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Wir brauchen eine neue Wohneigentums-Förderung im Bestand - auch nach 7b

Mal sehen, was die Parteien zur Bundestagswahl Richtung Wohneigentums-Förderung anbieten. Ob sie wirklich Ernst machen wollen mit einem Schließen der Schere zwischen Arm und Reich, mit einer Erhöhung der Eigentümerquote bei Immobilien. Denn da sind wir mit 51% das Schlusslicht in der EU. Der Durchschnitt in Europa liegt bei 70%. Und das sollte auch das politische Ziel sein.

Folgende Maßnahmen wären geeignet, um den erstmaligen Erwerb zu fördern:

  • Keine Grunderwerbsteuer
  • Deckelung der Notar- und Grundbuchkosten bei je 500€
  • Maklercourtage trägt bei Wohnimmobilien der Verkäufer (Bestellerprinzip)
  • Eigenkapital-Ersatzdarlehen zinslos, angelehnt an das Modell Berlin bei fehlendem Eigenkapital
  • alternativ Bankbürgschaften bei fehlendem Eigenkapital
  • Ausdehnung einer modifizierten 7-b-Abschreibung auf Bestandsimmobilien: 5% AfA auf 50% des Kaufpreises für 10 Jahre

Die Engpässe beim Erwerb sind heute das fehlende Eigenkapital und die hohe Tilgung, die von den Banken verlangt wird. Die Zinsen sind nicht das Problem.
Eine Wohnung von 80qm aus dem Bestand kostet z. B. in einem Ballungsgebiet 400.000€. Bei Förderung nach oben stehenden Empfehlungen entstehen nur 1.000€ Erwerbsnebenkosten.
80.000€ werden staatlich zinslos gegeben bei 2% Tilgung
320.000€ Bankdarlehn zu 1% Zinsen, 20 Jahre fest, 2% Tilgung
Tilgungsaufwand jährlich 8.000€, Zinsen 3.200, Summe 11.200€, monatlich 933€

Die 7b-Abschreibung könnte so aussehen: 5% AfA auf 50% des Kaufpreises für die ersten acht Jahre. Basis also 200.000 * 5% = 10.000€, Steuerersparnis darauf bei einem Spitzensteuersatz von 30% 3.000€ oder monatlich 250€
Belastung also 683€ oder 8,53€ je qm. Das wäre auch in etwa die Miete, die man netto zu zahlen hätte. (Verwaltung und Instandhaltung kommen noch mit 1€/qm dazu.)

Aber gegenüber einer Miete bildet man jedes Jahr 8.000€ Vermögen durch Tilgung. In den ersten 10 Jahren also 80.000€. Vom Staat ist man dabei mit 30.000€ unterstützt worden (auf das Eigenkapital-ersatzdarlehen braucht der Staat praktisch keine Zinsen zu zahlen).

Das wäre schon eine andere Nummer als heute. Statt mit 30.000 zu fördern werden knapp 30.000€ verlangt!!: 6% Grunderwerbsteuer (24.000€). Das Grundbuchamt 2.000, der Notar 3.700.

Das alles wäre die Rechnung für den Eigennutzer. Beim Erwerb einer vermieteten Wohnung würde die monatliche Belastung komplett durch den Mietertrag und die 7b-AfA getragen. Man muss sich hier also "nur" schlau machen, etwas Vernünftiges kaufen, die Verantwortung übernehmen und die gesamten Überschüsse in die Vermögensbildung stecken.

Für eine solche Förderung könnte man m. E. gerne eine Vermögenssteuer einführen. Ich bin gerne bereit, von meinem Vermögen abzugeben, wenn nahezu Vermögenslose in sinnvoller Weise wie hier als Hilfe zur Selbsthilfe bei der Vermögensbildung gefördert werden.

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