Risikofreier Portfolioteil (nach Kommer's Weltportfolio)
Zitat von ocram am 7. Mai 2019, 20:17 UhrHallo,
für den "risikofreien" Portfolioteil (RFT) empfiehlt Kommer Staatsanleihen mit AAA- oder AA-Rating in Euro bzw. der Heimatwährung. Alternativ nennt er auch Sparkonten, Festgeld, Tagesgeld, etc.
Nun ist das Buch ja in einer Zeit geschrieben mit einem deutlichen anderen Zinsumfeld. Ich habe mich beim RFT immer schwer getan, etwas anderes als die mickrigen Tagesgeldzinsen mitzunehmen. (Deutsche) Staatsanleihen haben mir, bei der Gefahr einer baldigen Zinswende, eine zu niedrige Rendite, um dieses Risiko auszugleichen. Ist ein Staatsanleihen-ETF innerhalb der Eurozone eine Alternative? Wie macht ihr das mit dem RFT?
Freue mich auf eure (konkreten) Gedanken und Vorschläge!
Hallo,
für den "risikofreien" Portfolioteil (RFT) empfiehlt Kommer Staatsanleihen mit AAA- oder AA-Rating in Euro bzw. der Heimatwährung. Alternativ nennt er auch Sparkonten, Festgeld, Tagesgeld, etc.
Nun ist das Buch ja in einer Zeit geschrieben mit einem deutlichen anderen Zinsumfeld. Ich habe mich beim RFT immer schwer getan, etwas anderes als die mickrigen Tagesgeldzinsen mitzunehmen. (Deutsche) Staatsanleihen haben mir, bei der Gefahr einer baldigen Zinswende, eine zu niedrige Rendite, um dieses Risiko auszugleichen. Ist ein Staatsanleihen-ETF innerhalb der Eurozone eine Alternative? Wie macht ihr das mit dem RFT?
Freue mich auf eure (konkreten) Gedanken und Vorschläge!
Zitat von brickas am 8. Mai 2019, 0:03 UhrHallo ocram,
gute Frage. Stehe demnächst vor dem gleichen Problem. Die Frage ist, wie paranoid man sein will. Bewertet man außenpolitische Risiken und Naturkatastrophen, Nuklearkriege oder Ähnliches als sehr wahrscheinlich ist die beste Absicherung nicht der risikofreie Portfolioanteil, sondern ein Wasser- und Ernährungsvorrat, sowie gute medizinische Ausrüstung in der eigenen Wohnung, sowie einige Dinge mehr. Empfehlungen vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe gibt es hier und hier. Für mich persönlich ist das zu paranoid, aber ich denke dass an den Empfehlungen was dran ist, da die Quelle seriös erscheint.
Eine Stufe weniger paranoid geht von einem kurzfristigen Crash der europäischen Union inklusive eines Euro- und Bankencrashs aus. Warum man das als wahrscheinlich ansehen könnte, wird in diesem Blog ausführlicher beschrieben. Eine in dem Blog vorgeschlagene Anpassung an dieses Szenario: AAA-Staatsanleihen in unterschiedlichen Währungen kurzer Laufzeit, also schweizer Franken, Hongkong-Dollar, US-Dollar oder norwegische/schwedische Kronen. Alternativ Bankkonten in diesen Ländern mit entsprechenden Währungen. Zusätzlich Gold. Danach Fokus auf Quality Unternehmen. Parallel einen Zweitwohnsitz außerhalb der Eurozone aufbauen, sodass man einfach das Land wechseln kann wenn es kracht.
Meine Meinung dazu: an einigen Argumenten von dem ist schon was dran, aber ganz so schlimm wird es nicht kommen. Von Gold halte ich persönlich wenig, primär weil es gemäß meinem Kenntnisstand stark negativ mit US-Dollar korreliert und totes Kapital ist. Wenn es aber morgen so schlimm kommt, haben wir alle andere Probleme.
Meine jetzige kurz- und mittelfristige Strategie: im Zweifelsfall bin ich in 3h mit dem Zug in den Niederlanden, in 4 in Belgien oder Luxemburg, und nach ca. 5-6h in UK. Wo anders kann ich im Zweifelsfall schnell hinfliegen. Eine Absicherung für den Euro- und Bankencrash habe ich nicht, aber um meine jetzige 6-Monatsreserve in einer neuen Währung aufzubauen, muss ich nur 3-4 Monate arbeiten (Berufseinsteigerprivileg=) ). Jedes der genannten Länder sowie viele andere nehmen mich mit Handkuss: es haben sich schon Personaler aus Irland bei mir beworben. Optimal ist das aber noch nicht: am liebsten hätte ich gerne 36 Monatsreserven. 12 davon gerne in so einem AAA-Staatsanleihen-ETF. Da wäre ich aber mutig genug, auch 10-Jahres-Anleihen zu kaufen. Denn wenn 4-5 Fremdwährungen mit TOP-Bonität gleichzeitig zusammenbrechen, haben wir alle andere Probleme. Zusätzlich würde ich gerne auf mindestens 2 deutsche Tagesgeldkonten diversifizieren, weil in so einem Szenario ist es wahrscheinlich, dass die staatliche Einlagensicherung nicht einhält, was sie verspricht. Und Bargeldvorräte in der Wohnung sind wichtig! Falls mal ein flächendeckender Stromausfall kommt und Bankautomaten nicht mehr funktionieren. All dieses Geld fungiert dann als Rechtsschutzversicherung, temporäre Berufsunfähigkeitsversicherung und Hausratsversicherung. Das reicht dann an Absicherung, danach all-in in ETFs, bis mindestens 100k, danach mal weiter schauen.
Ich habe noch nicht zu Ende gedacht, was klare Auswanderungsgründe für mich sind, denn eigentlich gefällt es mir in D bisher ganz gut. (Bürger-)Krieg oder eine faschistoide Regierung wie z. B. AFD wären zwei davon. Auflösung der Gewaltenteilung, wesentliche Einschränkungen der Meinungs- und Pressefreiheit. Gezielte Strafverfolgung von Cannabiskonsumenten durch Spezialeinheiten mit unverhältnismäßiger Polizeigewalt. Eine nicht-moderate Vermögenssteuer, die nicht nur Superreiche trifft oder Kapitalertragssteuer>40%. Alles davon beurteile ich derzeit eher als unwahrscheinlich, wenn auch nicht unmöglich. Wohin ich dann fliehe weiß ich aber wirklich noch nicht. Mit 50k in ETFs sollte man in Indien schon finanziell unabhängig sein und sich vermutlich sogar zusätzlich einen Koch und eine Putzfrau leisten können.
Eine valide gleichwertige Strategie für Leute, die nicht so schnell 6 Monatsreserven aufbauen können wie ich oder gar arm sind: wer nichts hat, hat nichts zu verlieren. Und wer mit wenig auskommen kann, hat im Katastrophenfall meist gewonnen. Glückwunsch, Du hast alle Krisen erfolgreich gemeistert! Ich bin gespannt auf Eure Meinungen!
Hallo ocram,
gute Frage. Stehe demnächst vor dem gleichen Problem. Die Frage ist, wie paranoid man sein will. Bewertet man außenpolitische Risiken und Naturkatastrophen, Nuklearkriege oder Ähnliches als sehr wahrscheinlich ist die beste Absicherung nicht der risikofreie Portfolioanteil, sondern ein Wasser- und Ernährungsvorrat, sowie gute medizinische Ausrüstung in der eigenen Wohnung, sowie einige Dinge mehr. Empfehlungen vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe gibt es hier und hier. Für mich persönlich ist das zu paranoid, aber ich denke dass an den Empfehlungen was dran ist, da die Quelle seriös erscheint.
Eine Stufe weniger paranoid geht von einem kurzfristigen Crash der europäischen Union inklusive eines Euro- und Bankencrashs aus. Warum man das als wahrscheinlich ansehen könnte, wird in diesem Blog ausführlicher beschrieben. Eine in dem Blog vorgeschlagene Anpassung an dieses Szenario: AAA-Staatsanleihen in unterschiedlichen Währungen kurzer Laufzeit, also schweizer Franken, Hongkong-Dollar, US-Dollar oder norwegische/schwedische Kronen. Alternativ Bankkonten in diesen Ländern mit entsprechenden Währungen. Zusätzlich Gold. Danach Fokus auf Quality Unternehmen. Parallel einen Zweitwohnsitz außerhalb der Eurozone aufbauen, sodass man einfach das Land wechseln kann wenn es kracht.
Meine Meinung dazu: an einigen Argumenten von dem ist schon was dran, aber ganz so schlimm wird es nicht kommen. Von Gold halte ich persönlich wenig, primär weil es gemäß meinem Kenntnisstand stark negativ mit US-Dollar korreliert und totes Kapital ist. Wenn es aber morgen so schlimm kommt, haben wir alle andere Probleme.
Meine jetzige kurz- und mittelfristige Strategie: im Zweifelsfall bin ich in 3h mit dem Zug in den Niederlanden, in 4 in Belgien oder Luxemburg, und nach ca. 5-6h in UK. Wo anders kann ich im Zweifelsfall schnell hinfliegen. Eine Absicherung für den Euro- und Bankencrash habe ich nicht, aber um meine jetzige 6-Monatsreserve in einer neuen Währung aufzubauen, muss ich nur 3-4 Monate arbeiten (Berufseinsteigerprivileg=) ). Jedes der genannten Länder sowie viele andere nehmen mich mit Handkuss: es haben sich schon Personaler aus Irland bei mir beworben. Optimal ist das aber noch nicht: am liebsten hätte ich gerne 36 Monatsreserven. 12 davon gerne in so einem AAA-Staatsanleihen-ETF. Da wäre ich aber mutig genug, auch 10-Jahres-Anleihen zu kaufen. Denn wenn 4-5 Fremdwährungen mit TOP-Bonität gleichzeitig zusammenbrechen, haben wir alle andere Probleme. Zusätzlich würde ich gerne auf mindestens 2 deutsche Tagesgeldkonten diversifizieren, weil in so einem Szenario ist es wahrscheinlich, dass die staatliche Einlagensicherung nicht einhält, was sie verspricht. Und Bargeldvorräte in der Wohnung sind wichtig! Falls mal ein flächendeckender Stromausfall kommt und Bankautomaten nicht mehr funktionieren. All dieses Geld fungiert dann als Rechtsschutzversicherung, temporäre Berufsunfähigkeitsversicherung und Hausratsversicherung. Das reicht dann an Absicherung, danach all-in in ETFs, bis mindestens 100k, danach mal weiter schauen.
Ich habe noch nicht zu Ende gedacht, was klare Auswanderungsgründe für mich sind, denn eigentlich gefällt es mir in D bisher ganz gut. (Bürger-)Krieg oder eine faschistoide Regierung wie z. B. AFD wären zwei davon. Auflösung der Gewaltenteilung, wesentliche Einschränkungen der Meinungs- und Pressefreiheit. Gezielte Strafverfolgung von Cannabiskonsumenten durch Spezialeinheiten mit unverhältnismäßiger Polizeigewalt. Eine nicht-moderate Vermögenssteuer, die nicht nur Superreiche trifft oder Kapitalertragssteuer>40%. Alles davon beurteile ich derzeit eher als unwahrscheinlich, wenn auch nicht unmöglich. Wohin ich dann fliehe weiß ich aber wirklich noch nicht. Mit 50k in ETFs sollte man in Indien schon finanziell unabhängig sein und sich vermutlich sogar zusätzlich einen Koch und eine Putzfrau leisten können.
Eine valide gleichwertige Strategie für Leute, die nicht so schnell 6 Monatsreserven aufbauen können wie ich oder gar arm sind: wer nichts hat, hat nichts zu verlieren. Und wer mit wenig auskommen kann, hat im Katastrophenfall meist gewonnen. Glückwunsch, Du hast alle Krisen erfolgreich gemeistert! Ich bin gespannt auf Eure Meinungen!
Zitat von dev am 8. Mai 2019, 7:53 UhrIch bin bis zu 100% ( manchmal liegt noch die Dividende rum, weil sich nichts geeignetes findet ) in Aktien investiert. Die Kursschwankungen sind ärgerlich, aber zwischen Kauf und Verkauf irrelevant und solange die Firma nach meinen Vorstellungen wirtschaftet und einen Teil als Dividende ausschüttet, muß ich nicht an einem Verkauf denken.
Nur mal als Denkanstoß, wenn man diese 36 Monatsreserven statt zinslos lieber in Aktien mit 4% Dividenderendite investiert, sind das ca. 1,44 Monatsreserven als Dividenen im Jahr. Selbst nach Steuer dürfte es ein Monat bleiben. Nach 12 Jahren hätte man dann 100% als Netto-Dividende erhalten, egal was der Aktienkurs in dieser Zeit tut.
Und die Aktien sind in Stk noch komplett erhalten.Es gibt Firmen, die schütten statt Geld, Naturalien aus - könnte bei Krisenszenarien interessant sein.
Bei dem aktuellen Zins und mit so viel Kapitalreserven, kann man sicherlich auch einen Kredit bekommen - wieso sollte man dann noch so viel Reserven in RK1 haben?
Anleihen haben momentan keinen Zins, haben aber auch den Nachteil das das Investierte Kapital durch die Inflation gemindert wird. Somit muß der Zins für ein Kapitalerhalt, min der Inflation + Steuer betragen.
Hingegen, erwirtschaften Firmen stetig mehr Gewinn und schütten somit eine immer höhere Dividende aus. Somit hat man bei Firmen mit "sicherem" Geschäftsmodell eine Anleihe mit langfristig steigendem Kupon.
Ich bin bis zu 100% ( manchmal liegt noch die Dividende rum, weil sich nichts geeignetes findet ) in Aktien investiert. Die Kursschwankungen sind ärgerlich, aber zwischen Kauf und Verkauf irrelevant und solange die Firma nach meinen Vorstellungen wirtschaftet und einen Teil als Dividende ausschüttet, muß ich nicht an einem Verkauf denken.
Nur mal als Denkanstoß, wenn man diese 36 Monatsreserven statt zinslos lieber in Aktien mit 4% Dividenderendite investiert, sind das ca. 1,44 Monatsreserven als Dividenen im Jahr. Selbst nach Steuer dürfte es ein Monat bleiben. Nach 12 Jahren hätte man dann 100% als Netto-Dividende erhalten, egal was der Aktienkurs in dieser Zeit tut.
Und die Aktien sind in Stk noch komplett erhalten.
Es gibt Firmen, die schütten statt Geld, Naturalien aus - könnte bei Krisenszenarien interessant sein.
Bei dem aktuellen Zins und mit so viel Kapitalreserven, kann man sicherlich auch einen Kredit bekommen - wieso sollte man dann noch so viel Reserven in RK1 haben?
Anleihen haben momentan keinen Zins, haben aber auch den Nachteil das das Investierte Kapital durch die Inflation gemindert wird. Somit muß der Zins für ein Kapitalerhalt, min der Inflation + Steuer betragen.
Hingegen, erwirtschaften Firmen stetig mehr Gewinn und schütten somit eine immer höhere Dividende aus. Somit hat man bei Firmen mit "sicherem" Geschäftsmodell eine Anleihe mit langfristig steigendem Kupon.
Zitat von underwood am 8. Mai 2019, 11:32 UhrIch bin in der Situation, dass ich aktuell noch ein Darlehen für die selbstgenutzte Immobilie abbezahle. Daher spare ich über das Jahr einen festen Betrag pro Monat für die Sondertilgung + Rücklagen für Instandhaltung auf dem Tagesgeldkonto. Ein bisschen Geld natürlich immer auf dem Girokonto, (sehr) wenig Bargeld (<1000 €) daheim. Am Ende des Jahres wird dann auf das Tagesgeld geschaut und sondergetilgt.
Außerdem habe ich noch ein bisschen Gold in einem Schließfach der Familie. Das aber eher aus "Zufall", denn aus Kalkül. Das sind Münzen etc. die ich als Kind von den Großeltern geschenkt bekommen habe, aus Erbschaften etc.
Der Rest steckt in Aktien-ETFs, keine Anleihen.
Was ich mache, wenn die Immobilie abbezahlt ist, überlege ich mir, wenn es soweit ist. Vielleicht ist das Zinsumfeld in ein paar Jahren schon wieder ein anderes.
Ich bin in der Situation, dass ich aktuell noch ein Darlehen für die selbstgenutzte Immobilie abbezahle. Daher spare ich über das Jahr einen festen Betrag pro Monat für die Sondertilgung + Rücklagen für Instandhaltung auf dem Tagesgeldkonto. Ein bisschen Geld natürlich immer auf dem Girokonto, (sehr) wenig Bargeld (<1000 €) daheim. Am Ende des Jahres wird dann auf das Tagesgeld geschaut und sondergetilgt.
Außerdem habe ich noch ein bisschen Gold in einem Schließfach der Familie. Das aber eher aus "Zufall", denn aus Kalkül. Das sind Münzen etc. die ich als Kind von den Großeltern geschenkt bekommen habe, aus Erbschaften etc.
Der Rest steckt in Aktien-ETFs, keine Anleihen.
Was ich mache, wenn die Immobilie abbezahlt ist, überlege ich mir, wenn es soweit ist. Vielleicht ist das Zinsumfeld in ein paar Jahren schon wieder ein anderes.
Zitat von Fritz am 8. Mai 2019, 17:00 UhrRendite (resp. Zinsen) und Sicherheit sind immer in einem Spannungsfeld, bzw. schließen sich gegenseitig aus. Das ist ein "eisernes" Marktgesetz, das immer gilt. Wenn Du Sicherheit willst, sind Bundesdeutsche Staatsanleihen mit das beste, was du bekommen kannst. Deshalb sind ja auch die Zinsen so niedrig. Sicherer ist nur noch Bargeld im Bankschließfach. Was man hier wissen muss: Bargeld ist Zentralbankgeld, dafür haftet der Staat und der kann immer auf seine Vermögenswerte zugreifen. Sei es durch Steuererhöhungen, Privatisierungen oder im Zweifelsfall Enteignungen. Gleiches gilt für Staatsanleihen. Ein Staat geht nicht pleite! Geld auf dem Konto ist Giralgeld und dafür haften private Banken. Wenn diese pleite gehen, ist das Geld weg. Der Einlagensicherungsfonds deckt zwar private Bargeldeinlagen bis 100.000 EUR ab, aber wenn eine zweite Finanzkrise kommt und mehrere Banken zahlungsunfähig werden sollten, bezweifle ich, dass Millionen von Sparern hierdurch abgesichert werden können. Gold behält zwar seinen Wert über lange Zeit, die Kursschwankungen sind aber ebenfalls ein nicht kalkulierbares Risiko. Bei Aktien gibt es aktuell keine echte Gefahr. Niedrige Zinsen und ein starker Dollar sind immer gut für die Kursentwicklung. Die Gewinne kompensieren außerdem die Inflation. Ich würde nicht soviel darauf geben, was irgendwelche Laien an Weltuntergangsszenarien in diversen Blogs schreiben. Was die nächste Krise auslöst und wie diese aussieht weiß heute noch keiner. Vielleicht trifft es gerade die, die sich besonders gut absichern wollten. So wie sich Anfang der 2000er in den USA alle vermeintlich sichere Immobilien kauften und damit die Krise erst auslösten.
Rendite (resp. Zinsen) und Sicherheit sind immer in einem Spannungsfeld, bzw. schließen sich gegenseitig aus. Das ist ein "eisernes" Marktgesetz, das immer gilt. Wenn Du Sicherheit willst, sind Bundesdeutsche Staatsanleihen mit das beste, was du bekommen kannst. Deshalb sind ja auch die Zinsen so niedrig. Sicherer ist nur noch Bargeld im Bankschließfach. Was man hier wissen muss: Bargeld ist Zentralbankgeld, dafür haftet der Staat und der kann immer auf seine Vermögenswerte zugreifen. Sei es durch Steuererhöhungen, Privatisierungen oder im Zweifelsfall Enteignungen. Gleiches gilt für Staatsanleihen. Ein Staat geht nicht pleite! Geld auf dem Konto ist Giralgeld und dafür haften private Banken. Wenn diese pleite gehen, ist das Geld weg. Der Einlagensicherungsfonds deckt zwar private Bargeldeinlagen bis 100.000 EUR ab, aber wenn eine zweite Finanzkrise kommt und mehrere Banken zahlungsunfähig werden sollten, bezweifle ich, dass Millionen von Sparern hierdurch abgesichert werden können. Gold behält zwar seinen Wert über lange Zeit, die Kursschwankungen sind aber ebenfalls ein nicht kalkulierbares Risiko. Bei Aktien gibt es aktuell keine echte Gefahr. Niedrige Zinsen und ein starker Dollar sind immer gut für die Kursentwicklung. Die Gewinne kompensieren außerdem die Inflation. Ich würde nicht soviel darauf geben, was irgendwelche Laien an Weltuntergangsszenarien in diversen Blogs schreiben. Was die nächste Krise auslöst und wie diese aussieht weiß heute noch keiner. Vielleicht trifft es gerade die, die sich besonders gut absichern wollten. So wie sich Anfang der 2000er in den USA alle vermeintlich sichere Immobilien kauften und damit die Krise erst auslösten.
Zitat von dev am 8. Mai 2019, 19:04 UhrEs gibt keine risikolose Aufbewahrung von Kapital, egal in welcher Form.
Aktien sind Unternehmensanteile und es gibt immer die Gefahr einer Unternehmenspleite oder einem anderen Skandal der den Unternehmenswert mindert.
Mit dem Unternehmenswert ist nicht die sich ständig ändernde Marktkapitalisierung gemeint!
Es gibt keine risikolose Aufbewahrung von Kapital, egal in welcher Form.
Aktien sind Unternehmensanteile und es gibt immer die Gefahr einer Unternehmenspleite oder einem anderen Skandal der den Unternehmenswert mindert.
Mit dem Unternehmenswert ist nicht die sich ständig ändernde Marktkapitalisierung gemeint!
Zitat von Absprung_2020 am 9. Mai 2019, 9:34 UhrSpätestens nach Argentinien, Zypern, Griechenland.... sollte jedem klar sein, dass es keine 100 % - ige Sicherheit gibt.
Es stellt sich daher die Frage was man will oder meint wenn man von risikofreien Portfolioanteil spricht: Reiner Werterhalt (max. Sicherheit) oder Minimalrendite seiner Anlagen bei optimaler Sicherheit? Oder nochmal was anderes?
Die Frage die sich stellt ist doch: Warum und wie lang soll das sein?, sowie: Welche Beobachtungen lösen meine Ängste aus und sind die objektiv? In der Regel sind Ängste unbegründet. Vor zehn Jahren war es ein drohender Finanzcrash, dann die Euro-Krise, dann der Brexit, jetzt China-USA Handelskonflikt. Morgen werden das Dinge und Konflikte sein, die keinem von uns hier heute in den Sinn kommen! Die Börse lebt von Optimismus und von den Erkenntnis, dass es die Menschen morgen besser haben wollen als heute. Bildung, Sicherheit, Wohlstand. Das wird angestrebt, danach streben die Menschen und das schägt sich in der langfristigen Wirtschaftentwicklung nieder, somit an der Börse. Mal ein Jahr keine Rendite? Ist nicht schlimm, wenn es dann wieder zwei Jahre nach oben geht.
Aktien sind dauerhaft ohne Alternative. Depotcheck auf eine ausgewogene Zusammensetzung zweimal im Jahr. Ansonsten buy and hold. Welruntergangspropheten leben davon, dass man auf sie hört und man sie liest und über sie spricht. Machen Sie nicht diesen Fehler! Ab und zu Ken Fisher lesen im Focus Money, das hilft!, z.B.:
https://www.focus.de/finanzen/money-magazin/markets-pessimistische-demografische-entwicklungen-schaden-dem-dax-nicht_id_10409183.html
https://www.focus.de/finanzen/money-magazin/kaufchancen-bringen-sie-sich-fuer-die-erholung-in-position_id_10154464.html
https://www.focus.de/finanzen/money-magazin/kolumne-ken-fisher-bleiben-sie-im-mai_id_9000997.html
Spätestens nach Argentinien, Zypern, Griechenland.... sollte jedem klar sein, dass es keine 100 % - ige Sicherheit gibt.
Es stellt sich daher die Frage was man will oder meint wenn man von risikofreien Portfolioanteil spricht: Reiner Werterhalt (max. Sicherheit) oder Minimalrendite seiner Anlagen bei optimaler Sicherheit? Oder nochmal was anderes?
Die Frage die sich stellt ist doch: Warum und wie lang soll das sein?, sowie: Welche Beobachtungen lösen meine Ängste aus und sind die objektiv? In der Regel sind Ängste unbegründet. Vor zehn Jahren war es ein drohender Finanzcrash, dann die Euro-Krise, dann der Brexit, jetzt China-USA Handelskonflikt. Morgen werden das Dinge und Konflikte sein, die keinem von uns hier heute in den Sinn kommen! Die Börse lebt von Optimismus und von den Erkenntnis, dass es die Menschen morgen besser haben wollen als heute. Bildung, Sicherheit, Wohlstand. Das wird angestrebt, danach streben die Menschen und das schägt sich in der langfristigen Wirtschaftentwicklung nieder, somit an der Börse. Mal ein Jahr keine Rendite? Ist nicht schlimm, wenn es dann wieder zwei Jahre nach oben geht.
Aktien sind dauerhaft ohne Alternative. Depotcheck auf eine ausgewogene Zusammensetzung zweimal im Jahr. Ansonsten buy and hold. Welruntergangspropheten leben davon, dass man auf sie hört und man sie liest und über sie spricht. Machen Sie nicht diesen Fehler! Ab und zu Ken Fisher lesen im Focus Money, das hilft!, z.B.:
https://www.focus.de/finanzen/money-magazin/kolumne-ken-fisher-bleiben-sie-im-mai_id_9000997.html
Zitat von Gelöschter Benutzer am 10. Mai 2019, 15:22 Uhraktuell: deutsche staatsanleihen in euro:
2 jährige: -0.62%
5 jährige: -0,47%
10 jährige: -0,04%
warum soll man darin investieren bei einer wahren Inflation von 3%
man könnte höchstens darauf spekulieren das die zinsen kurzfristig noch weiter fallen und so kursgewinne bei anleihen einstreichen, aber ob sich das auf dem niveau noch rechnet ist mehr als fraglich, da kann man besser "einfach" bargeld vorhalten
aktuell: deutsche staatsanleihen in euro:
2 jährige: -0.62%
5 jährige: -0,47%
10 jährige: -0,04%
warum soll man darin investieren bei einer wahren Inflation von 3%
man könnte höchstens darauf spekulieren das die zinsen kurzfristig noch weiter fallen und so kursgewinne bei anleihen einstreichen, aber ob sich das auf dem niveau noch rechnet ist mehr als fraglich, da kann man besser "einfach" bargeld vorhalten
Zitat von Paul74 am 11. Mai 2019, 20:22 UhrIch bin auch meist zu 100% in Aktien investiert, außer den voraussichtlichen Ausgaben der kommenden Wochen, welche ich auf dem Girokonto vorhalten.
Sollte ich ungeplant Geld brauchen, finanziere ich dies durch die Kombination von 2 Kreditkarten, so kann ich bis 12.000€ kostenlosen Kredit für etwa 6 Wochen bekommen.
Zur Not gibt es auch noch den Wertpapierkredit, welchen ich jedoch wenn dann nur immer kurz in Anspruch nehme.
Ich bin auch meist zu 100% in Aktien investiert, außer den voraussichtlichen Ausgaben der kommenden Wochen, welche ich auf dem Girokonto vorhalten.
Sollte ich ungeplant Geld brauchen, finanziere ich dies durch die Kombination von 2 Kreditkarten, so kann ich bis 12.000€ kostenlosen Kredit für etwa 6 Wochen bekommen.
Zur Not gibt es auch noch den Wertpapierkredit, welchen ich jedoch wenn dann nur immer kurz in Anspruch nehme.
Zitat von American Eagle am 21. Mai 2019, 15:56 UhrWenn man das hier so liest (was einige User auch schreiben) und manche Gurus und Blogs auch im Internet postulieren - und was durch diverse Langfriststudien ja auch durchaus belegt wird - dann müßten eigentlich alle Anleger zu 100% in Aktien investiert sein. Oder noch besser gehebelt, sprich mit Krediten, sogar zu 150 oder 200%. Es wäre schlicht das beste und lukrativste Investment, also die beste aller Assetklassen.
Nun kenne ich eine ganze Reihe von ziemlich vermögenden Leute (auch ich selbst bin nicht ganz unvermögend) und weiß ungefähr um deren AA sowie konkret um meine: Kein einziger aus dieser großen Gruppe (und auch ich nicht) ist so einseitig zu 100% in Aktien investiert …?!
Warum wohl !?
Wenn man das hier so liest (was einige User auch schreiben) und manche Gurus und Blogs auch im Internet postulieren - und was durch diverse Langfriststudien ja auch durchaus belegt wird - dann müßten eigentlich alle Anleger zu 100% in Aktien investiert sein. Oder noch besser gehebelt, sprich mit Krediten, sogar zu 150 oder 200%. Es wäre schlicht das beste und lukrativste Investment, also die beste aller Assetklassen.
Nun kenne ich eine ganze Reihe von ziemlich vermögenden Leute (auch ich selbst bin nicht ganz unvermögend) und weiß ungefähr um deren AA sowie konkret um meine: Kein einziger aus dieser großen Gruppe (und auch ich nicht) ist so einseitig zu 100% in Aktien investiert …?!
Warum wohl !?
Zitat von dev am 21. Mai 2019, 21:56 UhrZitat von American Eagle am 21. Mai 2019, 15:56 UhrWenn man das hier so liest (was einige User auch schreiben) und manche Gurus und Blogs auch im Internet postulieren - und was durch diverse Langfriststudien ja auch durchaus belegt wird - dann müßten eigentlich alle Anleger zu 100% in Aktien investiert sein. Oder noch besser gehebelt, sprich mit Krediten, sogar zu 150 oder 200%. Es wäre schlicht das beste und lukrativste Investment, also die beste aller Assetklassen.
Nun kenne ich eine ganze Reihe von ziemlich vermögenden Leute (auch ich selbst bin nicht ganz unvermögend) und weiß ungefähr um deren AA sowie konkret um meine: Kein einziger aus dieser großen Gruppe (und auch ich nicht) ist so einseitig zu 100% in Aktien investiert …?!
Warum wohl !?
Es könnte an der Höhe des verfügbaren und benötigtem Kapital liegen.
Über Einseitig keit kann man streiten, statt eine Immo zu kaufen kann man sich z.B. auch eine ImmoAG beteiligen.
Vorteil, die machen alles für einem und am Ende bekommt man Dividende, oft höher als die Mietrendite.
Nachteil, man kann schlechter hebeln.Warum sollte 100% Firmenbeteiligungen schlecht sein, weil die Kurse schwanken und man selbst davor Angst hat?
Auch andere Wertanlagen schwanken im Preis, nur wird das einem nicht jede Sekunde verkündet.
Zitat von American Eagle am 21. Mai 2019, 15:56 UhrWenn man das hier so liest (was einige User auch schreiben) und manche Gurus und Blogs auch im Internet postulieren - und was durch diverse Langfriststudien ja auch durchaus belegt wird - dann müßten eigentlich alle Anleger zu 100% in Aktien investiert sein. Oder noch besser gehebelt, sprich mit Krediten, sogar zu 150 oder 200%. Es wäre schlicht das beste und lukrativste Investment, also die beste aller Assetklassen.
Nun kenne ich eine ganze Reihe von ziemlich vermögenden Leute (auch ich selbst bin nicht ganz unvermögend) und weiß ungefähr um deren AA sowie konkret um meine: Kein einziger aus dieser großen Gruppe (und auch ich nicht) ist so einseitig zu 100% in Aktien investiert …?!
Warum wohl !?
Es könnte an der Höhe des verfügbaren und benötigtem Kapital liegen.
Über Einseitig keit kann man streiten, statt eine Immo zu kaufen kann man sich z.B. auch eine ImmoAG beteiligen.
Vorteil, die machen alles für einem und am Ende bekommt man Dividende, oft höher als die Mietrendite.
Nachteil, man kann schlechter hebeln.
Warum sollte 100% Firmenbeteiligungen schlecht sein, weil die Kurse schwanken und man selbst davor Angst hat?
Auch andere Wertanlagen schwanken im Preis, nur wird das einem nicht jede Sekunde verkündet.
Zitat von Siebert am 24. Mai 2019, 9:12 UhrZitat von American Eagle am 21. Mai 2019, 15:56 UhrWenn man das hier so liest (was einige User auch schreiben) und manche Gurus und Blogs auch im Internet postulieren - und was durch diverse Langfriststudien ja auch durchaus belegt wird - dann müßten eigentlich alle Anleger zu 100% in Aktien investiert sein. Oder noch besser gehebelt, sprich mit Krediten, sogar zu 150 oder 200%. Es wäre schlicht das beste und lukrativste Investment, also die beste aller Assetklassen.
Nun kenne ich eine ganze Reihe von ziemlich vermögenden Leute (auch ich selbst bin nicht ganz unvermögend) und weiß ungefähr um deren AA sowie konkret um meine: Kein einziger aus dieser großen Gruppe (und auch ich nicht) ist so einseitig zu 100% in Aktien investiert …?!
Warum wohl !?
Gute Frage.
Ich vermute es ähnlich wie dev - die schwer abzuschätzende Liqiditäts-Benötigung dürfte ein Grund sein. Das Leben ändert sich ständig und hält Überraschungen bereit (Krankheit, Scheidung etc). Das Risiko, genau dann nen Batzen zu brauchen, wenn die Börse unten ist und man mit riesen Verlust raus müsste, ertragen verständlicherweise viele nicht. Es ist rein psychologisch sehr schwer und ich verstehe das.
Warum wohl investieren allgemein so wenig Leute in Aktien? Man hat mehr Angst vor den Verlusten, als man Chancen sieht in den Gewinnen. Allein schon die Kursschwankungen lassen manche nicht ruhig schlafen.
Selbst ich bin aktuell nur mit Mischfonds (Arero und Siemens Balanced) zu einem kleinen Teil in Aktien investiert (nicht mal 20% meines Vermögens) und das, obwohl ich erst 40 bin, mein Haus schon abbezahlt ist und ich später auch einiges erben werde. Ich ertrage diese extremen Schwankungen einfach psychisch nicht und habe aufgrund gewisser, persönlicher Lebenserfahrungen zu viel Angst und Respekt vor den Überraschungen des Lebens an sich.
Zudem denke ich mir dann auch oft: Mir gehts finanziell doch eh schon sehr gut und ich hab mein Geld unter Kontrolle - lieber schlafe ich gut und hab langfristig nur 3-4% Rendite, anstatt vielleicht 6-7% zu erreichen mit psychischen Auf und Abs.
Monatlich läuft ein kleiner Sparplan (ist aber auf die Kids) in Aktien und bei kräftigen Kursrückgängen würde ich wohl nachkaufen, aber mehr muss nicht sein.
Um wieder zum Thread-Thema zu kommen:
Der sichere Teil meines Vermögens (das sind ca. 80%) steckt in kurzem Festgeld (maximal ein Jahr), Tagesgeld, einem alten Bausparer, Bargeld und in den beiden Mischfond (Anleihenteil) - alles zusammen wirft aktuell natürlich nicht viel ab (nur knapp 1%), aber das ist ok - ich hab es akzeptiert.
Zitat von American Eagle am 21. Mai 2019, 15:56 UhrWenn man das hier so liest (was einige User auch schreiben) und manche Gurus und Blogs auch im Internet postulieren - und was durch diverse Langfriststudien ja auch durchaus belegt wird - dann müßten eigentlich alle Anleger zu 100% in Aktien investiert sein. Oder noch besser gehebelt, sprich mit Krediten, sogar zu 150 oder 200%. Es wäre schlicht das beste und lukrativste Investment, also die beste aller Assetklassen.
Nun kenne ich eine ganze Reihe von ziemlich vermögenden Leute (auch ich selbst bin nicht ganz unvermögend) und weiß ungefähr um deren AA sowie konkret um meine: Kein einziger aus dieser großen Gruppe (und auch ich nicht) ist so einseitig zu 100% in Aktien investiert …?!
Warum wohl !?
Gute Frage.
Ich vermute es ähnlich wie dev - die schwer abzuschätzende Liqiditäts-Benötigung dürfte ein Grund sein. Das Leben ändert sich ständig und hält Überraschungen bereit (Krankheit, Scheidung etc). Das Risiko, genau dann nen Batzen zu brauchen, wenn die Börse unten ist und man mit riesen Verlust raus müsste, ertragen verständlicherweise viele nicht. Es ist rein psychologisch sehr schwer und ich verstehe das.
Warum wohl investieren allgemein so wenig Leute in Aktien? Man hat mehr Angst vor den Verlusten, als man Chancen sieht in den Gewinnen. Allein schon die Kursschwankungen lassen manche nicht ruhig schlafen.
Selbst ich bin aktuell nur mit Mischfonds (Arero und Siemens Balanced) zu einem kleinen Teil in Aktien investiert (nicht mal 20% meines Vermögens) und das, obwohl ich erst 40 bin, mein Haus schon abbezahlt ist und ich später auch einiges erben werde. Ich ertrage diese extremen Schwankungen einfach psychisch nicht und habe aufgrund gewisser, persönlicher Lebenserfahrungen zu viel Angst und Respekt vor den Überraschungen des Lebens an sich.
Zudem denke ich mir dann auch oft: Mir gehts finanziell doch eh schon sehr gut und ich hab mein Geld unter Kontrolle - lieber schlafe ich gut und hab langfristig nur 3-4% Rendite, anstatt vielleicht 6-7% zu erreichen mit psychischen Auf und Abs.
Monatlich läuft ein kleiner Sparplan (ist aber auf die Kids) in Aktien und bei kräftigen Kursrückgängen würde ich wohl nachkaufen, aber mehr muss nicht sein.
Um wieder zum Thread-Thema zu kommen:
Der sichere Teil meines Vermögens (das sind ca. 80%) steckt in kurzem Festgeld (maximal ein Jahr), Tagesgeld, einem alten Bausparer, Bargeld und in den beiden Mischfond (Anleihenteil) - alles zusammen wirft aktuell natürlich nicht viel ab (nur knapp 1%), aber das ist ok - ich hab es akzeptiert.
Zitat von American Eagle am 25. Mai 2019, 11:53 Uhr@Siebert
Entscheidend finde ich immer die Gesamtsicht auf meine Mittel/mein Vermögen. Simples Beispiel anhand Deines Falles: Wenn einer Deiner Sachwerte steigt (z. B. Dein abbezahltes Haus sprich Immobilie) dann kann diese Steigerung die schleichende Enteignung (Finanzielle Repression) Deiner nominalen und liquiden Mittel (Bargeld, Tagesgeld, Festgeld usw.) kompensieren - im Idealfall sogar überkompensieren.
Relativ hohe Sicherheit und kurzfristige Verfügbarkeit sind eben Luxus und haben heutzutage ihren Preis (= Zins unterhalb der Inflationsrate).
Ein Engagement in nur einer einzigen Assetklasse ist und war noch nie ein guter Ansatz. Auch wenn er von so manchen postuliert wird. Warum sollte man mehr Risiko eingehen, als unbedingt nötig ist ?!
Unabhängig davon: Die Höhe des "sicheren Anteils" (wobei man auch fragen kann: "Was ist heute noch absolut sicher ?") muß jeder für sich selbst definieren und einstellen. Bewußt muß einem nur sein, daß dieser sichere Anteil weiter schleichend enteignet werden wird (dauerhafter Nullzins). Gut deshalb, wenn man dazu auch einige Gegengewichte hat wie Immobilien und/oder Mischfonds.
In diesen Zeiten (und die dauern nun schon sehr lange an) ist es nicht einfach, eine schlüssige AA zu finden. Zumal das Universum der Renten (festverzinsliche Wertpapiere - früher mein bevorzugtes Anlagefeld) schon lange den schleichenden Zinstod gestorben ist.
Eine gute Mischung zu finden sollte sich nicht nur an nüchternen Quoten orientieren - sondern auch an der eigenen Psychologie. Man sollte sich mit seiner individuellen AA wohl fühlen, dann kann man sie auch (z. B. in Krisen oder während eines Crashs) viel besser durchhalten.
Meine bescheidene Meinung.
Diverse Mischfonds halte ich ebenso (übrigens auch den von Dir erwähnten Siemens Balanced - ein solider Fonds, der noch dazu ziemlich kostengünstig ist). Ich fahre etwa eine 30% Aktienquote - also auch nur wenig mehr als Deine 20% Aktienquote.
Entscheidend finde ich immer die Gesamtsicht auf meine Mittel/mein Vermögen. Simples Beispiel anhand Deines Falles: Wenn einer Deiner Sachwerte steigt (z. B. Dein abbezahltes Haus sprich Immobilie) dann kann diese Steigerung die schleichende Enteignung (Finanzielle Repression) Deiner nominalen und liquiden Mittel (Bargeld, Tagesgeld, Festgeld usw.) kompensieren - im Idealfall sogar überkompensieren.
Relativ hohe Sicherheit und kurzfristige Verfügbarkeit sind eben Luxus und haben heutzutage ihren Preis (= Zins unterhalb der Inflationsrate).
Ein Engagement in nur einer einzigen Assetklasse ist und war noch nie ein guter Ansatz. Auch wenn er von so manchen postuliert wird. Warum sollte man mehr Risiko eingehen, als unbedingt nötig ist ?!
Unabhängig davon: Die Höhe des "sicheren Anteils" (wobei man auch fragen kann: "Was ist heute noch absolut sicher ?") muß jeder für sich selbst definieren und einstellen. Bewußt muß einem nur sein, daß dieser sichere Anteil weiter schleichend enteignet werden wird (dauerhafter Nullzins). Gut deshalb, wenn man dazu auch einige Gegengewichte hat wie Immobilien und/oder Mischfonds.
In diesen Zeiten (und die dauern nun schon sehr lange an) ist es nicht einfach, eine schlüssige AA zu finden. Zumal das Universum der Renten (festverzinsliche Wertpapiere - früher mein bevorzugtes Anlagefeld) schon lange den schleichenden Zinstod gestorben ist.
Eine gute Mischung zu finden sollte sich nicht nur an nüchternen Quoten orientieren - sondern auch an der eigenen Psychologie. Man sollte sich mit seiner individuellen AA wohl fühlen, dann kann man sie auch (z. B. in Krisen oder während eines Crashs) viel besser durchhalten.
Meine bescheidene Meinung.
Diverse Mischfonds halte ich ebenso (übrigens auch den von Dir erwähnten Siemens Balanced - ein solider Fonds, der noch dazu ziemlich kostengünstig ist). Ich fahre etwa eine 30% Aktienquote - also auch nur wenig mehr als Deine 20% Aktienquote.
Zitat von Siebert am 25. Mai 2019, 12:11 UhrDu sagst es absolut richtig.
Die eigene Psychologie und Risikobereitschaft korrekt einzuschätzen und dann ein entsprechend passendes Portfolio zu erstellen - das ist eigentlich die schwierigste Sache, an der viele scheitern.
Selbst wenn jemand mit einer sehr hohen Aktienquote 20 Jahre durchhält, kann es sein, dass er in diesen 20 Jahren nervlich extrem unter dieser sehr volatilen Anlage gelitten hat und andere Lebensbereiche entsprechend auch davon was abbekommen haben.
Das mag für manche lächerlich klingen, ich habe es aber selbst schon im Bekanntenkreis erlebt.
Geld ist eben nicht alles im Leben - das wird oft vergessen.
Noch kurz zu dem von uns verwahrten Siemens balanced Mischfond:
Soweit mir bekannt ist, hält der aktuell nur 25% Aktienanteil, was schon sehr konservativ ist. Er wird auch nicht aktiv wie ein typischer Fond gemanagt, sondern auch mit einem relativ passiven Computersystem. So lassen sich auch die niedrigen Gebühren erklären vermute ich.
Hochinteressant ist auch, dass er über 10 Jahre Laufzeit sogar den ARERO schlägt bei deutlich weniger Aktienquote (was mich aktuell etwas grübeln lässt, da ich den ARERO ja auch im Depot habe):
https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/LU0360863863,DE000A0KEXM6
Für den konservativen Anleger ist der Siemens eigentlich aktuell einer der besten Fonds überhaupt wie ich finde.
Du sagst es absolut richtig.
Die eigene Psychologie und Risikobereitschaft korrekt einzuschätzen und dann ein entsprechend passendes Portfolio zu erstellen - das ist eigentlich die schwierigste Sache, an der viele scheitern.
Selbst wenn jemand mit einer sehr hohen Aktienquote 20 Jahre durchhält, kann es sein, dass er in diesen 20 Jahren nervlich extrem unter dieser sehr volatilen Anlage gelitten hat und andere Lebensbereiche entsprechend auch davon was abbekommen haben.
Das mag für manche lächerlich klingen, ich habe es aber selbst schon im Bekanntenkreis erlebt.
Geld ist eben nicht alles im Leben - das wird oft vergessen.
Noch kurz zu dem von uns verwahrten Siemens balanced Mischfond:
Soweit mir bekannt ist, hält der aktuell nur 25% Aktienanteil, was schon sehr konservativ ist. Er wird auch nicht aktiv wie ein typischer Fond gemanagt, sondern auch mit einem relativ passiven Computersystem. So lassen sich auch die niedrigen Gebühren erklären vermute ich.
Hochinteressant ist auch, dass er über 10 Jahre Laufzeit sogar den ARERO schlägt bei deutlich weniger Aktienquote (was mich aktuell etwas grübeln lässt, da ich den ARERO ja auch im Depot habe):
https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/LU0360863863,DE000A0KEXM6
Für den konservativen Anleger ist der Siemens eigentlich aktuell einer der besten Fonds überhaupt wie ich finde.
Zitat von suchenwi am 28. Mai 2019, 18:52 UhrAls Miteigentümer (62) und noch (bis Ende Juli) Angestellter von Siemens habe ich mir den Siemens Balanced mit großem Interesse angeschaut. (Zumal wohl wenigstens ein Teil meiner Betriebsrente darin angelegt ist).
Mein Ausschlusskriterium war aber: thesaurierend. Mit 0..20 Jahren Zeithorizont bin ich mehr auf ausschüttende Anlagen erpicht. Mit den Erträgen kann ich jetzt agil und recht kurzfristig reinvestieren, wo ich es am sinnvollsten halte. Am Ende erben das Depot meine Töchter, und können dann nach ihren Anlagephilosophien umdisponieren.
Risikofrei ist nix, oder wenn, rentiert es nix (Bargeld unterm Kopfkissen). Ich habe auch 10j.Bundes- und österr.Staatsanleihen, und ETFs auf Euro-Staatsanleihen 15-30y, US Treasury Bonds 7-10y, und EM-Staatsanleihen, USD-High Yield-Firmenanleihen. Breit diversifizieren...
Als Miteigentümer (62) und noch (bis Ende Juli) Angestellter von Siemens habe ich mir den Siemens Balanced mit großem Interesse angeschaut. (Zumal wohl wenigstens ein Teil meiner Betriebsrente darin angelegt ist).
Mein Ausschlusskriterium war aber: thesaurierend. Mit 0..20 Jahren Zeithorizont bin ich mehr auf ausschüttende Anlagen erpicht. Mit den Erträgen kann ich jetzt agil und recht kurzfristig reinvestieren, wo ich es am sinnvollsten halte. Am Ende erben das Depot meine Töchter, und können dann nach ihren Anlagephilosophien umdisponieren.
Risikofrei ist nix, oder wenn, rentiert es nix (Bargeld unterm Kopfkissen). Ich habe auch 10j.Bundes- und österr.Staatsanleihen, und ETFs auf Euro-Staatsanleihen 15-30y, US Treasury Bonds 7-10y, und EM-Staatsanleihen, USD-High Yield-Firmenanleihen. Breit diversifizieren...
Zitat von Ernst am 6. Juli 2019, 19:54 UhrEine Möglichkeit, den risikoarmen Depotanteil im Kommerportfolio etwas zu würzen, sehe ich in folgendem ETF:
Think iBoxx Corporate Bond UCITS ETF
Anleihen | Europa | UnternehmensanleihenISIN: NL0009690247WKN: A1T84MTicker: TCBTEs ist ein relativ kleiner Fonds, der auch nur in Anleihen von 40 Unternehmen investiert ist. Er ist ausschüttend und bildet den Index vollständig physisch ab.
Die TER liegt bei günstigen 0,15 %Die Top Ten Unternehmen sind folgende:
1 Anheuser-Busch InBev N.V./S.A. 1.15% 22.01.2027 BEL 4,20 % 2 Vodafone Group plc 2.2% 25.08.2026 GBR 3,80 % 3 International Business Machines Corporation 0.38% 31.01.2023 USA 3,80 % 4 Deutsche Telekom International Finance B.V. 0.62% 03.04.2023 NLD 3,67 % 5 JPMorgan Chase & Co. 1.09% 11.03.2027 USA 3,54 % 6 Cooperatieve Rabobank U.A. 1.25% 23.03.2026 NLD 3,40 % 7 Morgan Stanley 1.88% 27.04.2027 USA 3,32 % 8 Goldman Sachs Group, Inc. 1.38% 15.05.2024 USA 3,26 % 9 Takeda Pharmaceutical Company Limited 3% 21.11.2030 JPN 3,23 % 10 HSBC Holdings plc 1.5% 15.03.2022 GBR 3,16 % Der Vorteil ist m.E. dass man die Unternehmen einschätzen kann, um die Bonität der Anleihen besser einschätzen zu können.
Ich investiere in den Fonds 10% des risikoarmen Portfolios, so dass sich das Gesamtrisiko nur marginal erhöht.
Eine Möglichkeit, den risikoarmen Depotanteil im Kommerportfolio etwas zu würzen, sehe ich in folgendem ETF:
Think iBoxx Corporate Bond UCITS ETF
Anleihen | Europa | Unternehmensanleihen
Es ist ein relativ kleiner Fonds, der auch nur in Anleihen von 40 Unternehmen investiert ist. Er ist ausschüttend und bildet den Index vollständig physisch ab.
Die TER liegt bei günstigen 0,15 %
Die Top Ten Unternehmen sind folgende:
1 | Anheuser-Busch InBev N.V./S.A. 1.15% | 22.01.2027 | BEL | 4,20 % |
2 | Vodafone Group plc 2.2% | 25.08.2026 | GBR | 3,80 % |
3 | International Business Machines Corporation 0.38% | 31.01.2023 | USA | 3,80 % |
4 | Deutsche Telekom International Finance B.V. 0.62% | 03.04.2023 | NLD | 3,67 % |
5 | JPMorgan Chase & Co. 1.09% | 11.03.2027 | USA | 3,54 % |
6 | Cooperatieve Rabobank U.A. 1.25% | 23.03.2026 | NLD | 3,40 % |
7 | Morgan Stanley 1.88% | 27.04.2027 | USA | 3,32 % |
8 | Goldman Sachs Group, Inc. 1.38% | 15.05.2024 | USA | 3,26 % |
9 | Takeda Pharmaceutical Company Limited 3% | 21.11.2030 | JPN | 3,23 % |
10 | HSBC Holdings plc 1.5% | 15.03.2022 | GBR | 3,16 % |
Der Vorteil ist m.E. dass man die Unternehmen einschätzen kann, um die Bonität der Anleihen besser einschätzen zu können.
Ich investiere in den Fonds 10% des risikoarmen Portfolios, so dass sich das Gesamtrisiko nur marginal erhöht.