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Vom Porsche zum Frugalisten (Mindset geändert)

Hallo zusammen,

 

als ich ein kleiner Junge war, hat der Papa von einem Fußballkumpel uns einmal vom Auswärtsspiel abgeholt.

Ich: "WOW - schicker Flitzer! Sieht stark aus!"

Papa: "Jungs, einsteigen. Wir fahren über die Autobahn zurück, dass geht schneller."

Sohn: "Kannst du auch richtig schnell fahren?

Papa: "Klar."

--> Wir steigen ein und ab geht die Post.

--> Als wir ankommen sage ich: "Wenn ich groß bin will ich auch so einen Porsche haben!"

 

Mittlerweile (heute bin ich 28) hat sich mein Mindset so frugal verändert, dass ich mir einen Porsche kaufen könnte, es aber gar nicht mehr will.

 

Erzähl Du mir einen Schlüsselmoment aus Deinem Leben:

Hallo Matsinho,

ich kann es gut nachvollziehen, wenn sich jemand mit dem "Porsche-Virus" infiziert hat. Ich selbst fahre keinen Porsche, aber ich kenne einige Personen, die einen Porsche fahren. Ich freue mich immer wieder, wenn sich jemand so ein Auto leisten kann. Ich persönlich würde mir für das Geld etwas nachhaltiges kaufen. Aber das bleibt jedem selbst überlassen. Ein Sportwagen ist und bleibt ein reiner Spaßfaktor! 🙂

Viele Grüße

Als ich noch im Aussendienst unterwegs war, stand häufig ein teures Auto, egal welche Marke, vor der selben Ampel wie ich; im selben Stau wie ich ...

"Ist halt auch nur ein Auto" denke ich heute.

"Erzähl Du mir einen Schlüsselmoment aus Deinem Leben:"

Als ich kurz vor meiner Hochzeit stand, sagte ein Taxifahrer "ich sollte das um Gottes Willen nicht machen", ich hab es trotzdem gemacht, im Nachhinein muss ich noch oft an ihn denken, da die Ehe nur 5 Jahre gehalten hat, Unterhalt zahle ich jetzt seit 12 Jahren und muss vermutlich noch 5-10, wobei ich mich damit abgefunden habe.

Ich glaub mein Schlüsselmoment war.

Ich wollte nen besseren PC haben, meine mutter meinte kann ich mir ansparen und kaufen.
hab dann von 10-13 gespart und mir ne 1200 Euro Mühle gekauft. Damals haben viele meiner Freunde gemeint ich hab bonzen eltern(stimmt nicht) und das meine freunde sich nie sowas kaufen könnten weil sie des geld nicht haben.
hab den mit komplett eigenem tachengeld und kominionsgeld (bin jetzt atheist scheiß kirche, sry nebensächlich) gekauft, hab auch bei nachbarn gegen entgeld unkraut jäten rasenmähne und so weiter, habe auch immer geld mitbekommen für in die schule zum essne kaufen da war öfters mal was übrig und ab und zu hab ich auch nix gegesen den wenns eh um halb2 dan daheim essne gibt hab ich liebers geld gesparrt. Hab einfach nichts ausgegeben und mir das ding gekauft und selbst zam gebaut.

Und ab da war mir klar das sich der aufwand doch am ende immer lohnt sich zu fragen was ist für mich wichtiger. Viele meiner kumpel hätten genauso viel gehabt hätten sie es nicht ständig für süßszeug und anderen mumpitz ausgegeben.

da kann ich wirklich von glück reden das meine eltern mir bei umgang mit geld immer freie hand gelassen haben. Und in sachen am pc zocken und so weiter. Sonst wäre ich heute nicht informatiker sondern ganz bestimmt weiter unten vertreten.

ich glaube der knackpunkt ist das leute verstehen müssen was man wirklich braucht wa sman wirklich will und auf borderline sachen einfahc komplett verzichtet. ich sehs ja heute keiner in meinem freundeskreis ist aktien anleger und die wenigsten haben überhaupt rücklagen alle pulveren ihr geld raus und beschweren sich dan jeden tag das arbeit sklaverei bedeutet die sie noch die nächstne 40 Jahre ertragen müssen sind alle so um die 23-26. null rücklagen null aktien. Ich bin da irgendwie der einzigste der da langfristig denkt und jetzt schon 50k auf der kante hat während meine kumpels on the edge leben und schon 1 woche bevor gehalt kommt nur nudeln mit tomaten sauce schaufeln. xD hört sich hier so salzig an wollt ich aber eigendlich nicht. versteht mich nicht falsch ich mag meien freunde sehr. bloß dieses dauernde gequengel von arbeit ist scheiße geht mir so aufm ast.

ich mein ja ich find arbeit auch zu über 50% zum kotzen scheiße aber ich probier wenigstens aus dem scheiß raus zukommen. xD

Jetzt hab ich zwar auch ne 3k mühle aber dafür nen scheis auto und ansosnten keine anderne kosten, sagen wirs mal so PC ist mein einzigstes hobby ich fahre nciht weg ich gehe nicht aus und ich fahre nicht in urlaub und ich geh eh selten raus außer manchmal in meinen garten, freundin hat ähnliche einstellung will auch sleten mal raus, aber finanziel ist sie eher nciht die investorin sondern eher die sparrerin. läuft bei uns seit 6 jahren gut

naja wayne
*nen schönen day noch 🙂

bloß dieses dauernde gequengel von arbeit ist scheiße geht mir so aufm ast.

Ja, ich gebe dir 100% Recht.

Wenn Arbeitskollegen damit anfangen, frage ich gern nach, ob sie (hier) arbeiten müssen, also gezwungen werden. Oder ich verlasse den Raum.

Speaker Tobias Beck sagt dazu "Meine Frau und ich leben #Bewohnerfrei ."

Porsche ist was fürs Ego, schaut her ich habe es geschafft, die wenigsten sind wirkliche Autofanatiker. Wenn ich schon Sportwagen höre, was bitte schön an einem Auto ist sportlich. Wenn überhaupt gibt es sportliche Menschen die Auto fahren, aber das sind die wenigsten Porschefahrer. Wenn ich Samstags zum Markt gehe und mir das "sehen und gesehen" werden mit dem dicken Auto parkend auf dem Bürgersteig anschaue hab ich da nicht wirklich einen Neidgedanken. 85 % der Porschefahrer sind über 50 und kommen mit ihrem Bäuchlein schon ziemlich peinlich aus dem Sportwagen gekrochen. Cool finde ich 50 jährige die drahtig fit mit dem Fahrad einkaufen, wobei ich an dem drahtig noch arbeite. Und was bitte schön  ist innovativ an einem PS- Monster das Dreck und Lärm in die Luft bläst? 250 konnten schon die Autos vor 30 Jahren fahren, aber das gab es auch noch keine Schüler die Freitags zu Recht für Ihr Klima demonstrieren. Ich persönlich habe privat noch nie mehr wie 15.000 Euro für ein Auto bezahlt, meist gebraucht und aus der Volkswagengruppe. Beruflich fahre ich einen Audi A3 Etron, sowas finde ich persönlich klasse. Ein Auto mit 225 Ps und 4 Liter Verbrauch ist für mich auch deutlich innovativer, zuhause und in der Firma kann ich sogar mit der Sonne tanken mit der ich rund 40 Prozent meiner 35000 km im Jahr zurücklege.

Zitat von Matsinho am 6. Juni 2019, 14:58 Uhr

Erzähl Du mir einen Schlüsselmoment aus Deinem Leben:

Mein Schlüsselmoment war vor einigen Jahren, ursprünglich war ich auch ein totaler Petrolhead und scharf auf alles was irgendwie einen Motor hat und schnell war. Ein Porsche 964 war auch immer mein großer Traum.

Das Umdenken begann dann als ich ~ 2014 meine Technikerschule beendete. Mein damaliges Auto hatte ich zur Kostensenkung während der Schulzeit verkauft und bin täglich mit dem Fahrrad zum Bahnhof gependelt. Mit dem Einstieg in den neuen Job behielt ich das Fahrrad bei und habe mir bis Dato kein Auto gekauft.

Irgendwie hat es einfach Klick gemacht, dass man auch ohne diese teueren "Geldverbrennungsmaschinen" leben kann.

Wenn ich morgens den Radweg entlangstrampel und in all die mürrischen unglücklichen Gesichter schaue die da so aus den ganzen Karossen guggen  dann denke ich mir:

Hach ist das Leben schön, ich radle hier in den Sonnenaufgang bin an der frischen Luft und hellwach wenn ich am Arbeitsplatz ankomme -- eigentlich alles richtig gemacht.

 

Zitat von JederCentZaehlt am 6. Juni 2019, 16:51 Uhr

bloß dieses dauernde gequengel von arbeit ist scheiße geht mir so aufm ast.

Absolut, hab da neulich auch zu einem Mitarbeiter gesagt:

Erinnerst Du dich noch wo Du vor 10 Minuten reingelaufen bist? Wenns Dir nicht passt, dann kannst ja da auch wieder rauslaufen und dann draußen bleiben.

 

Zitat von Energiefuchs am 7. Juni 2019, 9:06 Uhr

Porsche ist was fürs Ego, schaut her ich habe es geschafft, die wenigsten sind wirkliche Autofanatiker. Wenn ich schon Sportwagen höre, was bitte schön an einem Auto ist sportlich. Wenn überhaupt gibt es sport... ....rücklege.

Energiefuchs, da muss ich dir voll und uneingeschränkt zustimmen. Es sind aber nicht nur Sportwägen, auch die ganzen SUV sind doch total unnötig. Ich frage mich oft ob auch nur mal eines dieser Super Unnötigen Vehikel überhaupt annähernd im Gelände war und falls NEIN, warum man dann sowas überhaupt benötigt.

Ein Bekannter fährt einen großen Jeep, selbiger hat aber auch regelmäßig einen schweren Hänger mit Gerüstteilen zu kutschieren. Aber für was ein Privatmann solche Spirenzchen braucht ist mir schleierhaft. Es ist, wie Energiefuchs schon schrieb doch nur das "auf dicke Hose machen.

 

 

Wobei ich gestehen muss, das Autofieber ist bei mir nicht vollständig weg. Zu einem schönen /8 (Strich Acht), alten AlfaRomeo, Renault Alpine (der Alte) o.ä. würde ich auch nicht nein sagen; aber das sind Autos die befördern keine Personen sondern Emotionen.

Meine Schlüsselmomente:

Als ich 8..9 war und einen neuen Schulfreund besuchte. Er hatte zwei Geschwister, die Familie wohnte in einer 3-Zimmer-Wohnung. Das Kinderzimmer hatte Etagenbetten, Schulaufgaben wurden auf dem Küchentisch gemacht. Ich selber wuchs in einem kleinen Siedlungs-Reihenhaus mit 60 qm-Wohnfläche auf, mein Kinderzimmer hatte 9 qm Wohnfläche. Da passte so gerade ein Bett, ein Schreibtisch, ein kleines Regal und ein kleiner Kleiderschrank hinein. Von dem Zeitpunkt an hatte ich begriffen, dass ich es doch schon gute habe mit dem eigenen Zimmer und dem eigenen Arbeitsplatz bzw. Schreibtisch. Der richtige "Schock" kam danach als ich hörte, dass die Familie zur Miete wohnte. Ich verstand nicht was das bedeutet (wie gesagt, ich war in der zweiten oder dritten Schulklasse). Als mir meine Eltern erklärten, dass diese enge Wohnung denen nicht einmal gehört, sondern dass sie dafür jeden Monat mehrere hundert Mark bezahlen mussten (müssen damals etwa 350..450 Mark warm gewesen sein, Mitte 70er-Jahre) während ich ein bis zwei Mark Taschengeld die Woche bekam, war ich tief betroffen.

Etwas früher, da war ich vielleicht 5 oder 6 hatte ich bereits einen Schlüsselmoment als ich verstand, dass mein Vater jeden Tag zur Arbeit gehen musste von morgens 7 Uhr bis abends 18 Uhr (er machte immer Überstunden). Im Kleinkindalter wird Zeit viel langsamer wargenommen. Die Vorstellung später jeden Tag so lange weg zu sein für den Rest des Lebens und etwas machen zu müssen um Geld zu verdienen und leben zu können "deprimierte" mich.

Mit 19 hatte ich mein eigenes Auto. Führerschein und Auto sowie Versicherung, Steuer etc. hatte ich alles selber von meinem Ausbildungsgehalt bezahlt. Es blieb am Ende des Monats fast nichts nach. Der Wagen (Ford Escort Baujahr 75) hatte vielleicht einen 30-Liter-Tank, brauchte so 10 Liter auf 100 Kilometer. Beim fahren über die Landstraße oder auf der Autobahn konnte man wirklich beobachten wie die Tanknadel zurück ging. "Scheiße, wieder eine Mark zum Auspuff herausgeblasen, warum machst du den Mist, eine Tankfüllung kostet soviel wie eine Monatskarte für den Stadtverkehr und dann kann ich sorglos soviel Bus fahren wie ich will." Ich kam damit einfach nicht klar und verkaufte nach einem halben Jahr das Auto.

Ich habe mir nie wieder ein Auto gekauft, arbeite seit Jahrzehnten in Teilzeit, kaufte ein Mini-Appartement zu einem sehr günstigen Preis und bin dennoch finanziell unabhängig.  So nachhaltig hatten mich diese Schlüsselmomente geprägt.

Ich finde diesen SUV-Hype einfach nur noch lächerlich. Wenn ich mich unter den Arbeitskollegen so umsehe, dann kauft sich anscheinend jeder Dödel so eine Karre. Dabei scheint es nicht mal mehr um Status zu gehen, sondern "hauptsache hochbeinig". Egal ob Chef oder Hilfsarbeiter, es MUSS ein SUV sein. Dass man hier versucht Eigenschaften zusammenzubringen, die sich physikalisch ausschließen, scheint selbst Technikern und Ingenieuren völlig egal zu sein. Ein Geländewagen, der 230 km/h fährt?? Hallo? Geht's noch? Aber die Leute lassen sich ja offensichtlich jeden Schwachsinn einreden. Sprit kostet nichts und der Klimawandel ist nur eine Erfindung der Grünen. Diese Autos sind für mich einfach nur ein Symbol für die fortschreitende Verblödung unserer Gesellschaft. Was kommt wohl als nächstes, Kloschüsseln in denen man kochen kann? Wenn man's per App steuern kann, wird's bestimmt ein riesen Hype...

Zitat von Fritz am 7. Juni 2019, 13:55 Uhr

Diese Autos sind für mich einfach nur ein Symbol für die fortschreitende Verblödung unserer Gesellschaft. Was kommt wohl als nächstes, Kloschüsseln in denen man kochen kann? Wenn man's per App steuern kann, wird's bestimmt ein riesen Hype...

...herrlich, besten Dank für diese Sätze ich Kugel mich grad vor lachen. Besser hätte man es echt nicht formulieren können.

Und es geht mir genauso wie Dir; ich kann diesen Hype auch nicht nachvollziehen. Neidisch bin ich in keinster Weise auf solche Kisten, aber ich frage mich regelmäßig für was man sowas braucht. Gut, das frage ich mich mittlerweile bei 90% der Fahrzeugen auf deutschen Straßen und ich bin mir sicher, wenn jeder das fahren würde was er tatsächlich auch benötigt dann wären bald 95% der Fahrzeuge nur noch Kleinwägen.

Ich hätte mit 30 auch Porsche fahren können,  hatte gerade mein Studium beendet und gerade ein Hoch mir meinen Aktien.  Stattdessen fuhr ich den alten Volvo meiner Großeltern und war zufrieden damit.  Mir reichte die Vorstellung, dass ich auch die Mittel für einen bezahlten Porsche hätte.

Ein Freund (damals Ende 30) fuhr einen geleasten Porsche Boxter für 1000€ im Monat.  14 Liter Superplus auf 100km, dabei wollte er aber nie schneller als 130km/h fahren.  Für mich schwer nachvollziehbar.

Allerdings hatte er damals sein Foto mit Porsche und mir der Jobangabe Arzt in einem bekannten Datingportal. Er bekam jeden Tag etwa 10 Zuschriften und hatte zeitweise bis zu 2 Dates (und mehr) pro Tag.  Als Test entfernte er mal seine Jobangabe und den Porsche aus dem Profil,  die Zuschriften gingen auf 0 zurück. Ab da konnte ich den Porsche nachvollziehen.

Wenn ich ehrlich bin - klar haben gewisse Dinge schon auch ihren Reiz auf mich, ich habe auch schon auf manche Sachen gespart, aber im großen und ganzen... käme nicht auf die Idee, 1000€ im Monat für ein Auto auszugeben (Autos, die was hermachen, kosten insgesamt gesehen in etwa so viel aufwärts), wenn ich auch ein Auto für 150-250€ im Monat bekomme, das seinen Zweck genauso erfüllt. Ich fahre ja keine Wettrennen und muss auf dem Aldi-Parkplatz auch niemanden beeindrucken.