Bitte oder Registrieren, um Beiträge und Themen zu erstellen.

Die richtige Strategie

VorherigeSeite 2 von 2

Was ich noch erwähnen sollte.... ich bin kein Spitzenverdiener. Im Geiste war ich schon immer ein Frugalist (auch wenn ich bis vor 2 Wochen nicht gewusst habe, daß es dafür einen Namen gibt). Ich versuche minimalistisch mit so wenig unnötigen Konsum wie möglich auszukommen. Auch um meines Seelenfriedens wegen. Wenn es nach mir allein gegangen wäre, hätte ich mir dieses Haus nie zugelegt aber durch ein vererbtes Grundstück und unter 1% Zinsen auf den Kredit sowie den 2 Kiddies, die noch sehr klein sind, hat mich meine Frau überzeugt das Ding zu bauen. Leider teilt meine Frau den Hang zu eher minimalistischen Dingen nicht mit mir und deshalb auch die hohen Schulden.

Aber das jammern nutzt nix, jetzt ist es da und es ist nicht so tragisch wie man denken sollte.

Hallo Michael,

mit den 400k Schulden (3 Kredite) zur Hausfinanzierung hast Du ja schon einen gewissen Klotz am Bein - vor allem wenn Du schreibst, Du bist kein "Spitzenverdiener".... "ich versuche minimalistisch mit so wenig unnötigen Konsum wie möglich auszukommen" .... "den 2 Kiddies die noch sehr kleine sind" ... "Leider teilt meine Frau den Hang... nicht... hohe Schulden".

Es ist toll zu lesen, was Du hast und wie gut es Dir mit unter 35 geht. Aber bei all den Planungen solltest Du das "Leben" nicht ausser Acht lassen. Und mit "Leben" meine ich jetzt nicht, dass Du dich mehr um Deine Kinder kümmern sollst (natürlich soll man sich um seine Kinder kümmern), sonder hier meine ich - Du kannst vieles planen, aber oftmals kommt etwas ganz anderes dazwischen, das man gar nicht auf der Agenda hatte.

Die Kiddies werden älter, dadurch kommen auch gewisse Anforderungen / Ansprüche dazu. Und wenn es gut läuft, dann teilen beide Deine Leidenschaft zum Minimalismus - oder sie folgen Deiner Frau und teilen diesen Hang nicht. Ebenso kann es sein, wie sich die unterschiedlichen "Hänge" bei Euch entwickeln - Du knappst immer mehr, während Deine Frau das abgeknappte Geld noch schneller ausgibt.

Verstehe es bitte nicht falsch - ich wünsche Euch Glück und Gesundheit auf alle Tage und das alles bis zum Nimmerleinstag gut verläuft. Aber Menschen entwickeln sich und gehen weiter - oftmals auf der gleichen Strasse, mal enger und mal entfernter voneinander, doch das Ziel ist immer das gleiche. Doch manchmal kommt man an eine Gabelung, wo der eine nach links und der andere nach rechts geht (Metapher aus meinem Leben).

Mach Dir weiter deine Gedanken zu den Themen. Und auch wenn das Thema Finanzen nicht so verbreitet war - jeder muss irgendwie damit einmal anfangen. Versuch Dir Wissen über die verschiedenen Anlagemöglichkeiten anzueignen - mittlerweile gibt es ja unzählige Möglichkeiten dazu. Und ich habe es immer so gehandhabt : Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten. Zusätzlich : wenn ich von etwas keine / wenig Ahnung habe, dann frage ich jemanden aus dem Bekanntenkreis, der mehr Ahnung dazu hat. Falls er es auch nicht sooo genau weiß, dann kennt er aber vielleicht jemanden, der es noch besser weiß und dann frag ich den.

Während meines Betriebswirtstudiums habe ich zu meinen Kommillitonen auch immer gesagt, versucht das Thema in irgendeiner Art und Weise auf euch selbst anzubringen. Beispielsweise war Buchhaltung für sie ein Buch mit sieben Siegeln... Versucht das Thema auf Euch selbst anzuwenden - als "Ich-AG". Du musst Deine Miete monatlich bezahlen, das geht auf das "Mietaufwandskonto" -> das Aufwandskonto geht in die Gewinn- und Verlustrechnung...

Also mach einfach weiter.

Und in Deiner Situation als dzt. Alleinverdiener mit 400k Schulden möchte ich das Zitat von HaaseD zu Jan_Veerman aufgreifen:

Zitat von HaaseD am 8. Februar 2022, 13:27 Uhr
Zitat von Jan Veerman am 7. Februar 2022, 22:42 Uhr

...Da du aktuell ja nur mit 400k in der Kreide stehts kannst du da durchaus noch etwas nachlegen. Du solltest dann halt auch bereit sein ein paar Objekte nach 10 Jahren wieder zu verkaufen damit die Schulden später nicht zu einem Risiko werden. Ich würde mir an deiner Stelle in guter Lage noch ein bis zwei ältere MFHs zulegen und das nach 3 Jahren ordentlich renovieren...

Wie will man es mit diesen Schulden schaffen noch weitere Kredite aufzunehmen, wenn kein Eigenkapital vorhanden ist und es nur einen Hauptverdiener gibt? Sprechen wir da nicht von ziemlich viel Geld in guter Lage für zwei MFHs? Und selbst wenn sie älter sind, geht man nach ein paar Jahren wieder zur Bank und löst noch mal nach? Hebeln mit Immobilien für Anfänger. Bitte verweist mich auch gerne auf andere Beiträge, falls das Thema hier nicht weiter ausgedehnt werden soll.

In meinen Augen sind das (fett markiert) absolut blödsinnige Aussagen! Denn Veerman ist nicht in Deiner Lage!

Mach Dir erst einmal zu den verschiedenen Sachen Deine Gedanken und eigne Dir ein gewisses Grundwissen über die Themen an, die Dich interessieren. Wenn die Sache dann gut läuft und die ersten, kleine Brötchen gebacken sind, kann man sich dann an die größeren Brote wagen. Oder Du machst gleich eine ganze Bäckerei auf, ohne die nötigen Zutaten für die einzelnen Rezepte zu wissen. Das kann theoretisch gut gehen, oder auch nicht.

Aber das ist nur meine persönliche Meinung.

 

Zitat von Rachmanzai am 8. Februar 2022, 12:12 Uhr

Die Familie meiner Frau ist relativ vermögend (nicht reich aber nahe dran) und Geldgeschenke sind dabei nicht unüblich (kannte ich bis dato nicht, vor allem nicht in 4 bis 5 stelliger Höhe, ich habe immer ein schlechtes Gefühl wenn sowas kommt) Ich selbst verdiene auch nicht ganz schlecht, erwarte bald zusätzlich eine Beförderung.

Ich würde diese Geldgeschenke aus der Familie Deiner Frau als Taschengeld für Deine Frau beiseite legen und sie soll sich im Gegenzug mit einem sparsameren Lebensstil anfreunden, auch als Vorbildcharakter für die Kinder, damit diese lernen, auch mit wenig auszukommen.

Liebe Grüße, Laura Maelle

Zunächst einmal Danke für die vielen Antworten, Tipps und Meinungen. Aber ich glaube so langsam verlieren wir hier das Ziel meiner Frage aus den Augen.

Ich habe meine Situation umrissen und wollte nicht meine Entscheidungen analysiert haben. Ich habe mir selbst dieses Ziel gesetzt und suche einen Weg dieses Ziel zu erreichen. Das Datum steht in den Sternen und ich bin flexibel. Von meinem jetzigen Standpunkt aus ist es erreichbar und ich bin keinesfalls naiv und glaube daran das sich nie irgendetwas daran ändern könnte. Ich kann kalkulieren wann was wie möglich ist. Sogar eine Scheidung habe ich mit durch gerechnet und es gibt nur wenige Worst-Case-Szenarien bei denen ich meinen Plan komplett aufgeben muss (Z.B Zusammenbruch der Wirtschaft, Jobverlust oder Berufsunfähigkeit) ansonsten passe ich mich eben an. Alles kann ich natürlich auch nicht voraussehen, ein gewisses Risiko bleibt bestehen, so ist es halt.

Und meiner Verantwortung meiner Familie gegenüber werde ich nach kommen, da gibt es kein wenn und aber. Will heißen das ich mich lieber vor einen Zug werfe bevor meinen Kindern irgendetwas fehlt

Ich wollte eigentlich wissen wie ich am sichersten mein Einkommen erhalten kann, sobald ich mein Sparziel erreicht habe. Ob mein Plan mit den Dividenden oder Imobillien sinnvoller ist oder eine andere geeignete Alternative.

Hallo Michael, die entstandene "Analyse Deiner Entscheidung" kam wohl auf, da ein wenig irreführenden Punkte / Themen von Dir genannt wurden. Ich könnte die - für mich widersprüchlichen Punkte - durchaus erläutern, aber das käme ja dann der ungewollten Analyse wieder zu nahe.

Kurzum: Du schreibst, du willst in thesaurierende ETF investieren (bist gerade am Anfang), aber den Grundstock nicht anfassen. Alternativ in Aristokraten investieren - den Punkt hattest Du ja selber. Gerade bist Du dabei, dir eine gewisse "finanzielle Bildung" anzueignen - bzw. hast schon ein entsprechendes Wissen.

Im Eingangspost schreibst Du ja auch, dass Du in 15 - 18 Jahren finanziell unabhängig sein möchtest - gestern um 12:12 Uhr ist aber auch von Dir geschrieben, dass in 20 Jahren von Deinem Kredit immer noch eine Restschuld vorhanden ist. Ist das in den 15-18 Jahren mit eingeplant?

Zitat von Rachmanzai am 8. Februar 2022, 12:12 Uhr

Ich habe das durchdacht und natürlich kann ich das nicht ohne Unterstützung meiner Frau. Das ist mir bewusst. Ich kann nur soviel sagen das wir trotz der hohen Sparrate genug für die Finanzierung unserer Kredite haben. Zumal wir die gestaffelt haben. 50k in 9 Jahren, nochmal 50k in 14 Jahren und 300k in 20 Jahren. Wobei der 300k dann nicht ganz fertig der wird. ...

Irgendwie widersprechen sich in meinen Augen deine ganzen Planungen ein wenig. Und welcher Weg für Dich nun der richtige ist, das musst alleine Du für dich selbst entscheiden. Ist natürlich abhängig von dem Finanzwissen, der Risikobereitschaft und allen anderen im Vorfeld genannten Kategorien. Aber eine Kristallkugel hat hier keiner.

Dein Anliegen kommt mir ein wenig so vor (ja, ich mache gerne Vergleiche) als wenn jemand fragt: Ich habe Hunger, wie kann ich satt werden? Soll ich Brot oder Kuchen essen, um meinen Hunger zu stillen? Da können dann natürlich gute Anregungen kommen (bspw. lieber Brot, weniger Zucker) - und dann kommt die nächste Frage: Oder soll ich vielleicht lieber Obst essen? Und nach einiger Zeit kommt man ja auch auf den Gedanken, dass Gemüse ja auch noch eine Möglichkeit darstellt...

Da Du ja selbst schreibst, dass Du noch am Anfang bist... Du hast ein Haus, das Du abbezahlst - Immobilie vorhanden. Du hast 1k monatliches Sparpotential - investiere das einfach 50/50 in einen thesaurierenden ETF und in einen ausschüttenden und warte ab, wie sich alles entwickelt. Falls Du dann nochmals zusätzlich in eine weitere Immobilie gehen willst, dann stelle die ETF-Sparpläne ein und investiere das Geld ggf. in eine zusätzliche Finanzierung.

Die Entscheidung, wie Du es machen sollst, kann Dir niemand hier abnehmen. Soweit ich es beurteilen kann, sind hier am Forum einige "extrem Immo-lastige" Benutzer, aber auch "Wertpapier-Leute" unterwegs. Beide haben ihre Erfolgsgeschichten zu vermelden, doch auch wenn die Vergangenheitsbetrachtung eine gewisse Indikation darstellen kann, muss es für die Zukunft nicht genauso laufen.

Aber wie gesagt, das ist meine Meinung und Du musst für dich die Entscheidung treffen. Ebenso wie ich meine Entscheidungen treffe und damit Leben und ggf. Lehrgeld zahlen muss.

 

 

 

VorherigeSeite 2 von 2