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Passiv (Fonds) oder aktiv (Einzelaktien)?

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Hier würde ich gerne einige grundlegende Artikel zum Thema sammeln. Bitte keine persönlichen Erfahrungsberichte (die haben eine eigene Abteilung im Forum), die in meinen Augen sowieso nie wirklich vollständig sind ("habe Lehrgeld gezahlt" wird meist nicht konkret in € beziffert, man macht sich selbst was vor).

Hier bitte gute Grundsatzartikel verlinken. Und zwar pro passiv (da wird von mir einiges kommen 😉 ) und auch pro aktiv. Einem guten Argument folge ich gerne, meine derzeitige Meinung ist nicht in Stein gemeißelt.

Ich fang jetzt mal an mit pro passiv:

Mr. Market. Im Grundsatz sagt er, man kann sich als normaler Anleger ein echtes Edge (einen Vorteil gegenüber dem Markt) nicht durch fundamentale Bewertung einer Firma herausarbeiten kann, es sei denn man ist selbst Insider. Man kann eine Überrendite erzielen durch technische Analyse (Charts etc.). Er fasst es hier https://www.mr-market.de/investieren-ist-so-einfach-aber/ zusammen.

Und hier kürzlich:  (Sorry, ich schaffe es nicht, die Grafik hier in den Text zu kriegen, sie  hängt unten an.)

Gerd Kommer. Ich kenne sein Buch nicht, lese nur sein Blog. https://www.gerd-kommer-invest.de/warum-aktives-investieren-schlecht-funktioniert/

Der Finanzwesir: https://www.finanzwesir.com/blog/einzelaktien-statt-etf-geldanlage

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Hi Christine

super dass du das spannende Thema hier nochmal aufgreifst. Hoffe es bleibt auf der Sachebene ohne die üblichen Emotionen oder "gefühlten" Gewinne 😉

hier ein Streitgespräch zwischen Kommer / Röhl.

https://finanzrocker.net/index-oder-einzelaktie-gerd-kommer-vs-christian-w-roehl-der-finanzwesir-rockt-70/

Danke für den Link.

Es ist ein Podcast, ich höre sowas nicht - lese bevorzugt. Kannst Du es zusammenfassen bzw. auf die Hauptargumente beider Seiten herunterbrechen?

Tag zusammen.

Leider habe ich keinen link aber eine einfache grundlegende Überlegung zum Thema. Fernab jeglicher Renditeüberlegung.

1. Pro passiv: ich lebe mein Leben, konzentriere mich auf meine Hobbies, der Sparplan wird automatisch monatlich bedient, fertig.

2. Pro aktiv: um in Einzelaktien zu investieren, werde ich mich intensiver mit dem Gesamtmarkt, der Branche, und dem einzelnen Unternehmen beschäftigen müssen. Kennzahlen, Bilanz, technische Analyse werden folgen. Ich werde anfangen Bücher zu lesen, mich für neue Dinge interessieren. Ökonomie, Geldpolitik, Währungshistorie, Geopolitik. Kostolani hat mal gesagt, ich lese keine Zeitung, ich gehe zur Börse. Im besten Fall entwickelt sich aus dem Interesse ein grundlegenderes Verständnis von Wirtschaft. Es verändert definitiv das Denken und vielleicht auch Überzeugungen. Vielleicht eröffnen sich dadurch auch neue Möglichkeiten.

Führt der ganze Aufwand zu einer Überrendite? Beliebtes Thema, war aber nicht meine Intention.

Einfache Frage, welcher Typ bin ich? Vielleicht nimmt man sich zwischen der Lektüre von Kommer und Konsorten einfach mal die Zeit darüber nachzudenken.

Wie gesagt kein Grundsatzartikel, lediglich eine Grundsatzüberlegung meinerseits, hoffe trotzdem das es hier rein passt.

Grüße Trenchtownrocker

Hallo Trenchtownrocker,

diese Grundsatzüberlegung ist sicherlich richtig. Bei 1. kannst Du Deine Zeit ja ebenso verwenden, um Neues zu erforschen und zu lernen. Manch ein Privatier hat sich neue Fähigkeiten angeeignet und sogar nochmal mit einem zweiten Beruf durchgestartet oder eben ein Hobby zur Meisterschaft gebracht.

Erkenne Dich selbst ist immer gut. Oft kommt das aber erst in höheren Depotregionen raus. Mit 10.000 € Depotvolumen kann man noch gelassen bleiben, wenn Corona die Börse einknicken lässt. Bei 250.000 € ist das ein anderer Schuh.

Ich sage bei Punkt 2 halt: Es steht mir gut an, bescheiden zu bleiben und mich nicht für besser als die übergroße Mehrzahl der Marktteilnehmer zu halten. Klar: Ich kann mit Verkaufslimits arbeiten und bei einem Absturz fein raus sein. Das ist keine Kunst. Aber dann zur richtigen Zeit wieder einsteigen, das ist die große Kunst. Und die traue ich mir nicht zu.

Nimm doch das Beispiel Grenke. Angenommen, ich hätte mich mit den Zahlen von Grenke im Rahmen meiner Möglichkeiten beschäftigt. Die wären definitiv nicht so intensiv gewesen wie die von Fraser Perring. Also hätte ich per nachgezogenem Stop Loss verkauft und mir zunächst mal auf die Schulter geklopft (wofür?). Und nun? Wann wäre ich mir sicher, dass der Markt wieder dreht? Oder dass es nicht nur die tote Katze ist, wenn die Kurve dreht? Also ich würde es mir nicht zutrauen, zu wissen, was mit diesem Unternehmen weiter passiert UND was der Markt darüber denkt. Na gut, dann nehm ich halt ein anderes Unternehmen. Mein ganzes angelesenes Wissen über Grenke ist halt dann nutzlos. Muss ich mich ins nächste Unternehmen reingraben. Kann ich das so intensiv wie Fraser Perring oder ein anderer?

Zitat von Christine am 18. September 2020, 9:55 Uhr

Mit 10.000 € Depotvolumen kann man noch gelassen bleiben, wenn Corona die Börse einknicken lässt. Bei 250.000 € ist das ein anderer Schuh.

Bei 4% Dividendenrendite sind mir 250k auch lieber als 10k.

Irgendwann muß man aufhören in Geld zu rechnen, sondern in Prozent.
Wenn man nicht gerade das Kapital gewinnt/erbt, gewöhnt man sich mit dem steigendem Depot an die größeren Schuhe. 😉

 

»In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.« »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.« »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.« Buffett
Zitat von Christine am 18. September 2020, 9:55 Uhr

Nimm doch das Beispiel Grenke.

Grenke war schon längere Zeit, fundamental kein Schnäppchen mehr und somit die Dividendenrendite bescheiden.

Aber Prinzipiell gebe ich dir Recht, wenn man so einen Wert hat, macht das keinen Spaß.

»In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.« »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.« »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.« Buffett
Zitat von Christine am 17. September 2020, 18:03 Uhr

Es ist ein Podcast, ich höre sowas nicht - lese bevorzugt. Kannst Du es zusammenfassen bzw. auf die Hauptargumente beider Seiten herunterbrechen?

Puh, ist bei mir auch schon ein paar Tage her dass ich den Podcast gehört habe.

Zusammengefasst kann man sagen, dass beide sehr nah beisamen liegen. Sprich wenig hin- und her. Kein Stop Loss und all das Zeugs. Das ist viel wesentlicher als die Frage ob aktiv oder Passiv.

Wenn du gerne liest, in meinem Link oben sind auch je eine Buchempfehlung von Kommer und Röhl dabei.

Hallo Christine,

Klar, kann man unabhängig davon seine Zeit nutzen. Das war nicht wertend gemeint. Ich drehe die Argumentation, um den Gedanken zu verdeutlichen.

 

Ich habe Arbeitskollegen, die arbeiten wahnsinnig viel. Die freie Zeit ist knapp und wertvoll, und es bleibt kaum Zeit für Partnerschaft. Aber sie besparen automatisiert nen World Etf. Für was anderes bliebe im Moment gar keine Zeit. Für sie wäre aktives Investieren schwierig bis unmöglich.

Genauso kenne ich Leute die ihre Zeit lieber für Beziehungen zu anderen Menschen einsetzen oder mit ihren Kindern spielen. Eigentlich der frugale Gedanke wie ich ihn aus Oli's Beiträgen rauslese. Perfekt.

Wer sich für Einzelaktien entscheidet, wird dafür mehr Zeit in Anspruch nehmen müssen. Es kommt jetzt halt darauf an wie du diese Zeit bewertest. Wenn du dich da "eingraben MUSST" klingt das eher nach Arbeit, was es ja auch ist. Einfache Frage ist es lästig oder machts dir Spass.

Von der anderen Seite her betrachtet heisst aktives investieren ja auch so, weil du dich aktiv nach Investitionsmöglichkeiten umschaust.

Bei mir wars halt einfach so dass sich durch das "tun" erst das Interesse dafür entwickelt hat. Eins fürt zum anderen. Ich lese momentan zum Beispiel gerne  über Developer/Entwicklungsprojekte in die ich investieren könnte. Wär ich  nicht drauf gekommen, wenn ich nicht durch aktives Suchen darauf gestossen wär. Ich hatte im letzten Jahr die Gelegenheit mich mit einigen Boardmembern von kleineren Unternehmen, von denen ich shares halte, zu unterhalten, auch mit nem Firmengründer der aus fast nix was aufgebaut hat. Das erweitert auch die eigene Sichtweise, ausserhalb des eigenen Lebens. Klar geht vielleicht auch ohne dass du direkt "skin in the game" hast.  Bei mir wars eben so.

Ich hoffe es wurde jetzt etwas klarer, was ich meinte. Und bei der Analyse sollte man jegliche emotionale Wertung raushalten. Beide Wege sind doch ok. Am Ende MUSS es ja auch keine "entweder oder" Entscheidung sein.

Vielleicht noch kurz zur von dir angesprochenen Frage bzgl. Kaufen / Verkaufen. Ich bin ein grosser Freund des Keep it simple. Handle Chartmarken, nicht deine Emotionen.

 

Viele Grüsse, Trench

@Christine

Hier wollten Sie doch “so einiges“ bringen gegen aktives Anlegen. Fehlt es doch an Argumenten, gell?

 

Zitat von Absprung_2020 am 21. Oktober 2020, 12:15 Uhr

Hier wollten Sie doch “so einiges“ bringen gegen aktives Anlegen. Fehlt es doch an Argumenten, gell?

Wieso so hämisch?

Nein, es fehlt nicht an Argumenten. Ich bin immer noch auf der Suche nach einem super Beitrag, den ich leider nicht gebookmarkt habe. Momentan habe ich wenig Zeit bzw. kann auch nicht lange sitzen (Rückenprobleme). Ich werde weiter Links posten und freue mich, wenn auch andere dazu beitragen (ja, auch für die "Gegenseite").

Häme ist mir fremd, ich nennen das eher Süffisanz.

Übrigens: Links zu irgendwelchen Leute die gerne gelesen werden wollen und damit ihr Geld vedienen sind mir grundsätzlich suspekt. Bei Finanzthemen am allermeisten. Es gilt: Wir denken selber nach, und erst wenn wir damit nicht weiterkommen schauen wir mal wie die anderen das so sehen.

Somit: Pro Einzelaktien

Aktien machen Spaß: Man kann sich so ein bisschen als Unternehmer fühlen und "seine" Firma beobachten per Medien oder Produkte im Alltag wiedererkennen und unterstützen, oder sich freuen wenn jemand anderes Produkte "meine Firma" im Einkaufswagen liegen hat.

Bei Einzelaktien bekomme ich (enstprechende Auswahl vorausgesetzt) oft steigende Dividenden.

Ich werde zu Hauptversammlungen eingeladen, kann mich dort mit Gleichgesonnnene austauschen und als Naturaldividende Häppchen essen und wenn ich z.B. Lindt Aktionär bin (aber nur bei der WKN 859568) sogar jedes Jahr einen Schokoladen-Geschenkkorb im Wert von mehreren hundert € mit nach Hause nehmen.

Ich kann individuell meine Titel aussuchen und dort gezielt investieren. Firmen mit schlechter Firmenpolitik oder auch unpassender Produktlinie kann ich aussortieren,  z.B. Waffen, Öl, Tabak, Banken...je nach Neigung.

Ich habe keinerlei versteckte Kosten und muss mich hier gar nicht einlesen oder drum kümmern.

Ich habe keinerlei Risiko bei Sitzverlegung o.ä., da Vorab-Veröffentlichungspflichten sind strenger als bei Fonds.

Ich habe sehr verschieden Titel im Depot uund kann mich intensiver mit meinen Aktienbeschäftigen identifizieren und habe ein besseres standing bei Krisen. Ein paar sind immer deutlich besser als der Durchschnitt des Gesamtdepots.

In der Entspaarphase oder wennn ich Liquidität benötige kann ich individueller verkaufen, also die die besser gelaufen sind abbauen, und habe keine Durchschnittsbewertung aller Titel wie bei ETFs. Das kann die Rendite gesamthaft verbessern.

Ich kann Titel diverser Währungsräume gezielter und individuell auswählen.

Ich gehe nunmehr davon aus, dass Sie nach dieser Liste Ihre ETFs verkaufen und sich Einzeltiteln zuwenden. 🙂

Zitat von Absprung_2020 am 24. Oktober 2020, 10:16 Uhr

Häme ist mir fremd, ich nennen das eher Süffisanz.

Okay, wenn Du das so offen zugibst ... (Süffisanz ist kein Charakterzug, auf den ich stolz wäre.)

Übrigens: Links zu irgendwelchen Leute die gerne gelesen werden wollen und damit ihr Geld vedienen sind mir grundsätzlich suspekt. Bei Finanzthemen am allermeisten. Es gilt: Wir denken selber nach, und erst wenn wir damit nicht weiterkommen schauen wir mal wie die anderen das so sehen.

Ich lese viele Blogs und Bücher (keine Zeitschriften) und bilde mir aufgrund der dort gefundenen Argumente dann eine Meinung. Gelegentlich überzeugt mich auch jemand! Dann passe ich meine Meinung den neuen Erkenntnissen an. Und wenn jemand einen Punkt argumentativ richtig gut erklärt, dann verlinke ich das gerne. Ich lese seltenst auf reinen Abzockerseiten. Die kopieren sowieso nur von anderen Seiten zusammen und bringen mir keinen echten Informationsgewinn. Da stimmen wir überein.

Aktien machen Spaß: Man kann sich so ein bisschen als Unternehmer fühlen und "seine" Firma beobachten per Medien oder Produkte im Alltag wiedererkennen und unterstützen, oder sich freuen wenn jemand anderes Produkte "meine Firma" im Einkaufswagen liegen hat.

Bei Einzelaktien bekomme ich (enstprechende Auswahl vorausgesetzt) oft steigende Dividenden.

Bei einem Aktien-Indexfonds genauso möglich. Man kennt doch seine Hauptpositionen.

Ich werde zu Hauptversammlungen eingeladen, kann mich dort mit Gleichgesonnnene austauschen und als Naturaldividende Häppchen essen und wenn ich z.B. Lindt Aktionär bin (aber nur bei der WKN 859568) sogar jedes Jahr einen Schokoladen-Geschenkkorb im Wert von mehreren hundert € mit nach Hause nehmen.

Sei Dir gegönnt, lockt mich persönlich aber nicht. Die Kosten für die HV gehen von unserer Rendite ab.

Ich kann individuell meine Titel aussuchen und dort gezielt investieren. Firmen mit schlechter Firmenpolitik oder auch unpassender Produktlinie kann ich aussortieren,  z.B. Waffen, Öl, Tabak, Banken...je nach Neigung.

Gibt's auch bei Fonds. Firmen mit schlechtem Management fallen aus dem Index. Firmen mit in meinen Augen unethischem Geschäftsmodell kann ich durch Wahl eines entsprechenden Index (bspw. MSCI World SRI, Socially Responsible Investment) ausschließen.

Ich habe keinerlei versteckte Kosten und muss mich hier gar nicht einlesen oder drum kümmern.

Ich auch nicht 🙂 Die Kosten sind transparent und mit einem Klick einsehbar.

Ich habe sehr verschieden Titel im Depot uund kann mich intensiver mit meinen Aktienbeschäftigen identifizieren und habe ein besseres standing bei Krisen. Ein paar sind immer deutlich besser als der Durchschnitt des Gesamtdepots.

Ja, das ist das, was ich an breiten Indexfonds schätze.

In der Entspaarphase oder wennn ich Liquidität benötige kann ich individueller verkaufen, also die die besser gelaufen sind abbauen, und habe keine Durchschnittsbewertung aller Titel wie bei ETFs. Das kann die Rendite gesamthaft verbessern.

Meine Fonds sind jederzeit in Bruchteilen handelbar, Liquidität ist gegeben. Zu dem nach meinem Verständnis irrigen Punkt mit der Renditeverbesserung durch Verkauf von besser gelaufenen Aktien muss ich mal bei Gelegenheit nach einem schönen Erklär-Link suchen. (Ich muss jetzt zur Arbeit).

Ich kann Titel diverser Währungsräume gezielter und individuell auswählen.

In meinem weltweiten Aktienindex-ETF sind sehr viele Unternehmen, die weltweit Geschäfte machen. Diese Firmen sichern ihre Währung intern, bspw. durch Termingeschäfte oder geben eben die Währung auch gleich im entsprechenden Land wieder aus. Ich habe persönlich kein Bedürfnis, Währungsräume gezielt zu wählen, könnte dies jedoch durch verschiedene Indices (bspw. nur Euroland) tun.

Zitat von Absprung_2020 am 24. Oktober 2020, 10:16 Uhr

Ich werde zu Hauptversammlungen eingeladen, kann mich dort mit Gleichgesonnnene austauschen und als Naturaldividende Häppchen essen und wenn ich z.B. Lindt Aktionär bin (aber nur bei der WKN 859568) sogar jedes Jahr einen Schokoladen-Geschenkkorb im Wert von mehreren hundert € mit nach Hause nehmen.

die Lindt&Sprüngli hab ich auch im Depot. Allerdings die Partizipationsaktie (die Schweizer haben echt putzige Namen 😎 ). Auch die ist mit Abstand meine teuerste Einzelaktie.

Um den "blauen Koffer" auf der HV zu bekommen bedarf es der stimmberechtigten Stammaktie.

Diese stimmberechtigte zum Preis von >70.000€ ist das deutlich schlechtetere Investment als die Partizipationsaktie. Sowohl in der Wertentwicklung als auch bezgl. der DIV.

Sorry wenn ich das so sage und du diese haben solltest, aber die "blaue Koffer Aktie" ist was für saturierte, alte Männer.

 

Ich bin selbst ein fundamentaler Investor und recherchiere gerne meine eigenen Aktien und optimiere mein Portfolio, nur weil ich meine Investition rechtfertigen möchte. Aktive Anleger können auch quantitative Methoden verwenden, um Aktien auszuwählen, z. B. Aktien, die Ihrer Anlagethese entsprechen (hohes KGV, niedriges KGV usw.). Zu dem Thema aktiv vs. passiv, gibt es viele Studien und Zeitschriftenartikel, die die Aussage stützen, dass aktive Portfolios nicht länger als passive bestehen können (sie können kurzfristig besser abschneiden). Einer der Gründe dafür ist, dass ein Portfolio, um eine höhere Rendite als der Markt zu erzielen, wachstumsstarke Aktien enthalten muss. Diese Wachstumsraten sind jedoch nicht nachhaltig und kehren zur Wachstumsrate des Marktes zurück, daher die underperformance.

Ich habe beides, ETFs und Einzelaktien.

Zum typischen ETF Weltdepot muss man nicht viel sagen. Es ist einfach, kostengünstig und für jeden geeignet. Man kann darüber diskutieren ob nach BIP oder Marktkapitalisierung verteilt wird, ob man bestimmte Faktor- oder Immobilien ETFs dazu nimmt, ob man 2,3 oder 8 ETFs wählt, aber das Prinzip ist vermutlich oft ähnlich.

Wie Anleger mit Einzelaktien umgehen ist aber oft von Anleger zu Anleger extrem verschieden und kann auch deswegen nur schwer mit einem ETF Depot verglichen werden. "Wettet" der Anleger auf 2-3 einzelne Aktien? Oder baut er ein ETF nahes Depot mit 100 Einzeltiteln nach? Tradet er regelmäßig oder macht er Buy and Hold? Welche grundsätzliche Strategie verfolgt er?

Neben allen von euch bisher genannten Vor- und Nachteilen, gebe ich vor allem eines zu bedenken: Einzeltitel außerhalb Deutschland und den USA sind nur bedingt sinnvoll. Oft fehlen Informationen, der Kauf ist teuer, es besteht eine Quellsteuerproblematik usw.

In der Praxis sehen die Einzelaktiendepots deswegen so aus: Deutsche Daxkonzerne + Amazon und US Tech Titel.

Ich glaube aufgrund der Zugänglichkeit von Informationen wird es auch immer schwerer den Markt zu schlagen. Musste Warren Buffet noch Bilanzen in Büchern studieren, werden sie heute für jeden öffentlich im Internet zugänglich gemacht.

Man muss den Markt aber doch nicht schlagen, oder? Selbst wenn man nach Zufallsprinzip 50 Aktien raussucht und "nur" die Indexrendite des MSCI World trifft, wäre das doch kein schlechtes Investment.

Ich nutze Einzelaktien vor allem gerne wenn ich nachkaufen möchte, aber die Indizes mir zu hoch erscheinen.

So habe ich in den letzten Monaten gezielt 2-3 Titel gekauft, die extrem gelitten haben, aber ein an sich robustes Geschäftsmodell haben, welches nach Corona wieder gut laufen sollte. Mit Einzeltiteln kann man strategischer investieren. Lohnt sich das? Ich weiß es nicht, aber ich investiere maximal 1% meines Geldes in einen einzelnen Titel. Damit kann ich gut schlafen, auch wenn ich mal einen unglücklichen Griff mache.

Zitat von Andreas900 am 18. November 2020, 15:06 Uhr

Neben allen von euch bisher genannten Vor- und Nachteilen, gebe ich vor allem eines zu bedenken: Einzeltitel außerhalb Deutschland und den USA sind nur bedingt sinnvoll. Oft fehlen Informationen, der Kauf ist teuer, es besteht eine Quellsteuerproblematik usw.

Sich nur auf USA und D zu beschränken ist schon etwas einseitig. Da gibt es noch diverse andere Möglichkeiten, die man als aktiver Investor nutzen sollte / kann.

Und nur Marktrendite ist zu dünn. Das kann ich doch wesentlicher einfacher mit 2,3 ETFs haben. Evtl. zur Freizeitbeschäftigung noch eine oder zwei handvoll Einzeltitel, fertig. Aber wieso soll ich mir dann den Stress mit 50 Aktien antun?

Zitat von Andreas900 am 18. November 2020, 15:06 Uhr

Neben allen von euch bisher genannten Vor- und Nachteilen, gebe ich vor allem eines zu bedenken: Einzeltitel außerhalb Deutschland und den USA sind nur bedingt sinnvoll. Oft fehlen Informationen, der Kauf ist teuer, es besteht eine Quellsteuerproblematik usw.

Warum sollte man keine Einzeltitel z.B. aus anderen europäischen Ländern kaufen? Die sind in der Regel genauso einfach und kostengünstig zu handeln wie deutsche Titel auch.

Und auch die Quellensteuerproblematik ist i.d.R. nicht so groß, wie man evt. denkt (hängt aber natürlich vom konkreten Portfolio ab). Ich hol mir seit einiger Zeit z.B. die Quellensteuer aus Österreich und der Schweiz alle paar Jahre zurück (dauert zwar eine Weile, aber ist relativ problemlos), und habe mich z.B. für Frankreich vorab befreien lassen (d.h. ich muss die Steuer erst gar nicht zahlen). Von der Steuerseite ist das sogar noch einen Tick günstiger, als wenn Du deutsche Titel kaufst...

Zitat von musicbroker am 18. November 2020, 18:01 Uhr

ik ist i.d.R. nicht so groß, wie man evt. denkt (hängt aber natürlich vom konkreten Portfolio ab). Ich hol mir seit einiger Zeit z.B. die Quellensteuer aus Österreich und der Schweiz alle paar Jahre zurück (dauert zwar eine Weile, aber ist relativ problemlos), und habe mich z.B. für Frankreich vorab befreien lassen (d.h. ich muss die Steuer erst gar nicht zahlen). Von der Steuerseite ist das sogar noch einen Tick günstiger, als wenn Du deutsche Titel kaufst...

@musicbroker Schweiz etc mache ich auch immer. Für einige Länder wie zB GB zahlt man ja auch keine.

Aber wie kann man sich denn für Frankreich befreien lassen?

Zitat von Privatier am 18. November 2020, 18:23 Uhr

Aber wie kann man sich denn für Frankreich befreien lassen?

Die DKB bietet das an. Ich hab auch erst letztes Jahr rausgefunden, dass das überhaupt geht und direkt mal beantragt. Seitdem funktioniert das so halbwegs. Die Einrichtung hat einmalig 11,90 EUR gekostet und ist dann wohl für 3 Jahre gültig (gab da bei denen widersprüchliche Angaben von 1 Jahr und 3 Jahren, aber das mit den 3 Jahren scheint zu stimmen, jedenfalls läuft das bei mir jetzt schon länger als ein Jahr).

Die Dateien, die ich damals von der DKB bekommen habe, hab ich mal angehängt.

Seitdem hab ich alle meine französischen Titel bei der DKB und fühl mich mit Frankreich als Investmentland deutlich wohler ... 🙂

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