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Schwedisches Idyll vs Einfachheit in Deutschland

Hallo in die Runde.

Wir leben zur Zeit in der Nähe von Stockholm in einer super idyllischen aber leider auch teurer „Villa“ oder wie man auf deutsch sagen würde einem Einfamilienhaus. Wir beide arbeiten Vollzeit (gutes Gehalt) und die Kinder sind im schwedischen System Vollzeit betreut. Wir fahren ein einen elektrischen Volvo. Kurz um wir leben auf gutem Niveau hätten aber auch hier noch gute Möglichkeiten zu Sparen.

Einerseits gefällt es uns super in Schweden aber wir sind hier im Hamsterrad gefangen und arbeiten für das Haus. Wegen einer unsicheren Joblage und möglicher Kündigungen überlegen wir uns vielleicht doch endlich den Schritt zu wagen und neue Möglichkeiten in Deutschland umzusetzen. Wir haben es vor einigen Jahren schon einmal mit einer Vision vor Augen probiert aber waren rückblickend leider nicht Konsequent (die Tilgung vom Haus ist eine Last wenn man experimentieren möchte).

D.h., falls die Kündigung kommt warum nicht was neues wagen?

Meine Situation in Deutschland ist zum Glück recht gut und bietet viel Potential mit 35/40J auf ein einfacheres Leben umzusatteln und mit freier Zeit neue Dinge umzusetzen und unser Fokus auf die Familienzeit zu legen!

Durch den Verkauf des Hauses in Schweden könnten wir auf Rund 500-600k€ Kapital zum investieren zurückgreifen. Zusätzlich habe ich noch Mieteinnahmen von rund 30k€/J.

Wir wollen beide noch Arbeiten aber das in reduzierter Form bzw unternehmerisch Tätig werden und uns freier fühlen.

Was uns an der Möglichkeit in Deutschland reizt ist das „Basiseinkommen“ aus Vermietung und des Investments was uns vermutlich eine große Hilfe sein kann. Wir müssen zudem keine Miete oder Kredit in Deutschland bezahlen was unsere fixen Kosten minimieren könnte.

Ich bin jetzt ein wenig daran interessiert zu verstehen was unsere monatlichen Kosten/Einnahmen sind (ohne zusätzliche Arbeit) da dies unsere Baseline ist.

Mit welchen Kosten muss ich in Deutschland rechnen? Und wie weit reicht unser „Basiseinkommen“?

Pflicht (welche Kosten können wir nicht vermeiden?):

  • Kranken und Pflegeversicherung (2x250€)
  • GEZ?
  • Haus und KFZ Versicherung?
  • Benzin/Instandhaltung fürs Auto
  • Renten und Arbeitlosenversicherung?
  • Lebensmittel (~400€)
  • Wasser/Strom/Grundsteuer

Dem entgegen stehen die diversen Einnahmen und Freibeträge welches unser Basiseinkommen bilden würden. Bzgl. der Einnahmen bin ich mir auch nicht sicher ob ich mit Rosaroter Brille richtig denke?

Grundfreibetrag und Kapitalfreibetrag sind für zwei Erwachsene rund 22k€? D.h. von den 30k Mieteinnahmen kann ich rund 20k einplanen, rund 10k müssen (mit geringem Steuersatz) versteuert werden und für Rücklagen genutzt werden (vielleicht würden hier noch höhere Rücklagen benötigt).
Dazu kommt noch das Kapital was voll investiert werden kann. Mit Fokus auf Dividende? könnte man ggf. etwas mit 4% finden was auch nochmal 20k€ macht. Die müssen natürlich versteuert werden und man müsste die Inflation berücksichtigen… also vlt 10k Einnahmen?

Mit meiner vielleicht naiven Milchmädchen Rechnung komme ich auf rund 30k/j oder 3k€ pro Monat an Einnahmen?

In diesem Fall wären unsere Einnahmen wohl größer wie die Ausgaben und unsere Situation in Deutschland doch wesentlich vorteilhafter… dem steht ein wenig die Angst des Wechsels entgegen und die Kinder aus ihrem gewohnten Umfeld zu holen… Ich bin mit meinem Job in der Forschung höchst zufrieden aber bei der „Kündigungsaussicht“ hat sich meine Loyalität, bzw. meine Sichtweise zur „Bedeutung“ einen Jobs etwas verändert.

mit dem doch langen Intro ist meine Vorstellung zu Ende und meine Gedanken/Fragen präsentiert.

/Martin

Hallo,

RV und ALG wäre in D Bestandteil des Lohns aus Erwerbsarbeit. Wohnt Ihr in D mietfrei? Wenn nein, fehlen die Wohnkosten. Kosten für Kids werden auch steigen, bei uns stehen dieses Jahr zB zufällig gleichzeitig zwei Schul-iPads an, die Kosten liegen pro Gerät ca. 250€ höher als auf dem freien Markt.

Eure finanzielle Situation wird also stark davon abhängen, wieviel und ob ihr arbeitet und wie ihr in D wohnen wollt. Wohnungsmarkt in D ist lokal ziemlich angespannt, weil grds. Whg´en fehlen. Wenn man dann noch in der Nähe Schulen etc. haben will, wird´s in der Regel dünn mit Angeboten oder teuer.

 

Hallo,

ja wir können Mietfrei in der Nähe von Schule und Kindergarten wohnen.
Noch sind die Kinder im Kindergarten und Kosten überschaubar, aber wie du sagst wohl ein wachsender Kostenpunkt.

Hi @hemityskland wenn du dich etwas in der Welt umschaust wirst du schnell merken das Deutschland von den Entwickelten Ländern eines der günstigsten ist. Sowohl das wohnen als auch Lebensmittel und Bildung ist spott billig. Als Frugalist also ein Paradies auf Erden. Nur das Wetter ist im Winter ziemlich hart da muss man irgendwie durchkommen.

Nur das Wetter ist im Winter ziemlich hart da muss man irgendwie durchkommen.

Satz des Tages Jan 🥳😅

Sie wohnen in Schweden und nicht in der Südsee 🤓 Ich denke mit Winterwetter haben sie Erfahrung 😉

PN an maxause@gmx.de

Das stimmt!

Wir kommen im Winter zum Sonne- und Wärmetanken nach Deutschland 🙂

Trotz günstigen Strompreisen in Schweden kann man mit entsprechender Isolierung/Heizung im deutschen Winter vergleichsweise Kosten sparen.

Willkommen,

ich habe grundsätzlich die Verknüpfung der zwei Fragestellungen nicht verstanden. Erste Frage ist, ob ihr finanziell frei seid und aufhören könntet zur arbeiten.

Zweite Frage ist, ob ihr nach Deutschland zurückkehren solltet.

Verstehe nicht, inwiefern das eine Entweder/Oder Situation sein sollte. Ihr könnt doch auch euer Einfamilienhaus in Schweden verkaufen und das Geld anlegen und in Schweden zur Miete wohnen?!

Inwiefern "weniger arbeiten" mit "unternehmerisch tätig sein" in einem Satz genannt werden darf ist mir unklar.

Es grüsst das Sparschwein

Zitat von hemityskland am 9. April 2024, 16:31 Uhr

Das stimmt!

Wir kommen im Winter zum Sonne- und Wärmetanken nach Deutschland 🙂

Unglaublich das habe ich noch nie in meinem Leben gehört. Ihr seid die stärksten Menschen der Welt wenn ihr Deutschland sogar freiwillig im Winter aufsucht. Euch kann überhaupt nichts mehr passieren wenn ihr so abgehärtet seid. Nichts kann euch umhauen oder klein kriegen. Ihr seid mit allen Wassern gewaschen. Ich würde euch sogar zutrauen das ihr ganz ohne Geld auskommen könnt wenn ihr so stark seid. Gratulation.

@sparschwein

berechtigte Fragen.

Kernfrage ist die finanzielle Unabhängigkeit.

Objektiv betrachtet ist Deutschland auf jeden Fall die bessere Lösung (selbst wenn wir in Stockholm zur Miete wohnen (ca. 2000€/m und das Geld vom Haus anlegen stehen wir in Deutschland besser da) es ist wohl eher die emotionale Komponente den Schritt zu wagen und alles aufzugeben was wir dort erreicht haben.

Die Frage nach der finanziellen Unabhängigkeit, und sich damit auf dem theoretischen Level auseinandersetzen, hilft ein wenig die möglichen Konsequenzen besser zu verstehen.

Zitat von hemityskland am 9. April 2024, 23:42 Uhr

@sparschwein

berechtigte Fragen.

Kernfrage ist die finanzielle Unabhängigkeit.

Objektiv betrachtet ist Deutschland auf jeden Fall die bessere Lösung (selbst wenn wir in Stockholm zur Miete wohnen (ca. 2000€/m und das Geld vom Haus anlegen stehen wir in Deutschland besser da) es ist wohl eher die emotionale Komponente den Schritt zu wagen und alles aufzugeben was wir dort erreicht haben.

Die Frage nach der finanziellen Unabhängigkeit, und sich damit auf dem theoretischen Level auseinandersetzen, hilft ein wenig die möglichen Konsequenzen besser zu verstehen.

Inwiefern ist "Deutschland auf jeden Fall objektiv betrachtet die bessere Lösung"?

Der grosse Unterschied ist doch nur, dass ihr bei Rückkehr nach Deutschland die Wohnkosten sparen könnet, da ihr hier (wie auch immer, hast du das schon erklärt?) umsonst wohnen könntet.

Dafür wollt ihr jetzt auf der anderen Seite euer komplettes soziales Umfeld aufgeben und eure Kinder in ein denen so gut wie unbekanntes Land werfen.
Was meinst du damit, dass dir eine "Kündigung in Aussicht" gestellt wurde? Wirst du nun gekündigt, oder nicht? Ist es sicher? Gibt es in eurer aktuell räumlichen Nähe vergleichbare Jobs?

Von dem was du bisher beschrieben hast, oder wie ich es interpretiere, sehe ich noch nicht, warum ihr nach D zurückkehren solltet.

Grüsse vom Sparschwein