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Spiegel: Finanzministerium will private Altersvorsorge grundlegend reformieren

https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/private-altersvorsorge-finanzministerium-will-sie-2024-grundlegend-reformieren-a-366d8404-282d-45dc-8431-0429b862fa9e

Neben viel Altbekanntem wäre am ehesten noch dieser Punkt interessant:

Neben einem Versicherungsmodell sollen Kunden auch ein Altersvorsorgedepot wählen können, bei dem das Geld zum Beispiel in börsengehandelten Indexfonds (ETFs) angelegt wird.

Wirklich glauben kann ich nur nicht dran. Die Versicherungslobby hat es geschafft, dass ein Provisionsverbot offenbar weiter nicht zur Debatte steht und am Grundproblem der überteuerten und intransparenten Produkte nicht ernsthaft gedreht werden soll. Ein günstiges ETF-Depot mit Steuerprivilegien und flexibler Nutzung im Alter würde die gesamte heutige private Altersvorsorgewirtschaft an die Wand spielen. Sowas wird man kaum zulassen, das Modell wird vermutlich ordentlich verkrüppelt, sei es durch lächerlich geringe Höchstbeträge, oder durch Zwangsumwandlung in private Versicherungen bei Verrentung. Oder seht ihr das anders? 🙂

 

Die drei größten ETFs MSCI World haben eine Größe von knapp über 50 Milliarden. Ich sehe es als Problem an, wenn eine große Nachfrage nach ETFs durch staatlich geförderte Altersversorgung auf das praktisch nicht erweiterbare Aktienangebot trifft.

Ich sehe es als Problem an, dass hier einer immer was schreibt was nicht stimmt und der Fleiß eigene Recherche oder Nachdenken zu betreiben hinter das Bestreben zu provozieren stark zurückfällt.

Sollte Lindner 10 Mrd von einem der offenen ETFs kaufen,  dann erhöht sich das Volumen um 10 Mrd. Lindner hat das aber langfristig sowieso nicht vor sondern Aktien Direktanlage via Staatsfonds.

Die 10 Mia ist der Förderungsbetrag. Wenn 1/3 die Förderung ist, dann geht es um 30 Mia. Außerdem stimmt meine Zahl.

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Ob die Gelder direkt in Aktien angelegt werden oder per ETF ist egal, denn der ETF kauft dann am Aktienmarkt. Besonders wenn er physisch repliziert. Aber auch Derivate beeinflussen die Kurse.

Die BRD sollte wohl in der Lage sein, einen eigenen Staatsfond zusammenzubasteln und kostengünstig zu bewirtschaften. Der wird ohnehin recht konservativ ausfallen müssen.

PN an maxause@gmx.de
Zitat von FredFinanzFuchs am 18. Juli 2023, 8:35 Uhr

Die 10 Mia ist der Förderungsbetrag. Wenn 1/3 die Förderung ist, dann geht es um 30 Mia. Außerdem stimmt meine Zahl.

Deine Zahl mag stimmen, aber wie immer hast Du ein massives Problem mit Größenordnungen.

Aktienhandel - Weltweites Volumen bis 2020 | Statista

Der Wert aller börsennotierten Unternehmen wird weltweit für 2020 mit 105,9 Billionen US$ angegeben. 30 Mrd. sind im Verhältnis dazu 0,02%.

Nicht 2%, nicht 0,2%, sondern ...

Null-komma-null-zwei Prozent. Gemessen am jährlichen Handel von ~198 Billionen US$ ist es noch weniger. Wenn Lindner alles auf einen Schlag freigeben würde. Was nicht passieren wird.

Die aktiengestützte Teil-AV einer der größten Industrienationen der Welt hätte also selbst dann fast Null Auswirkungen auf den gesamten Aktienmarkt, wenn man das komplette Kapital in einer logischen Sekunde reinpumpen würde. Ergo ist Dein "Problem" mal wieder nur ein Hirngespinst.

Lass' die Finger von Dingen, die Du nicht verstehst und kauf' Dir jetzt endlich 'ne Lavalampe.

Troll.

@mfz73 Danke, das sind überzeugende Gegenargumente. Ich ziehe meinen Einwand zurück.

Spannender an den Plänen ist eher, dass Rentenpunkte künftig keinen einheitlichen Wert mehr haben sollen. Man weiß also nicht mehr, was der zusätzliche Rentenpunkt dann eiegntlich noch werts ein wird.

Außerdem gehe ich sehr stark davon aus, dass man die Rente mit 63 sehr bald beenden wird. Sie ist einfach komplett irre (aus Sicht des Staates)

Meine eigene größte Sorge gilt der Krankenversicherung für Rentner. Ich sehe es schon kommen, dass dafür künftig auch Kapitalerträge angerechnet werden, für mich als freiwillig GRV wäre das aus finanzieller Sicht schon übel

Zitat von Cepha am 14. November 2023, 12:29 Uhr

Außerdem gehe ich sehr stark davon aus, dass man die Rente mit 63 sehr bald beenden wird. Sie ist einfach komplett irre (aus Sicht des Staates)

Nun, Frugalisten behaupten permanent, dass das ja gar kein Problem sie, weil sie sich ja um sich selbst und um die Gesellschaft kümmern. Der Beweis steht aus, aber der Staat kann es auch einfach mal drauf ankommen lassen - und Leistungen kürzen. Was ja sowieso schon passiert.

Meine eigene größte Sorge gilt der Krankenversicherung für Rentner. Ich sehe es schon kommen, dass dafür künftig auch Kapitalerträge angerechnet werden, für mich als freiwillig GRV wäre das aus finanzieller Sicht schon übel

Es ist nun wirklich nicht so, dass auf diese Gefahr in den letzten Jahren niemand hingewiesen hätte. Ich sehe das auch nicht so dramatisch - wer seine AV selbst in die Hand nimmt und behauptet, er könne das effizienter als der Staat, der muss im Alter auch beweisen, dass sein Konzept aufgeht bzw. sein Konzept an die dann bestehenden Bedingungen anpassen.

Zitat von Cepha am 14. November 2023, 12:29 Uhr

Spannender an den Plänen ist eher, dass Rentenpunkte künftig keinen einheitlichen Wert mehr haben sollen. Man weiß also nicht mehr, was der zusätzliche Rentenpunkt dann eigentlich noch wert sein wird.

Mal schauen, was das Verfassungsgericht dann dazu sagt. Hat es nicht einmal geurteilt, daß Ansprüche an die Rentenversicherung so etwas Ähnliches wie Eigentum sind? Die Regierung hat untenrum ja schon etwas geglättet: Bei den Midijobs wird weniger Beitrag verlangt, man bekommt aber Punkte, als ob man ungemindert Beitrag bezahlt hätte. Das ist aber kein großer Effekt.

Keine Sorge! Solange irgendeine Partei mit in der Regierung ist, die sich als sozial versteht, wird umverteilt. Das ist ganz unvermeidlich. 🙂

Außerdem gehe ich sehr stark davon aus, dass man die Rente mit 63 sehr bald beenden wird. Sie ist einfach komplett irre (aus Sicht des Staates).

Sie ist ein Sonderangebot für diejenigen, die sie in Anspruch nehmen können. Die Abschläge, die in der Presse so vehement verteufelt werden, sind in Wirklichkeit zu niedrig bemessen. Ergo: Jeder, der kann, tut gut daran, die Rente mit 63 zu beantragen. Natürlich darf man einen, der mit 63 Rente bekommt und dann tatsächlich zu arbeiten aufhört, nicht vergleichen mit einem, der im aktuell geplanten Endausbau bis 67 arbeitet und somit 4 Jahre länger Lohn bekommt. Man muß einen, der mit 63 Rente bekommt und weiterarbeitet, mit einem vergleichen, der nur weiterarbeitet und erst mit 67 Rente beantragt. Der erste stellt sich dabei deutlich besser, obwohl er auf Lohn + Rente eine Menge Steuer und Beiträge zahlt (Steuerprogression!).

Meine eigene größte Sorge gilt der Krankenversicherung für Rentner. Ich sehe es schon kommen, dass dafür künftig auch Kapitalerträge angerechnet werden, für mich als freiwillig GRV wäre das aus finanzieller Sicht schon übel.

Wieso "Sorge"? Im Endeffekt wäre das nichts als gerecht. Wie will man es rechtfertigen, daß der eine gesetzlich versicherte Rentner auf Kapitaleinkünfte Beiträge bezahlen muß, der andere aber nicht?