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Rentenanspruch

Hallo,

erst einmal ein dickes Lob an eure Seite! Hier findet man wirklich nützliche Informationen, falls man sich überlegt, früher in Rente zu gehen. Ich habe zwar Olivers Beiträge u.a. zur GKV/Rente durchgelesen, aber so ganz kann ich einige Punkte noch nicht nachvollziehen bzw. habe Zweifel daran. Vielleicht könnt ihr mir hier weiterhelfen und wisst ggf. einige offizielle Links, um nachfolgende Fragen zu beantworten.

Zunächst ein paar grundlegende Daten zu meiner Person. Ich bin Mitte 30, ledig, und seit rund 11 Jahren abhängig angestellt, zahle daher in die gesetzliche Rente und Krankenversicherung ein. Meine Ersparnisse erlauben es mir - auch längerfristig - beruflich kürzer zu treten (Teilzeit, einfacherer Job), weswegen ich mir Gedanken zu meiner beruflichen Zukunft, aber auch zu meiner zukünftigen Rente mache.

  1. In den Rechnungen, die auf Olivers Blog angegeben werden, wird immer angenommen, dass man - sobald man ein Alter von 67 Jahren erreicht hat - automatisch Anspruch auf die gesetzliche Rente hat. Gilt hier aber nicht eine entsprechend lange Mindestversicherungsdauer oder sind 5 Jahre (!) bereits ausreichend, um im Alter von 67 Jahren Rentenzahlungen zu erhalten? Von einem Bekannten habe ich erfahren, dass man rund 15 Jahre eingezahlt haben muss, um überhaupt Ansprüche zu erwerben. Wenn es so einfach wäre, warum warten dann so viele, bis sie die 63 oder 67 Jahre erreicht haben?
  2. Da ich nun seit 11 Jahren einzahle, sollte ich daher - sofern obiges zutrifft - Anspruch auf eine gesetzliche Rente haben. Aber mit welchen Zahlungen kann ich dann ungefähr inflationsbereinigt (!) rechnen? In der letzten Renteninformation habe ich gelesen, dass meine "bislang erreichte Rentenanwartschaft" ca. 500 Euro beträgt. Hinzu kommen wohl noch später Abzüge durch Steuern/Versicherungen, die man grob mit rund 25% veranschlagen muss, wonach dann noch 375 Euro im Monat übrig bleiben sollten (siehe hierzu 75% Regel, https://www.finwohl.de/2020/06/17/renteninformation/). Durch die regelmäßigen Rentenanpassungen sollte dann mehr oder weniger auch die Kaufkraft erhalten bleiben, so dass ich hier wohl mit rund 350 Euro im Monat beim Renteneintritt mit 67 rechne. Klar wird mein tatsächlicher Anspruch später höher sein, da ich noch eine Zeit lang beschäftigt sein werde, aber das kann ich eventuell schon als Minimum ansetzen.  Sind meine Annahmen soweit korrekt?
  3. Bei allen Überlegungen muss man natürlich auch berücksichtigen, dass sich in der Rentenversicherung, aber auch Krankenversicherung noch viel ändern kann. Wer kann ausschließen, dass in Zukunft die Voraussetzungen für Rentenleistungen derart hochgeschraubt werden, dass im schlimmsten Fall keine Rentenansprüche mehr bestehen, wenn man z.B. schon mit 40 aufgehört hat, zu arbeiten? Wie kritisch seht ihr dieses Risiko?

Soviel zu meinen offenen Fragen. Sicher werde ich mich - wenn ich wirklich aufhören sollte zu arbeiten - noch an die Rentenberatung wenden. Aber eure Antworten werden mir hier sicher schon einmal weiterhelfen, daher vielen Dank schon einmal im Voraus.

 

Wenn es so einfach wäre, warum warten dann so viele, bis sie die 63 oder 67 Jahre erreicht haben?

Weil 90 oder 95 % der Leute nicht genug Ersparnisse haben um 10 oder 20 oder mehr einkommenslose Jahre zu überbrücken UND danach eine 500 € Minirente selber aufzustocken!

Und von den 5 oder 10 % die so FI sind brauchen 4/5 die Arbeit als Lebensinhalt/wissen nix mit 7x24 h Freizeit in der Woche anzufangen

--> es bleiben 1 oder 2 % der Arbeitnehmer, für die FI realistisch ist (bzw wo das WILL HABEN dem nicht im Wege steht) und RE ins Leben passt

Hallo Heraklit

Die Rente kann frühesten ab 63 mit Anschlägen in Anspruch nehmen wenn man 35 Versicherungsjahre hat. Ansonsten Bezug nicht vor 67.

Um deiner Holschuld des Basiswissens nachzukommen empfehle ich dir die Beiträge des Forums hier in der entsprechenden Kategorie oder bei der DRV.

Gleiches zum Thema Steuer:

https://www.nettolohn.de/

Einfach AV und Rente auf "nicht gesetzlich versicher" schalten dann dürften sich deine Fragen in Luft auflösen.

@Exit: Deine Zahlenbeispielen stimme ich zu.

 

Hallo,

ich denke, es gibt zahlreiche Gründe, erst mit 67 in Rente zu gehen, da habt ihr sicher z.T. recht:

  • Man verdient zu schlecht und hat auch keinen Willen etwas daran zu ändern
  • Man möchte unbedingt in der teuren Großstadt wohnen
  • Hausbau mit hohen Krediten geht vor Vermögensaufbau
  • Man möchte irgendwelche Leute mit Statussymbolen beeindrucken
  • Man genießt es, das Alphamännchen im Job zu sein und findet den Exit nicht
  • Oftmals spielt auch reine Bequemlichkeit mit rein

Aber soweit ich aus euren Beiträgen rauslese, sind meine oben getroffenen Annahmen korrekt, d.h. ich hätte schon einen Rentenanspruch (wenn auch gering). Die Beiträge im Forum werde ich sicher noch durchgehen. Es gibt sicher viele Informationen im Netz, aber bei solchen Themen möchte ich schon Gewissheit.

Wow. So viel Arroganz gegenüber anderen Lebenswirklichkeiten in einem Post.

Nicht jeder kann sein Gehalt steigern. Körperliche, Soziale und Geistige Einschränkungen sind real. Es geht eben nicht immer.

Hausbau ist Vermögensaufbau, nur weil du das Asset nicht machst ist es ein Fakt das Hausbesitzer im Schnitt wohlhabender sind als Mieter.

Heimat ist eben ein Ding. Ich würde auch nach München ziehen wenn ich dafür Großeltern in meiner Nähe hätte. Außerdem ist es mir viel Wert in der Nähe einer Hervorragenden Medizinschen Versorgung zu wohnen. 20 min zur Stroke Unit machen den Unterschied zwischen 4 Wochen Reha oder Lähmung und Pflegefall.

Hier stimme ich zu: Wer konsumiert kann nicht in Rente.

Jeder der seinen Job mag ist ein dummes Alpha Männchen? Frauen die Arbeiten kommen nicht vor?

Bequemlichkeit ist sicher so ein Punkt: Wenn Arbeit angenehm ist, warum soll man aufhören? Ist das auf Teufel komm raus aufhören nicht auch ein Statussymbol?

Ich könnte heute aufhören zu arbeiten. Ich gebe zu das ich es vermutlich psychisch nicht verkraften würde. Ist ein Problem das ich die nächsten Jahre noch lösen muss, aber im Moment ist der Status Quo profitabel und angenehm.

Ich denke das FIRE tatsächlich nur für eine sehr kleine Gruppe möglich ist:

-hohes Einkommen

-hohe Eigenmotivation

-Risikobereitschaft

 

 

Zitat von Cricetus am 14. März 2021, 10:34 Uhr

...

Nicht jeder kann sein Gehalt steigern. Körperliche, Soziale und Geistige Einschränkungen sind real. Es geht eben nicht immer.

...

oder "moralische Einschränkungen":
auch wer sonst wenig auf dem Kasten hat, kann MLP-/Riester-/was auch immer-Verträge verkaufen ... eine Drückerkolonne auf die Beine stellen, die alten Oma Zeitschriften- oder Sky-Abos verkauft ... einen Abmahnverein eröffnen ...

erfordert NUR eine ausgeprägte "moralische Flexibilität" 😉

ansonsten wäre eher korrekt, dass nicht alle ihr Gehalt steigern können - aber fast jeder einzelne (ggfs. unproduktiv auf Kosten anderer!)

Oder anfangen Crystal zu kochen?

Aber Spaß beiseite:

Moralisch verkommen zu sein ist von Vorteil was Einkommen angeht. Mein Gehalt in der Rüstung ist einiges Besser als es in der Automobilindustrie war.

Zitat von Cricetus am 14. März 2021, 11:57 Uhr

Oder anfangen Crystal zu kochen?

...

unser Ziel ist (finanzielle) FREIHEIT

Tätigkeiten, die häufig mit Freiheitsentzug enden, sind hierzu weniger geeignet  😕

@Cricetus

Sorry, Sie beschweren sich über die Arroganz gegenüber anderen "Lebenswirklichkeiten" am Anfang Ihres Beitrags, regst sich aber zum Schluss über die "Lebenswirklichkeit" von vielen Personen hier auf. Das passt nicht zusammen!

Nein, ich bin kein Spitzenverdiener, arbeite immerhin "nur" in einer ländlicher Region, und meine Risikobereitschaft ist auch überschaubar, habe sicher nicht mein ganzes Vermögen in irgendwelchen ETFs. Das bescheidene Vermögen, das ich mir angespart habe, reicht dennoch aus, um beruflich deutlich kürzer zu treten. Genau deswegen habe ich mich auch angemeldet, aber meine Fragen sind scheinbar nicht mehr Bestandteil dieser Diskussion.

Ja, ich habe eine hohe Eigenmotivation, aber das hat mir leider keinen "angenehmen" Versorgungsposten, etwa im Konzern, beschert. In den Berufen, die ich kenne, muss man täglich vollen Einsatz zeigen, ist an allem schuld und erhält wenig Dank; man braucht schon etwas Phantasie, um hier die angenehmen Seiten zu sehen; soviel zu meiner Lebenswirklichkeit. Natürlich gibt es auch genügend Personen, die ihre berufliche Position in vollen Zügen "auskosten"; klar, dass man da gerne "arbeiten" möchte. Schön auch für den Staat und Arbeitgeber, so ist eben jeder zufrieden, ich gönnen diesen Leuten ihre Freude. Ich dagegen habe jedoch weit mehr Interessen und Hobbies, die über berufliche Grabenkämpfe hinausgehen. BTW: Auf irgendwelche sinnfreien Genderdiskussionen, wie sie in bestimmten linken Kreisen gerne geführt werden, lass ich mich sicher nicht ein.

Und bitte, diese Diskussionen zum Hausbau wurden doch schon zig mal durchgekaut. Ein eigenes Haus ist für mich ein Luxusobjekt und ist nur bedingt zum Vermögensaufbau geeignet! Wer meint, sich so etwas in jungen Jahren leisten zu müssen, soll es tun. Der soll dann aber auch damit leben, dass seine "Altersvorsorge" sich nicht so entwickelt, wie er es möchte, unerwartete Kosten anfallen, und es seine Erben wieder verkaufen, weil sie etwa in einer angesagteren Stadt leben wollen (tolle Investition). Klar, Hausbesitzer sind im Schnitt wohlhabender als Mieter: Wer baut schon ein Haus, der es sich nicht leisten kann (Statussymbol?)!

Auch jenseits der großen Städte gibt es eine akzeptable Gesundheitsversorgung; das ist nicht die sibirische Taiga, wie es viele Großstädtler gerne sehen. Und wenn nicht, kann man sich auch verlegen oder im Ausland behandeln lassen. Wenn man aufgrund von Verwandten in einer teuren Stadt leben möchte, dann ist das doch die eigene Entscheidung.

Wer keine Erfüllung darin sieht, sich mit Hausbau und abhängigem Angestelltendasein selbst verwirklichen zu müssen, findet meiner Meinung nach bei den Frugalisten gute Ansätze und Ideen. Alle anderen können ihren Weg gerne so gehen wie sie wollen, das hat mit Arroganz nicht im Geringsten etwas zu tun. Jede Medaille hat zwei Seiten! Ich persönlich gönne mir durchaus auch teure Reisen und gutes Essen, aber konsumiere dennoch nur das, was ich mir wirklich leisten möchte. Die meisten Frugalisten sind nach meinem Empfinden wohl eher keine Top-Verdiener, sonst müsste man den vorgezogenen Ruhestand nicht im Detail planen.

Woher wollen Sie die körperliche oder geistige Belastbarkeit von Leuten kennen, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen? Vielleicht ist es gerade die fehlende Belastbarkeit, die viele zu solchen Planungen zwingt. Genau deswegen versucht man in jungen Jahren sein Gehalt so weit wie möglich zu steigern, solange es eben noch geht. Viele belastbare Bürger machen es sich dagegen in der sozialen Hängematte bequem. Welche "Lebenswirklichkeit" finden Sie denn nun sozialer?

Aber meine Fragen zielten eher auf die Rentenversicherung ab, das hier ist doch das Forum für die Rentenversicherung?

 

 

Ich rege mich über Lebenswirklichkeiten auf? Bitte erkläre das doch bitte einmal, ich verstehe das nicht.

Die Aussage das nicht jeder sein Einkommen steigern kann halte ich auch weiterhin für richtig. Alleinerziehende Mutter, Hirnhautentzündung... Ist das der Punkt an dem ich mir anmaße Leistungsfähigkeit zu bewerten?

Ich habe aktiv deinen Erkenntnissen widersprochen, die du in für mich in sehr arrogant wirkender Sprache formuliert hast. Damit ist das für mich noch im Rahmen des Themas.

Und das Auspacken der beiden Zonks "Sozialschmarozer" und "Generwahn der Linken" erklärt warum mir die Sprache so unangenehm vorkam. Vermutlich bin ich doch eine Schneeflocke.

 

 

 

Ach kommen Sie, Sie denken doch nicht wirklich, dass ich hierauf noch näher eingehe. Akzeptieren Sie das als meine Meinung, welchen Grund hätte ich hier "arrogant" auftreten zu müssen? Sie kennen weder mich noch ich Sie. Wenn Sie nichts zu meinen Fragen beizutragen haben oder beitragen wollen, dann lassen Sie doch einfach die Diskussion. Hier geht es um die gesetzliche Rente und nicht um alleinerziehende Mütter, über deren Lebenssituation man sicher ausgiebig diskutieren könnte, was aber nicht Gegenstand dieses Beitrags ist. Die Moraldiskussionen haben Sie begonnen und nicht ich.