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Raus aus dem Hamsterrad mit 50

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Erstmal danke für die Denkanstöße, die ich hier erhalten habe! Die letzten zwei Wochen haben wir uns zu vielen davon Gedanken gemacht. Der Osterurlaub war eine gute Gelegenheit dazu.

Meine Partnerin sieht wie schon geschrieben ja kein Problem darin, wenn ich nicht mehr arbeite. Sie legt aber Wert darauf, die "großen" Reisen weiterhin gemeinsam zu machen, wenn sie Urlaub hat. Weiterhin tendiert sie dazu, die Arbeit zu reduzieren und dann freitags frei zu haben. Das ist insgesamt relativ kostengünstig zu haben und würde finanziell auch für sie passen. Damit hätten wir dann schonmal viele lange Wochenenden, die teils mit Kurzreisen gefüllt werden können. Ich muss noch dazu sagen, dass wir wirklich in einer sehr guten Beziehung sind und keiner dem anderen etwas neidet. Insofern sehen wir da beide kein Problem, wenn ich die Zeit mit schönen Dingen verbringe, wenn sie im Amt arbeitet. Ob das für immer so bleibt, kann eh keiner vorhersehen, also wird der Plan leicht angepasst umgesetzt.

Zur weiteren Planung stehen in nächster Zeit aber noch ein paar Termine an. Zum einen habe meinen Kapitalbedarf nochmal genauer unter die Lupe genommen und komme zum Ergebnis, dass dieser mit der "neuen Freizeit" um ca. 20% höher liegen wird. Zudem sollte da noch ein Puffer eingebaut werden, damit bei schlecht laufendem Aktienmarkt nicht sofort Panik aufkommt. Die Aktienquote wird leicht reduziert und der sichere Anteil noch etwas erhöht.

Zudem habe ich in den kommenden Monaten insgesamt drei Termine. Einer mit meinem Steuerberater bzw. dessen Berater für Unternehmensnachfolge und einer mit einem Berater der Creditreform. Die sollen dazu dienen, herauszufinden, welcher Wert für meine teilweise lang laufenden und gut dotierten Beratungsverträge realistisch wären, wenn diese an Mitbewerber oder Geschäftspartner veräußert werden sollten. Ich bin mal gespannt, was dabei rauskommt... Der Berater der Creditreform hat für Firmen wie meine offensichtlich immer Interessenten...

Der dritte Termin bei einem guten Bekannten, der bei der Allianz tätig ist. Da könnte ich mir vorstellen, einen Teil meines Vermögens in Form einer Sofortrente anzulegen. Aktuell sind die Angebote nicht so berauschend aber der Garantiezins für solche Verträge soll in absehbarer Zeit angehoben werden. Dann könnte eine solche Schicht den sicheren Teil ergänzen um das Risiko der Langlebigkeit zu begrenzen.

Zu guter Letzt habe ich eine Anfrage bei der DRV gemacht, da die letzte Rentenmitteilung einige Jahr her ist. Mein aktueller Rentenanspruch liegt bei ca. 470 € und wird in den 17 Jahren bis zur Rente bei 2% Anpassung auf dann 660 € steigen. Auf jeden Fall mehr, als ich vermutet hatte...

Ich war also nicht untätig und bin an einigen Stellen weitergekommen. Mal schauen, ob ich den höheren Bedarf durch den Verkauf meiner Firma decken kann oder was sich sonst an Optionen auftut. Der Plan zum Ende des kommenden Jahres ins Privatierdasein zu wechseln steht jedenfall weiter.

Sonnige Grüße!

Zitat von Privatier_2025 am 6. April 2024, 12:17 Uhr

Erstmal danke für die Denkanstöße, die ich hier erhalten habe! Die letzten zwei Wochen haben wir uns zu vielen davon Gedanken gemacht. Der Osterurlaub war eine gute Gelegenheit dazu.

Meine Partnerin sieht wie schon geschrieben ja kein Problem darin, wenn ich nicht mehr arbeite. Sie legt aber Wert darauf, die "großen" Reisen weiterhin gemeinsam zu machen, wenn sie Urlaub hat. Weiterhin tendiert sie dazu, die Arbeit zu reduzieren und dann freitags frei zu haben. Das ist insgesamt relativ kostengünstig zu haben und würde finanziell auch für sie passen. Damit hätten wir dann schonmal viele lange Wochenenden, die teils mit Kurzreisen gefüllt werden können. Ich muss noch dazu sagen, dass wir wirklich in einer sehr guten Beziehung sind und keiner dem anderen etwas neidet. Insofern sehen wir da beide kein Problem, wenn ich die Zeit mit schönen Dingen verbringe, wenn sie im Amt arbeitet. Ob das für immer so bleibt, kann eh keiner vorhersehen, also wird der Plan leicht angepasst umgesetzt.

Du bist jetzt 50. Ich habe Dich oben mal gefragt, wie alt Deine Partnerin ist. Leider ist darauf keine Antwort bekommen. Ich halte es schon für eine berechtigte Frage, wie lang Du vermultlich allein als Privatier Herr über Deine Zeit bist, bevor Du gemeinsam mit Deiner Partnerin ohne Rücksicht auf Urlaubsgenehmigungen verreisen kann. Du mußt es mir nicht schreiben, aber Du solltest es ins Kalkül ziehen.

Mein Nachbar ist Rentner, aber nach wie vor hängt er an den Schulferien, weil seine Frau noch etliche Jahre schulpflichtig sein wird.

Angenommen, Deine Partnerin ist jetzt 45, dann hat sie noch 22 Jahre Berufstätigkeit vor sich. Sie ist zeitlich frei, wenn Du 72 bist (Es sei denn, sie geht früher, was bei Beamten schwieriger ist als bei anderen Leuten, dafür ist die Pension aber auch deutlich höher als eine Rente eines vergleichbaren Angestellten).

Zur weiteren Planung stehen in nächster Zeit aber noch ein paar Termine an. Zum einen habe meinen Kapitalbedarf nochmal genauer unter die Lupe genommen und komme zum Ergebnis, dass dieser mit der "neuen Freizeit" um ca. 20% höher liegen wird. Zudem sollte da noch ein Puffer eingebaut werden, damit bei schlecht laufendem Aktienmarkt nicht sofort Panik aufkommt. Die Aktienquote wird leicht reduziert und der sichere Anteil noch etwas erhöht.

Selbst Unternehmer stehen in diesem Land anlagemäßig auf Ultrasicherheit. Da kann uns Deutschen dann ja nichts passieren. Anlagehorizont 40 Jahre (Endalter 90, das ist nicht reichlich). Wenn in diesen kommenden 40 Jahren an der Börse irgendwas passiert (was ich fast als sicher bezeichnen würde!), hast Du ja keinerlei Chance, daß sich die Aktien wieder erholen, nicht?

Allerdings muß ich sagen, daß ich in Deiner Vermögensaufstellung nichts irgendwie Rentenmäßiges gefunden habe. Der Kolumnist der FAZ und Finanzberater Volker Looman (gerade selbst in Rente gegangen!) hat da immer anders gerechnet: Der hat die regelmäßigen Zahlungen z.B. einer gesetzlichen Rente immer zumindest überschlagen. Eine Rente läuft üblicherweise vom 65. Lebensjahr um die 20 Jahre, also 240 Monate. Eine Rentenzahlung von 2000 € entspricht also einem Vermögen von 240 x 2000 = 480 T€. Du hast einen solchen Rentenanspruch nicht und planst dazu einen längeren Ruhestand von 40 Jahren. Somit entspricht eine monatliche Zahlung von 2000 € jetzt bis zu Deinem Lebensende mit 90 ganz zärtlich berechnet einem Vermögen von 1 Million.

Das hast Du, mehr aber auch nicht. Das Haus beschert Dir vermutlich noch eine längere Zeit ein mietarmes Wohnen, aber nicht auf Sicht von 40 Jahren.

Wenn Du schreibst, Du habest 25 kg Gold und Silber, so ist das vage, denn 25 kg Gold wäre eine Menge Geld, 25 kg Silber angesichts der obigen Zahlen aber ein durchaus übersichtliches Vermögen - wenn man an die lange Zeit denkt, in der Du davon leben willst.

Der Beitragsspartarif der Krankenkasse, den Du oben erwähnst, macht für Dich als Privatier keinen Sinn. Er ist eine tolle Sache für den Angestellten, weil nämlich der Arbeitgeber die Hälfte der Zahlung steuerfrei drauflegt. Bei Dir ist es linke Tasche - rechte Tasche.

Der dritte Termin bei einem guten Bekannten, der bei der Allianz tätig ist. Da könnte ich mir vorstellen, einen Teil meines Vermögens in Form einer Sofortrente anzulegen. Aktuell sind die Angebote nicht so berauschend aber der Garantiezins für solche Verträge soll in absehbarer Zeit angehoben werden. Dann könnte eine solche Schicht den sicheren Teil ergänzen um das Risiko der Langlebigkeit zu begrenzen.

Jeder Finanzprodukteverkäufer will nur Dein Bestes. Es ist die Frage, ob Du ihm Dein Bestes geben willst oder es lieber selber für Dich verbrauchen.

Ja, eine "Sofortrente" deckt das Langlebigkeitsrisiko ab. Dazu kalkuliert sie so: Sie nimmt die amtliche Sterbetafel, die sagt: Ein 50jähriger Mann wird im Durchschnitt 83 Jahre alt, eine 50jährige Frau wird 88. Ich bin nicht auf dem neuesten Stand, ich habe nicht präsent, ob bei Sofortrentenverträgen Bisex-Verträge noch zulässig sind. Nehmen wir mal den nachteiligen Fall an, daß man Dir die 88 Jahre Lebenserwartung einer Frau zugute- (oder zuschlechte-)hält. Die Versicherung ist verpflichtet, zu ihrer Sicherheit darauf eine Marge von 5 Jahren draufzuschlagen. Die Versicherung rechnet also die Sofortrente als Auszahlplan mit Zielalter 93. Allenfalls für die Zeit danach kommt eine Versicherungslösung zum Tragen. Das wichtigste habe ich natürlich noch nicht genannt: Die Provision für den Finanzprodukteverkäufer.

Laß es Dir ausrechnen! Du wirst enttäuscht sein, wie gering die monatliche Zahlung ist, die Du für die Hingabe eines nennenswerten Teils Deines Vermögens zu erwarten hättest. Du wirst vermutlich 85 Jahre werden, bis Du rein nominal das Geld zurückbekommst, was Du heute dem Finanzbetrieb übereignest - und Steuern zahlst Du für die Auszahlung Deines eigenen Vermögens auch noch, gleich von Anfang ist 28% der Auszahlung als "Ertragsanteil" steuerpflichtig. Das bekommst Du mit einer privaten Investition erheblich günstiger hin.

Es ist keine schlechte Idee, Deine starke Hand mit einem stabilen Verband zu umwickeln, bevor Du den offenbar unvermeidlichen Termin mit Deinem Finanzprodukteverkäufer wahrnimmst. Dessen Überredungskraft ist der Normalmensch nicht gewachsen, was er Dir sagt, wird Dir so süß erscheinen, daß Du spontan zum Füller greifen und unterschreiben willst. Diesen Spontankauf gilt es zu vermeiden, ein Verband könnte dabei helfen.

Zu guter Letzt habe ich eine Anfrage bei der DRV gemacht, da die letzte Rentenmitteilung einige Jahr her ist. Mein aktueller Rentenanspruch liegt bei ca. 470 € und wird in den 17 Jahren bis zur Rente bei 2% Anpassung auf dann 660 € steigen. Auf jeden Fall mehr, als ich vermutet hatte...

Ich war also nicht untätig und bin an einigen Stellen weitergekommen. Mal schauen, ob ich den höheren Bedarf durch den Verkauf meiner Firma decken kann oder was sich sonst an Optionen auftut. Der Plan zum Ende des kommenden Jahres ins Privatierdasein zu wechseln steht jedenfall weiter.

Ende 2025 ist ja noch ein Weilchen hin!

Zitat von Privatier_2025 am 20. März 2024, 12:57 Uhr

Hallo zusammen!

Ich überlege schon länger, das Ziel Privatier zu verwirklichen. Die guten Verdienstmöglichkeiten der letzten Jahre lassen das Ziel nun für 2025 realistisch erscheinen. Da viele Augen mehr sehen als vier (meine Partnerin steht mir mit Rat und Tat zur Seite), wollte ich die Situation hier mal darstellen und hoffe auf Feedback. Vielleicht übersehen wir ja auch relevante Bereiche.

Kurz zu mir: Ende nächsten Jahres steht der 50. an, seit 20 Jahren glücklich in einer Beziehung aber nicht verheiratet, keine Kinder. Wir leben im abbezahlten Reihenhaus in einer Kleinstadt in Norddeutschland. Speziell in den letzten 10 Jahren konnte ich selbständig in der IT-Beratung gutes Geld verdienen. Allerdings bringt der Job auch viel Arbeit, Fahrerei und Stress mit sich. Das möchte ich so nicht mehr, muss also entweder reduzieren oder ganz aussteigen. Ausgaben halten sich in Grenzen, da wir beide sparsam sind. Meine Sparrate lag in den letzten Jahren immer zwischen 50 und teilweise 100%, da meine Anlagen teilweise ausschütten und ich meine Ausgaben damit oft schon decken konnte. Meine Partnerin arbeitet im öffentlichen Dienst und würde ihre Stunden reduzieren, damit wir mehr Zeit für Freunde, Familie und Reisen haben. Aktuell bin ich privat krankenversichert und möchte das auch bleiben, da mir die Leistungen zusagen.

Kapitalanlagen:
700k Aktien (Einzelwerte und ETF, Benchmark FTSE All-World, überwiegend ausschüttend)
200k Anleihen (Staats- und Unternehmensanleihen in EUR, überwiegend in ETF, ausschüttend)
100k Festgeld (letztes Jahr angelegt, 4,25% bis 2033)

300k Immobilie, Reihenhaus Bj. 2005, guter Zustand

25k Rücklagen, Tagesgeld für besondere Ausgaben
25k physiches Gold und Silber (vor Jahren mal geerbt, liegt halt so rum und steigt im Wert...)

Ich führe schon seit jeher Haushaltsbuch. Meine Ausgaben im letzten Jahr lagen bei ca. 2k pro Monat komplett, also inkl. Haus, Urlaub, PKV, Auto usw. Trotz des guten Verdienstes habe ich mein Leben halt nicht wirklich geändert und fahre z.B. immer noch einen Golf 5. Ich bin so halt glücklich und sehe keinen Grund, mehr Geld auszugeben. Wenn wird dann mehr Zeit für Reisen usw. haben, wird sich das aber nicht vermeiden lassen.

Durch die Kapitalanlagen kamen im letzten Jahr ca. 20k netto rein, sodass ich meine Ausgaben davon in einigen Monaten schon decken konnte. Bis zum nächsten Jahr werden alle Einnahmen in die Aktien-ETF wandern. Der Anteil wird also nochmal um 100-150k wachsen. Zudem ist mein persönlicher Steuersatz nach dem Ausstieg niedriger und nach meiner Berechnung bekomme ich nochmal ein paar tausend EUR durch die Steuererklärung zurück.

Da ich die meiste Zeit meines Lebens selbständig war, habe ich nur einen geringen Rentenanspruch. Aktuell wurde dieser mit ca. 350€ pro Monat ab 67 angegeben. Die machen den Braten also nicht fett.

Grundsätzlich würde ich neben Ausschüttungen auch von Entnahmen leben wollen. Da ich keine eigenen Kinder habe und auch keine mehr erwarte, muss nichts zum vererben übrig bleiben.

Wenn ich das alles so durchdenke, fällt mir kein Grund ein, weiter zu arbeiten. Mich macht die Arbeit auch nicht mehr glücklich. Bis vor ein paar Jahren hat sie das noch getan, aber jetzt ist sie nur noch etwas, das ich mache muss.

So, genug geschrieben fürs erste. Meinungen, Rückfragen, Kritik und sonstiges Feedback gerne.

Sonnige Grüße!

Wow ich habe mir den ganzen Beitrag gerade durchgelesen und mich gefragt ob @privatier eine 180 Grad Wende gemacht hat und zum Sonnenschein geworden ist, bis ich das 2025 hinten gelesen habe 😛

Viel Erfolg, die Voraussetzungen sind m.M.n. rosig und an deiner Stelle wäre ich schon lang in Phuket oder Mauritius und würde das Leben genießen.

Ich gedreht wieso weshalb warum?

Ich habe Dich oben mal gefragt, wie alt Deine Partnerin ist. Leider ist darauf keine Antwort bekommen.

Sorry, überlesen. Sie ist 2 Jahre jünger als ich. Bis zu ihrer Pension sind wir für Fernreisen also fremdbestimmt. Das ist aber nunmal so und ich hätte auch gar nicht vor, solche Reisen ohne sie zu machen.

Allerdings muß ich sagen, daß ich in Deiner Vermögensaufstellung nichts irgendwie Rentenmäßiges gefunden habe.

Ich schon. Es sind zwar nur etwas über 12 Rentenpunkte aber immerhin mehr als nichts. Die resultierende Rente hatte ich angegeben.

Wenn Du schreibst, Du habest 25 kg Gold und Silber

Habe ich nicht, sondern 25k. Insgesamt sind es es ca. 10 Unzen Gold und ein bissl Silber.

Laß es Dir ausrechnen! Du wirst enttäuscht sein

Das fürchte ich auch. Die Zahlen die bei Onlinevergleichen rauskommen sind auf jeden Fall enttäuschend und für eine Garantierendite von 0,5% brauche ich kein solches Instrument. Es ist aber ein guter Bekannter und er will mich gern mal beraten. Große Hoffnung habe ich da nicht...

Viel Erfolg, die Voraussetzungen sind m.M.n. rosig und an deiner Stelle wäre ich schon lang in Phuket oder Mauritius und würde das Leben genießen.

Das habe ich von einem Freund, der auf den Kanaren lebt auch schon gehört. Der fragt sich, wann ich denn nun endlich in seine Finca übersiedle...

Ich gedreht wieso weshalb warum?

Hehe. Der Name Privatier_ mit irgendeiner Jahreszahl ist echt knifflig 😉

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