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Einfach nur Freude und Dankbarkeit

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Beim Thema Auto habe ich wohl einen Nerv getroffen, ich hatte mir schon gedacht ich hätte näher ausführen sollen. Die 500 EUR waren bei einer Fahrleistung von in etwa 20,000 bis 25,000 km pro Jahr gedacht, bei 10,000 km sind es entsprechend weniger. Sobald man selbst sich mit Autos auskennt geht es nochmals runter, da man diverse Reparaturen selbst durchführen kann. Ältere gebrauchte Autos - sofern sie denn dann noch einige Zeit halten und nicht komplett den Geist aufgeben nach kurzer Zeit - helfen auch die Kosten zu drücken, wenn sie so wie bei Dir @jan-veerman dann auch noch 10 Jahre halten - das hilft der Rechnung ungemein die Monatskosten zu drücken.

@achim Deinem Autoklagelied kann ich Vieles abgewinnen, teils natürlich stark überzogen aber es finden sich darin schon viele Wahrheiten. Ich staune jedenfalls wieviel Geld und somit Zeit bzw. Lebensarbeitszeit Menschen bereit sind aufzuwenden nur um ein tolles Auto zu fahren. Die Zeit bzw. die Alternativen, die man damit aufgibt sind für mich persönlich ein zu grosses Opfer um ein tolles Auto zu fahren. Aber ja, vermutlich ist es einfach Mindset und während ich damit nichts anfangen könnte, ist es für andere ein so grosser Motivator in einem schönen Auto zu sitzen, dass der Zeitaufwand der damit indirekt einhergeht es allemal wert ist. Frugal und glücklich ohne Lohnarbeit mit 50 vs glücklich mit einer Arbeit bis 67 und anstatt frugalem Lebensstil weiss man wofür man arbeitet und hat Freude an den materiellen Dingen. Beide Lebensstile können Glück, Freude und Zufriedenheit bringen. Nur verstehen tun wir einander nicht und man muss sich ja nicht in allem verstehen :).

Zitat von Joy am 26. Januar 2024, 13:38 Uhr

... Ich staune jedenfalls wieviel Geld und somit Zeit bzw. Lebensarbeitszeit Menschen bereit sind aufzuwenden nur um ein tolles Auto zu fahren. ...

worst case: um damit in die Arbeit zu fahren ...

... während ich mit einer 1.500 Euro Karre in den Urlaub fahre *fg*

Zitat von Joy am 26. Januar 2024, 13:38 Uhr

@achim Deinem Autoklagelied kann ich Vieles abgewinnen, teils natürlich stark überzogen aber es finden sich darin schon viele Wahrheiten. Ich staune jedenfalls wieviel Geld und somit Zeit bzw. Lebensarbeitszeit Menschen bereit sind aufzuwenden nur um ein tolles Auto zu fahren. Die Zeit bzw. die Alternativen, die man damit aufgibt sind für mich persönlich ein zu grosses Opfer um ein tolles Auto zu fahren. Aber ja, vermutlich ist es einfach Mindset und während ich damit nichts anfangen könnte, ist es für andere ein so grosser Motivator in einem schönen Auto zu sitzen, dass der Zeitaufwand der damit indirekt einhergeht es allemal wert ist. Frugal und glücklich ohne Lohnarbeit mit 50 vs glücklich mit einer Arbeit bis 67 und anstatt frugalem Lebensstil weiss man wofür man arbeitet und hat Freude an den materiellen Dingen. Beide Lebensstile können Glück, Freude und Zufriedenheit bringen. Nur verstehen tun wir einander nicht und man muss sich ja nicht in allem verstehen :).

Das hat weniger mit mindset zu tun, als mit den Realitäten in D. Ich zahle als Selbständiger massiv weniger für einen Neuwagen im Vergleich zu einem privaten Käufer. Man bekommt bei bestimmten Modellen enorme Rabatte, Mwst absetzbar, Betriebskosten absetzbar bzw. über 0-1%-Regelung. Einen Kastenwagen mit BLP >40T€ habe ich vor 2,5 Jahren für knapp 20T€ netto incl. Lieferung erworben. Den könnte ich heute einmal feucht durchwischen und für 2-3T€ mehr verkaufen - mit 25Tkm Laufleistung.

Im mittleren Management steht denen ein Fzg Klasse xy zu, dass die DAX-Konzerne flottenweise einkaufen/leasen. Die kaufen 1000 Stück auf einmal und das jedes Jahr, da ist doch logisch, dass die Kisten in Umlauf sind. Den BLP zahlt da niemand, nicht mal ansatzweise.

Die Wahrheit ist also nicht, dass die ganzen großen Schleudern zu teuer sind, sondern sie sind im Grunde ... viel zu billig. Nur eben nicht für private Nutzer.

@konsument:

Es geht ja nicht um die Kosten eines Hobbies, das dann zufällig Auto/Moped heißt, sondern um die üblichen Mobilitätskosten. Einer meiner Jungs wird zB in der kommenden Saison in einer höherklassigen Mannschaft spielen, Training zweimal bis dreimal die Woche, einfache Fahrt 35km. Öffis gibt's nicht, statt 35 Minuten PKW wäre er mit Bahn und Bus pro Strecke +2h unterwegs, was schon wegen Schule und späten Rückankunftszeiten nicht ginge. Ohne spezielle Fahrten zu Auswärtsspielen komme ich da auf mindestens zus. 10Tkm pro Saison. Das Team ist die nächstgelegene Option auf dem Spielniveau, es ginge noch 'ne Stufe höher, da würden wir aber nochmal 10M länger fahren und die trainieren noch einmal mehr pro Woche.

Die Optionen sind also nur:

a) Er spielt da nicht.

b) Ich fahre ihn, mache während seines Trainings ein bisschen remote-Office und die Kosten fallen halt an.

Falls noch jemand eine andere Option hat - ich bin da offen ...

 

@mfz73 Das ist natürlich wieder eine andere Geschichte. Ich gehe in meinen Annahmen meistens von Otto Normalverbraucher aus. D.h. angestellt, ungefähr Mittelstand. Also ein langweiliges Leben wie das meinige (nicht ganz ernst nehmen bitte :)) und im Modus "privater Nutzer".
Das ein Auto anders und eben auch günstiger sein kann in diversen Konstellationen, z.b. Firmenwagen, Selbständigkeit ist natürlich klar. Da kann man auch mit einem tollen Wagen frugal sein, wenn er eben nicht viel kostet - aus welchen Gründen auch immer.

Frugal ist das eher selten bis gar nicht. Auch bei „privat/Mittelstand“ gehst Du von Annahmen aus, die so fast nicht existieren. Der durchschnittliche Neuwagenkäufer in D ist nach wie vor ca. 52 Jahre alt und 2/3 aller Neuwagenzulassungen sind Firmenzulassungen. Natürlich gibt es immer den einen Dummkopf, der 50% seines Gehalts für einen gebrauchten 8-Zylinder ausgibt, obwohl er sich im Prinzip nicht mal n E-bike leisten kann - aber die sind eher die Ausnahme.

Zitat von MFZ73 am 22. Januar 2024, 12:34 Uhr
Zitat von Achim am 21. Januar 2024, 21:41 Uhr

Das Auto hat nur einen einzigen großen Nachteil: Man braucht es mindestens 23 Stunden am Tag nicht, und dann steht es rum an Stellen, an denen eigentlich kein Platz zum Rumstehen ist.

Dein Autoklagelied mag in der Stadt - zumal als Single oder zumindest ohne Kids - seine Berechtigung haben, allerdings leben dort ja auch sehr viele Menschen bereits ohne Auto. Selbst Oliver N. aus H. lebt aber nicht autofrei, was einem mal zu denken geben sollte.

Im ländlichen Bereich funktioniert das hinten und vorne nicht ohne Auto.

Offensichtlich hast Du meinen Beitrag nicht richtig gelesen. Da steht beispielsweise:

Das Auto ist ohne jeden Zweifel das über alles beste Verkehrsmittel, das muß man einfach konstatieren.

Unter einem "Klagelied" verstehe ich eigentlich etwas anderes. Und doch: Keineswegs leben in der Stadt bereits viele Leute ohne Auto - eigentlich alle Städte sind mit Blech übervoll gestellt, keine große Stadt, die nicht von großen Parkplatzproblemen berichtet. Da werden sich die Leute irgendwann mal etwas überlegen müssen.

Zitat von Joy am 26. Januar 2024, 13:38 Uhr

Beim Thema Auto habe ich wohl einen Nerv getroffen

@achim Deinem Autoklagelied kann ich vieles abgewinnen, teils natürlich stark überzogen

Was ich dort geschrieben habe, ist erstens kein Autoklagelied und zweitens schlicht die Wahrheit, nicht mehr, nicht weniger.

Das Auto ist über alles gerechnet das beste aller Verkehrmittel (für diese Distanz, nach San Francisco würde man üblicherweise nicht das Auto nehmen, jedenfalls nicht von hier aus), sein einziger Nachteil ist, daß es zu viel Platz verbraucht. Das ist auf dem Land selten ein Problem, in der Stadt aber umso mehr.

Dennoch ist der gesellschaftliche Konsens, daß dem Auto alles unterzuordnen ist, daß es also völlig in Ordnung ist, alle Stadtstraßen (die eigentlich für Gegenverkehr gedacht sind) zuzuparken bis an den Rand der Unbenutzbarkeit. Diese Woche ist die Feuerwehr nicht an einen Brandherd gelangt, weil Falschparker die Kreuzungen so zugeparkt hatten, daß zwar ein PKW sich noch durchschlängeln konnte, aber der deutlich größere Löschzug nicht. Das ist aber gesellschaftlich akzeptiert, mehr als 100 Euro Bußgeld gibt das nicht, also etwa 3 Monate faire Stadt-Anwohner-Parkgebühr, und alle bedauern den Falschparker, der schließlich ja in Notwehr gehandelt habe. Irgendwo mußte er schließlich parken.

Hier gibt es gerade eine erhebliche Kontroverse, weil eine Durchgangsstraße durch die Stadt zur Autobahn verbreitert werden soll. Das zieht die Politik gnadenlos durch mit dem Argument, daß eine deutliche Vermehrung des Autoverkehrs zu erwarten sei und man diesem Mehrbedarf vorsorglich Rechnung tragen wolle. Ich sehe das sehr viel gelassener als man mir das gemeinhin unterstellt, dennoch bin ich der Auffassung, daß ein solches Projekt nicht mehr so recht in die Zeit paßt.

Allerdings: Wenn man zumindest in den Städten weniger Autos haben will, bedeutet das zwingend, daß eine Anzahl Leute, die heute ein Auto halten, hinterher keins mehr haben. Wer sind diese Leute?

Es gibt in manchen Quartieren massiv Parkprobleme. Man versucht hier das Problem mit Anwohnerparkkarten anzugehen. Quartiersfremde sollen fürs Parken einen für deutsche Verhältnisse relativ hohen Preis zahlen, die Anwohner nicht, denn schließlich ist das kostenlose Parken vor der Haustür das höchste Menschenrecht im Land, es rangiert noch über dem Menschenrecht auf Flüssigkeit des Autoverkehrs. Das einzige, was in diesem Land die Flüssigkeit des Autoverkehrs einschränken darf, sind parkende Fahrzeuge.

Es gibt hier und da in der Republik zarte Ansätze, das Parken im öffentlichen Verkehrsraum zu bepreisen, etwa mit 1 Euro pro Tag (also 30 Euro pro Monat), was ich für einen angemessenen Mietpreis für 10 bis 15 qm Straßenfläche halte. An sich ist das ja ein bewährtes Prinzip: Was knapp ist, wird teurer. Bei Parkplätzen (oder besser gesagt öffentlichem Raum, denn sehr viele als Parkplatz genutzen Flächen sind nach STVO ja überhaupt keine Parkplätze) ist das aber nicht so. Sofort geht das Gejammere los, wie ein Sozialhilfempfänger diesen horrenden Preis erschwingen solle, es müßte mindestens einen Sozialtarif geben. Der soziale Konsens in Deutschland ist momentan, daß das Parken zumindest vor dem eigenen Wohnhaus kein Geld kosten darf.

In meiner Wohnstraße dürfte nach STVO überhaupt keiner parken, weil die Straße zu schmal ist. Beide Straßenränder sind aber dicht zugestellt, wobei alle Autos ordnungswidrig (!) zu 3/4 auf dem Gehweg stehen. Ein PKW kommt zwischen beiden Autoreihen noch gerade durch, Müllwagenfahrer möchte ich in unserer Stadt aber nicht sein. Manches Mal muß er zurückstoßen und von der anderen Seite in die Straße fahren, manchmal bleiben Mülltonnen auch ungeleert, worüber sich die Betroffenen dann beschweren. Vielleicht sollte die Stadt einfach schmalere Müllfahrzeuge, Feuerwehrautos und Rettungswagen anschaffen, Parken geht schließlich vor.

Diese Verhältnisse sind gesellschaftlich so akzeptiert. Käme die Stadtverwaltung auf den Gedanken, hier eine Politesse durchzuschicken, bräche umgehend ein Sturm der Entrüstung los: "Irgendwo muß ich doch schließlich parken (und zwar kostenlos)!"

🙂

Ja, auf dem Land ist das völlig anders, aber in der Stadt ist es so. Auf dem Land konnte man übrigens bereits vor der Massenmotorisierung (also mit nur wenig Autos) leben, zugegebenermaßen ohne den unglaublichen Komfort des eigenen Mobils.

Das eigentlich frugalistische Thema - daß nämlich ein 20 Jahre altes Billigmobil praktisch die gleiche Mobilität, das gleiche Gefühl der fahrbaren Privatsphäre und die gleiche Transportleistung erbringt wie der 350-PS-Hochglanz-Stadtpanzer der neuesten Produktion - das habe ich in diesem langen Artikel noch nicht einmal erwähnt.

Zitat von MFZ73 am 26. Januar 2024, 14:32 Uhr

Einer meiner Jungs wird zB in der kommenden Saison in einer höherklassigen Mannschaft spielen, Training zweimal bis dreimal die Woche, einfache Fahrt 35km.

Die Optionen sind also nur:

a) Er spielt da nicht.

b) Ich fahre ihn, mache während seines Trainings ein bisschen remote-Office und die Kosten fallen halt an.

Falls noch jemand eine andere Option hat - ich bin da offen ...

Die Menschen leben nach ihren Möglichkeiten. Du hast das Auto, daher sind die 35 km in Deiner Reichweite, daher machst Du das auch.

Ich habe neulich von einer jungen Frau gelesen, die in New York arbeitet. Sie wohnt eine Flugstunde entfernt und pendelt täglich, weil das billiger sei, als in New York eine Wohnung zu nehmen. Es ist möglich, also wird es gemacht.

Gäbe es keine Flugverbindung, ginge das nicht, hättest Du kein Auto, könnte Dein Junior nicht 35 km entfernt in einer Fußballmannschaft spielen oder müßte eben dort wohnen. Für Deinen Großvater hätte sich das Problem nicht gestellt, der hätte nicht groß nachdenken müssen, daß das technisch nicht realisierbar ist. Früher war das übrigens so: So manches Kind war zur Lehre oder gar für die Schule vielleicht auch nur in der Nachbarstadt. Die Distanz war nicht regelmäßig in tolerabler Zeit zu überwinden, also hat es am Ziel Quartier genommen (etwa beim Lehrherren) und hat dort gewohnt, ist allenfalls am Wochenende nach Hause gekommen, bei größeren Distanzen nur alle paar Monate einmal.

Transport ist spottbillig, weil Energie spottbillig ist - im Vergleich zu Lohnkosten etwa. Die Jeans werden in Bangla-Desh genäht, kommen nach Deutschland, weil sie wohl nur hier qualitätsgeprüft werden können. Dann fehlen aber noch die Knöpfe am Hosenladen. Dazu werden die Jeans nach Marokko gekarrt, dort die Knöpfe angenäht und wieder zurückgekarrt, auf daß die Hosen schließlich hier im Laden landen.

Es ist möglich, es ist billig, also wird es gemacht.

Frugal ist das alles aber nicht.

Mein Ausbilder ist mit Lastenrad, später mit dem Bus zu den Baustellen - mit Werkzeug und Leiter.

Ich selber habe noch Löcher für Schalterdosen mit Fäustel und Meißel in Betonwände gespitzt.

Dank der technischen Entwicklung sieht’s heute anders aus. Es ist möglich, es ist billig(er) - und es ist komfortabler für den Handwerker.

Ich saß früher beruflich viel im Auto. Da spielen vor allem Sicherheit und Zuverlässigkeit eine Rolle. Ja. Komfort sicherlich auch (teilweise zumindest).

Als Unternehmer eine alte Schleuder zu fahren, kann möglicherweise geschäftsschädigend sein? Einen Termin zu verpassen, weil alte Autos anfälliger für Probleme sind, möchte ich ebenfalls nicht.
Selbstverständlich fahre ich das Auto auch privat.

Wenn ich in meinem vollen Terminkalender noch Schwimmen möchte, kostet mich das mit dem Auto insgesamt 2 Std, mit Rad oder Bahn mehr als 3 Std.

Ich muss nicht jede Bequemlichkeit mitnehmen, nur weil ich es mir leisten kann.

Wenn ich mir aber Zeit mit Geld erkaufen kann, ist mir dies immer eine Überlegung wert.

Und das Auto gehört - genau wie ein Flug - dazu.

 

 

..Und das Auto gehört - genau wie ein Flug - dazu.

richtig. Ist ja auch gut so das wir so viele Möglichkeiten haben. Wir sollten sie nur etwas besser optimiert einsetzen das könnte einen großen Mehrwehrt für unsere Bevölkerung schaffen.

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