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Inflation

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Für die meisten hier ist die Inflation sehr wichtig: hohe Inflation führt zu Wertverlusten bei Cash und festen Zusagen für de Altersvorsorge. Hat außerdem Einfluss auf Immobilien, Aktien und weitere Assetklassen.

Deshalb soll hier die Inflation beobachtet werden.

Aktuell zu dem Thema:

Inflation: Das Monster kehrt zurück (rnd.de)

Daß die derzeit hohen Frachtpreise daran liegen sollten, daß die Container am falschen Fleck, also Amerika und Europa, sind, verschweigt der Artikel. Oder ich hab's überlesen. Jedenfalls wird das nur kurzzeitig die Preise belasten, vermute ich.

Da ich seit Jahren mir immer gerne anhöre, was Markus Krall aktuell zu sagen hat, versuche auch ich das "Inflationsgespenst" immer im Auge zu behalten. Wie es wirklich kommt werden wir erst wissen, wenn es so weit ist. Aber man sollte doch auf möglichst alles Vorbereitet sein.

Der Minimalist in mir will noch sagen, daß derzeit Klamotten unglaublich billig sind. Es spricht nichts dagegen sich jetzt einen Vorrat zu beschaffen, der bis an's Lebensende reicht.

Die Inflation wird sehr verschieden bei den unterschiedlichen Gütern ausfallen und jeden unterschiedlich hart treffen. In meinem Leben spielen Energie- und Lebensmittelpreise wohl die größte Rolle.

Zitat von vodef72 am 20. Februar 2021, 12:18 Uhr

Der Minimalist in mir will noch sagen, daß derzeit Klamotten unglaublich billig sind. Es spricht nichts dagegen sich jetzt einen Vorrat zu beschaffen, der bis an's Lebensende rereicht

Sehe ich wie du. Allerdings können sich Figur und Geschmack ändern. Ich habe mir auch gerade eine  dünne und eine dicke daunenjacke zu super günstigen Preisen gekauft.

Man wird sehen. Diese "Gelddruckerei" kann, aber muss nicht zu Inflation führen. Was allerdings zu Inflation führen kann, ist, wenn allgemein erwartet wird, dass die Preise steigen werden.

Zum Thema Inflation kann ich nur dazu raten die Kosten zu senken.

In Deutschland beispielsweise sind die Immobilienpreise in der Inflation gar nicht beinhaltet, in USA hingegen schon. Wie sieht da wohl die persönliche Inflationsrate aus für diejenigen die jetzt zur Selbstnutzung kaufen?

Die Mieten werden in Deutschland zu 10% berücksichtigt, in den USA mit realistischen 24%.

Ich werde weder künftig für mich kaufen noch mieten.

Die sogenannte Kerninflation wird ohne Nahrung, Kosmetik und Energy gerechnet. Trifft für mich kaum zu.

Bei Individualurlaub mit dem Camper oder Rad können mir die Nach-Corona Kalkulationen egal sein. Restaurant und Energie natürlich nicht.

Kleidung ist für mich nicht relevant. Es gibt immer wieder zu hohe Lagerbestände/Räumungsverkäufe, wie oben erwähnt.

Also wie gesagt, macht euch eure eigene Inflationsrate, dann lässt es sich entspannter der (Monster-) Statistik lauschen.

 

Was würde denn bei einer richtig krassen Inflation mit Wertpapieren etc passieren?

Theoretisch können alle Sachwerte im eigenen Besitz (Aktien, Immobilien, Edelmetalle, Konservendosen) als sicherer Hafen gesehen werden. Sie unterliegen aber natürlich weiterhin der Preisfindung durch Angebot und Nachfrage. Ist schwer vorrauszusagen, was jeweils auf der Angebots- als auch auf der Nachfrageseite passieren wird. Ein gutes Unternehmen wird immer seinen Wert haben. Man darf sich jedoch nicht davon blenden lassen wenn man diesen Wert nur durch die Brille der eigenen Währung betrachtet. Es gibt auch den Spruch:

Es ist nicht das Gold, das steigt, es ist die Währung, die fällt. Gold ist immer gleich viel wert.

Stimmt zwar auch nicht ganz. Aber doch sollten wir, die wir alle immer in einem Hartwährungsland gelebt haben, uns mal anschauen, wie es sich in einem Weichwährungsland lebt. Auch da wissen die Menschen zu leben. Zumindest einige.

Bin der Ansicht, dass steigende Preise einen Absender haben. In der Regel sind das Firmen die Produkte und Dienstleistungen anbieten. Deren höheren Preise beim Endverbraucher machen sich im Warenkorb bemerkbar. So lange die Inflation "kontrolliert" (also in planbarem Umfeld) von statten geht sind die Firmen in der Lage steigende Preise relativ stabil in Gewinn umzumünzen. Allgemein akzeptiert sind Raten bis mindestens 3%. Sogar leicht darüber sollte es keine Verwerfungen geben.

Erst wenn die Planbarkeit leidet und UNsicherheiten einkehren bekommen wir (also Aktienbesitzer) echte Probleme. Augen offen halten, wie immer! Der Weg bis dahin scheint aber derzeit noch fern.

Von höheren Rohstoffpreisen weiß heute sogar n-tv zu berichten:

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Rohstoffpreise-gehen-durch-die-Decke-article22373525.html

Diese höheren Preise wird das verarbeitende Gewerbe weiter geben aber damit keine eigenen Gewinne machen. Rohstoffproduzenten im Depot zu haben ist derzeit keine schlechte Idee. Ich lass Euch die Großen, ich nehm die kleinen Raketen 🙂

Passt zur Inflation und zu dem was ich oben geschrieben habe.

Eigene Immobilie, nicht auf ein Auto angewiesen sein (sollte ohne abhängige Erwerbsarbeit gültig sein) und ein kontrolliertes außer Haus Essen.

...und schwupps ist die Inflation ein Problem der Anderen 😎

https://www.businessinsider.de/wirtschaft/frueher-in-rente-gehen-sparen-r3/

 

Ich bin jetzt aktuell auch nicht übermäßig von einer Inflation betroffen. Aber irgendwo erwischt es einen immer. Bei mir sind es aktuell die seit Jahren stark steigenden Eispreise 😎

Deutschland bei Inflation oben (faz.net)

Inflationsrate in D bei 1,6 %

"In der Großzahl der Euroländer aber ist die Inflation um einiges niedriger als in Deutschland; das hängt unter anderem mit der Wiederanhebung der Mehrwertsteuer und der Einführung eines CO2-Preise auf Benzin und Heizöl in Deutschland zusammen."

Inflation beschreibt ja den Anstieg des Preisniveaus gemessen an einem "repräsentativen" Warenkorb. Es mag dabei durchaus auch Waren geben die günstiger werden z.B. Unterhaltungselektronik oder jetzt gerade Bekleidung. Davon sind wir wahrscheinlich alle unterschiedlich stark betroffen, wir können uns aber auch durch wenig Konsum nicht davon frei machen. Bei Waren, die man häufiger kauft und deren Preise man kennt fällt das eher auf  (mir z.B. der Preisanstieg bei O-Saft und Mineralwasser). Stichwort: gefühlte Inflation.

Exkurs: Der große Nachholbedarf  wird auch beim Thema Urlaub zu Preissprüngen führen. Leider nicht nur bei Pauschalreisen sondern auch bei Stellplätzen für Camper. Es gibt ja einen regelrechten Boom bei den Campingmobilen und nur begrenzt Plätze. Die Plätze und Regionen, wo man noch kostenlos stehen darf sind rar, hab ich festgestellt (wir sind des öfteren mit dem VW Bus unterwegs), und die offiziellen Plätze richtig teuer für das was man geboten bekommt.

Ursache für Inflation kann sein, dass die Geldmenge schneller steigt als das verfügbare Warenangebot. Zunehmende Inflation geht mit einer steigenden Umlaufgeschwindigkeit des Geldes einher: Die Menschen geben das Geld in Erwartung steigender Preise schneller aus und nähren damit die Inflation weiter.

Auch exogene Schocks (z.B. Corona und die Kosten für die erforderlichen Hygienekonzepte) sowie  Kostensteigerungen bei wichtigen Rohstoffen (schaut euch mal den Verlauf des Rohölpreises an) werden in Preise für andere Güter überwälzt. Hinzu kommt, dass auch die in Deutschland staatlich administrierten Preise (Strom, Sprit,  kommunale Gebühren für Müll, Abwasser etc.) erhöht wurden/werden.

Fazit: Die Zutaten für eine ordentliche Inflation sind auf  jeden Fall vorhanden und in der Wirtschaftspresse lese ich immer häufiger entsprechende Artikel. Begünstigend kommt hinzu, dass es dem Staat bzw. den Mitgliedsländern der Währungsunion gar nicht mal so unrecht ist: Schulden werden weginflationiert und die Steuereinahmen steigen bei progressiven Einkommensteuersätzen.

Natürlich kann man auch in einem Land mit Inflation gut leben. Meist gibt es dann wertstabile inoffizielle Parallelwährungen. Verlierer sind Bezieher von staatlichen Transferleistungen (Rente etc.), deren Entwicklung den Kaufkraftverlust nicht ausgleicht.

Mich beschäftigt, wie man sich am besten angesichts des Inflationsszenarios verhält um den Frugalismus Traum nicht zu gefährden.

 

Viele Grüße

Alex Sparfuchs

Zitat von Alex Sparfuchs am 23. Februar 2021, 14:35 Uhr

...

Mich beschäftigt, wie man sich am besten angesichts des Inflationsszenarios verhält um den Frugalismus Traum nicht zu gefährden.

entscheidend ist m.E. längerfristig keine Geldanlagen zu tätigen, sondern Ersparnisse in Sachwerten anzulegen

--> Ausgleich der Inflation durch die Kursentwicklung UND Vereinnahmung laufender Erträge/Gewinne in Form von Dividenden (oder Mieten, usw.)

Zitat von Alex Sparfuchs am 23. Februar 2021, 14:35 Uhr

Exkurs: Der große Nachholbedarf  wird auch beim Thema Urlaub zu Preissprüngen führen. Leider nicht nur bei Pauschalreisen sondern auch bei Stellplätzen für Camper. Es gibt ja einen regelrechten Boom bei den Campingmobilen und nur begrenzt Plätze. Die Plätze und Regionen, wo man noch kostenlos stehen darf sind rar, hab ich festgestellt (wir sind des öfteren mit dem VW Bus unterwegs), und die offiziellen Plätze richtig teuer für das was man geboten bekommt.

Das stimmt schon. Die Plätze kosten teils ordentlich Geld. Wenn ich mit dem Camper reise bis ich selten länger als 3-4 Tage an einem Platz. Rundreisen eben, für sowas ist ein Camper ja auch gedacht. I.d.R stehen wir 50% frei. Im Sommer an Seen kein Komfort Nachteil. Wenn nicht gerade in der Hauptsaison und nicht in den Touri Hot Spots auch kein Problem.

Bei manchen Ausgaben, wie zb steigenden kosten für die gkv kann man wenig machen. Bei anderen schon. Meine Frau fährt durch jobwechsel anstatt 150 km nur noch 10 km am Tag bzw. 0 bei Rad Nutzung. Damit fällt ein wesentlicher Inflationstreiber weg. Und so gibt es noch mehr Möglichkeiten.

Warum die Bundesbank jetzt 3 Prozent Inflation erwartet (faz.net)

Na gut 3% wäre ja jetzt nicht mal komplett übertrieben viel

Ich finde das Thema Inflation total spannend, aber ich finde es schon seit 2008 spannend und es wird immer wieder hervorgekramt.

Ja aktuell befürchten manche nach Ende von Corona bzw. den Lockerungen der Maßnahmen, eine erhöhte Kauflaune und damit verbunden eine Inflation. Muss aber nicht sein. Das EZB Gelder sind sind bislang eher in Anleihen, Immobilienmärkte, Gold oder Aktien geflossen. Das hat nicht den kleinen Mann erreicht, der das Geld künftig konsumieren könnte.

Ich fühle mich mit einem Depot überwiegend bestehend aus Aktien relativ wohl bei einer Inflation.

Es kommt aber vermutlich vor allem darauf an, ob die jeweiligen Unternehmen die Inflation auch an die Kunden weitergeben können. So haben Rohstoffproduzenten in letzter Zeit sehr große Kurssteigerungen erlebt.

Gold hingegen ging bergab, vermutlich weil die Anleihenzinsen steigen. Zeigt für mich, dass Gold nicht unbedingt ein guter Inflationsschutz ist. Rohstoffe scheinen hier besser.

Ich versuche antizyklisch zu handeln. Einen Rohstoff ETC (iShares Diversified Commodity WKN: A2DK6R) habe ich damals für 3,48 € gekauft, heute steht er 25% höher. Jetzt kann ich wenigstens EINMAL im Leben behaupten ich habe zum Tiefpunkt gekauft 😎

Antizyklisch heißt aber vermutlich jetzt nicht mehr Rohstoffe zu kaufen. Aktuell halte ich Gold im Auge, falls das nochmal 10% fällt, wirds interessant. Auch 10 jährige US Staatsanleihen mit 2% werden zunehmend interessanter. Manch einer wird mich für bekloppt halten jetzt über Staatsanleihen nachzudenken, aber antizyklisch heißt eben meistens das zu tun, was viele Andere gerade nicht wollen.

Habt ihr Angst vor einer Inflation?

Es hängt wohl vom individuellen Warenkorb ab. Die persönliche Inflation ist selten identisch mit der offiziell verkündeten. Ich selbst habe z.B. als Immobilieneigentümer keine Angst vor steigenden Mieten. Mich trifft in diesem Jahr allerdings, dass meine privaten Krankenkasse mal eben 11% mehr verlangt.

Was ich aber in jedem Fall für falsch halte, ist aktuell mit großen (!) Cashbeständen zu warten. Zum einen droht die Inflation, zum anderen weiß ich nicht ob wir für irgendwelche Assetklassen zeitnah gute Einstiegskurse sehen werden. Langfristig ist Cash Trash....

Zitat von Andreas900 am 2. März 2021, 15:36 Uhr

Ja aktuell befürchten manche nach Ende von Corona bzw. den Lockerungen der Maßnahmen, eine erhöhte Kauflaune und damit verbunden eine Inflation. Muss aber nicht sein. Das EZB Gelder sind sind bislang eher in Anleihen, Immobilienmärkte, Gold oder Aktien geflossen. Das hat nicht den kleinen Mann erreicht, der das Geld künftig konsumieren könnte.

Meiner Einschätzung nach können einzelne Waren / Dienstleistungen ggfs. auch temporär steigen. Evtl. Haarschnitte oder Urlaube, weil alle buchen, sobald es geht und die Kapazitäten abgebaut wurden. Das sollte sich aber irgendwann wieder anpassen. Andere Dinge, wie Kleidung, dafür vielleicht deutlich günstiger zu bekommen.

 

 

Zitat von Andreas900 am 2. März 2021, 15:36 Uhr

Habt ihr Angst vor einer Inflation?

Es hängt wohl vom individuellen Warenkorb ab. Die persönliche Inflation ist selten identisch mit der offiziell verkündeten.

Aktuell nicht. Ich sehe bei mir keine dramatischen Preisanstiege. Vieles lässt sich auch durch intelligentes Handeln ausgleichen.

Beispiel: Kaffee zum Hinsetzen / Mitnehmen  wird immer teurer. Oft nicht besonders gut, bin ich nicht mehr bereit 2,50 - 3,50 zu zahlen. Ich habe jetzt seit 2 Jahren eine ganz ordentliche Kaffeemaschine, dazu ein guter, lokal gerösteter Kaffee, und so habe ich für 20 Cent einen Top Kaffee. Auch hier bin ich natürlich steigenden Preisen ausgesetzt. 250 g wurden von 5,60 auf 6,00 erhöht. Das macht bei 30 Tassen ca. 1,3 Cent je Tasse. Ich bin aber weit von der Erhöhungen von 50 Cent oder mehr je Tasse entfernt.

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