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Zitat von aluhaaloha am 28. Januar 2021, 14:34 Uhr

Du bezeichnest meine Berechnung für falsch, gibst aber nicht preis warum diese falsch ist und wie du gerechnet hast.

Ich hab es dir vorgerechnet. Darauf hast du nicht reagiert, oder deine eigene Rechnung gepostet.

Zum Thema Ehevertrag: Ich glaube du hast da ein grundsätzliches Missverständnis. Ein Ehevertrag bedeutet nicht automatisch, dass man Gütertrennung vereinbart. Das sind erstmal zwei Paar Schuhe. Es geht lediglich darum, dass man individuelle Regeln privatrechtlich festlegt, die von den gesetzlichen Regeln abweichen.

 

Puh was für eine Diskussion hier.

Ich möchte nur zum Thema Heiraten/Ehevertrag/etc. meinen Senf dazu geben.

Wir haben erst dieses Jahr, aufgrund Corona, nach 28 Jahre wilder Ehe geheiratet. Wir haben seit 28 Jahren nur 1 Gemeinschaftskonto.

Ich denke wenn der Partner ungefähr denselben Lebensstil lebt dann geht das. Würde mein Mann, aus meiner Sicht das Geld "verschleudern", dann würde/wäre das nicht gut gelaufen. Aber ich glaube auch, dass wir dann auch nicht zusammen passen würde und es früher oder später zur Trennung gekommen wäre, aufgrund der Finanzen.

Ich stelle es mir super schwer vor getrennte Kassen zu haben. Wir haben z.b. 2 Altbau-Immobilie saniert. Ich war mehr die Planerin/Organisatorin/Bestellerin aber auch Handwerkerin. Mein Mann war der Handwerker. Wir haben beide zig Stunden investiert.

Sind meine "Architekten-Stunden" mehr wert (50€/h) als seine Handwerker-Stunden (20€/h)? Ohne ihn hätte ich es aber alleine niemals geschafft. Er ohne mich auch nicht. Hätten wir alle Stunden dokumentieren sollen und sie anteilig verrechnen?

Ich verdiente deutlich mehr als er. Wenn ich essen gehen möchte und er dafür kein Geldeld gehabt hätte...wären wir dann nicht essen gegangen? Hätte ich ihn einladen wollen/müssen?

Also getrennte Kassen wäre nicht meins. Bei einer evtl. Trennung....keine Ahnung wer der Benachteiligte wäre. Alleine die mentale Stütze die mir mein Mann in der Vergangenheit gegeben hat, und immer noch gibt.... vielleicht wäre ich ohne zu niemals finanziell unabhängig geworden. Vielleicht doch? Man kann nicht alles in Geld verrechnen.

Letztendlich ist es vielleicht Geschmacksache.

Zum Rest äußere ich mich nicht. Da haben viele Leute schon viele gute Tipps gegeben.

@Frisa: Du verstehst auch wie viele andere "getrennte Kassen" falsch. Privatier hat es dargestellt und ich stimme ihm zu. Mit getrennte Kassen ist nicht gemeint beim Essen getrennt zu zahlen etc. sondern eine Gemeinschaftskasse für die gemeinsame Lebensführung zu haben und darüber hinaus nicht alles zu vermengen.

Partnerschaften sind etwas wunderbares, stützendes und bereicherndes. Ich lebe selbst in einer und bevorzuge es dem Singledasein. Bei euch scheint es auf Augenhöhe zu sein und funktioniert deshalb -oder es zu reduzieren um was es hier geht- zumindest bei den Finanzen.

Kann ich nachvollziehn @frisa. Durch die eigenen Hände geschaffenes Immobilienvermögen ist nochmal wieder ein besonderer Fall, da wirds echt schwierig mit fairer Trennung. Ich dachte auch mehr an Wertpapierdepots und Sichteinlagen als getrennte Anlagen, vielleicht aus meiner subjektiven Sicht, da ich kein gemeinsames Immobilienvermögen mit meiner Partnerin anstrebe. Dass ihr finanziell so auf einer Welle seid und euch vor der Ehe 28 Jahre kennenlernen konntet, ist ja auch nicht jedem vergönnt. 🙂 Und in diesen 28 Jahren hattet ihr ihr doch effektiv getrennte Vermögen, oder? Wie seid ihr damit klargekommen?

Damit das nicht falsch rüber kommt: getrennte Vermögen heißt nicht, dass bei ungleichen Einkommen jeder seins für sich behält, jedenfalls für mich nicht. Für uns würden wir sicher einen Ausgleich vorsehen, gleiches gilt wenn Kinder ins Spiel kommen.

@muslime_frugi ja.okay. verstanden. Und trotzdem könnte ich es mir nicht vorstellen, dass wir ein Gemeinschaftskonto und zusätzlich getrennte Konten hätte. Ich würde da glaub nicht klar kommen. Ich hätte dann deutlich mehr gespart (da ich deutlich höheres Einkommen hatte) und wäre dann, wie jetzt, frühzeitig in "Rente" gegangen? Und er müsste noch arbeiten, da er nicht so viel sparen könnte? Wenn ich es mir andersherum vorstelle - also er geht in Frührente und ich müsste noch arbeiten -....also ich bin ehrlich: ich glaub ich wäre so neidisch dass es nicht gut gehen würde.

@thewanderer wir haben seit ca. 25 Jahren gemeinsame Konten/Vermögen 😊

Alles halb/halb. Immobilien gehört ihm 1/2 und mir 1/2. Wahrscheinlich habe ich mehr Geld investiert. Er dafür mehr Schweiß. 😊

Sein Aktiendepot ist genau gleich aufgebaut wie meins. Ähm...ja ok. Also das ist getrennt. Aber bezahlt durch das gemeinsame Konto. Sein Gehalt und mein Gehalt gingen auf 1 Gemeinschaftskonto. Und davon wurden dann die Depots bespart (in gleichen Anteilen).

Letztendlich ist jetzt sowieso alles egal. Nach 25 Jahren kann man nicht mehr nachvollziehen wer wie viel Geld/Arbeitseinsatz/etc. eingebracht hat.

Bei einer Trennung gibt's halbe/halbe. Je nachdem wie man sich trennen würde bereut man evtl. ein paar Dinge (muss nicht immer finanzieller Art sein), bei einer guten Trennung bereut man evtl nichts. Man weiß es nicht.

Eine langjährige Partnerschaft bereichert auch unheimlich. Das kann man nicht alles in Geld aufwiegen/abrechnen.

Vielleicht hat jemand in der Partnerschaft eine schwere Zeit durchgemacht (Krankheit, Depressionen, etc.)  und ist nur durch den Partner gut durch gekommen. Das kann man mit Geld nicht aufwiegen. Letztendlich wenn man mit seinem Leben zufrieden ist ist alles richtig gewesen. Rückblickend sollte man nichts bereuen. Man ist schließlich immer selbst für sein Leben verantwortlich.

Ist vielleicht auch leicht gesagt wenn man noch nie schlechte Zeiten durch machen musste. Ich weiss es nicht.

Zitat von Frisa am 28. Januar 2021, 18:45 Uhr.

Ist vielleicht auch leicht gesagt wenn man noch nie schlechte Zeiten durch machen musste. Ich weiss es nicht.

Die einen gehen als Tänzer durchs Leben, die anderen als Krieger. Wehe die Tänzer müssen unvorbereitet in den Boxring...

Ich finde diese ganze Diskussion um getrennte Konten muessig. Das soll jeder so handhaben wie man es moechte und komfortabel findet.
Wenn man heiratet sollte man den Partner gut genug kennen um zu wissen ob man finanziell kompatibel ist oder nicht. Sollte ein Partner dazu neigen deutlich mehr GEld auszugeben als dem anderen lieb ist, dann ist es sicher sinnvoller getrennte Konten zu haben. Andernfalls habe ich kein Problem damit, dass 50% meines Vermoegens an meine Frau geht, die mich schon fast mein halbes Leben begleitet. Und zwar vollkommen egal was in Zunkunft ist. Dabei stammt das Ersparte natuerlich zu hundert Prozent von  mir, da ich deutlich mehr verdiene. Was ist jetzt die Loesung? Bekommt meine Frau weniger durch getrennte Konten und einen Ehevertrag? Oder soll sie mehr bekommen? Ich verstehe die Diskussion nicht. Klar, wenn jemand einen Millionaer*in heiratet sieht das anders aus, aber bei gleicher Ausgangslage ist es mehr eine Sache der persoenlichen Preferenz.

Wuesste auch nicht wie das bei uns gehen soll.. Gleiche Ausgangslage bei Beginn der Beziehung. Auswanderung nach Ehe mit Aufloesen des gesamten Besitzes. Seit dem sehr unterschiedliche Einkommen, weiteres Studium, Kind, Immobilie, geplante weitere "Auswanderung" mit Verkauf allen Besitzes, Anschaffung eines Bootes als Lebensmittelpunkt fuer einige Jahre... Das Leben kommt immer anders als man denkt. Mit getrennten Konten schafft man sich von Anfang an Grenzen und Erwartungen was die eigene Zunkunft als Paar angeht, meine Meinung.

@aluhaaloha:

Die Erkenntnis und der Wille sich die Zunkunft zu gestalten ist der erste wichtige Schritt. Geht deine Partnerin da mit? Wenn ja, super. Wenn nein, dann finde eine Loesung die natuerlich auch eine TRennung der Finanzen sein kann. Konflikte vorprogrammiert.

„Wenn man kein Geld hat, denkt man immer an Geld. Wenn man Geld hat, denkt man nur noch an Geld.“ Jean Paul Getty
Zitat von Sparschwein am 28. Januar 2021, 15:55 Uhr
Zitat von aluhaaloha am 28. Januar 2021, 14:34 Uhr

Du bezeichnest meine Berechnung für falsch, gibst aber nicht preis warum diese falsch ist und wie du gerechnet hast.

Ich hab es dir vorgerechnet. Darauf hast du nicht reagiert, oder deine eigene Rechnung gepostet.

Das war nicht auf deine Kommentare bezogen. Ich habe glaube ich nur dein Kommentar doppelt zitiert.

Zum Thema Ehevertrag: Ich glaube du hast da ein grundsätzliches Missverständnis. Ein Ehevertrag bedeutet nicht automatisch, dass man Gütertrennung vereinbart. Das sind erstmal zwei Paar Schuhe. Es geht lediglich darum, dass man individuelle Regeln privatrechtlich festlegt, die von den gesetzlichen Regeln abweichen.

 

Das ist mir bewusst. Nur es kam mir so vor, als ob ein  Ehevertrag von euch darauf Bezogen war, was ich am Ende meiner Vorstellung beschrieben habe (aktuelle Differenzen mit meiner Verlobten hinsicht des Sparens). So nach dem Motto "Wenn du sparst und Sie nicht, dann musst du auch deins mit Ihr nicht teilen".  Und ich glaube ich werde auch teilweise mit meiner Sicht missverstanden. Es ist nun Mal ein Fakt, dass sich ein Ehevertrag immer auf eine Scheidung bezieht und das ist das was ich die ganze Zeit versuche zu erklären. Wenn man sich schon vor der Hochzeit mit der Scheidung intensiv beschäftigt, dann kann sich das auf die eigene Einstellung gegenüber seiner Ehe abfärben und aus meiner Sicht nicht im positiven Sinne. Außerdem finde ich die aktuelle Gesetzeslage bezüglich einer Scheidung ohne Ehevertrag im großen und ganzen für fair.

Zitat von Frisa am 28. Januar 2021, 17:26 Uhr

Puh was für eine Diskussion hier.

Ich möchte nur zum Thema Heiraten/Ehevertrag/etc. meinen Senf dazu geben.

Wir haben erst dieses Jahr, aufgrund Corona, nach 28 Jahre wilder Ehe geheiratet. Wir haben seit 28 Jahren nur 1 Gemeinschaftskonto.

Ich denke wenn der Partner ungefähr denselben Lebensstil lebt dann geht das. Würde mein Mann, aus meiner Sicht das Geld "verschleudern", dann würde/wäre das nicht gut gelaufen. Aber ich glaube auch, dass wir dann auch nicht zusammen passen würde und es früher oder später zur Trennung gekommen wäre, aufgrund der Finanzen.

Ich stelle es mir super schwer vor getrennte Kassen zu haben. Wir haben z.b. 2 Altbau-Immobilie saniert. Ich war mehr die Planerin/Organisatorin/Bestellerin aber auch Handwerkerin. Mein Mann war der Handwerker. Wir haben beide zig Stunden investiert.

Sind meine "Architekten-Stunden" mehr wert (50€/h) als seine Handwerker-Stunden (20€/h)? Ohne ihn hätte ich es aber alleine niemals geschafft. Er ohne mich auch nicht. Hätten wir alle Stunden dokumentieren sollen und sie anteilig verrechnen?

Ich verdiente deutlich mehr als er. Wenn ich essen gehen möchte und er dafür kein Geldeld gehabt hätte...wären wir dann nicht essen gegangen? Hätte ich ihn einladen wollen/müssen?

Also getrennte Kassen wäre nicht meins. Bei einer evtl. Trennung....keine Ahnung wer der Benachteiligte wäre. Alleine die mentale Stütze die mir mein Mann in der Vergangenheit gegeben hat, und immer noch gibt.... vielleicht wäre ich ohne zu niemals finanziell unabhängig geworden. Vielleicht doch? Man kann nicht alles in Geld verrechnen.

Letztendlich ist es vielleicht Geschmacksache.

Zum Rest äußere ich mich nicht. Da haben viele Leute schon viele gute Tipps gegeben.

Spannende Darstellung. Sie haben es mehr oder weniger auf den Punkt gebracht wie es sein kann. Man kann es mit der Teilung unendlich verkomplizieren und dies könnte Konflikte auslösen. Es sieht natürlich anders aus, wenn man ein Vermögen bereits ohne seinen zukünftigen Partner aufgebaut hat und es eine klare Trennungslinie gibt. Dann ist die Teilung weniger kompliziert und ein Ehevertrag sogar sinnvoll.

Zitat von Tim am 29. Januar 2021, 3:35 Uhr

Ich finde diese ganze Diskussion um getrennte Konten muessig. Das soll jeder so handhaben wie man es moechte und komfortabel findet.
Wenn man heiratet sollte man den Partner gut genug kennen um zu wissen ob man finanziell kompatibel ist oder nicht. ...

die Frage ist nur:

welcher Anteil der Paare ist "finanziell kompatibel"?

vor allem wenn einer der "Minderheit" angehört, die eine frühzeitige finanzielle Unabhängigkeit (FIRE incl. "retire early"?!) anstrebt ... und evtl. sogar hierfür "frugal" leben will ...

und welcher Anteil der Paare/Partner reflektiert BEWUSST ob diese "finanzielle Kompatibilität" vorliegt?
(oder lässt man sich in dem Punkt einfach überraschen wie´s läuft?)

Zitat von aluhaaloha am 29. Januar 2021, 12:54 Uhr

Es sieht natürlich anders aus, wenn man ein Vermögen bereits ohne seinen zukünftigen Partner aufgebaut hat und es eine klare Trennungslinie gibt. Dann ist die Teilung weniger kompliziert und ein Ehevertrag sogar sinnvoll.

Wenn ich nicht danebenliege (bin da alles andere als ein Experte) , ist auch für diesen Fall ein Vertrag nicht so dringend notwendig. Wenn man nichts vereinbart hat, gilt wohl Zugewinngemeinschaft - am Ende würden halt Vermögenszuwächse aufgeteilt. Ich sage mal: Wenn ein Partner am Ende einer Ehe weniger Vermögen hat, als vorher, während der andere mehr hat, kann das auch daran liegen, dass der eine seine Karriere weiterverfolgen konnte, und dabei noch in der besseren Steuerklasse war, während der andere sich mehr um Kinder und Haushalt kümmerte (nicht überall gibt es Vollzeitjobkompatible Kinderbetreuung) und halt nach ein paar Jahren Pause einen flexiblen Teilzeitjob hatte. Das muss nicht der bequemere Posten in einer Ehe gewesen sein, das Ding mit der Emanzipation hat schon auch seine Gründe... auf jeden Fall steht der Partner dann im Fall einer Scheidung deutlich schlechter da, weil er eher schlechtere berufliche Voraussetzungen hat.

Natürlich gibt es immer Fälle, in denen ein Partner während und/oder nach der Ehe einfach benachteiligt ist - das mit dem Heiraten ist halt nicht ohne Risiko. Mit einem Ehevertrag kann man gewisse Risiken reduzieren. Ich weiß aber nicht, wie gut es mir gefallen hätte, wenn mir meine Frau mit sowas gekommen wäre, und wie gut das für den Start in die Ehe gewesen wäre.

Zitat von n am 29. Januar 2021, 17:31 Uhr
Zitat von aluhaaloha am 29. Januar 2021, 12:54 Uhr

Es sieht natürlich anders aus, wenn man ein Vermögen bereits ohne seinen zukünftigen Partner aufgebaut hat und es eine klare Trennungslinie gibt. Dann ist die Teilung weniger kompliziert und ein Ehevertrag sogar sinnvoll.

Wenn ich nicht danebenliege (bin da alles andere als ein Experte) , ist auch für diesen Fall ein Vertrag nicht so dringend notwendig. Wenn man nichts vereinbart hat, gilt wohl Zugewinngemeinschaft - am Ende würden halt Vermögenszuwächse aufgeteilt. ...

was aber auch heißen könnte:

A hat (bei Hochzeit 2009)

  • ein abgeschlossenes Studium
  • ein Aktiendepot im Kurstief von 200.000 Euro
  • das von den Eltern geerbte Haus im Wert von ebenfalls 200.00 Euro

B hat eine abgeschlossene Lehre ...

beide arbeiten - mit Kindern klappt´s nicht - A trägt 60 % und B 40 % zum gemeinsamen Budget bei - im Haus wird mietfrei gewohnt und alles an Einkommen "verprasst"

nach 10 Jahren die Scheidung

--> das Aktiendepot ist mittlerweile (ohne dass irgendwas eingezahlt oder entnommen wurde) 600.000 Euro wert
--> und das Häuschen ist im Wert auf 500.000 Euro gestiegen

bei Zugewinngemeinschaft kriegt B also 350.000 Euro aus dem (die ganze Zeit getrennt gehaltenen bzw. im Falle des Häuschens gemeinsam  genutzten) Vermögen von A ...

... und das ohne dass in diesem Fall B in den 10 Ehejahren in irgendeiner Form "zurückgesteckt" hätte.
(im Gegenteil: hat ja am besseren Einkommen von A und am mietfreien Wohnen partizipiert)

 

ich sage mal: Wenn da

Zitat von exit-tbd am 29. Januar 2021, 17:52 Uhr

was aber auch heißen könnte:

A hat (bei Hochzeit 2009)

  • ein abgeschlossenes Studium
  • ein Aktiendepot im Kurstief von 200.000 Euro
  • das von den Eltern geerbte Haus im Wert von ebenfalls 200.00 Euro

B hat eine abgeschlossene Lehre ...

beide arbeiten - mit Kindern klappt´s nicht - A trägt 60 % und B 40 % zum gemeinsamen Budget bei - im Haus wird mietfrei gewohnt und alles an Einkommen "verprasst"

nach 10 Jahren die Scheidung

--> das Aktiendepot ist mittlerweile (ohne dass irgendwas eingezahlt oder entnommen wurde) 600.000 Euro wert
--> und das Häuschen ist im Wert auf 500.000 Euro gestiegen

bei Zugewinngemeinschaft kriegt B also 350.000 Euro aus dem (die ganze Zeit getrennt gehaltenen bzw. im Falle des Häuschens gemeinsam  genutzten) Vermögen von A ...

... und das ohne dass in diesem Fall B in den 10 Ehejahren in irgendeiner Form "zurückgesteckt" hätte.
(im Gegenteil: hat ja am besseren Einkommen von A und am mietfreien Wohnen partizipiert)

Das Beispiel läuft schon ziemlich unter "Glück im Spiel - Pech in der Liebe". Also das mit der Wertentwicklung wäre verdammt gut gelaufen, und die beiden müssten wirklich böse auseinandergehen, wenn B da einen Zugewinnausgleich für den Wertzuwachs des geerbten Häuschens verlangt. Aber A hätte bei seinem Investment so viel Glück gehabt, dass er nach der bösen Scheidung immer noch ziemlich vermögend wäre. Natürlich würde man sich als A ärgern, wenn es zur Scheidung unter solchen Konditionen käme (und man am Ende noch nicht mal was dafür kann, oder man zumindest das Gefühl hat), aber mal so von außen: Eine Ehe ist halt eine Ehe, ein Risiko, wie dem vom Vermögenswachstum begleiteten Scheitern der Beziehung gehört dazu. Wenn man das Risiko nicht eingehen will, muss man halt einen Ehevertrag schließen. Oder in wilder Ehe zusammenleben. Ist ja alles nichts schlechtes.

Bei mir hält sich zumindest im Moment die Angst davor, dass Vermögenswerte in den nächsten 10 Jahren (nach Inflation) um den Faktor 2,5-3 im Wert zulegen werden einigermaßen in Grenzen...

 

Das geerbte Haus gehört nicht zur Zugewinngemeinschaft Exit.

Das Haus nicht - was das Haus (nach Inflation) an Wert gewinnt, afaik schon.

Zitat von n am 29. Januar 2021, 21:33 Uhr

Das Beispiel läuft schon ziemlich unter "Glück im Spiel - Pech in der Liebe". Also das mit der Wertentwicklung wäre verdammt gut gelaufen, und  ...

Die Wertentwicklung in der Immobilienhausse der letzten 15 Jahre ist real: meine Mutter hat 2007 eine Wohnung gekauft und 2018 - wegen nicht rollatortauglichem Hauseingang - für den 2 1/2-fachen Preis wieder verkauft

Und Scheidungen sind meistens eine Nebenwirkung von "Pech in der Liebe"!

Worauf läuft das jetzt hinaus? Das man sich vor der Ehe absichert, dass der Partner weniger bekommt als ihm gesetzlich zusteht? Ja, das würde mich als benachteiligten Partner schon sehr an der ernsthaften Absicht einer Ehe aus Liebe zweifeln lassen...

Dann kann man doch besser ohne Trauschein leben wenn man die Konsequenzen der Verantwortung für den Partner nicht möchten

Für mich macht ein Ehevertrag weiter am ehsten Sinn wenn größere (Familien-)Vermögen vor der Ehe vorhanden sind deren Zuwachs sich nicht einfach aufteilen lässt (Firmen z.B.). Für alle normalen Zugewinngemeinschaften sieht das Gesetz eine faire Aufteilung vor die wie ich finde keiner Korrektur bedarf ohne die konkrete zukünftige Situation vorab zu kennen.

„Wenn man kein Geld hat, denkt man immer an Geld. Wenn man Geld hat, denkt man nur noch an Geld.“ Jean Paul Getty
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