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Reicher Leben durch Reichtum teilen (taxmenow.eu)

Hi zusammen,

gestern bin ich über ein Interview von Jung&Naiv mit einer Unterstützerin von taxmenow.eu gestolpert. Diese hat mich zum Nachdenken angeregt. Im wesentlichen geht es darum reiche durch z.B. angemessenere Vermögenssteuern und Erbschaftssteuern an staatlichen Ausgaben stärker zu beteiligen. Reiche sind oft auf Kosten anderer bzw. der Allgemeinheit reich geworden, das sei ungerecht.

Nun könnten wir als Frugalisten entgegenhalten das wir unseren Reichtum ja nicht auf Kosten anderer sondern einzig aufgrund eines sparsamen Lebensstiels aufgebaut haben und somit ein "Anrecht" auf unbegrenzte Vermehrung unseres Ersparten mittels ETF oder sonstigen haben. Wir sollten jedoch nicht vergessen das wir von dem System ebenfalls stark profitieren welches uns recht einfach, wenn man eine gewissen Vermögensschwelle überschritten hat, FIRE ermöglicht.

Darum die Frage wären wir als Frugalisten auch bereit unser Vermögen besteuern zu lassen und wenn ja wie hoch? Was ist angemessen? Ich glaube das ein Vermögen oberhalb von 1 Mio. durchaus mit einem Prozent (bei aktueller Inflation > 2%) besteuert werden könnte um eine win-win Situation zu schaffen. Was denkt ihr?

Gruß Jan

Hallo Jan,

Ich sehe das etwas anders als dieser Kanal.

1) Jung und Naiv sollte lieber in Links und Naiv übersetzt werden, das ist mir schon öfters bei diesem Kanal aufgefallen.

2) Die Argumentation, dass durch eine Besteuerung mehr staatliche Einnahmen kommen, die wohlfartstechnisch der Allgemeinheit zugute kommen, finde ich bei der allgemeinen Steuerverschwendung und Fehlallokation nicht so optimal.

3) alles, was wir anlegen, ist schön einmal versteuert, die Erträge daraus sind auch versteuert, somit haben wir alles bereits gegeben.

Aber Happy to discuss...

Grüße, Gatto

Hi Leute!

Ich sehe die Argumentation von taxmenow auch überhaupt nicht ein.

Grundsätzlich sagt der Punkt 3 von @gatto eigentlich eh schon alles und die Diskussion bezüglich Besteuerung von Frugalisten könnte man somit aus meiner Sicht beenden. Über Vermögenssteuern und zumindest Erbschaftssteuern für Superreiche (100 Mio und darüber) kann man durch aus sprechen, finde ich.

Was mich aber extrem stört an der Debatte ist dies Vorverurteilung von "Reichen", die meistens noch dazu aus dem Munde von irgendwelchen Linkslinken Gutmenschen kommen, die ja ach so gegen Vorurteile sind - der Widerspruch ist eigentlich offensichtlich.

Alleine wenn ich schon lese: "Reiche sind oft auf Kosten anderer bzw. der Allgemeinheit reich geworden, das sei ungerecht." kommts mir hoch. Solche Reiche gibt es natürlich,  es gibt aber auch arme Leute die Ar******* sind.  Ich bin fest davon überzeugt, dass die meisten Reichen entweder geerbt haben (da hat der eine eben mehr Glück als der andere)  oder einfach eine gute Idee hatten und dann den Mumm, diese auch umzusetzen. Und wenn der dann mehr Geld hat als ich finde ich das vollkommen in Ordnung, immerhin arbeite ich 40 Stunden die Woche als Beamter, was im Vergleich zu einem jungen Unternehmer vermutlich ein Kindergeburtstag ist.

Und jeder Reiche, der sein Geld loswerden möchte kann das ja gerne verschenken/spenden, ich bin mir sicher es gibt genug Abnehmer. Darüber hinaus ist es vermutlich wesentlich besser in der Hand von privaten Organisationen aufgehoben als bei Vater Staat, denn Staaten sind ja nicht unbedingt bekannt für den effizienten Umgang mit Geldern...

Abschließend: Weder mich selbst noch nähere Angehörige würde ich als Reich bezeichnen.

Grüße,
Nyxpriest