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Auf der Zielgeraden

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Zitat von Muslime_Frugi am 24. Juli 2021, 10:38 Uhr

Nimmst du die Rente eigentlich mit 65 abschlagsfrei (>45J), oder mit 63 und Abzügen? Soll ja lohnender sein mit 63. Ich selbst würde aber auch die 2 Jahre überbrücken.

Weiter ein gutes Händchen und die Gelassenheit das Leben zu genießen.

Hallo MF,

schön zu lesen, dass du noch hier bist.

Ich habe ja auch nie behauptet, FIRE erfunden zu haben.😜

Ja, ich werde die 2 Jahre ebenfalls durchziehen, einfach weil ich es kann. Für mich hat das auch psychologische Gründe. Mein Plan beruht ja nicht darauf, dass ich die größten und zuverlässigsten Cashflows generiere, sondern schlicht und einfach auf dem Entsparen. Ich habe einfach Angst,  ich könnte bei niedriger Rente meinen Lebensstandard senken, um "meinen Schatz" zu bewahren. Daher pusche ich die Rentenhöhe auf jede mögliche, sinnvolle Weise. Solange ich es steuerlich günstig gestalten kann, zahle ich sogar noch freiwillig ein. Letztmalig nächstes Jahr, wenn ich gute 100k Abfindung erhalte. Das Geld, das ich bis dahin benötige habe ich bereits auf P2P geparkt. Mein Jahresbedarf liegt bei 20k, um für meine Bedingungen komfortabel leben zu können. Damit reicht die Abfindung für 5 Jahre. In ETFs liegen hier aktuell so ca. 275k.

Die 2 Jahre ALG1 werde ich natürlich auch mitnehmen, schließlich habe ich ja mein Leben lang eingezahlt. Ich versuche im Stressfall, diese Zeit so weit wie möglich nach hinten zu schieben, in der Hoffnung, dass mit zunehmendem Alter weniger Druck aufgebaut wird.

Natürlich gibt es auch Einnahmen, die ich wahrscheinlich steuerfrei einstreichen kann, da sie in der Regel unterhalb des Grundfreibetrags bleiben werden.

Alles in allem recht comfortabel, und ohne besondere Rafinesse, trotzdem kenne ich genug Leute, die es nicht wagen, und statt dessen weiterhin Vermögen anhäufen, und dabei unter ihrem Job leiden.

Alles richtig gemacht Porthos!

Vor allem sehr effizient 😎.
Hast auch lange genug dafür gearbeitet und früh die Solidargemeinschaft gefüttert.
… und am Ende eben die Vorteile eines Konzernlebens ausgespielt.

Alternative zu den risikoreichen P2P.

Krypto, Bitcoin

evt. guter Einstiegszeitpunkt.

In den letzten 12 Jahren die best performenste Anlageklasse p.a. mit ca. durchschnittlich 260 % gewesen.

Und, nach Haltezeit von 1 Jahr steuerfrei. 🙂

Für einen risikofreien Absicherungsteil wären für mich weder P2P noch Krypto geeignet

Zitat von Muslime_Frugi am 25. Juli 2021, 0:47 Uhr

Für einen risikofreien Absicherungsteil wären für mich weder P2P noch Krypto geeignet

Es ging um risikofrei ?

Hatte P2P gelesen. Und das hat dann natürlich nichts mit risikofrei zu tun. Auch wenn P2P jahrelang gut geht, einmal irgendwann nicht und die Performance ist dahin.

Aber was ist schon risikofrei ?    Aufstockung der gesetzl. Rente ( wie oben geschrieben ) ? Staats-Anleihen ? Naja

Bei dem maroden Wirtschaftssystem mit allein nur im Jahre 2020, in dem ca. 20 % aller geschaffenen US Dollar seit es den Dollar gibt gedruckt wurden. Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen. Jeder 5 te jemals erschaffene Dollar wurde letztes Jahr gedruckt. Wahnsinn. Bei anderen Währungen sieht es nicht viel besser aus. Kanadische Dollar ca 75%, Euro Geldmenge M3 ca 12%.

Was wird das Ergebnis dieser Geldpolitik sein ? Inflation. Und nicht Die, die die uns seit Jahren versuchen zu verkaufen. Die so um 2%. Ist doch schön gerechnet ( hedonische Preisberechnung ). Die wahre Inflation liegt seit ewig doch erheblich höher. 2020 soll sie bei 13-17 % liegen.

Glaube aber, (so wie die große Herde immer schon war), Viele werden sich über Gewinne aus sogenannten risikofreien/armen Anlagen freuen. Oder besser: schöne Geld-Summen und Beträge in Fiat vermitteln ein gutes Gefühl. Kaufen kann man sich damit aber erheblich weniger zukünftig. Ergo hat man schlussendlich Verluste gemacht.

Ich glaube, um mindestens einen Werterhalt seines Vermögens zu gewährleisten muss man fast All-In gehen ins Risiko. Immobilien, Aktien, Rohstoffe, Gold, Krypto, P2P ect.

Glaube der Mix macht es um am Ende gesamtheitlich risikoarm angelegt zu sein. Irgendeine Anlageklasse performt immer. Fiatgeld halte ich nur noch als Notgroschen und um schwache Phasen von Anlageklassen zu kaufen, quasi als Überbrückung- Tauschmittel.

 

 

 

Ja, mein P2P Investment ist sicher nicht risikofrei, aber durch Diversifikation über 4 Plattformen kann ich mit dem Risiko gut leben. Zumal ich dort nur Geldmengen lagere, deren Verlust ich verschmerzen könnte.

Was mir wichtig ist, ist die Volatilität. Da habe ich in den letzten 3 Jahren eben gute Erfahrungen gemacht. Ich will ja eben verhindern, dass ich in einer plötzliche Korrektur am Aktienmarkt verkaufen muss, um meinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Da hat sich für mich P2P bewährt. Bei Krypto käme ich ja vom Regen in die Traufe.

Der "risikolose" Anteil meines Vermögens liegt in der Tat in der staatlichen Rente. Das wäre bei einem Horizont von 30...40 Jahren vielleicht anders, aber in meinem Alter denke ich, wird da nicht mehr viel schiefgehen.

@Porthos:

Wenn ich es richtig abschätze und du ein Dispojahr machst (was mit der Abfindung sinnvoll wäre), bleiben dann noch 2 Jahre bis zur gesetzlichen Rente. Die Differenz zum Bedarf der 2 x 20k p.a. würde ich in Cash vorhalten. Kannst du sicherlich auch von der auszahlenden Abfindung machen.
Dann meinetwegen noch etwas P2P oder auch Krypto. Auch wenn beides meins nicht ist und ich dann lieber den langfristigen Aktienanteil erhöhen würde.

@Matty: Bei allem Verständnis zum Zweifel an der Geldpolitik, ein AAA Schuldner ist für mich sicher, egal ob Staatsanleihe oder Rentenzusage. Wenn ich darin nicht vertraue find ich keine Ruhe und kann mir die Kugel geben.

Um den Überblick nicht zu verlieren, und für die Feinplanung habe ich mir damals diesen Zeitstrahl gebastelt:

Hier kann man sehen, dass es abzüglich der zwei Jahre ALG1 tatsächlich noch 4 Jahre nach der Abfindung zu überbrücken gibt. Daher reicht meine Feinplanung erstmal nur bis zum Ende des Dispositionsjahres. Alles Weitere plane ich dann, wenn dieses vorbei ist. Besonders den ALG1-Bezug werde ich je nach Stressfaktor und Laune des Arge-Mitarbeiters schieben/stückeln.

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Hallo Porthos

Vielleicht wäre es ja möglich, noch mit dem Lebensverbrauch runterzugehen auf minimalistische Weise. Beim Essen z. B. kann man ziemlich viel sparen. Überhaupt werden die kleinen Sparmöglichkeiten oft übersehen, obwohl sie regelmäßig anfallen und zusammen eben doch ziemlich ins Gewicht fallen.

Liebe Grüße, Laura Maelle

Ok, klar 65. Ich war jetzt bei 63. Wird alles problemlos klappen. Für die 4 Jahre hast du ja noch die Nettoabfindung und dein Bedarf ist mit 20k p.a. Ja sehr gering.

Zitat von Laura_Maelle am 25. Juli 2021, 19:31 Uhr

Vielleicht wäre es ja möglich, noch mit dem Lebensverbrauch runterzugehen auf minimalistische Weise...

Hallo Laura,

danke für die Tipps, aber eigentlich habe ich ja ein Vielfaches von dem, was ich für den Ausstieg brauche. Es reicht mir praktisch schon die Inflation zu schlagen,  um mich komfortabel abgesichert zu fühlen.

Ja, genieße Dein Leben jetzt. Mein Vater starb nämlich kurz nach seiner Frühpensionierung mit 62. Wenigstens konnte ich ihn überzeugen, nicht gleich wieder einen Rentenjob anzunehmen, sonst hätte er überhaupt nichts mehr gehabt von seiner Rentnerzeit.

Liebe Grüße, Laura Maelle

Nach dem ersten Jahr als Privatier, möchte ich mich heute wieder mit einem Update melden.

Seit 01.10.2021 lebe ich nun bereits von meinen Rücklagen, und es lief besser als geplant. Tatsächlich habe ich in den letzten 12 Monaten im Schnitt noch ca.400€ zurücklegen können, habe also praktisch mein Vermögen noch moderat gesteigert. Meinen Lebensstandard musste ich dazu nicht einschränken. Im Wesentlichen lebte ich von Dividenden, P2P-Zinsen und einer Steuererstattung.
Im Juni habe ich pro forma für 9 Tage ALG1 bezogen. Die Arge meinte prompt mich für meinen Aufhebungsvertrag sanktionieren zu müsse, aber mein DGB-Rechtsschutz ist recht optimistisch, dass der Richter das anders sieht. Den endgültigen ALG1-Bezug schiebe ich noch mindestens zwei Jahre nach hinten, in der Hoffnung, den Bewerbungsdruck möglichst zu minimieren. Falls es zu stressig wird, weiß ich aber, dass ich auch locker ohne deren "Zuwendung" über die Runden komme.
Nächsten Monat bekomme ich dann meine Abfindung ausgezahlt, die noch zu 92% angelegt wird (22% in die staatliche Rente und 70% in ETFs) . Ab nächstes Jahr, kann ich dann meine Dividenden steuerfrei einnehmen, und meine P2P-Konten weiter abschmelzen. Auch eine Steuerrückerstattung von ca. 9000€ wird wohl dafür sorgen, dass ich mir wieder keine Sorgen machen muss. Die GKV-Beiträge für die nächsten zwei Jahre zahle ich steuerlich wirksam im Voraus, was ebenfalls zur finanziellen Entlastung in diesem Zeitraum beitragen wird.

Alles in Allem bin ich mehr als zufrieden, und sehr optimistisch für den weiteren Verlauf. Es zahlt sich wirklich aus, nicht zu knapp zu rechnen, sonst hätten Corona, Inflation und Putin sich durchaus als echte Störgrößen erweisen können.

Hi Porthos

schön dass du dich immer wieder mal mit Updates zurückmeldest 👍

Es freut mich, dass deine Planung bislang gut auf geht und besser als gedacht verläuft.
Es ist sicher der Lohn deiner guten und konservativen Planung, aber auch deiner sparsam-frugalen Lebensweise.

Mit den Problemen der Arge hab ich nicht verstanden. Bist du nach deinem Zeitstrahl nicht noch im Dispo Jahr? Warum pro Forma 9 Tage arbeitslos melden und was für Probleme macht die Arge? Kannst du ALG1 Bezug 2 Jahre schieben? Dachte es geht max. 12 Monate Dispojahr?

Alles Gute weiterhin!

Hallo @muslime_frugi,

freut mich, zu sehen, dass du auch noch dabei bist.

Mein "Dispojahr" startete ja am 01.10.2021. Durch die Verlängerung der Rahmenfrist wären theoretisch sogar 18 Monate Disposition möglich, leider gilt dies m.E. aber nicht für den Anspruch auf 24 Monate ALG1 ab Alter 58.
So blieb es für mich bei 12 Monaten. D.h. ich hätte spätestens heute sowieso ALG1 beantragen müssen.
Sinn der Disposition war für mich hauptsächlich die Vermeidung von ALG1 Zahlung im Fiskaljahr, um die Abfindung steuerlich zu optimieren. Daher habe ich mich nur für 9 Tage arbeitslos gemeldet. Der Bescheid hat nun 4 Jahre Gültigkeit. Nicht in Anspruch genommenes ALG1 kann ich also noch innerhalb dieser Zeit "abrufen".
Der Plan ist nun, dass ich den Bezug innerhalb dieser 4 Jahre so schiebe, dass ich der Arge und potentiellen Arbeitgebern glaubhaft machen kann, dass ich unmittelbar danach mit 63 Jahren in Rente gehe. Somit würde ich Anfang 2025 die Zahlung des restlichen ALG1 beantragen.

Dummerweise versucht die Arge meinen Anspruch um ein Viertel (6 Monate) zu mindern, weil sie in Frage stellt, dass mir die Kündigung drohte. Dies wurde aber in meinem Aufhebungsvertrag deutlich so formuliert. Es gibt bei Siemens tatsächlich ein Kündigungsschutzabkommen, auf das sie sich berufen. Allerdings schließt das eben Kündigungen nicht wirklich aus, sondern enthält eine "Öffnungsklausel", auf deren Grundlage meine Fertigung nach Budapest verlagert und mir die Kündigung angedroht wurde.
Außerdem soll nach § 148 Abs. 1 Nr. 4 SGB III die Minderung entfallen, wenn das "auslösende Ereignis" länger als ein Jahr zurückliegt. Das ist bei mir locker der Fall, der Rechtsschutz der IG-Metall kümmert sich darum.

Ah, ok. Die Minderung sollte durch das Dispojahr keinen Bestand mehr haben. Wird schon. Wichtig ist für dich zu wissen, dass du auf ALG1 nicht angewiesen bist.

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