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Mieten in Deutschland unbezahlbar?

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Dass Familien mit Kindern nicht genommen werden, habe ich auch schon öfter gehört und verstehe die Vermieter nicht. Ich selbst habe Familien bevorzugt gesucht, nun an eine mit zwei kleinen Kindern vermietet und bisher nur gute Erfahrungen gemacht.

Zitat von Jan Veerman am 9. Januar 2021, 18:11 Uhr
Zitat von PanameraFlow am 9. Januar 2021, 11:47 Uhr

Neee, im Gegenteil, ich habe null Ansprüche weder an die Lage noch an den Zustand noch an die Größe, würde (mittlerweile) irgendwas nehmen egal was aber man hat überall Gefühlt 50 Mitbewerber und nur Massenbesichtigungen. Meinte jetzt aber beim Mieten, nicht beim kaufen.

oh das ist ja heftig. Wir haben vor 10 Jahren auch nichts mehr zur miete gefunden da keiner eine Familie mit kleinen Kinder haben wollte. Und die einzigen Wohnungen die wir bekommen hätten wären für Kinder viel zu unsicher gewesen. Darum mussten wir damals leider etwas kaufen. Im nachhinein war es aber die beste Entscheidung unseres Lebens.

Haha vor 10 Jahren etwas gekauft zu haben ist aus heutiger Sicht ein richtiger Glücksgriff 😀 Gratuliere 🙂

Zitat von TheWanderer am 9. Januar 2021, 18:42 Uhr

Dass Familien mit Kindern nicht genommen werden, habe ich auch schon öfter gehört und verstehe die Vermieter nicht. Ich selbst habe Familien bevorzugt gesucht, nun an eine mit zwei kleinen Kindern vermietet und bisher nur gute Erfahrungen gemacht.

Also ich habe auch eher die Erfahrung gemacht, dass man als Alleinstehender benachteiligt wird gegenüber (kleinen) Familien

Was ja durchaus auch ein Aspekt ist: Viele müssen partout in der angesagten Groß- oder Schwarmstadt leben, obwohl es da durchaus auch ländlichere Alternativen gibt, wo man in einigen Bereichen noch nicht einmal so viel schlechter verdient. Muss ich dann wirklich Mitleid haben, wenn gejammert wird?

Ansonsten dürften die Mieten/Kaufpreise durch die Demografie auch längerfristig wieder sinken: Andreas Beck: Darum könnten Immobilien massiv an Wert verlieren! // Mission Money - YouTube

 

Zitat von PanameraFlow am 9. Januar 2021, 11:47 Uhr

Neee, im Gegenteil, ich habe null Ansprüche weder an die Lage noch an den Zustand noch an die Größe, würde (mittlerweile) irgendwas nehmen egal was aber man hat überall Gefühlt 50 Mitbewerber und nur Massenbesichtigungen. Meinte jetzt aber beim Mieten, nicht beim kaufen.

Hast du dir mal vergleichbare Kaufwohnungen gerechnet? Wieviel Tilgung du bei einer Vollfinanzierung tätigen kannst bis du an der Grenze der Vergleichsmiete bist?

Sollten sich die Lebensumstände ändern kannst du in einer Stadtlage gut vermieten.

Die Miete wird tendenziell eher steigen und bei einer langfristigen Finanzierung der Cashflow. Lineare AfA hättest du für 50Y -x.

Zur Demographie: Eigentlich lässt sich nichts so gut Voraussagen. Als ich meine erste Wohnung vor 25 Jahre kaufte war das auch ein heißes Argument für künftig fallende Immobilien Preise. Ich habe fest an dieses Argument geglaubt weil es mir unumstößlich logisch erschien und dennoch gekauft...

Zitat von luxander am 9. Januar 2021, 23:38 Uhr

Was ja durchaus auch ein Aspekt ist: Viele müssen partout in der angesagten Groß- oder Schwarmstadt leben, obwohl es da durchaus auch ländlichere Alternativen gibt, wo man in einigen Bereichen noch nicht einmal so viel schlechter verdient. Muss ich dann wirklich Mitleid haben, wenn gejammert wird?

Das meine ich eben auch. Wenn ich mir Stadtlage nicht leisten kann, dann muss ich etwas in die Peripherie oder in eine kleinere Wohnung in Stadtlage ziehen. Ich hab das Gefühl, viele Menschen glauben es  gibt einen Rechtsanspruch auf FÜR SIE bezahlbaren Wohnraum in Stadtlagen. Und den gibt es hald einfach nicht.

Zitat von Muslime_Frugi am 10. Januar 2021, 0:58 Uhr
Zitat von PanameraFlow am 9. Januar 2021, 11:47 Uhr

Neee, im Gegenteil, ich habe null Ansprüche weder an die Lage noch an den Zustand noch an die Größe, würde (mittlerweile) irgendwas nehmen egal was aber man hat überall Gefühlt 50 Mitbewerber und nur Massenbesichtigungen. Meinte jetzt aber beim Mieten, nicht beim kaufen.

Hast du dir mal vergleichbare Kaufwohnungen gerechnet? Wieviel Tilgung du bei einer Vollfinanzierung tätigen kannst bis du an der Grenze der Vergleichsmiete bist?

Sollten sich die Lebensumstände ändern kannst du in einer Stadtlage gut vermieten.

Die Miete wird tendenziell eher steigen und bei einer langfristigen Finanzierung der Cashflow. Lineare AfA hättest du für 50Y -x.

Zur Demographie: Eigentlich lässt sich nichts so gut Voraussagen. Als ich meine erste Wohnung vor 25 Jahre kaufte war das auch ein heißes Argument für künftig fallende Immobilien Preise. Ich habe fest an dieses Argument geglaubt weil es mir unumstößlich logisch erschien und dennoch gekauft...

Ich glaube, da kann als Nicht-Experte wie ich es bin leider zu viel schief gehen....

Hi Leute schaut euch mal an was man im Jahr 2011 dazu gesagt hat:

https://www.youtube.com/watch?v=ZpmItB8oSqY

Grundaussage: Kaufen lohnt sich überhaupt nicht es wurde einstimmig dazu geraten zur Miete zu wohnen. (Ich habe trotzdem gekauft)

Ist doch unterhaltsam 🙂

An die Sendung life kann ich mich noch gut erinnern.

Müller wohnt selbst im Haus und das mit dem Unternehmer der mehrere Häuser vermietet und selbst zur Miete wohnt ist eine Mär

Der erwähnte Vermieter mag fiktiv sein - aber persönlich bin ich Vermieter und Mieter, zumindest gefühlt lohnt sich beides für mich. War sowohl bei der vermieteten, wie auch bei der gemieteten Immobilie Glück dabei. Wir vermieten in rel. guter Lage und mieten ziemlich jwd. Andersherum wäre wohl schwieriger. Grundsätzlich sehe ich bei einer selbstgenutzten Immobilie eher mehr Potenzial, dass sich das lohnen kann. Aber es ist auf keinen Fall ein Selbstläufer.

So unterhaltsam es sein mag- man muss schon auch sagen: Die haben nicht nur unrecht. Vermieten heißt nicht, einfach so Geld zu bekommen, Mieten heißt nicht, jemandem einfach so Geld zu geben. Man bekommt das Geld, das man in ein Einfamilienhaus investiert hat, normalerweise nie wieder zurück. Je mehr man da Geld in individuelle Wünsche gesteckt hat, umso weniger bekommt man davon wieder. Wenn ich ein 10 Jahre altes Scheidungs-Haus zum Kauf sehe, und da ist dann ein Bad drin, das vielleicht mal 30.000€ gekostet hat, oder ein teurer Marmorboden, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich dafür einen Mehrpreis zahlen würde, ziemlich gering. Tendentiell mindert sowas den Wert für mich eher. Die Alternative Neubau wird immer gegengerechnet, - und klar bin ich bereit, für ein neues Haus nach meinen Vorstellungen auch deutlich mehr zu bezahlen, als für ein altes Haus nach den Vorstellungen eines anderen.

Und ja: Natürlich muss ich, wenn ich mit 35 ein Haus baue, mit Renovierungen im Rentenalter rechnen, und auch damit, dass meine Kinder nicht darin leben werden wollen, und dass mit 55 eigentlich 3ZBK völlig ausreichend wären.

In einem Umfeld, in dem viele glauben, das eigene Haus wäre per se eine Top-Investition, ist es nicht schlecht, das deutlich zu äußern. Problem ist: Menschen sind eher pragmatisch, wenn sie eine Wohnung mieten. Also sie müssen es auch sein, weil man nur schwer seine "Traumwohnung" zur Miete finden wird. Wenn es ans eigene Haus geht - zumindest von Verkäuferseite ist da viel die Rede von "Träumen", und wie toll dies und das denn ist, und man zahlt auch in entlegenen Gegenden schnell mal eine halbe Million Euro, für die man ziemlich lange Mieten könnte. Würde man sich ähnlichen Wohnraum bauen, den man auch mietet, sähe das anders aus. Wenn die gemietete Wohnung z.B. verkauft/privatisiert wird, sollte man sich das durchrechnen. Vermutlich auch, wenn man sich ein Grundstück kauft, und darauf ein simples Haus baut, das sich eher an der 80m² Wohnung, die man gerade mietet, denn am 160m² "Wohntraum" orientiert, das mir der "Berater" der Fertighausfirma ans Herz legt.

 

 

Danke @namir für die erweiterten Details. Wollte nicht tief und breit den Lanz Talk analysieren. Denke der vereinfachte Talk richtet sich an den "kleinen Mann" der all seine Ersparnisse und Sparrate über 30 Jahre in das Haus steckt und dann mit einer kleinen Rente und renovierungsbedürftigem Haus dasteht. Ich gebe dir völlig recht, dass:

a. die eigene Immobilie ist über die zweckmäßige Größe in vergleichbaren Wohngegenden Konsum!

b. man soll eine Immobilie so finanzieren, dass noch ein Vermögensaufbau in anderen Assets möglich ist.

c. spätere Instandhaltungsmaßnahmen sollten leistbar sein.

Sprich, man muss sich eine Immobilie leisten können und eine zu große oder zu teure erst recht! Steht eine vermeidlich teure Immobilie anderen Wünschen und Zielen -z.B. FIRE - im Weg, muss man schon gut reflektiert sein um dies zu realisieren. Andererseits gibt es sicher auch Menschen die früher FIRE machen und sich dennoch das Haus leisten können. Wenn es zur verbesserten Lebensqualität beiträgt ist es doch auch gut. Die "stille Reserve" kann man doch auch bewohnen, anstatt irgendwo anders rumliegen zu haben. Oder man ist eben glücklich so wie es ist - nicht jeder hat FIRE im Kopf.

P.S.: Generell interessant an dem Lanz Talk vor 10 Jahren ist ja, dass es hier darum ging wie man in den ach so unsicheren Zeiten nach der Finanzkrise sein Geld nur anlegen kann. Rückblickend wissen wir dass 2011 ein fantastisches Startjahr war für Aktien und Immobilien. Man sollte sich nicht emotional einfangen lassen... und bei einem Dirk Müller besonders vorsichtig sein, so charismatisch er ist!

ja, und so ein bisschen sollte man ja bei allen Menschen aufpassen, die einem irgendwas verkaufen wollen könnten. Soweit ich weiß ist dieser Müller keiner der führenden Wirtschaftswissenschaftler dieses Landes, der jetzt dazu prädestiniert wäre, Wissen weiterzugeben...

Das mit der Perspektive des Jahres 2011, die einem da vor Augen geführt wird, ist in der Tat interessant. Da stand man, zwei Jahre nach der Finanzkrise, die jetzt auch niemand wirklich vorhergesehen hat, und fragt sich, wie man denn sein Geld anlegen soll - im Nachhinein kann man sagen: So viel konnte man eigentlich nicht falsch machen. Wenn ich mich an meine damalige Einschätzung der Situation zurückerinnere - rechnete zum einen schon mal mit einer unmittelbar bevorstehenden Inflation - nicht unbedingt einer Hyperinflation, vielleicht 5-7%, wie in den 70ern. (Potenzial gab es damals ja schon, heute noch mehr...) Was Immobilien und Aktien angeht, lag ich damit sogar richtig, sonst ja nicht. Hätte auch eher darauf gewettet, meine Einkäufe im Jahr 2021 mit irgendeiner Währung, aber nicht dem Euro zu bezahlen, als auf den Euro. Rechnete auch ziemlich fest damit, dass sich Mobilität weiter ungemein verteuern würde, Heizkosten sowieso, also 2,50€ für den Liter Benzin (+Inflation) hätte ich durchaus für realistisch gehalten, gut, eine Steuererhöhung später ist das Benzin immerhin nur noch 20ct billiger...

Man muss im Hinterkopf haben, dass man selbst wie auch Experten (und auch selbsternannte Experten) einfach daneben liegen kann. Das Problem ist: Weiß ja nicht, wie das bei den Experten so ist, zumindest ich bin seitdem nicht viel gescheiter geworden... aber man kann auch daneben liegen, und trotzdem gute Entscheidungen treffen.

Vielleicht zeigt uns das Beispiel das wir große Investitionsentscheidungen nicht davon abhängig machen sollten was die Zukunft bringt. Da wir die Zukunft in keiner Weise vorhersehen können. Seriös können wir nur die aktuelle Situation betrachten. Wenn wir unsere Entscheidung darauf beziehen können wir wenigsten einen guten Grund dafür nennen warum wir uns so entschieden haben auch wenn es eventuell anders besser gewesen wäre. Hätte hätte Fahrradkette.

Die aktuelle Situation ist aus meiner Sicht was Mieten oder Kaufen angeht nicht viel anders als früher. Es ist beides immer noch teuer wie eh und je. Macht also einen großen Posten bei unseren Ausgaben aus an dem zu schrauben den größten Effekt bringt.

An die Sendung erinnere ich mich auch noch.

Man muss aber dazu sagen, völlig falsch sind seine Aussagen nicht - auch im Rückblick nicht.

Natürlich war es (in den meisten Fällen) eine gute Investition 2011 eine Immobilie zu kaufen. Dasselbe gilt ja aber auch für die Anlage in Aktien/ETF. Und ob das eine oder andere nun ein paar % mehr Rendite gebracht hat, entscheidet dann der Einzelfall (z.B. Lage, Aktienauswahl usw.).

Doch unbestritten hat der Hauskäufer wohl auch in den 10 Jahren mehr Arbeit mit seiner Immo gehabt als ein Aktieninvestor mit einem Kauf in 2011.

Und beim Vergleich mieten vs. Eigentum würde ich persönlich meistens Eigentum in einer !fairen! Rechnung favorisieren - aber das gilt nicht für die Allgemeinheit, weil die Mehrheit eine 60-90qm Mietwohnung (die sie sonst weitermieten würden) mit einem 160-220qm Haus ersetzt, und während in der Mietwohnung höchstens mal gestrichen oder tapeziert wird und mal was von Ikea reinkommt, kommt dann in das neue Eigenheim die 25.000 Euro Küche, das 25.000 Euro Bad, Carport/Garage/Schuppen/Zaun/Tor/Garten/Möbel usw. usw. weil es ja Eigentum "für immer" ist und "man da doch nicht spart" - und genau das sorgt für einen extrem hinkenden Vergleich und treibt die tatsächlichen Eigenheimkosten bei vielen extrem in die Höhe, oft auch über das hinaus, was sie sich leisten können. Und genau dieser (Mehrkosten-)Teil vom Eigenheim ist, wie hier schon erwähnt, 10 Jahre später halt kein finanzieller "Mehrwert" mehr, sondern Konsum - denn ein potentieller Käufer zahlt für die 10 Jahre alten Um-/Ein-/Anbauten sowie Ausstattungen/Möbel in der Regel nicht(s).

Vergleicht man die 60-90qm Mietwohnung mit dem Kauf/Bau eines total einfachen, schlichten 80-120qm (maximal!) Haus mit kleinem Grundstück - das ergäbe ganz andere Ergebnisse auf lange Sicht - und man wohnt immer noch mit grösserem Wohnraum, Eigentum, Grundstück/Garten...

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