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Wahlmöglichkeit nach Tarifabschluss

Hallo,

ich arbeite für einen großen Schienenverkehrsträger mit monopolähnlicher Stellung (zumindest im Fernverkehr).

Als einer der ersten Gewerkschaften hat die EVG 2016 in Tarifabschluss durchgesetzt, dass die AN wählen können ob sie entweder 2,6 % mehr Lohn wollen oder diese entweder in 6 Tage mehr Urlaub pro Jahr oder 1 Stunde weniger Arbeitszeit pro Woche tauschen wollen.

Ich habe mich damals für die 6 Tage mehr Urlaub entschieden und habe daher nun 36 Tage Urlaub pro Jahr zur Verfügung.

Im Tarifabschluss 2018 wurde das gleiche Modell nochmals beschlossen. Ich könnte demnach demnächst zusätzlich nochmals 2,6 % mehr Lohn oder 6 Tage mehr Urlaub (also 42) oder 1 Stunde weniger Arbeitszeit wählen. Auch eine Kombination ist möglich.

Da es nun immer mehr Gewerkschaften gibt, die ein solches Wahlmodell fordern und umsetzen stellt sich für mich die spannende Frage was würdet ihr wählen?

Mehr Urlaub? Mehr Geld oder weniger Arbeitszeit?

Kommt drauf an, wieviel Geld das netto in absoluten Zahlen bedeutet. Ist so ähnlich wie mit Überstunden, die man sich auszahlen lassen oder abfeiern kann

Außerdem spielt es eine Rolle, ob ich im Urlaub vertreten werde oder zumindest die liegen gebliebene Arbeit schnell wieder wegschaffen kann

Zitat von Discount-Fan am 2. Dezember 2019, 21:20 Uhr

Außerdem spielt es eine Rolle, ob ich im Urlaub vertreten werde oder zumindest die liegen gebliebene Arbeit schnell wieder wegschaffen kann

Jepp, genau dasselbe dachte ich auch.

Ich persönlich hab nie Urlaub, weil ich selbstständig bin und keine Vertretung meine Arbeit macht, wenn ich weg bin. Aber bei Angestellten wäre die Entscheidung wohl tatsächlich anhand der persönlichen Arbeitsplatzsituation zu treffen: Juckt es niemanden, wenn ich 10 Wochen Urlaub mache oder bricht der halbe Betrieb zusammen, weil das die Kollegen nicht auffangen können? Das wäre meine Entscheidungsgrundlage.

Wenn ich im Urlaub locker abschalten kann, weil ich weiß, die anderen wuppen das problemlos, dann würd ich den Urlaub wählen. Eine Stunde pro Woche wäre mir zu wenig Unterschied.

6 Tage mehr Urlaub oder 1 Stunde wö. frei = "kurzfristiger Konsum".

+2,60 % = Inflationsausgleich, mehr Rentenpunkte und mehr Netto zum investieren (Zinseszinseffekt).

Ich wähle die Investition +2,60 % statt den Konsum .

3 Tage Woche. Teilzeitarbeit.

...eine Stunde weniger Arbeit pro Woche, dass verpufft doch meist wirkungslos.

… mehr Geld; kommt darauf an, was davon netto übrigbleibt. Oft nur die Hälfte.

… mehr Urlaub!

Wobei ich davon ausgehe, dass bei einem so großen Arbeitgeber die Arbeit dann von anderen weitergeführt wird und nicht von mir nach dem Urlaub mit Überstunden wieder weggeputzt werden muss (wie bei Kleinbetrieben oder bei Selbständigkeit).

immer mehr Urlaub, da würde ich gar nicht überlegen. 6 Wochen waren mir immer mindestens 1 Woche zu wenig. 7 Wochen ist schon recht gut!

Zitat von Discount-Fan am 2. Dezember 2019, 21:20 Uhr

Außerdem spielt es eine Rolle, ob ich im Urlaub vertreten werde oder zumindest die liegen gebliebene Arbeit schnell wieder wegschaffen kann

Also ich arbeite in der Planung. Meine Arbeit macht in meiner Abwesenheit leider niemand :D. Mit Augenmaß und Kommunikation kann es natürlich im Vorfeld schon ein bisschen abgepuffert werden. Trotzdem ist dies auch ein gewichteter Entscheidungspunkt für mich.

Zitat von 49er am 3. Dezember 2019, 17:51 Uhr

Ich wähle die Investition +2,60 % statt den Konsum .

Diese Option sehe ich auch für mich als die wahrscheinlichste Option an. Das "Mehr" an Geld wandert dann auch komplett in mein Depot und erhöht quasi meine Sparquote.

Zitat von Privatier am 3. Dezember 2019, 20:37 Uhr

immer mehr Urlaub, da würde ich gar nicht überlegen. 6 Wochen waren mir immer mindestens 1 Woche zu wenig. 7 Wochen ist schon recht gut!

Im Moment habe ich wie gesagt schon 36. Dieses Jahr habe ich 31 genutzt. Ich hab allerdings auch noch ein Langzeitkonto. Da habe ich meinen nicht genutzten Urlaub reingeschoben. Dieser wird nun in Geld umgewandelt und verzinst. Da ich gerne pilgern gehe brauche ich 4-6 Wochen immer am Stück. Das kann ich mit dem Langzeitkonto leisten.