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Milchmädchenrechnung mit Apple-Aktien?

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Hallo in die Runde,

wir hatten am Wochenende eine interessante Diskussion im Verwandtenkreis, die ich gerne mit Euch teilen möchte.

Ein junger Mann in unserer Verwandtschaft, 22 Jahre alt, hat vor einiger Zeit überraschend 55 TEUR geerbt. Daraufhin hat er alles in Apple-Aktien angelegt und sich ausgerechnet, dass daraus in 14 Jahren 1 Million Euro werden. Er hat einfach die durchschnittliche Verzinsung der Apple Aktie der letzten 30 Jahre zugrunde gelegt, die da (angeblich) 23% p.a. lautet. Dann hat er sein Studium geschmissen und arbeitet jetzt in einer Fahrradreparaturwerkstatt, mit der Begründung, dass er jetzt nur noch machen möchte was ihm Spass macht und er sich ja finanziell keine Gedanken machen muss, da er in 14 Jahren ausgesorgt hätte.

Die Reaktionen darauf sind natürlich ganz unterschiedlich ausgefallen (das soll hier auch nicht diskutiert werden) aber uns alle hat die Frage beschäftigt, wie realistisch dieser Plan ist.

Ich für meinen Teil glaube schon, dass diese Aktie das Potenzial hat, sich zukünftig sehr gut zu entwickeln, aber 23% p.a.?

Wie ist Eure Meinung dazu?

Viele Grüße

 

Nichts halte ich von so einer Rechnung. Einzige Chance das er so Millionär wird in 15 Jahren ist eine Hyperinflation. Finde es nur immer wieder unglaublich was für Vorstellungen es so gibt.

Für die Vergangenheit mag das zutreffend sein, wobei es zwischendurch auch mal ziemliche Einbrüche gegeben hat. Ob das in der Zukunft so sein wird weiß keiner, das wäre die berühmte Glaskugel.

eine schlechte Investition sind Apple Aktien sicher nicht, aber deswegen sein Studium zu schmeißen, wenn das wirklich der wahre Grund ist, ist nicht besonders clever.

Klassischer Fall von "all eggs one basket". Mich wundert, dass er nicht in Bitcoin investiert hat, dann wäre er noch schneller Millionär 😛

 

Hey Spätzünder,

also alles auf eine Karte setzen und hoffen, dass sich das Geld in den nächsten 14 Jahren verzwanzigfacht?

Warum nicht einfach heute ins Casino und nur 5x hintereinander auf Rot beim Roulette setzen und mit 1,76 Millionen € heute schon aufhören zu arbeiten?

Der Plan kann zwar klappen, die Wahrscheinlichkeiten sprechen aber SEHR gegen deinen jungen Verwandten. Dass Apple überhaupt eine überdurchschnittliche Rendite erzielt ist ja schon sehr hoch gegriffen bei einem KGV von derzeit 27.

Wie soll das denn funktionieren? Dann hätte Apple eine Kapitalisierung von 60 Billionen...

Apple hat heute eine Marktkapitalisierung, die höher ist als die aller börsennotierten handelbaren chinesischen Unternehmen zusammen.

Man kann sich schon trefflich streiten, ob das gerechtfertigt ist.

Gemäß Rechnung wäre Apple dann in 14 Jahren mehr wert als der Rest der Unternehmen der Welt zusammen, das ist wenig wahrscheinlich.

Umgekehrt hatte die Appleaktie auch Zeiten, in denen sie um 90% gefallen ist.

Die beste Aktie der Welt – Gerd Kommer (gerd-kommer.de)

Als Vergangenheitsinvestor sollte er sein Geld lieber in Tesla oder Bitcoin stecken.

Als 1994 Forest Gump raus kam, wäre die Idee noch sehr lukrativ gewesen - da war doch "irgendwas mit Obst"?! 😀

Wachstumsraten, bei der jetzigen Ausgangsbasis von Apple, von 23 % p.a. für die kommenden 14 Jahre sehe ich nur mit einer sehr geringen Eintrittswahrscheinlichkeit. Sie müßten einen Markt abräumen, der noch größer ist als der Smartphonemarkt mit ihren Applikationen. Auch durch Aktienrückkäufe sehe ich dies Möglichkeit von Kurssteigerungen nur bei einem irrationalen Verhalten von Apple in diesen Größenordnungen.

Aktienrückkäufe könnten einen Teil ausmachen, das Unternehmen könnte  aufgesplittet werden, bei starker Inflation könnte der Kurs dementsprechend mitsteigen, Sonderdividenden könnten bezahlt werden.....

Das nur eine Aktie gekauft wird ist naiv. Aber an sich ist es doch okay wenn jemand nicht studiert sondern lieber Das macht was ihm Freude bringt.

Nicht jedes Studium zahlt sich aus, da kann der okay bezahlte Schrauberjob auch ein Ding sein.

Wenn man konservativ 4% ansetzt wird es vermutlich nichts mit der Millionen, aber eben schon etwas mit dem Polster für das Alter.

 

Zitat von Andre am 26. Juli 2022, 11:09 Uhr

sehe ich nur mit einer sehr geringen Eintrittswahrscheinlichkeit.

Würde mal sagen 0,0000001 Promille. Dann würde das Unternehmen zerschlagen.

Apple, ist das der Handy Hersteller mit kaum weiteren Produkten außen rum?

Bei gleicher Marge und Stückzahl müssten irgendwann 15 Mrd Menschen auf dem Planeten leben und mit Handys versorgt werden um deren Story und Gewinne am Leben zu halten. Wünsche mir sehr, dass das nicht eintritt für uns und unseren Planeten.

Zitat von Absprung_2020 am 27. Juli 2022, 9:04 Uhr

Apple, ...

Bei gleicher Marge und Stückzahl müssten irgendwann 15 Mrd Menschen auf dem Planeten leben und mit Handys versorgt werden um deren Story und Gewinne am Leben zu halten.

siehe

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/790816/umfrage/anzahl-der-unique-user-von-apple-geraeten-und-weltweit/

  1. seit 2017 stockt die Gewinnung neuer Kunden!
    (bis 2016 jedes Jahr deutlich über 15 % Zuwachs - von 2011 bis 2016 hat sich die Zahl der Applejünger verdreifacht!)
  2. Hochrechnung:
    damit die Story weiter stimmt muss Apple zurück zu diesem Wachstumspfad!
    2020 769 Mio. Kunden --> 2025 2,4 Mrd. Kunden --> 2030 7 Mrd. Kunden --> 2035 21 Mrd. Kunden
    d.h. die Weltbevölkerung muss sich binnen dieser 14 Jahre bis der Träumer Millionär werden will mehr als verdoppeln!
    UND die zusätzlichen 13 Mrd. Erdenbürgerchen müssen genug Taschengeld bekommen, um sich jeweils ein eigenes Apple-Gerät leisten und dieses für den Konzern gewinnbringend nutzen zu können!!!

Na du musst wohl auch ein paar Wiederholungstäter herausreichen - ich habe auch schon 6 Macs gekauft (und 5 davon habe ich noch ). Mit iPhones komme ich hingegen nicht klar 😀

"Neuer" Kunde kauft vielleicht ein gerät, findest kacke und geht zu Samsung wo er 30 Jahre lang bleibt. Andere Kunden kaufen jedes Jahr ein neues iPhone. Apple hat auch einen einen nicht unerheblichen Anteil an Stammkunden die wiederkehrend kaufen. Ich denke schon dass da noch einiges gehen kann und wird....

Eben sowohl auf dem Notebookmarkt wie auch bei Smartphones eines der beiden am häufigsten benutzen Betriebssysteme, dazu die Hardware und Gadgets - die machen das schon gut.

Zitat von Frugi85 am 27. Juli 2022, 17:51 Uhr

...

Eben sowohl auf dem Notebookmarkt wie auch bei Smartphones eines der beiden am häufigsten benutzen Betriebssysteme, dazu die Hardware und Gadgets - die machen das schon gut.

Du musst m.E. aber berücksichtigen, dass damals Steve Jobs noch da war - und der hat einiges in der Anhängerschaft bewirkt.
Und ob es die neuen ebenso können, ist noch dahin gestellt.

Danke für das teilen Eurer Gedanken.

Ich bin gespannt wie sich diese Idee entwickelt und werde zu gegebener Zeit mal berichten.

Also als ich das gerade gelesen habe, da dachte ich mir, dass der Verwandte sich nun wirklich noch nicht mit dem Aktienmarkt und der Volatilität beschäftigt hat.. 23% p.a.? Wenn es so einfach wäre, dann wären mittlerweile viel mehr Leute "einfach" reich. Das ist eine Vermutung mit Grundlage der !!letzten!! Jahre. Was in der Zukunft passiert, ist nicht zu berechnen, zumindest niemals auch nur ansatzweise so sicher, dass man sich auf "die faule Haut" legen kann. Dafür ist die Zukunft in der heutigen Zeit viel zu ungewiss mit allen Marktproblemen, Kriegen und anderen Dingen die so passieren.

Ich würde es ihm trotzdem gönnen, aber glauben, dass er dann in 14 Jahren durch das Investment 1 Million oder mehr hat tu ich nicht. Aber möglich ist es natürlich, weil Apple schon immer sehr beständig ist. Aber ob das reicht? Wird man sehen 🙂

Liebe Grüße

Zitat von spaetzuender am 24. Juli 2022, 21:25 Uhr

Hallo in die Runde,

wir hatten am Wochenende eine interessante Diskussion im Verwandtenkreis, die ich gerne mit Euch teilen möchte.

Ein junger Mann in unserer Verwandtschaft, 22 Jahre alt, hat vor einiger Zeit überraschend 55 TEUR geerbt. Daraufhin hat er alles in Apple-Aktien angelegt und sich ausgerechnet, dass daraus in 14 Jahren 1 Million Euro werden. Er hat einfach die durchschnittliche Verzinsung der Apple Aktie der letzten 30 Jahre zugrunde gelegt, die da (angeblich) 23% p.a. lautet. Dann hat er sein Studium geschmissen und arbeitet jetzt in einer Fahrradreparaturwerkstatt, mit der Begründung, dass er jetzt nur noch machen möchte was ihm Spass macht und er sich ja finanziell keine Gedanken machen muss, da er in 14 Jahren ausgesorgt hätte.

Die Reaktionen darauf sind natürlich ganz unterschiedlich ausgefallen (das soll hier auch nicht diskutiert werden) aber uns alle hat die Frage beschäftigt, wie realistisch dieser Plan ist.

Ich für meinen Teil glaube schon, dass diese Aktie das Potenzial hat, sich zukünftig sehr gut zu entwickeln, aber 23% p.a.?

Wie ist Eure Meinung dazu?

Viele Grüße

 

Ich glaube das es genauso zu 100% eintreffen wird. Gebe allerdings folgendes dabei zu bedenken:

  1. Mit einer Mio. Euro wird er nicht unbedingt finanziell frei sein. Aufgrund von Inflation/Heirat/Kinder wird er vermutlich 2-3 Mio. brauchen
  2. Er muss sich unbedingt Techniken/Verhaltensweisen aneignen mit denen er langfristig und nicht nur die nächsten 14 Jahr erfolgreich sein wird. Nicht umsonst sagt man "wie gewonnen so zerronnen". Ein Gewinn bringt dir nicht viel wenn du nicht weißt wie du es widerholen könntest.
  3. Ich habe keine Ahnung von Aktien kann also nur mein Bauchgefühl wiedergeben.

Auch wenn ich fest daran glaube das Apple diese Performance hinlegen kann macht es mir einfach keine Freude auf diese weiße das Geld zu "verdienen". Darum bevorzuge ich andere Investments die mich glücklicher machen 🙂

Zitat von Jan Veerman am 1. Dezember 2022, 9:15 Uhr
Zitat von spaetzuender am 24. Juli 2022, 21:25 Uhr

Hallo in die Runde,

wir hatten am Wochenende eine interessante Diskussion im Verwandtenkreis, die ich gerne mit Euch teilen möchte.

Ein junger Mann in unserer Verwandtschaft, 22 Jahre alt, hat vor einiger Zeit überraschend 55 TEUR geerbt. Daraufhin hat er alles in Apple-Aktien angelegt und sich ausgerechnet, dass daraus in 14 Jahren 1 Million Euro werden. Er hat einfach die durchschnittliche Verzinsung der Apple Aktie der letzten 30 Jahre zugrunde gelegt, die da (angeblich) 23% p.a. lautet. Dann hat er sein Studium geschmissen und arbeitet jetzt in einer Fahrradreparaturwerkstatt, mit der Begründung, dass er jetzt nur noch machen möchte was ihm Spass macht und er sich ja finanziell keine Gedanken machen muss, da er in 14 Jahren ausgesorgt hätte.

Die Reaktionen darauf sind natürlich ganz unterschiedlich ausgefallen (das soll hier auch nicht diskutiert werden) aber uns alle hat die Frage beschäftigt, wie realistisch dieser Plan ist.

Ich für meinen Teil glaube schon, dass diese Aktie das Potenzial hat, sich zukünftig sehr gut zu entwickeln, aber 23% p.a.?

Wie ist Eure Meinung dazu?

Viele Grüße

 

Ich glaube das es genauso zu 100% eintreffen wird. Gebe allerdings folgendes dabei zu bedenken:

  1. Mit einer Mio. Euro wird er nicht unbedingt finanziell frei sein. Aufgrund von Inflation/Heirat/Kinder wird er vermutlich 2-3 Mio. brauchen
  2. Er muss sich unbedingt Techniken/Verhaltensweisen aneignen mit denen er langfristig und nicht nur die nächsten 14 Jahr erfolgreich sein wird. Nicht umsonst sagt man "wie gewonnen so zerronnen". Ein Gewinn bringt dir nicht viel wenn du nicht weißt wie du es widerholen könntest.
  3. Ich habe keine Ahnung von Aktien kann also nur mein Bauchgefühl wiedergeben.

Auch wenn ich fest daran glaube das Apple diese Performance hinlegen kann macht es mir einfach keine Freude auf diese weiße das Geld zu "verdienen". Darum bevorzuge ich andere Investments die mich glücklicher machen 🙂

Hallo Jan,

und wieso sollte etwas 14 Jahre lang klappen und danach auf einmal nicht mehr?

Wenn jemand mit 1 Mio ausgesorgt hat (unter Berücksichtigung der 4% Regel), dann hat er unter Erwartung von 23% Rendite natürlich schon viel früher ausgesorgt.

Grüsse vom Sparschwein

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