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Tätigkeitsbezeichnung als Frugalist

Liebe Frugalisten,

ich plane meinen Job zu kündigen um vom Handel mit Cryptowährungen und DeFi zu leben. (Ob das funktioniert sei mal dahingestellt. Ich würde das dann gerne separat mit mehr Details in der Vorstellungsrunde diskutieren.)

Dabei frage ich mich, was ich dann als Tätigkeit angeben soll. Im privaten Bereich mit Familie und Freunden tue ich mir da weniger schwer. Da kann ich der Fantasie freien Lauf lassen: Trader, Investor, Privatier, Frugalist... wären mögliche Bezeichnungen.

Aber was bin ich vor Behörden, Banken, Versicherungen, Unternehmen, Geschäftspartnern, u. ä. ? Gelte ich als arbeitslos oder nicht erwerbstätig, weil ich keiner regulären Tätigkeit nachgehe? Oder bin ich selbstständig, obwohl ich keine Gewerbe angemeldet habe? Oder etwas ganz anderes?

Ich glaube ihr versteht den Hintergrund der Frage. Ich möchte mich nicht mit dem Stempel "arbeitslos" ins Abseits katapultieren. Wie sind da eure Erfahrungen im öffentlichen und geschäftlichen Bereich als Frugalist? Vielleicht könnt ihr sogar von eklatanten Problemen aus erster Hand berichten?

Mir selbst ist zu diesem Thema vor ein paar Jahre etwas passiert. Ich bin zu einem neuen Arbeitgeber gewechselt und habe davor ein paar Monate Auszeit genommen. In der Zeit wollte ich eine Freundin aus Südamerika einladen. Bei der Ausländerbehörde wollte man dann als Sicherheit meinen Arbeitsvertrag und Gehaltsnachweise der letzten 2 Jahre sehen. Als der Beamte feststellte, dass ich zu diesem Moment „arbeitslos“ war, sprach er mir sofort sein Mitleid aus und erzählte, dass er sich mal in der selben traurigen Situation befand. Ich lies es über mich ergehen und dachte nur „Du hast überhaupt keinen Plan, was ich alles habe und wie gut es mir eigentlich im Moment ohne den ganzen Druck geht…“. Zu diesem Zeitpunkt wurde mir auch klar, dass wenn ich mal aussteigen sollte, ich öfters auf diese Art von Gesprächen mit Vorurteilen treffen würde. Damit kann ich umgehen. Das Problem an der Sache war nur, dass er mir die Einladung meiner Freundin verwehrte. Da änderte mein überdurchschnittliches Gehalt der letzten Jahre, meine Eigentumswohnung, sowie mein Girokontostand von damals 30k nichts. Es war auf dieser Behörde, in einer kleinen Kommune, absolut nicht vorgesehen, dass jemand der „arbeitslos“ ist die finanzielle Grundlage besitzt jemanden aus einem anderen Land einzuladen. Nach vielen Emails, Anrufen und Besuchen konnte ich mich dann mit dem Beamten auf ein Sparbuch mit 20k einigen, welches ich bei ihm physisch hinterlegen musste.

Ich freue mich auf eurer Feedback!

Sorry, ich habe gerade festgestellt, dass ich ins falsche Unterforum gepostet hab. Ich kann den Beitrag nicht mehr editieren. Vielleicht könnt ihr den Thread in "Finanzielle Freiheit: Allgemeine Diskussion" verschieben. Das passt glaube ich besser.

Hi @philly ich kenne das Problem mit dem Visum. Allerdings von der anderen Seite. Schon einige male wurden in unserem Freundeskreis jungen Frauen aus China kein Visum erteilt, da ihr beruflicher Status schlecht ins deutsche zu übersetzten war und damit nicht glaubwürdig. Leider sind die Botschaften da nicht flexibel genug was wirklich sehr schade ist. Nicht jeder Mensch hat einen 08/15 Job als Angestellter. Wer aus dem Raster fällt hat es als einfacher Bürger leider nicht so leicht.
Ab August bin ich auch ohne offizielle Arbeit hab nur noch meine Investments zu verwalten. Würde mich dann vermutlich als Privatier bei den Behörden bezeichnen. Bin mal gespannt ob es funktioniert wenn ich mal wieder Gäste aus China einlade.

@jan-veerman Danke für deine Antwort.

Gerade bei China habe ich so ein bisschen das Gefühl, dass die Regierung dahinter steckt. Sie haben wahrscheinlich Angst, dass den jungen, gebildeten Frauen das Leben in Europa gefallen könnte. Es ist gut möglich, dass sie dann beim Besuch auch noch den richtigen Mann finden und hier bleiben.

Das ist jetzt aber eine sehr spezielle Situation. Was ist z.B. mit den Banken? Aus deinem Vorstellungsthread konnte ich entnehmen, dass du einige Kredite hast. Darf ich fragen, wie es da dann im August aussieht? Denn laut den meisten Banken sollst du ja mitteilen, wenn sich was in deinem Tätigkeitsbereich ändert. Ich könnte mir vorstellen, dass es eine Auswirkung auf potentiell neue und auch aktuelle Kredite haben könnte. Für mich wären diese Erfahrungswerte sehr wertvoll.

ist zwar jetzt etwas offtopcic, aber was mir letztens durch den Kopf gegangen ist, man sieht in Europa relativ häufig Männer mit asiatischen Partnerinnen aber selten westliche Frauen mit asiatischen Männern, das fiel mir beim Lesen gerade ein, dazu scheinen Frauen in China ja ohnehin im Zuge der Einkindpolitik Frauen "Mangelware" zu sein, dazu kam mir dann noch der Gedanke dass asiatische Männer evtl zu "soft" erscheinen, was westl. Frauen vielleicht oft nicht so attraktiv finden, Asiatinnen sind dagegen dann dagegen oft sehr "weiblich", "süss" ....

https://de.wikipedia.org/wiki/Fehlende_Frauen

Gut meine Frau ist aus China darum laden wir auch gerne Verwandte zu uns ein. Die Ablehnung des Visums war immer von der deutschen Botschaft und hat damit zu tun das die betroffenen Personen ihre Rückreisebereitschaft nicht genügend beweisen konnten obwohl sie keinerlei Absichten hatten in Deutschland zu bleiben.
In unserem Bekanntenkreis haben wir aber auch Paare deutsche Frau mit chinesischem Mann kommt halt nur etwas seltener vor.

Was die Finanzierung angeht glaube ich kaum das es für meine Bank einen großen Unterschied macht. Bis vor einigen Jahren war ich noch kräftig Cashflow negativ, jetzt ist mein Cashflow schon so hoch wie mein Nettogehalt als Vollzeitlehrer. Damit ist mein Haushaltsüberschuss auch ohne Job sogar etwas höher als noch vor einigen Jahren im Großkonzern.
Mein Ziel ist es jedoch eher ein paar Objekte nach der 10 Jahresfrist zu verkaufen und keine weiteren zu erwerben. Nachfinanzierungen sollten kein Problem sein bis 2029 könnte ich alle Restschulden mit dem Verkauf einer einzigen Wohnung bedienen. Ab dann wären es nur noch 900k Restschuld  bei über 7k Cashflow die dann bei über 3Mio. Immowerten (nach etwas Aufwertungen und dem Verkauf einer Wohnung) kein Thema mehr sind.
Aber mal schauen wie es kommt. Wenn ich eines gelernt habe dann offen zu bleiben für alles was kommt. Mich nicht auf Jahre in die Zukunft festzulegen sondern immer flexibel zu bleiben.

Moin @jan-veerman

Ab dann wären es nur noch 900k Restschuld  bei über 7k Cashflow die dann bei über 3Mio. Immowerten...

Das entspricht exakt meinen Zahlen. Genau so wirds bei mir 2029 auch aussehen, bis dshin vielleicht auch 8k Cashflow. Dann endet auch die Zinsbindung und ich könnte verkaufen, komplett oder auch nur einen Teil als Eigentumswohnungen, oder auch gar nicht. Das ist doch bei uns beiden ganz gut überschaubar. Unsere Tilgungsleistung ist ja schon eine ordentliche Monatliche Sparrate. Wenn positiver Cashflow zum Leben bleibt ist doch alles okay 🙂

vg

Hallo an ALLE,

Ich bin hier ja kein Moderator, aber ich finde es wirklich extrem nervig, dass ständig irgendwo irgendwas gepostet wird, was mit dem Thema nix zu tun hat. Vor allem gibt es glaube ich keinen thread, wo unsere beiden Spezialisten ihre Cash flows noch nicht gepostet haben. Ja, wir bewundern euch alle sehr!

@jan-veerman

Es macht absolut Sinn, dass es der Bank egal sein sollte, wenn der Cash-Flow stimmt. Ich habe auch wenig Erfahrung mit Immobilienkrediten. Ich habe bisher nur normale Privatkredite/Ratenkredite aufgenommen und da war es immer so, dass denen mein Cash-Flow aus Aktien/Dividenen und auch mein Besitz einer Wohnung völlig egal war. Das einzige für was sie sich interessiert haben, war meine Gehaltsabrechnungen.

@privatier

Vergib mir meinen Fehler. Mir ist es auch gleich aufgefallen, aber wie gesagt ich habe die Macht nicht es zu ändern. Was schlägst du als Lösung vor?

@ Alle

Bitte beim Thema des Fragestellers bleiben. Danke.

Hallo ALLE,

jetzt starte ich doch nochmal einen Versuch den Bogen hinzubekommen der Dieses Thema mit dem Thema investieren kompatibel macht.

Um unser Leben/Familien (bei mir eine 6 köpfige Familie) zu ernähren benötigen wir Geld. Um das Geld zu bekommen üben wir eine oder mehrerer folgender Tätigkeiten aus:

Tätigkeit:

  1. nichts: (passiv) Rente, Kindergeld, Pflegegeld
  2. investieren: (halb passiv) Aktien-Dividenden
  3. investieren: (aktiv) Immos-Cashflow
  4. arbeiten: (sehr aktiv) Einkommen

Punkt 1. hat Voraussetzungen: Kinder, bzw. Rentenalter erreicht etc. Punkt 2. benötigt auch Zeit da man sich mit der Materie befassen muss. Punkt 3. kann man nebenbei mit wenig Aufwand oder auch recht viel Aufwand betreiben (lässt sich leicht steuern). Punkt 4. ist insbesondere bei hohen Einkommen normalerweise auch mir sehr viel Zeit Einsatz verbunden.

Da bei bei mir das Kindergeld/Pflegegeld nicht ausreicht (musste erst gestern wieder 210€ für einen 3-tägigen Landschulheimaufenthalt meiner Tochter hinblättern) und ich noch zu jung bin um Rente zu erhalten, bin ich auf weitere Einnahmen angewiesen (2.-4.)
Auf Punkt 4. möchte ich nicht mehr angewiesen sein und für 2. fehlt mir der notwendige Grundkapitalstock bzw. ich müsst zu sehr ins Risiko gehen. Darum bleibt bei mir nur Punkt 3. und da ist nun mal der Cashflow die einzig relevante Größe um die Einnahmen zu sichern.

Mit anderen Worten: Hätte ich genügend Kapital könnte ich von leicht schwankenden Aktiendividenden leben. Da dies für mich kurzfristig nicht erreichbar ist, ist der aktuelle und prognostizierte Cashflow die einzig relevante Größe um meiner Familie Sicherheit zu geben das ich sie auch ohne Job ernähren kann.
Aus meiner Sicht hat das ganze nur noch einen Haken und zwar wann ist es genug mit dem Investieren. (Da bin ich vollkommen von meinem Bauchgefühl geleitet)
Es gibt Freunde die mir nahe legen jetzt richtig loszulegen und einige haben es mir auch schon erfolgreich vorgemacht. Ich möchte aber gerne lernen mit dem zufrieden zu sein was ich habe ohne weiter zu expandieren. Ich freue mich wenn ich auch zukünftig Landschulheimaufenthalte meiner Kinder ohne weiteres bezahlen kann. Meine Zeit möchte ich für Familie/Freunde und Menschen aufbringen denen ich gut tue und die mir gut tuen.

Ich hoffe es ist mir damit gelungen den Bogen zwischen Tätigkeit und Investieren zu bekommen.
Gruß Jan

Und damit zurück zur nicht beantworteten Frage wie nun die Bezeichnung dafür ist.

Ich bezeichne mich im privaten Umfeld als Privatier. Wenn ich im Hotel einchecken war von Maler bis Bäcker bis Vermögensverwalter schon alles dabei. Bei Formularen hatte ich auch schon Privatier reingeschrieben; keinerlei Nachfrage. Bei der Bank: Selbstständiger. Auch keine Fragen bisher.

 

Ich hatte ja schonmal ein knappes Jahr Srbeitslosigkeit zum "üben"...

Als Privatier würde ich mich überhaupt nirgendwo vorstellen von dem ich nucht gerade einen Kredit möchte.

Da geht sofort die Geldsack- Schublade auf. Ich würde mich einfach wieder  als "nicht berufstätig" bezeichnen. Dort wo es mir egal ist auch als Arbeitslos - da gibts dann zumindest keine doofen Fragen und es ist schnell beantwortet. Bei 90% der Menschen denen man im Alltsg begegnet bin ich ohnehin froh wenn ich mich nicht länger als nötig mit ihnen unterhalten muss.

Zitat von Frugi85 am 8. April 2022, 9:17 Uhr

Als Privatier würde ich mich überhaupt nirgendwo vorstellen von dem ich nicht gerade einen Kredit möchte.

sehe ich auch so. Der Begriff Privatier hat in großen Teilen unserer Gesellschaft einen sehr negativen Beigeschmack. Hausmeister ist da schon viel massentauglicher. Für den Begriff Investor oder Arbeitsloser gilt das gleiche ist zwar schon etwas besser angesehen als Privatier aber auch sehr negativ behaftet. Stattdessen besser Selbständiger.

man könnte sagen, man macht "gerade" ein Sabbatical
(dass dieses bis Rentenbeginn gehen soll, kann man ja für sich behalten)

und als "Beruf" kann man ja angeben, was man gelernt/studiert hat ...
(man übt diesen halt gerade nicht aus)

Ja, das mit dem "jetzt mach ich mal ein Sabbatical und dann "schaunmermal"",  hab ich insbesondere in meiner Abschiedsphase aus dem Job benutzt bei Kollegen die ich nur mittelgut einschätzen konnte.

Ich finde, das Naheliegendste ist  Hausmann/Hausfrau.

Das impliziert klar, dass man keiner Lohnarbeit nachgeht und auch nicht auf der Suche nach einer solchen ist.
Diese Berufsangabe ist sehr geläufig und wird auch nicht hinterfragt.
Einen Hinweis auf den finanziellen Hintergrund erlaubt es ebenfalls nicht.
Außerdem entspricht es wahrheitsgemäß der eigentlichen Tätigkeit - man kümmert sich um seine private/häuslichen/finanzielle
Belange und ggf. die seiner Haushaltsangehörigen.

Wow @glueckspilz das ist die absolut beste Beschreibung die ich je gelesen habe. Klasse.

Man muss schon ein absoluter Glückpilz sein um vor Rentenbeginn mit seiner Hausfrau als Hausmann bzw. seinem Hausmann als Hausfrau jeden Tag genießen zu können.

🙂

 

Also bei der Arbeitsagentur ist im dort hinterlegten Lebenslauf auch der Begriff Hausmann üblich.

Arbeite dort und würde es dann auch entsprechend so erfassen nach den Schilderungen.

Falls irgendwo die Frage nach dem Einkommen gestellt wird, kann man einfach angeben, dass man seinen Lebensunterhalt aus Kapitalerträgen/Mieteinkünften bestreitet.

Im Bekanntenkreis würde ich mich mit einer vermieteten Immobilie als Verwalter/Vermieter bezeichnen und ohne Immobilie einfach als Frührentner oder bisschen schwammiger, dass man sich neu orientiert und in der Findungsphase ist. Glaube nicht, dass das großartig hinterfragt wird.