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Teilzeit vs. Vollzeit-Strategie für die "Übergangsphase" zu FIRE um Grundsteuerfreibetrag auszuschöpfen?

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Hallo zusammen,

ich beschäftige mich gerade mit der Frage Teil- vs. Vollzeit.

Macht es steuerlich nicht am meisten Sinn, gerade so viele Stunden zu arbeiten, dass man gerade den Grundsteuerfreibetrag (liegt für 2023 bei 10.908 Euro) verdient? Also beispielsweise 4 Jahre lang 10 Std. die Woche arbeiten für 10.000 € (brutto = netto) anstatt  ein Jahr lang (und dann früher in Rente/FIRE) 40 Std. die Woche für 40.000 € brutto. Was meint ihr zu dieser Strategie? Setzt die jemand hier um? Was spricht gegen diese Strategie (vorausgesetzt man kommt mit den 10.000 € im Jahr über die Runden. Ggf. kommen da noch Kapitalerträge hinzu, die zu max. 25%+Soli+ggf. Kirchensteuer versteuert werden)?

Das kommt auf den eigenen Lebensstil an, ich persönlich würde mit 10k im Jahr nicht weit kommen, damit wären noch nicht einmal die Fixkosten gedeckt. Aber es gibt sicher Menschen, die "näher" an FIRE sind und für die das dann realistisch ist.

Rein steuerlich gesehen macht es natürlich mehr Sinn seinen Lebensverdienst auf mehr Jahre zu strecken, statt wenige Jahre viel verdienen und dann gar nichts mehr.  Außerdem ist man dann in der Sozialversicherung, Kranken und Arbeitslosenversichert und sammelt weiter Rentenpunkte und Jahre.
Jedoch ist man dann ja nicht frei im Sinne von ich kann machen, was ich will, reisen oder nicht. Muss selbst für wenige Stunden jede Woche irgendwo antanzen.
Andererseits gibt es dem Leben Struktur.

Ich hab meine Arbeitszeit auf 24 Std/3 Tage reduziert.  Das Geld reicht dicke, muss mein „Vermögen“ nicht angreifen und kann sogar weiter sparen.

Habe jedoch noch meine pflegebedürftige Mutter zu versorgen, deshalb kann ich sowieso nicht „weg“.

"Macht es steuerlich nicht am meisten Sinn, gerade so viele Stunden zu arbeiten, dass man gerade den Grundsteuerfreibetrag (liegt für 2023 bei 10.908 Euro) verdient? Also beispielsweise 4 Jahre lang 10 Std. die Woche arbeiten für 10.000 € (brutto = netto) anstatt  ein Jahr lang (und dann früher in Rente/FIRE) 40 Std. die Woche für 40.000 € brutto."

Grundsätzlich ist das sinnvoll, insb. mit Blick auf Steuerprogression und Sozialversicherungspflicht.  Zudem kann die Kapitalertragsteuer bei niedrigem Einkommen in der Einkommensteuererklärung auf den persönlichen Steuersatz abgesenkt werden. Hierzu muss eine Günstigerprüfung beantragt werden. Das macht das Thema ein wenig flexibler und viel intransparenter.

Eine Teilzeitbeschäftigung zum Berufsausstieg ist imho durchaus sinnvoll - vereinfacht auch das Thema Sozialversicherungen.

Zuletzt stellt sich die Frage ob ALG1 beanspruchen möchtest, das sich auf das jüngst generierte Einkommen bezieht. Hier hätte eine vorherige Teilzeitphase Nachteile.

Wer sparsam ist muss weniger arbeiten.

Die Versteuerung der Kapitaleinkünfte kann man der Günstigerprüfung unterziehen. Wir hatten wir mal einen Threat dazu. Grob lohnt das bis rund 60k Gesamteinkommen.W

as es aber je nach finanzieller Rahmensituation zu bedenken gibt: natürlich zahlt man auch weniger in die Rente und Arbeitslosenversicherung ein. Entsprechend niedriger wird auch die Rentenzahlung im Alter, die private Vorsorge gewinnt dann also an zusätzlichem Stellenwert.

Ich selbst handhabe das ähnlich. Midijob mit 600€ Bruttoverdienst für die Soziale Absicherung und KV, Mieteinnahmen und Dividenden zum "leben". Steueroptimiert. Werde wohl die nächsten Jahre keinen Cent steuern zahlen 🙂

PN an maxause@gmx.de
Zitat von TakeTwo am 20. September 2023, 8:47 Uhr

Rein steuerlich gesehen macht es natürlich mehr Sinn seinen Lebensverdienst auf mehr Jahre zu strecken, statt wenige Jahre viel verdienen und dann gar nichts mehr.  Außerdem ist man dann in der Sozialversicherung, Kranken und Arbeitslosenversichert und sammelt weiter Rentenpunkte und Jahre.
Jedoch ist man dann ja nicht frei im Sinne von ich kann machen, was ich will, reisen oder nicht. Muss selbst für wenige Stunden jede Woche irgendwo antanzen.
Andererseits gibt es dem Leben Struktur.

Ich hab meine Arbeitszeit auf 24 Std/3 Tage reduziert.  Das Geld reicht dicke, muss mein „Vermögen“ nicht angreifen und kann sogar weiter sparen.

Habe jedoch noch meine pflegebedürftige Mutter zu versorgen, deshalb kann ich sowieso nicht „weg“.

Ich kann momentan auch sowieso nicht einfach "weg", versuche mir aber klar zu werden, was mein ideales Szenario wäre und ob/inwieweit das überhaupt umsetzbar ist. Ich könnte mir z.B. auch gut vorstellen, eine "25%-Teilzeitstelle" innerhalb von 3 Monaten Vollzeit abzuarbeiten und die anderen 9 Monate dann komplett frei. Ob/inwieweit das Arbeitgeber mitmachen, wird sich zeigen müssen (Hat hier jemand Erfahrung damit? Das ginge dann wohl eher Richtung Projektarbeit oder Zeitarbeit?). Guter Punkt mit der Sozialversicherung - das wäre in dem 25%Teilzeit/3-Monate-Vollzeit-Modell dann auch zu klären, wie das ausgestaltet werden kann...

Bei uns im Unternehmen gibt es Arbeitszeitkonten. Ich habe von Juli bis September aufgrund Personalmangel recht viel gearbeitet. Daher ist mein Jahressoll bereits erledigt. Ich habe nun noch am Wochenende 2 Tage Dienst und verabschiede mich dann mit 20 Überstunden bis zum nächsten Jahr. Im Januar habe ich Urlaub, im Februar baue ich P-Stunden ab. Ggf. mache ich zwischendurch nochmal ein, zwei Tage wenn die Hütte brennt aber ansich tauche ich da jetzt erstmal für fast ein halbes Jahr nicht mehr auf 😃

Sowas klappt natürlich nicht in jedem Job. Bei uns ist es Schichtdienst (ich arbeite als Kapitän auf einer Flussfähre, 22% Stelle), daher ist die Tätigkeit direkt austauschbar. Meist gehe ich Nachtschichtblöcke. 3 Schichten mit 10 Stunden und das Monatssoll ist voll. Zudem ist dann nichts los und ich habe massig Zeit für andere private oder berufliche Dinge. Mein Überstundenkonto hat auch noch rund 300 Stunden Kontingent. Wenn ich Zeit und Lust habe, parke ich da ab und an einige Schichten. So kann ich mir auch mal was frei schaufeln wenn ich wirklich mal ein paar Monate nicht kommen kann oder will. Mit meinen knapp 18 Euro Bruttolohn nach TVÖD bin ich nicht unzufrieden und der Job macht in seinem geringen Umfang Laune. Ich betrachte es mehr als ein Hobby 🙂😎

 

Wer projektgebunden arbeitet wird es sicher schwerer haben da eine Regelung zu finden.

Oft werden von Unternehmen aber auch Sabaticals angeboten. Wenn es das gibt, dann kann das eine tolle Alternative sein

PN an maxause@gmx.de
Zitat von NicoW am 20. September 2023, 7:49 Uhr

Ich beschäftige mich gerade mit der Frage Teil- vs. Vollzeit.

Macht es steuerlich nicht am meisten Sinn, gerade so viele Stunden zu arbeiten, dass man gerade den Grundsteuerfreibetrag (liegt für 2023 bei 10.908 Euro) verdient? Also beispielsweise 4 Jahre lang 10 Std. die Woche arbeiten für 10.000 € (brutto = netto) anstatt  ein Jahr lang (und dann früher in Rente/FIRE) 40 Std. die Woche für 40.000 € brutto. Was meint ihr zu dieser Strategie? Setzt die jemand hier um? Was spricht gegen diese Strategie (vorausgesetzt man kommt mit den 10.000 € im Jahr über die Runden. Ggf. kommen da noch Kapitalerträge hinzu, die zu max. 25%+Soli+ggf. Kirchensteuer versteuert werden)?

Es hat keinen großen Sinn, sich mit punktuellen Fragen zu beschäftigen. Es gibt da grundlegende Prinzipien, die Du kennen solltest, Du brauchst aber einen übergeordneten Plan, den Du dann verfolgst. Dieser Plan muß zu Dir passen, und er muß sich mit Deiner Firma realisieren lassen 🙂

Die Steuer kann und sollte man peilen, vergiß aber nicht, daß zu Deinen Erwerbseinkünften auch Kapitaleinkünfte dazukommen. Aus Erwerbstätigkeit hast Du den Grundfreibetrag steuerfrei, dann die Werbungskostenpauschale (zu der Du möglichst keine Werbungskosten haben solltest!). Ein weiterer nennenswerter Block an Kosten, die Du absetzen kannst, sind Renten- und Krankenkassenbeiträge. Danach geht es mit dem Steuerzahlen los, aber mit niedrigerem Prozentsatz als der Abgeltungssteuer, so daß Du bei der Steuererklärung sinnvollerweise die sog. "Günstigerprüfung" beantragst, Deine Kapitaleinkünfte also normal versteuerst. In den genannten Größenordnungen ist das günstiger für Dich als die Abgeltungssteuer. Ach ja: Der Sparerfreibetrag bleibt Dir natürlich auch.

Prinzipiell ist es finanziell günstiger, eine Teilzeitbeschäftigung zu wählen, ggf. eine sehr teilzeitige solche (wie @Max-aus-E sie hat). Du sparst Dir durch sie vor allem mächtig Krankenversicherungsbeitrag, den Du als Vollprivatier in voller Höhe aus Deinen Kapitalerträgen zahlen mußt. Hast Du hingegen einen Job oberhalb der Minijobgrenze, bist Du darüber vermutlich deutlich preisgünstiger gesetzlich pflichtversichert und sammelst auch Jahre für eine spätere Versicherung in der Krankenversicherung der Rentner (KVdR). Damit wärest Du in der Rentenzeit auch pflichtversichert, was den Vorteil hat, daß Du dann nur (nach aktueller Rechtslage) von der Rente Beitrag zahlst, von Deinen Kapitalerträgen aber nicht.

Nachteil der Teilzeitbeschäftigung ist allerdings, daß Du immer noch zu einer bestimmten Zeit am Arbeitsplatz sein mußt, also nicht monatelang nach Thailand reisen kannst. Vorteil der Teilzeitbeschäftigung ist, daß sie Deinem Leben Struktur gibt. Wenn Du keinerlei Verpflichtungen hast, was machst Du dann den ganzen Tag?

Ich arbeite seit langer Zeit auf einer 80%-Stelle, wobei ich darauf geachtet habe, daß ein Wochentag wirklich frei ist. Das ist natürlich noch vollzeitnah und hat mit Aussteigen noch wenig zu tun. Teilzeitmodelle gibt es viele, schau einfach, was Dein Arbeitgeber anbietet. Geringe Teilzeitgrade als Blockmodell werden nicht viele Arbeitgeber anbieten, sowas wie bei @Max-aus-E dürfte selten sein. Aber das braucht Dich ja nicht zu kratzen. Wenn Du eine Stelle hast oder gefunden haben wirst, wo das möglich ist, reicht das für Dich ja.

Es wesentlicher Punkt (den Du nicht nennst) ist der Zeitraum, für den Du das planst. Für 5 Jahre bis zur Rente muß man anders planen als für 25 Jahre bis zur Rente.

Gute Zusamenfassung von Achim!

Von mir vielleicht auch nochmal die Anmerkung dass es für so eine kleine Arbeitsstelle ja nun auch nicht der Job sein muss den man bereits seit 20 Jahren praktiziert...

Im offentlichen Dienst ist es leicht, Jobs in der Gleitzonebzu finden. Ansonsten kann man ja auch Eis verkaufen, im Hallenbad Bademeister machen, Hausaufgabenhilfe für Kids anbieten oder was auch immer, die Bahn sucht auch laufend Schaffner, macht man sich auch nicht tot und fährt kostenfrei Öffis - irgendwas das nicht total sinnfrei ist und für das man bereit ist 4 Tage im Monat zu opfern wird sich finden lassen...

Ich zahle im Monat 80€ an Sozialabgaben und bekomme dafür rund 600€ netto. Ohne den Job hätte ich alleine schon 700€ Kosten nur für die KV. Für die Differenz von rund 1500€ monatlich bräuchte ich nach 4% Regel schon 450k im Depot um hier sicher zu kompensieren. Das ist eine Menge Asche die erstmal verdient werden muss. Und ist man denn im Firemodus auch wirklich 6-12 Monate im Jahr auf Reisen - ist das realistisch oder Wunschdenken?!

PN an maxause@gmx.de
Zitat von Max aus E am 23. September 2023, 23:26 Uhr

Von mir vielleicht auch nochmal die Anmerkung, dass es für so eine kleine Arbeitsstelle ja nun auch nicht der Job sein muss, den man bereits seit 20 Jahren praktiziert.

Im offentlichen Dienst ist es leicht, Jobs in der Gleitzone zu finden. Ansonsten kann man ja auch Eis verkaufen, im Hallenbad Bademeister machen, Hausaufgabenhilfe für Kids anbieten oder was auch immer, die Bahn sucht auch laufend Schaffner, macht man sich auch nicht tot und fährt kostenfrei Öffis - irgendwas, das nicht total sinnfrei ist und für das man bereit ist, 4 Tage im Monat zu opfern, wird sich finden lassen.

Ich zahle im Monat 80€ an Sozialabgaben

Eine preisgünstigere Krankenversicherung ist wohl kaum zu finden. 🙂

und bekomme dafür rund 600€ netto. Ohne den Job hätte ich alleine schon 700€ Kosten nur für die KV. Für die Differenz von rund 1500€ monatlich bräuchte ich nach 4% Regel schon 450k im Depot, um hier sicher zu kompensieren. Das ist eine Menge Asche, die erstmal verdient werden muss. Und ist man denn im FIRE-Modus auch wirklich 6 bis 12 Monate im Jahr auf Reisen - ist das realistisch oder Wunschdenken?!

Wenn Du grundsätzlich im Lande bleiben willst, dann nicht. Manche Leute wollen ihren vorgezogenen Ruhestand aber halt in Thailand verbringen oder sonstwo.

Ich darf mal vermuten, daß Du schon ganz gut auf Deiner Spur bist. Hut ab!

Ja, ich habe seit meinem 20. Lebensjahr akribisch gespart und investiert und befinde mich auf der Zielgeraden bzw. könnte mich eigentlich zur Unruhe setzen, so dass nun Familienplanung in den Fokus rückt. 😎😊

2025 wird mein Firejahr 💩

PN an maxause@gmx.de
Zitat von Max aus E am 23. September 2023, 23:26 Uhr

Ich zahle im Monat 80€ an Sozialabgaben und bekomme dafür rund 600€ netto. Ohne den Job hätte ich alleine schon 700€ Kosten nur für die KV. Für die Differenz von rund 1500€ monatlich bräuchte ich nach 4% Regel schon 450k im Depot um hier sicher zu kompensieren. Das ist eine Menge Asche die erstmal verdient werden muss. Und ist man denn im Firemodus auch wirklich 6-12 Monate im Jahr auf Reisen - ist das realistisch oder Wunschdenken?!

Hallo Max,

so ganz verstehe ich deine Rechnung nicht.

Beispiel: Jemand hat 1 Mio in ETF's angelegt. Davon nimmt sich die Person 4% = 40000 Euro.

Die 40k wären doch die Einnahmen und von diesen Einnahmen müsste die Person 14% an die GKV zahlen. Wenn die Person jetzt deinen Job hat wären es 40k + 12*600 = 47200 auf der Einnahmenseite. Davon muss doch auch die GKV gezahlt werden.

 

Habe ich hier einen Denkfehler?

Ja, hast du 🫣😉

WENN du PFLICHTversichert bist, also mehr als 520€ monatlich verdienst (also kein Minijob!) dann zahlst du KV auch nur auf diesen Verdienst. Mieteinnahmen und Kapitalerträge fallen unter den Deckmantel privater Vermögensverwaltung, diese Einnahmen werden nicht auf die KV angerechnet. Anders ist es wenn du noch ein Gewerbe betreibst oder komplett freiwillig gesetzlich versichert bist. Dann wird das Gesamteinkommen als Rechengröße angesetzt.

Ich habe aktuell rund 150k Einnahmen aus Vermietung, Dividenden und privat geführten BNBs und alles was ich an Sozialabgaben (nicht Steuern!) zahle sind besagte rund 80€ monatlich. Wärebich gewerblicher Vermieter, dann hätte ich bei meinem Einkommem ebenfalls den Maximalsatz zu zahlen, kann das durch den Midijob aber umgehen 🤓

Ich hoffe, jetzt ist es klarer 🙂

VG

Max

PN an maxause@gmx.de

Aber um gleich noch einen weiteren Denkfehler "abzuarbeiten":

Die 40k wären doch die Einnahmen und von diesen Einnahmen müsste die Person 14% an die GKV zahlen. Wenn die Person jetzt deinen Job hat wären es 40k + 12*600 = 47200 auf der Einnahmenseite. Davon muss doch auch die GKV gezahlt werden.

die 40k Depotentnahme sind ja nur zu einem gewissen Teil einnahmen, nämlich nur ser Anteil an Gewinn bzw. Wertzuwachs den die entnommende Summe enthält. Das ist natürlich auch in jedem Depot anders und richtet sich auch danach wie nach dem FIFO Prinzip umgegangen und entsprechend optimiert entnommen wird aber:

Nehmen wir mal vereinfacht an, das Depot hätte im Laufe der Zeit einen Wertzuwachs von 10% erfahren. Entnimmst du nun 40k, so sind nur 4k dieser Summe "Gewinne", der Rest sind Einzahlungen die du wieser auszahlst. Entsprechend (übrigens auch steuerlich und nicht jur die KV betreffend) zahlst du dann nicht auf 40k Krankenkasse sondern nur auf 4k 😁

 

PN an maxause@gmx.de
Zitat von Max aus E am 22. September 2023, 10:52 Uhr

Bei uns im Unternehmen gibt es Arbeitszeitkonten. Ich habe von Juli bis September aufgrund Personalmangel recht viel gearbeitet. Daher ist mein Jahressoll bereits erledigt. Ich habe nun noch am Wochenende 2 Tage Dienst und verabschiede mich dann mit 20 Überstunden bis zum nächsten Jahr. Im Januar habe ich Urlaub, im Februar baue ich P-Stunden ab. Ggf. mache ich zwischendurch nochmal ein, zwei Tage wenn die Hütte brennt aber ansich tauche ich da jetzt erstmal für fast ein halbes Jahr nicht mehr auf 😃

Sowas klappt natürlich nicht in jedem Job. Bei uns ist es Schichtdienst (ich arbeite als Kapitän auf einer Flussfähre, 22% Stelle), daher ist die Tätigkeit direkt austauschbar. Meist gehe ich Nachtschichtblöcke. 3 Schichten mit 10 Stunden und das Monatssoll ist voll. Zudem ist dann nichts los und ich habe massig Zeit für andere private oder berufliche Dinge. Mein Überstundenkonto hat auch noch rund 300 Stunden Kontingent. Wenn ich Zeit und Lust habe, parke ich da ab und an einige Schichten. So kann ich mir auch mal was frei schaufeln wenn ich wirklich mal ein paar Monate nicht kommen kann oder will. Mit meinen knapp 18 Euro Bruttolohn nach TVÖD bin ich nicht unzufrieden und der Job macht in seinem geringen Umfang Laune. Ich betrachte es mehr als ein Hobby 🙂😎

 

Wer projektgebunden arbeitet wird es sicher schwerer haben da eine Regelung zu finden.

Oft werden von Unternehmen aber auch Sabaticals angeboten. Wenn es das gibt, dann kann das eine tolle Alternative sein

Interessanter Hinweis mit den Arbeitszeitkonten. Mir selbst ist das noch in keinem Unternehmen untergekommen und auch nicht bei anderen gehört... Wie viele Unternehmen bieten das ca. an? ist das bekannt? Gibt es bestimmte Branchen, in denen Arbeitszeitkonten eher verbreitet sind? Arbeitszeitkonten sind vermutlich ein Thema, dass man erst im Bewerbungsprozess herausfindet? (Hab das noch bei keiner Stellenanzeige/Website gesehen...)

Arbeitszeitkonten sind Standard. Im offentlichen Dienst sowieso. Letztlich ist das doch nichts anderes als ein Überstundenkonto das man irgendwann mal wieder abfeiert, wie auch immer man das nennt. Wir können bei uns wählen ob wir Überstunden auszahlen lassen oder auf dem Stundenkonto zwischenparken.

Bei mir ist es aber ohnehin so dass ich als Aushilfskapitän oder auch Kassierer oft recht spontan in der gesamten Flotte eingesetzt werde wenn jemand mehr oder weniger kurzfristig ausfällt. Ich habe ein Jahressoll an Arbeitsstunden. Das kann ich auch online zusammen mit dem Schichtplan einsehen, ebenso wie verbleibende Urlaubstage, Stundenkontostand etc.

Letztlich habe ich ein Jahressundensoll von 370 Stunden das sich mit jeder angenommenen Schicht verringert. Das muss ich irgendwie leer kriegen (was kein Problem ist). Letztes Jahr war das bereits Ende August der Fall. Habe mich dann aber nich erweichen lassen und somit Plusstunden abgebaut. Die möchte ich nun zum Teil 2024 abpimmeln. Für einen Monat frei schaufeln brauche ich somit rund 30 Stunden vom Überstundenkonto/Stundenkonto zur persönlichen Verfügung (P-Konto). Ich habe noch aus früheren Jahren ein paar hundert Überstunden auf meinem Zeitkonto. Wenn ich also mal keine Lust oder Zeit habe dann ist das auch kein Problem. Bei einer so kleinen Stelle ist es auf jeden Fall einfacher Stunden aufzubauen als abzufeiern wenn man nicht in Vergessenheit geraten will 😀

PN an maxause@gmx.de
Zitat von Max aus E am 1. Oktober 2023, 22:24 Uhr

Arbeitszeitkonten sind Standard. Im offentlichen Dienst sowieso.

Das stimmt so sicherlich nicht. Streng genommen hat dabei der Betriebsrat ein Wörtchen mitzureden.

Letztlich ist das doch nichts anderes als ein Überstundenkonto das man irgendwann mal wieder abfeiert, wie auch immer man das nennt. Wir können bei uns wählen ob wir Überstunden auszahlen lassen oder auf dem Stundenkonto zwischenparken.

Meines Wissens sind Überstunden binnen eines halben Jahres auszugleichen. Bei uns sind es durch Betriebsvereinbarung 3 Monate.

Bei mir ist es aber ohnehin so dass ich als Aushilfskapitän oder auch Kassierer oft recht spontan in der gesamten Flotte eingesetzt werde, wenn jemand mehr oder weniger kurzfristig ausfällt. Ich habe ein Jahressoll an Arbeitsstunden. Das kann ich auch online zusammen mit dem Schichtplan einsehen, ebenso wie verbleibende Urlaubstage, Stundenkontostand etc.

Letztlich habe ich ein Jahressundensoll von 370 Stunden, das sich mit jeder angenommenen Schicht verringert. Das muss ich irgendwie leer kriegen (was kein Problem ist). Letztes Jahr war das bereits Ende August der Fall. Habe mich dann aber nicht erweichen lassen und somit Plusstunden abgebaut. Die möchte ich nun zum Teil 2024 abpimmeln. Für einen Monat frei schaufeln brauche ich somit rund 30 Stunden vom Überstundenkonto/Stundenkonto zur persönlichen Verfügung (P-Konto). Ich habe noch aus früheren Jahren ein paar hundert Überstunden auf meinem Zeitkonto.

Außer dem letzten Satz verstehe ich den ganzen Abschnitt nicht.

Ich würde mein Arbeitszeitkonto nicht auf ein Jahr Freizeit anwachsen lassen ("ein paar Überstunden" sind bei 370 Stunden Soll im Jahr das Äquivalent eines Jahres), sondern würde sie im gesetzlich oder per Betriebsvereinbarung gesetzten Rahmen abgelten.  Eigentlich ist Berufstätigkeit der Tausch Zeit gegen Geld, nicht der Tausch Zeit gegen irgendwann mal Zeit zurück und Geld später.

 

Moin Achim,

Meines Wissens sind Überstunden binnen eines halben Jahres auszugleichen. Bei uns sind es durch Betriebsvereinbarung 3 Monate.

Genau genommen entstehen ÜBERSTUNDEN aber erst bei Überschreitung der regelmäßigen Arbeitszeit einer Vollzeitkraft ( bei uns 37,5 Stunden). Bis ich diese Grenze erreicht habe, handelt es sich für mich als Teilzeitkraft um MEHRARBEIT und nicht um Überstunden ( habe ich jetzt so genannt da ich nicht ahnte dass die Diskussion diese Unterscheidungen erfordert).

Daher erhalte ich auch keine Überstundenzulage etc. und brauche keinen Freizeitausgleich. Ich habe dann die Wahl was ich damit anstellen möchte, sammeln oder auszahlen lassen 🙂

Das stimmt so sicherlich nicht. Streng genommen hat dabei der Betriebsrat ein Wörtchen mitzureden.

Klar hat der da irgendwann mal mitgewirkt, ist dennoch nicht unüblich. Ich kenne kaum dine Firma mit mehr als 50 Mitarbeitern die das nicht haben, ganz gleich ob öffentlicher Dienst oder sonstige moderne Unternehmen.

Zeitkonto.

Außer dem letzten Satz verstehe ich den ganzen Abschnitt nicht.

Sorry aber da gibts eigentlich nicht viel zu verstehen. Ich habe ein Jahresarbeitssoll und kann mir da jederzeit den Stand ansehen. Wenn ich meine Stunden geleistet habe bin ich fertig mit dem Jahr, egal ob es erst April ist oder schon November. Ich habe dann meine Vertragliche Arbeitszeit abgeleistet. Was ich dann noch zusätzlich an Schichten annehme landet auf dem Zeitkonto.

Ich würde mein Arbeitszeitkonto nicht auf ein Jahr Freizeit anwachsen lassen ("ein paar Überstunden" sind bei 370 Stunden Soll im Jahr das Äquivalent eines Jahres), sondern würde sie im gesetzlich oder per Betriebsvereinbarung gesetzten Rahmen abgelten.  Eigentlich ist Berufstätigkeit der Tausch Zeit gegen Geld, nicht der Tausch Zeit gegen irgendwann mal Zeit zurück und Geld später.

Nunja, wenn man es mal auf eine Vollzeitkraft umrechnet, dann sind es auch "nur" zwei Monate.

Es ist bei meinem Mini-Arbeitspensum nicht realistisch, all diese Stunden abzubauen indem man mal ab und an nicht kommt und Abbautage einsetzt. Schließlich bin ich ja Springer und kann (und will) dann nicht laufend nein sagen und dieser Aufgabe dann eben auch nachkommen. Ich werde das Kontingent aber auch nicht über 400 Stunden anwachsen lassen. Aktuell bin ich steuerlich so hoch belastet, dass ich mir keine Auszahlung geben muss. Ohnehin beziehe ich dort nur E5, also deutlich unter 20€ die Stunde. Wahrscheinlich werde ich das umwandeln wenn ich komplett in den Ruhestandsmodus wechseln werde. So kann ich mir nach Kündigung zu Datum x noch ein Jahr lang weiterhin steueroptimierte Auszahlungen, sozialversicherung etc.  weiterlaufen lassen aber eben nicht mehr kommen 😉

Wenn mans drauf anlegt, anschließend noch ein Jahr ALG. Somit könnte ich dann zwei Jahre versichert und etwas bezahlt Privatier sein üben 😉

Letztlich sage ich mir immer: haben ist besser als brauchen.

VG

Max

 

 

 

 

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Zitat von Max aus E am 2. Oktober 2023, 8:16 Uhr

Moin Achim,

Meines Wissens sind Überstunden binnen eines halben Jahres auszugleichen. Bei uns sind es durch Betriebsvereinbarung 3 Monate.

Genau genommen entstehen ÜBERSTUNDEN aber erst bei Überschreitung der regelmäßigen Arbeitszeit einer Vollzeitkraft ( bei uns 37,5 Stunden). Bis ich diese Grenze erreicht habe, handelt es sich für mich als Teilzeitkraft um MEHRARBEIT und nicht um Überstunden

Haarspalterei.

Du hast geschrieben, Dein Soll für ein ganzes Jahr betrage 370 Zeitstunden. Du habest aus der Vergangenheit aber noch "einige hundert Stunden", die Du über Dein Soll geleistet habest. Ich würde mein Zeitkonto nicht auf einen derartigen Umfang anschwellen lassen (Das war in meinen Augen übrigens die systematische Schwäche der "Altersteilzeit" im Blockmodell). Your mileage may vary.

hallo Achim,

Haarspalterei

Nö, ist es nicht, da Überstunden anderen anforderungen und Bestimmungen unterliegen als Mehrarbeit - aber da habe ich als ehemaliger Betriebsratsvorsitzender ggf. auch etwas mehr Fachwissen als der Durchschnitt 😉

Ich würde mein Zeitkonto nicht auf einen derartigen Umfang anschwellen lassen (Das war in meinen Augen übrigens die systematische Schwäche der "Altersteilzeit" im Blockmodell). Your mileage may vary.

Ja, das hattest du ja bereits im Post zuvor unmissverständlich zum Ausdruck gebracht. Es ist nun aber auch keine riesige Summe die dirt parkt. Der Betrieb ist solide. Ich sehe das entspannt, wenn ich mal keine Lust oder Zeit habe dann kann ich mir in Abstimmung mit unserem Dienstplaner über Monate hinweg Freizeit nehmen und habe stets den Status das die Firma in meiner Schuld steht. Ich bin nun seit fast 6 Jahren dort, und habe meine  Ruf und Status, ist schon okay so 👍😉

Nur mal zur Einordnung. Ich habe dort 370 Stunden geparkt zu aktuell Grundlohn 16,90 - also rund 6000€ Brutto! jetzt gibts wieder 8% Tariferhöhung, juhu, krieg ich fürbdie vor 2 Jahren geleistete Stunde zu damals eine Lohnstufe drunter 15,50 dann mun fast 25% mehr - so what! Ich denke 4k netto kann man auch mal riskant beim Arbeitgeber liegen lassen ohne ängstlich werden zu müssen 😉

PN an maxause@gmx.de
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