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Jung und keine Lust auf Durchschnitt

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Hallo zusammen!

Danke erstmal für die vielen lehrreichen Beiträge. Ich stöbere nun schon seit Längerem im Forum rum und stelle mich nun auch mal vor.

Ich bin 26 Jahre alt, wohne im schönen Sachsen und arbeite in der Unternehmensberatung (gerade raus aus der Probezeit). Davor habe ich in diversen anderen Branchen gearbeitet, sowie Werkstudentenjobs und Praktikas gemacht. Mein Studium der Wirtschaftswissenschaften habe ich letztes Jahr abgeschlossen. Es war teilweise ganz interessant, aber mehr auch nicht. Jedoch habe ich im 1. Semester über einen Univerein das erste Mal Kontakt mit Aktien aufnehmen können. Anfangs war ich mega zögerlich und habe eine kurze Zeit lang mit einem Musterdepot gespielt. Dann habe ich ganz vorsichtig meine paar Hundert Euro investiert. Einzelaktien natürlich. Man kennt's. Ich habe den Kauf nie bereut, aber bin jetzt doch über die Jahre zum größten Teil bei den breitgestreuten ETF's gelandet. Ich habe gleichzeitig gemerkt, dass mir der Konsum, wie ihn meine Kommilitonen betrieben haben, nie so viel Freude bereitet hat. Das Geld war weg und die Leere irgendwie schnell wieder da. Ich habe dadurch eine natürliche Sparsamkeit und später auch Achtsamkeit bezüglich meines Geldes entwickelt. Wenn Geld reinkam, wollte ich direkt sehen, wie viel ich investieren kann. Oder wie viel Silbermünzen ich kaufen kann. Oder, oder. Mir waren Veranstaltungen, abendliche Treffen und auswärts essen immer relativ wichtig. Mit den richtigen Leuten kann ich daraus meine Energie ziehen. Achtsam leben halt. Nun ca. 5 Jahre später habe ich in ein paar Körben meine Moneten gebunkert. Wenn ich manchmal diese Summen aus dem Forum lese, frage ich mich, was ich eigentlich die letzten Jahre gemacht habe. Da backe ich doch durchaus mit kleineren Brötchen. Mein Portfolio sieht nach beinahe 5 Jahren folgendermaßen aus:

ETF's: 18.000

Tagesgeld: 5.900

Einzelaktien: 2.200

Silber physisch: 800

Bargeld: 350

Girokonto: 200

Gesamt: 27.250

Jetzt fragt sich sicher der ein oder andere, warum es so wenig ist, wenn ich doch ach so sparsam bin. Ja die Frage habe ich mir auch gestellt und kürzlich beantwortet: Die meiste Zeit über habe ich einfach zu wenig verdient und zu viel ausgegeben. what a surprise. Erst seit ca. 6 Monaten verdiene ich in meinem Job recht gut und habe mich nochmal weiter mit meiner Sparrate gepusht. Diese ist nun seit 6 Monaten bei 750€, vorher über 4 Jahre lang immer so bei 250€. Ich habe in meiner Kindheit und durch das Elternhaus nie Kontakt mit Geld gehabt und daher bin ich tatsächlich unheimlich Stolz, auch wenn es kleine Brötchen sind.

Der hohe Betrag auf dem Tagesgeldkonto kommt daher, dass ich nun als Ziel gesteckt habe, vor dem 30. Lebensjahr meine erste Immobilie zu kaufen. Das Eigenkapital sollte nächstes Jahr die entsprechende Höhe erreicht haben. Gleichzeitig möchte ich meine Einzelaktien Stück für Stück loswerden und in Immoblien "umschichten". 2026 kommt dann meine Bafög Rückzahlung und beißt mich mit wahrscheinlich 8.000€ in den Hintern. Bis dahin will ich diese Summe neben der Immobilie wieder angespart haben, um von dem Rabatt bei sofortiger Zahlung profitieren zu können.

Das generelle Ziel ist es, sobald wie möglich finanziell so unabhängig zu sein, dass ich mich privat auf eigene spannende Projekte der Zukunft konzentrieren kann. Also auch ins Unternehmertum reinschnuppern.

Ich hoffe, dass man irgendwas aus diesem Beitrag für sich selbst mitnehmen kann. Als ich damals ohne finanzielle Mittel und ohne elterliche Unterstützung die Schule verlassen habe, war mir noch nicht bewusst wo ich mit 26 mal stehen könnte. Jetzt bin ich hier und freue mich nach einem wilden Start auf den nächsten Teil der Reise. Fragen beantworte ich sehr gerne.

Viele Grüße

taedaeus

Liest sich sehr solide und das schon mit 26. Dazu das Studium und somit eine berufliche Zukunft, die ein überdurchschnittliches Einkommen ermöglicht. Wichtig wird die Sparquote sein. Je höher sie ist, desto schneller wird man finanziell frei.

Hallo Taedaeus,

das liest sich doch super vielversprechend! Mach dir auch keine Gedanken, dass dein Vermögen noch nicht dem einiger (viel älterer) Forenteilnehmer entspricht. Auch nicht, wenn einige Überflieger dabei sind, die auch in jungem Alter schon Vermögen ansammeln konnten. Das Median-Haushaltsvermögen in Deutschland von Personen unter 25 lag 2021 bei 11.400. Wohlgemerkt "Haushaltvermögen" - im Schnitt also 2 Personen:

https://www.bundesbank.de/de/aufgaben/themen/monatsbericht-vermoegen-in-deutschland-sind-deutlich-gestiegen-907726#:~:text=So%20haben%20laut%20der%20Studie,154.700%20und%20231.000%20Euro%20betr%C3%A4gt.

Gerade Studenten fangen auch naturgemäß etwas später an zu arbeiten.

Deine Grundeinstellung passt, deine Sparrate konntest du bereits ordentlich erhöhen und die 8.000 € Bafög-Rückzahlung klingen zwar heute noch viel, nach ein paar Jahren im Beruf aber schon nicht mehr 🙂  Du hast dich bestimmt schon gut in die Materie eingelesen und weißt deshalb auch, dass solange du deinen Lebensstil nicht einem Einkommen anpasst eigentlich nichts mehr schief gehen kann.

Ich habe die ganze Thematik auch erst mit Berufseinstieg entdeckt, weil auf einmal viel Geld am Monatsende übrig war. Eine Immobilie hab ich mit meinen 36 Jahren immer noch nicht gekauft. Ich gucke zwar immer mal wieder.. aber die Investition in einen breit gestreuten ETF ist einfach so viel einfacher  😀

Du wirst deinen Weg schon finden. Und hier noch der deklaratorische Hinweis, dass du dir ruhig auch mal was gönnen darfst. Ein zwanghaftes Festhalten an der Sparrate/Sparquote bringt dich auf diesem über Jahrzehnte andauernden Weg mit Sicherheit nicht eher zum Ziel.

(Ich hatte einen Kommilitonen, der am Monatsende nur noch Instant-Nudeln gegessen hat, um seine (großen) Ersparnisse nicht angreifen zu müssen. Heute lacht er selbst über sein damaliges Verhalten).

Zitat von taedaeus am 14. September 2023, 19:54 Uhr

Hallo zusammen!

Danke erstmal für die vielen lehrreichen Beiträge. Ich stöbere nun schon seit Längerem im Forum rum und stelle mich nun auch mal vor.

Ich bin 26 Jahre alt, wohne im schönen Sachsen und arbeite in der Unternehmensberatung (gerade raus aus der Probezeit). Davor habe ich in diversen anderen Branchen gearbeitet, sowie Werkstudentenjobs und Praktikas gemacht. Mein Studium der Wirtschaftswissenschaften habe ich letztes Jahr abgeschlossen. Es war teilweise ganz interessant, aber mehr auch nicht. Jedoch habe ich im 1. Semester über einen Univerein das erste Mal Kontakt mit Aktien aufnehmen können. Anfangs war ich mega zögerlich und habe eine kurze Zeit lang mit einem Musterdepot gespielt. Dann habe ich ganz vorsichtig meine paar Hundert Euro investiert. Einzelaktien natürlich. Man kennt's. Ich habe den Kauf nie bereut, aber bin jetzt doch über die Jahre zum größten Teil bei den breitgestreuten ETF's gelandet. Ich habe gleichzeitig gemerkt, dass mir der Konsum, wie ihn meine Kommilitonen betrieben haben, nie so viel Freude bereitet hat. Das Geld war weg und die Leere irgendwie schnell wieder da. Ich habe dadurch eine natürliche Sparsamkeit und später auch Achtsamkeit bezüglich meines Geldes entwickelt. Wenn Geld reinkam, wollte ich direkt sehen, wie viel ich investieren kann. Oder wie viel Silbermünzen ich kaufen kann. Oder, oder. Mir waren Veranstaltungen, abendliche Treffen und auswärts essen immer relativ wichtig. Mit den richtigen Leuten kann ich daraus meine Energie ziehen. Achtsam leben halt. Nun ca. 5 Jahre später habe ich in ein paar Körben meine Moneten gebunkert. Wenn ich manchmal diese Summen aus dem Forum lese, frage ich mich, was ich eigentlich die letzten Jahre gemacht habe. Da backe ich doch durchaus mit kleineren Brötchen. Mein Portfolio sieht nach beinahe 5 Jahren folgendermaßen aus:

ETF's: 18.000

Tagesgeld: 5.900

Einzelaktien: 2.200

Silber physisch: 800

Bargeld: 350

Girokonto: 200

Gesamt: 27.250

Jetzt fragt sich sicher der ein oder andere, warum es so wenig ist, wenn ich doch ach so sparsam bin. Ja die Frage habe ich mir auch gestellt und kürzlich beantwortet: Die meiste Zeit über habe ich einfach zu wenig verdient und zu viel ausgegeben. what a surprise. Erst seit ca. 6 Monaten verdiene ich in meinem Job recht gut und habe mich nochmal weiter mit meiner Sparrate gepusht. Diese ist nun seit 6 Monaten bei 750€, vorher über 4 Jahre lang immer so bei 250€.

Wie hoch ist denn jetzt dein Nettoeinkommen und daraus folgend deine Sparquote? Wieviel Geld hattest du monatlich als Student zur Verfügung?

Hört sich erst einmal nach Lifestyleinflation an, wenn du im Vergleich von Vollzeitarbeit zum Studentenleben jetzt nur 500€ mehr pro Monat zur Seite legen kannst. Du wirst doch mindestens 1500€ im Monat mehr zur Verfügung haben?!

Ich habe in meiner Kindheit und durch das Elternhaus nie Kontakt mit Geld gehabt und daher bin ich tatsächlich unheimlich Stolz, auch wenn es kleine Brötchen sind.

Womit habt ihr denn den Alltag bestritten? Tauschgeschäfte?

Der hohe Betrag auf dem Tagesgeldkonto kommt daher, dass ich nun als Ziel gesteckt habe, vor dem 30. Lebensjahr meine erste Immobilie zu kaufen.

Selbstgenutzt?

Das Eigenkapital sollte nächstes Jahr die entsprechende Höhe erreicht haben. Gleichzeitig möchte ich meine Einzelaktien Stück für Stück loswerden und in Immoblien "umschichten".

Und wieso möchtest du das?

2026 kommt dann meine Bafög Rückzahlung und beißt mich mit wahrscheinlich 8.000€ in den Hintern. Bis dahin will ich diese Summe neben der Immobilie wieder angespart haben, um von dem Rabatt bei sofortiger Zahlung profitieren zu können.

Wie hoch wären denn ansonsten die (Straf)zinsen? Am Leitzins orientiert?

Das generelle Ziel ist es, sobald wie möglich finanziell so unabhängig zu sein, dass ich mich privat auf eigene spannende Projekte der Zukunft konzentrieren kann. Also auch ins Unternehmertum reinschnuppern.

Um unternehmerisch tätig zu werden musst du natürlich nicht vorher finanziell unabhängig sein. Ganz im Gegenteil. Im Zweifelsfall kann das sogar deine bereits erreichte finanzielle Unabhängigkeit gefährden.

Ich hoffe, dass man irgendwas aus diesem Beitrag für sich selbst mitnehmen kann. Als ich damals ohne finanzielle Mittel und ohne elterliche Unterstützung die Schule verlassen habe, war mir noch nicht bewusst wo ich mit 26 mal stehen könnte.

Na na, nicht so undankbar den Eltern gegenüber.

... wo stehst du denn "mit 26"?

Du arbeitest gerade ein halbes Jahr, hast keine 30.000€ Vermögen und darüber hinaus Schulden bei Vater Staat. Das ist nicht gar nichts, aber eben auch nicht viel mehr.

Grüsse vom Sparschwein

 

Hallo und herzlich Willkommen,

Ich mag deinen Ehrgeiz und die großen Ziele.

Jedoch wird das ständige Vergleichen dich unglücklich machen 😉

Wenn ein Vergleich sinnvoll ist(?), dann nur mit deinem eigenen Gestern. Nicht mit dem Heute der Anderen...

Sparpläne automatisieren (X €auf Tagesgeld für Immobilie, Y € in ETF) und dann auf der Einnahmenseite Gas geben, dann wird das schon 🙂

Und natürlich wie Sparschein schon sagte: Genieße die Reise auch mal 😉

 

Arnim, nicht Sparschwein. Upsi

@hans09

Ja danke dir, ich schaue, dass ich da noch weiter Optimierungen vornehmen kann.

@arnim

Alles gut, normalerweise mache ich mir deswegen auch keine Platte. Jeder ist ja auf seinem Level. Und ab und zu versuche ich, mir aktiv Dinge zu gönnen. Dabei geht es meist um Erlebnisse. In Sachen Urlaube nehme ich mir ja auch mit meinem Urlaubsbriefumschlag vor, eine gewisse Bargeldsumme anzusparen, um diese dann auf jeden Fall auszugeben. Und ja breit gestreute ETF's sind echt mega. Hat alles seine Vor- und Nachteile. Und die Hauptsache ist, dass man sich wohlfühlt. Sonst läuft nichts mit langfristigem Investieren. Danke für deinen Kommentar.

@sparschwein

Wie hoch ist denn jetzt dein Nettoeinkommen und daraus folgend deine Sparquote? Wieviel Geld hattest du monatlich als Student zur Verfügung?

Hört sich erst einmal nach Lifestyleinflation an, wenn du im Vergleich von Vollzeitarbeit zum Studentenleben jetzt nur 500€ mehr pro Monat zur Seite legen kannst. Du wirst doch mindestens 1500€ im Monat mehr zur Verfügung haben?!

Netto jetzt 2.300 pro Monat. Und seit diesem Monat neue Sparrate von 800€, dementsprechend bisschen über 30% Sparquote. Dazu sei gesagt, dass ich seit 6 Monaten neben den 750 € an Dauerauftrag auch Geld auf dem Konto (wo Gehalt ankommt) angesammelt habe, welches ich dann auch neulich in Richtung Tagesgeld geschoben habe. Runtergebrochen auf die letzten 6 Monate (insg. war das eine 1.500€ Überweisung) waren das nochmal 250€ pro Monat extra. Da muss ich noch mehr System reinbringen. War kein konsequentes Budgetieren. Aber ist halt auch ein iterativer Prozess, vorallem, wenn man ein ganz neues Einkommen hat und sich daran gewöhnen muss.

Vorher als Student hatte ich alles von 800-1.200 im Durchschnitt monatl. zu Verfügung.  Durch die Schwankung habe ich mich nie getraut, meine Sparrate von damals ca. 250 zu erhöhen. Ich hatte 5 Jahre lang eine Wohnung für 250 warm und jetzt das Upgrade auf 450 warm. Das ist es mir wert. Ich habe jetzt also quasi das Doppelte zur Verfügung und eine über drei Mal so hohe Sparrate. Also ja, Lifestyle-Inflation... in die andere Richtung.

Womit habt ihr denn den Alltag bestritten? Tauschgeschäfte?

Das ist natürlich so gemeint, dass Geld nicht in solchen Mengen da war, dass mehr als das Nötigste ging.

Selbstgenutzt?

Das hat mir der Mensch bei der Bank für den Start geraten, aber das interessiert mich noch nicht. Ich bin super zufrieden mit meiner jetzigen Wohnung. Ich trenne meine Investments scharf von meinem persönlichen Luxus. Immobilien sind für mich gerade einfach nur Investitionsobjekte.

Und wieso möchtest du das?

Die Einzelaktien machen Spaß, aber gleichzeitig gucke ich da aus Neugierde auch jeden Tag rein, nur um mir eine Art Kick zu holen, wenn sie gestiegen sind. Und als Resilienz-Boxsack, wenn sie fallen. Ein paar Hundert Euro lasse ich sicher da, um zu spielen. Aber in der Höhe momentan ist es einfach zu viel, um eine Zockerposition zu sein. Natürlich könnte man auch, wie häufig empfohlen wird, die Dinger einfach stehenlassen, dann verringert sich deren Anteil über die Jahre im Gesamtportfolio und ich kann die zum Kaufzeitpunkt IMmobilie dann immer noch verkaufen. Aber da kommt mir ein anderer Gedanke: Die Immobilie soll in spätestens 3 Jahren gekauft sein. Und wer legt sein Geld für die nächsten 3 Jahre in Einzelaktien an und erwartet ernsthaft, dass die Assetklasse dann sicher Inflation schlägt, bzw. noch steigt...? Da baue ich lieber auf Tagesgeld für den kurzen Zeitraum.

Wie hoch wären denn ansonsten die (Straf)zinsen? Am Leitzins orientiert?

Keine Strafzinsen, aber wenn ich den Betrag auf einen Ruck bezahle, bekomme ich einfach einen sehr guten Rabatt. Oder wie ist die Frage gemeint?

Um unternehmerisch tätig zu werden musst du natürlich nicht vorher finanziell unabhängig sein. Ganz im Gegenteil. Im Zweifelsfall kann das sogar deine bereits erreichte finanzielle Unabhängigkeit gefährden.

Das kann durchaus stimmen. Jedoch ist ja der Umstand, dann voll unternehmerisch tätig zu sein mit gleichzeitiger finanzieller Unabhängigkeit in beiden Szenarien so gut wie dasselbe. Ist doch egal, ob ich vorher schon FI war oder nicht. Der Weg in FI mit einem halbwegs gut gepflasterten Weg im Angestelltenverhältnis ist mit Hilfe von Frugalismus einfach zu attraktiv, als dass ich mich mit meiner doch hohen Risikoaversion parallel da ran mache. Aber du hast auch Recht. Man kann das auch parallel durchziehen. Erfahrung sammeln.

Na na, nicht so undankbar den Eltern gegenüber.

... wo stehst du denn "mit 26"?

Du arbeitest gerade ein halbes Jahr, hast keine 30.000€ Vermögen und darüber hinaus Schulden bei Vater Staat. Das ist nicht gar nichts, aber eben auch nicht viel mehr.

Die Formulierung "ohne elterliche Unterstützung" bezieht sich zu 100% auf den Bereich des Geldes. Um das aus dem Weg zu räumen..

Ich verstehe die Anführungszeichen bei "mit 26" nicht.

Ich arbeite schon etwas länger, aber habe etwas kürzer das Mindset von heute und versuche mich stetig zu bessern. Klar ist das mit Bafög super nervig, aber es war ja auch zur Hälfte geschenkt. Das ist ein unschlagbarer Deal. UND die andere Hälfte ist zinsfrei.

Insgesamt habe ich etwas unter 30 T Vermögen, das ist richtig. Am Ende des Tages halte ich es, wie Armin und @matsinho bereits erwähnten, dass ich mich nur mit mir selber von gestern vergleiche. Und da bin ich am Ende des Tages super stolz. Egal wer was sagt.

Danke trotzdem

@matsinho

Ja genau das ist auch mein Kredo, schade dass es für alle so anders rüberkam in meinem Artikel. Ich bin wirklich keiner der sich vergleicht. Danke für deinen Kommentar, ich versuche die Reise weiterhin zu genießen.

 

Moin auch aus Sachsen, klingt doch alles halb so schlimm. Du hast ein Ziel, viele andere haben nicht mal das. Von daher, viel Erfolg dir 🙂

Erstmal Willkommen am Board, @taedaeus.

Im Großen und Ganzen hört es sich einmal ganz gut an, was Du bereits erreicht hast - aber aufgrund der Aussage zum KnowHow (kein finanzieller Bezug Elternhaus), Schulden und Immobilienkauf nächstes Jahr ist mir das alles zu "Wischi-Waschi" und unausgegoren. Aber die Zeit spielt für Dich und Du kannst dir noch das fehlende Wissen aneignen.

In meinen Augen solltest Du dich einmal hinsetzen und dir ein entsprechendes Konzept überlegen, um das alles zu triggern (sofern Du es nicht schon machst).

Geh die Kontoauszüge der letzten 12-13 Monate durch und notiere dir einmal alle gebuchten Fixkosten (Miete, Strom, ÖPNV, Versicherungen, Abos, Telefon, GEZ, Mitgliedsbeiträge, etc.) samt den Zahltagen sowie der Zahlungshäufigkeit (Jährlich, Vierteljährlich, monatlich, etc.). Somit kannst Du den monatlichen Anteil ermitteln, den Du (ungefähr) zur Seite legen musst.

Persönlich bin ich ein Befürworter des Zwei-(Giro-)Konten-Systems. Konto eins ist für den Gehaltseingang, Konto zwei ist für alle bekannten "Fixkosten".
Wie oben erläutert gehen via Dauerauftrag die monatlichen Anteile auf dieses Konto. Mit den jeweiligen Unternehmen/Vermieter habe ich einem Lastschrifteinzug zugestimmt (Du hast 8 Wochen Zeit, der Belastung zu widersprechen) und bei manchen Zahlungsarten (bspw. Versicherungen) kannst Du durch die jährliche Zahlung in einem Betrag den ein oder anderen Nachlass erzielen.
Wenn jetzt bspw. die Autoversicherung bei der jährlichen Zahlungsweise um 60 Euro teurer wird als im Vorjahr, dann musst Du somit "nur einmalig" die 60 Euro zusätzlich rüberschieben und kannst gleich den Dauerauftrag um monatlich 5 Euro erhöhen. Daher auch oben "ungefähr" gesagt.

Und das ist jetzt nur ein Denkanstoss, wie ich in Deiner jetztigen Situation es aufsetzen/herangehen würde...

Jetzt wird es etwas "komplizierter" bzw. "arbeitsintensiver", aber...

Ich benutze das Zwei-Konten-System. Allerdings hast Du ja auch ein TG-Konto (Tagesgeld). Ich würde mir den Bafög-Betrag und Zahlungstermin heraussuchen, diesen durch die Anzahl der Monate teilen und diesen Monatsbetrag via Dauerauftrag auf das TG-Konto überweisen. Am TG-Konto musst Du diesen Betrag eben als "Bafög" kennzeichnen, dass er sozusagen "gesperrt" ist.
Doch als Unternehmensberater solltest Du dich mit Excel auskennen, um es ggf. manuell mitzuführen.

Einerseits nimmst Du ein wenig Zinsen mit, andererseits kannst Du dann ohne große Probleme das Bafög am Fälligkeitstag in einem Rutsch zurückzahlen und bist Schuldenfrei.

Du denkst ja auch an einen Immobilienkauf. Mach dich zwischenzeitlich über das ganz Thema Schlau (was fallen alles an Grunderwerbnebenkosten an). Denn hier bist du schnell im fünstelligen Bereich, der zusätzlich oben drauf kommt.

Zum anderen mach Dir wirklich Gedanken dazu, wie Du die Immobilie nutzen willst. Die Unternehmensberater, die ich kannte, waren eigentlich nur zum Wochenende daheim - unter der Woche hatten sie eine Unterkunft vor Ort.
Daher würde ich mir überlegen, ob ich nicht einfach ein Ein-Zimmer-Appartment zur Selbstnutzung kaufen würde. Auch wenn die Bude dann unter der Woche leer steht, zahlst Du wenigstens "in die eigene Tasche" und gibst das Geld nicht dem Vermieter.
Es hätte auch zusätzlich den Effekt - mit 26 Jahren hast Du noch einige Jahre vor dir - dass Du, wenn sich die Pläne ändern, die Wohnung einfach verkaufen oder vermieten kannst.
Bei Vermietung und Finanzierung hast Du noch zusätzlich die steuerlichen Aspekte - aber bei steigendem Einkommen kannst Du auch ggf. die Wohnung schneller abzahlen.
Falls Du eine weitere Immobilie finanzieren möchtest, kann das auch bereits als guter Grundstock fungieren.

Zusätzlich kann ich Dir nur empfehlen, regelmäßig ein Haushaltsbuch zu führen.
Mein Banker war jedenfalls ganz angetan, als ich ihn bei meiner Wohnungsfinanzierung meine monatlichen Einnahmen/Ausgaben der letzten zwei Jahre vorgelegt habe. (Eine längere Zeit wollen sie meistens gar nicht.)
Zudem habe ich mein "sicheres Einkommen" genommen, etwas abgerundet und meine ganze Budgetplanung auf diesen abgerundeten Betrag aufgebaut. Bonuszahlung, Dividenden oder sonstiges ist in der Kalkulation nicht enthalten - das sind einfach "Zuckerl" obendrauf.
Bei Gehaltssteigerungen kannst Du dann den "Verbrauchstopf" bspw. um 20 % erhöhen, somit kannst Du dir auch etwas mehr gönnen bzw. konsumieren - ohne schlechtes Gewissen - und der andere Anteil wird in einen der Anlagetöpfe (ETF, Aktien, Immobilien) geschoben.

Wie gesagt soll dies nur ein Denkanreiz sein. Mach Dir deine Gedanken zu den ganzen Sachen und finde das für dich richtige heraus.

Ich persönlich bin mit diesem Vorgehen jedenfalls recht gut gefahren und kann es nur empfehlen.

@kirme

Ja definitiv! Danke dir.

@lostoi

Bezüglich dem Know-How liegst du in Sachen Frugalismus richtig. Ich bin tatsächlich nicht der Hyper-Optimierer und dreh jeden Cent 5 Mal um. Mir geht es tatsächlich eher darum, große Ausgaben zu vermeiden:

  • Auto (wohne in der Stadt und habe gute Öffi Anbindung)
  • Ehe/Partnerin (vorerst versteht sich)
  • Wohnung (ich habe ein Upgrade gemacht, aber 450 € für 50 qm in absoluter Innenstadtlage ist noch annehmbar)
  • die neueste Technik (kein Fernseher und 5 Jahre altes Smartphone)
  • ständig auswärts essen (ich weiß nicht wie der Durchschnitt das macht, aber ich gehe so 1 Mal im Monat außerhalb essen)
  • Essen bestellen (seit 2 Jahren nicht ein mal gemacht, da halte ich es wie Mr Money Mustache: Pizza delivery is for millionaires)
  • Klamotten (ist mir null wichtig und ich kaufe nur neu wenn ich unbedingt muss, ansonsten ist alles mehrere Jahre alt)

Durch Optimierung von den erwähnten großen Blöcken kann man schon viel bewegen. In Sachen Finanzen und Mindset bin ich jedoch sehr weit. Da habe ich in den letzten Jahren jedes Buch verschlungen und mich entsprechend weitergebildet.

Ich habe mir in den letzten Jahren 2 Mal die Arbeit gemacht und jeweils die letzten 6 Monate an Ausgaben notiert. Dann habe ich das gemittelt und daraus die Sparrate abgeleitet. Dies ist ein iterativer Prozess, den ich regelmäßig anpassen will.

Den Vorteil deines Zwei-(Giro-)Konten-System kann ich persönlich nicht rauslesen und widerspricht meinem KISS (keep it short and simple) Prinzip. So viele Fixkosten habe ich nicht, dass ich das benötige, aber sehr gut dass es für dich funktioniert.

Genau das mit dem Zwei-Konten-System habe ich so vor Jahren umgesetzt. Mit meinem Depot heißt es natürlich das 3-Konten-System. Man muss jetzt einfach den in 3 Jahren fälligen Betrag durch die 36 Monate teilen und schwupps hat man seine Summe zum Zeitpunkt X zusammen. Werde ich jetzt auch bald umsetzen, ich schau schon welche meiner Banken ein weiteres TG-Konto zulässt. Denn die 3 bestehenden Konten haben ja bereits ihren Zweck.

Die Immobilie wird definitiv nur als Investmentobjekt gekauft. Ich bin 100% Mieter und werde es wahrscheinlich auch immer sein. Eine Wohnung sehe ich als Investment und meine Investitionen trenne ich stark von meinem persönlichen Luxus und Emotionen.

Ich habe so wenig Ausgabenfelder, dass ein Haushaltsbuch tatsächlich nicht nötig ist. Da habe ich einen guten Überblick und wie gesagt meine regelmäßigen Vergangenheitsanalysen alle paar Jahre.

Ich danke dir auf jeden Fall für die vielen Denkanstöße.

Ehe/Partnerin als Ausgabenblock, hm, kommt vielleicht darauf an, aber in der Regel kann man zu zweit eher mehr sparen (Wohnung, Versicherung, Auto, Steuern...)

@taedaeus

Wenn Du das Zwei-Konten-System ja vor Jahren schon umgesetzt hast, dann kennst Du ja den Vorteil. Ich habe den Zusatz Giro lediglich noch angeführt, da man über ein TG-Konto oftmals keine Lastschrifteinzüge (LE) laufen kann. Und ich persönlich bin ein Fan von LE - denn dadurch muss ich keinerlei Zahlungstermine im Auge behalten.
Ich schiebe per Dauerauftrag den monatlichen Anteil auf das zweite Girokonto und von dort wird es dann via LE eingezogen.
Der Vorteil m.E. ist eben, dass Du nur dein Gehaltskonto "überwachen" musst - denn die gesamten Fixkosten sind ja schon gedeckt.
Und wenn Du dzt. keine großen Fixkosten hast - sehr schön. Ich bin nur fast doppelt so alt wie du und im Laufe weiterer 26 Jahre hat sich da doch so einiges angesammelt bzw. erforderlich gemacht.

Und mit Know How habe ich jetzt nicht wirklich den Frugalismus gemeint. Vielmehr war es Deine Aussage über wenig "Geld-Themen" innerhalb der Familie und dem Immobilienerwerb.

Warum guckst Du nach einem weiteren TG-Konto? Das ist doch eigentlich gegen Deine KISS-Aussage. Du hast doch bereits ein TG-Konto. Daher brauchst Du doch nur "gedanklich" die bereits eingezahlten Monatsraten für das Bafög blocken.

Und jetzt nochmal ein Denkanreiz bzgl. Effektivität, denn das habe ich mitunter auch im Berufsleben und schon viele Male erleben dürfen und kann es einfach nicht ganz nachvollziehen...
Die Kollegen haben sich beschwert, dass sie Umsatzbewegungen für ein ganzes Jahr immer zusammenstellen müssen und dann 1-2 Tage daran sitzen. Warum nicht gleich, wenn ein Umsatz entstanden ist, diesen gleich erfassen. Ist ein geringer Zeitaufwand und man ist immer aktuell - vor allem muss man nicht am Jahresende 1-2 Tage Arbeitszeit damit vergeuden, um alles des vergangenen Jahres nochmal nachzuvollziehen.

Du schreibst, dass Du alle halbe Jahr die Ausgaben der letzten 6 Monate notiert, um die Sparrate entsprechend zu ermitteln. Warum machst Du das nicht "zeitnäher" (bspw. monatlich/wöchentlich/täglich)? Bei einer wöchentlichen Erfassung bspw. kannst Du noch eher nachvollziehen, welche Ausgaben in den vergangen 7 Tagen war. Der dafür erforderliche Zeitaufwand reduziert sich - im Gegensatz zu einer Halbjährlichen Erfassung - und Du kannst schneller auf aktuelle Werte zugreifen.
Aber wie gesagt, dass ist nur ein weiterer Denkansatz.

@Taedaeus:

Wenn Du so viel gelesen und KISS für Dich als Maxime auserkoren hast, warum dann so kompliziert?

1. Silber verkaufen

2. Gehalt binnen 12 Monaten verdoppeln

3. Immo frühestens, wenn Du 100T€ überschritten hast

 

@silberberstreif

Das kommt ganz auf den Ausgabenblock an. Auto habe ich eh nicht und zusammen wohnen kommt für mich erstmal nicht in Frage. Mal sehen wie sich da dieser Bereich meines Lebens noch weiter entwickelt. Man weiß ja nie wie es kommt.

@lostoi

Ja ich schaue mal, wenn ich mal so alt bin wie du, ob ich da ein paar mehr Ausgabenblöcke habe. Das Know-How habe ich mir selber beigebracht. Natürlich ist es absolut vom Vorteil, wenn die Eltern dieses Wissen vermitteln. Aber wenn man das nicht bekommt, aber trotzdem die richtigen Informationen entdeckt, reicht das auch.Wegen des TG-Kontos: Ob das jetzt ein TG Konto ist oder nur ein Unterkonto, ist mir eigentlich relativ egal. Wenn TG funktioniert, nehme ich natprlich die paar Euro in den Jahren mit. Aber ich hätte schon gerne ein extra Konto, weil ich diese Abgrenzung der beiden Summen brauche. Wegen der Doku meiner Ausgaben: Ich habe geschrieben, dass ich alle paar Jahre ca. 6 Monate in die Vergangenheit gucke. --> die letzten 5 Jahre zwei mal gemacht. Das dient als grober Überblick. Mehr brauche ich nicht, da ich wie gesagt eh so wenig Ausgaben habe und weiß wofür. Ich will das nicht so so super detailliert machen. KISS halt.

@mfz73

Was ist an meiner Strategie kompliziert? Ich habe seit Jahren ein vollautomatisiertes Kontensystem, bei dem ich nichts machen muss.

  1. Silber: Ist eine persönliche Überzeugung und möchte ich nicht verkaufen. Kann man machen, muss man nicht. Für mich dient es einfach als nette Beimischung zum Portfolio.
  2. Wie macht man das? Ich mag meinen Job und Arbeitgeber sehr und kann mir nicht vorstellen, dass ich mein Gehalt bis nächstes Jahr verdopple. Aber ich bin fleißig und geh immer die Extra-Meile. Mal sehen wie weit ich damit komme.
  3. Immo frühestens nach Knacken der 100T Marke ist auch ein individuelles Ding. Der eine ist mehr ETF, der andere mehr Immo. Ich mag das Thema Immobilien und habe Motivation, mich darum zu kümmern. Und in meinem Alter kann man noch Risiken eingehen und hebeln. Da erst auf so eine willkürliche Grenze zu warten, bevor man dann endlich loslegt, halte ich für falsch. Klar, man braucht die Rücklagen für unerwartete Ereignisse, aber ich kaufe ja jetzt auch nicht für 200T oder so. Die erste Immo soll so max. 100T kosten. Von da aus entwickelt man sich weiter. Vielleicht werden es auch immer nur so kleine Löcher, wer weiß.
Zitat von taedaeus am 17. September 2023, 15:23 Uhr

@silberberstreif

Das kommt ganz auf den Ausgabenblock an. Auto habe ich eh nicht und zusammen wohnen kommt für mich erstmal nicht in Frage. Mal sehen wie sich da dieser Bereich meines Lebens noch weiter entwickelt. Man weiß ja nie wie es kommt.

@lostoi

Ja ich schaue mal, wenn ich mal so alt bin wie du, ob ich da ein paar mehr Ausgabenblöcke habe. Das Know-How habe ich mir selber beigebracht. Natürlich ist es absolut vom Vorteil, wenn die Eltern dieses Wissen vermitteln. Aber wenn man das nicht bekommt, aber trotzdem die richtigen Informationen entdeckt, reicht das auch.Wegen des TG-Kontos: Ob das jetzt ein TG Konto ist oder nur ein Unterkonto, ist mir eigentlich relativ egal. Wenn TG funktioniert, nehme ich natprlich die paar Euro in den Jahren mit. Aber ich hätte schon gerne ein extra Konto, weil ich diese Abgrenzung der beiden Summen brauche. Wegen der Doku meiner Ausgaben: Ich habe geschrieben, dass ich alle paar Jahre ca. 6 Monate in die Vergangenheit gucke. --> die letzten 5 Jahre zwei mal gemacht. Das dient als grober Überblick. Mehr brauche ich nicht, da ich wie gesagt eh so wenig Ausgaben habe und weiß wofür. Ich will das nicht so so super detailliert machen. KISS halt.

@mfz73

Was ist an meiner Strategie kompliziert? Ich habe seit Jahren ein vollautomatisiertes Kontensystem, bei dem ich nichts machen muss.

  1. Silber: Ist eine persönliche Überzeugung und möchte ich nicht verkaufen. Kann man machen, muss man nicht. Für mich dient es einfach als nette Beimischung zum Portfolio.
  2. Wie macht man das? Ich mag meinen Job und Arbeitgeber sehr und kann mir nicht vorstellen, dass ich mein Gehalt bis nächstes Jahr verdopple. Aber ich bin fleißig und geh immer die Extra-Meile. Mal sehen wie weit ich damit komme.

Naja, nicht besonders weit, wenn der dir als Studienabsolvent 2,3 netto gibt.

  1. Immo frühestens nach Knacken der 100T Marke ist auch ein individuelles Ding. Der eine ist mehr ETF, der andere mehr Immo. Ich mag das Thema Immobilien und habe Motivation, mich darum zu kümmern. Und in meinem Alter kann man noch Risiken eingehen und hebeln. Da erst auf so eine willkürliche Grenze zu warten, bevor man dann endlich loslegt, halte ich für falsch. Klar, man braucht die Rücklagen für unerwartete Ereignisse, aber ich kaufe ja jetzt auch nicht für 200T oder so. Die erste Immo soll so max. 100T kosten. Von da aus entwickelt man sich weiter. Vielleicht werden es auch immer nur so kleine Löcher, wer weiß.

Wo gibt es denn heute in Deutschland noch Immobilien, die man sofort vermieten kann, also ohne Sanierungsstau, für 100.000€? Und für welche Rendite willst du die bei den aktuellen Zinsen vermieten, dass da überhaupt noch etwas für dich übrig bleibt? Ich denke bei einer so fundamentalen Entscheidung wie der Investition in Immobilien sollte man stark die aktuelle Marktphase berücksichtigen - und die ist im Moment nicht sehr rosig für Immobilien.

Zum Thema 2-Kontenmodell: braucht man das heute noch? Ich bin bei der Volksbank und habe dort einen guten Onlinezugang. Da kann ich verschiedene Daten eingeben und kann so die Zeiträume bzw. mit dem Vormonat vergleichen. Und dann sehe ich ja, was im Vergleich zum Vormonat zusätzlich drauf ist und was ich als Sparrate nutzen kann. Zudem bezahle ich fast alles mit Karte, so dass ich auch direkt sehe, wo ich Geld ausgegeben habe. Bei einem Gehaltseingang und ca 25-30 Ausgaben ist das auch übersichtlich. Ich sehe weder einen Sinn darin, irgendwelche Summen auf ein Tagesgeldkonto zu überweisen, noch dazu regelmäßig Exceltabellen zu pflegen. Es würde mich auch nicht dazu animieren (noch) mehr zu sparen.

Was ich monatlich per Excel pflege, ist der aktuelle Stand des Vermögens. Da steht dann immer zum 14. eines Monats der jeweils aktuelle Stand aller Posten drin. Zudem habe ich mir eine Übersicht erstellt über die voraussichtlichen Dividendeneinkünfte des Jahres.

 

Zitat von taedaeus am 17. September 2023, 15:23 Uhr

 

Was ist an meiner Strategie kompliziert? Ich habe seit Jahren ein vollautomatisiertes Kontensystem, bei dem ich nichts machen muss.

Du hast 27T€ Guthaben und 8T€ Studienschulden, also grob 20T€ Guthaben, diversifizierst aber in ETF, Einzelaktien, Silber, Cash und TG-Konto und demnächst soll noch eine Immo dazukommen ... etwas übertrieben bei der Summe.

  1. Silber: Ist eine persönliche Überzeugung und möchte ich nicht verkaufen. Kann man machen, muss man nicht. Für mich dient es einfach als nette Beimischung zum Portfolio.

Was soll die Beimischung von 800€ Silber bringen? Gut, ich bin generell kein Freund von Edelmetallen als Anlageform, aber das ist in der Phase, wo Du bist, völlig überkandidelt.

  1. Wie macht man das? Ich mag meinen Job und Arbeitgeber sehr und kann mir nicht vorstellen, dass ich mein Gehalt bis nächstes Jahr verdopple. Aber ich bin fleißig und geh immer die Extra-Meile. Mal sehen wie weit ich damit komme.

Ich halte Dein Gehalt für schwer unter dem Radar, wenn nicht noch andere Optionen/Chancen, die Du bisher nicht genannt hast, integriert sind. Ich verhandle gerade mit jemandem, der in mein Büro etwaig als Teilhaber oder als Angestellter/Ing. (Bachelor im dualen Studium + Zusatzausbildung) einsteigen soll, wie Du knapp über 25 Jahre alt.

VHB min. 60 T€ brutto plus Firmenwagen bis up to ~75T€ plus Firmenwagen plus Firmenanteile ...

Du arbeitest für 2/3, wenn's dumm läuft für die Hälfte. Was glaubst Du, was passiert, wenn Du ein Xing-/LinkedIN-Profil anlegst und Dich suchend schaltest?

  1. Immo frühestens nach Knacken der 100T Marke ist auch ein individuelles Ding. Der eine ist mehr ETF, der andere mehr Immo. Ich mag das Thema Immobilien und habe Motivation, mich darum zu kümmern. Und in meinem Alter kann man noch Risiken eingehen und hebeln. Da erst auf so eine willkürliche Grenze zu warten, bevor man dann endlich loslegt, halte ich für falsch. Klar, man braucht die Rücklagen für unerwartete Ereignisse, aber ich kaufe ja jetzt auch nicht für 200T oder so. Die erste Immo soll so max. 100T kosten. Von da aus entwickelt man sich weiter. Vielleicht werden es auch immer nur so kleine Löcher, wer weiß.

Ok, dazu nur soviel: ich bin da, wo Du hin willst. Unternehmer/Selbständiger mit Angestellten seit 16 Jahren, Bau-Nebengewerk, also voll drin in der Immo-Branche und ich diversifiziere "nebenher" in verschiedenen Bereichen.

Nun frage ich mich natürlich ... wie willst Du mit ~20T€ Kapital in 2-3 Jahren ... und wenn man Dich richtig versteht schon nächstes Jahr, das EK für ein Vermietungsobjekt zusammen bekommen, ohne alles in die Immo zu pumpen? Für 100T€ Immowert brauchst Du bei Deiner Bonität - und die ist schwach, weil Du eben "nur" 2,3T€ netto verdienst und das auch erst seit 6 Monaten - mindestens 30T€ EK, am besten plus NK. Den 100%-110%-Hebel wird Dir kaum eine Bank finanzieren, dazu sind die Rahmenbedingungen aktuell einfach zu schlecht.

Die Konsequenz ist: Du würdest in eine Immo "umschichten" und hättest quasi alles in der Immo gebunden, also volles Klumpenrisiko. Wenn die Immo dann noch um die Ecke ist, das ganze doppelt - weil Dein Job ja auch an der örtlichen Konjunktur hängt.

Ganz ehrlich: da würde ich an Deiner Stelle noch mal ein bisschen drüber nachdenken ...

Ich stimme MFZ recht umfänglich zu. Für den Kauf einer Immobilie unter aktuellen Marktbedingungen ist sind Eigenkapital und Einkommen zu gering. Wenn überhaupt möglich, dann nur zu recht schlechten Randkonditionen.

Du hast aktuell Vermögen in der Größenordnung eines schlecht ausgestatteten Mittelklassewagens und du bist noch sehr jung und hast durch den frühen Einstieg in die Materie einen langen Anlagehorizont. Ich würde daher auch sagen, dass eine Diversifizierung in dem Umfang wie du sie betreibst nicht notwendig ist. Ich würde einen breit gestreuten Welt ETF besparen und gut ist. Warum bei solchen noch kleinen Summen und noch 40 Jahren bis zur offiziellen Rente über so viele Anlageklassen streuen? - zumal du das für deinen geplanten Immobilienkauf ohnehin alles wirst platt machen müssen.

Ich an deiner Stelle würde erstmal versuchen, deutlich an der Einkommensschraube zu drehen. 2500€ netto hatte ich in meiner ersten Forma nach dem Studium auch, allerdings ist das fast 20 Jahre her...

Ob es bei dieser Gehaltsstruktur wie auch der Entwicklung im Unternehmen so viel Luft gibt wie du es dir wünscht ist fraglich. Ich würde das im Auge behalten und mich parallel nach Alternativen umsehen. 2500 Netto bekommt man hier bei uns auf der Ecke schon als Dachdecker, Zimmermann oder Als Ticketknipser bei der Bahn. Pass auf, dass du dich nicht ausbeuten lässt und bewahre dir dein Engagement für Unternehmen die dich leistungsgerecht vergüten. Der Sohn eines bekannten arbeitet seit knapp 3 Jahren als Unternehmensberater und liegt bei gut 75k Jahresvergütung. Das sind mehr als 6k Brutto monatlich. Prämien gibts noch iben drauf. Icj denke, da ist für dich noch viel Luft nach oben. Du hast also noch viel Potenzial, deine Sparrate kräftig und über einen langen Zeitraum zu erhöhen - dann klappts auch mit Bonitätsprüfung und Haus oder Wohnung 😉

PN an maxause@gmx.de

(Einstiegs-)gehälter sind regional stark unterschiedlich. Ich war immer der bestverdienendste in meinem Umfeld aber überregional würde ich belächelt.

Die 2,3k sind dein Einstiegsgehalt, die lassen jetzt nicht die Freudentränen fließen aber sind für 9 to 5 soweit i.O. und ich denke du hast noch viel Luft nach oben. Ich hab vor kurzem z.B  2 BWLer B.A. für 2,4k eingestellt. Nach einem Jahr kriegen sie 2,6k. Das Mittelfristszenario sind 3k. Damit sind viele d'accord und in einer von KMUs geprägten Region liegt dieses Einkommen im oberen Drittel.

Klar ist auch, dass ein Arbeitgeberwechsel einen enormen Hebel haben kann. Frag anlassbezogen und regelmäßig nach mehr und schau dich in einem Jahr um. Dann würdest du nach ca. 2 Jahren einen Wechsel vollziehen.

a) Super scheisse für deinen Arbeitgeber, weil du da gerade voll performst

b) interessant für andere AG weil du voll studiert bist und 2 Jahre Berufserfahrung hast

c) bis dahin hast du ggf. schon eine Gehaltserhöhungen bekommen, d.h. deine Absprungbasis ist zurechtgerückt

d) keine zu kurze Beschäftigung, die nicht bös im Lebenslauf aufstößt (wobei sich diese Wertung nach meinem Empfinden zumindest ein Stück weit auflöst wenn das nicht ständig vorkommt und man das argumentieren kann)

Alternativ könntest du, wenn du für dich einen klaren Karriereweg siehst, diesen kommunizieren und in Abstimmung mit deinem AG zunehmend Verantwortung übernehmen und auch mehr Gehalt einfordern. Der erste Schritt könnte aber ganz einfach sein: "Chef, ich bin eingearbeitet, gib mir mehr Kohle."

Wer sparsam ist muss weniger arbeiten.

Die 20k nach Berufseinstieg find ich ordentlich. Nur weiter so, du machst das schon.

Die Zinslage wird hoffentlich bald korrigiert, wenn die EZB ihren Fehler einsieht, dass hohe Zinsen an einem Energiepreisschock nix ändern sondern nur die Wirtschaft kaputt machen. Ob das in 3 Jahren schon der Fall ist - k.A aber ich hoffe es für dich. Ansonsten ist Immo ohne viel EK gerade echt schwierig.

Wer sparsam ist muss weniger arbeiten.
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