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Steuersparen mit ETF?

Hallo zusammen

ich bekomme in letzter Zeit immer mehr Nachrichten zu Steuersparen mit ETF. Hier soll man bis zu 4000€  wieder reinholen können. Bzw. Sogar noch fördern können?

Kennt ihr das auch? Außer rürup fällt mir nichts dazu ein? Macht das Sinn?

Hier grob zusammen gestellt. Aber die Steuer etc fehlt noch... Dann doch wieder gleich?

https://m.focus.de/finanzen/boerse/rene_will_rendite/altersvorsorge-34-000-euro-gespart-eine-frage-bewahrte-mich-vor-fehler_id_12382368.html

 

 

 

 

 

 

"Steuer" kann ja vieles sein. Steuern sparen bei ETFs kann man insofern, dass die Kapitalertragssteuer auf Gewinne (abzgl. Dividendenauszahlungen und Vorabpauschale) in die Zukunft verlagert wird, man kann also vom Zinseszins auf unversteuertes Vermögen profitieren. Ggf. kann man die Steuern am Ende durch Aushebeln der FIFO-Regel (durch mehrere Posten oder Depots) reduzieren, bei geringem Einkommen auch durch die Günstigerprüfung. Hier in @olivers Blog gibt es dazu einen guten Artikel.

Steuern sparen in Zusammenhang mit der Basisrente geht darüber hinaus, hier kann man bis zu einem Höchstbetrag vom Bruttogehalt einzahlen und versteuert erst in der Rentenphase. Man spart also neben Kapitalertragssteuer auch Einkommensteuer. Hat man im Erwerbsleben hohe Einnahmen und im Rentenalter wenige (z.B. Selbstständige, die nicht in die GRV einzahlen), dann kann sich das theoretisch lohnen. Hat aber leider einige Haken. Man braucht erstmal ein Produkt, das den Vorteil nicht durch Kosten auffrisst und ebenfalls in Aktien(-ETFs) anlegt. Man hat dann zwar das Langlebigkeitsrisiko mit versichert, allerdings meist zu einem ungünstigen Faktor (wie im Fokus-Artikel). Man ist extrem unflexibel, man kommt an sein Geld i.d.R. nicht mehr anders ran als durch Verrentung. Ansprüche werden nicht vererbt (wenn man nicht einen entsprechend teureren Vertrag abschließt). Und mein persönliches KO-Kriterium: Man risikiert den Totalverlust, wenn der eigene Versicherer im Rahmen einer größeren Krise ausfällt, Systemschutz geht vor Verbraucherschutz. (*) Insgesamt machen die Steuervorteile die Basisrente darum imho allein nicht attraktiv.

Schön wäre deswegen eine vergleichbar geförderte Aktienrente. Steht ja sogar mal im Koalitionsvertrag, ist gefühlt aber schon wieder in Vergessenheit geraten.

 

(*) https://www.akademie.de/de/wissen/riesterrente-ruerup-lebensversicherung-pleite

Oha danke für diese Informationen! Dann bleib ich bei meinen ETF und hoffe auf was anständiges von der Regierung.... Sry für diese utopische Wahnvorstellung

War ja nur ein Post von nem anonymen Forennutzer. 😉 Lies dir die Details besser selber an (ich finde an der Stelle ja die Grundlagenbücher von Hartmut Walz empfehlenswert). Vor allem aber klopf die genannten Punkte gründlich ab und rechne genau nach, wenn dir jemand versucht eine Basisrente zu verkaufen.

Noch ein Punkt bzgl. Risiken: Der Vorteil bei der Einkommensteuer bei der Basisrente steht als rein politisches Konstrukt auf wackeligen Füßen. Wenn man bedenkt, wie lange solche Verträge laufen und wie häufig der Gesetzgeber an den Steuerregelungen schraubt - oft zum Nachteil der Sparer - dann ist es ziemlich unsicher, ob man den Vorteil am Ende überhaupt erhält.