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Pflege

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Noch ein Wort zur Pflegeversicherung:  man bekommt bei Pflegestufe 2:  316€. Bzw 770€ für ambulante Dienste, das sind pro Woche ca. 5 Std. Unterstützung.  Damit kann man nicht annähernd eine vernünftige Betreuung sicherstellen.

Hi, Take Two,

was mir sehr geholfen hat waren die Tips meines Onkels. Der hat schon drei alte Menschen begleitet. Als Vorsorgebevollmächtiger und auch als  Betreuer. Versuche mit Gleichgesinnten und Betroffenen zu reden. Vielleicht gibt's auch ein gutes Form. Es gibt Sachen die eigentlich zu groß sind für einen, dann braucht man Hilfe. Irgendwann auch professionelle. So hat mir in den letzten Wochen meiner Mutter die örtliche palliative Beratung sehr geholfen.

Vielleicht schreibst du noch, wie der jetzige Stand ist. Bezüglich Pflegegrad, Mobilität, geistig und was dir sonst noch einfällt. Und was dir finanzell möglich erscheint.

Aber zu den Tips meines Onkels:

Handle zeitnah. Gut, wenn eine Situation stabil bleibt. Doch manchmal verschechtert sich alles schnell. Rechne damit. Verbesserungen und Wunder sind hingegen selten.

Kümmere dich um die Vollmachten. Vorsorgevollmacht (evt. beglaubigt), Patientenverfügung, Bankvollmacht

Veränderungen ergeben sich am unkompliziertesten, wenn der Leidensdruck des Betroffenen groß genug ist. Man verbraucht nur Energie, wenn man versucht vorzugreifen, oder gegen den Willen des Betroffenen arbeitet.

So wollte mein Vater noch bis zum Sommer, daß ich sein Auto richten lasse, daß nicht mehr angesprungen ist. Dafür habe ich immer eine Ausrede gefunden.  Er hatte noch große Pläne die schwäbische Verwandtschaft mit den Auto zu besuchen. Jetzt habe ich seine Papiere und die Autoschlüssel, was OK für ihn ist. Und von seinen Plänen erzählt er mir auch nichts mehr. Das Thema Autofahren hat sich ohne Drama erledigt.

Jede Situation ist individuell und besonders. Lass dir von niemandem erzählen, wie du was zu machen hast. Hör dir alles an. Aber lass die Besserwisser wissen, daß du der Entscheider bist. (Vorausgesetzt, deine Mutter will das - Vorsorgevollmacht?)

Wie man die Schäden an sich selbst minimiert weiß ich nicht. Das mit dem schlechten Schlaf kenne ich auch. Man stumpft zwar ab, doch hinterlässt diese Art der Belastung spuren. Der Berater vom Krankenhaus sagt mir: Ich solle fast alles, auch mental an Pflegerin, deren Chefin und den ambulanten Pflegedienst übertragen. Das alles sind Profis und die bekommen Geld dafür. Aber so einfach ist es nun auch wieder nicht.

Vielen Dank für die guten Inputs:  Du hast einen guten Punkt gebracht, der Leidensdruck ist nicht da, in ihrem Universum kommt sie prima klar, Selbstbild/Fremdbild??

Finanziell:  Rente eher überschaubar mit ca. 1600€,  Sparguthaben 80k.
Das Kapital steckt in Haus und Grundstücken, was zu verkaufen würde die nie zustimmen,

Wenn ich so recht darüber nachdenke, sie würde überhaupt nichts zustimmen, was Geld kostet - Geiz!

Das ist wohl so der springende Punkt.   Endlosgrübelschleife!!

Diagnosen: Pflegegrad 2, fortschreitende Augenerkrankung, Sehfähigkeit <20%, hört sehr schlecht, trinkt zu wenig, Gangunsicherheit…..

Vollmacht und Patientenverfügung vorhanden,  sie ist aber nicht dement (vielleicht im Anfangsstadium?),  die gegen ihren Willen zu benutzen - eher nicht.

 

 

Da bei dir vieles ganz anders, kaum vergleichbar mit meiner Situation, ist, fällt es mir schwer etwas dazu zu schreiben. Auch ich fand die Sache mit dem "Leidensdruck" sehr erhellend. Vielleicht fällt mir ja noch was schlaues ein. Wünsche dir erstmal alles Gute!

@taketo

Zuletzt einen ehemaligen MTB Kumpel zufällig getroffen, leider nur für 3 min. Der hat jetzt seinen Job komplett gekündigt und pflegt seine Mutter rund um die Uhr. Sagt, max. 1 h kann er sie mal alleine lassen. Bekommt dafür vom Amt knapp 3000€/mon, was sein Gehalt ca. aufwiegen würde. Er tut das, weil das erstens absehbar ist zeitlich, sowie es eben seine Mutter ist. Auch ein temporärer Lebensentwurf.

Hallo Absprung,   Vielen Dank für die Info,  frage mich, was er meint mit 3000€ vom Amt?  Hat er sich arbeitslos gemeldet?
Pflegegeld gibt’s maximal 946€ bei Pflegestufe 5 + 125€ Entlastungsirgendwas.
Oder meint er ersparte Heimkosten?  Das kommt am ehesten hin mit 3000€.

3000€ für tatsächliche 24/7 Pflege ist nicht viel.  Hut ab, dass er das macht und wohl seinen Job dafür aufgegeben hat.

Ich krieg gar kein Geld,  habe Pflegesachleistung gewählt, da kommt 2x die Woche ein ambulanter Dienst und 2x die Woche geht sie zur Tagespflege.

Bei mir hat sich die Lage wieder etwas entspannt, der Winter ist vorbei, jetzt können wir wieder auf die Terrasse und in den Garten, die Mama ist mental besser drauf und auch körperlich fitter durch diese (wenn auch minimale) Bewegung.  Ihr Problem, sie ist fast blind und hört sehr schlecht.
Meine Pflegeteilzeit  (3 Tage Woche) läuft Ende Mai aus, verbale Zusage von HR für Verlängerung hab ich bekommen.
Mein Teilzeit Gehalt reicht dicke, dadurch, dass ich kaum weg kann und viel Zeit bei der Mama verbringen kann ich quasi kaum Geld ausgeben.  Das Depot entwickelt sich ebenso recht erfreulich.

Wie es weitergeht weis ich nicht, also weiterhin auf Sicht fahren.

Sorry, wegen der unklaren Aussage, die er mir so nur kurz zurief. Aber Fakt ist, der bekommt definitiv Geld für die Pflege und er und auch seine Mutter leben davon. Wie auch immer, es kommen immer wieder bessere Zeiten. Respekt für jegliche Eigenleistungen bei diesem Thema.

Bin seit über 20 Jahren im Thema. Vom "Amt" gibt es gar nichts. Vielleicht bekommt seine Mutter Rente + Pflegegeld und davon leben sie, oder er bezieht zusätzlich  ALG1. Es ist, wie es TakeTwo beschreibt: Man bekommt Pflegegeld, je nach Pflegegrad (früher Pflegestufen). Es gibt ein paar zusätzliche Ergänzungen wie Verhinderungspflege, Entlastungsbetrag usw., das ist aber überschaubar.

Leben kann man davon definitiv nicht.

Ersparte Heimkosten von 3.000 € ... vielleicht in Sachsen - Anhalt. In BW liegt der Eigenanteil in Pflegeheimen mittlerweile (2024)  bei 3.500 - 4.000 € pro Monat, Tendenz steigend...

Hallo Steffen,

das stimmt mit dem Eigenanteil.  Allerdings zahlt seit diesem Jahr die Pflegekasse einen höheren und jährlich steigenden Anteil an den reinen Pflegekosten, die ca. 2\3 des Eigenanteils ausmachen:

Jahr 1: 15%
Jahr 2: 30%
Jahr 3: 50%
Jahr 4: 75%

Kostendeckend ist es dann immer noch nicht,  zumal es jedes Jahr teuerer wird und damit diese Zuzahlungen teilweise wieder aufgefressen werden.

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