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FIRE-frei mit 47 oder 49

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Hallo,

erstmal, "Rente mit 63" gibt es ohne Abschläge nach 45 anrechenbaren Jahren ("besonders langjährig Versicherte").

Das heißt aber nicht unbedingt, dass man dann mit 63 in Rente gehen kann. Ab Geburtsjahrgang 1964 ist der Renteneintritt mit 65 ohne Abschläge möglich.

Nur mit Abschlägen kann man nach 35 anrechenbaren Jahren ("langjährig Versicherte") tatsächlich mit 63 in Rente gehen.

https://www.deutsche-rentenversicherung.de/DRV/DE/Ueber-uns-und-Presse/Presse/Meldungen/2023/230814-rente-63-altersrenten.html

Davon auszugehen, dass das alles so bleibt, ist eher unrealistisch.

 

Ich frage mich, wovor FIRE eigentlich genau fliehen will. Ein anspruchsvoller Job bietet die Möglichkeit, geistig auf der Höhe zu bleiben, vielfältige Erfahrungen zu machen und  wenn man finanziell gesehen jederzeit gehen könnte, wird es doch erst so richtig gut. Da kann man doch eine Gelassenheit an den Tag legen und "Nein" zu dem sagen, was man nicht möchte, dass die Kolleginnen und Kollegen bzw. Vorgesetzte nur so staunen werden.

Teilzeit geht nicht? Aber immerhin gibt es ggf. einen Anspruch drauf:

https://www.gesetze-im-internet.de/tzbfg/__9a.html#:~:text=(1)%20Ein%20Arbeitnehmer%2C%20dessen,zu%20bestimmenden%20Zeitraum%20verringert%20wird.

 

Eine Anmerkung noch: Das Leben ist nicht so planbar, wie manche sich das vorstellen.

Zitat von Laloba am 8. November 2023, 2:02 Uhr

Ich frage mich, wovor FIRE eigentlich genau fliehen will. Ein anspruchsvoller Job bietet die Möglichkeit, geistig auf der Höhe zu bleiben, vielfältige Erfahrungen zu machen und  wenn man finanziell gesehen jederzeit gehen könnte, wird es doch erst so richtig gut. Da kann man doch eine Gelassenheit an den Tag legen und "Nein" zu dem sagen, was man nicht möchte, dass die Kolleginnen und Kollegen bzw. Vorgesetzte nur so staunen werden.

Wenn es gut für ihn läuft wird er sich dahin entwickeln. Dann wird es unbeschwert und leicht. Empfundene Probleme und Enge lösen sich dann auf.

Ist ein mentaler Prozess zu einem inneren Ich. Gelingt nicht jedem.

Zitat von Laloba am 8. November 2023, 2:02 Uhr

"Rente mit 63" gibt es ohne Abschläge nach 45 anrechenbaren Jahren ("besonders langjährig Versicherte").

Das ist aber keine "Rente mit 63", sondern eine "Rente 2 Jahre vor der Zeit", denn bei "besonders langjährig Versicherten" gleitet der Rentenbeginn mit. Momentaner Endausbau: Rente mit 65/0 (wenn Normalo-Rentner mit 67/0 in Rente gehen.

Nur mit Abschlägen kann man nach 35 anrechenbaren Jahren ("langjährig Versicherte") tatsächlich mit 63 in Rente gehen.

Wer die Möglichkeit dazu hat und rechnen kann, macht das. Bei den "langjährig Versicherten" bleibt die frühestmögliche Rentenbezugsmöglichkeit bei 63/0, allerdings steigen mit nach hinten gleitendem Standard-Renteneintrittsalter die Abzüge. Aktuell ist das Standard-Renteneintrittsalter 65/11, 2 Jahre 11 Monate später, also beträgt der Abzug aktuell 10,5%.

Ob man selbst mit einer vollen Altersrente noch weiterarbeitet, hängt von einem selber ab und von den Gegebenheiten. Wer sich mit 63/0 schonmal Geld von der Rentenversicherung überweisen läßt, hat heute ja eine recht flexible Möglichkeit weiterzuarbeiten (und auch: weiterzuverdienen).

Ich frage mich, wovor FIRE eigentlich genau fliehen will. Ein anspruchsvoller Job bietet die Möglichkeit, geistig auf der Höhe zu bleiben, vielfältige Erfahrungen zu machen und  wenn man finanziell gesehen jederzeit gehen könnte, wird es doch erst so richtig gut. Da kann man doch eine Gelassenheit an den Tag legen und "Nein" zu dem sagen, was man nicht möchte, dass die Kollegen bzw. Vorgesetzte nur so staunen werden.

Teilzeit geht nicht? Aber immerhin gibt es ggf. einen Anspruch drauf.

Eine Anmerkung noch: Das Leben ist nicht so planbar, wie manche sich das vorstellen.

Ich sehe das genauso wie Du. Erstmal habe ich mir meinen Beruf ja bewußt ausgesucht. Ich mach das ganz gern, was ich da mache, wenngleich ich mich in diesem Leben vermutlich nicht mehr an das frühe Aufstehen gewöhnen werde. Lohnsklaverei ist das also für mich nicht. Ich bin (trotz Teilzeit!) schon lang finanziell unabhängig (heißt: Ich könnte mein Leben ohne Einbuße an Lebensqualität finanzieren, wenn das Gehalt wegfiele), das macht einen in der Tat gelassen.

Vor der Zeit gehen möchte ich eigentlich nicht.

Das fällt alles unter das Konzept "Rente mit 63", auch wenn der Renteneintritt zeitlich verschoben ist. Siehe Link im ersten Beitrag.

Bei "langjährig Versicherten" (35 Jahre) gibt es keine Rente ohne Abschlag. Fängt bei 63 an. Siehe Link. Der Abschlag verringert (!) sich mit jedem Monat, der näher am Regeleintrittsalter ist. Siehe Link im ersten Beitrag.

Es gibt mittlerweile die Option Teilrente, die individuell vorteilhaft ausgestaltet werden kann.

 

Früh aufstehen ist auch nicht mein Ding. Fange deshalb nicht vor 10.30 an. Aber das muss natürlich auch möglich sein.

Arbeite fast nur noch im Homeoffice (90 Prozent), ist aber nicht weniger stressig. Vor allem muss man sehen, dass man noch vor die Tür kommt...

Das eigentliche Problem ist aber der eigene Perfektionismus 😉

Wenn man dem entkommen will, holt er einen auch ein, wenn man nicht (angestellt) arbeitet.

Viele Grüße.

Das eigentliche Problem ist aber der eigene Perfektionismus 😉

Wenn man dem entkommen will, holt er einen auch ein, wenn man nicht (angestellt) arbeitet.

Das kann ich bestätigen. Perfektiionismus und Effizienz. Beides konnte ich im Angestelltendsrsein nicht zufriedenstellend umsetzen, das ist heute anders.

Früh aufstehen ist auch nicht mein Ding. Fange deshalb nicht vor 10.30 an. Aber das muss natürlich auch möglich sein.

Und auch da geht es mir ebenso. Ohnehin höre ich keine Wecker. In der Regel stehen wir gegen neun Uhr auf - aufwachen durch Kaffezeremonie bis 10 Uhr, danach geht meine Freundin zwei, drei Stunden arbeiten und ich erledige Tüddelkram und koche dann Mittag. Nach dem Mittagsschlaf so ab 15 Uhr dann beginnt meine konzentrierte Schaffensphase.

Es ist jedes Mal Drama wenn wir früh irgendwo hin müssen weil Terminvergaben irgendwie schief gelaufen sind. Mein bester Freund wohnt drei Häuser weiter. Er steht jeden morgen um halb fünf auf - ich würde sterben (!) und auch bei meinem aktuellen Job (einen Tag die Woche) probieren unsere Dienstplaner gar nicht mehr mir Frühschichten aufs Auge zu drücken 😎👍

Ich empfinde es als absoluten Luxus, ins Bett gehen und aufstehen zu können wie es mir passt bzw. wenn mein Körper es für richtig hält mich zu wecken.

Auch früher auf der Arbeit wo ich eigentlich immer als Leistungsträger galt, habe ich vormittags eigentlich immer nur simuliert, Kaffe getrunken und mit den Kollegen geklönt und nach der Mittagspause dann effektiv meinen Kram abgearbeitet. Dabei habe ich in den wenigen konzentrierten Stunden nicht weniger geschafft als sie.

Tatsächlich habe ich vor einigen Jahren mal einen umfangreichen Studienartikel dazu gelesen. das war sehr interessant. Es ging um verschiedene Biorhythmen-Typisierungen und die Auswirkungen vor allem auch auf Schulkinder. Gut die Hälfte des Menschen kommen mit frühem Aufstehen je nach Ausprägung schlecht zurecht und sind zu unterschiedlichen Tageszeiten leistungsfähig. Je nachdem, was für ein Typ wir also sind, zwingt uns unsere Normengesellschaft in ein Arbeitsmodell, das mit unserem genetischen bzw. natürlichen Leistungszyklus gar nicht übereinstimmt - zumindest nicht bei allen von uns...und wenn man oben drauf dann noch nicht mal unbedingt toll findet was man zur falschen Zeit arbeitet, dann kann auch sowas auf Dauer echt sehr frustrieren. Bei meiner Allianz Versicherungstante ist es auch so. Sie ist selbstständig und auch nie vormittags zu kriegen, dafür kann man sie aber auch um 22 Uhr problemlos anrufen, macht sie bei mir ja auch 😀 🤷🏻‍♂️

Ich kann jedem mal empfehlen, mal seinen natürlichen Biorhythmus zu analysieren...

Da sich mein aktuelles Sammelsurium an "beruflichen Aktivitäwen" überwiegend an von zu Haue aus zu erledigenden Aktivitäten zusammensetzt, kann ich recht flexibel und bedarfsgerecht Effektive Phasen der Konzentration oder Arbeit ausführen und dann etwas ganz anderes tun um das ganze etwas aufzubrechen - oder auch einfach einsehen, dass es an bestimmten Tagen keinen Zweck hat was zu tun weil der Kopf "dicht" ist. Dsnn mache ich eben lieber eine Radtour oder gehe Rasen mähen oder Holz hacken oder pimmel einfach nur rum und zieh mir ne Serie rein. Ich habe da kein schlechtes Gewissen mehr (auch das ist Übrungssache 😉) und arbeite eben in Zeit gerechnet nicht mehr sehr viel aber dafür sehr effizient und effektiv.

Ich persönlich wäre nicht mehr bereit, mich für egal welches Gehalt wieder in vorgegebene zeitliche Strukturen stopfen zu lassen.

VG

Max (der jetzt eine kurze Pause gemacht hat um diese Antwort zu schreiben und ein Brot zu essen und jetzt, um 00:30 Uhr weiter das Bad streichen geht) 😎👍

 

PN an maxause@gmx.de
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