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Mehr EK oder FK für das Kleine Eigenheim

Mehr EK oder mehr FK
Mehr EK
Mehr FK
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Hallo liebe Frugalisten,

meine Frau und ich (33 J. alt; sparsam, aber kein Bock auf FIRE) haben ein Haus an der Hand.
Ich komme umgehend zur Sache:

KP 250.000 €, Bj 1980

kein Makler, NRW = 6,5% Grundsteuer, 2% Notar/ Grundbuch.

Soll ich möglichst viel EK nutzen, oder FK?

EK ist viel vorhanden, aber „man weiß ja nie, welche Reparatur ansteht…

Tilgung mit 1,5% oder lieber 2%?

2% = 27 Jahre = dann bin ich 60/61 J.

1,5 % = 33 Jahre = dann bin ich 67

Danke für eure Anregungen

 

 

Hi @matsinho, kommt wie so oft drauf an, für sinnvollen Rat brauchts mehr Kontext! Welches Land, D? Welchen Zinssatz bekommt ihr voraussichtlich? Was plant ihr mit dem Haus, bewohnen oder vermieten? Falls du auf max. FK gehst, wie würdest du dein restliches Vermögen anlegen wollen? Welche Erfahrungen mit dem Aktienmarkt sind vorhanden? Wie ist die Lebensplanung, welche Verantwortung trägst du ggf. für andere? FIRE möglich / geplant?

Generell gilt ja: FK macht nur Sinn, wenn du denkst dein EK macht anderswo mehr Rendite als der Kreditzins, und der Renditeunterschied ist das zusätzliche Risiko wert. Bei den deutlich über 2% Zinsen aktuell würd ich mich für ein selbst bewohntes Haus persönlich möglichst wenig verschulden wollen.

Bei der Tilgung würd ich mich möglichst flexibel machen. Lieber etwas weniger Tilgungsrate und dafür Sondertilgungsoption vereinbaren und konsequent nutzen. 5% bieten die meisten, manche sogar 10%. Option zur Tilgungssatzänderung kostenlos oder gegen geringe Gebühr ist auch super. Hat es mir z.B. möglich gemacht, die Tilgung auf ein Minimum zu reduzieren, seit man für das Geld auf Tagesgeld, Festgeld oder Bundesanleihen mehr Zinsen bekommt als der Kredit kostet.

Hängt noch von anderen Faktoren aby

Welche Energieklasse hat das Haus und welche Renovierungen oder Sanierungen sind geplant oder kommen absehbar auf Euch zu? Mit der Aussage, man weiß ja nie, welche Reparatur ansteht, kauft man kein Haus, sorry. Das kann man planen oder zumindest abschätzen und sollte man in den Gesamtkosten berücksichtigen.

Ansonsten hängt Anteil EK davon ab, wieviel Rate ihr Euch mtl. leisten könnt oder wollt. Wenn Ibr 50% EK einbringt und 8% tilgt, habt Ihr ne Rate von ~1350€ und seid in ~10 Jahren durch - schon mal über eine solche Konstellation nachgedacht?

Hallo und Danke für die Antworten,

Über KfW 124 kann ich bis zu 100.000€ (Kauf) und über KfW 261 bis maximal 150.000€ (Energetisches Sanieren) finanzieren.

Über den Arbeitgeber kann ich ein Darlehen bekommen. Ja, ich arbeite im Konzern. Manchmal halt doch gut.
Und den Rest werde ich mit EK abdecken.

 

Kaufpreis 250.000€

Sanierung geplant von 150.000€

Zusätzlich haben wir uns einen Bausachverständigen über die IHK besorgt.
Dieser erstellt für uns ein Gutachten und berät auch zu Sanierung und Kosten.

Mach das, was bei DEINEN Vermögens- und Einkommensverhältnissen, DEINER Lebensplanung, den für DICH alternativ in Frage kommende Optionen, freies EK zu investieren, usw. am sinnvollsten ist!

(ohne Kenntnis der genannten Aspekte scheint mir eine Beratung sinnlos)

Zitat von Matze am 4. April 2024, 14:27 Uhr

Hallo und Danke für die Antworten,

Über KfW 124 kann ich bis zu 100.000€ (Kauf) und über KfW 261 bis maximal 150.000€ (Energetisches Sanieren) finanzieren.

Über den Arbeitgeber kann ich ein Darlehen bekommen. Ja, ich arbeite im Konzern. Manchmal halt doch gut.

Geht auch bei KMU, das nur am Rande.

Und den Rest werde ich mit EK abdecken.

 

Kaufpreis 250.000€

Sanierung geplant von 150.000€

Bis jetzt weiß niemand, wieviel EK Du in welchen Assets hältst. Gesamtsumme ist nun plötzlich von 250T€ auf 400T€ gestiegen. Es gibt die Option eines AG-Darlehens ... in welcher Höhe zu welchem Zins mit welcher Tilgung/Rückzahlungsziel? Unklar.

Verdienst von Dir und Deiner Frau ... ebenfalls völlig unklar. Kinder geplant? Generelle Ein- und Ausgaben? Man tappt im Dunkeln.

Hallo und Danke bis hierhin.

EK ist vorhanden:

30.000-40.000 Cash, je nachdem, ob Notgroschen enthalten ist.
30.000€ Bausparguthaben, zuteilungsreif.

40.000€ in ETF Depot 1.

75.000€ in ETF Depot 2.

7.000€ in aktiven Fonds (Depot 3).

17.000€ Rückkaufswerte LV (mehrere).

12.000€ Riesterrente.

Betriebliche Altersvorsorge und Pensionszusagen, etc. gibt es auch, spielen hier aber keine Rolle, weil wir erst als Rentner dran kommen.

EK ist also viel vorhanden, wir müssen uns nur klar sein, wie viel wir tatsächlich einbringen wollen.

Mitarbeiter-Darlehen sind 160.000€ zu 3,15% (Stand: 1.4.) mit 10 Jahren Zinsfestschreibung, Tilgungssatz ist frei wählbar, mindestens 1%, 5% Sondertilgung p.a. immer enthalten (= 8.000€ jährlich).

 

Meine Frau und ich haben entschieden, ungefähr 100.000 - 125.000€ EK zu nutzen.
Wir glauben fest daran, dass der Aktienmarkt besser performt, als die 3,15% MA-Darlehen und auch besser als aktuell übliche 3,5%.
Wir nehmen die 1,5% Tilgung mit Möglichkeit einer Sondertilgung. Das gibt uns Flexibilität.

Einkommen:
Über 3.000€ Netto von mir. Zuzüglich Urlaubs- und Weihnachtsgeld, diese sind tariflich geregelt, also sicher.
2x Kindergeld, also 500€.

Meine Frau bezieht gerade Elterngeld für 1 Jahr mit Höchstsatz (1.800€?)

 

Ausgaben:

Ich überweise fixe 2.000€ auf das Haushaltskonto und das reicht locker. Also haben wir in der Vergangenheit viel angespart/ investiert.

Zitat von Matze am 6. April 2024, 8:42 Uhr

Einkommen:
Über 3.000€ Netto von mir. Zuzüglich Urlaubs- und Weihnachtsgeld, diese sind tariflich geregelt, also sicher.
2x Kindergeld, also 500€.

Meine Frau bezieht gerade Elterngeld für 1 Jahr mit Höchstsatz (1.800€?)

 

Ausgaben:

Ich überweise fixe 2.000€ auf das Haushaltskonto und das reicht locker. Also haben wir in der Vergangenheit viel angespart/ investiert.

 

Das ist eine Momentaufnahme - für eine Immobilienfinanzierung sind aber die Einkommensverhältnisse während des GESAMTEN Tilgungszeitraums relevant!

Ach ja: General Motors ist auch ein Konzern...

Wie sicher waren Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie Gehalt der GM-Mitarbeiter im Opelwerk Bochum, als in Detroit die Schließung dieses Standorts beschlossen wurde 😉

Ich hab 150k EK im EFH (ges. 370k) und im Nachhinein ärgere ich mich: Ich hätte mehr FK aufnehmen sollen.

Insb. weil ich 0.96% auf 20 Jahre und 0.75% KfW auf 10 Jahre mit endfälliger Tilgung durch Bausparkredit 2% hab. Und jetzt krieg ich 4% auf Tagesgeld und MSCI World geht ab wie Schmitz Katze.

Wer sparsam ist muss weniger arbeiten.
Zitat von karlmags am 6. April 2024, 22:45 Uhr

Ich hab 150k EK im EFH (ges. 370k) und im Nachhinein ärgere ich mich: Ich hätte mehr FK aufnehmen sollen.

Insb. weil ich 0.96% auf 20 Jahre und 0.75% KfW auf 10 Jahre mit endfälliger Tilgung durch Bausparkredit 2% hab. Und jetzt krieg ich 4% auf Tagesgeld und MSCI World geht ab wie Schmitz Katze.

Du hast aber auch keine Familie/2 Kids, oder?

Muss halt alles zur Risikoklasse passen und sollte mit Familie etwas konservativer zusammengebaut werden. Wer nur allein für sich verantwortlich ist, kann auch AI gehen, das zieht dann keine Unbeteiligten mit runter, wenn der Plan nicht aufgeht.

Ich würde hier bei den verschiedenen verfügbaren Produkten etwas aufräumen und hätte idealerweise nur noch 2 oder 3 Depots, die Hausfinanzierung und Cash.

EK würde ich auch mind. bei 30% ansetzen und die anfängliche Tilgung auf mind. 2,5%, um damit die Laufzeit runterzudrehen. Dann gibt's bei der Nachfinanzierung auch keine Überraschungen. Aber jeder wie er mag ... wenn das mit der besseren Aktienrendite hinhaut, ist man natürlich besser dran.

Jaja, die Märchen von 20 Jahren seitwärtsbewegung am Aktienmarkt mit durchschnittlich unter 0.75% Performance haben wir doch alles schonmal durch. 🤔🤷🏻‍♂️ High Risk Investment 🫣

PN an maxause@gmx.de
Zitat von Max aus E am 7. April 2024, 11:53 Uhr

Jaja, die Märchen von 20 Jahren seitwärtsbewegung am Aktienmarkt mit durchschnittlich unter 0.75% Performance haben wir doch alles schonmal durch. 🤔🤷🏻‍♂️ High Risk Investment 🫣

Es hat keinen Sinn, immer ins Extreme zu verfallen.

Was hier avisiert/berechnet wird, ist - zum 1000. Mal und damit nicht neu in diesem Forum - ein simpler Zinsswap zwischen zwei Assetklassen. Der Gap beträgt 2,5%, wenn man ~3,5% für die Finanzierung und 6% netto als durchschnittliche Performance am Aktienmarkt unterstellt.

Der Gap wird aber nur auf das Mehr- oder Minderkapital wirksam, das aus dem EK abgezogen und als FK (oder umgekehrt) eingesetzt wird, also nicht auf die volle Summe des EK, es sei denn, man bekommt eine 100-110%-Finanzierung hin.

Bei 30% EK wären das hier 120T€.

Bei 10% EK wären das 40T€ EK, ergo 80T€ Differenz, auf die dann die 2,5% Gap wirken.

2,5% auf 80T€ sind 2T€ im Jahr ... bei einem Gesamtinvest von +400T€.

Dazu soll das Ganze dann noch durch geringe Tilgung von anf. 1,5% auf bis zu 33 Jahre gestreckt werden und der TE dann 67 wäre. In einem Forum, wo gefühlt jeder zweite mit 40 aus dem Hamsterrad raus will. 1,5% Tilgung heißt nichts anderes, als dass nach 10 Jahren kaum 25% getilgt werden und dann entweder Nachfinanzierung ansteht oder man sich heute auf sehr lange Kreditlaufzeiten von 20 oder 30 Jahren bindet. Klar kann man das nach 8-10 Jahren kündigen/ändern, aber ob das was bringt, hängt dann vom Zinsumfeld in 10-15 Jahren ab.

Meine Frage ist an der Stelle dann immer, ob man sich nicht für 10 Jahre stärker direkt in der Immo/Tilgung finanziell bindet/engagiert, um dann schnell in den Genuß zu kommen, einen Großteil der Bude abgezahlt zu haben. Zumindest sollte man die Bilanz in 10 Jahren gegenüberstellen und sich heute fragen, in welcher Situation man dann sein möchte.

Letztendlich ist es ein Hebelgeschäft.  Ich hab damit während der Dotcom Krise ziemlich schlechte Erfahrung gemacht:  Meine Aktien sind um 70% eingebrochen, die Schulden waren noch zu 100% da.  Hab nicht viel finanziert über einen Wertpapier Kredit, kein Zwangsverkauf, trotzdem  war es richtig Stress.
Vielleicht ein kleineres Depot behalten, auch zum üben und so, aber das meiste Eigenkapital in die Immo stecken.  Man schläft in jedem Fall besser und es gibt schwarze Schwäne da draußen.

Zitat von TakeTwo am 7. April 2024, 17:44 Uhr

... während der Dotcom Krise ziemlich schlechte Erfahrung gemacht:  Meine Aktien sind um 70% eingebrochen, die Schulden waren noch zu 100% da.  ...

Wie gesagt: es kommt auf das GESAMTpaket an!

Wenn der Kredit 20+ Jahre fixe Niedrigstzinsen hat - und der unkündbare Job (im ÖD) die Raten i.H. einer "normalen" Miete finanziert - dann wäre ein kurzfristiger Crash egal gewesen - entscheidend wäre die Performance z.B. von 1998 bis 2018!

(und NICHT alles im Neuen Markt investiert zu haben, sondern breit diversifiziert!)

Aktuell finanziert man um die 3,5% auf 10 Jahre. Die Frage kann sich dich jeder selbst beantworten. Wer glaubt dass der Aktienmarkt aich die nächsten 10 Jahre besser schlägt als kumulierte 35%, der finanziert. Wer dieser Prognose konservativ gegenübersteht der stexkt das EK lieber ins Haus und spart entsprechend zuverlässig 3% p.a. an Zinslast.

Für den Kredit spricht noch, dass das Geld im Depot flexibel zur Verfügung steht wenn "notwendig". Diese Flexibilität würde ich mir heute ungern mehr nehmen lassen. In der Immobilie ust das Geld gebunden, das verringert die Flexibilität der Finanzen. Da ich glaube dass der Aktienmarkt auch im kommenden Jahrzehnt was packen wird das über Inglation liegt, würde ich daher einen möglichst hohen Kreditrahmen immer vorziehen.

 

PN an maxause@gmx.de

Ich würde das anders formulieren, nicht, was glaube ich ist die Rendite, sondern mit welcher Wahrscheinlichkeit treten größere Einbrüche auf.

Ob 2 oder 4% Unterschied in der Rendite,  oder -2%. Ist alles verkraftbar.
Wenn es jedoch zu einem aktuell nicht vorhersehbaren krassen negativem Ereignis kommt,  Krieg, Überschwemmung, Börsencrash,  Pandemie, dann sind solche Schulden blöd.

Wer hätte vor 10 Jahren gedacht, dass dieser Krieg stattfindet, oder eine Pandemie?
Ich würde sowas nicht machen nur um einige wenige % zusätzlich zu erreichen.

Zitat von TakeTwo am 8. April 2024, 15:24 Uhr

Wenn es jedoch zu einem ... krassen negativem Ereignis kommt,  Krieg, Überschwemmung, ..., dann sind solche Schulden blöd.

DANN ist vor allem blöd, wenn der größte Teil des Vermögens in IMMOBILIEN an den dann falschen Standort gebunden ist!

In so einem worst case Szenario ist mir ein global diversifiziertes Aktienportfolio, auf das ich auch von Martinique oder Thailand oder Montevideo aus Zugriff habe lieber!

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