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Sonderausgaben im Haushaltsbuch

Hallo!

Mich würde mal interessieren, wie ihr Sonderausgaben trackt. Damit meine ich einmalige Kosten, die einfach nie wieder auftreten. Um ein Beispiel zu nennen: Die Entbindung eines Kindes in einer Privatklinik kann leicht mal 3000€ kosten, was den monatlichen Ausgabenschnitt für das Jahr um 250€ nach oben treiben würde, es wäre ganz klar sinnlos damit zu rechnen weil man das ja (höchstens sehr kontrolliert) wiederholt und sicherlich nicht zu Beginn der Entnahmephase.

Damit könnte man dann anfangen, gewisse Kosten aus den Rechnungen zu nehmen was ja auch sinnvoll ist. Aber wo zieht man die Linie, bevor der ganze Ausgabenschnitt schöngerechnet wird? Habt ihr da irgendwelche Faustregeln?

Bei der Steuer werden größere Ausgaben über 10 Jahre abgeschrieben da sie ja auch eine entsprechend lange Nutzungsdauer haben. So könntest du es ja auch im Haushaltsbuch handhaben - es geht dir ja letztlich um den Auagabenschnitt über einen längeren Zeitraum und nicht um Einzelmonate- bzw. Jahre.

Ein Kind hingegen müsste man ja eigentlich auf 18 Jahre aufteilen, ab dann ist es rechtlich gesehen ein Erwachsener 😛

Aber mal im Ernst. Ins Haushaltsbuch kommem die Ausgaben sobwue sie gerade anfallen. Was du dann damit über die Jahre für einen Statistik zusammenbastelst ust ja wieder eine andere Nummer.

Zitat von Frugi85 am 3. Mai 2022, 14:36 Uhr

Bei der Steuer werden größere Ausgaben über 10 Jahre abgeschrieben da sie ja auch eine entsprechend lange Nutzungsdauer haben.

Ein Kind hingegen müsste man ja eigentlich auf 18 Jahre aufteilen, ab dann ist es rechtlich gesehen ein Erwachsener 😛

 

Der ROI eines Kindes ist sowieso eher negativ 😀 😉

Kommt wohl darauf an ob finanziell oder emotional. 😀

 

Ansonsten stimmt das sicherlich. Für mich ist halt der Ausgabenschnitt der letzten 12 Monate eine ziemlich wichtige Größe da ich daran meine Arbeitsanstrengungen der nächsten Jahre abschätze, ich bin mit meinen Arbeitszeiten eher flexibel, von daher versuche ich eben so viel zu arbeiten wie notwendig ist, um on-track zu bleiben aber auch nicht mehr. Es ist natürlich etwas anderes, wenn für einen das Haushaltsbuch rein informativ ist.

Der Zeitraum von einem Jahr wäre mir persönlich zu kurz für eine Aussage. Musste z.b. gerade für ein Bestandsobjekt eine baurechtliche Nachgenehmigung erstellen lassen. Hat mich gute 10.000€ gekostet. Dazu Ende des Jahres eine komplette Ferienwohnung eingerichtet. Zumindest die 10K waren total außerplanmäßig. Wie soll ich das nun auf einen Jahresschnitt runterrechnen? Meinen realen Durschschnittsausgaben entspricht das jedenfalls nicht. Im nächsten Jahr wiederum werde ich meine Oldtimersammlung in großen Teilen auflösen. Kommen sicher knapp 100K zusammen. Wie rechne ich dann das? Muss ich dann zurück ins jeweilige Jahr der Anschaffung und den Kauf dort wieder streichen und den überbleibenden Gewinn ins aktuelle Jahr schreiben und gegen die Fewoausgaben rechnen?

Hätte alles überhaupt keine Aussagekraft. Letztlich ändern sich meine privaten Konsummuster kaum. Um in diesem ganzen Einnahmem und Kostenhaufen überhaupt einen sinnvollen Schnitt bilden zu können, wäre es BEI MIR total sinnlos, Zeiträume kleiner als 5 Jahre zu betrachten, zumindest wenn das ganze irgendwie Aussagekraft habenbund Tendenzen abbilden soll. Bei Aktien ist es ja ähnlich. Das feht auch mal Jahre nach oben und dann crashed es nach 5 Jahren Bergfahrt plötzlich um 30%. Also bildet man einen Langzeitschnitt...Wenn ich,von meiner diesjährigen Sparrate im Depot mal abziehe was ich seit Jahresanfang verloren habe, muss ich feststellen, dass ich gsr nichts gespart habe...das ist ja aber nicht real denn erst wenns wieder bergauf geht sehe ich den positiven Effekt der Rendite auf meine Einzahlungen...

vg

 

Zitat von C11H15NO2 am 3. Mai 2022, 15:18 Uhr

Kommt wohl darauf an ob finanziell oder emotional. 😀

 

Ansonsten stimmt das sicherlich. Für mich ist halt der Ausgabenschnitt der letzten 12 Monate eine ziemlich wichtige Größe da ich daran meine Arbeitsanstrengungen der nächsten Jahre abschätze, ich bin mit meinen Arbeitszeiten eher flexibel, von daher versuche ich eben so viel zu arbeiten wie notwendig ist, um on-track zu bleiben aber auch nicht mehr. Es ist natürlich etwas anderes, wenn für einen das Haushaltsbuch rein informativ ist.

Also ich erfasse solche Ausgaben ganz normal. Allerdings mache ich mir bei der Summenübersicht einen entsprechenden Vermerk. Bei mir werden die monatlichen Ausgaben nebeneinander dargestellt und dann die Summe gezogen. Um bei Deinem Beispiel zu bleiben habe ich bspw. im Mai einen "Ausreisser", wo die 3.000 Entbindungskosten einfliessen würden. Am Rand bei der Summenbildung ist dann jedoch die Notiz (3.000 Entbindung).

So kannst Du die Ausgaben der letzten 12 Monate besser deuten - Finde ich persönlich jedenfalls.

Ich trage die ganz normal da ein wo sie angefallen sind. Egal ob Autokauf, Immobilienerwerb-Nebenkosten, Operation, teure Reisen oder Zahnersatz. Dann kommt schlimmstenfalls eben mal ein Monat mit negativer Sparquote raus. Ich habe ebenfalls eine Spalte in der Tabelle um das kenntlich zu machen.

Aber auf das Jahr gerechnet mittelt sich das wieder aus und irgendwas ist ja fast immer. Ich moechte mir das ja auch nicht schoen rechnen sondern genau verfolgen wofuer das Geld weg geht. Und irgendwie ist das auch ein Ansporn diese teure Sonderausgabe innerhalb des Jahres auch auf der Einnahmenseite auszugleichen oder irgendwo einzusparen.

„Wenn man kein Geld hat, denkt man immer an Geld. Wenn man Geld hat, denkt man nur noch an Geld.“ Jean Paul Getty

Ich halte es da genau wie Tim. Jede Ausgabe wird in der passenden Kategorie zeitlich in den Monat eingetragen, in dem sie anfällt. Was damit dann später für Statistiken gemacht werden, ist ja damit erstmal noch völlig offen.

Zudem habe ich mir angewöhnt, solche "besonderen" Ausgaben als kurzen Kommentar zu dem Monat zu schreiben. Das hat mir zumindest auch noch mal die Augen dahingehend geöffnet, dass doch mehr Dinge als "besondere" Ausgaben gelten, als ich so dachte. Sei es eine neue Kommode, eine neue Sonnenbrille, doch mal neue Laufschuhe, ein neuer Fahrradsattel, die Winterjacke, die die nächsten 5 Jahre halten wird oder sonstiges. Viele Dinge, die weitestgehend "einmalig" sind, aber in Summe ergibt das dann doch regelmäßig, bzw. halbwegs gut planbare "unerwartete, einmalige" Kosten. Meine jährlich gemittelten monatlichen Ausgaben sind erstaunlich stabil - obwohl ich diese Sonderausgaben alle notiere.

Von daher ergibt es sich für mich ganz klar, dass auch solche Kosten in ein langfristiges Mittel einfließen müssen. Ob da langfristig nun jährlich, oder, wie Frugi85 vorschlägt, eher mindestens 5-jährlich sind, bleibt bei der Analyse ja noch offen. Aber zugegeben, bei mir geht es dabei eher um 2 bis kleine 4-stellige Beträge als um 5-stellige Beträge. Eventuell wäre dann doch ein anderes Verfahren sinnvoller.

Ich nutze die Steuererklärung um mich mit meinen Ausgaben und Einnahmen auseinanderzusetzen. Das ist bei mir ein sehr umfangreiches Unterfangen.

Letztlich fällt der überwiegende Teil meiner Ausgaben auf die Ferienwohnungen. Das sind vor allem auch viele Kleinrechnungen. Wenn ich alles was ich absetzen kann von den Einnahmen abziehe, dann bleiben die privaten Ausgaben übrig. Sicherlich gibt es ab und an Überschneidungen. So nutze ich z.b. den Grill für die Fewo oder den Rasenmäher auch z.T. privat, ebenso wie Waschmittel oder Handtücher und Bettwäsche, wenn sie für die Vermietung nicht mehr gut genug sind weil z.b. Flecken nicht mehr raus gehen und auch die beiden Ebikes die ich für die Feriengäste zur Vermietung gekauft habe bzw. die bei Buchungen ab 5 Tagen im Preis mit inbegriffen sind nutze ich auch selbstbregelmäßig - sind ja ohnehin da.

Das macht den Kohl aber nicht fett. Im Endeffekt stelle ich dabei fest, dass meine durchschnittlichen Ausgaben über die Jahre immer geringer geworden sind. Irgendwann hat man einfach alles an Zeug das man braucht. Habe gerade vorletzten Monat Steuer für 2020 fertig gemacht. Hier lagen meine privaten Ausgaben auf den Monat heruntergerechnet exkl. Hobbykasse bei 1550€ für zwei Personen. Real wohl bei um die 1700€. 2021 wird es wohl noch etwas weniger sein, da wir seit Beginn 21 keine Heizkosten mehr haben und fast kein Auto mehr fahren.

Mir reicht das als Überblick. Ich muss nicht jede Tafel Schokolade aufschreiben. Ob es nun 200€ mehr oder weniger sind interessiert mich wenig. Ich kaufe bewusst und das was notwendig ist und gelegentlich auch mal was nicht notwendig ist. Entscheidend ist der mehrjährige Trend und da liegt derbFreundeskreis im Schnitt bei gut dem Doppelten....

Zitat von C11H15NO2 am 3. Mai 2022, 13:43 Uhr

Hallo!

Mich würde mal interessieren, wie ihr Sonderausgaben trackt. Damit meine ich einmalige Kosten, die einfach nie wieder auftreten. Um ein Beispiel zu nennen: Die Entbindung eines Kindes in einer Privatklinik kann leicht mal 3000€ kosten, was den monatlichen Ausgabenschnitt für das Jahr um 250€ nach oben treiben würde, es wäre ganz klar sinnlos damit zu rechnen weil man das ja (höchstens sehr kontrolliert) wiederholt und sicherlich nicht zu Beginn der Entnahmephase.

Damit könnte man dann anfangen, gewisse Kosten aus den Rechnungen zu nehmen was ja auch sinnvoll ist. Aber wo zieht man die Linie, bevor der ganze Ausgabenschnitt schöngerechnet wird? Habt ihr da irgendwelche Faustregeln?

 

Wir tragen alles ein. Die Koste für die Geburt z.B. würde wir unter Gesundheit: Arztkosten eintragen.
Auch wenn manche Poste nur einmalig sind, erhöhen sie doch die Summe der Ausgaben. Irgendetwas Unvorhergesehenes kommt immer. Dann ist es gut einen "Puffer" in der Rechnung zu haben.
Eben genau: Wo zieht man sonst die Linie?

 

Liebe Grüße, Flitzekittel --------------------------------------------- www.miteigenenhaenden.de - Minimalismus, Selbstversorgung, Konsumreduzierung, Suffizienz, DIY -

Ich finde es auch wichtig wirklich alle Ausgaben im Haushaltsbuch zu notieren.

Für mich war das ein richtiges Aha-Erlebnis: Bevor ich wirklich ein Haushaltsbuch geführt habe, habe ich nur meine monatlich erwartbaren Ausgaben grob im Kopf überschlagen und mich gefragt, ob da nicht gefühlt mehr übrig bleiben müsste dann.

Also mal wirklich konsequent alles aufschreiben angefangen und gesehen, okay das erste Monat waren es mehr Kosten als gedacht weil unerwartete Ausgabe x, gut Ausnahmefall. Nächstes Monat dann unerwartete Ausgabe y etc. Nach einigen Monaten kann ich jetzt ganz gut sehen, was die durchschnittlichen Ausgaben sind und dass ich jedes Monat mit einem größeren Betrag an Unerwartetem rechnen muss als ich je gedacht hätte 😉

Zitat von Frugi85 am 3. Mai 2022, 15:42 Uhr

Musste z.b. gerade für ein Bestandsobjekt eine baurechtliche Nachgenehmigung erstellen lassen. Hat mich gute 10.000€ gekostet.

Das finde ich einfach, das wird auf die Investitionskosten der Immobilie oder Renovierungsmaßnahme draufgeschlagen. Dein Invest waren dann eben nicht 120k€, sondern 130k€. Entsprechend verschlechtert sich halt deine Rendite.

Gilt auch bei eigengenutzter Immobilie, bei der ich im Prinzip ähnlich kalkulieren würde wie bei einem Investmentobjekt, dann vermiete ich an mich selbst. Gleiches gilt für Gutachten, Maklerkosten, Notar etc.pp. Kommt alles einfach auf den Investitionsbetrag oben drauf und mindert entsprechend die Objektrendite. Die kalkulatorisch notwendige Miete dafür sind dann Konsumausgaben, auch wenn ich sie an mich selbst bezahle.

 

P.S. Besitze aktuell keine Immobilien, hatte vor einem Jahr aber mal mit dem Gedanken gespielt und das Rechenexempel aufgemacht.

Dein Invest waren dann eben nicht 120k€, sondern 130k€. Entsprechend verschlechtert sich halt deine Rendite.

Nicht mal unbedingt. Es gibt im gesamten Landkreis nur eine Hand voll baurechtlich genehmigte Ferienhäuser un allgemeinen Wohngebieten. Das ist tatsächlich in gewisser Form auch eine Wertsteigerung auf selbem Niveau wie die Höhe der Kosten. Nun könnte man es theoretisch auch als solches verkaufen wenn man denn wollte (das will ich aber gar nicht).  Im Endeffekt würde ich diese Summe auch als Aufwendungen absetzen und somit gar nicht meinem privaten Ausgabenteil zurechnen, das Beispiel war also doof gewählt...

Besseres Beispiel wäre ggf. die für meinen privaten Haushalt im Laufe der Zeit erstellte und fertiggestellte Energieinsel. Ich habe gute 25.000€ investier. Dafür habe ich bis auf etwas alljährliche Wartung nun "lebenslang" weder Strom- noch Wasser- oder Heizkosten. Das senkt die energetischen Nebenkosten aller drei Wohneinheiten zusamen auf quasi null (inkl. Rücklagen für Reparsturen an den Systemen ca. 50€/Monat.)

Da zwei der Wohneinheiten nicht selbst bewohnt werden, habe ich zumindest die belegbaren Kosten (vieles ist aber nicht belegbar, da selbst gebaut oder bereits im Fundus vorhanden) mit entsprechenden Verteilungsschlüsseln umgelegt und abgesetzt - Das ist ja auch okay so. Im Gegenzug kann ich dann natürlich auch keine Nebenkosten bei den Ferieneinheiten mehr absetzen - gibt ja quasi fast keine mehr, zumindest was "gawaschiel" abdeckt.

Da wirds dann schon komplizierter, vor allem auch komplizierter zu trennen. Andere Dinge wie die Einbauküche werden üner 10 Jahre abgeschrieben. Umsatzsteuer kommt auch noch (aber nur) in Teilen ins Spiel.

Weil dasvalles so verrückt und zerhackstückt ist und oft langfristige Einsparungen ergibt, macht es Sinn,,das über die Steuererklärung auseinanderzuzerren. Davon abgeleitet errechne ich auch meine Sparrate. Alles was nach Steuerbescheid abgerechnet wurde, dann aber wieder als Cash zur Verfügung steht, rechne ich meinem Nettoeinkommen zu. Daraus einen aussagekräftigen Schnitt auf der Ausgabenseite zu bilden klappt natürlich nur über mehrere Jahre gemittelt. Das ist ja aber auch okay - irgendwas ist ja immer das aus der Reihe tanzt.

Zitat von Frugi85 am 5. Mai 2022, 13:28 Uhr

Nicht mal unbedingt. Es gibt im gesamten Landkreis nur eine Hand voll baurechtlich genehmigte Ferienhäuser un allgemeinen Wohngebieten. Das ist tatsächlich in gewisser Form auch eine Wertsteigerung auf selbem Niveau wie die Höhe der Kosten. Nun könnte man es theoretisch auch als solches verkaufen wenn man denn wollte (das will ich aber gar nicht).  Im Endeffekt würde ich diese Summe auch als Aufwendungen absetzen und somit gar nicht meinem privaten Ausgabenteil zurechnen, das Beispiel war also doof gewählt...

Wertsteigerungen kalkuliere ich bei KEINEM Investment ein, auch bei Aktien nicht, aber das grundlegende Kalkül basiert immer auf den jeweiligen Cashflows (auch den thesaurierten freilich). Aber die Grundbedingung für ein Invest ist immer, dass FCF/EV in Relation zum Niveau langfristiger Zinsen attraktiv ist. Ist eine Vorgehensweise mit der ich seit fast 12 Jahren recht gut fahre.

Besseres Beispiel wäre ggf. die für meinen privaten Haushalt im Laufe der Zeit erstellte und fertiggestellte Energieinsel. Ich habe gute 25.000€ investier. Dafür habe ich bis auf etwas alljährliche Wartung nun "lebenslang" weder Strom- noch Wasser- oder Heizkosten. Das senkt die energetischen Nebenkosten aller drei Wohneinheiten zusamen auf quasi null (inkl. Rücklagen für Reparsturen an den Systemen ca. 50€/Monat.)

Jap, würde ich auch über die erwartbare Lebensdauer von dem Ding "abschreiben". Zumindest bei größeren Posten, welche sonst die Statistik verfälschen handhabe ich das so. Natürlich wäre es Unsinn bei z.B. nem stinknormalen Kochtopf so vorzugehen.

Ab welcher Summe beginnen denn bei dir "größere Posten"?

Wertsteigerungen kalkuliere ich bei KEINEM Investment ein, auch bei Aktien nicht.

Ich hingegen kaufe Aktien eben weil ich mit Wertsteigerung rechne. So ein z.b. Welt ETF hat jabnur minimale Dividende und ist, vor allem bei der thesaurisrenden Variante doch auf Wachstum ausgelegt. Nur für die 1-2% Dividende dieser Konstellationen würd ich das nicht kaufen. Bei Immobilien sehe ich das ähnlich. Auch dort gehe ich von zumindest moderater bzw. inflationsgestützter Wertsteigerung aus.

vg

Zitat von Frugi85 am 8. Mai 2022, 14:22 Uhr

Ab welcher Summe beginnen denn bei dir "größere Posten"?

Aktuell setze ich die Grenze bei ca. 500 €,. Mir ist bewusst, dass das einigermaßen willkürlich ist, aber es geht mir vor allem darum, insbesondere bei langlebigen Gebrauchsgütern keine Verzerrungen entstehen zu lassen, bzw. diese Kosten einigermaßen angemessen über die Nutzungsdauer zu verteilen. Eben damit das schon angesprochene Phänomen des "irgendwas-ist-immer" zu vermeiden. Mir ist bewusst, dass ich in einem hochinflationären Umfeld damit die Kosten tendentiell etwas unterschätze, aber eine bessere Lösung dafür habe ich nicht.

Ich hingegen kaufe Aktien eben weil ich mit Wertsteigerung rechne. So ein z.b. Welt ETF hat jabnur minimale Dividende und ist, vor allem bei der thesaurisrenden Variante doch auf Wachstum ausgelegt. Nur für die 1-2% Dividende dieser Konstellationen würd ich das nicht kaufen. Bei Immobilien sehe ich das ähnlich. Auch dort gehe ich von zumindest moderater bzw. inflationsgestützter Wertsteigerung aus

Die gehört ja nicht nur die aktuelle Dividende, sondern anteilig der gesamte FCF. Wenn du nen guten Pick gemacht hast bei der Unternehmensauswahl, dann steigt durch hochrentable Thesaurierung, sowohl im Laufe der Zeit der FCF als auch früher oder später der Aktienkurs. Aber Basis des Kalküls ist immer, welche Rendite ich erwarten könnte, wenn ich den gesamten Laden kaufen könnte, ohne darauf zu spekulieren, wie sich die Multiples in der Zukunft entwickeln. Das ist, da bin ich voll bei Graham & Dodd ist der Unterschied zwischen einer Investition und Spekulation.

Ist übrigens auch der Grund, warum ich denke, dass viele der Immobilienkäufer der letzten Jahre am Ende schlechter dastehen werden, als sie jetzt denken, weil die Preissteigerungen der letzten 4 Dekaden stark getrieben waren von kontinuierlich fallenden Zinsen und einhergehend wachsenen Multiples auf die Kaltmiete. Auch das sage ich übrigens schon seit Jahren, aber es hat sich in die Köpfe eingebrannt, dass Immobilienpreise immer und überall nur steigen. Jetzt hat die Inflation deutlich angezogen und (wenn auch noch verhalten) im Schlepptau die Zinsen. Das wird sich früher oder später auch auf die Nachfrage und mithin auf die Preislevel auswirken. Wobei "sinkender Preislevel" in der Praxis halt auch stagnierende Nominalpreise bei 5% Inflation pro Jahr heißen kann. Hängt auch davon ab ob die Mieten schnell genug steigen um das Schrumpfen der Multiples zu kompensieren (da sehe ich vor allem erhebliche politische Widerstände).

Bei diesem Thema bin ich in meinem Haushaltsbuch (Excel) nicht ganz sauber, aber habe leider auch keine perfekte Lösung.

Geburt etc. hätte ich unter Medizinische Versorgung eingetragen, und wenn es eine Erstattung durch die PV gibt das ganze dann entsprechend dagegen "gebucht".

Bei Anschaffungen von Konsumgütern habe ich zwei Kathegorien

Konsumgüter (Lebensmittel/Kleidung .....) und langlebige Konsumgüter (Auto/Erneuerung Terasse).

In meiner Hauptübersicht trage ich die Kosten aber als Block ein wann diese anfallen ohne sie zu splitten. Das führt dazu das ich z.B. im Jahr eines Autokaufs in meiner Pivotübersicht 2021 Einkommen/Ausgabenneutral war bei der Jahresbilanz.

Diese langlebigen Konsumgütern habe ich aber auch noch in einer Liste in der ich diese Positionen Eintrage und eine geschätze Lebensdauer.

Diese Kosten werden dann in dieser Nebentabelle gleichmäßig auf die geschätze Lebensdauer verteilt, so dass ich einen Eindruck habe was jeden Monat theoretisch für solche Positionen ausgebe (überraschend viel). Das ist für mich im moment die wichtigste Information.

Es gibt dann bei mir noch die Kathegorie Sondereffeckte (Hochzeitkosten aber auch geschenke zur hochzeit / Steuererklärungen (könnte man auch bei Einkommen zurechnen) / Hausumbau mit Wertsteigerung wie Solaranlage).

Das ist sicher nicht perfekt, aber ich habe dadurch einen Überblik was so anfällt und mit was ich grob über mehre Jahre an Kosten rechnen muss, irgendwas ist immer 🙂

Wenn die FI und ggf. RE Phase näher kommt werde ich es mir dann genauer anschauen. Solange es aber in der Excel erfasst ist, so dass ich es später per Filter finden kann werde ich es vor der FI und ggf. RE Phase genauer auswerten.