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Welcher Aktienindex ist der beste?

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Ein viel diskutierter Punkt beim erfolgreichen Anlegen ist die Auswahl von Einzeltiteln. Oft genug aber auch die Frage, bei welchem Index man per ETF oder Indexfonds die beste Rendite erzielt.

Im Vordergrund steht sicher das Bedürfnis eine maximale oder solll ich besser sagen, die ideale Rendite zu erzielen. Gleich stellt sich die Frage was denn eine ideale Rendite für jemand ist, der früher oder später ggf. über einen Entnahmeplan sein Engagement im Markt reduzieren will/muss. Wie schwankungsanfällig und auch wie renditestark ist ein Index auf lange Sicht? Wie überhaupt lässt sich ein Index qualitatv einordnen; kurzum, was für Titel bildet er ab und wie entwickeln sich diese im Vergleich zu anderen Titeln oder anderen Indizes? In welchem Währungsraum lebe ich, konsumiere ich und kann wie einfach oder gegen welche Transaktionsgebühr kann ich eine Entnahme vornehmen?

Ein Vergleich einzelner Indizes kann nicht allein über den Chart erfolgen, sondern muss berücksichtigen wie mit den Ausschüttungen, sprich Dividenden umgegangen wird.  Zwei grundsätzlich Arten von Aktienindizes gibt es: Kursindex und Performance Index:

Alle namhaften Indizes sind als reine Kursindizes konstruiert. Zusammengestellt und berechnet werden diese von großen Investmenthäusern wie MorganStanleyCapital (z.B. MSCI) oder Ratingagenturen (Standard and Poors) oder den Börsenplatzbetreibern. Diese werden also zusammengestellt und sind somit nix anderes als eine Art öffentlich einsehbarer Fonds der täglich, ja sekündlich neu berechnet wird. Die Kriterien der Zusamemnstellung sind letztlich frei wählbar, gleichwohl jeder Index-"Erfinder" aus Akzeptanz- oder Werbegründen Interesse daran hat, dass "sein Index" eine dauerhafte und erfolgreiche Geschichte wird und nicht alle zwei Wochen ein Pleitewert gegen den nächsten Hoffnungswert eingetauscht werden muss. Stabilität ist Trumpf, was uns als Anleger natürlich sehr hilft. Oder anders herum: Daher ist es auch meist sehr schwer einen etablierten Index zu schlagen mit einem selbst kreierten Portfolio. Die Indexbetreiber bzw. deren Gremien sind letztlich nix anderes als "öffentlich arbeitende Fondsmanager"!

Beipiel: Der international bekannteste Index ist der DowJonesIndustrial. Er trägt natürlich nur noch aus Traditionsgründen das Wort "Industrial" im Namen. Sein Anspruch ist (entgegen im www kursierender Beschreibungen) die US Industrie möglichst authentisch in ihrer gesamten Bandbreite abzubilden, unabhängig von der Größe einzelner companies. Die wertvollsten Unternehmen findet man hier nicht (Apple, Google, Amazon) sondern auch durchaus relativ kleine companies wie Walgreens oder 3M. Der Vorteil liegt auf der Hand: Alle Branchen sind vertreten und so können Schwächephasen einzelner Branchen durch ggf. andere besser laufende im Index abgefedert werden. Urspünglich wurden einfach die im Index vertretenen companies seitens ihres Wertes in US-Dollar/Stück aufaddiert = Indexstand. Das passiert heute immer noch so, jedoch Aktiensplits eingerechnet. Der Nachteil: Eine ggf. super laufende Aktie kann den Index dominieren oder beim Absturz auch wieder unverhältnismäßig runterziehen.

Dem gegenüber will ich auch gleich mein liebstes Negativ-Gegenbeispiel benennen. Der deutsche Dax30, ein performance Index. Heißt: Alle Dividenden die ausbezahlt werden, werden zum jeweiligen Dividendenstichtag im Index wie eine Kurssteigerung in den Index (also für immer und ewig) eingerechnet. So haben wir die mittlerweile etwas verrückte Situation, dass der Dax inkl. Dividenden bei über 10.000 Punkten liegt, der DAX30 OHNE diese Dividenden, der sog. DAX30Kursindex jedoch nur bei 4.800 Punkten. Beide sind zeitgleich bei 1.000 Punkten gestartet. Verrückt deswegen, weil über 50 % des Dax30 Performance Index - Wertes allein aus Dividenden stammen. Frage: Was habe ich von einer Dividende, die vor 20 Jahren bezahlt wurde von damals einer ganz anderen company die damals im Index war? Hinzu kommt, dass der DAX30 die auf Basis Markt-Kapitalisierung und Handelshöhe 30 der 35 größten Börsennotierten Unternehmen in DE abbilden will. Das sagt aber nicht zwangsläufig etwas über die Qualität der Firmen aus. So haben wir in DE (aber auch z.B. im ähnlich gestrickten EuroStoxx50) viele zyklische Werte, Banken und ehemaligen Staatskonzerne enthalten. Eine echte Lenkung dieser Indizes durch den Betreiber ist somit nur eingeschränkt möglich. Das führt zwangsläufig zu wenig attraktiven Kursentwicklung.

Ich möchte empfehlen ggf. die Performance von Indizes über sogenannte Renditedreiecke zu vergleichen.

Dox Jones30: https://www.boerse.de/performance/Dow-Jones/US2605661048

DAX30 performance: https://www.boerse.de/performance/Dax/DE0008469008

EuroStoxx50: https://www.boerse.de/performance/Euro-Stoxx-50/EU0009658145

Die Farbwirkung der einzelnen Indizes à la long spricht Bände, insbesondere beim Stoxx50. Der Dax ist denke ich nur deswegen so grün, da eben die Dividenden mit eingerechnet sind.

Fazit: Für mich als "Eigenfondsgestalter" sind daher die in den großen Indizes enthaltenen Werte Basis meiner Anlage. Ich schaue mir zudem an was für Werte die einzelnen Indizes schwächeln oder stark schwanken lassen; Antwort vgl. oben, Zykliker oder auch neue Kurzzeitstars. Würde ich mein Geld in einen Index stecken: Ohne US-Aktien geht wenig; daher S+P500 oder der DowJones30! Einen Europäischen Index oder den Dax allenfalls als Beimischung, bzw. ein Teil Einzelwerte, da so Währunsgschwankungen ausgeglichen werden können. Nach meiner Erfahrung sind langfristig Währungsschwankungen nicht so relevant wie anfangs gedacht, da durch ständiges investieren, also Käufe über viele Jahre verteilt einen guten Durchschnitt von Chance und Risiko darstellen und auch die Entnahmephase viel Jahre dauern wird und auch dann gute und schlechtere Entnahmezeitpunkte kein allzu großes Risiko mehr darstellen.

 

DAX Performance-Index...

Deine Aussagen sind so nicht ganz richtig. Die Dividenden werden zum Dividendenstichtag nicht wie eine Kurssteigerung eingerechnet, sondern der Dividendenabschlag wird NICHT abgezogen. Das heißt die Dividendenzahlung wird reinvestiert wie bei einem thesaurierenden Fonds. Das ist für einen Investor, der sich über einen ETF oder Zertifikat beteiligt, wesentlich besser, da ihm die Gewinne vollständig erhalten bleiben.

Also ich persönlich bilde den US Markt mit dem SPDR S&P US Dividend Aristocrats UCITS ETF und den europäischen mit dem iShares STOXX Europe 600 Pers. & Household Goods (DE) ab.

Finde dementsprechend die haben etwas. Einmal der SPDR S&P US Dividend Aristocrats UCITS ETF mit seiner Strategie nur Unternehmen aufzunehmen die seit 25 Jahren stätig ihre Dividende erhöht haben und zudem, ist er nicht Marktcap gewichtet sondern gleich. Hat sich besonders in der Internet Blase gut geschlagen, die vergangen Jahre konnte er den S&P 500 aber nicht übertreffen.

Der iShares STOXX Europe 600 Pers. & Household Goods setzt dagegen auf Marktcap Gewichtung und auf nicht zyklische Konsumgüter, was nach Jeremy Siegel, historisch die Branche (zusammen mit Pharma) mit den besten Renditen war. Hier sind leider einige Werte recht hoch gewichtet, die Entwicklung ist aber dennoch recht zufriedenstellend.

 

@viktor

Natürlich ist Ihre Risikominderung über das Verteilen auf viele Standbeine emotional von Vorteil. Frage dennoch: Warum?

Ich habe vor ca. 10 - 15 Jahren mal einen (wissenschaftlichen) Artikel gelesen zum Thema Aktienanlage (leider nicht mehr gefunden). Kernaussage war: Eine Anzahl von 10 Aktien reicht für einen langfristigen Erfolg an der Börse aus. Es ist NICHT von Vorteil 20 oder 30 oder noch mehr Positionen zu halten um seine Peformance zu verbessern. Im Gegenteil, dann wirds unübersichtlich und man neigt zu ggf. Fehlentscheidungen; also Kauf/Verkauf usw. Wichtig: Gilt bei Langfristanlage.

Auch Ihre ETFs (bzw. die Fondsmanager) wollen Kursschwankungen ungern an die werte Kundschaft übermitteln, zumindest die nach unten. So werden beispielsweise für US-ETFs für deutsche Kunden Währungsschwankungen durch Derivategeschäfte ausgeglichen. Das kostet Langfrist-Performance. Auch die ETF-Verwaltung kostet ca. 0,5% pro Jahr. Wir alle, die früher in den Ruhestand wollen, können derlei Schwankungen immer aushalten, da muss nix emotional gedämpft werden, das kostet nur Geld. Dann habe ich eben mal einen etwas höheren "Jahresverlust" weil ich währungsseitig nicht vorgesorgt habe. Dafür läuft es in einem anderen Jahr eben umso besser. Langfristig gleicht sich das aus. --> Insgesamt sind Gebühren; zumal in der derzeitigen Niedrigzinsphase,  mehr als lästig. Sie kosten Rendite.

Folglich: Da ca. 10 Aktien ausreichen in einem gut diversifizierten langfristig ausgelegten Portfolio, also länderübergreifende, branchenübergreifende Blue Cips aus dem Bereich Konsum, Pharma und Industrie benötige ich eine Verteilung auf hunderte Aktien per ETF definitiv nicht.  Alles reine Emotion um sich sicherer zu fühlen, die allerdings Geld kostet!

Variante um ggf. Währungen etwas zu dämpfen: Wenn überhauppt ETF, dann zwei Stück: Einer für  den US Markt, einer für Europa, oder eben ein einzelner für Globale Marktführer auf Basis Heimatwährung.

Meine Meinung ist bekannnt: Selbst Aktien kaufen; keine Fremdgebühren für deren Vertrieb, Werbung, Mitarbeiter und Buchhaltung/Verwaltung. Das mache ich selbst. Dadurch bin ich jedes Jahr ca. 0,5 % besser als die. Und Spass machht das auch "Seine" Firmen zu beobachten.

Hallo @absprung_2020

erstmal großen Respekt für jeden der es schafft erfolgreich in Einzelaktien zu investieren.
Ich persönlich habe keine besonders guten Erfahrungen damit gemacht und finde es erheblich schwerer als Etfs. Hab nur noch eine McDonalds als Einzelposition im Depot seit 2011 und in der Zeit wäre ich mit dem US Dividen Aristocrates ETF trotz Kosten besser gefahren.  Es gibt unzählige verschiedene Strategien, Growth, Value, Trendstrategien usw. Also auf jeden Fall muss man erstmal nen Weg finden die Aktie zu analysieren. Was ich auch schwer finde ist, was tut man wenn die Firma in Schwierigkeiten gerät? Verkaufen, halten nachkaufen? Bei einem Index freut man sich einfach über fallende Kurse, da man mehr dazu kaufen kann und irgendwann erholt sich das ganze dann schon. Ein einzelnes Unternehmen kann aber insolvent gehen und man erleidet einen Totalverlust.
Die Verwaltungskosten fangen bei höheren Beträgen dann in der tat schon an Weh zu tun, da kann ich nur zustimmen.

Ich glaube mit den Währungsschwankungen liegst du aber nicht ganz richtig, dafür muss man besondere etfs kaufen die tragen dann "Hedged" im Namen ansonsten wird nach meinem Kenntnisstand nicht abgesichert. Z.B.
Xtrackers MSCI Japan Index UCITS ETF 4C (EUR hedged)

 

 

Kleines update des Themas weil gerade die Medien voll sind mit all time high beim Dax oder auch dei FAZ titelt: "Nie waren deutsche Aktien wertvoller"

Das ist natürlich so nicht richtig, der echte DAX also der reine Kursindex steht, Stand jetzt bei 6.099 Punkte. Sein All time high war am 23.Januar 2018 bei 6.426 Punkten. Es fehen also noch ca. 5 %.Und selbst wenn das erreicht wird, ist das nur minimal mehr als Stand im Jahr 2000, also vor fast 20 Jahren! Wer damals dort einstieg hat praktisch keinen cent verdient!

Alle ETF-Käufer auf den DAX sollten das mal wieder spiegeln mit dem DowJonesIndustrial, World oder S+P500. Die stehen da im direkten Vergleich um Welten  besser da, nämlich z.T. doppelt bis dreifache Wertentwicklung bei mehrjähriger Betrachhtung.

Es gilt nach wie vor: Deutsche companies: Gut für das Land und die arbeitende Bevölkerung, schlecht als Geldanlage. Da orientiert man bzw. frau sich lieber Richtung Rest der Welt, insbesondere US.

 

Ergänzung, wer will: Mit dem Dow Jones Schlusskurs endet heute eine 11 jährige Aufwärtsbewegung und er befindet sich in einem Bärenmarkt. Der breiter definierte S+P 500 ist noch nicht mal soweit, derzeit bei 19 % Kursverlust.

Zum Vergleich: Der Dax hatte im gleichen Zeitraum auf Kursbasis 4 mal Bärenmarkt-Status erreicht und lag am ATH 2018 nur unwesentlich über dem 2015-er hoch oder sogar auf dem Hoch aus Zeiten der Dot-com Blase aus dem Jahr 2000. Selbst inkl. Dividendenzahlungen, also der Dax Performance Index, hat der deutsche Leitindex schlechter performt als der Dow OHNE Dividenden.

Mal schauen wie weit der Dow, da Corona dort später eintraf, noch korrigiert. Auch der S+P 500 im Bärenmodus steht wohl unmittelbar davor.

Interessante Entwicklung im DOWJonesIndustrial Index und natürlich im Dax.

Während die Firma S+P und deren "FondsManager" als Ziel haben die erfolgreiche US Wirtschaft im Dow repräsentativ abzubilden wurden dort mit Amgen (gegen Pfizer), Honeywell ("alte" produzierende Industrie) und Salesforce (IT) genau diese Ziele erreicht. An US Aktien führt, fast egal welche Bewertung, kein Weg vorbei, wenn man ein erfolgreiche Depot aufbauen will.

Im Gegensatz dazu bei unserem Dax mit DeliveryHero, einer Firma die Verluste schreibt gegen Pleite-Wirecard ausgetauscht. Mir ist derlei Handlung schleierhaft, zeigt aber wieder einmal, dass in DE international erfolgreiche Player allenfalls in der zweiten Reihe zu  finden sind, im M-Dax oder in Familien geführten Firmen.

Übrigens: In den S+P 500 dürfen nur Firmen aufgenommen werden, die in den letzten vier Quartalen Gewinn geschrieben haben. Derlei simpler (wenn auch nur ggf. temporärer) Schutzmechanismus für die Seriosität des eigenen Index ist den Dax-Managern fremd.

Ich hab bisher naiverweise angenommen, dass es nach der Größe (Marktkapitalisierung) geht und somit ohnehin nur die besten Firmen in den Indices drin seien. Sucht das Kapital schon so verzweifelt nach Anlagemöglichkeit, dass inzwischen auch Verlustfirmen hoch kapitalisiert sind?

Das sind ja nun 4 völlig unterschiedliche Dinge, die du hier vermischt und die nichts miteinander zu tun haben:

  • Indexzusammensetzung
  • Marktkapitalisierung
  • Beste Firmen
  • Firmen mit Verlust

Die Regeln für die Indexzusammensetzung sind völlig unterschiedlich: Beim Dow Jones entschiedet zum Beispiel das Wall Street Journal.

Die Marktkapitalisierung spielt bei vielen Indizes eine Rolle. Es gibt aber auch Firmen mit hoher Marktkapitalisierung, die dauerhaft hohe Verluste schreiben. Das war zB bei Amazon über viele Jahre so gewesen.

Was eine "beste Firma" ist,  ist ja nun stark subjektiv und hat nicht unbedingt etwas mit Marktkapitalisierung und / oder Gewinn zu tun. Und es gibt auch top Firmen, die in keinem entsprechenden Index sind.

Siehe Amazon. Es gibt auch Firmen mit Verlust, die eine hohe Marktkapitalisierung haben. Zalando zB hat in den letzten Jahren auch nur Minigewinne gemacht. Oder Tesla, nur Verluste aber hohe Bewertung.

Also gut, ich versuche es nochmal anders zu formulieren:

Ich dachte bislang (okay, für den Dow Jones habe ich jetzt gelernt, dass es nicht nach Marktkapitalisierung geht), dass die MK bestimmt, wer im Index ist, und dass dadurch - langfristig - nur die erfolgreichen (börsennotierten) Firmen in einem Index enthalten sind. Wer nichts (mehr) taugt, wird quasi automatisch aussortiert. Ja, da kann auch mal eine Firma Verluste schreiben, das ändert ja nichts an einem prinzipiell tragfähigen Geschäftsmodell, guter Geschäftsführung und guten Perspektiven. Wäre das alles nicht vorhanden, würden nicht so viele Menschen die Aktien kaufen. So hatte ich das bislang gesehen.

@christine

Ja, wenn man so will haben Sie es auf tragische Weise auf den Punkt gebracht. Das denken viele, kauften damals die Deutsche Telekom und haben seitdem die Schnauze gestrichen voll, den so eine hoch kapitalisierte Firma die jeder kennt und offensichtlich funktionierendes Geschäftsmodell .... die kann dochgar nict abstürzen. Leider bei Daimler, RWE, E-On und Kollegen allesamt genauso. Daher haben wir in DE keine vernünftig Aktienkultur sondern viele denken an Glücksspiel wenn sie an die Börse denken.

Das scheint auch ein Grund zu sein, dass andere INdizes den deutschen outperformen, was der Dax dann wieder ausgleichen will durch den Performance Ansatz, also die bezahlten Dividenden in den Index einzubeziehen! Macht sonst kein der bekannten anderer internationalen Indizes. Sorry das ich ich mich gegebenenfalls wiederhole, aber man kann nur jedem Leser empfehlen über den Tellerrand rauszuschauen und sich überwiegend Titel außerhalb DE anzuschauen.

Zitat von Christine am 25. August 2020, 11:24 Uhr

Also gut, ich versuche es nochmal anders zu formulieren:

Ich dachte bislang (okay, für den Dow Jones habe ich jetzt gelernt, dass es nicht nach Marktkapitalisierung geht), dass die MK bestimmt, wer im Index ist, und dass dadurch - langfristig - nur die erfolgreichen (börsennotierten) Firmen in einem Index enthalten sind. Wer nichts (mehr) taugt, wird quasi automatisch aussortiert. Ja, da kann auch mal eine Firma Verluste schreiben, das ändert ja nichts an einem prinzipiell tragfähigen Geschäftsmodell, guter Geschäftsführung und guten Perspektiven. Wäre das alles nicht vorhanden, würden nicht so viele Menschen die Aktien kaufen. So hatte ich das bislang gesehen.

Eines der grundsätzlichen Probleme von Indizies ist es, das Aktien erst nach vielen erfolgreichen Jahren oder Jahrzehnten in die Top Indizies wie zB den DAX aufgenommen werden. Dann ist die erfolgreichste Zeit oft schon vorbei, der Peak wird erreicht, dem Unternehmen geht es schlechter und es wird nach ein paar Jahren und deutlichen Kursverlusten wieder aussortiert. Einer der Gründe, warum ich nur Einzelaktien kaufe.

Zitat von Absprung_2020 am 25. August 2020, 12:50 Uhr

die kann dochgar nict abstürzen. Leider bei Daimler, RWE, E-On und Kollegen allesamt genauso. Daher haben wir in DE keine vernünftig Aktienkultur sondern viele denken an Glücksspiel wenn sie an die Börse denken.

Mir ist durchaus klar, dass ein im DAX vertretenes Unternehmen nicht automatisch weiterhin erfolgreich ist. Wirecard ist ja das jüngste Beispiel dafür. Was ich meinte ist: Unternehmen, die entweder gleich ganz insolvent wurden (Wirecard) oder seit Jahren auf keinen grünen Zweig mehr kommen (Commerzbank), fallen automatisch aus dem Index heraus und ein Unternehmen mit höherer Marktkapitalisierung und wohl auch besserem Geschäft* folgt automatisch nach. Ich muss als Indexkäufer eines all country world-Indexes also keine Unternehmen beobachten und rechtzeitig abstoßen/neu kaufen, sondern für eine Durchschnittsrendite macht das der Index für mich.

Wir sprechen jetzt nicht darüber, dass ich über Einzeltitel eine ganz andere Performance erreichen kann, sondern über das "Automatikprogramm" eines Index für langfristige Investments.

*Klar, es gibt auch Hypes, die durch die Kennzahlen nicht zu rechtfertigen sind. Aber overall sitzen da ja viele Manager, die regelmäßig die Zahlen dieser Unternehmen anschauen und Preise zahlen entsprechend ihrer Gewinnerwartung.

 

Zitat von Privatier am 25. August 2020, 14:18 Uhr

Eines der grundsätzlichen Probleme von Indizies ist es, das Aktien erst nach vielen erfolgreichen Jahren oder Jahrzehnten in die Top Indizies wie zB den DAX aufgenommen werden. Dann ist die erfolgreichste Zeit oft schon vorbei, der Peak wird erreicht, dem Unternehmen geht es schlechter und es wird nach ein paar Jahren und deutlichen Kursverlusten wieder aussortiert. Einer der Gründe, warum ich nur Einzelaktien kaufe.

Ja, auch das verstehe ich. Aber das ist dann der Grund für die durchschnittliche Rendite eines Index, die nicht vergleichbar ist mit jemandem, der wirklich auf Zack ist und sämtliche Einzeltitel richtig einschätzt. Der also beizeiten (es gab ja schon ziemlich lange Gerüchte bei Wirecard) die Aktie aussortiert hatte und stattdessen das Geld in ein aufstrebendes junges Unternehmen steckte (muss aber halt auch börsennotiert sein, einen top Mittelständler im Familienbesitz kann auch der nicht kaufen). So fährt er eine bessere Rendite ein als der Index.

In meinem eingefrorenen ETF Depot vor 2008 habe ich Europa, DOW, DAX und MDAX sowie ein EM ETF.

Buy and Hold und nicht mehr angelangt. Der DOW hat sich mit Abstand am bestenentwickelt und dann der MDAX. Am schlechtesten der EM.

Nach 2008 kaufte ich nur noch Einzelaktien nach Qualitätskriterien.

Kann die wertvolle Erfahrung von Absprung2020 nur bestätigen!

Derzeit finde ich aber bspw. eine Fresenius, FMC, Bayer, ASML oder Fuchs Petrolub dennoch sehr interessant weil unterbewertet.

 

Zitat von Muslime_Frugi am 26. August 2020, 13:35 Uhr

In meinem eingefrorenen ETF Depot vor 2008 habe ich Europa, DOW, DAX und MDAX sowie ein EM ETF.

Buy and Hold und nicht mehr angelangt. Der DOW hat sich mit Abstand am bestenentwickelt und dann der MDAX. Am schlechtesten der EM.

Eingefroren ja vermutlich wegen Altbestand (Steuer). Das heißt dann, dass die Ausschüttungen in ein anderes Depot gehen und Du hier nur den reinen Kurs beobachtest?

Zitat von Muslime_Frugi am 26. August 2020, 13:35 Uhr

In meinem eingefrorenen ETF Depot vor 2008 habe ich Europa, DOW, DAX und MDAX sowie ein EM ETF.

 

In meinem eingefrorenen Depot vor 2008 habe ich ein paar ETFs / Fonds und diverse Einzelaktien.

Am besten von den ETFs / Fonds hat sich der IShares DJ Global Titans 50 entwickelt.

Zitat von Christine am 26. August 2020, 15:08 Uhr
Zitat von Muslime_Frugi am 26. August 2020, 13:35 Uhr

In meinem eingefrorenen ETF Depot vor 2008 habe ich Europa, DOW, DAX und MDAX sowie ein EM ETF.

Buy and Hold und nicht mehr angelangt. Der DOW hat sich mit Abstand am bestenentwickelt und dann der MDAX. Am schlechtesten der EM.

Eingefroren ja vermutlich wegen Altbestand (Steuer). Das heißt dann, dass die Ausschüttungen in ein anderes Depot gehen und Du hier nur den reinen Kurs beobachtest?

Die ETFs sind alle tesaurierend

Zitat von Privatier am 25. August 2020, 9:40 Uhr

Oder Tesla, nur Verluste aber hohe Bewertung.

Tesla macht doch schon seit vier Quartalen Gewinn. Das war doch auch der Grund warum sie in den S&P 500 dürfen.

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