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20 Jahre Riester Rente - Selters statt Sekt

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Ich hab 2002 einen Aktienriester abgeschlossen, mit 3 Fonds über cosmos direkt. 1 fonds läuft parallel zum dax, 1 fonds wie der s+p 500 und dann noch den templeton growth als valuefonds, der war damals ziemlich bekannt. Aktien allgemein, nach dem Platzen der Tecblase, eher wieder unbeliebt. Der Festgeldanteil wird glaub ich mit 3,25% verzinst. Insgesamt hat er ca 7-8% p.a. gebracht und ich kann im Alter zwischen  60-65 selbst den Zeitpunkt der Auszahlungsphase bestimmen, das ist bei den Aktien ganz praktisch.

Ich habe einen Riester Vertrag bei der Deka in 2008 abgeschlossen und bis 2017 immer 4% meines Jahresbrutto eingezahlt. Bei dem Produkt handelt es sich im die Deka-BonusRente und der Fond nennt sich Deka-BR 100.

Während der 2-jährigen Elternzeit habe ich lediglich 60 EUR überwiesen, um weiterhin die staatliche Förderung zu erhalten. Aktuell erhalte ich jährlich 175 EUR Förderung für mich und 300 EUR für mein Kind.

Letztes Jahr habe ich mich von der Verbraucherzentrale Niedersachsen beraten lassen, weil ich mir nicht sicher war, ob das Produkt wirklich zu mir passt. Eine Kündigung des Vertrages kommt für mich nicht in Frage und auch Ruhen lassen werde ich ihn (erst einmal) nicht.

Und um ehrlich zu sein, sieht es doch bisher gar nicht so schlecht aus, oder?

 

 

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Zitat von HaaseD am 31. Januar 2022, 10:11 Uhr

... Riester Vertrag ... 2008 abgeschlossen und bis 2017 immer 4% meines Jahresbrutto eingezahlt.  ... der Fond nennt sich Deka-BR 100.

...

Und um ehrlich zu sein, sieht es doch bisher gar nicht so schlecht aus, oder?

aus 15.453 € Einzahlungen (seit 2008) und 2.749 € Zulagen wurden also 31.161 €

also über die gesamt (gemittelte) Laufzeit + 71 %

mit einem reinen Aktienfonds, der alleine seit Anfang 2018 47 % gestiegen ist:
https://www.finanzen.net/fonds/deka-br-100-de0005424519

die Zuwächse/Erträge von 2008 bis 2017 waren also etwas bescheidener als in der aktuellen QE-again-and-again-Superhausse?

 

Wieviele Milliarden und Abermilliarden an Euro hat der Stata hier an Förderung und Steuerminderung rein gesteckt, die nur einem Teil der Bevölkerung zu Gute kamen und dann am Ende auch nur bestenfalls mittelprächtige Renditen brachten. All das viele Geld ist jetzt bei der Versicherunsgindustrie und vielen Drückerkolonnen.

Was hätte man mit dem ganzen Geld stattdessen erreichen können, hätte man einen Staatsfonds mit Aktien ab 2002 betückt (der geradezu perfekte Zeitpunkt im Rückblick), der heute die gestzliche Rente für alle hätte unterstützen können?

Was für eine unglaubliche Vergeudung! 🙁

 

Andererseits sind die Beispiele hier zumindest noch deutlich besser als meine nicht in Aktien investierte bAV, die in der Bruttorechnung (netto ist das ja eine reine blackbox, weil man die Zukunft nicht kennt) und nach (brutalen) Gebühren seit 2008 bis heute tatsächlich noch im Minus ist und das bei 2,25% "Garantiezins".

Ein Thema das ich in die tiefste Schublade meines Schreibtisches verdrängt habe - die Riester Rente. Ich habe mir alle Beiträge hier im Forum zu dem Thema durchgelesen. Tendenz für Geringverdiener und Eltern interessant und einige haben mehr Geschick bei der Auswahl des Riester Produkts bewiesen. Ich verstehe nicht mal genau in welche Produktkategorie meine Verträge fallen.

Als Student habe ich einen Riestervertrag und beim Eintritt einen zweiten weil das angeblich besser sein sollte mit den Kosten weil ich ja den Einzahlungswert anpassen musste. Jeweils habe ich mich komplett auf die Berater verlassen weil ich mich eigentlich nicht damit befassen wollte aber der Meinung war jetzt was für die Rente tun zu müssen. Beim Abschluss wurde dann auch das blaue vom Himmel versprochen und schon in den ersten Jahren war klar das die Produkte völlig unter den versprochenen Werten liegen und das die Kosten fast die komplette Einzahlung gefressen haben (gerade am Anfang). Naja das blaue vom Himmel war ja auch immer die Wertentwicklung vor Abzug der Kosten. Für mich sind die Produkte und vor allem die Kosten total intransparent. Das einzige was ich verstehe ist das die angesparten Beträge nicht ansatzweise das Wert sind was ich angezahlt habe. Was bleibt ist die Beitragsgarantie. Beides scheinen Fonds-basierte Verträge zu sein welche semigut performen und von den Kosten zerfressen werden.

Vertrag 1 DWS RiesterRente Premium

10J Wertentwicklung -34,75% und das obwohl der Rentenfonds angeblich ein plus von 23,6% gemacht hätten seit Vertragsstart. Wie geht das? Die Kostenaufschlüsselung wobei sich das glaube nur auf den Rentenfond und nicht auf das Produkt an sich bezieht. Ausgabeaufschlag 3%, Kostenpauschale p.a 0,5%, Laufende Kosten 0,55%, zuzüglich Vergütung aus Wertpapierleihe 0,021%, Gesamt laufende Kosten MiFID 0,6% p.a,

Vertrag 2 Arag Zulagen Rente FoRte 3D  jetzt unter der Flagge der Frankfurter Münchener Lebensversicherung

10J nach eigenen Berechnungen -10%. was daran liegen könnte wenn ich das richtig überblicke jährlich 25% des eingezahlten Betrages als Kosten drauf gehen.  Hier steht in der Jahresabrechnung auch das es sich um eine Rentenversicherung handelt und es eine Auszahlung im Todesfall gibt.

Ein weiterer Punkt den ich nicht verstehe sind die Zulagen. Die sollte ich doch nur bekommen wenn der eingezahlte Betrag 4% von meinem Brutto entspräche aber der wurde doch seit Abschluss nicht angepasst. Wie kann dann in der Abrechnung etwas von erhaltenden Zulagen stehen?

Mir ist es zwar ein wenig peinlich das ich meine Verträge so gar nicht durchdringe aber irgendwann muss man sich damit ja auseinander setzen. Vielleicht könnt ihr mir etwas auf die Sprünge helfen. Wenn ich die blanken Zahlen betrachte schrillen mir nur alle Alarmglocken. Mein Gefühl sagt mir eigentlich das ich ein Produkt das ich so überhaupt nicht verstehe und offensichtlich zu hohe Kosten verursacht abstoßen müsste oder zu mindestens still legen sollte. Sollte ich mich damit an eine unabhängige Beratungsstelle wenden? Verbraucherzentrale wie @haased oder unabhängigen Berater auf Stundenbasis so @uhuohnehu in einem anderen Beitrag schrieb? Wie ist das wenn ich die Einzahlungen pausieren, entstehen dann weiter jährliche Kosten?

Ganz ehrlich, weg damit und den Verlust abschreiben, bis zum Renteneintritt sind es noch so viele Jahre (ich schätze bei dir 25-30?) und die Inflation wird Dir die Erträge(?) auffressen.

Hallo Sonnenschein, Zulagen bekommst du auch bei geringeren Einzahlungen. Zahlst du 4% vom Brutto bzw. den Maximalbeitrag von 2100€ pro Jahr, dann kriegst du die volle Zulage, sonst eben nur anteilig.

Höchstwahrscheinlich macht es Sinn den Vertrag zumindest schnell beitragsfrei zu stellen. Evtl. ihn sogar förderschädlich zu kündigen, wobei sie dir alle gezahlten Zulagen und Steuervorteile vom ausgezahlten Betrag abziehen. Dafür sparst du zukünftig eine Menge Versicherungskosten und vor allem Opportunitätskosten, wenn du den Betrag geschickt anlegst. Am besten machst du dir vorab Gedanken, was deine Anlagealternative wäre.

Wenn du die Verträge genauer beleuchten möchtest, empfehle ich dir das Thema im wertpapier-forum unter Alternative Anlagen vorzustellen, da bekommt man i.d.R. schnell teilweise recht gute Antworten. Vorausgesetzt du liest den Sticky genau und lieferst alle angefragten Infos direkt im Eingangspost.

Ich persönlich habe meinen Vertrag vor zwei Jahren gekündigt. Hab bestimmt einiges verloren, bin aber nun heilfroh, dieses Vehikel los zu sein. Von den reinen Zahlen abgesehn machte der Vertrag mit jedem Infobrief und jeder Steuererklärung Aufwand und schlechte Laune. Auch das ist ja eine Art von Kosten.

Den Maximalbetrag zahle ich aktuell nicht ein also ist meine Zulage anteilig und ich habe noch über 30 Jahre bis zum regulären Renteneintritt wobei ich wie viele hier einen früheren Ruhestand oder zumindestens Teilzeit anstrebe. Also ich brauche die Riester Rente finanziell nicht weil ich zusätzlich in eine sichere und gut laufende Betriebsrente einzahle (da macht mir die jährliche Info keine Sorgen) und mehr als 1k jeden Monat in einem gut laufendes Depot anlege.

Also ich traue mir durchaus zu das Geld gewinnbringender selbst anzulegen. Der Aufwand bei der Steuer war bisher so viel geringer als der Ärger sich mit den Anbietern und Verträgen auseinander zu setzen das ich es bisher einfach habe laufen lassen. Ich denke so wie mir geht es vermutlich vielen Besitzern von undurchsichtigen Riester Verträgen.

Aber wie ist es wenn sich meine Lebenssituation nochmal ändert, ich Kinder bekomme und mein Verdienst stark sinkt. Hm ich glaube ich werde nicht drum rum kommen die Finanzdienstleister einmal anzuschreiben und mir zu mindestens das Kostenmodell nochmal genauer erklären zu lassen. Wenn auch bei niedrigsten Gehalt und niedrigsten Beitrag die Kosten die Einzahlung auffressen ist das Ding sowieso für die Tonne.

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