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Frugalisten-PKW Tipps?

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Hey zusammen,

ich weiss ... als wahrer Frugalist fährt man eigentlich Fahrrad :-)! Jedoch würden mich eure Tipps / Meinungen zu dem Thema interessieren, da es ist immer möglich ist auf ein PKW zu verzichten. Auch wenn ich langfristig plane meinen Arbeitsweg & Co mit dem Fahrrad zurückzulegen, muss ich mir in den nächsten 3 Monaten Gedanken über eine Fahrzeuganschaffung machen.

Derzeit fahre ich Leasing-PKW für 90,00€ im Monat (inkl. aller Wartungen) der nun ausläuft. Grundsätzlich halte ich ein Leasing als Privatperson für Unsinn, es würde aber den Rahmen sprengen die Geschichte zu dieser Entscheidung zu erzählen 🙂

Seid gut zwei Jahren habe ich mich in die Richtung auf den Weg gemacht, mich step by step finanziell "freier" zu machen. Jedoch fällt mir bezüglich dieser notwendigen neuen Anschaffung die Entscheidung sehr schwer. Mit einem monatlichen Nettoeinkommen von ca. 2200-2600€ als Single liegt meine Sparquote im Durchschnitt bei 50% und kann damit in meinen Augen sehr gut leben. Jedoch bin ich bei der PKW-Entscheidung hin und her gerissen. Einerseits denke ich: Kauf dir doch einfach einen gebrauchten PKW für 1500€ und sieh zu, dass die Karre möglichst lange durchhält. Andererseits ist das Risiko einer Panne und regelmäßig anfallender Reperaturen nicht zu unterschätzen. Beruflich und privat lege ich schon einige Kilometer zurück, sodass ein wenig Komfort (z.B Klimaanlage, Freisprechanlage) meine Lebenqualität deutlich erhöht. Andererseits überlege ich, ob es nicht sinnvoll wäre, mir eine Finanzierung an das Bein zu binden und es als langfristige Investition zu betrachten. Natürlich konnte ich einen Kleinwagen auch direkt in bar bezahlen, dass würde aber ein Großteil meines Ersparten direkt auffressen.

Mich würden eure Meinungen / Tipps zu dem Thema einfach mal interessieren. Wie handhabt ihr das Thema PKW?

Beste Grüße

Ducan

 

Hallo Ducan,

da ich auf dem Land wohne wäre es ohne Auto schwierig für mich. Ich habe zwar ein Bahnjobticket um die 25km nach Köln zu fahren, aber es sind alleine dann schon 7km bis zum Bahnhof. Wenn ich nicht mehr arbeite werde ich dann auch alles hinterfragen und entscheiden ob dann ein eigenes  Auto noch Sinn macht oder ob evtl ein Carsharing Modell oder was anderes besser ist.

Ein neues Auto würde ich niemals kaufen. Der Wertverlust ist viel zu groß. Leasing ist ebenfalls unrentabel weil privat. Aber ein altes Auto für 1500 birgt einfach zu viele Risiken. Da gibt es eine Reihe Sachen die kaputt gehen können, die sehr teuer sind. Ich halte das eher so dass ich mir ein Auto kaufe dass 2-4 Jahre alt ist, wenig gelaufen hat und unter 10000€ zu haben ist. Meinen Alten versuche dann für möglichst viel zu verkaufen, sodass unterm Strich ein Anschaffungspreis von ca 7000€ bleibt. Das neue Auto fahre ich dann ca. 7 Jahre und größere Reparaturen sind dann erstmal nicht zu erwarten.

Auto fahren ist teuer! Da braucht man sich nichts vormachen, aber ich finde so ist das Preisleistungsverhältnis recht gut. Aber letztlich muss jeder selbst entscheiden was für einen selbst und die eigene Lebenssituation das beste ist. Viel Glück!

 

Zitat von ducan am 30. Mai 2018, 16:52 Uhr

Derzeit fahre ich Leasing-PKW für 90,00€ im Monat (inkl. aller Wartungen) der nun ausläuft. Grundsätzlich halte ich ein Leasing als Privatperson für Unsinn, es würde aber den Rahmen sprengen die Geschichte zu dieser Entscheidung zu erzählen

Hey, das würde mich schon stark interessieren 😉 . Heißt inkl. aller Wartungen tatsächlich, dass die Reparaturen frei sind? Für den Fall war das ja ein prima Angebot.

allgemeingültige Tipps zu formulieren ist bei dem Thema nicht so leicht. Schon die Frage, ob man überhaupt ein Auto braucht: Ohne Kinder in der Stadt fanden wir es überflüssig, und hätten es lange Zeit eher verschrotten lassen, als eine Reparatur für  500€ zu bezahlen. Am schnellsten ist man überall mit dem Fahrrad, für's etwas weitere Umfeld und wenn man bei Regen keine Lust hat, gibt es den ÖPNV, weitere Fahrten kann man auch mit Bahn, Fernbus, Flugzeug oder auch Mietwagen machen. Wenn man doch ein Auto braucht, gäbe es ja auch noch Carsharing - wenn es bei uns damals nicht gut mit dem Parkplatz für's eigene lief, waren zwei Car-Sharing Stationen näher, als das eigene Auto, und es gab Monate, in denen wir kaum gefahren sind (dumm, wenn die auf die Idee kommen, während man parkt ein Halteverbotsschild zu installieren, und dann nach ein paar Tagen schon mit dem Knöllchenschreiben anfangen...) - es war bei uns tragbar, weil der Karren damals sieben Jahre praktisch ohne Wartung und ohne nennenswerte Defekte durchhielt, sonst würde ich 150€ pro Monat für Wertverlust, Wartung, Reparaturen, Steuer, Versicherung schon als Unterkante sehen... also ohne Kinder in der Stadt empfand ich ein Auto schon als überflüssig.

Mit Kindern auf dem Land finde ich es hingegen ziemlich angemessen, als Familie auch zwei Autos zu haben. Auch wenn der Kindergarten nicht so weit entfernt ist - als Mutti oder Vati geht man jeden Weg halt hin- und zurück, und einmal davon mit Kindern, die u.U. keine Lust haben. Oder wenn sich ein Kind (z.B. auf dem Weg zum Kindergarten, mit etwas mehr Wind, als man gedacht hätte...)  eine Bronchitis eingefangen hat, und man dann jeden Tag zum Arzt muss - mit eigenem Auto kostet das weite Teile der Vormittage, ohne eigenes Auto wäre man dann so ziemlich den ganzen Tag unterwegs...

Welches Auto, alt oder neu, hängt auch immer davon ab, was man denn als angemessenes Auto ansieht. Günstige Autos verlieren oft nicht so viel an Wert, Familienkutschen zeigen sich erstaunlich wertstabil - habe mal geschaut, kam zum Ergebnis, dass der Wertverlust deutlich linearer zu sein scheint, als ich gedacht hätte. Wenn man beim Einkauf etwas schaut, nicht zu teuer zu kaufen (hieß bei uns EU-Import), ist neu (evtl. mit ein paar überflüssigen Extras weniger) nicht (viel) teuerer, als ein ein- bis zweijähriger. Fünf bis sechs Jahre alte Pampersbomber mit um die 50.000km waren vielleicht 1/3 günstiger als unser neuer dann war - mit deutlich mehr zu erwartenden Reparaturkosten, mehr Verbrauch, höherer Steuer, dann noch sehr schwer mit den Mindestansprüchen (Klima, Heckflügeltüren, PDC) zu finden. Hab' das mal für 8 Jahre Haltedauer durchgespielt, weiß nicht, wie realistisch meine Annahmen wirklich waren (also v.a. Reparaturkosten), mein Ergebnis war jedenfalls, dass ich damit rechnen muss, nach diesem Zeitraum für einen mittelalten Gebrauchten (habe, wimre, so nach 6-8 Jährigen geschaut) genausoviel bezahlt zu haben, wie ich für einen neuen bezahlt hätte - mit erwartbar mehr Werkstattaufenthalten, mehr Macken, die man einfach so hinnimmt, und am Ende deutlich geringerem Restwert für das Gebrauchtwagenszenario. Also auf ein paar Jahre gesehen möglicherweise das teurere Paket, mit etwas Glück bei den Reparaturen beim Gebrauchten höchstens marginale Kostenvorteile für den Gebrauchten - marginale Mehrkosten für einen Neuwagen empfände ich für einen Neuwagen auch durchaus angemessen. Hat ja z.B. die Farbe, die ich wollte, und es konnten Problemlos ein paar günstige Extras gebucht werden (also sowas wie "Flugzeugausstattung" auf der Rückbank...) - also ich habe es nicht geschafft, so zu rechnen, dass sich das mit einem Gebrauchten wirklich gelohnt hätte.

Bei günstigen Klein(st)wagen scheint es nicht viel anders zu sein - einfach deswegen, weil ein günstiger Kleinwagen nicht so wahnsinnig viel kostet - Reparaturkosten sind da im Verhältnis recht hoch (ein Tausender ist  schnell mal beisammen, das ist dann gleich mal mehr als 1/10 des Neuwerts...).

Wenn man gerne Mittelklasse aufwärts fährt, ist das mit den Gebrauchtwagen allerdings wohl wirklich die deutlich günstigere Variante zu sein - da hat man den Gegenwert eines günstigeren Klein(st)wagen ja schnell komplett als Wertverlust, Reparaturen fallen (im Vergleich zum Neuwert) auch nicht so ins Gewicht.

Aus 40 Jahren Erfahrung mit alten Gebrauchtwagen: sind meist den Kaufpreis gut wert. Vor 40 Jahren habe ich für 1200 DM meinen ersten Käfer gekauft. Später: noch ein Käfer, Bulli, Kadett, BMW 316, Passat, Golf, Peugeot 405, Golf, Lupo...

Als mir der Lupo auf der A96 allerdings dramatisch verreckt ist, habe ich beschlossen, aus dem MIV auszusteigen (Töchter aus dem Haus...), und lebe seitdem gut mit Stadt- und Fernbus. Mehr Zeit braucht es manchmal schon (gerade Flixbus), aber die nehme ich mir einfach...

@Ducan

Aus meiner Sicht sind nicht die Anschaffungskosten die Treiber, sondern die Unterhaltskosten.
Folgende Aspekte kann man berücksichtigen:

- deutsches Modell, welches "alle" fahren sorg für niedrige Ersatzteilpreise, auch später auf dem Schrottplatz

- Verbrauch: Wenn du sehr viel fährst, kommt immer noch LPG in Betracht.

- Wir leben in der Zeit der Umweltzonen, also hilft ein möglichst umweltfreundliches Auto schon, und kostet weniger in KFZSteuer und Versicherung

Ein Kauf als EU-Import kann insbesondere bei Verzicht auf Ausstattung günstig sein.

Wenn Du das Fahrzeug pflegst, hält es locker 20 Jahre. Rechne mal durch - da kommst Du nie mit einem Gebrauchten hin.

Beispiel:

Art: Limousine CO²-Ausstoss: 110,0 gCO₂/km
kw/PS: 44 kw / 60 PS (999 ccm) Verbrauch Innerorts: 5,9 l/100km
Kraftstoff: Benzin Verbrauch Ausserorts: 4,3 l/100km
Türen: 5-türig Verbrauch Mittel: 4,9 l/100km
Getriebe: Schaltgetriebe
Farbe: - wählbar -

Neupreis: 8.995,00 €(EU Import)

Achte auf deine Gedanken! Sie sind der Anfang deiner Taten.

Ich bin Aufgrund von Arbeit und Familie gut 30tkm/a unterwegs.

Ich fahre seit etwa 60tkm einen Golf 4 mit 1.9er TDI Motor und bis jetzt gab es nur Kleinigkeiten zu reparieren die ich gut selbst machen konnte.

Also wenn man handwerklich einigermaßen Fit ist, kann man sich das Schrauben an älteren Fahrzeugen gut zu trauen. Verbrauch liegt bei 5 Liter und Ersatzteile sind günstig.

Ich fahre selbst sehr zufrieden einen Dacia Logan Kombi, der ab Werk mit einer LPG-Gasanlage ausgestattet ist. Da ich ihn als Neuwagen gekauft habe(für 11.200 € ) habe ich natürlich schon einen gewissen Wertverlust zu tragen. Dafür habe ich im Gegenzug natürlich eine 5-Jahres Garantie bekommen. Und muss dafür leider die Inspektonsintervalle einhalten, wobei sich die Wartungskosten im Rahmen halten.

Genial sind halt die Kosten für den Kraftstoffverbrauch, ich liege bei € 4,40 für Gas und ca. 50 Cent für Benzin je 100 gefahrene Kilometer.

Bei einer Fahrleistung von 2000 km/Monat veranschlage ich Kosten von 220 € /Monat für Kraftstoff, Wertverlust, Wartung, Steuer und Versicherung und komme

damit hin.

Den etwas kleineren Sandero gibt es auch mit LPG und der ist noch etwas günstiger.

 

 

Ein interessantes Thema, ich denke es kommt natürlich auch auf den Nutzer des PKWs drauf an welche Wahl man trifft und stelle mir dann die Fragen:

- Wieviel Platz brauche ich im Auto? (Bin ich Handwerker oder fahre ich nur mich selbst und gelegentlich ein paar Sprudelkisten durch die Gegend)

- Wieviel Platz habe ich für ein Auto? (Bekomme ich mit einem Passat vielleicht Probleme - würde ein Smart nicht eher ausreichen --> ich wohne in einer Kleinstadt und kenne diese Probleme nicht; da ich aber lange Zeit in Karlsruhe die Schule besucht habe weiß ich wie es da aussieht zwecks)

- Was kann ich am Auto machen? (Wäre doch ziemlich "unfrugal" wenn ich zum Glühbirnenwechsel, Batterietausch oder gar zum stinknormalen Ölwechsel bei dem bestimmten Auto immer in die Werkstatt muss)

 

Dann behaupte ich mal - ein "frugales Auto" kann auch NEU sein ! Wichtiger als der Einkaufspreis und der Wertverlust ist m.M.n. die Haltedauer; klar wer meint er muss alle 3-5 Jahre ein neues Auto vor der Tür haben --- Bitte ! Rein vom logischen denken ist das Pure Geldverbrennung.

Wer aber einen Neuwagen (ich schätze mal bis ~20.000 €) anschafft und diesen auf gut deutsch gesagt "fährt bis nix mehr geht" und somit länger als 10 Jahre den Wagen hat, hat mit Sicherheit nicht all zu viel mehr für das Auto ausgegeben als jener der einen 3 oder 5 Jahre alten Wagen gekauft hat --- so zumindest die Erfahrung beim Wagen von meiner Frau.

Kleinwagen; 12.000 € Neupreis - mittlerweile 9 Jahre bei uns und 220.000 km auf der Uhr ---> Nebenbei der Vorteil der Herstellergarantie.

 

 

Ich gehe soweit und behaupte: Ein Auto ist solange frugal, solange es von Größe - Leistung - Unterhalt dem Nutzen entspricht.

Absolutes Gegenbeispiel sind z.B.: die Hausfrauen welche um die Kinder zum Kindergarten zu fahren und ein paar Einkäufe zu erledigen ein SUV benötigen obwohl das gleiche vor etlichen Jahren von den damaligen Müttern im VW Polo erledigt worden ist.

Ich fahre seit 12 Jahren Autogas (LPG) und kann es nur jedem weiter empfehlen. Ich habe mir Ende 2005 einen Renault Mégane gekauft, den ich Anfang dieses Jahres wieder veräußert habe. Ich habe mit diesem Auto über 300.000 km herunter gerissen. Der Kilometerpreis (Gesamtkosten: Sprit, Wartung, Abschreibung, Versicherung und Steuer) lag am Ende bei 15 Cent je Kilometer. Das schafft kein Diesel und selbst als Bahnfahrer dürfte man Probleme haben da ran zu kommen. Habe mir dieses Jahr wieder einen (neuen) Gebrauchtwagen gekauft. Renault Mégane Bj 2013 zzgl. Autogasanlage für insgesamt 9.300,- EUR. Ich fahre ca. 20.000 km im Jahr, aber selbst bei ca. 15.000 würde es sich noch rechnen.

Hallo Ducan!

Ich fahre seit Jahren BMWs älteren Baujahres mit Autogas(LPG). Ich benötige beruflich zwingend ein Auto und Fahre ca. 2000-2500km im Monat. Mein aktuelles Fahrzeug ist ein 330i E46 mit einer Prins VSI Gasanlage. Der Wagen hat mittlerweile 215000Km gelaufen und die Gasanlage wurde bei 60000Km eingebaut. BMW 330i hört sich nicht "frugalistisch" an? Ok rechnen wir mal:

Autogas im Schnitt (Niederrhein): 0,52€

Verbrauch: ca. 12L LPG Stadt, ca. 9-10L Autobahn, Durschnitt bei mir 10L

Dies macht 5,20€ auf 100km + Benzin zum starten für die ersten Meter. Ich rechne hier großzügig 6€ auf 100km insgesamt.

Steuern: 202€ im Jahr und Versicherung 50€ im Monat.

Das bedeutet ca. 220€ im Monat. Dafür bekomme ich 2000km im Monat und ich reise damit sehr entspannt und erfreue mich zugleich am "nicht Downsizing" 😛

Kaufpreis für ein ähnliches Fahrzeug ab 320i ca 3-5000€.

Gruß

Hatto

PS.: Mein erster BMW 525i E34 hatte beim Kauf 140000km gelaufen. Bei Verkauf 386000km und davon 286000km auf Autogas.

 

 

Zitat von hatto am 12. September 2018, 7:06 Uhr

Das bedeutet ca. 220€ im Monat. Dafür bekomme ich 2000km im Monat und ich reise damit sehr entspannt und erfreue mich zugleich am "nicht Downsizing"

Was ich immer wieder interessant finde ist, dass sehr viele Leute das wichtigste bei Ihren monatlichen Fahrzeugkosten nicht einrechnen wollen, können oder es schlichtweg vergessen:

- Wartungs- und Reparaturkosten

- Verschleiss (Wertverlust, Reifen, Bremsen etc.)

Und nur dann kann man tatsächlich vergleichen welches Auto "günstiger" ist und welches nicht.

Ein Kumpel hat nach 5 Jahren Spaßhalber mal ausgerechnet was sein Fahrzeug tatsächlich pro gefahrenen Kilometer an Kosten verursacht hat, er kam auf knapp über 0,60 € pro Kilometer !

Hey Badner,

da gebe ich dir vollkommen Recht. Ich habe jetzt nur meine persönlichen Erfahrungen im alltäglichen Gebrauch weitergeben wollen ohne zu zeigen was unbedingt günstiger ist. Wartungskosten und Verschleiß muss ich natürlich noch aufrechnen. Wertverlust ist für mich bei diesen Autos vernachlässigbar. Ich mache alle Reparaturen selber, meine Wartungs- und Inspektionskosten sind ehrlich gesagt überschaubar. Dies ist aber individuell, wenn jemand eben nicht gerne selbst Hand an sein Auto legt, sind die Kosten eventuell sehr hoch. Es kommt immer auf den Einzelfall an. Als Beispiel hatte ich letztes Jahr Wartungen Inspektion etc. von Insgesamt 320€. Dies beinhaltet Ölwechsel, einige Filter und hier und da ein Sensor. Wenn gewünscht kann ich auch eine Aufstellung der letzten Jahre machen.

 

Wir liegen aktuell bei 22ct/km. Inkl. Sprit, Reparaturen, Wertverlust auf Null, Verischerung, TÜV. Der Wagen ist jetzt 9 Jahre alt, hat 160.000km runter und wird wohl noch eine ganze Zeitlang halten. Restwert liegt tatsächlich natürlich über Null.

Ich kaufe ein Auto bar und zahle mir selbst über die Haltedauer eine lineare Abschreibung auf ein Sparkonto. Von dem dann das nächste Auto gekauft wird.

 

Teilzeitfrugalist

Ich fahre einen 9 Jahre alten Kleinwagen aus dem VW-Konzern mit 86 PS und halte es so ähnlich wie Katja_neu mit dem Wertverlust.

Gebraucht (4 Jahre alt) gekauft und bar gezahlt. Der voraussichtliche geschätzte  Wertverlust wird linear über die geplante Haltedauer abgeschrieben (100,- Euro/Monat). Ab und an vergleiche ich den geschätzten Wert mit dem angegebenen Händlereinkaufspreis, der mir auf dat.de ausgespukt wird. Das passt Pi mal Daumen eigentlich.

Da ich das Auto seit einiger Zeit auch beruflich nutze, notiere ich seit 2015 alle Ausgaben in einer App (Drivenote, nicht kostenfrei).

Angefangen habe ich damit, um heraus zu finden, ob ich bei der beruflichen Nutzung drauf zahle oder nicht. Und erfreulicherweise ist heraus gekommen, dass ich derzeit mit dem Auto plus mache. Es finanziert sich selber. Insgesamt reicht das Kilometergeld, das ich bekomme, um die gesamten Kosten für das Auto abzudecken, inkl. private Strecken. Zudem bleibt dann am Ende trotzdem noch ein klein bisschen über. Also so eine Art Kollateraleinkommen 😉

Über die Jahre haben sich die Kosten bei 19 - 20 Cent/km eingependelt. Der Wert schwank immer mal, je nachdem ob ich grad eine größere Ausgabe hatte oder nicht, ist jedoch insgesamt recht stabil. Der Anteil für den Wertverlust hat sich verringert, weil ich jetzt mehr KM fahre (hauptsächlich beruflich). Dafür ist der Anteil für das Benzin gestiegen, weil die Preise angezogen haben.

Derzeit fahre ich ca. 35.000 km pro Jahr. Die Kosten setzen sich für dieses Jahr bisher wie folgt zusammen (Cent/km, gerundet):

  • 9,4 Benzin
  • 3,5 Wertverlust
  • 1,3 Versicherung (inkl. Teilkasko)
  • 1,3 Inspektion
  • 3,1 Reparatur/Reifen (der Wert schwankt am meisten)
  • 0,3 Steuer
  • 0,3 ADAC
  • 0,2 Wäsche

Parkgebühren erfasse ich nicht, da kaum vorhanden

Das Auto geht aller 30.000 km zur Durchsicht in die Fachwerkstatt. Wenn was kaputt ist, wird es auch dort repariert. Reifen lasse ich wechseln und einlagern. Selber mache ich am Auto eigentlich nix, habe da kein Talent für.

Jetzt hat das Auto fast 160 Tkm runter. Ich plane, es noch bis nächstes Jahr zu fahren. Danach entscheidet der TÜV, ob es noch mal zwei Jahre mehr werden oder nicht.

Es ist halt immer die Frage, wie viel will ich noch in ein älteres Auto stecken. Letztes Jahr waren es für Inspektion, Werkstatt, Reifen insgesamt 2 T€, das schmerzt dann schon ein bisschen.Außerdem hätte ich schon gern einen Abstandstempomaten, einen Notbremsassistenen, einen Sitz mit Lordosestütze, Nebelscheinwerfer, Freisprecheinrichtung ....

Naja, da schlagen zwei Herzen in meiner Brust - entweder weiter Geld mit dem Auto verdienen oder mir mehr Bequemlichkeit und Sicherheitsfeatures gönnen. Außerdem brauche ich ein zuverlässiges Automobil. Je älter, desto höher die Ausfallrisiko. Zudem sinkt zwar der Wertverlust bei realer Betrachtung, gleichzeitig steigen aber die Reparaturkosten. Es ist schwer den Zeitpunkt rauszufinden oder zu erwischen, bei dem eine Neuanschaffung sinnvoll ist.

 

Zitat von Katja_neu am 12. September 2018, 22:05 Uhr

Ich kaufe ein Auto bar und zahle mir selbst über die Haltedauer eine lineare Abschreibung auf ein Sparkonto. Von dem dann das nächste Auto gekauft wird.

Sehr vernünftige Einstellung, genau so machen wir es auch...

...reicht ja wenn die anderen alle schön einen Kredit fürs Auto aufnehmen um dann groß prahlen zu können.

 

 

Das Auto geht aller 30.000 km zur Durchsicht in die Fachwerkstatt. Wenn was kaputt ist, wird es auch dort repariert. Reifen lasse ich wechseln und einlagern. Selber mache ich am Auto eigentlich nix, habe da kein Talent für.

Was hat denn der für Wartungsintervalle?

Klar bei Langstrecke (wie bei uns auch) kann man das ganze schon etwas "dehnen" und einen Ölwechsel auch mal 5.000 km später machen - aber 30.000 km klingt ja nach einer Verdoppelung der Intervalle.

 

 

Jetzt hat das Auto fast 160 Tkm runter. Ich plane, es noch bis nächstes Jahr zu fahren. Danach entscheidet der TÜV, ob es noch mal zwei Jahre mehr werden oder nicht.

Ein Fahrzeug mit 160.000 km ist beim TÜV - vor allem wenn es "nur" 9 Jahre alt ist kein Problem. Ich kenne Wägen mit 10-12 Jahren und ~400.000 km auf der Uhr --- bei regelmäßiger Wartung gibts da keine Probleme.

Bzgl. Wartungsintervall: Da wird nix verdoppelt. Das Auto hat ein flexibles Intervall und das sagt nach 30 Tkm, dass es zur Durchsicht und zum Ölwechsel will. Hatte von Seiten Werkstatt noch keine Probleme.
Ich glaub, wenn man weniger fährt, will es häufiger in die Werkstatt (min. 1 x pro Jahr?). Der erste Inspektionstermin nach dem Kauf war auch nach weniger km. Das Auto stand vorher ne Weile beim Händler.

Das Inspektionsintervall  wäre beim Autokauf auch ein zu beachtender Aspekt. Habe ich bisher aber nicht getan. Es gibt jedoch erhebliche Unterschiede, so weit ich weiß.  Wenn mein Auto z.B. auf ein festes Intervall eingestellt wäre, müsste es alle 15 Tkm zur Werkstatt.

Bzgl. TÜV: Naja, nächstes Jahr ist es 10 Jahre alt und hat 180 Tkm runter. Mal schauen, wie es läuft. Habe meine Autos immer gefahren, bis es sie auseinander fielen. Das letzte war ein Ford, von dem ich mich bei 250 tkm und 10 Jahren getrennt habe. Restwert war 800 Euro und notwendige Investitionskosten wären min. 1500 Euro ggf. mehr aufgrund seltsamer elektrischer Probleme gewesen.

@ducan
Wie ist es denn bei dir mit dem Auto weiter gegangen? Wofür hast Du dich entschieden?

@teilzeitfrugalistin: Ja, dann rechnet der sich das tatsächlich selbst aus - aber dass der dann auch auf so lange Intervalle kommt finde ich dennoch krass.

Aber wenn das alles passt - umso besser.

Also unser Wagen ist 9 Jahre alt und hat 230.000 km runter und da meckert kein TÜV 😉

 

Ich behaupte mal wer regelmäßig zur Inspektion geht oder selbst ein gewisses Interesse an seinen Fahrzeugen hat (uns sei es nur, dass er es gerne wäscht) der bekommt langsam auftauchende Sicherheitsmängel frühzeitig gesagt oder bekommt diese selbst frühzeitig mit wie z.B.: ausgeschlagene Domlager o.ä. und kann selbiges dann rechtzeitig beheben.

Das teuerste was es meiner Erfahrung nach an Fahrzeugen geben kann ist ein Wartungsstau

@teilzeitfrugalistin: Ich habe mich für einen VW Polo mit dem Baujahr Ende 2013 entschieden für knapp 9000€. Barzahlung. Das Auto hat gut 35000km gelaufen und erfüllt für mich alle wichtigen Kriterien (Klimaanlage, Freisprechanlage). Geplant ist eine Haltedauer von min. 10 Jahren. Ich denke ich habe eine für mich gute Lösung gefunden. Der Verbrauch ist gut und das Auto sieht auch nicht aus wie eine Schrottkarre. Ich denke ich habe erstmal Ruhe vor Reparaturen und kann ohne mir Gedanken zu machen meine Strecken zurücklegen :-).

Wie günstig oder teuer das Ganze wird, entscheiden die nicht geplanten Schäden und die Haltedauer. Ích warte es mal ab.

Schönes Wochenende wünsche ich Euch!

Besten Gruß

Ducan

 

 

Hier mal ein paar harte Fakten, was ein Auto wirklich kosten muss.

Die folgende Berechnung spiegelt meine tatsächlich entstandenen Kosten wider. Zu den Randbedingungen:
Fahrzeugtyp: Renault Mégane I 1.6 (Expression) Baujahr 04/2001
Mittlere Ausstattung mit Klimaanlage, Sitzheizung, el. Fensterheber, etc. (...und den üblichen Schnickschnack)
Motor: Benzin (Autogas); 107 PS
Als Gebrauchtwagen 12/2005 gekauft mit 47.000 km auf der Uhr.
Fahrzeug wurde bis 12/2017 gefahren und 03/2018 verkauft. Gesamtkilometer: 348.000 km (ja, das geht!)
Fahrprofil: Hauptsächlich Langstrecke (Autobahn); etwa 15% Kurzstrecke (Stadtverkehr)
Das Fahrzeug ist gleich nach dem Kauf mit einer Autogasanlage ausgestattet worden.
Der Spritpreis hat sich in den letzten 12 Jahren nicht sehr verändert und liegt bei etwa 0,61 EUR je Liter.
Die Gesamtkosten über die 12 Jahre Nutzungsdauer setzen sich wie folgt zusammen:

Kaufpreis:              7.700,-
Gasanlage:             2.203,-
Sprit:                     16.597,-
Wartung+Rep.:   14.369,-
Vers.+Steuer:         4.815,-
abzgl.Restwert       - 300,-
________________________
Gesamt:                 45.984,-

gefahrene km:  301.000
km pro Jahr:    25.083
Kosten je km:    0,15 EUR

Die Einzelkosten wurden wie folgt optimiert:
Versicherung: Ich hatte zu Beginn Haftpflicht+Teilkasko, da mir diese aber eine Marderschaden (240,- EUR) nicht bezahlen wollte, hatte ich ab 2008 nur noch Haftpflicht. Die danach entstandenen Schäden waren recht günstig zu reparieren: 1x kaputter Außenspiegel (10,- EUR für neues Glas), 2 x kaputter Nebelscheinwerfer durch Steinschlag (60,- und 20,- EUR).
Ich hatte das Fahrzeug in den ersten Jahren auf meine Mutter zugelassen und habe seither nie mehr als 35% bezahlt. Die Versicherungen habe ich hin- und wieder gewechselt (DA-Direkt; Sparkasse-Direkt; R+v24;). Da ich selbst keine Unfälle verursacht hatte, hatte ich auch keine Probleme mit den Versicherungen und kann daher nichts negatives berichten.

Werkstattkosten: Ich bin bei einer freien Werkstatt. Die ist kostengünstiger als eine Vertragswerkstatt und baut keine teure Originalteile ein. Ebenfalls keine Sinnlosposten à la "12,50 EUR - Auffüllen Scheibenwischwasser"

Reifen: Als Sommerreifen hatte ich immer Michelin gefahren. Die sind zwar recht teuer, halten dafür aber auch "ewig". Deshalb sind die Gesamtkosten wohl niedriger, als wenn ich mittlere oder billige gekauft hätte. Der Abrieb ist bei diesen Reifen in Vergleichstest am geringsten gewesen. Ebenfalls ist der Spritverbrauch bei diesen Reifen recht gut.
Die Winterreifen waren Semperit Speedgrip (Eine Marke von Continental). Warum diese Reifen in den Tests bzw. bei der Energieklassifizierung so schlechte Noten bekommen hat, erschließt sich mir nicht. Die Verbrauchswerte waren zum Teil besser als bei den Sommerreifen, was eher ungewöhlich ist. Ich habe dies aber mehrfach nachgeprüft.

Motor: Aufgrund der hohen Laufleistung habe ich den Motor einmal mit XADO-Revitalisant behandelt. Kostenpunkt: 45,- EUR. Das Mittel kann man einfach dem Motoröl zusetzen. Es gleicht durch die Ausbildung einer metall-keramischen Schicht, mikroskopisch kleine Unebenheiten und Kratzer in den Laufbahnen aus und sorgt so für eine Normalisierung des Öldrucks, bessere Laufruhe, geringeren Verbrauch und wirkt einem Leitungsverlust entgegen, der bei Motoren mit hoher Laufleistung altersbedingt entsteht. Der Motor hatte auch bis zuletzt so gut wie keinen Ölverbrauch oder Ölverlust. XADO wird im übrigen auch im Rallye-Sport eingesetzt.

Komfort: Mit dem Auto war ich soweit zufrieden. Es ist bequem und für lange Strecken auf jeden Fall geeignet. Dies war für mich auch ausschlaggebend, da ich beruflich viel unterwegs bin.

Zuverlässigkeit: Ich hatte in der gesamten Nutzungsdauer etwa 3 bis 4 Pannen, bei denen ich den Abschleppdienst rufen musste. Defekte Teile: Zündspule(n), Lichmaschine, Benzinpumpe, Batterie. Aufgrund der hohen Laufleistung kann ich jedoch nicht beurteilen, ob das überdurchschnittlich viel oder wenig ist, da fehlen einfach die Vergleichswerte. Renault wird ja allgemein nachgesagt, dass es in der Pannenstatistik schlecht ist. Ich persönlich kann das so nicht bestätigen - hätte mir mit einem VW wohl auch passieren können.

Fazit: Öffentliche Verkehrsmittel sind - bezogen auf den Kilometerpreis - nicht billiger. Im Gegenteil, wäre ich die ganze Zeit mit Zug und Bus gefahren, hätte ich mehr bezahlt. Hinzu kommt der erheblich höhere Zeitaufwand, insbesondere bei Langstrecken (Umsteigen, Wartezeiten, Verspätungen, etc.).

P.S.: Als Folgefahrzeug habe ich mir Ende 2017 einen Gebrauchtwagen in ähnlicher Konfiguration geholt. Kaufpreis 7.100 EUR (inkl. Winterräder) mit 54.000 km; Bj. 08/2013. Gleiches Spiel von vorn 😉

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