Depot 300 T€ (thesaurierend & ausschüttend), cash 150 T€ (ich weiss, zu hoch bei der Inflationsrate, aber ich möchte nicht zu Höchstständen kaufen...). Monatlicher Sparplan in ETF's über 2,5 T€. Seit 2003 bin ich in Aktien/Fonds investiert. Aktuell erhalte ich circa 3 T€ netto Dividenden pro Jahr.
  • GRV: Rentenpunkte circa 24, Anwartschaft beim Versorgungswerk Steuerberater circa 1,3 T€ pro Monat (da diese seit 10 Jahren - anders als deutsche GRV nicht mehr erhöht wird - muss diese um die Inflationsrate auf den Barwert abgezinst werden. => ergibt 640 €/Monat bei 4% Inflationsrate u. Rentenjahr 2041). Aktuell zahle ich Pflichtbeiträge wieder in die GRV (aus verschiedenen Gründen) und nur Mindestbeitrag von ca. 150 €/Monat ins Versorgungswerk.
  • 2 Betriebsrenten: Direktversicherung (Abschluss 2004): ca. 40 T€ (mein Ziel ist einkommensteuerfreie Einmalauszahlung); Direktzusage: Kapitalwert 200 T€ im Auszahlungsjahr (circa 2039): muss noch auf Barwert abgezinst werden, ergibt 106 T€ bei 4% Inflationsrate u. Auszahlungsjahr 2039 (=> mein Ziel ist monatliche Rentenzahlung). Aktuell keine Anwartschaft auf Betriebsrente ÖD, dafür muss ich mindestens 5 Jahre dort arbeiten.
  • Riesterrente Uniprofirente (Aktienfonds Uniglobal): 28 T€ Kapitalwert (=> mein Ziel ist monatliche Rentenzahlung)
  • Gesetzlich krankenversichert, KVDR-Status ist bereits erreicht.
  • Meine monatlichen Ausgaben (ohne Krankenversicherung) ohne Sondereffekte (z. Bsp. Zahnersatz etc.) schätze ich auf 1,5 T€.
  • Mein Mann ist angestellt als Abteilungsleitung im Konzern. Wir haben steuerlich Zusammenveranlagung, halten unsere Konten aber von Anfang an getrennt. Ich habe immer für mich selbst gearbeitet und Geld verdient. Ich war insgesamt nur 2 Jahre in Elternzeit (=> Elterngeld). Ich wollte das alles so, wollte nie jahrelang Hausfrau sein. Ich merke aber, dass die jahrelange Doppelbelastung und Doppelfreude an meinen Kräften immer noch zehrt.

Mit Oliver's Rechner habe ich bereits kalkuliert. Ergebnis ist für mich nicht sehr erfreulich, da ich eine Entnahmerate von 4% für zu hoch halte. Vorstellbar sind für mich 1%-2% (circa in Höhe von Dividenden). Der Rechner berücksichtigt nach meinem Verständnis keine Rentenzahlungen (GRV, Betriebsrente etc.).

Ich hoffe auf konstruktive und inspirierende Beiträge.

Bleibt gesund und optimistisch!

Vorab besten Dank und viele Grüße.

 

 

 

Guten Morgen Life

herzlich willkommen und danke für deine sehr ausführliche und detailreiche Vorstellung.

Und by the way… die Kompetenz der Steuerberaterin und Wirtschaftsprüferin können wir im Forum hier sehr gut gebrauchen 😂

Respekt zu deinem Weg und deiner Einstellung! Bei so viel Fleiß darfst du gerne auch an die schönen Seiten des Lebens abseits der Arbeit denken.

In deiner Auflistung fehlen die sehr wichtigen Angaben der Ausgaben. Und zwar heute mit Kinder und was Du für deinen alleine Anteil später denkst nach heutiger Kaufkraft zu brauchen.

Abhängig von der Bereitschaft eines gewissen Kapitalverzehrs würde ich in erster Einschätzung sagen: Du planst deutlich zu konservativ.

Moin @life

Willkommen hier im Forum. Du hast ja bereits einiges an Zahlen gepostet.

Mit Oliver's Rechner habe ich bereits kalkuliert. Ergebnis ist für mich nicht sehr erfreulich, da ich eine Entnahmerate von 4% für zu hoch halte. Vorstellbar sind für mich 1%-2% (circa in Höhe von Dividenden).

Ich denke, das ist deutlich zu konservativ angesetzt. Mit unter 3% zu rechnen, ergibt meiner Meinung nach wenig Sinn.
Dazu vielleicht nochmal ein Artikel von Georgs Blog:

https://www.finanzen-erklaert.de/mut-zum-risiko/

Auch hat er einen tollen Artikel gewschrieben indem es um die Anpassung der Entnahmerate in Bezug auf die gesetzliche Rente nimmt.

cash 150 T€ (ich weiss, zu hoch bei der Inflationsrate, aber ich möchte nicht zu Höchstständen kaufen...). Monatlicher Sparplan in ETF's über 2,5 T€

Von Höchstständen sind wir derzeit meilenweit entfernt. von dienen 150K Cash verlierst du durch die aktuell hohe Inflation um die 8% allerdings rund 1000€ monatlich an Kaufkraft bzw. 1000€ monatlich musst du mit Arbeit verdienen, nur um den Kaufkraftverlist deines geparkten Vermögens auszugleichen. Das sollte man wissen. Der verlust ist hier garantiert. Wenn du keinen wirklich guten Grund hast, so viel cash vorzuhalten (z.b. wegen großer geplanter Anschnaffung), dann solltest du zumindest einen Teil davon investieren. Wenn du "Angst" vor zu hohen Kursen hast, dann kaufe jetzt, wo alles recht günstig zu haben ist oder hau das zumindest aufs Tagesgeldkonto - bei Trade Republic beispielsweise gibts auf Tagesgeld aktuell 2% Zinsen - immerhin. Aber du bist ja auch schon seit 20 Jahren dabei und weißt das wohl auch alles selbst.

Bei deinen aktuellen Ausgaben von 1500€ und einem Barvermögen von aktuell bereits 450k und weiteren geplanten zehnjährigen Einzahlungen, entsprechenden Kurssteigerungen und der Auszahlung der 100K aus deiner Direktversicherung, musst du dir doch eigentlich überhaupt keine Gedanken machen, schon gar nicht, wenn es bis zur Rente nur wenige Jahre zu überbrücken gilt und du noch 10 Jahre weiterhin 25K jährlich per Sparplan einzahlst. Da braucht man meiner Meinung nach eigentlich schon gar nicht mehr rechnen. Die Immobilie kommt noch als Puffer oben drauf. Rentenpunkte sammelst du auch noch weiterhin ein. In der Rente kämest du also voraussichtlich bereits ohne Zahlungen aus dem Depot aus. in den wenigen Jahren dazwischen wirst du es nicht schaffen, dein Depot mit bis dahin sicherlich einer Million Euro an Wert platt zu fahren, dafür müsstest du in der Übergangszeit monatlich zehntausende ausgeben...

Deine Pleitewahrscheinlichkeit tendiert gegen Null. Meiner Meinung nach könntest du auch deutlich früher in den Ruhestand wechseln oder aber auch bereits ab sofort in Teilzeit weiterarbeiten. Dein vermögen kriegst du aber kaum noch platt, selbst wenn du dir viel Mühe gibst. Bei dem kurzen zu überbrückenden Zeitraum mit anschließend durch Rente nur sehr geringer Entnahme, ist auch selbst die 4% Regel noch extrem konservativ 🙂

Viele Grüße

Frugi

 

 

Sorry, das mit den 1,5k Ausgaben habe ich überlesen. KV eingerechnet? Für dich alleine.

Zitat von Life am 18. März 2023, 8:47 Uhr

GRV: Rentenpunkte circa 24, Anwartschaft beim Versorgungswerk Steuerberater circa 1,3 T€ pro Monat (da diese seit 10 Jahren - anders als deutsche GRV nicht mehr erhöht wird

Das würde ich noch mal prüfen. Ich zahle selbst ins Versorgungswerk ein und die Verzinsung ist vor einigen Jahren politisch von 4% auf 2% gesenkt worden, aber das kann sich auch wieder ändern. Zudem sind 2% auf eine kapitalgedeckte und steuerfreie Einzahlung nicht Null. Bei Dir kann es allerdings sein, dass es sich tatsächlich nicht mehr lohnt, weil Du Dich schon am oberen Limit der maximal abzugsfähigen Summe bewegst.

Zitat von Life am 18. März 2023, 8:47 Uhr
  • Meine monatlichen Ausgaben (ohne Krankenversicherung) ohne Sondereffekte (z. Bsp. Zahnersatz etc.) schätze ich auf 1,5 T€.

 

Hallo,

sicher? sämtliche Ausgaben inkl. Rücklagen, Urlaub,  Krankenversicherung, Sonderkosten wie Zähne  sind damit abgedeckt?!? Mach für dich eine realistische Aufstellung.

 

Zitat von Life am 18. März 2023, 8:47 Uhr
  • Aktien/ETF (MSCI World) Depot 300 T€ (thesaurierend & ausschüttend), cash 150 T€ (ich weiss, zu hoch bei der Inflationsrate, aber ich möchte nicht zu Höchstständen kaufen...).

 

Zwei mit Glaskugel

Zitat von Frugi85 am 18. März 2023, 9:30 Uhr

 

Von Höchstständen sind wir derzeit meilenweit entfernt. Wenn du "Angst" vor zu hohen Kursen hast, dann kaufe jetzt, wo alles recht günstig zu haben ist

Ich brauche auch keine Glaskugel wenn ich in die Vergangenheit blicke und da stehen die großen Welt ETF nun derzeit fast 20% unterm Allzeithoch von Ende 2021. Natürlich kann man noch abwarten, gibt welche die warten schon 50 Jahre seit einer Zeit in der das Brötchen noch 2 Pfennig gekostet hat. 20% unter ATH zu kaufen ist aber nicht der schlechteste Ausgangspunkt möchte ich meinen...darauf wollte ich nur hinweisen. Von mir aus könnt ihr auch gerne Cash unverzinst ablegen bis nichts mehr davon übrig ist. Ich finde das in Zeiten von fast 10% Inflation, also quasi Negativzins auf Bargeld, schon erwähnenswert. Und wenn ich mich aus deinen Posts richtig erinnere, dann hast du selbst doch in den letzten Monaten auch viel von deinem Cashpuffer investiert und nachgekauft, also genau das getan wozu ich auch "geraten" habe...kder spielst du nach anderen Regeln @privatier ?

Ich würde meinen, dass bei ihrem Ausgabenprofil, 50k Cash, also drei Jahresausgaben, ausreichend wären.

Aber es wurde ja such nach Meinungen gefragt und das ist nunmal meine, sicher gibts auch andere.

An alle: Herzlichen Dank für die Aufnahme in eurer Runde und eure Rückmeldungen!

@muslime_frugi: Ich habe jahrelang jeden Monat meine Ausgaben überwacht und nach Kostenarten sortiert. Heute mache ich das nicht mehr. Aber ich versuche so weit wie möglich mit Karte zu zahlen. Die Ausgaben kann ich somit nachvollziehen. Über den Daumen gepeilt (welcher Betrag € kommt monatlich rein, was geht raus) komme ich in etwa auf 1.500 €/Monat heutige Kaufkraft (ohne Krankenversicherung) nur für mich. Ausgaben für Kinder, Urlaub, einmalige Gesundheitskosten etc. kommen on top. Ich habe zwar aktuell ein Auto, kann mir aber vorstellen in ein paar Jahren (spätestens wenn die Kinder volljährig sind) darauf zu verzichten. Wir wohnen in einer großen Kreisstadt, der ÖPN ist gut ausgebaut.

Danke Dir für deine Rückmeldung: 'Respekt zu deinem Weg und deiner Einstellung! Bei so viel Fleiß darfst du gerne auch an die schönen Seiten des Lebens abseits der Arbeit denken.' Das tut gut. Und das sehe ich genauso! Was meinst Du mit "zu konservativer Planung"?

@Frugi 85: Danke für deine Einschätzung. Auch du sprichst von konservativer Planung. Darüber denke ich nochmal nach. Vllt. wäre ein früherer Teilzeit-Job ein Kompromiss. Aktuell arbeite ich Vollzeit. Da geht so viel Lebenszeit und Energie drauf. Irgendwann möchte ich auch mal mehr an mich denken, weniger fremdbestimmt sein und machen was mir Freude macht. Geht Dir bestimmt auch so? Andererseits sind es immerhin 14 Jahre bis zum frühestmöglichen Eintritt in die gesetzliche Rente. Kapitalwert aus der Direktversicherung sind nur rund 40 T€ (nicht 100 T€) und das sind halt nur Nominalwerte (v.a. bei der aktuellen Inflation). Einmalzahlungen aus dem cash-Bestand von 150 T€ (Tagesgeldkonto) mache ich immer mal wieder bei Rücksetzern an der Börse. Ansonsten läuft der Sparplan auf Aktien ETFs durch. Größere Anschaffungen (wie für Immobilien) sind nicht geplant.

@Privatier: Auch für deine Gedankenanstöße ein Dankeschön. Die Sonderkosten sind damit nicht abgedeckt. Aber ich wieder anfangen monatliche Aufstellungen zu machen. Als Basis nehme ich die Dateien aus dem E-Banking. In der Vorschau sind das Glaskugeln, ja. Wie gesagt, setzte ich auf monatliche Sparpläne in ETFs und mache bei Rücksetzern an der Börse immer mal wieder Einmalanlagen.

Zusammenfassend nehme ich als Anregung aus Euren Rückmeldungen mit:

  • wieder regelmäßige/monatliche Aufstellungen über Ausgaben erstellen.
  • Lebensplanung: Teilzeitarbeit schon vor 60 Jahren in Betracht ziehen. Dazu müsste ich den Job nochmal wechseln.
  • Mehr auf günstige Gelegenheiten an der Börse achten, um den Cash-Bestand weiter abzubauen.

Okay, da kommen mit Kindern etc. also schon nich ein paar Ausgaben dazu. Ich finde es auch ggf. wichtig, das ganze von zwei Seiten zu beleuchten. Wie ist das denn mit deinem Mann? Hat er auch erspartes und Aktien oder Immos, ist er älter als du und geht dann ggf. in reguläre Rente senn du z.b. 60 wirst...?

Vielleicht magst du ja mal etwas dazu schreiben denn letztlich habt ihr im Alter ja zwei Renten aber seid die Kinder los...oder möchte ggf. auch dein Mann früher mit dem Arbeiten aufhören?

Ich finde es immer unglücklich, bei einer Partnerschaft nur einem der beiden Parts zu betrachten, letztlich sird das ja ohnehin in jrgendeiner Form miteinander verknüpft werden.

 

vg

Hallo MFZ73:

Auch dir vielen Dank für deine Rückmeldung. Was genau sollte ich prüfen?

Ich bin im Versorgungswerk der Steuerberater (Süddeutschland). Bei meinem Jobwechsel in 2022 habe ich mir die voraussichtliche Rente von dem Versicherungsmathematiker eingeholt. Gut 1.300 € pro Monat im Jahr 2041. Seit 2011 bin ich im Versorgungswerk. Es gab seither nur in 1 (!) Jahr eine Erhöhung des "Rentensteigerungsbetrags" von 43,00 € auf 43,75 €. Faktisch also kein Inflationsausgleich. So schmilzen die Anwartschaften. Ich bin davon ausgegangen, dass dies weitgehend so bleibt (keine Erhöhung der Rentenanwartschaften).

Die Verzinsung liegt aktuell bei 4%. Es ist allerdings nur ein kalkulatorischer Zinssatz, keine Garantie. Der Zinssatz kann für die Zukunft und rückwirkend geändert werden. Nach meiner Durchsicht der Jahresinfos liegen die tatsächlichen angegebenen Renditen der Kapitalanlagen schon lange unter 4%. Ich rechne jedes Jahr mit einer Reduzierung des Zinssatzes aus folgenden Gründen:

  • rechtlich vorgegebene konservative Anlagenpolitik: wenig Aktien, hoher Anteil an festverzinslichen Wertpapieren, Immobilienfonds (andere Aspekte bei Wohn-Hotel- u. gewerbliche Immobilien: sicher/rentabel/sozial?)
  • intransparente Kapitalanlagen: Infos dazu sind m.E. sehr intransparent, was bei mir kein großes Vertrauen weckt.
  • Kostenstruktur: Fonds von Allianz/LBBW etc. mit hohen Kosten (z.Bsp. Dachfonds), keine ETFs.
  • kein Steuerzuschuss, keine staatliche Auffanggarantie bei finanzieller Schieflage
  • freiberufler leben länger.

Dazu kommen weitere Nachteile:

  • die doppelte Krankenversicherung auf Renten aus dem Versorgungswerk. Der KVDR-Status ändert daran nichts.
  • circa 24% Abzug bei vorzeitigem Rentenbezug mit 63 Jahren (bei GRV nur: 14,4%).

Ich sehe für die gesetzliche Rentenversicherung aus verschiedenen Gründen eine bessere Zukunft. Deshalb habe ich in 2022 zurück in die GRV gewechselt. Zahle nur den Mindestbeitrag (Pflicht) von circa 150 €/Monat in das Versorgungswerk.

Ist aber in Privatiers Worten ausgedrückt eine Glaskugel.

Danke @frugi85 für deinen Kommentar bezüglich Glaskugel und dem Timing beim Investieren.
Die schlimmste Empfehlung ist nämlich nicht investiert zu sein.

Ich hatte kurz überlegt, mir die Mühe zu machen und "den Fall" mal in mein selbstgebautes Exceltool einzuhacken. Es berücksichtigt auch Steuern, Wertzuwachs von Depot, Immos etc.

Letztlich ist das aber denke ich eigentlich überflüssig. Die Immobilie war bereits vor 15 Jahren anteilig 300k wert - dann sind es nun sicher 400k. Dazu Depot und Cash macht min. 850k Vermögen zzgl. sehr wahrscheinlichen Wertzuwächse in Depot und Immobilie in den nächsten 10 Jahren und dann noch die 40K Auszahlung. Naja...da sind wir in 10 Jahren bei mindestens einer Million Vermögen nur auf einer (!) Seite der Partnerschaft. Bei weitergeführtem Sparplan gehts dann schon eher Richtung 1,5 Millionen. Dann sind es noch 3-5 Jahre bis zur Rente.

Die Frage lautet ja eigentlich nur: schaffe ich es, mit einem Vermögen von min. einer Million Euro, aber eher deutlich mehr, im Extremfall 5 Jahre lang bei rund 20K Ausgaben im Jahr zu überleben ohne arbeiten gehen zu müssen 😉 Klingt schon fast ironisch, oder? Aber son ist es nun mal. Statistisch gesehen gehört ihr mit eurem Vermögen bereits jetzt zu den Top 5% der Gesellschaft. Muss man auch erstmal schaffen und sich drüber klar werden 😉

Ich für meinen teil werde bereits aufhören, wenn ich eine Million im Depot habe. Das dürfte 2025 der Fall sein, dann werde ich 40. Ich habe aber keinerlei Zusatzversicherungen, nur 7 Rentenpunkte (und kann die auch erst 25 Jahre nach Fire einlösen), noch ne Frau ohne Einkommen die auch gefüttert werden muss, ebenso wie ggf. noch Kinder (die wir noch nicht haben, die aber geplant sind).

Unsere Situation ist sonst ähnlich - abgezahltes Wohnhaus mit 3 Einheiten, davon 2 vermietet und eine selbstbewohnt.
Und auch ich habe bis zu meiner Rente (in Form des Verkaufs eines weiteren MFH und Umschichtung in ETFs mit kleiner Ausschüttung) 5 Jahre Überbrückungszeit in der mein Depot durch gelegentliche Entnahme sicherlich nicht mehr stark anwachsen aber ggf. auch nicht einschrumpfen wird.

Ich denke, das ist sowohl bei dir @life , wie auch mir eine ziemlich sichere Nummer, beim Kollegen @muslime_frugi sowieso 😉

VG

Zitat von Muslime_Frugi am 18. März 2023, 15:21 Uhr

Danke @frugi85 für deinen Kommentar bezüglich Glaskugel und dem Timing beim Investieren.
Die schlimmste Empfehlung ist nämlich nicht investiert zu sein.

Danke @muslime_frugi, dass Du @frugi85 für seinen Kommentar gedankt hast. Danke an Euch alle! Vorher kannte ich den Zusammenhang gar nicht. Danke!

Ich mache jetzt erstmal Sommerpause und beschränke mich auf den Austausch mit @absprung_2020.

Warum bist du denn die letzten Tage wieder so schlecht gelaunt und explosiv @privatier - ist deine Frau wieder bei dir eingezogen?

Schade, @life , dass Sie als Steuerprofi nicht schon früher hier aufgeschlagen haben. Es wären ggf. einige Diskussionen effizienter abgelaufen. Wie wäre ein eigener, natürlich völlig unverbindlicher Steuerfragenpfad? Natürlich vollständig ohne Honorar oder allenfalls auf der fakultativen Riesling/Freibierebene. 🙂

Ansonsten hiermit auch Wasser in den Wein: Warum muss jemand Ihrer Qualifikation von Streuerberater bis Wirtschaftsprüfunfskanzlei bei der oben skizzierten Eigenreflektion im hiesigen Forum Unterstützung oder Austausch suchen? Inhaltlich, rechtlich, steuerlich, berechnungsseitig ja kaum, Geldanlage vielleicht, oder eben speziell auch die emotionale Bestätigung? Zu beiden zuletzt genannten Themen, insbesondere zu "Emotionalien" sind wir natürlich stark aufgestellt hier. So könnte das Geschäft auch aussehen: Steuerinfos gegen Emo-Stabilität! 🙂 In diesem Sinne auch von mir 'Grüß Gott' irgendwo hier entlang an der Südschiene wenn ich richtig verstanden habe hier oben irgendwo.

Und nun kurz noch inhaltlich, @life ,gestern auf der Invest in Stuttgart hat ein Vortragender eine Studie von Morningstar zitiert, dass eine Anlage als Einmalanlage allermeisten und langfristig gesehen nicht oder allenfalls marginal schlechter ist als eine Anlage, die auf mehrere Zeitpunkr verteilt erfolgt. Das liegt an der Diskrepanz, sowieso nur auf kurzen Zeitraum gesehen derlei Käufe zu verteilen (ich schätze mal 1 bis 3 Jahre) aber die Laufzeit dann ja in diesem Vergleich ein vielfaches des Zeitraums betrifft, ich sag mal 30-40 Jahre.

Unter diesem Aspekt sorgt ein Rückblick für Klarheit: schauen Sie mal den S+P500 an vor ca. 35 Jahren. Jeder der damaligen Kaufzeitpunkte war aus heutiger Sicht ein geniales Schnäppchen und in % betrachtet zum heutigen Stand allenfalls im zehntelprozentbereich pro Jahr besser oder schlechter. Scheu überwinden, kaufen, schlafen legen.

Oder nochmals anderer Tipp: Wenn man glaubt timen zu können, dann über Einzelaktienivest nachdenken. Hier Schwankungen ausnutzen zu können scheint dann erfolgversprechender,  da die eben mehr schwanken. Das ist aber nat. auch alles nur blanke Theorie!

Hallo @life, Glückwunsch zur guten und breiten Aufstellung! Bei den Ausgaben fehlen mir, falls ich nichts überlesen habe, die Kosten für Ausbildungszeiten der Kinder. Sind "schlimmstenfalls" zwei auswärts in teuren Städten Studierende ohne Bafög-Anspruch denkbar?

Der FIRE-Rechner hier ist wohl nur für wenige brauchbar, die keine nennenswerten Einkommen aus GRV, Immobilien etc. haben.

Zum Thema Zeitpunkt zum Investieren wurde schon viel gesagt, hier noch ein Artikel dazu: https://gerd-kommer.de/angst-vor-dem-allzeithoch/

Und wo wir schon beim Kommer sind, zum Thema Entsparrate / nur von Dividenden leben: https://gerd-kommer.de/kapitalverzehr-vermeiden/

Ich bin z.b. so einer da da wirklich etwas Pech hatte. Genau zum Jahreswechsel 21 auf 22 habe ich auf einen Schlag 70k in einen Welt ETF gesteckt, genau zum Allzeithoch. Durch kontinuierliches Weitersparen per Sparplan liege ich mit diesem ETF nun aber "nur noch" knapp 6% im Minus, bei mittlerweile 150k Invest, habe also mit meinen folgenden Sparplänen stets mit niedrigen Kursen nachgekauft und liegen mit meinem Durchschnitt nun 18% unterm ATH, habe so gesehen bereits wieder 10% herausgearbeitet und das bei denkbar ungünstigstem Timing. Im Endeffekt kostet mich das schlechte Timing vielleicht etwa ein Jahr Rendite. Aber @life hat ja bereits geschrieben, dass bei Kurstiefs Nachkäufe vom Cashpolster geplant sind, das ist ja auch okay so.

@thewanderer - guter Link, danke dafür, sowas habe ich schon öfter gesucht 😉

Zitat von Absprung_2020 am 18. März 2023, 16:51 Uhr

Und ... ,gestern auf der Invest in Stuttgart ...

Das heißt, wir waren gestern in derselben Messehalle und haben uns nicht mal ne halbe Stunde zum Ratschen/Gedankenaustausch getroffen   🙁

(z.B. bei der selbst mitgebrachten Brotzeit mittags - Cateringfutter zum Messepreis habe ich mir gespart)

Zum Thema @life :

Kalkuliere doch mal durch, wieviel Du monatlich bzw. jährlich zusätzlich zur Rente brauchst oder willst?
(mit den Rentenpunkten + Zusatzversorgung/was auch immer, die Du z.B. mit 50 oder 55 hast)

Dieses "Delta" sollte aus dem dann vorhandenen Vermögen mit einer Ertrags-/Dividendenabschöpfung von z.B. 3 % jährlich gedeckt sein!
(für 1 k€ monatlich = 12 k€ p.a.brauchst Du bei 3 % Entnahme also 400 k€ IN INFLATIONSSICHEREN SACHWERTEN)

Darüber hinaus vorhandenes Vermögen kannst Du ab dem Zeitpunkt des Privatier-werdens bis zum Rentenbeginn aufzehren - um damit die renten- UND erwerbseinkommenslosen Jahre zu überbrücken.

Hallo Life, entschuldige bitte, ich habe deine Zahlen nicht genau ausgewertet, wenn ich es richtig gelesen habe, brauchst du im Monat 1500 Euro und möchtest ab 60 mit einer Teilzeitstelle von max. 20 Wochenstunden arbeiten. Wieviel fehlt dir zu den 1500 Euro, wenn du ab sofort nur noch 20 Stunden arbeiten würdest? Wieviel Lebensqualität würdest du gewinnen, wenn du ab sofort nur noch 20 Stunden arbeitest?

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