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Bundesbank: Auch der soziale Wohnungsbau verhindert Wohneigentum

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Warum ist die Eigentumsquote in Deutschland mit nur 45% die zweitniedrigste in der OECD? Die Bundesbank zitiert dazu die Ergebnisse von Studien und schlussfolgert:
"Ein gewichtiger Teil der im Ländervergleich niedrigen Wohneigentumsquote in Deutschland kann durch eine relativ hohe Grunderwerbssteuer, die fehlende steuerliche Abzugsmöglichkeit von Hypothekenzinsen für Eigennutzer und den sozialen Wohnungsbau erklärt werden."

Die Veröffentlichung stammt vom Januar 2020 und war als Appell an die Regierung gedacht, durch Förderung der Eigentumsbildung aktiv zu werden. Geschehen ist bisher nichts. Das Baukindergeld als einzige Förderung ist erschöpft, Anträge sind sinnlos. Vielleicht wird es eine kleine Folgelösung mit zinsgünstigen Darlehen geben. Zinsen sind aber weiterhin nicht absetzbar, die Grunderwerbsteuer wurde eher immer weiter erhöht. Eine 7b-Abschreibung wie früher gibt es auch nicht.

Die Bundesbank benennt zudem auch einen sehr wichtigen Grund, warum die Eigentumsquote nicht steigt: "Eine wichtige Rolle spielt dabei die Wohnungspolitik, die hierzulande Anreize für das Mieten schafft."

Hamburg hat z. B. einen 2. Förderweg für Sozialwohnungen gezielt für "mittlere Einkommen". Sie sollen "preisgünstige Mietwohnungen" erhalten. Die Vermieter  solcher Wohnungen werden aus Staatsmitteln erheblich gefördert. Wer eine Neubauwohnung für 9,10 bekommen kann, deren Miete nur alle 2 Jahre um 20 Cent/qm steigen darf - warum soll der Wohneigentum bilden? Er wird mit ca. 10€/qm monatlich bezuschusst (1) - wenn man alle Begünstigungen für die Bauherren zusammenfasst:  "Die Förderung erfolgt durch zinsverbilligte Darlehen mit einem Anfangszinssatz von 1,0 %, durch Baukostenzuschüsse sowie durch laufende Zuschüsse über einen Zeitraum von 30 Jahren."

Diese Förderung bekommen also Mieter mit mittlerem Einkommen. Eigentümer müssen Grunderwerbsteuer bezahlen - sozusagen eine "Wohnungswechselsteuer".  Mieter zahlen nichts, wenn sie in eine neue Wohnung umziehen. Und der Zuschuss für die Mieter ist für diese eine  Netto-ersparnis. Zinsen müssen aus versteuertem und sozialversichertem Einkommen bezahlt werden.

Kann es vielleicht sein, dass Politikern die Eigentümer unangenehm sind? Die haben Vermögen, bestimmen sehr viel selbst, was ihr Wohnen betrifft und sehen den Staat nicht als "Vater", der sich um sie kümmert sondern eher als Dienstleister, der ihre Vorgaben erfüllt und möglichst kostengünstig ausführt. Protzige Karossen mit Chauffeur und Paläste wie zu Zeiten der Monarchie wollen solche Bürger wohl eher nicht finanzieren.

(1) Hier ein Auszug aus den Förderrichtlinien:
"Investierende erhalten einen Einmalzuschuss von 1.960,00 € je Wohnung mit Beginn der Bindungslaufzeit...Das Grunddarlehen beträgt 1.500,00 €/m2 förderfähiger Wohnfläche." Der Zuschuss müsste mit 4% als Darlehen sonst bedient werden, das sind allein 6,50/qm, die Zinsersparnis auf die 1.500€/qm, die mit nur 1% verzinst werden, beträgt je Monat 3,75.

87% der Eigentümergemeinschaften rechnen mit zu hohen Kosten für Sanierung:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/immobilienverwalter-befuerchten-grosse-not-bei-eigentuemergemeinschaften-a-47742458-77eb-4129-9bd7-6d625266ec10?sara_ref=re-xx-cp-sh

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Hinter Bezahlschranke, mehrheitlich bezogen auf eine Studie bezogen, die nur Eigentümer betrachtet, die in ihrer eigenen Immo wohnen und sonst keine weitere besitzen:

Die Hälfte der Haushalte, die im eigenen Haus lebten und keine weiteren Immobilien besaßen, verfügte 2017 höchstens über ein Finanzvermögen von 30.000 Euro. Das Forscherteam geht davon aus, dass sie die notwendigen Investitionen nicht aufbringen können – wenn sie in einem Haus leben, in dem zum Beispiel für den Einbau einer Wärmepumpe noch weitere Sanierungen nötig sind.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/heizung-und-sanierung-so-viele-hauseigentuemer-koennen-es-sich-nicht-leisten-a-b1480f8f-704c-4bf3-b9a1-be8ae0fe473a?sara_ref=re-xx-cp-sh

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Das sind reale Risiken, die auf Eigentümer zukommen. Vor allem dann, wenn sie blind dem Mantra hinterherrennen, dass sich Eigentum ja immer lohnt. Das ist in D nicht so und wird sich so schnell auch nicht ändern. Auch weil alte Menschen viel zu lange in ihren viel zu großen Kisten hängenbleiben und sich die Immo prinzipiell nicht mehr leisten können, diese aber aus dogmatischen Gründen weiter bewohnen und so für junge Interessenten blockieren.

Wohnraum gibtˋs in D genug, das ist prinzipiell gar nicht das Problem.

Normalverdiener sollen für eine Neubauwohnung in HH 9,10€/qm bezahlen, geringer Verdiener 6,90/qm - für Neubau! Die Einkommensgrenzen wurden drastisch angehoben. So hat jeder 2. Haushalt Anspruch auf solch einen "Mietendeckel". Die Differenz zur Kostenmiete zahlt der Steuerzahler mit 10€/qm monatlich und mehr - 30 Jahre lang.
Leider gibt es nur nicht so viele Neubauwohnungen. Man fragt sich nun, warum Hamburg das gleiche Prinzip nicht auch auf die Bestandswohnungen anwendet und die Mieten für die Hamburger bei 6,90 und 9,10 deckelt und den eventuellen Rest an den Vermieter zahlt - so wie beim Neubau. Warum werden nur wenige Neubaumieter beglückt? Wohneigentum wäre dann was für die wirklich besser Verdienenden, wie auch jetzt. In Hamburg sind es nur 24%.

Zitat von MFZ73 am 7. April 2023, 12:42 Uhr

... Auch weil alte Menschen viel zu lange in ihren viel zu großen Kisten hängenbleiben ... diese aber aus dogmatischen Gründen weiter bewohnen und so ... blockieren.

Ich bin zwar noch nicht alt - ausreichend wäre aber durchaus eine "kleine Kiste":
Bungalow mit 40 bis 50 qm Wohnfläche
+ ausreichend Nebenräume (Schuppen/Werkstatt, Garage/Carport, ...)

OHNE Nachbarn im Haus - OHNE Eigentumergemeinschaft, mir der ich mich bei Umbauten/usw. einigen muß

--> wo findet man diese?

Erstkontakt gerne per E-Mail an hypescouting2024plus@t-online.de

Tiny-House. Musst Du natürlich Grundstück finden und selbst bauen. Bungalows mit so geringer Fläche dürften extrem selten sein.

Heute mittag hattest Du geschrieben bzw. polemisiert, dass
"alte Menschen viel zu lange in ihren viel zu großen Kisten hängenbleiben ..., diese aber aus dogmatischen Gründen weiter bewohnen und so für junge Interessenten blockieren."
Siehst Du das als "massentaugliche" Lösung für Rentner, die das familiengerechte Eigenheim mit 100+ qm nicht mehr brauchen, aber die Freiheiten im EIGENEN Haus gewohnt sind:
Zitat von MFZ73 am 7. April 2023, 14:18 Uhr

... Musst Du natürlich Grundstück finden und selbst bauen. ...

 

Erstkontakt gerne per E-Mail an hypescouting2024plus@t-online.de

Zum eigentlichen Thema: relativ geringe Eigentümerquote

Ein wesentlicher Punkt ist m.E.
"Eigentümer müssen Grunderwerbsteuer bezahlen - sozusagen eine "Wohnungswechselsteuer".

Wenn diese, zusammen mit Notar- und anderen Kaufnebenkosten, eine oder zwei Jahresmieten entspricht, dass ist Wohneigentum oft keine sinnvolle Alternative zum mieten!

Wenn z.B. in 5 Jahren der nächste Karriereschritt ansteht oder erhofft wird... oder die Singlewohnung vielleicht in 2, vielleicht in 12 Jahren durch ein familientaugliches Zuhause ersetzt werden soll...

 

Erstkontakt gerne per E-Mail an hypescouting2024plus@t-online.de

Das ist keine Polemik, sondern die Realität. In meiner Straße wohnen mehrere (!) Rentner allein oder zu zweit in dreigeschossigen Hütten mit mindestens 150 und bis über 200qm Wohnfläche. Vermietet wird entweder gar nicht oder bestenfalls an andere alleinstehende Menschen, die man persönlich kennt. Familien? No Chance. Alles Häuser mit großen Gärten, ideal für Familien.

Massentauglich ist ein alleinstehender Bungalow selbst als tiny House ganz sicher nicht. Es gibt ja auch schon Bereiche, wo über ein Verbot von EFH nachgedacht wird. Grundstück ist ebenfalls eine Hürde, über die man dann springen muss. Unbebaute Flurstücke sind immer noch begehrt, ergo die Preise hoch. Wird man einem geordneten, langfristig organisiertem Frugalisten aber kaum verwehren können, weil er idR über das Kapital verfügt, das mehr oder weniger jederzeit oder bei Gelegenheit umzusetzen.

Alternative: irgendwas billiges mit Leerstand auf dem Land kaufen. Ist dann allerdings meist der gleiche Aufwand wie Neubau.

Wir selbst fühlen uns wirklich wohl in unserem Häuschen, aber wenn die Kids aus dem Haus sind, kommt ein Schild mit Preis ins Fenster. Wir wollen im Alter in der City einer Großstadt wohnen und ich strecke jetzt schon meine Fühler aus. Unsere jetzige Bude wird auch zu 100% an eine junge Familie gehen, andere Interessenten kicke ich freundlich weg. Dass wir also das Modell „aussitzen“ anwenden, wird nicht passieren.

Aber gut, ich bin ja auch dafür, Rentnern das Wahlrecht zu halbieren. 😉

Ja die Eigentümerquote in D ist sehr gering und ja es liegt sicherlich daran das die Mieten im Vergleich zu den Kaufpreisen deutlich attraktiver sind. Die Leute sind ja nicht blöd und können gut rechnen. Das ist ja auch ein Grund warum die meisten Immobilieninvestoren selbst oft zur Miete wohnen weil es einfach sehr günstig ist. Im Gegenzug lassen sich vermietete Objekte steuerlich absetzen wo beide was davon haben der Vermieter spart Steuern und kann damit die Mieten günstig halten. Ein Eigenheim ist Luxus der unflexibel macht und den sich nicht jeder leisten möchte.
Ob das jetzt gut oder schlecht ist und sich daran was ändern sollte ist fraglich es gibt Vor- und Nachteile einer höheren Eigentümerquote.

Auch wir wohnen in einem Haus, was wir nach Auszug der Kinder nur zur Hälfte nutzen. Das Problem ist, dass es ein Altbau mit Holzbalkendecken ist,  dass man keine abgetrennte Wohnung herstellen kann, wir also sehr ruhige Mieter bräuchten. Vielleicht würden wir vermieten, wenn bei Ein- und Zweifamilienhäusern der Mieterschutz entschärft würde, man einem Mieter mit einer Frist von drei Monaten generell kündigen könnte. Und wenn die Miete bei Ein- und Zweifamilienhäusern und Eigennutzung steuerfrei gestellt würde - heute muss man oft zum Spitzensteuersatz nahezu die Hälfte der Miete an Steuern zahlen.

Wir würden uns auch gerne ein kleineres Häuschen bauen - aber in Deutschland gibt es nur ganz wenige Grundstücke zu kaufen - und wenn, dann nur zu astronomischen Preisen. Zur Gründerzeit (1906-12) nd auch Zeiten der Neuen Heimat wurden große Gebiete als Bauland für Mehrfamilienhäuser ausgewiesen, heute praktisch nichts. Für Einfamilienhäuser muss man 1000€/qm Bauland bezahlen.
Es müsste also viel mehr Bauland ausgewiesen werden, dort ein Überangebot bestehen, dann würden die Preise drastisch sinken, und es würde mehr gebaut werden. Übrigens sind Wohngebiete mit Gärten, Bäumen, Hecken, Sträuchern inzwischen von mehr Vögeln, Eichhörnchen, Insekten bevölkert als ein Rapsfeld. Wir bräuchten also eine Baulandinitiative auch für Ein- und Zweifamilienhäuser.

Das Problem der schelchten Vrteilung unseres Wohnraums liegt auch in dem umfangreichen Mieterschutz: Trotz Mietpreisbremse ist es meist teurer, in eine kleinere Wohnung umzuziehen, als die große Wohnung zu behalten (und weniger Räume zu heizen). Aber hier wird man wohl erst eine Lockerung bekommen, wenn der Wohnungsmarkt entspannt ist.

Ich denke, dass die Vorteile einer Gesellschaft mit vielen Eigentümern gegenüber einer Mietergesellschaft überwiegen. Je gleicher Vermögen (und Einkommen) verteilt sind, desto stärker das Wohlbefinden - stelle ich mal als These auf.
Zumindest wäre es schon ein Vorteil für die 80% der Bevölkerung in unseren großen Städten, wenn sie keine Nettomiete mehr bezahlen müssten.

Eigentum bedeutet auch mehr Selbst- und Mitbestimmung. Als Alleineigentümer kann ich über meine Wohnung weitgehend selbst entscheiden, als Miteigentümer (Eigentumswohnung) über das Sondereigentum selbst (Einbauten darf ich machen, das Bad modernisieren und das erhöht mein Vermögen und nicht das des Vermieters. Die Mitbestimmung in einer Eigentümergemeinschaft kann zwar anstrengend sein, aber sie ist gelebte Demokratie und schafft dann Maßstäbe für Mitbestimmung, mit denen ich andere demokratische Prozesse beurteilen kann.

Deshalb sollte die Politik, die Eigentumsbildung fördern, zumindest den Eigentümer nicht mehr disktiminieren. Die Schlechterstellung des Eigentümers bei einem Wohnungswechsel gegenüber dem Mieter durch Grunderwerbsteuer (durchaus mal eben 25.000€) beeinträchtigt die Freizügigkeit und wäre damit sogar etwas für das Verfassungsgericht.
Aber das wird ja von den Parteien besetzt - eigentlich ein Verstoß gegen das Prinzip der Gewaltenteilung. Und Politiker wollen eine repräsentative Demokratie und dabei möglichst viele Mieter, die es brauchen, dass man sich um sie kümmert. So wird die Vermögensbildung von Vermietern gefördert.

Z. B.: Bei Sozialwohnungen brauchen die Vermieter praktisch kein Eigengeld, denn der Zuschuss von knapp 2.000€ je qm vom Staat wird von der Bank wie Eigenkapital gesehen. Der Staat akzeptiert eine Kostenmiete, die auch eine Abschreibung enthält. Man kann also mit der AfA als steuerfrei Einnahmen tilgen, nutzt eine AfA (die aus wirtschaftlicher Sicht viel zu hoch und damit auch ein reiner Steuervorteil ist) und die Niedrigmiete schafft praktisch immer Vollvermietung und verhindert Mietausfall (beides wird übrigens bei der Berechnung der Kostenmiete pauschal eingepreist). Nach 30 Jahren ist man als Vermieter dann schuldenfrei und die Mietpreisbindung entfällt, die Mieten dürfen erhöht werden.

Moin Fred,

ich denke, man kann baulich alles hinbekommen wenn man das will, muss man ja aber nicht wenn man sich wohlfühlt so wie es ist. Deine Agrumente gegen Untervermietung im Eigenheim sind ja aber okay.

Es gäbe ja sber andere Möglichkeiten, sich ggf. räumlich zu verkleinern. Du bist ja nun vom Fach - ich kann mir kaum vorstellen, dass es für jemanden wie dich ein Problem sein kann, geeigneten Wohnraum zu finden. Bei deinem Finanziellen Möglichkeiten brauchst du wohl auch keine Zwischenfinanzierung, kannst was neues kaufen und das alte große Gebäude abgeben oder eben vermieten....Wenn man das denn auch wirklich gerne möchte...

Das Steuerargument lasse ich hingegen nicht gelten. Man kann steuerlich so viel geltend machen und abschreiben, vor sllem auch bei Altbau, da bleibt an Steuern kaum was übrig.

Das weißt du selbst ja auch, hast im Nachbarthreat selbst über die Steuervorteile bei Vermietung geschrieben. Nun argumentierst du in die andere Richtung.

Wenn du magst, kann ich dir gerne ein Doppelhaus in Bergedorf vermitteln. 95 qm je Haushälfte, dazu 500 qm nicht einsehbares Grundstück. Energetisch auf Stand. Die jetzigen Eigentümer bleiben zur Miete in der zweiten Hälfte und sind 3/4 des Jahres im Ausland (und auch etwa in deinem Alter). 😉 Super idyllisch gelegen, wohl eine der letzten Ecken da, die nicht mit mindestens 4-Geschossern zugebaut sind.

Mir scheint, das Problem sind weder hohe Steuer noch Kosten, sondern der trotz ggf. vorhandener Einsicht fehlende Wille, da etwas zu verändern - eben wie bei den anderen Ommas und Oppas auch, die das betrifft. Nur kannst du dir diesen "Luxus" eben auch bis in alle Ewigkeit leisten bzw. willst es 😉

vg

 

 

 

Zitat von FredFinanzFuchs am 8. April 2023, 7:56 Uhr

Auch wir wohnen in einem Haus, was wir nach Auszug der Kinder nur zur Hälfte nutzen. Das Problem ist, dass es ein Altbau mit Holzbalkendecken ist,  dass man keine abgetrennte Wohnung herstellen kann, wir also sehr ruhige Mieter bräuchten. Vielleicht würden wir vermieten, wenn bei Ein- und Zweifamilienhäusern der Mieterschutz entschärft würde, man einem Mieter mit einer Frist von drei Monaten generell kündigen könnte.

Herzlich Willkommen in meiner Straße, Fred. Mit der Einstellung bist Du nicht allein, die hat fast jeder Eigentümer ü70. Sie ist nur dummerweise falsch.

Und wenn die Miete bei Ein- und Zweifamilienhäusern und Eigennutzung steuerfrei gestellt würde - heute muss man oft zum Spitzensteuersatz nahezu die Hälfte der Miete an Steuern zahlen.

Sachlich falsch, siehe Beitrag @frugi85.

Wir würden uns auch gerne ein kleineres Häuschen bauen - aber in Deutschland gibt es nur ganz wenige Grundstücke zu kaufen - und wenn, dann nur zu astronomischen Preisen. Zur Gründerzeit (1906-12) nd auch Zeiten der Neuen Heimat wurden große Gebiete als Bauland für Mehrfamilienhäuser ausgewiesen, heute praktisch nichts. Für Einfamilienhäuser muss man 1000€/qm Bauland bezahlen.

Deutschland ist nicht HH und Du kannst Dir 1 Mio fürs Grundstück und 2 Mio für den bescheidenen Alterssitz aus der Portokasse leisten. Wenn nicht, stimmt an Deiner Story so einiges nicht. Für so viel mimimi zahlst Du in meinem Sportteam sofort ne Strafe und wer diskutiert, zahlt doppelt.

Es müsste also viel mehr Bauland ausgewiesen werden, dort ein Überangebot bestehen, dann würden die Preise drastisch sinken, und es würde mehr gebaut werden. Übrigens sind Wohngebiete mit Gärten, Bäumen, Hecken, Sträuchern inzwischen von mehr Vögeln, Eichhörnchen, Insekten bevölkert als ein Rapsfeld. Wir bräuchten also eine Baulandinitiative auch für Ein- und Zweifamilienhäuser.

Das ist das letzte, was wir brauchen und zum Glück geht das mittlerweile auch in eine andere Richtung. Und das sage ich, obwohl meine Berufskollegen und ich in jedem Neubaugebiet gutes Geld verdienen. Das ist aber nicht die Lösung, sondern Teil des Problems. D ist kein Flächenstaat, wir müssen daher viel intelligenter mit Fläche umgehen, als wir das bisher getan haben und daher verfügbare und bereits versiegelte Fläche umplanen und effizienter ausnutzen. Da sind Dir aber sämtliche Stadtplaner in D um Jahrzehnte voraus, weil das auch Themen betrifft, wie man zukünftig zb in Städten die Maximaltemperatur durch Begrünung/Verdunstung und Windschneisen in den Griff bekommt, damit alte Menschen im Sommer nicht reihenweise vorzeitig ableben. Das Thema ist extrem komplex und sprengt hier jeden Rahmen, aber dass längst andere Lösungen nicht nur ins Auge, sondern auch angefasst - auch in HH - werden, als immer nur auf die grüne Wiese auszuweichen, soll hier nicht unerwähnt bleiben.

Das Problem der schelchten Vrteilung unseres Wohnraums liegt auch in dem umfangreichen Mieterschutz: Trotz Mietpreisbremse ist es meist teurer, in eine kleinere Wohnung umzuziehen, als die große Wohnung zu behalten (und weniger Räume zu heizen). Aber hier wird man wohl erst eine Lockerung bekommen, wenn der Wohnungsmarkt entspannt ist.

Nein. Es liegt daran, dass alte Leute nicht aus zu großen Häusern ausziehen. Du, meine Nachbarn, meine Eltern … alle beratungsresistent.

Deshalb sollte die Politik, die Eigentumsbildung fördern, zumindest den Eigentümer nicht mehr disktiminieren. Die Schlechterstellung des Eigentümers bei einem Wohnungswechsel gegenüber dem Mieter durch Grunderwerbsteuer (durchaus mal eben 25.000€) beeinträchtigt die Freizügigkeit und wäre damit sogar etwas für das Verfassungsgericht.

Aber, Fred. Bei 450% Nettogewinn nach 10 Jahren und oder reihenweise jahrzehntelang eingesparte Nettomiete (Deine Thesen), sind die 25T€ doch locker wieder drin. Oder etwa doch nicht? (Frage für einen Freund)

Aber das wird ja von den Parteien besetzt - eigentlich ein Verstoß gegen das Prinzip der Gewaltenteilung.

Geht‘s auch etwas kleiner, Fred? Verfassungsgericht, Verstoß gegen Gewaltenteilung? Alle von Dir angesprochenen Probleme sind ohne diese Umwege zu lösen. Man muss nur wollen.

Last Not least:

Zitat von FredFinanzFuchs am 6. April 2023, 8:03 Uhr

Und ich nehme die Kritik an der Art meiner Darstellung an. Auch andere hatten sich daran gestoßen: "zu verkäuferisch". Ich beschädige offensichtlich durch den Stil den Inhalt meiner Argumentation.
Ich werden zukünftig zurückhaltender formulieren - auch im Eingangspost mögliche Nachteile aufzeigen.

Ich sag‘s mal so: versprochen hast Du das schon einige Male. Gehalten nie. So auch hier. Mehr Baugebiete, politische Diskriminierung von Eigentümern, der Ruf nach dem VerfG auf Grund mangelhafter Gewaltenteilung … zurückhaltend geht anders, Fred.

Zitat von MFZ73 am 8. April 2023, 9:26 Uhr

 

Ich sag‘s mal so: versprochen hast Du das schon einige Male. Gehalten nie. So auch hier. Mehr Baugebiete, politische Diskriminierung von Eigentümern, der Ruf nach dem VerfG auf Grund mangelhafter Gewaltenteilung … zurückhaltend geht anders, Fred.

Ja, ich bin und bleibe wohl in Deinen Augen immer ein eingefleischter Radikaler.
Mehr Bauland zu fordern - wenn es in nachgefragten Teilen Deutschlands nur wenige Bauplätze gibt, die Grunderwerbsteuer auch für Normalbürger bei eigengenutztem Wohnraum zu kritisieren - da gibt es viele, die dem zustimmen könnten - selbst die Bundesbank und ihre im Eingangsthread genannten Gutachter bzgl. der Grunderwerbsteuer.

Das mit dem Verfassungsgericht habe ich wohl nicht deutlich genug beschrieben: Wenn ein Mieter umziehen kann und keinerlei Steuern zahlen muss, ein Wohnungseigentümer aber zigtausende von Steuern, auch wenn die Wohnung z. B. noch hoch finanziert ist - dann ist das für den ein Umzugshindernis, seine Freizügigkeit wird beeinträchtigt. Und die ist ein Verfassungsrecht.

Das Verfassungsgericht wird von der Regierung mit ihr genehmen Kandidaten besetzt (dabei wird von den Parteien ein Proporz beachtet - in einem Land wurde sogar ein AfD-Mitglied Richter des Landesverfassungsgerichts). Es soll aber ein Korrektiv für den Gesetzgeber (Regierung)  sein. Das sehe ich als nicht gerade optimal, wenn man Gewaltenteilung will (mal moderat formuliert).

Zitat von Frugi85 am 8. April 2023, 8:24 Uhr

Mir scheint, das Problem sind weder hohe Steuer noch Kosten, sondern der trotz ggf. vorhandener Einsicht fehlende Wille, da etwas zu verändern - eben wie bei den anderen Ommas und Oppas auch, die das betrifft. Nur kannst du dir diesen "Luxus" eben auch bis in alle Ewigkeit leisten bzw. willst es 😉

vg

 

 

 

Da stimme ich Dir zu. Wohnen ist eben nicht so austauschbar wie Brötchen oder ein Auto.
Ich bin mit der Umgebung vertraut. Die Nachbarn kenne ich und wir verstehen uns, sind teilweise befreundet. Direkt nebenan wohnt meine Tochter und die drei Enkelkinder und besonders auch der Enkelhund. Und mit dem Haus und der Umgebung sind hunderte von Erinnerungen verbunden. Wie wir damals die Bäder modernisiert haben, die Umbauten planten, was da alles passiert ist...

Auch wegen dieser emotionalen Aspekte gibt es den guten Mieterschutz - gerade bei älteren Menschen. Darum auch bleiben so viele gerne in der ihnen gewohnten Umgebung und ziehen nicht mal eben um.

Zitat von FredFinanzFuchs am 8. April 2023, 9:57 Uhr
Zitat von MFZ73 am 8. April 2023, 9:26 Uhr

 

Ich sag‘s mal so: versprochen hast Du das schon einige Male. Gehalten nie. So auch hier. Mehr Baugebiete, politische Diskriminierung von Eigentümern, der Ruf nach dem VerfG auf Grund mangelhafter Gewaltenteilung … zurückhaltend geht anders, Fred.

Ja, ich bin und bleibe wohl in Deinen Augen immer ein eingefleischter Radikaler.

Du bist alles mögliche, aber mit Sicherheit nicht radikal.

Aber mehr Bauland zu fordern - wenn es in nachgefragten Teilen Deutschlands nur wenige Bauplätze gibt, die Grunderwerbsteuer auch für Normalbürger bei eigengenutztem Wohnraum zu kritisieren - da gibt es viele, die dem zustimmen könnten - selbst die Bundesbank und ihre im Eingangsthread genannten Gutachter bzgl. der Grunderwerbsteuer.

Das ist nur Deine wiederholte beschränkte Sicht auf das, was im Immobilienbereich passiert. Ich behaupte, dass Du von aktuellen Entwicklungen in der Stadtentwicklung - auch in HH - keinen blassen Schimmer hast. Sonst wüsstest Du, wie man das in Zukunft zu lösen gedenkt. Immer und nur mit  zusätzlichen neuen Baugebieten sicher nicht.

Das mit dem Verfassungsgericht habe ich wohl nicht deutlich genug beschrieben: Wenn ein Mieter umziehen kann und keinerlei Steuern zahlen muss, ein Wohnungseigentümer aber zigtausende von Steuern, auch wenn die Wohnung z. B. noch hoch finanziert ist - dann ist das für den ein Umzugshindernis, seine Freizügigkeit wird beeinträchtigt. Und die ist ein Verfassungsrecht.

Das ist so ziemlich das absurdeste, was Du hier je vom Stapel gelassen hast.

Das Verfassungsgericht wird von den Parteien mit ihnen genehmen Kandidaten besetzt. Es soll aber ein Korrektiv für den Gesetzgeber sein. Das sehe ich als nicht gerade optimal, wenn man Gewaltenteilung will (mal moderat formuliert).

Nur weil Dir das VerfG nicht aus der Hand frisst, ist das kein Mangel an Demokratie, Fred. Eher im Gegenteil.

Aber das kann man jetzt drehen und wenden wie man will. Wer kauft, der zahlt keine Miete und darf seine Fassade rosa streichen, muss aber Abgaben leisten. Wer mietet der muss Miete zahlen und darf ohne Zustimmung fast gar nichts, muss dafür aber auch nichts leisten, nichts instandhalten, reparieren, sanieren und keinen lästigen Steuerkram machen und sich mit Seinesgleichen herumtrollen...

Wenn ich mal in unsere Nachbarländer blicke, die teilweise Vermogenssteuern haben und bei denen im Erbrecht Freibeträge fehlen oder nur minimal vorhanden sind....

Da erb mal ein einfaches EFH und hoffe darauf, dass Oma nicht nur das Haus sondern auch noch Cash für die Erbschaftssteuer vermacht hat, damit die Hütte nicht zwangsversteigert wird um das tolle Erbe auch antreten zu können. Hier in D zudem Steierfreier Verkauf nach 3 / 10 Jahren. Welches europäische Land hat das noch?!

Mein Rechentool hat sich ja scheinbar keiner angesehen, hab mir viel Mühe damit gemacht.

Wer gut verdient und vermietet, für den ist dS ganze sogar Steuersenkend (und dS nicht wenig).

Ich habe durch meine Immobilie über alle Einkunftsarten 8k Bruttoeinkommen im Jahr, liege allerdings bei deutlich über 100k Netto.

Du weißt das doch alles, Fred! Ein größeres Steuergeschenk als eine vermietete Immobilie muss man erstmal finden. Wer da über Grunderwerbsabgaben schimpft, der sollte nochmal den kompletten Kontext betrachten.

Für Vermieter ist D ein reinstes Steuerparadies....und werballes 2 Jahre der Meinung ist umziehen zu müssen, der hat nicht verstanden, dass er als Mieter besser wegkäme und sollte eben die Finger von Käufen zur Eigennutzung lassen oder eben einsehen, dass man eben einen Preis für diese Unstetigkeit bezahlen muss wenn man denn gerne unbsdingt weiter Eigentümer sein möchte.

Ist doch ejgentlich alles recht simpel 🙂

Zitat von MFZ73 am 8. April 2023, 10:16 Uhr

 

Nur weil Dir das VerfG nicht aus der Hand frisst, ist das kein Mangel an Demokratie, Fred. Eher im Gegenteil.

Genau das war ja auch meine Forderung, dass ich die Verfassungsgerichte besetze. Und da verstehe ich auch Dein Gegenargument, dass das eher ein Nachteil für die Demokratie wäre. 😉

Zitat von Frugi85 am 8. April 2023, 10:18 Uhr

Für Vermieter ist D ein reinstes Steuerparadies....und werballes 2 Jahre der Meinung ist umziehen zu müssen, der hat nicht verstanden, dass er als Mieter besser wegkäme und sollte eben die Finger von Käufen zur Eigennutzung lassen oder eben einsehen, dass man eben einen Preis für diese Unstetigkeit bezahlen muss wenn man denn gerne unbsdingt weiter Eigentümer sein möchte.

Ist doch ejgentlich alles recht simpel 🙂

Ja, es könnte alles beim Alten bleiben. Und so läuft es ja auch, man stellt sich drauf ein und lebt damit. Dann bleibt es so, dass wir in der OECD die zweitniedrigste Eigentümerquote haben - das sind weltweit 38 Länder.

Wenn jedoch allgemeine Übereinstimmung besteht, dass Einkommen und Eigentum breiter gestreut sein sollte, dann wäre es politisch angebracht, nicht das Vermieten sondern die Eigentumsbildung zu fördern.

Meine Vision und Mission ist deshalb: Jeder sollte Grundeigentümer sein - entweder als Eigennutzer (höheres Einkommen, da keine Miete zu zahlen) oder wenn er es lieber möchte als Mieter. Als Mieter hat er dann eine vermietete Immobilie, mit der er seine Nettomiete bezahlen kann. Immer jeweils - wenn schuldenfrei! So wird das Grundeigentum (Vermögen) breiter gestreut und auch das Einkommen.

Nach Ansicht der Bundesregierung haben wir genug Bauland. Offensichtlich ist aber aktuellen das Verkaufen von Wohneigentum schwerer geworden - insbesondere durch die jetzt hohen Zinsen. Da könnte der Gesetzgeber den Absatz erleichtern, indem er
- z. B. beim erstmaligen Erwerb auf die Grunderwerbsteuer verzichtet,
- Familien mit mittleren Einkommen ein zinsgünstiges Darlehen ermöglicht
- Darlehn für fehlendes Eigenkapital verbürgt (10% müssen aber auf jeden Fall Eigenkapital da sein)
- Alternativ die Zinsen bis zur Höhe der ersparten Miete steuerlich absetzbar macht
- Alternativ 5% des Kaufpreises als AfA jährlich steuerlich absetzbar macht
So dass jeder dann für eine Normalwohnung dann nicht mehr zahlt als in z. B. Hamburg ein Sozialmieter mit mittlerem Einkommen (9,10/qm) - immer angemessene Kaufpreise vorausgesetzt.
Das würde die Nachfrage erhöhen und die Bautätigkeit fördern.

@fredfinanfuchs

Im anderen Beitrag habe ich dir geschrieben dass du auslässt zu erwähnen dass im Gesamtbusiness Case die Lage wegen niedriger Zinsen besser war als jetzt.

Nun hier lässt du aus als Hauptargument zu schreiben dass du keinen Bock hast als mehrfacher Millionär mit anderen Assis in deinem Haus zu wohnen oder aus Bequemlichkeit oder Gewohnheit in ein kleineres zu ziehen.

Deine Art ist manipulativ und deine Argumente siehst du aus der Opferbrille, gepaart mit einem Schuss Überheblich die sich aus der Intelligenz und dem Erfolg speist.

Die Chancen Meinungen von hier anzunehmen ist bei dir gering. In gewissen Kreisen, gar breiten Teilen der Bevölkerung bekommst du genügend Zustimmung und Schulterklopfen.
Bist du ja nicht alleine mit einem suboptimalen Lebensstil. Gestern in der langen Schlange beim Abholen vom Karfreitagsfisch beim örtlichen Fischerfest würdest du gefeiert werden.

Anderswo habe ich deinen Mehrwert im Immobilienbereich gelobt und das breite Bashing gegen dich als falsch und überzogen kritisiert.
Ich weiß jedoch nicht was du hier in dem Kreis genau erreichen willst und wie weit du einigermaßen zur Selbstreflexion in der Lage bist?

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