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Hallo - Finanzielle Freiheit realistisch?

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Hallo zusammen,

Ich bin 35 Jahre alt, verheiratet, Vater von 3 Buben und wir streben die Finanzielle Freiheit mit Anfang/Mitte 50 an.

Ich würde mich nicht als Frugalist- eher als Sparsam bezeichnen.

Ich verdiene als Angestellter 2500 € Netto. Meine Ehefrau arbeitet in Teilzeit und verdient aktuell 1350 €. Hinzu kommt das Kindergeld von 663 €. Unser Nettoeinkommen liegt also monatlich aktuell bei 4.000 €.

Wir haben uns Anfang 2019 eine Kernsanierte 4-Zimmer Eigentumswohnung für 236.000 € in Hanau gekauft. Als Bonus gab/gibt es das Baukindergeld in Höhe von 36.000 € verteilt auf 10 Jahre (jährlich 3.600 €) die wir für die Sondertilgung ausgeben. Die Sondertilgung schöpfen wir bewusst nicht voll aus, da es für die Tilgung ein Ersparnis von "nur" 2% Zinsen gibt, dafür aber garantiert.

Die Rate (Zins/Tilgung 3%) liegt bei 1.027€.

Mit den fest verplanten Sondertilgungen von Insgesamt 36.000 € ist die Wohnung pünktlich zum Abschluss der Laufzeit der Finanzierung abbezahlt. Ich wäre zu diesem Zeitpunkt 53 Jahre alt.

- 170 € Hausgeldkosten

- 150 € Rücklagen für das Haus (Mittelfristig Dacherneuerung geplant)

- 70 € Strom

sind weitere Kosten die unsere Wohnung in Anspruch nimmt und die auch nach der Abbezahlung der Immobilie bestehen (steigen; Inflation) wird.

Seit 3 Monaten haben wir einen ETF Sparplan für die Kids laufen (Insgesamt 250€). Ziel ist es den Kindern etwas unter die Arme zu greifen wenn Kosten für den Führerschein, event. Studium, Hochzeit etc pp anstehen könnten. Der Sparplan läuft NICHT auf den Namen der Kinder, sondern bewusst auf meinen Namen, unter einem Unterdepot. Das Depot soll dennoch komplett den Kids zugute kommen.

Notgroschen in Höhe von 10.000 € ist vorhanden.

Neben der Eigentumswohnung, die hoffentlich mit 53 Jahren abbezahlt ist, haben wir noch einen ETF Depot (MSCI World UBS Socially Responsible) aktuell in Höhe von 65.000 €. Dieser soll weiterhin mit einem Sparplan von 300 € Monatlich bespart werden.

Weitere Investition; Im Sommer 2020 habe ich ein Grundstück in Antalya gekauft wo überwiegend Villen gebaut werden. Das Grundstück ist fast 500 qm2 Groß und 3 Km jeweils zum Larastrand und zum Flughagen. Durch den Liraverfall in den letzten Jahren fand ich es einfach Lukrativ eine Investition dort zu tätigen.

Hinzu kommt das die Nachfrage langfristig steigen wird, da die Bevölkerungsprognose in den nächsten Jahren auf 100 Mio + geschätzt ist und es für mich in der TR keine sprachlichen barrieren gibt. Nach dem Buy and Hold Prinzip würde ich das Grundstück nach 10-15 Jahren verkaufen und mir dann ein Mehrfamilienhaus (zB 3 Parteienhaus) dort kaufen um zusätzlich passives Einkommen zu generieren.

Ich plane dann zB dort 2 Wohnungen zu vermieten und 1 selbst zu bewohnen und zwischen Deutschland und der Türkei zu pendeln, je nach Jahreszeit. Der Vorteil neben dem Schönen Wetter / Strand / Meer ist, das die Gesamtausgaben in der Türkei viel geringer sind als in DE.

Das Grundstück in Antalya hat mich 40.000 € gekostet und hat innerhalb von 1 Jahr -trotz weiterem Verfall der Lira- einen Marktwert von ca 70.000 € erreicht.

Jetzt ist die Frage, ob wir es von 53 Jahren bis zum Renteneintrittsalter schaffen werden, nur von den ETF-Depot entnahmen (jährlich 4%) und den Mieteinnahmen aus der TR auszukommen und am Besten so das unser ETF-Depot nicht komplett verbraucht wird. Zusätzlich könnte es dann Sinn machen, die mit 53 Jahren fertig abbezahlte Eigentumswohnung zu vermieten und vielleicht eine 2 Zimmerwohnung etwas außerhalb der Stadt zu mieten um Zusätzlich Einkommen zu generieren.

Ab dem Renteneintrittsalter --aktuell mit 67 Jahren- käme ja noch zusätzlich die Mindestrente als weiteres Einkommen.

Ist die Planung zu "verträumt" oder realistisch mit Anfang / Mitte 50 Finanziell Frei zu werden?

Liebe Grüße

 

 

 

 

 

Hallo, habe das jetzt nicht im einzelnen durchgerechnet, aber das haut doch hinten und vorne nicht hin. Du hast jetzt 65 TEUR ETF. In den nächsten Jahren bis 53 zahlst du 18 x 3600 = +- 65 TEUR ein. Da keiner weiss, wie sich dein komischer ETF in den Jahren entwickelt, kannst du einfach mal mit einem Inflationsausgleich rechnen. D.h. du hast dann die Wohnung plus 130 TEUR. Das reicht doch niemals. Und das bei 3 Kindern? OK, dann gibt es noch das Grundstück und die Kinder ETFs, aber die machen auch keinen wirklichen Unterschied. Fazit: das wird nichts.

Bis zum 53 Lebensjahr sind es noch 18 Jahre. So wie ich das gelesen habe war der MSCI World bei 18 Jahren Laufzeit IMMER mind. über 5 % Rendite pro Jahr. Egal wann man Investiert hätte! Der Schlechteste Zeitpunkt zum Investieren wäre warscheinlich von 2000 bis 2018! Selbst dort wäre eine durchschnittliche Rendite von 5% drin (durch den positiven Ausbruch der Renditen ab 2009-10).

- ich könnte die Eigentumswohnung vermieten und günstig zur Miete Wohnen

- Mieteinnahmen aus der Türkei

- Jährliche Entnahme aus dem ETF Depot

- zum Renteneintrittsalter kommt ja noch die Mindestrente.

Was heißt "wie soll das mit den Kindern hinhauen"? Wenn ich 53 bin sind die Kinder 28, 23 und 21 Jahre alt und stehen hoffentlich selbst auf eigenen Beinen.

Das heißt nur das es zwischen dem 53 Lebensjahr bis zum Renteneintrittsalter finanziell eng (sehr eng) werden könnte. Im schlimmsten Fall wird dann das ETF Depot verbraucht, bis zum gesetzlichen Rentenbezug

 

Ich finde dein Plan ist gar nicht so schlecht. Die Sparrate versuchen zu erhöhen und die Kosten im Griff halten.

Keine Experimente.

In fünf Jahren schauen was du geschafft hast.

 

 

 

 

 

Zitat von Hypervenom am 28. September 2021, 22:12 Uhr

Bis zum 53 Lebensjahr sind es noch 18 Jahre. So wie ich das gelesen habe war der MSCI World bei 18 Jahren Laufzeit IMMER mind. über 5 % Rendite pro Jahr.

Dann zieh mal von den 5% noch die Steuern und Inflation ab...

Zitat von Hypervenom am 28. September 2021, 22:12 Uhr

 

Was heißt "wie soll das mit den Kindern hinhauen"? Wenn ich 53 bin sind die Kinder 28, 23 und 21 Jahre alt und stehen hoffentlich selbst auf eigenen Beinen.

 

Dann sind die natürlich schon ziemlich weit (vom Alter). Aber etwas Unterstützung wird noch notwendig sein.

Also jetzt nochmal etwas ausführlicher:

  • wenn man sich das Renditedreieck ansieht, dann gibt es das ab ca. 1970. Bei 18 Jahren also ca. 30 Betrachtungszeiträume. Das hat natürlich überhaupt keine statistische Relevanz.
  • Mal angenommen, es wäre aber immer so wie seit 1970, dann liegt die Rendite für 18 Jahre so zwischen 3 und 14%. Da die letzten Jahre an den Börsen sehr gut gelaufen sind und die Bewertungen hoch liegen, würde ich für die nächsten 18 Jahre eher etwas im unteren Bereich annehmen. Also sagen wir mal 5%
  • Der von dir ausgewählte ETF liegt aber in der Performance immer etwas hinter dem MSCI World. Ziehen wir also 1,5% ab. Macht 3,5%
  • Dann musst du auf die Verkäufe Steuern zahlen.
  • Ausserdem ist die Inflation zu berücksichtigen. Nehmen wir mal 2 - 2,5% an. Etwas niedriger als die aktuelle.
  • Ergebnis: kein realer Wertzuwachs in den nächsten 18 Jahre. Das ist das Szenario, mit dem du rechnen solltest.

Willkommen hier!

Ich würde sagen du sparst weiter, verfolgst einen bewusst frugalen Lebensstil, vergisst dabei nicht die Zeit mit den Kindern und Partner zu genießen und schaust dann was passiert. Prinzipiell wird es deiner Beschreibung nach nicht einfach. Das Haushaltseinkommen ist gemessen für eine 5 köpfige Familie nicht hoch. Kommt natürlich auf deine Erwartungen an, inwiefern du mit einem sehr einfachen Leben zufrieden bist. Aber du beschreibst dich ja selbst als nicht sonderlich frugalistisch, was auch zur Sparquote passt.

Alles weitere ist Spekulation. Historisch kannst du langfristig mit 7-8% Bruttorendite am Aktienmarkt rechnen. Nach Abzug der Inflation bleiben dann vielleicht 4-5%. Die Welt wird weiter wachsen und sich entwickeln, Innovationen schöpfen usw..

Versteuert wird, zumindest beim thesaurierenden ETF erst bei der Entnahme. Vermutlich wird dein Steuersatz dann geringer sein.

Wie dein Leben und deine Vermögensentwicklung mit 53 dann aussieht kannst du heute kaum abschätzen. Das fällt mir schon schwer und bei mir sind es nur etwa 3 Jahre bis dahin.

Happy life!

Zitat von Muslime_Frugi am 29. September 2021, 9:29 Uhr

Willkommen hier!

Ich würde sagen du sparst weiter, verfolgst einen bewusst frugalen Lebensstil, vergisst dabei nicht die Zeit mit den Kindern und Partner zu genießen und schaust dann was passiert.

Das ist sowieso immer der beste Tip!

Hallo @hypervenom willkommen im Forum!

Euer Haushalt hat 4000€ Nettoeinkommen (die Gehälter + Kindergeld machen in Summe gut 4500€, woher kommt der Unterschied?). Ihr spart monatlich 550€ in Depots und gut 600€ in Form von Tilgung, macht eine Sparrate von knapp 30%, Baukindergeld und dein Grundstück in der Türkei noch nicht eingerechnet. Das ist erstmal eine Spitzenleistung von euch! Mit euren Aktien+Immo-Investments legt ihr euer Erspartes wahrscheinlich besser an als die breite Bevölkerungsmehrheit. Wenn ihr den Weg weiter geht und keine groben Fehler macht, dann solltet ihr in 18 Jahren finanziell in einer sehr komfortablen Lage sein. Eine volle FI ist damit eher unwahrscheinlich, bzw. nur bei gleichzeitiger sehr guter Entwicklung eurer Investments und früher finanzieller Abnabelung eurer Kinder. Hängt auch stark davon ab, wie sich eure Einkommen und Arbeitszeiten entwickeln. Aber so oder so gibt es bestimmt spannende Möglichkeiten. Halbes Jahr in D arbeiten, halbes Jahr in der TR günstig leben? Ihr habt da sicher viele Möglichkeiten.

Bei euren Kosten solltet ihr noch einen festen monatlichen Betrag für Instandhaltung Sondereigentum zurücklegen. Da ist zwar oft jahrelang Ruhe, aber irgendwann kommen dann vierstellige Kosten, und nicht immer planbar.

@privatier Was bezweckst du mit Statements wie "Fazit: das wird nichts" und "komische ETFs", und merkst du, wie sowas auf andere wirkt? Ja, man sollte überoptimistischen Planungen deutlich ansprechen, damit sich keiner verrennt und hinterher wunder. Aber doch in einer Weise, dass der Angesprochene sich nicht gleich als Depp fühlen muss.

Die für MSCI World oft angenommenen 5% sind bereits real (nach Inflation), abgeleitet aus den 7,7% Durchschnittsnominalrendite für alle 15-Jahres-Zeiträume seit 1975. Die Steuern hauen später rein, immerhin wirkt der Zinseszins ja erstmal weitgehend steuerfrei. Hoch dürften sie bei den niedrigen Ausgaben dank Günstigerprüfung auch nicht ausfallen.

Ich würde auch nicht annehmen, dass der hier genannte ETF dauerhaft 1,5% unter MSCI World ETFs rentiert, nur weil das die letzten Jahre der Fall war. Die Minderperformance kam ja durch die Allokation und nicht durch Kosten. Sonst könnte man ja im Umkehrschluss ein Depot des Bösen aus der Differenz von MSCI World und MSCI World UBS Socially Responsible bilden und überdurchschnittliche Renditen erwarten.

 

@thewanderer ok  Punkt akzeptiert. Ich entschuldige mich beim thread starter für meine Wortwahl. Überoptimistisch ist die Planung aber dennoch.

Willkommen Hypervenom!

Wär sicher gut, wenn Du Dich eingehend mit dem Minimalismus und Frugalismus als einfachen Lebensstil beschäftigst. Auf diese Weise die Sparquote zu erhöhen, kann durchaus auch Spaß machen.

Zusätzlich könntest Du einen Nebenverdienst aufbauen, offline und online, gerade wenn Du zwischen TR und D pendelst. Da gäbe es sicher Möglichkeiten, in der TR Dinge aus D zu verkaufen und umgekehrt. Exotenbonus! Oder eine Dienstleistung, z. B. in Deinem Türkei-Urlaub Deutschunterricht in der TR, Reiseführer in der TR für Deutsche etc.

LG Laura Maelle

Liebe Grüße, Laura Maelle

Hallo, auch ich komme auf ein Einkommen von 4.500 € (ohne Baukindergeld). Bei 1.050 € Sparrate und Tilgung + 250 € ins Depot eurer Kinder, gebt ihr als Familie also im 3.200 € für das Leben aus. (Frage: Wie planst du große und seltene Ausgaben ein? z.B. ein Auto) Mitte 50 stehen die Kinder hoffentlich auf eigenen Beinen und ihr könnt die Ausgaben vielleicht drücken, wenn ihr teilweise in der Türkei lebt. Ich würde überlegen, was ich mir als Einkommen erhoffe, aber unter 2.000 € würde ich nicht gehen.

Das Depot wird in 20 Jahren bei konstanter Sparrate und 5 % Ertrag nach Inflation auf etwa 300.000 € angewachsen sein. Damit könnte man bei 4% Entnahme im Monat 1.000 € brutto in aktueller Kaufkraft erzielen. Zusammen mit den zwei möglichen Wohnungen in der Türkei könnte es vielleicht hingehen. Aber da ist natürlich viel Spekulation drin (Entwicklung an der Börse, Immobilienmarkt, könnst ihr noch 20 Jahre arbeiten).

Umgekehrt gibt es noch ein paar Dinge, die euch helfen können. So werdet ihr in den nächsten 20 Jahren hoffentlich ein paar Gehaltserhöhungen bekommen, die über der Inflation liegen und so höhere Sparraten erlauben. Wenn die Kinder erwachsen sind, kann deine Frau in den letzten Jahren vielleicht auch wieder voll arbeiten, was am Ende auch noch einmal einen Schub bringt.

Deutlich besser sieht es aus, wenn ihr beide in 20 Jahren noch einen kleinen Job habt, der etwas Geld bringt. Da du ja sowohl deutsch als auch türkisch sprichst und dich etwas mit Immobilien auskennst, wäre es z.B. eine Möglichkeit in dem Bereich als Übersetzer zu arbeiten oder die Verwaltung von Ferienwohnungen zu übernehmen, wenn deren Eigentümer kein türkisch sprechen.

Gruß und viel Erfolg

Zitat von Thomas mit T am 29. September 2021, 10:55 Uhr

Hallo, auch ich komme auf ein Einkommen von 4.500 € (ohne Baukindergeld). Bei 1.050 € Sparrate und Tilgung + 250 € ins Depot eurer Kinder, gebt ihr als Familie also im 3.200 € für das Leben aus. (Frage: Wie planst du große und seltene Ausgaben ein? z.B. ein Auto) Mitte 50 stehen die Kinder hoffentlich auf eigenen Beinen und ihr könnt die Ausgaben vielleicht drücken, wenn ihr teilweise in der Türkei lebt. Ich würde überlegen, was ich mir als Einkommen erhoffe, aber unter 2.000 € würde ich nicht gehen.

Das Depot wird in 20 Jahren bei konstanter Sparrate und 5 % Ertrag nach Inflation auf etwa 300.000 € angewachsen sein. Damit könnte man bei 4% Entnahme im Monat 1.000 € brutto in aktueller Kaufkraft erzielen. Zusammen mit den zwei möglichen Wohnungen in der Türkei könnte es vielleicht hingehen. Aber da ist natürlich viel Spekulation drin (Entwicklung an der Börse, Immobilienmarkt, könnst ihr noch 20 Jahre arbeiten).

Umgekehrt gibt es noch ein paar Dinge, die euch helfen können. So werdet ihr in den nächsten 20 Jahren hoffentlich ein paar Gehaltserhöhungen bekommen, die über der Inflation liegen und so höhere Sparraten erlauben. Wenn die Kinder erwachsen sind, kann deine Frau in den letzten Jahren vielleicht auch wieder voll arbeiten, was am Ende auch noch einmal einen Schub bringt.

Deutlich besser sieht es aus, wenn ihr beide in 20 Jahren noch einen kleinen Job habt, der etwas Geld bringt. Da du ja sowohl deutsch als auch türkisch sprichst und dich etwas mit Immobilien auskennst, wäre es z.B. eine Möglichkeit in dem Bereich als Übersetzer zu arbeiten oder die Verwaltung von Ferienwohnungen zu übernehmen, wenn deren Eigentümer kein türkisch sprechen.

Gruß und viel Erfolg

 

Genau ich hatte mich mit den Gesamtnettoeinkommen verschrieben;

Ehefrau Gehalt = 1.350 € - Mein Gehalt = 2.500 € + 663 € Kindergeld macht nicht 4.000 € sondern  knapp über 4.500 €.

 

Hinzu kommt jährlich das Baukindergeld von 3.600 € was komplett in die Sondertilgung draufgeht, so das die Immobilie pünktlich zum Abschluss der Laufzeit der Finanzierung mit 53 Jahren abbezahlt ist.

Investiert wird lediglich monatlich in das Unterdepot für die Kids 250 € und 300 € auf unser ETF Depot was aktuell einen Wert von 65.000 € hat.

Nicht Investiert, aber gespart wird zusätzlich auf dem Girokonto Monatlich ca 500 €. Damit bezahlen wir unseren jährlichen Urlaub im Ausland und kaufen uns alle 7-8 Jahre einen Gebrauchtwagen in max. Wert von 12.000 -13.000 €. Geplant ist ab 2023 einen gebrauchten, gut erhalten (gepflegt, wenig km) VW Touran uns zuzulegen. Baujahr sollte mind. 2015 sein.

Zitat von TheWanderer am 29. September 2021, 9:47 Uhr

Hallo @hypervenom willkommen im Forum!

Euer Haushalt hat 4000€ Nettoeinkommen (die Gehälter + Kindergeld machen in Summe gut 4500€, woher kommt der Unterschied?). Ihr spart monatlich 550€ in Depots und gut 600€ in Form von Tilgung, macht eine Sparrate von knapp 30%, Baukindergeld und dein Grundstück in der Türkei noch nicht eingerechnet. Das ist erstmal eine Spitzenleistung von euch! Mit euren Aktien+Immo-Investments legt ihr euer Erspartes wahrscheinlich besser an als die breite Bevölkerungsmehrheit. Wenn ihr den Weg weiter geht und keine groben Fehler macht, dann solltet ihr in 18 Jahren finanziell in einer sehr komfortablen Lage sein. Eine volle FI ist damit eher unwahrscheinlich, bzw. nur bei gleichzeitiger sehr guter Entwicklung eurer Investments und früher finanzieller Abnabelung eurer Kinder. Hängt auch stark davon ab, wie sich eure Einkommen und Arbeitszeiten entwickeln. Aber so oder so gibt es bestimmt spannende Möglichkeiten. Halbes Jahr in D arbeiten, halbes Jahr in der TR günstig leben? Ihr habt da sicher viele Möglichkeiten.

Bei euren Kosten solltet ihr noch einen festen monatlichen Betrag für Instandhaltung Sondereigentum zurücklegen. Da ist zwar oft jahrelang Ruhe, aber irgendwann kommen dann vierstellige Kosten, und nicht immer planbar.

@privatier Was bezweckst du mit Statements wie "Fazit: das wird nichts" und "komische ETFs", und merkst du, wie sowas auf andere wirkt? Ja, man sollte überoptimistischen Planungen deutlich ansprechen, damit sich keiner verrennt und hinterher wunder. Aber doch in einer Weise, dass der Angesprochene sich nicht gleich als Depp fühlen muss.

Die für MSCI World oft angenommenen 5% sind bereits real (nach Inflation), abgeleitet aus den 7,7% Durchschnittsnominalrendite für alle 15-Jahres-Zeiträume seit 1975. Die Steuern hauen später rein, immerhin wirkt der Zinseszins ja erstmal weitgehend steuerfrei. Hoch dürften sie bei den niedrigen Ausgaben dank Günstigerprüfung auch nicht ausfallen.

Ich würde auch nicht annehmen, dass der hier genannte ETF dauerhaft 1,5% unter MSCI World ETFs rentiert, nur weil das die letzten Jahre der Fall war. Die Minderperformance kam ja durch die Allokation und nicht durch Kosten. Sonst könnte man ja im Umkehrschluss ein Depot des Bösen aus der Differenz von MSCI World und MSCI World UBS Socially Responsible bilden und überdurchschnittliche Renditen erwarten.

 

 

Danke für deine ausführliche Antwort

wie vorhin geschrieben habe ich mich beim 1. Thread verschrieben. Es sind 4.500 € gesamt Nettoeinkommen + 3.600 € jährlich an Baukindergeld bis 2029.

Genau, die Sparrate liegt bei unserem Depot bei 300 € (aktueller Wert 65.000 €) und für die Kids im Unterdepot 250 € (Wert 1.0×× €).

Das Baukindergeld geht komplett in die Sondertilgung, so das in den ersten 10 Jahren der Finanzierung insgesamt 36.000 € für die Sondertilgung verwendet wird.

Die Rate für die Immofinanzierung liegt bei 1.027 € und 600 €+ geht für die Tilgung drauf und der Rest in die Zinsen, ja das kommt hin. Das mit der Immobilie ist etwas glücklich verlaufen. Der Aktuelle Marktwert wird auf über 300.000 € geschätzt und die Wohnung unter uns die den selben schnitt bzw die Größe hat, ist für 990 € kalt vermietet.

Zusätzlich wird monatlich auf dem Girokonto 500+- gespart für Reisen, Auto, Reparaturen etc.

Zitat von TheWanderer
Ihr spart monatlich 550€ in Depots und gut 600€ in Form von Tilgung, macht eine Sparrate von knapp 30%

 

Zu den Investitionen und Ersparnissen, kommt "on Top" Spenden in Höhe von 100 € Monatlich. Das Geld kommt den armen Menschen in Afghanistan, Afrika etc zugute.

Der Rest geht drauf für Sport, Freizeit, Essen + Trinken, Körper / Gesundheitspflege, Kleidung + Schuhe, Mobilität, Telefon, Versicherungen (Hausrat, Haftpflicht, KFZ, BU, Unfallvers, Rechtsschutz) etc drauf

Hallo Hypervenom,

interessante Vorstellung von dir! : )

Was schwebt dir denn für eine Zahl vor, mit der ihr (du und deine Frau) später finanziell unabhängig wärt? Da ihr für zwei Personen auf die finanzielle Freiheit hinarbeiten müsst, verdoppeln sich natürlich auch (bis auf die Miete, da ihr ja Eigentum besitzt) die monatlichen Kosten.

Den Betrag solltest du nicht unterschätzen. Für eine einzelne Person sollte - unter frugalistischem Lebensstil - man mindestens 400.000 - 500.000 € einplanen.

Gestolpert bin ich bei deinem Beitrag außerdem über den Begriff "Mindestrente". So etwas gibt es in Deutschland nicht -

Nur mit angesammelten Rentenpunkten gibt es später auch eine Rente, die aber vergleichsweise klein ausfällt, wenn man nicht sein Leben lang eingezahlt hat. 1 Rentenpunkt bringt derzeit ca 34 € brutto.

 

Liebe Grüße

Zitat von Arnim am 29. September 2021, 13:29 Uhr

Hallo Hypervenom,

interessante Vorstellung von dir! : )

Was schwebt dir denn für eine Zahl vor, mit der ihr (du und deine Frau) später finanziell unabhängig wärt? Da ihr für zwei Personen auf die finanzielle Freiheit hinarbeiten müsst, verdoppeln sich natürlich auch (bis auf die Miete, da ihr ja Eigentum besitzt) die monatlichen Kosten

Den Betrag solltest du nicht unterschätzen. Für eine einzelne Person sollte - unter frugalistischem Lebensstil - man mindestens 400.000 - 500.000 € einplanen.

Gestolpert bin ich bei deinem Beitrag außerdem über den Begriff "Mindestrente". So etwas gibt es in Deutschland nicht -

Nur mit angesammelten Rentenpunkten gibt es später auch eine Rente, die aber vergleichsweise klein ausfällt, wenn man nicht sein Leben lang eingezahlt hat. 1 Rentenpunkt bringt derzeit ca 34 € brutto.

 

Liebe Grüße

 

Hallo =)

Also wenn man pro Person wirklich 400 bis 500k einplanen sollte, wird das nicht möglich werden mit der Finanziellen Freiheit ab 53 Jahren.

Wie bereits einige Vorposter geschrieben haben, wird mein Depot bei ca 300k liegen, wenn alles wie geplant bzw durchschnittlich verläuft. Dann ist da die Abbezahlte Immobilie und die Mieteinnahmen die ich in der Türkei generieren könnte.

Eine weitere Möglichkeit wäre, die abbezahlte Wohnung zu vermieten und ausserhalb der Stadt, günstig zur Miete zu wohnen, zumal uns dann höchstwarscheinlich eine 2 Zimmerwohnung ausreichen wird und wir sowieso das halbe Jahr in der Türkei verbringen würden. Aber auch hier wie die Vorposter geschrieben haben; Es liegt noch ein seeeehr weiter und langer Weg vor uns. Da kann noch so viel passieren und die Umstände können sich gravierend ändern.

Stimmt, die Mindestrente gibt es noch nicht aber die Grundrente. Wer 33 Jahre gearbeitet bzw in die Rente einzahlt hat, bekommt die Grundrente. Also so zumindest habe ich das verstanden. Solange ich Gesund bin möchte ich auch die 33 Jahre vollbekommen =).

Ich arbeite fast durchgehend seit ich 18 bin (2009 während der Wirtschaftskrise 7 Monate Arbeitslosengeld 1 bezogen).

Auch vom ALG 1 werden Beiträge in die Rentenkasse gezahlt, also bist du seit dem Alter von 18  Jahren (rentenversicherungsmäßig) durchgehend angestellt und hast schon 17 Jahre auf dem (Renten-)Zähler. Ob es die Grundrente allerdings bei Renteneintritt noch gibt, steht auf einem ganz anderen Zettel 😉

 

Ich hatte den Link auch schonmal an anderer Stelle gepostet, finde ihn aber immer wieder interessant:

 

https://freiheitsmaschine.com/rente-mit-55-rente-mit-60-aktiendepot-sparquote-investieren-freiheit-fuer-familie-mustermann/

 

Ich denke hier kannst du dir viele passende Anregungen holen, da das Beispiel auf die deutsche Durchschnittsfamilie zugeschnitten ist 🙂

Was ich bei dir bemerkenswert finde, ist mit welchen geringen Ausgaben ihr klar kommt:

4500 Einkommen
- 1027 Zins+Tilgung
- 550 Depot
- 100 Spenden
- 320 Hausgeld+Rücklage
- 70 Strom
- 500 für Reisen, Auto, andere seltene Ausgaben

Das sind nichtmal 2.000€ monatlich für eine fünfköpfige Familie inklusive umfangreicher Versicherungen. Das ist wirklich sparsam. Magst du ein wenig erzählen, wie ihr das im Alltag macht? Könnt ihr mit diesem Budget zufrieden leben, und könntet ihr euch das auch dauerhaft (lebenslang?) vorstellen?

In dem Fall bräuchtet ihr nach 4% Regel tatsächlich "nur" 300.000€ für jeden*. Entwickelt sich das Depot auch noch gut, und würdet ihr die jetzige Wohnung später verkaufen und in Aktien umwandeln, hättet ihr eine Chance dahin zu kommen. Zum Entsparen sind 100% Aktien natürlich zu riskant und die 4% Regel ist imho auch zu aggressiv, aber dagegen steht immerhin noch dein Türkei-Investment und später die gesetzliche Rente. Aber es kann sich ja noch soviel ändern und soviel passieren... Falls du damit leben kannst, würd ich einfach stur dein Ding durchziehen, und mit 53 siehst du ja, wo ihr steht. Und wenn dann rauskommt, 3-4 Jahre müssen noch sein, oder es reicht "nur" zur Teilzeitstelle, dann ist das doch auch auch schon eine super Sache. Zumindest wenn man die Gesamtbevölkerung als Maßstab nimmt, und nicht nur dieses Forum. 🙂

 

*Bei inflationsbereinigt gleich bleibenden Ausgaben gerechnet, zwar fallen Kinder weg, aber auch das Kindergeld, und hinzu kommen zumindest zeitweise Kosten für die Krankenkasse.

 

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