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Mit 26 Jahren die Freiheit anvisieren

Servus,

als bisheriger, stiller Genießer im Forum möchte ich nun endlich auch rege an dem tollen Austausch in dem Forum teilnehmen.

Auf Frugalismus bin ich durch ein Interview von Oliver im Jahr 2020 aufmerksam geworden. Ich bin noch auf einem weiten Weg, dennoch würde ich mich selbst schon als sparsam bezeichnen - mit ordentlichem Potenzial wie ich denke. Ich lege keinen Wert auf Luxusartikel wie Markenklamotten oder Statussymbole. Lediglich eine (sehr) teure Uhr für 1.500,00€ nenne ich mein eigen.

Kurz zu mir, ich bin ein 26 Jähriger,  lebensfroher & freiheitsliebender junger Mann aus dem schönen Regensburg und verdiene meine Brötchen als angestellter Unternehmensberater. Nebenbei baue ich mir seit einigen Monaten eine Nebentätigkeit als Strategieberater für KMU's auf. Die Einkünfte hierbei sind derzeit noch überschaubar.

Anbei ein paar Eckdaten meiner gegenwärtigen (finanziellen) Lebensumstände: 

  • Mietkosten: 462,50€ - Ich lebe liiert in einer Gemeinsamen Wohnung. Für unsere Wohnung bezahlen wir im Monat 925€ warm. Die Kosten teilen wir uns zu gleichen teilen.
  • Lebensmittel: ca. 210,00€ - wir kaufen viele unser Nahrungsmittel wenn möglich in Wochenmärkten oder zumindest Regional / Bio im Supermarkt. Mein Anteil am monatlichen "Lebensmittelbeitrag" ist bedeutend höher, meine Lebensgefährtin gibt hier nochmal rund 110,00€ pro Monat dazu.
  • Versicherungen: 90,00€ - hierin ist der Beitrag für meine BU, die KZV sowie die Haftpflichtversicherung enthalten.
  • Handy, Internet + Spotify: 70,00€ - Aufgeteilt in Spotify mit monatlich 7€, Handyvertrag der Telekom für 20,00€ sowie dem Internet Anschluss für Zuhause
  • Sonstiges: ca. 340,00€ pro Monat - Hierbei sind die Kosten für Freizeitaktivitäten (Kino, mal ein schönen Abend im Restaurant), Hygiene und Pflegeprodukte, Kleidung, Geschenke - aber zum Beispiel auch die Kosten meiner Dauerkarte für eine Sportmannschaft  oder die monatlich (überschaubare) Rücklage für einen kleinen Urlaub enthalten
  • Mobilität: 0,00€ - meinen Firmenwagen versteuere ich mit 280,00€ Brutto pro Monat. Der Vorteil hierbei: Ich nutze es auch Privat und für meine Nebentätigkeit und bezahle weder Kraftstoff, Wartung, Verschleiß oder sonstige Kosten.

Somit komme ich unterm Strich auf monatliche Gesamtkosten von 1.172,50€ (hiervon 832,50€ Fixkosten).

Mein Aktuelles Nettovermögen beträgt rund 40.000,00€ - einen Großteil habe ich seit 2018 in ETF's (70/30 - ca. 12.500,00€) und "Value Aktien" (ca. 12.500,00€) mit Fokus auf Dividenden investiert. Ich halte gut 8.000,00€ auf meinem Tagesgeldkonto als Cashreserve - die restlichen 7.000,00€ sind in einem Bausparvertrag mittels der VWL und Einzahlungen zu Beginn Laufzeit geparkt. 2022 konnte ich meine letzten beiden Kredite für meine Fortbildungen (Master of Business Manegement) mit insgesamt knapp 9.000,00€ vollständig zurückbezahlen und bin somit Schuldenfrei. 😀

Mein Ziel:

Mittelfristig habe ich mir zum Ziel gesetzt, bis zu meinem 30. Geburtstag ein Nettovermögen von 100.000,00€ zu besitzen. Hierfür fehlen mir noch 60.000,00€. Die sollten nach meinem Plan (mit ordentlichen Puffer) drinnen sein. Langfristig ist es die weich klingende und schöne Finanzielle Freiheit. Jeder definiert Sie anders - für mich gibt es keinen festen Betrag X nach Rechenmodell X. Ich sehe Sie zunächst als lebendiges, bewegendes Ziel welches mit der Zeit immer schärfer wird. Ich möchte meine Abhängigkeiten einfach im größtmöglichen reduzieren. Zum einen vom Arbeitgeber und wirtschaftlichen Zyklen während meiner Berufstätigkeit, zum anderen vom staatlichen Rentensystem. Dies möchte ich langfristig aus einem Mix aus Dividendeneinkommen und Mieteinnahmen darstellen.

Wie möchte ich das erreichen?

Ab Mai diesen Jahres kann ich meine Sparquote auf monatlich 1.800,00€ erhöhen. Diese werde ich anhand mtl. Sparpläne in die beiden o.g. ETF's und in mtl. Aktienkäufen in Value Werte investieren. Meine Cashquote wird seit 2023 nicht mehr ausgebaut. Ebenso ruht die Einzahlung (bis auf VWL) in meinen Bausparer. Ich werde bis 2035 mindestens eine Immobilie als Schenkung erhalten - welche ich dann zur Miete anbieten werde. Der Bausparer ist dann für etwaige Anschlussfinanzierung der ggf. notwendigen Renovierungen o.ä. gedacht.

Wie bewertet Ihr meine bisherigen Lebensumstände sowie bisher erreichtes? Wo seht Ihr auf den ersten Punkt Stellschrauben die ich optimieren kann?

Ich freue mich auf Eure Antworten und den offenen Austausch!

 

Zitat von Maeru am 20. März 2023, 16:36 Uhr

Servus,

Moin, herzlich willkommen.

Wie bewertet Ihr meine bisherigen Lebensumstände sowie bisher erreichtes? Wo seht Ihr auf den ersten Punkt Stellschrauben die ich optimieren kann?

"Sonstiges" in den Ausgaben mal genauer aufschlüsseln, ansonsten ist das eine recht grosse, graue Box in deinen Ausgaben. Mich wundert, dass ihr so geringe Lebensmittelkosten zu zweit habt? Esst ihr bei der Arbeit ausserhalb/ in der Kantine?

Mir kommt dein Nettoeinkommen mit Masterabschluss als Unternehmensberater in einer wirtschaftlich starken Region ziemlich niedrig vor. Wenn ich deine Sparrate und Ausgaben addiere, sind das ja lediglich 2900€?! Das wäre wohl die stärkste Stellschraube. Warum ist das so wenig? Arbeitest du nicht Vollzeit? Wieso nicht?

Mir ist dein Ziel darüber hinaus deutlich zu schwammig. Hört sich so an, wie "finanzielle Freiheit wäre ganz nett, muss aber auch nicht unbedingt sein". Schwierige Sachen die "nicht unbedingt sein" müssen, erreicht man in der Regel auch nicht aus Versehen.

Eine weitere Stellschraube wäre noch deine Rechtschreibung. 😉

Grüsse vom Sparschwein.

Ich freue mich auf Eure Antworten und den offenen Austausch!

Servus,

ich finde 2.900€ Netto ne ganze Menge.

Vielleicht gibt es ja noch Urlaubs-/ Weihnachtsgeld, welches nicht angegeben ist?
Oder ein möglicher Bonus, der extra nicht eingerechnet ist?

In DE bleiben bei Steuerklasse I und nach Abzügen der Sozialversicherungen doch nur noch rund 58% übrig…

Eine detaillierte Haushaltsrechnung aka „Budget“ hilft allerdings wirklich um Stellschrauben zu verdeutlichen.

Viel Spaß auf deinem Weg. Und viel Gesundheit. Der Rest ergibt sich sicherlich.

Zitat von Matze am 20. März 2023, 19:41 Uhr

Servus,

ich finde 2.900€ Netto ne ganze Menge.

Echt? Wo und wie soll man angestellt denn noch mehr verdienen, als in der Unternehmensberatung mit Masterabschluss im Süden Deutschlands? Mit mehr Berufserfahrung in der Unternehmensberatung im Süden Deutschlands?

 

Vielleicht gibt es ja noch Urlaubs-/ Weihnachtsgeld, welches nicht angegeben ist?
Oder ein möglicher Bonus, der extra nicht eingerechnet ist?

Und wieso sollten die nicht gespart, oder ausgegeben werden?

In DE bleiben bei Steuerklasse I und nach Abzügen der Sozialversicherungen doch nur noch rund 58% übrig…

Ah, danke für den Hinweis 💡

Eine detaillierte Haushaltsrechnung aka „Budget“ hilft allerdings wirklich um Stellschrauben zu verdeutlichen.

Viel Spaß auf deinem Weg. Und viel Gesundheit. Der Rest ergibt sich sicherlich.

 

Hi @maschxi ich finde es unglaublich das du dir mit 26 schon solche Gedanken machst. Du bist in deinem alter schon viel weiter als ich es war darum kann ich dir gar nicht raten wo du was optimieren kannst es schein alles schon perfekt für dich zu laufen. Ich glaube sogar das du einige Ziele auch wenn sie noch schwammig sind automatisch erreichen wirst. Mit Leichtigkeit, Freude und Genuss geht es oft besser als mit der Brechstange. Viel Spaß dabei.

Hallo!

Ausgaben von 1.200 €/Monat bei einem mehr als doppelt so hohen Einkommen passt 🙂

Entscheidend ist jetzt Kompetenz in Sachen LANGFRISTIGER Kapitalanlage!

In evtl. volatilen und unruhigen Zeiten, bei Inflation oder Stagflation, ...

 

Wow, erstmal vielen Dank an alle für Euer Feedback, freut mich echt sehr dass ihr euch die Zeit für mich genommen habt.

Ich möchte gerne die Möglichkeit nutzen um ein, zwei Dinge zu verdeutlichen:

  • Mein monatliches Bruttoeinkommen (Vollzeit; Vertrauensarbeitszeit) liegt ab Mai bei 5.500€ im Monat + Firmenwagen. Dies ist noch mein Einstiegsgehalt mit einer kleinen Anpassung durch einen Inflationsausgleich. Somit dürfte ich Netto dann bei rund 3.100€ landen. Zum 01.10.2024 steigt es vertraglich vereinbart auf 6.700,00€ pro Monat. Der Branchenvergleich zeigt hier (mit meiner Berufserfahrung) ähnliche Werte - dies konnte ich auch erst vor kurzem in Verhandlungen mit anderen Unternehmen feststellen. Ich Schlussfolgere aus den Gespräche, dass mir derzeit einfach noch der "track record" in der Branche fehlt - diesen werde ich mir erarbeiten. Vielleicht gibt es ja hier den ein oder anderen mit ähnlichem Job in meinem Alter, der dazu noch Einblicke geben kann?
  • Die Kategorie Sonstiges ist tatsächlich auch für mich (noch) eine Blackbox... Ich habe mir vergangene Woche eine Haushaltsbuch- App runtergeladen um der Sache auf dem Grund zu gehen. Ich werde hier gerne über Neuigkeiten berichten.
  • Mein langfristiges Ziel ist daher so schwammig, da ich mich (noch) nicht in meine zuünftige Lebenssituation hineindenken kann. Der (Kapital-) Bedarf richtet sich jedoch stark danach. U.a. sind hier Familienplanung, Wohnsituation und Lebensgestaltung offene Themen. Meint Ihr, ich sollte mir hierfür schon gewisse Leitplanken setzen? Auf der anderen Seite werden die meisten Millionäre mit dem Rechenschieber gemacht...

Meine Anlagestrategie ist auf langfristigkeit ausgelegt. So habe ich beispielsweise seit 2018 nur zwei meiner alten Union Investment Fonds aufgelöst, um diese in die beiden ETF's umzuschichten. Ich zocke nicht, beschäftige mich vor einem Kauf von Blue Chips intensiv mit den Unternehmen und definiere mich als der klassische "Buy and Hold Anleger" mit der Einschränkung zu verkaufen, wenn mein Investmentcase nicht mehr gegeben ist.

Moin,

Zitat von Maeru am 20. März 2023, 16:36 Uhr

Servus, [...]

Wie bewertet Ihr meine bisherigen Lebensumstände sowie bisher erreichtes? Wo seht Ihr auf den ersten Punkt Stellschrauben die ich optimieren kann?

"Bewerten" im Sinn von "werten" möchte ich das gar nicht. Nur ein Kommentar: Meiner Einschätzung nach geben deine Finanzen fast jede Lebensentscheidung her. Kinder ja/nein, Jobwechsel, Sabbatjahr, Auslandserfahrung, Firmengründung, Formel-1-Teamchef oder auch ab 40 als Backpacker oder mit 45 mit der Yacht um die Welt ziehen - mir scheint, mit deiner finanziellen Ausgangslage wäre jede dieser Optionen möglich (wenn auch nicht alle gleichzeitig ;)), und keine davon halte ich per se für besser als die andere. Muss nur zu dir passen. Will sagen: Finanzielle Baustellen sehe ich keine, allenfalls die Frage nach dem "Sonstiges".

Zitat von Maeru am 21. März 2023, 18:01 Uhr

Ich möchte gerne die Möglichkeit nutzen um ein, zwei Dinge zu verdeutlichen:

Mein monatliches Bruttoeinkommen (Vollzeit; Vertrauensarbeitszeit) liegt ab Mai bei 5.500€ im Monat + Firmenwagen. Dies ist noch mein Einstiegsgehalt mit einer kleinen Anpassung durch einen Inflationsausgleich. Somit dürfte ich Netto dann bei rund 3.100€ landen. Zum 01.10.2024 steigt es vertraglich vereinbart auf 6.700,00€ pro Monat. Der Branchenvergleich zeigt hier (mit meiner Berufserfahrung) ähnliche Werte - dies konnte ich auch erst vor kurzem in Verhandlungen mit anderen Unternehmen feststellen. Ich Schlussfolgere aus den Gespräche, dass mir derzeit einfach noch der "track record" in der Branche fehlt - diesen werde ich mir erarbeiten. Vielleicht gibt es ja hier den ein oder anderen mit ähnlichem Job in meinem Alter, der dazu noch Einblicke geben kann?

Ich nicht. Ich kann nur sagen: Untere Schwelle sollte ungefähr TVöD Bund sein, das ist für deine Ausbildung und Erfahrung EG13 Stufe 1-2, also 4200€-4500€ brutto pro Monat. Je nachdem, wo auf der Skala München-Uckermark der Wohnort bzw. Arbeitsort mit den Lebenshaltungskosten liegt, gern auch deutlich mehr. Hast du aber auch erfüllt.

Wichtig zur Einordnung wäre aber auch, wie du arbeitest: Hauptsächlich im Büro und geregelte 35-40h/Woche oder vier-fünf Tage die Woche beim Kunden bzw. im Hotel und weit über dem, was das Arbeitszeitgesetz erlaubt? Ich vermute eher ersteres, sonst wär das mit dem Nebenjob schwieriger als es bei dir klingt.

Zitat von Maeru am 21. März 2023, 18:01 Uhr

Mein langfristiges Ziel ist daher so schwammig, da ich mich (noch) nicht in meine zuünftige Lebenssituation hineindenken kann. Der (Kapital-) Bedarf richtet sich jedoch stark danach. U.a. sind hier Familienplanung, Wohnsituation und Lebensgestaltung offene Themen. Meint Ihr, ich sollte mir hierfür schon gewisse Leitplanken setzen? Auf der anderen Seite werden die meisten Millionäre mit dem Rechenschieber gemacht...

Wie gesagt: Meiner Einschätzung nach kannst du deine Finanzplanung nach deiner zukünftigen Lebenssituation ausrichten und nicht umgekehrt.

MfG, Arno

Zitat von Arno am 21. März 2023, 19:13 Uhr

Wichtig zur Einordnung wäre aber auch, wie du arbeitest: Hauptsächlich im Büro und geregelte 35-40h/Woche oder vier-fünf Tage die Woche beim Kunden bzw. im Hotel und weit über dem, was das Arbeitszeitgesetz erlaubt? Ich vermute eher ersteres, sonst wär das mit dem Nebenjob schwieriger als es bei dir klingt.

 

Danke für Deine Einschätzungen im Ganzen!

 

Meine Arbeitszeit kann man sich in der Regel so vorstellen: Geregelte Arbeitszeit von 40h - 50h/Woche zu etwa folgenden Anteilen: 40% Außendienst (Termine bei den Unternehmen in der Region - Ergo keine Übernachtungen o.ä) und jeweils ca. 30% im Büro und Homeoffice. Variiert natürlich je nach Kundenbedarf.