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Krankenkasse als Frugalist

Hallo,

die Idee mit 40 in Rente zu gehen- obwohl ich leider schon älter bin ;-)-  hört sich sehr interessant an und die finanzielle Vorgehensweise habe ich prinzipiell verstanden. Folgendes ist mir ehrlich gesagt nicht ganz klar: Wie sieht es mit den Leistungen der Krankenkasse aus?  Muss ich mich privat versichern oder bezahlt die GKV trotzdem noch, obwohl ich ab meinem 40. Lebensjahr nicht mehr einzahle?  Wie geht ihr damit um?

 

Soweit ich informiert bin (hier aber nicht zu 100% sicher) kannst Du, wenn Du schonmal gesetzlich versicher warst und dies nicht länger als 3 Monate zurück liegt dich dann "gesetzlich freiwillig versichern" bzw. wenn deine Versicherungspflicht erlischt brauchst Du garnichts zu machen und bist automatisch weiterhin in der GKV.

Solche Details würde ich aber direkt mit deiner Krankenkasse absprechen, am besten 1-2 Jahre vorher um dann auch wirklich genau bescheid zu wissen --- vor allem zur dann geltenden Gesetzeslage - denn man weiß ja heute nicht was in den nächsten 10-20 Jahren so alles tolles noch auf uns zukommt.

 

 

@spaaren

Du kannst als freiwillig Versicherter in der GKV bleiben. Beiträge musst du aber trotzdem weiter zahlen, das bekommst du nicht für lau. Normalerweise wird dein Beitrag dann anhand deines jährlichen Einkommens bemessen und du musst den vollen Beitrag zahlen, also zzgl. Arbeitgeberanteil. Als Arbeitssuchender oder Selbstständiger mit < 10.000 EUR Einkommen im Jahr, dürftest du aber nur den Mindestbeitrag zahlen. Nach meiner Kenntnis so etwa 160,- EUR im Monat. Badner hat im Prinzip recht, allerdings melden musst du das der Krankenkasse schon. Ich empfehle Dir einfach mal deine Krankenkasse zu befragen. Koscht ja nix...
Ich persönlich sehe die Beitragshöhe gar nicht so kritisch. Auch wenn du z.B. in der PKV recht viel zahlen musst, kannst du das alles von der Steuer absetzen.

@spaaren schau mal hier rein: https://frugalisten.de/forum/topic/krankenversicherung-der-rentner-kvdr/

»In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.« »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.« »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.« Buffett

Hallo zusammen,

mein erster Beitrag und direkt habe ich eine Frage 🙂

Ich bin derzeit als Angestellter seit drei Jahren in der PKV versichert. Mal angenommen ich würde heute aufhören wollen zu arbeiten und von meinen Ersparnissen leben, kann ich dann einfach in der PKV bleiben oder muss ich dann automatisch in die GKV. Soweit ich raus gefunden habe, müsste ich nur in die GKV wenn ich ich ALG 1 beantragen würde?

LG

Du kannst in der PKV bleiben.
Pflichtwechsel besteht nur wenn man sich einstellen läßt und die Versicherungspflichtgrenze unterschreitet.
Als Selbstständiger kannst du sogar ohne Einkommen in die PKV.

»In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.« »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.« »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.« Buffett

Ich stehe gerade vor der Frage, ob es für mich in der PKV weiter gehen soll, oder zurück in die GKV.

Derzeit bin ich Beamtin auf Zeit, daher beihilfeberechtigt und der Rest in der PKV versichert. Der Beamtenstatus endet im Herbst und durch einen neuen Job im Angestelltenverhältnis (unterhalb der Jahresarbeitsentgeltgrenze) könnte ich zurück in die GKV (und damit später auch in die KVdR) - oder ich könnte mich in der PKV vollversichern, was die Tür zurück in die GKV aber wohl endgültig zuschlägt.

Die Infos, die ich bisher gefunden habe, sind alle entweder sehr pro/contra - GKV/PKV geprägt. Auf pro-GKV Seiten und von der netten TK-Beraterin hier vor Ort wird vor steigenden PKV-Beiträgen im Alter gewarnt, die auf pro-GKV Seiten durch Altersrückstellungen klein diskutiert werden. Konkrete Zahlen sind kaum zu finden (klar ist schwierig, da sehr individuell). Andererseits warnen pro-PKV Seiten vor den schlechten Leistungen, die jederzeit weiter gekürzt werden könnten, und Versorgungslücken in der GKV und davor, dass das ganze System sowieso kollabieren wird. Im Grunde also Angstmacherei von allen Seiten und keine für mich brauchbare Entscheidungsgrundlage.

Also was tun? Gerade wenn man vorhat nicht bis ins Regelrentenalter zu arbeiten. In der PKV bleiben, zurück in die GKV, GKV+private Zusatzversicherung? Ich bin gerade echt etwas ratlos und würde mich über weitere Infos/Erfahrungen freuen. Derweil werde ich mal bei meiner aktuellen PKV anfragen, welcher Tarif da in Frage käme, wenn ich nicht mehr Beamtin bin.

 

Zitat von Leonessa am 16. Juli 2019, 10:04 Uhr

Ich stehe gerade vor der Frage, ob es für mich in der PKV weiter gehen soll, oder zurück in die GKV.

... im Angestelltenverhältnis (unterhalb der Jahresarbeitsentgeltgrenze) könnte ich zurück in die GKV (und damit später auch in die KVdR) - oder ich könnte mich in der PKV vollversichern, was die Tür zurück in die GKV aber wohl endgültig zuschlägt.

Leider nein! In deinem Fall  musst du in die GKV. Wenn du als Angestellte unterhalb der Jahresarbeitsentgeldgrenze bist, dann hast du überhaupt keine Wahl. Wenn du unbedingt in die PKV möchtest, musst du dich selbständig machen, oder deinen zukünftigen Arbeitgeber davon überzeugen, dass er dir über 60.750 EUR im Jahr zahlt. Meine Empfehlung wäre GKV+private Zusatzversicherung(en) je nach Bedarf.

Hm... die Dame von der TK hatte mir gestern gesagt, dass ich mich, dadurch dass ich momentan in der PKV bin, per Antrag von der Versicherungspflicht befreien lassen und in der PKV bleiben könnte. Die Bezahlung ist tarifgebunden - da gibt's nichts zu verhandeln. Und wenn ich das richtig verstanden habe, bzw. die Info von der TK-Dame richtig ist, zählt dann ja erstmal nur das Einkommen aus angestellter Beschäftigung für die Entgeltgrenze. Zusätzliche Mieteinnahmen, Kapitaleinkünfte usw. spielen erst eine Rolle wenn kein Angestelltenverhältnis mehr besteht.

Nicht falsch verstehen - ich möchte gar nicht mal unbedingt in der PKV bleiben. Ich will erstmal rausfinden, welche Möglichkeiten es tatsächlich gibt (selbst das stellt sich ja gerade als nicht ganz trivial raus) und mir eine möglichst informierte Meinung bilden, bevor ich das entscheide.

Zu deinem Vorschlag GKV+private Zusatzversicherung tendiere ich gerade - scheint mir noch das flexibelste zu sein.

Edit:

Punkt für Dich, @fritz - Die Dame von der PKV hat mir gesagt, dass eine Befreiung von der Versicherungspflicht nicht in Frage kommt, da ich den Beamtenstatus und Beihilfeanspruch verliere. Wäre nur möglich, wenn vorher schon eine Vollversicherung bei der PKV bestanden hätte.

Hallo, Du kannst auch eine große oder kleine Anwartschaft bei der PKV machen, dabei bleiben dein Eintrittsalter bestehen und Du brauchst keine erneute Gesundheitsprüfung.  Kostet nicht viel und es bleibt Dir alles offen.  Dann in die GKV.

Blos nicht von der Versicherungspflicht befreien lassen, dann kommst Du nie wieder zurück!

 

Ich bin in der PKV und habe durch meinen frühen Versicherungsbeginn und einem entsprechenden Selbstbehalt geringe Kosten je Monat für die Krankenversicherung.

Die PKV habe ich gewählt wegen der medizinischen besseren Versorgung bei gravierenden Erkrankungen. Ich möchte einfach wenn ich schwer krank bin, dass mir  auch die medizinisch bestmöglichste Versorgung offen steht. Die Entscheidung war daher keine monitäre.

Kostenseitig stehe ich mit der PKV als Renter wohl zumindest nicht schlechter da. In der GKV alv freiwillige Versicherter werden alle meine Einkünfte (Miete, Zinseinkünfte, Rente, ..) berücksichtig. Zudem müsste ich für meine betriebliche Rente auch noch Abschläge zahlen. Ich liege also auch bei GKV im Rentealter beim Höchstsatz +Abschläge.

Letztlich ist es eine individiuelle Entscheidung. Vermutlich würde ich die Anwartsschaft nehmen, wenn ich nochmal temporär unterhalt der Jahresarbeitsentgeldgrenze liegen würde.

 

Zitat von TakeTwo am 16. Juli 2019, 19:26 Uhr

Hallo, Du kannst auch eine große oder kleine Anwartschaft bei der PKV machen, dabei bleiben dein Eintrittsalter bestehen und Du brauchst keine erneute Gesundheitsprüfung.  Kostet nicht viel und es bleibt Dir alles offen.  Dann in die GKV.

Laut der Dame von der PKV könnte ich meinen Vertrag "ruhen lassen" oder eine Zusatzversicherung bei denen abschließen, um meinen Gesundheitsstatus zu erhalten.

Zitat von TakeTwo am 16. Juli 2019, 19:26 Uhr

Blos nicht von der Versicherungspflicht befreien lassen, dann kommst Du nie wieder zurück!

Und das ist immer, für jeden und unter allen Umständen schlecht? Wohl überlegt sollte der Schritt aber natürlich schon sein.

Zitat von Lex am 17. Juli 2019, 4:20 Uhr

Ich bin in der PKV und habe durch meinen frühen Versicherungsbeginn und einem entsprechenden Selbstbehalt geringe Kosten je Monat für die Krankenversicherung.

Relativ früher Versicherungsbeginn trifft bei mir auch zu. Deswegen, und weil keine Familie mitversichert werden muss, wäre die PKV evtl. eine Überlegung wert (wenn denn überhaupt möglich).

Zitat von Lex am 17. Juli 2019, 4:20 Uhr

Die PKV habe ich gewählt wegen der medizinischen besseren Versorgung bei gravierenden Erkrankungen. Ich möchte einfach wenn ich schwer krank bin, dass mir  auch die medizinisch bestmöglichste Versorgung offen steht. Die Entscheidung war daher keine monitäre.

Natürlich auch nachvollziehbar.

Zitat von Lex am 17. Juli 2019, 4:20 Uhr

Kostenseitig stehe ich mit der PKV als Renter wohl zumindest nicht schlechter da. In der GKV alv freiwillige Versicherter werden alle meine Einkünfte (Miete, Zinseinkünfte, Rente, ..) berücksichtig. Zudem müsste ich für meine betriebliche Rente auch noch Abschläge zahlen. Ich liege also auch bei GKV im Rentealter beim Höchstsatz +Abschläge.

Kommt es im Rentenalter dann nicht wieder darauf an, ob man die Bedingungen der KVdR erfüllt? Dann wäre nur die Rente maßgeblich für die Beiträge. Sind die Bedingungen nicht erfüllt, wäre man weiter freiwillig in der GKV versichert und Miete, Zinsen usw. werden mit berücksichtigt.

Hi Leonessa,

ja, genau die Mitgliedschaft in der KVdR ist der Knackpunkt. Ich schaffe die Anwartschaft nicht und habe daher die Option PKV oder freiwillig versichert in der GKV in der Rente.  Ich habe für mich die KVdR früh abgehakt und bleibe daher in der PKV.

Die Frage ist halt ob die KVdR zu deinem Lebensentwurf passt. Letztlich braucht es 90% Versicherungszeit in der zweiten Lebenshälfte. Toll! genau da wo ich doch eigentlich nicht mehr im angestellten abhängigen Beschäftigungsverhältnis arbeiten will. Zudem bleibt die Nachversteuerung meiner betrieblichen Rentenversicherung. Auch ist für mich unklar ob für die KVdR in der Zukunft die Anrechnung von Mieteinahmen aufgrund von Unterdeckung nicht noch Thema wird....aber wie gesagt es bleibt eben eine individuelle Entscheidung.