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RE 2025?

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Guten Tag Community,

habe viele der Diskussionen hier verfolgt und moechte mich fuer die tollen Ratschlaege & Einsichten bedanken. Zu mir: Ich bin Peter, 35 Jahre, aus Koblenz. Lebe seit 9 Jahren in London, seit 5 Jahren mit meiner englischen Ehefrau zusammen. Nach dem Abitur wollte ich Biologie studieren, habe mich allerdings davor gefuerchtet, dass ich von einem "9-5" Job fuer den Rest meines Lebens finanziell abhaengig bin, der zwar vielleicht (anfangs) erfuellend sein kann, den ich aber nicht unbedingt fuer 40 Jahre tag taeglich machen moechte. Daher habe ich mich fuer ein Wirtschaftsstudium entschieden mit dem Ziel im Finanzbereich zu arbeiten um moeglichst vor 40 FIRE zu erreichen und um dann ein flexibleres Leben zu fuehren, welches mir Zeit fuer vielseitige Interessen bietet. Seit 9 Jahren bin ich nun im Finanzbereich in London beschaeftigt, derzeit bei einer Venture Capital Firma. Der job ist einigermassen interessant, aber Stress und Arbeitsbelastung ist extrem, generell ungesunder Lebensstil und manchmal frage ich mich ob ich mich auf einen (kleinen?) Burn-Out zubewege. Derzeit ueberlegen meine Frau und ich ob das Ziel vielleicht 2025 erreicht sein koennte. Der plan waere dann, dass wir nach Koblenz zurueck ziehen. Ebenfalls planen wir 1-2 Kinder zu haben und damit auch ca 2025 zu starten. Bisher habe ich mich hauptsaechlich mit dem Vermoegensaufbau beschaeftigt und relativ wenig mit den Detailfragen der "Entnahmephase". Erwarte nicht, dass man mir die Arbeit zu diesen Fragen abnimmt, wuerde mich jedoch sehr ueber alle Ratschlaege, Ideen & Perspektive etc freuen.

 

Einnahmen:

Ich:
ca 450,000 EUR p/a Erwartungswert nach Steuern (durch Job in London, in den letzten 1-2 Jahren signifikant gestiegen)
ca 4,000 EUR p/a nach Steuer Miete Haus Spanien

Frau:
ca 30,000 EUR p/a nach Steuern (durch Job in London)

Ausgaben:
ca 50,000 EUR p/a kombiniert

Vermoegen:
ca 950,000 EUR
Haus in London: 580,000 EUR (netto Vermoegen, also Wert minus verbleibender Kredit)
Haus in Spanien: 180,000 EUR
Aktiendepot/cash etc:  140,000 EUR
Private Altervorsorge: 92,000 EUR

Bis 2025 wuerde das Vermoegen ca auf 1,800,000 EUR steigen, sollte alles laufen wie erhofft. Wie erwaehnt hoffen wir dann nach Koblenz zurueckzuziehen.

Entnahmephase beginn 2025:

Vermoegen:
ca 1,800,000 EUR

vermietetes Haus in London: 800,000 EUR
vermietetes Haus in Spanien: 180,000 EUR
selbstbewohntes Haus in Deutschland: 600,000 EUR
Aktiendepot:  150,000 EUR
Cash: 70,000 EUR

Einnahmen vor Steuern:

ca 76,500 EUR

Miete Haus London (nach allen Kosten inklusive Instandhaltung): 34,000 EUR
Miete Haus Spanien (nach allen Kosten inklusive Instandhaltung): 8,000 EUR
Ich: mini/midi job: 5,000-10,000 EUR
Frau: mini/midi job: 5,000-10,000 EUR
Je nach Job: 10,000 - 20,000 EUR jaehrliche Vermoegensentnahme
3% return Aktiendepot: 4,500 EUR (wird jeses Jahr weniger auf Grund der Vermoegensentnahme)

Einnahmen nach Steuern:

ca 60,000 EUR p/a

Miete Haus London: 30,000 EUR (so wie ich es verstehe, muss in Deutschland die Mieteinnahmen aus England nicht versteuern, und in England wuerde ich ca 4,000 EUR Steuern auf die Mietteinnahmen zahlen. Jedoch wird seit Brexit die Mieteinnahme wohl fuer den Progressionsvorbehalt in Deutschland mitzaehlen)

Miete Haus Spanien: 5,000 EUR? (so wie ich es verstehe, muss ich in Spanien 19% Steuern zahlen, laut DBA muss jedoch auch in Deutschland die Miete versteuern, bin mir nicht sicher mit welchem Steuersatz)

3% return Aktiendepot: 3,375 EUR (nach 25% abgeltungssteuer)

bei mini/midi Job bin ich mir jetzt nicht sicher welchen Steuersatz ich beruecksichtigen sollte. Gibt es die Steuer/ GKV Vorteile ueberhaupt bei den oben genannten Kapitalertraegen?

10-20,000 EUR jaehrliche vermoegensentnahme

Ausgaben:
ca 60,000 EUR p/a

Krankenversicherung:
PKV: ca 15,000 P/A fuer beide
GKV: blicke ich noch nicht ganz durch. ca 9600 fuer mich p/a auf Grund der Kapitalertraege? Ca 2400 fuer meine Frau p/a mit mini job? oder koennte sie sich kostenlos bei mir mit Familienversicherung beteiligen? Koennten wir eventuell beide mit mini Job bei 4,800 kombiniert p/a landen oder geht dies nicht wegen der Kapitalertraege?

Sonstige Ausgaben:
Geschaetzt ca 45,000 EUR bei wohnen im Wohneigentum mit 1-2 Kindern. Grobe Schaetzung auf Grund der jetzigen Ausgaben. Sollte wahrscheinlich ein Haushaltsbuch fuehren, jedoch nicht sicher wie gut diese Einschaetzung wird, da Ausgaben ohne Arbeit in anderem Land unterschiedlich, jetzt noch keine Kinder etc.

Desweiteren duerfte ich in den naechsten 30 Jahren wahrscheinlich ein Erbe i.H.v ca 1,000,000 EUR nach Steuern erhalten, hauptsaechlich in Form von Immobilien.

Ich glaube damit sollte meine Rechnung aufgehen? Bin mir jedoch nicht sicher bezueglich der PKV/GKV und schwer fuer mich die Lebenshaltungskosten abzuschaetzen. Auch der lange Zeitraum der Entnahmephase macht mich nervoes. Auf der einen Seite denke ich, ich sollte vielleicht einfach noch ein paar Jahre mehr arbeiten bei meinem guten Einkommen, auch mit dem Gedanken wieviel ich an meine Kinder weitergeben kann. Auf der andered Seite wuerde dies dem eigentlichen Plan widersprechen und ich bin wie gesagt langsam ziemlich ausgebrannt. Ich meine ich waere ohne den Job/ mit viel Zeit fuer andere Dinge langfristig um einiges gluecklicher, jedoch schwer sicher zu sein ohne es zu probieren. Zum Vermoegensportfolio: wahrscheinlich sollte es weniger Immobilien und mehr Aktien sein. Wobei die steuerliche lage mit ~12% Steuern auf englische Mieteinnahmen ja nicht schlecht ist? Auch ein Eigenheim in Deutschland erscheint mir guenstig aufgrund der "steuerfreien" rendige (= keine Mietkosten). Ich weiss, dass ich mich mit meiner Ausgangslage sehr gluecklich schaetzen kann und hoffe niemanden zu veraergern. Wuerde mich sehr ueber Antworten zu den finanziellen & steuerlichen Fragen freuen, aber ebenso sehr ueber (auch kritische) Meinungen zu allen Bereichen meiner Ueberlegungen.

Vielen Dank

Peter

Zitat von Peter1234 am 1. Juli 2023, 19:26 Uhr

Ich bin Peter, 35 Jahre, aus Koblenz. Lebe seit 9 Jahren in London, seit 5 Jahren mit meiner englischen Ehefrau zusammen. [Ich habe einen stressigen Job im Finanzbereich, der mir allerdings pro Jahr stolze 450 T€ nach Steuern bringt]

Derzeit ueberlegen meine Frau und ich ob das Ziel [FIRE] vielleicht 2025 erreicht sein koennte. Der Plan waere dann, dass wir nach Koblenz zurückziehen.

Was sagt denn Deine Frau dazu, ins fremdsprachliche Ausland zu ziehen, am Ende sogar noch dauerhaft?

Ebenfalls planen wir 1-2 Kinder zu haben und damit auch ca 2025 zu starten.

Manchmal klappt das mit dem Kinderkriegen, manchmal klappt das nicht.

Bisher habe ich mich hauptsaechlich mit dem Vermoegensaufbau beschaeftigt und relativ wenig mit den Detailfragen der Entnahmephase. [Ich] erwarte nicht, dass man mir die Arbeit zu diesen Fragen abnimmt, wuerde mich jedoch sehr ueber alle Ratschlaege, Ideen & Perspektive etc freuen.

Einnahmen:

Ich:
ca 450,000 EUR p/a Erwartungswert nach Steuern (durch Job in London, in den letzten 1-2 Jahren signifikant gestiegen)
ca 4,000 EUR p/a nach Steuer Miete Haus Spanien

Die Mieteinnahme in Spanien scheint mir verhältnismäßig gering.

Frau:
ca 30,000 EUR p/a nach Steuern (durch Job in London)

Will die denn mit Dir aufhören? Mal ganz ketzerisch gesagt: Ist denn sicher, daß Ihr zusammenbleibt? Als junge Leute von gerade mal Anfang 30 habt Ihr so gut wie keine übliche Altersvorsorge. Wem gehören denn die Häuser? Beiden halbe-halbe? Dir als Haupt-Geldverdiener? Wenn die Ehe platzt, was immerhin eine Möglichkeit ist, steht Deine Frau ziemlich nackig da. Ich würde mich als Frau vermutlich auf dieses Abenteuer nicht einlassen. 🙂

 Ausgaben:
ca 50,000 EUR p/a kombiniert

Vermoegen:
ca 950,000 EUR
Haus in London: 580,000 EUR (netto Vermoegen, also Wert minus verbleibender Kredit)
Haus in Spanien: 180,000 EUR
Aktiendepot/cash etc:  140,000 EUR
Private Altervorsorge: 92,000 EUR

Bis 2025 wuerde das Vermoegen ca auf 1,800,000 EUR steigen, sollte alles laufen wie erhofft. Wir hoffen dann nach Koblenz zurueckzuziehen.

Die private Altersvorsorge ist praktisch nichts.

Was habt Ihr denn sonst an Altersvorsorge?

Euer Vermögen ist ziemlich immobilienlastig - und es sind nur zwei Objekte. Massives Klumpenrisiko, würde ich mal sagen.

Entnahmephase Beginn 2025:

Vermoegen:
ca 1,800,000 EUR

vermietetes Haus in London: 800,000 EUR
vermietetes Haus in Spanien: 180,000 EUR
selbstbewohntes Haus in Deutschland: 600,000 EUR
Aktiendepot:  150,000 EUR
Cash: 70,000 EUR

Wo kommt jetzt plötzlich das Haus in Koblenz her?

Einnahmen vor Steuern:

ca 76,500 EUR

Miete Haus London (nach allen Kosten inklusive Instandhaltung): 34,000 EUR
Miete Haus Spanien (nach allen Kosten inklusive Instandhaltung): 8,000 EUR
Ich: mini/midi job: 5,000-10,000 EUR
Frau: mini/midi job: 5,000-10,000 EUR
Je nach Job: 10,000 - 20,000 EUR jaehrliche Vermoegensentnahme
3% return Aktiendepot: 4,500 EUR (wird jeses Jahr weniger auf Grund der Vermoegensentnahme)

10-20,000 EUR jaehrliche vermoegensentnahme

Wie stellst Du Dir bei Deinem Immobilienvermögen die jährliche Vermögensentnahme vor?

Einnahmen nach Steuern:

ca 60,000 EUR p/a

Miete Haus London: 30,000 EUR (so wie ich es verstehe, muss in Deutschland die Mieteinnahmen aus England nicht versteuern, und in England wuerde ich ca 4,000 EUR Steuern auf die Mieteinnahmen zahlen. Jedoch wird seit Brexit die Mieteinnahme wohl fuer den Progressionsvorbehalt in Deutschland mitzaehlen).

Miete Haus Spanien: 5,000 EUR? (so wie ich es verstehe, muss ich in Spanien 19% Steuern zahlen, laut DBA muss ich jedoch auch in Deutschland die Miete versteuern, bin mir nicht sicher mit welchem Steuersatz)

3% Return Aktiendepot: 3,375 EUR (nach 25% Abgeltungssteuer)

Ich würde mein Leben nicht wesentlich von Mieteinnahmen von lediglich 2 Objekten abhängig machen wollen.

Bei mini/midi Job bin ich mir jetzt nicht sicher, welchen Steuersatz ich beruecksichtigen sollte.

Gibt es die Steuer/ GKV Vorteile ueberhaupt bei den oben genannten Kapitalertraegen?

Du fragst zuviel auf einmal. Die Steuersituation ist aus deutscher Sicht komplexer, als Du sie darstellst. Selbst die Situaion der Krankenversicherung ist komplexer, als Du sie darstellst.

Was will einer, der jetzt 500 T€ im Jahr verdient, an Minijob machen, der ihm im Jahr 5000 € bringt?

Abhängig von dem, was Du aktuell machst, könntest Du Dich etwa mit einem Beratungsunternehmen selbständig machen, das Dir nach seiner Etablierung ein Einkommen erbringt, das wesentlich von Deinem Engagement und einem bißchen Glück abhängt. Aber das ist natürlich kein RE - also kein früher Ruhestand. Die primäre Frage für Dich: angestellt oder selbständig? Um Dir die Optionen offenzuhalten, wirst Du vermutlich erstmal in der GKV landen. Fragt sich, ob Du Dein Eintrittsalter für die PKV mittels einer Anwartschaftsversicherung festhalten möchtest, die kostet als sog. "kleine Anwartschaft" nicht viel. Du könntest das bereits jetzt anschieben. Knackpunkt ist halt, welches System Du präferierst. Du kennst ja bisher keines aus eigener Anschauung.

Was macht Deine Frau beruflich? Kann sie ihre Tätigkeit hier im für sie fremdsprachigen Ausland zu Geld machen? Will sie das auch oder will sie erstmal Mutter sein?

Ausgaben:ca 60,000 EUR p/a

Krankenversicherung:
PKV: ca 15,000 P/A fuer beide
GKV: blicke ich noch nicht ganz durch. ca 9600 fuer mich p/a auf Grund der Kapitalertraege? Ca 2400 fuer meine Frau p/a mit mini job? oder koennte sie sich kostenlos bei mir mit Familienversicherung beteiligen? Koennten wir eventuell beide mit mini Job bei 4,800 kombiniert p/a landen oder geht dies nicht wegen der Kapitalertraege?

Sonstige Ausgaben:
Geschaetzt ca 45,000 EUR bei wohnen im Wohneigentum mit 1-2 Kindern. Grobe Schaetzung auf Grund der jetzigen Ausgaben.

5000 €/Monat ist eine ganze Menge für ein Paar, wenn die Miete quasi schon bezahlt ist.

Ahem: Wie wächst eigentlich dieses Eigenheim in Koblenz aus dem Boden?

Desweiteren duerfte ich in den naechsten 30 Jahren wahrscheinlich ein Erbe i.H.v ca 1,000,000 EUR nach Steuern erhalten, hauptsaechlich in Form von Immobilien.

30 Jahre können lang sein. Woher willst Du auf diese Sicht schon heute wissen, was das Erbe wert ist? 10 Jahre Pflegeheim für beide Eltern können eine Menge Geld kosten.

Dein Vermögen ist bereits jetzt aus der Balance. Zu Immobilien sollte man nicht ohne Verstand noch mehr Immobilien packen.

Ich glaube, damit sollte meine Rechnung aufgehen? Bin mir jedoch nicht sicher bezueglich der PKV/GKV und schwer fuer mich die Lebenshaltungskosten abzuschaetzen. Auch der lange Zeitraum der Entnahmephase macht mich nervoes. Auf der einen Seite denke ich, ich sollte vielleicht einfach noch ein paar Jahre mehr arbeiten bei meinem guten Einkommen, auch mit dem Gedanken, wieviel ich an meine Kinder weitergeben kann. Auf der anderen Seite wuerde dies dem eigentlichen Plan widersprechen, und ich bin wie gesagt langsam ziemlich ausgebrannt. Ich meine ich waere ohne den Job/ mit viel Zeit fuer andere Dinge langfristig um einiges gluecklicher, jedoch schwer, sicher zu sein ohne es zu probieren.

Da stellen sich eine Menge Fragen.  Freilich verbessert das die Ausgangslage, wenn man zwei Jahre länger arbeitet und dann eine Million reicher ist. Andererseits brauchst Du überhaupt kein Geld mehr, wenn Du Dich dabei totarbeitest.

Zum Vermoegensportfolio: wahrscheinlich sollte es weniger Immobilien und mehr Aktien sein.

Ja.

Wobei die steuerliche lage mit ~12% Steuern auf englische Mieteinnahmen ja nicht schlecht ist? Auch ein Eigenheim in Deutschland erscheint mir guenstig aufgrund der "steuerfreien" Rendite (= keine Mietkosten). Ich weiss, dass ich mich mit meiner Ausgangslage sehr gluecklich schaetzen kann und hoffe niemanden zu veraergern.

Ich finde, daß ein Vermögen von 1,8 Millionen für 2 Mitt-Dreißiger ohne nennenswerte Altersvorsorge nicht besonders viel. Lies doch mal bei Georg https://www.finanzen-erklaert.de/ wie er solche Fälle durchrechnet. Eventuell läßt Du Ihn Deinen eigenen Fall rechnen (wenngleich sein Angebot wohl ziemlich eingeschlagen hat, so daß Du nicht gleich drankommen wirst).

Mir sind oben schon eine ganze Menge Fragen eingefallen, und doch ist mit Deine Lage noch deutlich zu vage.

In erster Näherung würde ich selbst mich mit so wenig Vermögen (!) noch nicht in das Abenteuer Ruhestand bewegen.

Hallo Achim,
vielen Dank fuer Deine Antwort!
Zitat von Achim am 1. Juli 2023, 22:13 Uhr
Zitat von Peter1234 am 1. Juli 2023, 19:26 Uhr

Ich bin Peter, 35 Jahre, aus Koblenz. Lebe seit 9 Jahren in London, seit 5 Jahren mit meiner englischen Ehefrau zusammen. [Ich habe einen stressigen Job im Finanzbereich, der mir allerdings pro Jahr stolze 450 T€ nach Steuern bringt]

Derzeit ueberlegen meine Frau und ich ob das Ziel [FIRE] vielleicht 2025 erreicht sein koennte. Der Plan waere dann, dass wir nach Koblenz zurückziehen.

Was sagt denn Deine Frau dazu, ins fremdsprachliche Ausland zu ziehen, am Ende sogar noch dauerhaft?

Meine Frau ist halb Deutsch, hat dort viele Jahre gelebt als Kind und wuerde gerne wieder zurueck.

Ebenfalls planen wir 1-2 Kinder zu haben und damit auch ca 2025 zu starten.

Manchmal klappt das mit dem Kinderkriegen, manchmal klappt das nicht.

Bisher habe ich mich hauptsaechlich mit dem Vermoegensaufbau beschaeftigt und relativ wenig mit den Detailfragen der Entnahmephase. [Ich] erwarte nicht, dass man mir die Arbeit zu diesen Fragen abnimmt, wuerde mich jedoch sehr ueber alle Ratschlaege, Ideen & Perspektive etc freuen.

Einnahmen:

Ich:
ca 450,000 EUR p/a Erwartungswert nach Steuern (durch Job in London, in den letzten 1-2 Jahren signifikant gestiegen)
ca 4,000 EUR p/a nach Steuer Miete Haus Spanien

Die Mieteinnahme in Spanien scheint mir verhältnismäßig gering.

8,000 EUR pro Jahr vor Steuern nach allen anderen Kosten. Das sind 4.4% Mietrendite. Zudem nutzen wir die Immobilie 3 Monate im Jahr selbst (home office). Dachte das waere akzeptabel.

Frau:
ca 30,000 EUR p/a nach Steuern (durch Job in London)

Will die denn mit Dir aufhören? Mal ganz ketzerisch gesagt: Ist denn sicher, daß Ihr zusammenbleibt? Als junge Leute von gerade mal Anfang 30 habt Ihr so gut wie keine übliche Altersvorsorge. Wem gehören denn die Häuser? Beiden halbe-halbe? Dir als Haupt-Geldverdiener? Wenn die Ehe platzt, was immerhin eine Möglichkeit ist, steht Deine Frau ziemlich nackig da. Ich würde mich als Frau vermutlich auf dieses Abenteuer nicht einlassen. 🙂

 Ausgaben:
ca 50,000 EUR p/a kombiniert

Vermoegen:
ca 950,000 EUR
Haus in London: 580,000 EUR (netto Vermoegen, also Wert minus verbleibender Kredit)
Haus in Spanien: 180,000 EUR
Aktiendepot/cash etc:  140,000 EUR
Private Altervorsorge: 92,000 EUR

Bis 2025 wuerde das Vermoegen ca auf 1,800,000 EUR steigen, sollte alles laufen wie erhofft. Wir hoffen dann nach Koblenz zurueckzuziehen.

Die private Altersvorsorge ist praktisch nichts.

Was habt Ihr denn sonst an Altersvorsorge?

Stimmt. Der Plan waere, dass 1,800,000 + 1,000,000 bis zum Lebensende reichen  (mit zusaetlich ca 10,000-20,000 kombiniertem verdienst durch Arbeit pro Jahr vor Steuern in der Entnahmephase). Auch mit der Idee, dass ich hoffentlich einiges an meine Kinder weitergeben kann. Das haelst Du fuer unrealistisch?

Euer Vermögen ist ziemlich immobilienlastig - und es sind nur zwei Objekte. Massives Klumpenrisiko, würde ich mal sagen.

Stimmt, danke. Habe ich auch schon drueber nachgedacht. Klar hat das "Portfolio" keinen Diversifizierungsvorteil, haette aber gedacht das Risiko bei beiden Investitionen ist relativ gering. Ich meine das Risiko waere geringer als beim MSCI world?

Entnahmephase Beginn 2025:

Vermoegen:
ca 1,800,000 EUR

vermietetes Haus in London: 800,000 EUR
vermietetes Haus in Spanien: 180,000 EUR
selbstbewohntes Haus in Deutschland: 600,000 EUR
Aktiendepot:  150,000 EUR
Cash: 70,000 EUR

Wo kommt jetzt plötzlich das Haus in Koblenz her?

Das wuerde ich ueber den ueblichen Handelsweg erwerben.

Einnahmen vor Steuern:

ca 76,500 EUR

Miete Haus London (nach allen Kosten inklusive Instandhaltung): 34,000 EUR
Miete Haus Spanien (nach allen Kosten inklusive Instandhaltung): 8,000 EUR
Ich: mini/midi job: 5,000-10,000 EUR
Frau: mini/midi job: 5,000-10,000 EUR
Je nach Job: 10,000 - 20,000 EUR jaehrliche Vermoegensentnahme
3% return Aktiendepot: 4,500 EUR (wird jeses Jahr weniger auf Grund der Vermoegensentnahme)

10-20,000 EUR jaehrliche vermoegensentnahme

Wie stellst Du Dir bei Deinem Immobilienvermögen die jährliche Vermögensentnahme vor?

Aus dem Aktiendepot und Cash reserve, kombiniert 220,000 EUR. Eventuell Kredit auf eine der vermieteten Immobilien und die Zinslast von der Steuer absetzen. Eventuell eine der Immobilien in Zukunft verkaufen.

Einnahmen nach Steuern:

ca 60,000 EUR p/a

Miete Haus London: 30,000 EUR (so wie ich es verstehe, muss in Deutschland die Mieteinnahmen aus England nicht versteuern, und in England wuerde ich ca 4,000 EUR Steuern auf die Mieteinnahmen zahlen. Jedoch wird seit Brexit die Mieteinnahme wohl fuer den Progressionsvorbehalt in Deutschland mitzaehlen).

Miete Haus Spanien: 5,000 EUR? (so wie ich es verstehe, muss ich in Spanien 19% Steuern zahlen, laut DBA muss ich jedoch auch in Deutschland die Miete versteuern, bin mir nicht sicher mit welchem Steuersatz)

3% Return Aktiendepot: 3,375 EUR (nach 25% Abgeltungssteuer)

Ich würde mein Leben nicht wesentlich von Mieteinnahmen von lediglich 2 Objekten abhängig machen wollen.

Guter Punkt. Fuer das Haus in London: Du denkst dabei an das Risiko, dass man vielleicht einen Mieter hat der nicht Zahlt? Eventuell koennte es Leerstand geben? Oder welche anderen Bedenken hattest Du im Sinn? Das Haus in Spanien ist durch eine Agentur, die komplett alles managed, an touristen kurzfristig vermietet.

Bei mini/midi Job bin ich mir jetzt nicht sicher, welchen Steuersatz ich beruecksichtigen sollte.

Gibt es die Steuer/ GKV Vorteile ueberhaupt bei den oben genannten Kapitalertraegen?

Du fragst zuviel auf einmal. Die Steuersituation ist aus deutscher Sicht komplexer, als Du sie darstellst. Selbst die Situaion der Krankenversicherung ist komplexer, als Du sie darstellst.

Nicht sicher, dass ich behauptet haette die rechtliche Lage bezueglich Steuern und Krankenversicherung richtig dargestellt zu haben. Aber ja, viele Fragen, sorry.

Was will einer, der jetzt 500 T€ im Jahr verdient, an Minijob machen, der ihm im Jahr 5000 € bringt?

Tennis trainer, Musiklehrer, Nachhilfte fuer Abituierenten und Studenten, Baarkeeper, sind ein paar Beispiele mit denen ich geliebaeugelt habe. Nicht sicher, wie dies mit den mini/midi job Regelungen bzw Steuer & GKV Vorteilen in Einklang zu bringen ist, insbesondere unter Beruecksichtigung der einkuenfte durch Vermietung.

Abhängig von dem, was Du aktuell machst, könntest Du Dich etwa mit einem Beratungsunternehmen selbständig machen, das Dir nach seiner Etablierung ein Einkommen erbringt, das wesentlich von Deinem Engagement und einem bißchen Glück abhängt. Aber das ist natürlich kein RE - also kein früher Ruhestand. Die primäre Frage für Dich: angestellt oder selbständig?

Ich koennte mir eine Selbststaendigkeit vorstellen, jedoch eine die ohne viel Aufwand nebenher laeuft (haha). Ich bin sehr vielseitig interessiert und neugierig. Beschaeftige mich gerne intensiv mit neuen Dingen, sehr motiviert fast bis zum obzessiven. Nach einer weile jedoch langweilt mich eine Materie und ich suche mir neue Herrausforderungen. Daher glaube ich waere eine vollzeit Selbstsaendigkeit in einem bestimmten Bereich auf Dauer nicht das richtige. Ich habe bereits eine ambitioniertere Selbststaendigkeit versucht vor einiger Zeit, und wuerde das erlebte nicht umbedingt als Burn Out Therapie beschreiben.

Um Dir die Optionen offenzuhalten, wirst Du vermutlich erstmal in der GKV landen. Fragt sich, ob Du Dein Eintrittsalter für die PKV mittels einer Anwartschaftsversicherung festhalten möchtest, die kostet als sog. "kleine Anwartschaft" nicht viel.

Kleine Anwartschaft habe ich. PKV fuer Frau und mich waeren 15,000 EUR PA. Versuche herauszufinden wieviel die GKV waere unter beruecksichtigung meiner Kapitalertraege und eventuellem mini oder midi Job fuer entweder Frau, mich, oder Frau und mich und eventueller option der Familienversicherung (auch unter beruecksichtigung von Kindern). Klar, werde wenn es konkret wird mit Steuerberatern sprechen, nur fuer den Fall, dass jemand einen guten Tipp hat.

Du könntest das bereits jetzt anschieben. Knackpunkt ist halt, welches System Du präferierst. Du kennst ja bisher keines aus eigener Anschauung.

Kenne beides als Patient und einigermassen die Vorteile im Krankheitsfall einer PKV.

Was macht Deine Frau beruflich? Kann sie ihre Tätigkeit hier im für sie fremdsprachigen Ausland zu Geld machen? Will sie das auch oder will sie erstmal Mutter sein?

Wahrscheinlich hauptsaechlich Mutter + Mini/midi job, wenn dies die erhoffent vorteile hat.

Ausgaben:ca 60,000 EUR p/a

Krankenversicherung:
PKV: ca 15,000 P/A fuer beide
GKV: blicke ich noch nicht ganz durch. ca 9600 fuer mich p/a auf Grund der Kapitalertraege? Ca 2400 fuer meine Frau p/a mit mini job? oder koennte sie sich kostenlos bei mir mit Familienversicherung beteiligen? Koennten wir eventuell beide mit mini Job bei 4,800 kombiniert p/a landen oder geht dies nicht wegen der Kapitalertraege?

Sonstige Ausgaben:
Geschaetzt ca 45,000 EUR bei wohnen im Wohneigentum mit 1-2 Kindern. Grobe Schaetzung auf Grund der jetzigen Ausgaben.

5000 €/Monat ist eine ganze Menge für ein Paar, wenn die Miete quasi schon bezahlt ist.

Ohne Miete und Krankenversicherung hatte ich oben 45,000 P/A  fuer uns beide angesetzt, nicht 5000 pro Monat. Richtig, das waere kein Frugalismus, aber man wuerde meiner Meinung nach auch nicht im Ueberfluss schwimmen mit zwei Kindern?

Ahem: Wie wächst eigentlich dieses Eigenheim in Koblenz aus dem Boden

Siehe oben

Desweiteren duerfte ich in den naechsten 30 Jahren wahrscheinlich ein Erbe i.H.v ca 1,000,000 EUR nach Steuern erhalten, hauptsaechlich in Form von Immobilien.

30 Jahre können lang sein. Woher willst Du auf diese Sicht schon heute wissen, was das Erbe wert ist? 10 Jahre Pflegeheim für beide Eltern können eine Menge Geld kosten.

Danke fuer den Hinweis bezueglich des eventuellen Pfelegeheims. Unangenehme Themen.... Hatte ich auch schon im Hinterkopf. Meine Eltern sind beide PKV versichert mit Pflegeversicherung. Ich kenne mich mit der Matiere nicht aus, wie teuer ist ein gutes Pflegeheim pro Monat, und wieviel steuert die PKV in einem solchen Fall dazu?

Dein Vermögen ist bereits jetzt aus der Balance. Zu Immobilien sollte man nicht ohne Verstand noch mehr Immobilien packen.

Worauf bezieht sich diese Anmerkung?

Ich glaube, damit sollte meine Rechnung aufgehen? Bin mir jedoch nicht sicher bezueglich der PKV/GKV und schwer fuer mich die Lebenshaltungskosten abzuschaetzen. Auch der lange Zeitraum der Entnahmephase macht mich nervoes. Auf der einen Seite denke ich, ich sollte vielleicht einfach noch ein paar Jahre mehr arbeiten bei meinem guten Einkommen, auch mit dem Gedanken, wieviel ich an meine Kinder weitergeben kann. Auf der anderen Seite wuerde dies dem eigentlichen Plan widersprechen, und ich bin wie gesagt langsam ziemlich ausgebrannt. Ich meine ich waere ohne den Job/ mit viel Zeit fuer andere Dinge langfristig um einiges gluecklicher, jedoch schwer, sicher zu sein ohne es zu probieren.

Da stellen sich eine Menge Fragen.  Freilich verbessert das die Ausgangslage, wenn man zwei Jahre länger arbeitet und dann eine Million reicher ist. Andererseits brauchst Du überhaupt kein Geld mehr, wenn Du Dich dabei totarbeitest.

 

Zum Vermoegensportfolio: wahrscheinlich sollte es weniger Immobilien und mehr Aktien sein.

Ja.

Wobei die steuerliche lage mit ~12% Steuern auf englische Mieteinnahmen ja nicht schlecht ist? Auch ein Eigenheim in Deutschland erscheint mir guenstig aufgrund der "steuerfreien" Rendite (= keine Mietkosten). Ich weiss, dass ich mich mit meiner Ausgangslage sehr gluecklich schaetzen kann und hoffe niemanden zu veraergern.

Ich finde, daß ein Vermögen von 1,8 Millionen für 2 Mitt-Dreißiger ohne nennenswerte Altersvorsorge nicht besonders viel. Lies doch mal bei Georg https://www.finanzen-erklaert.de/ wie er solche Fälle durchrechnet. Eventuell läßt Du Ihn Deinen eigenen Fall rechnen (wenngleich sein Angebot wohl ziemlich eingeschlagen hat, so daß Du nicht gleich drankommen wirst).

Super danke.

Mir sind oben schon eine ganze Menge Fragen eingefallen, und doch ist mit Deine Lage noch deutlich zu vage.

 

In erster Näherung würde ich selbst mich mit so wenig Vermögen (!) noch nicht in das Abenteuer Ruhestand bewegen.

Vielen Dank erneut fuer Deine Antwort Achim!!! Haette nicht direkt mit so vielen guten Gedankanstoessen und Ratschlaegen gerechnet. Wuerde gerne weitere Fragen beantworten und das Gespraech fortsetzen.

Beste Gruesse

Peter

Hallo Peter, Achim hat ja schon viele Themen angesprochen, darum nur ein paar zusätzliche Gedanken:

Du hast ja schon ein wahnsinnig hohes Gehalt, und wie du selbst schreibst machen da natürlich 2-3 Jahre mehr oder weniger schon einen Unterschied für Sicherheit und Lebensstandard der nächsten 50+ Jahre. Andererseits geht deine Arbeitsweise gerade stark auf die Gesundheit. Gibt es in deiner Arbeitswelt wirklich keine Abstufungen zwischen verheizt werden und rausfliegen? Oder hast du vielleicht eine Chance, mit Gehaltsverzicht auf eine akzeptable Belastung zu kommen?

Mir kommt etwas kurz, was du und deine Frau mit eurem Leben nach FIRE machen möchtet, außer nicht mehr arbeiten. Klar, allein mit Kindern kann man sich Vollzeit beschäftigen, aber habt ihr vielleicht noch mehr Pläne? Davon hängt ja auch das benötigte Kapital ab. Möchte auch Achims Hinweis unterstreichen, bin nun 40 und habe im gleichaltrigen Bekanntenkreis auch mehrere enttäuschte kinderlose Paare, die vielleicht etwas spät dran waren.

Und noch ein unschönes Thema, auch wenn's erstmal abwegig klingt, schaut ihr bei euren FIRE Plänen auch auf den Trennungsfall?  Idealerweise trefft ihr vorab Regelungen, so dass beide mit dem Fall wenigstens finanziell gut klarkommen und es möglichst wenig Streitobjekte gibt.

Hallo Peter,

Gratuliere zum bereits Erreichten in jungen Jahren!

Meiner Meinung nach solltest du das Haus in England mit Eintritt in die Entnahmephase verkaufen und in Aktien und Anleihen umschichten um dich breiter zu diversifizieren. Die Rendite wird ähnlich oder gar höher sein und du hast besseren Zugriff auf den Vermögenswert. Aktuell ist dein Klumpenrisiko sehr hoch, für meinen Geschmack zu hoch.

Mir persönlich wäre es jedenfalls zu heiß, über eine geplante Entnahmezeit von mehr als 50 Jahren den Großteil meines Vermögens in einer Auslandsimmobilie gebunden zu halten, dann auch noch im nichteuropäischen Haushalt und dann auch noch in nur einem einzigen Haus anstatt zumindest breiter gestreut. Eine Investition in ETF über einen derart langen Zeitraum würde ich mal als fast risikolos einstufen, bietet aber ebenfalls Chancen und ähnliche Rendite bei (und das ist der knackpunkt) marktbreiter Aufstellung.

Bei mir ist die Lage ähnlich, aber auch ich werde meine MFH bei Eintritt in den Ruhestand abgeben, auch um mich nicht weiter damit beschäftigen zu müssen.

Zum Thema Krankenversicherung kann ich euch von einem Minijob abraten. Dieser versichert nur für die Arbeitszeit. Für die GKV wird dann dein Gesamteinkommen herangezogen, das wäre sehr ungünstig.

Anders beim Midijob. Dieser ist sozialversicherungspflichtig, weitere Einnahmen aus Mieten oder Kapitalerträgen werden dabei nicht berücksichtigt.

Um einen Midijob handelt es sich, senn das Bruttoentgeld aktuell 520€ übersteigt.

So sähe das dann aus wenn man für 550€ im Monat midijobben geht:

Krankenversicherung
47,30 €
Pflegeversicherung
12,65 €
Rentenversicherung
51,15 €
Arbeitslosenversicherung
7,15 €
Macht in Summe 120€ an Sozialabgaben. Da du verheiratet bist, können dadurch auch Frau und Kinder mitversichert werden. billiger gehts nicht. Weitere Vermögenswerte werden dabei wie gesagt nicht angerechnet.
Das ist eine sehr effiziente und billigste Möglichkeit sich zu versichern, ich selbst handhabe das ebenfalls so 😉 Zudem bist du im Job flexibler, kannst bei Bedarf (oder Lust) auch aufstocken.
Grüße
Max
PN an maxause@gmx.de
Hallo Wanderer,
vielen Dank fuer Deine Antwort!
Zitat von TheWanderer am 2. Juli 2023, 10:41 Uhr

Hallo Peter, Achim hat ja schon viele Themen angesprochen, darum nur ein paar zusätzliche Gedanken:

Du hast ja schon ein wahnsinnig hohes Gehalt, und wie du selbst schreibst machen da natürlich 2-3 Jahre mehr oder weniger schon einen Unterschied für Sicherheit und Lebensstandard der nächsten 50+ Jahre. Andererseits geht deine Arbeitsweise gerade stark auf die Gesundheit. Gibt es in deiner Arbeitswelt wirklich keine Abstufungen zwischen verheizt werden und rausfliegen? Oder hast du vielleicht eine Chance, mit Gehaltsverzicht auf eine akzeptable Belastung zu kommen?

Ja... ich glaube ich werde einfach schauen wie es 2025 aussieht. Wenn das Geschaeft gut laeuft, kann ich mich selbst vielleicht zu 2-3 weiteren Jahren ueberreden. Bezueglich der Reduktion von Arbeitszeit: glaube das geht leider tatsaechlich nicht. Ich hatte mit dem Gedanken gespielt vielleicht 2 Jahre Auszeit zu nehmen 2025 und dann nochmal 2-3 Jahre hinten dran zu haengen. Das waere eine Moeglichkeit, jedoch mit dem Risiko verbunden nicht erneut eine vergleichbare Stelle zu finden.

Mir kommt etwas kurz, was du und deine Frau mit eurem Leben nach FIRE machen möchtet, außer nicht mehr arbeiten. Klar, allein mit Kindern kann man sich Vollzeit beschäftigen, aber habt ihr vielleicht noch mehr Pläne? Davon hängt ja auch das benötigte Kapital ab.

In den ersten 1-2 Jahren war die Ueberlegung sehr viel zu reisen. Daher im Idealfall auch noch mit den Kindern warten. Danach wuerde dann vielleicht jeder von uns 5-10 Stunden die Woche arbeiten (anstelle meiner jetzigen 60-70 Stunden).

 

Möchte auch Achims Hinweis unterstreichen, bin nun 40 und habe im gleichaltrigen Bekanntenkreis auch mehrere enttäuschte kinderlose Paare, die vielleicht etwas spät dran waren.

Danke fuer den Hinweis. Weisst Du in welchem Alter der Frau man aktiv versucht hat am Kinderwunsch zu "arbeiten"?

Und noch ein unschönes Thema, auch wenn's erstmal abwegig klingt, schaut ihr bei euren FIRE Plänen auch auf den Trennungsfall?  Idealerweise trefft ihr vorab Regelungen, so dass beide mit dem Fall wenigstens finanziell gut klarkommen und es möglichst wenig Streitobjekte gibt.

Erneut, vielen Dank!

Super Antwort, sehr hilfreich, vielen Dank Max!
Zitat von Max aus E am 2. Juli 2023, 10:49 Uhr

Hallo Peter,

Gratuliere zum bereits Erreichten in jungen Jahren!

Meiner Meinung nach solltest du das Haus in England mit Eintritt in die Entnahmephase verkaufen und in Aktien und Anleihen umschichten um dich breiter zu diversifizieren. Die Rendite wird ähnlich oder gar höher sein und du hast besseren Zugriff auf den Vermögenswert. Aktuell ist dein Klumpenrisiko sehr hoch, für meinen Geschmack zu hoch.

Mir persönlich wäre es jedenfalls zu heiß, über eine geplante Entnahmezeit von mehr als 50 Jahren den Großteil meines Vermögens in einer Auslandsimmobilie gebunden zu halten, dann auch noch im nichteuropäischen Haushalt und dann auch noch in nur einem einzigen Haus anstatt zumindest breiter gestreut. Eine Investition in ETF über einen derart langen Zeitraum würde ich mal als fast risikolos einstufen, bietet aber ebenfalls Chancen und ähnliche Rendite bei (und das ist der knackpunkt) marktbreiter Aufstellung.

Bei mir ist die Lage ähnlich, aber auch ich werde meine MFH bei Eintritt in den Ruhestand abgeben, auch um mich nicht weiter damit beschäftigen zu müssen.

Ja, ihr habt recht, ist zu konzentriert.

Zum Thema Krankenversicherung kann ich euch von einem Minijob abraten. Dieser versichert nur für die Arbeitszeit. Für die GKV wird dann dein Gesamteinkommen herangezogen, das wäre sehr ungünstig.

Anders beim Midijob. Dieser ist sozialversicherungspflichtig, weitere Einnahmen aus Mieten oder Kapitalerträgen werden dabei nicht berücksichtigt.

 

Um einen Midijob handelt es sich, senn das Bruttoentgeld aktuell 520€ übersteigt.

So sähe das dann aus wenn man für 550€ im Monat midijobben geht:

Krankenversicherung
47,30 €
Pflegeversicherung
12,65 €
Rentenversicherung
51,15 €
Arbeitslosenversicherung
7,15 €
Macht in Summe 120€ an Sozialabgaben. Da du verheiratet bist, können dadurch auch Frau und Kinder mitversichert werden. billiger gehts nicht. Weitere Vermögenswerte werden dabei wie gesagt nicht angerechnet.
Das ist eine sehr effiziente und billigste Möglichkeit sich zu versichern, ich selbst handhabe das ebenfalls so 😉 Zudem bist du im Job flexibler, kannst bei Bedarf (oder Lust) auch aufstocken.
Wow, genial, vielen Dank fuer die Erklaerung. Das waere ja wirklich extrem guenstig. Und zur Berechnung der Sozialabgaben wird wirklich keinerlei Miet oder anderes Kapitaleinkommen herangezogen? Ich nehme an fuer die Einkommenssteuerberechnung des verdienten Gehalts des Midi jobs werden jedoch Mieteinkuenfte hinzugerechnet, so das man einen hoeheren Steuersatz zahlt als jemand ohne zusaetzliche Mieteinnahmen.

 

Steuern ist natürlich eine andere Sache, da werden natürlich deine weiteren Einnahmen aufaddiert, hier ging ja es aber um die Sozialversicherung bzw. insbesondere um GKV und dahingehend sind weitere Einnahmen nicht relevant. Du kannst damit sogar Rentenzeiten sammeln und Anspruch auf Arbeitslosengeld erwirken (inkl. KV).

PN an maxause@gmx.de
Zitat von Peter1234 am 2. Juli 2023, 0:52 Uhr
Zitat von Achim am 1. Juli 2023, 22:13 Uhr
Zitat von Peter1234 am 1. Juli 2023, 19:26 Uhr

Ich bin Peter, 35 Jahre, aus Koblenz. Lebe seit 9 Jahren in London, seit 5 Jahren mit meiner englisch-[deutschen] Ehefrau zusammen. [Ich habe einen stressigen Job im Finanzbereich, der mir allerdings pro Jahr stolze 450 T€ nach Steuern bringt]

Derzeit überlegen meine Frau und ich, ob das Ziel [FIRE] vielleicht 2025 erreicht sein könnte. Der Plan wäre dann, dass wir nach Koblenz zurückziehen.

Bisher habe ich mich hauptsächlich mit dem Vermögensaufbau beschaeftigt und relativ wenig mit den Detailfragen der Entnahmephase.

Einnahmen:

Ich:
ca 450,000 EUR p/a Erwartungswert nach Steuern (durch Job in London, in den letzten 1-2 Jahren signifikant gestiegen)
ca 4,000 EUR p/a nach Steuer Miete Haus Spanien

Die Mieteinnahme in Spanien scheint mir verhältnismäßig gering.

8,000 EUR pro Jahr vor Steuern nach allen anderen Kosten. Das sind 4.4% Mietrendite. Zudem nutzen wir die Immobilie 3 Monate im Jahr selbst (home office). Dachte, das wäre akzeptabel.

Das mit der Eigennutzung hattest Du nicht erwähnt.

Mal rein als Idee: Das Haus in Spanien verkaufen, Geld anlegen, Diversifikation verbessern. Es wie bisher besuchen, dann aber es selber mieten. Gezahlte Miete läßt sich von der Steuer absetzen.

Frau:
ca 30,000 EUR p/a nach Steuern (durch Job in London)

Will die denn mit Dir aufhören? Mal ganz ketzerisch gesagt: Ist denn sicher, daß Ihr zusammenbleibt? Als junge Leute von gerade mal Anfang 30 habt Ihr so gut wie keine übliche Altersvorsorge. Wem gehören denn die Häuser? Beiden halbe-halbe? Dir als Haupt-Geldverdiener? Wenn die Ehe platzt, was immerhin eine Möglichkeit ist, steht Deine Frau ziemlich nackig da. Ich würde mich als Frau vermutlich auf dieses Abenteuer nicht einlassen. 🙂

Zu diesem - wichtigen! - Thema äußerst Du Dich nicht. Mußt Du auch nicht, ist aber ein wichtiges Thema, das Ihr untereinander klären müßt.

 Ausgaben:
ca 50,000 EUR p/a kombiniert

Vermoegen:
ca 950,000 EUR
Haus in London: 580,000 EUR (netto Vermoegen, also Wert minus verbleibender Kredit)
Haus in Spanien: 180,000 EUR
Aktiendepot/cash etc:  140,000 EUR
Private Altervorsorge: 92,000 EUR

Bis 2025 würde das Vermögen ca auf 1,800,000 EUR steigen, sollte alles laufen wie erhofft. Wir hoffen dann nach Koblenz zurückzuziehen.

Die private Altersvorsorge ist praktisch nichts.

Was habt Ihr denn sonst an Altersvorsorge?

Stimmt. Der Plan wäre, dass 1,800,000 + 1,000,000 bis zum Lebensende reichen  (mit zusätzlich ca 10,000-20,000 kombiniertem Verdienst durch Arbeit pro Jahr vor Steuern in der Entnahmephase). Auch mit der Idee, dass ich hoffentlich einiges an meine Kinder weitergeben kann. Das hältst Du fuer unrealistisch?

Eine mittelprächtige Rente von sagen wir mal 3000 € ab 65 ist mindestens 700.000 € wert (überschlägig: 20 Jahre x 12 Monate x 3000 € = 720 T€).

Das mal 2 für 2 Personen. Ihr wollt allerdings mit 40 anfangen und noch 2 Kinder großziehen (die erst noch geboren werden müssen).

Der Laie wundert sich gemeinhin über solche Beträge, hält sie für enorm groß. Der Finanzprofi allerdings sollte sich darüber nicht wundern.

Euer Vermögen ist ziemlich immobilienlastig - und es sind nur zwei Objekte. Massives Klumpenrisiko, würde ich mal sagen.

Stimmt, danke. Habe ich auch schon drüber nachgedacht. Klar hat das "Portfolio" keinen Diversifizierungsvorteil, hätte aber gedacht, das Risiko bei beiden Investitionen ist relativ gering. Ich meine das Risiko wäre geringer als beim MSCI World?

Eine Immobilie im überhitzten Immobilienmarkt von London?

Eine Immobilie im überhitzten Immobilienmarkt von Spanien?

Da kann schnell mal was passieren. Könnte beispielsweise ein Chaosmieter sein, der vielleicht sogar das ganze Haus abfackelt.

Entnahmephase Beginn 2025:

Vermögen:
ca 1,800,000 EUR

vermietetes Haus in London: 800,000 EUR
vermietetes Haus in Spanien: 180,000 EUR
selbstbewohntes Haus in Deutschland: 600,000 EUR
Aktiendepot:  150,000 EUR
Cash: 70,000 EUR

Wo kommt jetzt plötzlich das Haus in Koblenz her?

Das würde ich ueber den üblichen Handelsweg erwerben.

🙂 Ach!

Und wo kommt das Geld dafür her?

Einnahmen vor Steuern:

ca 76,500 EUR

Miete Haus London (nach allen Kosten inklusive Instandhaltung): 34,000 EUR
Miete Haus Spanien (nach allen Kosten inklusive Instandhaltung): 8,000 EUR
Ich: mini/midi job: 5,000-10,000 EUR
Frau: mini/midi job: 5,000-10,000 EUR
Je nach Job: 10,000 - 20,000 EUR jährliche Vermögensentnahme
3% Return Aktiendepot: 4,500 EUR (wird jedes Jahr weniger auf Grund der Vermögensentnahme)

10-20,000 EUR jährliche Vermögensentnahme

Wie stellst Du Dir bei Deinem Immobilienvermögen die jährliche Vermögensentnahme vor?

Aus dem Aktiendepot und Cash-Reserve, kombiniert 220,000 EUR. Eventuell Kredit auf eine der vermieteten Immobilien und die Zinslast von der Steuer absetzen. Eventuell eine der Immobilien in Zukunft verkaufen.

Ein entscheidender Nachteil von Immobilien ist, daß man sie nicht scheibchenweise verkaufen kann, sondern nur im Stück.

Einnahmen nach Steuern:

ca 60,000 EUR p/a

Miete Haus London: 30,000 EUR (so wie ich es verstehe, muss in Deutschland die Mieteinnahmen aus England nicht versteuern, und in England wüerde ich ca 4,000 EUR Steuern auf die Mieteinnahmen zahlen. Jedoch wird seit dem Brexit die Mieteinnahme wohl für den Progressionsvorbehalt in Deutschland mitzählen).

Miete Haus Spanien: 5,000 EUR? (so wie ich es verstehe, muss ich in Spanien 19% Steuern zahlen, laut DBA muss ich jedoch auch in Deutschland die Miete versteuern, bin mir nicht sicher, mit welchem Steuersatz)

3% Return Aktiendepot: 3,375 EUR (nach 25% Abgeltungssteuer)

Ich würde mein Leben nicht von Mieteinnahmen von lediglich 2 Objekten abhängig machen wollen.

Guter Punkt. Für das Haus in London: Du denkst dabei an das Risiko, dass man vielleicht einen Mieter hat, der nicht zahlt? Eventuell könnte es Leerstand geben? Oder welche anderen Bedenken hattest Du im Sinn? Das Haus in Spanien ist durch eine Agentur, die komplett alles managed, an Touristen kurzfristig vermietet.

Siehe oben. Ich würde mein Leben nicht auf die Einnahmen aus lediglich 2 Immobilien aufbauen wollen. Wenn das zehn wären oder gar mehr ... (möglichst nicht in 1 Haus). Es kann so dumm kommen, wie man es sich überhaupt nicht vorstellen kann. Die beiden Immobilien, die den größten Teil Deines Vermögens darstellen, stellen ein Klumpenrisiko dar. Das sollte ich Dir als Finanzer nicht sagen müssen.

Bei mini/midi Job bin ich mir jetzt nicht sicher, welchen Steuersatz ich berücksichtigen sollte.

Gibt es die Steuer/ GKV Vorteile überhaupt bei den oben genannten Kapitalerträgen?

Du fragst zuviel auf einmal. Die Steuersituation ist aus deutscher Sicht komplexer, als Du sie darstellst. Selbst die Situaion der Krankenversicherung ist komplexer, als Du sie darstellst.

Nicht sicher, dass ich behauptet haette die rechtliche Lage bezueglich Steuern und Krankenversicherung richtig dargestellt zu haben. Aber ja, viele Fragen, sorry.

Was will einer, der jetzt 500 T€ im Jahr verdient, an Minijob machen, der ihm im Jahr 5000 € bringt?

Tennistrainer, Musiklehrer, Nachhilfe fuer Abiturienten und Studenten, Barkeeper sind ein paar Beispiele mit denen ich geliebäugelt habe. Nicht sicher, wie dies mit den Mini/Midijob-Regelungen bzw Steuer & GKV-Vorteilen in Einklang zu bringen ist, insbesondere unter Berücksichtigung der Einkünfte durch Vermietung.

Barkeeper ist recht unerfreulich und schlecht bezahlt, aber Tennistrainer mag angehen. Musiklehrer ist schon schwieriger, da gibts reichlich unterbeschäftigte Profis. Nachhilfe? Vielleicht.

Mini-/Midijob-Regelungen haben ihre steuerlichen Vorteile, ggf. auch Vorteile bei der Krankenkasse.

Übersetzen könntest Du, obwohl es natürlich viele Leute gibt, die ins Englische übersetzen könnten.

Abhängig von dem, was Du aktuell machst, könntest Du Dich etwa mit einem Beratungsunternehmen selbständig machen, das Dir nach seiner Etablierung ein Einkommen erbringt, das wesentlich von Deinem Engagement und einem bißchen Glück abhängt. Aber das ist natürlich kein RE - also kein früher Ruhestand. Die primäre Frage für Dich: angestellt oder selbständig?

Ich könnte mir eine Selbständigkeit vorstellen, jedoch eine die ohne viel Aufwand nebenherläuft (haha).

Davon hast Du möglicherweise mehr als von einer Tätigkeit als Barkeeper.

Ich habe bereits vor einiger Zeit eine ambitioniertere Selbständigkeit versucht  und würde das Erlebte nicht umbedingt als Burn-Out-Therapie beschreiben.

Beratungshonorare sind eine ganz ander Nummer als der Stundenlohn eines Tennislehrers. Allerdings muß man aufs Volumen aufpassen: Wenn Du erfolgreich bist, sind es sehr schnell zu viele Stunden, die Du da hineinsteckst. Wenn Du zu wenig präsent bist, geht Dir die Firma ein.

Um Dir die Optionen offenzuhalten, wirst Du vermutlich erstmal in der GKV landen. Fragt sich, ob Du Dein Eintrittsalter für die PKV mittels einer Anwartschaftsversicherung festhalten möchtest, die kostet als sog. "kleine Anwartschaft" nicht viel.

Kleine Anwartschaft habe ich. PKV fuer Frau und mich wären 15,000 EUR pro Jahr.

Ich glaube nicht, daß das so viel ist. Bei jungen Leuten hilft ein Selbstbehalt eine ganze Menge beim Beitrag.

Versuche herauszufinden, wieviel die GKV wäre unter Berücksichtigung meiner Kapitalerträge

Das Maximum bei der GKV sind aktuell um die 16% der Beitragsbemessungsgrenze, also 2023 4987,50 €; also etwa 800 € + 3,4% Pflegeversicherung, also nochmal 170 €. Das wirst Du gestalten müssen und können, so daß zumindest nicht beide das Maximum bezahlen. Diesbezüglich hülfe ein Midijob ganz enorm, weil der mit einer Pflichtversicherung verbunden ist, heißt (nach aktuellem Recht): Beiträge nur auf den Lohn, nicht auf die Kapitalerträge.

... und eventuellem Mini- oder Midi-Job für entweder Frau, mich, oder Frau und mich und eventueller Option der Familienversicherung (auch unter Berücksichtigung von Kindern).

... die erstmal geboren werden müssen.

Ich habe mal über längere Zeit einen Minijob gehabt. Ich habe da technische Texte vom Englischen ins Deutsche übersetzt. Die Konstruktion "Minijob" hat bei mir gut gepaßt, ich hatte davon letztlich um die 50 € Stundenlohn netto, die Tätigkeit war aber halt auf 10 Stunden im Monat begrenzt. So etwas, wenn Du fändest, wäre vermutlich Deine Kragenweite.

Normalerweise sind Minijobs typische Einfachtätigkeiten auf dem Niveau Mindestlohn, also aktuell 12 €. Das willst Du nicht vom Lohn, das willst Du nicht von der Tätigkeit her.

Klar, werde wenn es konkret wird mit Steuerberatern sprechen, nur fuer den Fall, dass jemand einen guten Tipp hat.

Du könntest das bereits jetzt anschieben. Knackpunkt ist halt, welches System Du präferierst. Du kennst ja bisher keines aus eigener Anschauung.

Kenne beides als Patient und einigermassen die Vorteile im Krankheitsfall einer PKV.

 

Was macht Deine Frau beruflich? Kann sie ihre Tätigkeit hier im für sie fremdsprachigen Ausland zu Geld machen? Will sie das auch oder will sie erstmal Mutter sein?

Wahrscheinlich hauptsächlich Mutter + Mini/midi job, wenn dies die erhofften Vorteile hat.

"Minijob" ist kein Beruf, sondern eine spezielle Art der Lohnabrechnung. Gerade dann, wenn man eine entsprechende Qualifikation hat, sucht man dazu die passende Tätigkeit und nicht einen Irgend-Minijob.

Ausgaben:ca 60,000 EUR p/a

Krankenversicherung:
PKV: ca 15,000 € pro Jahr für beide
GKV: blicke ich noch nicht ganz durch. ca 9600 für mich p/a auf Grund der Kapitalerträge?

Das wäre aktuell das Maximum. Dazu die "Pflege". Nochmal 2 Mille.

Ca 2400 fuer meine Frau p/a mit mini job? oder könnte sie sich kostenlos bei mir mit Familienversicherung beteiligen? Könnten wir eventuell beide mit Minijob bei 4,800 kombiniert p/a landen oder geht dies nicht wegen der Kapitalerträge?

EIN MINIJOB IST KEIN BERUF, SONDERN EINE SPEZIELLE ABRECHNUNGSMETHODE.

Solange Dir das nicht in den Kopf geht, kommst Du aus der gedanklichen Sackgasse nicht heraus.

Sonstige Ausgaben:
Geschaetzt ca 45,000 EUR bei wohnen im Wohneigentum mit 1-2 Kindern. Grobe Schaetzung auf Grund der jetzigen Ausgaben.

5000 €/Monat ist eine ganze Menge für ein Paar, wenn die Miete quasi schon bezahlt ist.

Ohne Miete und Krankenversicherung hatte ich oben 45,000 P/A  fuer uns beide angesetzt, nicht 5000 pro Monat. Richtig, das wäre kein Frugalismus, aber man würde meiner Meinung nach auch nicht im Überfluss schwimmen mit zwei Kindern?

... die erst noch geboren werden müssen.

Hast Du Dir denn schon Gedanken über deren Schulkarriere und das spätere Studium gemacht?

Ahem: Wie wächst eigentlich dieses Eigenheim in Koblenz aus dem Boden

Siehe oben

Nö 🙂

Häuser kosten Geld, Du kalkulierst dafür 600 T€ ein, dieses Geld muß aber von irgendwoher kommen. In Deinem aktuellen Vermögen ist das noch nicht enthalten.

Desweiteren dürfte ich in den naechsten 30 Jahren wahrscheinlich ein Erbe i.H.v ca 1,000,000 EUR nach Steuern erhalten, hauptsächlich in Form von Immobilien.

30 Jahre können lang sein. Woher willst Du auf diese Sicht schon heute wissen, was das Erbe wert ist? 10 Jahre Pflegeheim für beide Eltern können eine Menge Geld kosten.

Danke fuer den Hinweis bezueglich des eventuellen Pfelegeheims. Unangenehme Themen.... Hatte ich auch schon im Hinterkopf. Meine Eltern sind beide PKV-versichert mit Pflegeversicherung. Ich kenne mich mit der Materie nicht aus, wie teuer ein gutes Pflegeheim pro Monat ist und wieviel die PKV in einem solchen Fall dazusteuert.

Ganz einfach: Kalkuliere nicht mit der Erbschaft, bevor Du sie nicht hast.

Dein Vermögen ist bereits jetzt aus der Balance. Zu Immobilien sollte man nicht ohne Verstand noch mehr Immobilien packen.

Worauf bezieht sich diese Anmerkung?

Du hast bereits ein Übergewicht an Immobilien in Deinem Portefolio - und mit der Erbschaft kommen nochmal Immobilien dazu. Wenn das Mehrfamilienhäuser wären, könnte das ja ok sein. Das sind aber Einfamilienhäuser.

Ich glaube, damit sollte meine Rechnung aufgehen? Bin mir jedoch nicht sicher bezüglich der PKV/GKV und schwer fuer mich, die Lebenshaltungskosten abzuschätzen. Auch der lange Zeitraum der Entnahmephase macht mich nervös. Auf der einen Seite denke ich, ich sollte vielleicht einfach noch ein paar Jahre mehr arbeiten bei meinem guten Einkommen, auch mit dem Gedanken, wieviel ich an meine Kinder weitergeben kann. Auf der anderen Seite würde dies dem eigentlichen Plan widersprechen, und ich bin wie gesagt langsam ziemlich ausgebrannt. Ich meine, ich wäre ohne den Job/ mit viel Zeit für andere Dinge langfristig um einiges glücklicher, jedoch schwer, sicher zu sein ohne es zu probieren.

Da stellen sich eine Menge Fragen.  Freilich verbessert das die Ausgangslage, wenn man zwei Jahre länger arbeitet und dann eine Million reicher ist. Andererseits brauchst Du überhaupt kein Geld mehr, wenn Du Dich dabei totarbeitest.

 

Zum Vermoegensportfolio: wahrscheinlich sollte es weniger Immobilien und mehr Aktien sein.

Ja.

 

Wobei die steuerliche Lage mit ~12% Steuern auf englische Mieteinnahmen ja nicht schlecht ist? Auch ein Eigenheim in Deutschland erscheint mir günstig aufgrund der "steuerfreien" Rendite (= keine Mietkosten). Ich weiss, daß ich mich mit meiner Ausgangslage sehr glücklich schätzen kann und hoffe niemanden zu verärgern.

Ich finde, daß ein Vermögen von 1,8 Millionen für 2 Mitt-Dreißiger ohne nennenswerte Altersvorsorge nicht besonders viel. Lies doch mal bei Georg https://www.finanzen-erklaert.de/ wie er solche Fälle durchrechnet. Eventuell läßt Du Ihn Deinen eigenen Fall rechnen (wenngleich sein Angebot wohl ziemlich eingeschlagen hat, so daß Du nicht gleich drankommen wirst).

Super danke.

 

Mir sind oben schon eine ganze Menge Fragen eingefallen, und doch ist mit Deine Lage noch deutlich zu vage.

In erster Näherung würde ich selbst mich mit so wenig Vermögen (!) noch nicht in das Abenteuer Ruhestand bewegen.

Vielen Dank erneut für Deine Antwort Achim!!! Hätte nicht direkt mit so vielen guten Gedankanstößen und Ratschlägen gerechnet. Würde gerne weitere Fragen beantworten und das Gespräch fortsetzen.

Mach hin!

Zitat von Max aus E am 2. Juli 2023, 10:49 Uhr

Meiner Meinung nach solltest du das Haus in England mit Eintritt in die Entnahmephase verkaufen

... das Haus in Spanien ggf. auch ...

... und in Aktien und Anleihen umschichten, um dich breiter zu diversifizieren. Die Rendite wird ähnlich oder gar höher sein, und du hast besseren Zugriff auf den Vermögenswert. Aktuell ist dein Klumpenrisiko sehr hoch, für meinen Geschmack zu hoch.

Mir persönlich wäre es jedenfalls zu heiß, über eine geplante Entnahmezeit von mehr als 50 Jahren den Großteil meines Vermögens in einer Auslandsimmobilie gebunden zu halten, dann auch noch im nichteuropäischen Haushalt und dann auch noch in nur einem einzigen Haus anstatt zumindest breiter gestreut. Eine Investition in ETF über einen derart langen Zeitraum würde ich mal als fast risikolos einstufen, bietet aber ebenfalls Chancen und ähnliche Rendite bei (und das ist der knackpunkt) marktbreiter Aufstellung.

Ich bin der gleichen Ansicht.

Bei mir ist die Lage ähnlich, aber auch ich werde meine [Mehrfamilienhäuser] bei Eintritt in den Ruhestand abgeben, auch um mich nicht weiter damit beschäftigen zu müssen.

Das Mehrfamilienhaus steht zwar auch nur an einem Ort, aber es wohnen darin zumindest mehrere Parteien, was das Ausfallrisiko streut.

Zum Thema Krankenversicherung kann ich euch von einem Minijob abraten. Dieser versichert nur für die Arbeitszeit. Für die GKV wird dann dein Gesamteinkommen herangezogen, das wäre sehr ungünstig.

Der Minijob kostet einen GKV-Versicherten Krankenversicherungsbeitrag, dem allerdings keine Leistung gegenübersteht.

Anders beim Midijob. Dieser ist sozialversicherungspflichtig, weitere Einnahmen aus Mieten oder Kapitalerträgen werden [dann beim Krankenversicherungsbeitrag] nicht berücksichtigt.

Um einen Midijob handelt es sich, wenn das Bruttoentgeld aktuell 520€ übersteigt.

Macht in Summe 120€ an Sozialabgaben. Da du verheiratet bist, können dadurch auch Frau und Kinder mitversichert werden. billiger gehts nicht. Weitere Vermögenswerte werden dabei wie gesagt nicht angerechnet.
Das ist eine sehr effiziente und billigste Möglichkeit sich zu versichern, ich selbst handhabe das ebenfalls so 😉
Zudem bist du im Job flexibler, kannst bei Bedarf (oder Lust) auch aufstocken.

Jepp.

Möchte auch Achims Hinweis unterstreichen, bin nun 40 und habe im gleichaltrigen Bekanntenkreis auch mehrere enttäuschte kinderlose Paare, die vielleicht etwas spät dran waren.

Danke fuer den Hinweis. Weisst Du in welchem Alter der Frau man aktiv versucht hat am Kinderwunsch zu "arbeiten"?

Die Fruchtbarkeit der Frauen sinkt stärker als die der Männer. Spätestens ab Mitte 30 kann man nicht mehr davon ausgehen, daß es reicht, um den Eisprung herum ungeschützten Geschlechtsverkehr zu haben, damit die Frau schwanger wird. Manche Paare versuchen das jahrelang, manche vergeblich. Und die Zeit läuft halt ab. Jeder Monat ist ein Monat später.

Kein Finanzthema 🙂

Sozialabgaben

Zitat von Peter1234 am 2. Juli 2023, 13:33 Uhr
Wow, genial, vielen Dank fuer die Erklaerung. Das waere ja wirklich extrem guenstig. Und zur Berechnung der Sozialabgaben wird wirklich keinerlei Miet oder anderes Kapitaleinkommen herangezogen? Ich nehme an fuer die Einkommenssteuerberechnung des verdienten Gehalts des Midi jobs werden jedoch Mieteinkuenfte hinzugerechnet, so das man einen hoeheren Steuersatz zahlt als jemand ohne zusaetzliche Mieteinnahmen.

Es gibt bei der GKV zwei verschiedene Versicherungsstatus:

  • pflichtversichert
  • freiwillig versichert

Pflichtversichert sind alle sozialversicherungspflicht Angestellten in einem bestimmten Einkommensbereich. Minijob wird anders abgerechnet, Midijob ist pflichtversichert mit gleitenden Sätzen, darüber die Mehrzahl der Angestellten mit Verdiensten bis zur Beitragsbemessungsgrenze (etwa 5000 €/m).

Diese Versichertengruppe zahlt aktuell KV-Beiträge nur vom Lohn. Bei dieser Versichertengruppe sind andere Einkünfte, etwa Kapitaleinkünfte beitragsfrei.

Freiwillig versichert sind alle anderen. Deren Beitrag wird anders berechnet. Die Gruppe der Gutverdiener, die ihrer Einkommenshöhe wegen aus der "Versicherungspflicht" fallen, zahlen ohnehin den Maximalbeitrag, insoweit ist es bei denen akademisch zu unterscheiden, ob sie grundsätzlich von ihren Kapitaleinkünften Beitrag zu zahlen hätten (prinzipiell ja, macht aber finanziell nichts aus).

Interessant sind die Mitglieder, die freiwillig in der GKV sein wollen, aber eben nicht sozialversicherungspflichtig angestellt sind. Das könnten Selbständige sein, aber auch bestimmte Rentner oder halt Privatiers, wie Ihr das gern sein wollt. Bei dieser Gruppe werden alle Einkünfte bis zur Beitragsbemessungsgrenze herangezogen.

So die aktuelle Rechtslage, die allerdings nicht auf ewig so bleiben muß. Die gesetzlichen Krankenkassen suchen immer nach Geld. Ich halte es für möglich, daß die auf den Trichter kommen, auch bei pflichtversicherten Mitgliedern nach Kapitaleinkünften zu suchen. Dann würde der von Max geschilderte Trick, sich für ganz kleines Geld anstellen zu lassen, nicht mehr funktionieren.

Mal rein als Idee: Das Haus in Spanien verkaufen, Geld anlegen, Diversifikation verbessern. Es wie bisher besuchen, dann aber es selber mieten. Gezahlte Miete läßt sich von der Steuer absetzen.

Machen Bekannte von mir ebenso. Aber: Wie kann ich meine Ferienhausaufenthalte von der Steuer absetzen? Ob einem Das Finanzamt abkauft dass ich dort " Homeoffice" betreibe wage ich mal zu bezweifeln, zumal wenn ich auch noch selbst Eigentümer bin. Ich würde mich darauf nicht verlassen.

Ich persönlich würde auch beide Immobilien verkaufen. Du hast dann ein selbstbewohntes Eigenheim von 600k das du dir in den nächsten beiden Jahren bis zum Austritt erarbeitest.

Den Verkaufserlös der Immos kannst du aufteilen in Aktien und Anleihen. Cash für 2-3 Jahre ist sicher angebracht. Das wäre dann ein gut diversifiziertes Verhältnis. Aktien ETF z.b. ishare ACWI. Vanguard hat was ähnliches auch als Ausschütter und - oder mit Small Caps wenn man das denn möchte.

So würde ich das machen - nein, so werde ich das in drei Jahren machen 😉

Auch ich plane noch mit noch nicht vorhandenen Kindern und Nettovermögen um die 2.5M und Midijob.

Gutes Gelingen!

PN an maxause@gmx.de
Hallo Achim! Der Mix aus nuetzlichen Ratschlaegen und herablassenden Kommentaren machen es ein unbezahlbares Gesamtpaket. Joke aside, bin wirklich dankbar fuer Deine Ratschlaege, 1000 Dank!
Zitat von Achim am 2. Juli 2023, 17:39 Uhr
Zitat von Peter1234 am 2. Juli 2023, 0:52 Uhr
Zitat von Achim am 1. Juli 2023, 22:13 Uhr
Zitat von Peter1234 am 1. Juli 2023, 19:26 Uhr

Ich bin Peter, 35 Jahre, aus Koblenz. Lebe seit 9 Jahren in London, seit 5 Jahren mit meiner englisch-[deutschen] Ehefrau zusammen. [Ich habe einen stressigen Job im Finanzbereich, der mir allerdings pro Jahr stolze 450 T€ nach Steuern bringt]

Derzeit überlegen meine Frau und ich, ob das Ziel [FIRE] vielleicht 2025 erreicht sein könnte. Der Plan wäre dann, dass wir nach Koblenz zurückziehen.

Bisher habe ich mich hauptsächlich mit dem Vermögensaufbau beschaeftigt und relativ wenig mit den Detailfragen der Entnahmephase.

Einnahmen:

Ich:
ca 450,000 EUR p/a Erwartungswert nach Steuern (durch Job in London, in den letzten 1-2 Jahren signifikant gestiegen)
ca 4,000 EUR p/a nach Steuer Miete Haus Spanien

Die Mieteinnahme in Spanien scheint mir verhältnismäßig gering.

8,000 EUR pro Jahr vor Steuern nach allen anderen Kosten. Das sind 4.4% Mietrendite. Zudem nutzen wir die Immobilie 3 Monate im Jahr selbst (home office). Dachte, das wäre akzeptabel.

Das mit der Eigennutzung hattest Du nicht erwähnt.

Mal rein als Idee: Das Haus in Spanien verkaufen, Geld anlegen, Diversifikation verbessern. Es wie bisher besuchen, dann aber es selber mieten. Gezahlte Miete läßt sich von der Steuer absetzen.

Meine Eltern nutzen das Haus ebenfalls 3 Monate im Jahr, zusaetzlich zu den 3 Monaten die Meine Frau und ich das Haus nutzen. Die Mietrendite i.H.v 4.4% (vor Steuern nach allen anderen Kosten) wird also durch eine 6 monatige vermietung p/a erzielt. Ich dachte das waere akzeptabel. Bezueglich  "Gezahlte miete laesst sich von der Steuer absetzen": wirklich? Interessant, danke! Welche art von gezahlter Miete kann man von welcher Steuer absetzen? Das ist komplett neu fuer mich.

Frau:
ca 30,000 EUR p/a nach Steuern (durch Job in London)

Will die denn mit Dir aufhören? Mal ganz ketzerisch gesagt: Ist denn sicher, daß Ihr zusammenbleibt? Als junge Leute von gerade mal Anfang 30 habt Ihr so gut wie keine übliche Altersvorsorge. Wem gehören denn die Häuser? Beiden halbe-halbe? Dir als Haupt-Geldverdiener? Wenn die Ehe platzt, was immerhin eine Möglichkeit ist, steht Deine Frau ziemlich nackig da. Ich würde mich als Frau vermutlich auf dieses Abenteuer nicht einlassen. 🙂

Zu diesem - wichtigen! - Thema äußerst Du Dich nicht. Mußt Du auch nicht, ist aber ein wichtiges Thema, das Ihr untereinander klären müßt.

 Ausgaben:
ca 50,000 EUR p/a kombiniert

Vermoegen:
ca 950,000 EUR
Haus in London: 580,000 EUR (netto Vermoegen, also Wert minus verbleibender Kredit)
Haus in Spanien: 180,000 EUR
Aktiendepot/cash etc:  140,000 EUR
Private Altervorsorge: 92,000 EUR

Bis 2025 würde das Vermögen ca auf 1,800,000 EUR steigen, sollte alles laufen wie erhofft. Wir hoffen dann nach Koblenz zurückzuziehen.

Die private Altersvorsorge ist praktisch nichts.

Was habt Ihr denn sonst an Altersvorsorge?

Stimmt. Der Plan wäre, dass 1,800,000 + 1,000,000 bis zum Lebensende reichen  (mit zusätzlich ca 10,000-20,000 kombiniertem Verdienst durch Arbeit pro Jahr vor Steuern in der Entnahmephase). Auch mit der Idee, dass ich hoffentlich einiges an meine Kinder weitergeben kann. Das hältst Du fuer unrealistisch?

Eine mittelprächtige Rente von sagen wir mal 3000 € ab 65 ist mindestens 700.000 € wert (überschlägig: 20 Jahre x 12 Monate x 3000 € = 720 T€).

Das mal 2 für 2 Personen. Ihr wollt allerdings mit 40 anfangen und noch 2 Kinder großziehen (die erst noch geboren werden müssen).

Der Laie wundert sich gemeinhin über solche Beträge, hält sie für enorm groß. Der Finanzprofi allerdings sollte sich darüber nicht wundern.

Danke, Du hast recht. Ich dachte allerdings, dass das geplante Startvermoegen der Entnahmephase per 2-4% Entnahmeregel plus 1,000,000 nach Steuer erwartetem Erbe reichen koennte. Auch unter beruecksichtigung des geplantem Midi Job Frau und ich. Besonders nach der super Einsicht von Max bezueglich GKV kosten mit midi job (mit Deinem Warnhinweis, dass sich die gesetzliche Lage schnell aendern kann)  Ebenfalls glaube ich nicht, dass meine Lebenserwartung 85 ist bei meinem jetzigen Lebensstil. Zudem habe ich recherchiert, dass ich 2025 10 jahre in die englische gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt haben werde. Dies gibt mir aktuell einen zusaetzlichen Rentenanspruch i.H.v 3250 EUR p/a ab 65, der jedes Jahr mit CPI/Inflation nach oben angepasst wird. Nicht viel, aber immerhin etwas.

Euer Vermögen ist ziemlich immobilienlastig - und es sind nur zwei Objekte. Massives Klumpenrisiko, würde ich mal sagen.

Stimmt, danke. Habe ich auch schon drüber nachgedacht. Klar hat das "Portfolio" keinen Diversifizierungsvorteil, hätte aber gedacht, das Risiko bei beiden Investitionen ist relativ gering. Ich meine das Risiko wäre geringer als beim MSCI World?

Eine Immobilie im überhitzten Immobilienmarkt von London?

Eine Immobilie im überhitzten Immobilienmarkt von Spanien?

Da kann schnell mal was passieren. Könnte beispielsweise ein Chaosmieter sein, der vielleicht sogar das ganze Haus abfackelt.

Könnte beispielsweise ein Chaosmieter sein, der vielleicht sogar das ganze Haus abfackelt.

Ich dachte ein Mieter der das Haus abfackelt wuerde von der Versicherung uebernommen? Ist das falsch?

Entnahmephase Beginn 2025:

Vermögen:
ca 1,800,000 EUR

vermietetes Haus in London: 800,000 EUR
vermietetes Haus in Spanien: 180,000 EUR
selbstbewohntes Haus in Deutschland: 600,000 EUR
Aktiendepot:  150,000 EUR
Cash: 70,000 EUR

Wo kommt jetzt plötzlich das Haus in Koblenz her?

Das würde ich ueber den üblichen Handelsweg erwerben.

🙂 Ach!

Und wo kommt das Geld dafür her?

Mein Einkomen ab jetzt nach Steuern und abzuelich Lebenshaltungskosten bis Januar 2025 wird ca 850,000 EUR sein (inshallah). Bei einem jetztigen Vermoegen von 950,000 EUR werde ich dann bei 1,800,000 EUR Vermoegen landen. Da kommt das Geld her.

Einnahmen vor Steuern:

ca 76,500 EUR

Miete Haus London (nach allen Kosten inklusive Instandhaltung): 34,000 EUR
Miete Haus Spanien (nach allen Kosten inklusive Instandhaltung): 8,000 EUR
Ich: mini/midi job: 5,000-10,000 EUR
Frau: mini/midi job: 5,000-10,000 EUR
Je nach Job: 10,000 - 20,000 EUR jährliche Vermögensentnahme
3% Return Aktiendepot: 4,500 EUR (wird jedes Jahr weniger auf Grund der Vermögensentnahme)

10-20,000 EUR jährliche Vermögensentnahme

Wie stellst Du Dir bei Deinem Immobilienvermögen die jährliche Vermögensentnahme vor?

Aus dem Aktiendepot und Cash-Reserve, kombiniert 220,000 EUR. Eventuell Kredit auf eine der vermieteten Immobilien und die Zinslast von der Steuer absetzen. Eventuell eine der Immobilien in Zukunft verkaufen.

Ein entscheidender Nachteil von Immobilien ist, daß man sie nicht scheibchenweise verkaufen kann, sondern nur im Stück.

Einnahmen nach Steuern:

ca 60,000 EUR p/a

Miete Haus London: 30,000 EUR (so wie ich es verstehe, muss in Deutschland die Mieteinnahmen aus England nicht versteuern, und in England wüerde ich ca 4,000 EUR Steuern auf die Mieteinnahmen zahlen. Jedoch wird seit dem Brexit die Mieteinnahme wohl für den Progressionsvorbehalt in Deutschland mitzählen).

Miete Haus Spanien: 5,000 EUR? (so wie ich es verstehe, muss ich in Spanien 19% Steuern zahlen, laut DBA muss ich jedoch auch in Deutschland die Miete versteuern, bin mir nicht sicher, mit welchem Steuersatz)

3% Return Aktiendepot: 3,375 EUR (nach 25% Abgeltungssteuer)

Ich würde mein Leben nicht von Mieteinnahmen von lediglich 2 Objekten abhängig machen wollen.

Guter Punkt. Für das Haus in London: Du denkst dabei an das Risiko, dass man vielleicht einen Mieter hat, der nicht zahlt? Eventuell könnte es Leerstand geben? Oder welche anderen Bedenken hattest Du im Sinn? Das Haus in Spanien ist durch eine Agentur, die komplett alles managed, an Touristen kurzfristig vermietet.

Siehe oben. Ich würde mein Leben nicht auf die Einnahmen aus lediglich 2 Immobilien aufbauen wollen. Wenn das zehn wären oder gar mehr ... (möglichst nicht in 1 Haus). Es kann so dumm kommen, wie man es sich überhaupt nicht vorstellen kann. Die beiden Immobilien, die den größten Teil Deines Vermögens darstellen, stellen ein Klumpenrisiko dar. Das sollte ich Dir als Finanzer nicht sagen müssen.

ja, Du hast ja recht.

Bei mini/midi Job bin ich mir jetzt nicht sicher, welchen Steuersatz ich berücksichtigen sollte.

Gibt es die Steuer/ GKV Vorteile überhaupt bei den oben genannten Kapitalerträgen?

Du fragst zuviel auf einmal. Die Steuersituation ist aus deutscher Sicht komplexer, als Du sie darstellst. Selbst die Situaion der Krankenversicherung ist komplexer, als Du sie darstellst.

Nicht sicher, dass ich behauptet haette die rechtliche Lage bezueglich Steuern und Krankenversicherung richtig dargestellt zu haben. Aber ja, viele Fragen, sorry.

Was will einer, der jetzt 500 T€ im Jahr verdient, an Minijob machen, der ihm im Jahr 5000 € bringt?

Tennistrainer, Musiklehrer, Nachhilfe fuer Abiturienten und Studenten, Barkeeper sind ein paar Beispiele mit denen ich geliebäugelt habe. Nicht sicher, wie dies mit den Mini/Midijob-Regelungen bzw Steuer & GKV-Vorteilen in Einklang zu bringen ist, insbesondere unter Berücksichtigung der Einkünfte durch Vermietung.

Barkeeper ist recht unerfreulich und schlecht bezahlt,

Wenigsten mit guter Musik im Hintergrund

aber Tennistrainer mag angehen. Musiklehrer ist schon schwieriger, da gibts reichlich unterbeschäftigte Profis. Nachhilfe? Vielleicht.

Mini-/Midijob-Regelungen haben ihre steuerlichen Vorteile, ggf. auch Vorteile bei der Krankenkasse.

Übersetzen könntest Du, obwohl es natürlich viele Leute gibt, die ins Englische übersetzen könnten.

Super Idee, danke.

Abhängig von dem, was Du aktuell machst, könntest Du Dich etwa mit einem Beratungsunternehmen selbständig machen, das Dir nach seiner Etablierung ein Einkommen erbringt, das wesentlich von Deinem Engagement und einem bißchen Glück abhängt. Aber das ist natürlich kein RE - also kein früher Ruhestand. Die primäre Frage für Dich: angestellt oder selbständig?

Ich könnte mir eine Selbständigkeit vorstellen, jedoch eine die ohne viel Aufwand nebenherläuft (haha).

Davon hast Du möglicherweise mehr als von einer Tätigkeit als Barkeeper.

Ich habe bereits vor einiger Zeit eine ambitioniertere Selbständigkeit versucht  und würde das Erlebte nicht umbedingt als Burn-Out-Therapie beschreiben.

Beratungshonorare sind eine ganz ander Nummer als der Stundenlohn eines Tennislehrers. Allerdings muß man aufs Volumen aufpassen: Wenn Du erfolgreich bist, sind es sehr schnell zu viele Stunden, die Du da hineinsteckst. Wenn Du zu wenig präsent bist, geht Dir die Firma ein.

Ja und der Bereich meiner Expertise ist relativ speziell, mit Kunden die sehr hohe Ansprueche haben.

Um Dir die Optionen offenzuhalten, wirst Du vermutlich erstmal in der GKV landen. Fragt sich, ob Du Dein Eintrittsalter für die PKV mittels einer Anwartschaftsversicherung festhalten möchtest, die kostet als sog. "kleine Anwartschaft" nicht viel.

Kleine Anwartschaft habe ich. PKV fuer Frau und mich wären 15,000 EUR pro Jahr.

Ich glaube nicht, daß das so viel ist. Bei jungen Leuten hilft ein Selbstbehalt eine ganze Menge beim Beitrag.

habe bei meiner PKV bei der ich die kleine Anwartschaft zahle angefragt. Es waeren ohne Selbstbeteiligung ca 650 EUR pro Monat (inlusive Pflegeversicherung) fuer mich. Nehme an waere ein aehnlicher Betrag fuer meine Frau. Vielen Dank fuer hinweis bezueglich selbstbehalt. Meine Eltern machen dies. Jedoch scheint die Empfehlung von Max bezueglich midi job die beste variante zu sein? Vielleicht parallel die kleine Anwartschaft fuer meine Frau und mich weiter zahlen (80 EUR pro monat kombiniert) und dann in die PKV wechseln sollte man schlimmer erkranken?

Versuche herauszufinden, wieviel die GKV wäre unter Berücksichtigung meiner Kapitalerträge

Das Maximum bei der GKV sind aktuell um die 16% der Beitragsbemessungsgrenze, also 2023 4987,50 €; also etwa 800 € + 3,4% Pflegeversicherung, also nochmal 170 €. Das wirst Du gestalten müssen und können, so daß zumindest nicht beide das Maximum bezahlen. Diesbezüglich hülfe ein Midijob ganz enorm, weil der mit einer Pflichtversicherung verbunden ist, heißt (nach aktuellem Recht): Beiträge nur auf den Lohn, nicht auf die Kapitalerträge.

... und eventuellem Mini- oder Midi-Job für entweder Frau, mich, oder Frau und mich und eventueller Option der Familienversicherung (auch unter Berücksichtigung von Kindern).

... die erstmal geboren werden müssen.

das ist korrekt, wir werden unser bestes geben.

Ich habe mal über längere Zeit einen Minijob gehabt. Ich habe da technische Texte vom Englischen ins Deutsche übersetzt. Die Konstruktion "Minijob" hat bei mir gut gepaßt, ich hatte davon letztlich um die 50 € Stundenlohn netto, die Tätigkeit war aber halt auf 10 Stunden im Monat begrenzt. So etwas, wenn Du fändest, wäre vermutlich Deine Kragenweite.

Brilliante idee, danke. Werde mich darueber mehr informieren.

Normalerweise sind Minijobs typische Einfachtätigkeiten auf dem Niveau Mindestlohn, also aktuell 12 €. Das willst Du nicht vom Lohn, das willst Du nicht von der Tätigkeit her.

Klar, werde wenn es konkret wird mit Steuerberatern sprechen, nur fuer den Fall, dass jemand einen guten Tipp hat.

Du könntest das bereits jetzt anschieben. Knackpunkt ist halt, welches System Du präferierst. Du kennst ja bisher keines aus eigener Anschauung.

Kenne beides als Patient und einigermassen die Vorteile im Krankheitsfall einer PKV.

 

Was macht Deine Frau beruflich? Kann sie ihre Tätigkeit hier im für sie fremdsprachigen Ausland zu Geld machen? Will sie das auch oder will sie erstmal Mutter sein?

Wahrscheinlich hauptsächlich Mutter + Mini/midi job, wenn dies die erhofften Vorteile hat.

"Minijob" ist kein Beruf, sondern eine spezielle Art der Lohnabrechnung. Gerade dann, wenn man eine entsprechende Qualifikation hat, sucht man dazu die passende Tätigkeit und nicht einen Irgend-Minijob.

okay

Ausgaben:ca 60,000 EUR p/a

Krankenversicherung:
PKV: ca 15,000 € pro Jahr für beide
GKV: blicke ich noch nicht ganz durch. ca 9600 für mich p/a auf Grund der Kapitalerträge?

Das wäre aktuell das Maximum. Dazu die "Pflege". Nochmal 2 Mille.

Pflege 2 Mille? Das ist Deine Einschaetzung wieviel die Pfelege fuer beide Eltern insgesamt im Erwartungswert kostet?

Ca 2400 fuer meine Frau p/a mit mini job? oder könnte sie sich kostenlos bei mir mit Familienversicherung beteiligen? Könnten wir eventuell beide mit Minijob bei 4,800 kombiniert p/a landen oder geht dies nicht wegen der Kapitalerträge?

EIN MINIJOB IST KEIN BERUF, SONDERN EINE SPEZIELLE ABRECHNUNGSMETHODE.

Solange Dir das nicht in den Kopf geht, kommst Du aus der gedanklichen Sackgasse nicht heraus.

okay, jetzt hast Du meinen Traum zerstoert, dass ich eines Tages entweder Feuerwehrmann oder Minijober werde. Wie erwaehnt, geht es mir darum, dass wir beide beruflich fuer einige Stunden pro Woche weiter  aktiv sein wollen waehrend der Entnahmephase, idealerwise moeglichst  Steuer und sozialabgaben effektiv. Max hat mir da sehr geholfen (Deine hinweise bezueglich Rechtsunsicherhiet ebenfalls, vielen Dank. Gibt es bereits Stimmen die fuer diese Aenderungen werben?).

Sonstige Ausgaben:
Geschaetzt ca 45,000 EUR bei wohnen im Wohneigentum mit 1-2 Kindern. Grobe Schaetzung auf Grund der jetzigen Ausgaben.

5000 €/Monat ist eine ganze Menge für ein Paar, wenn die Miete quasi schon bezahlt ist.

Ohne Miete und Krankenversicherung hatte ich oben 45,000 P/A  fuer uns beide angesetzt, nicht 5000 pro Monat. Richtig, das wäre kein Frugalismus, aber man würde meiner Meinung nach auch nicht im Überfluss schwimmen mit zwei Kindern?

... die erst noch geboren werden müssen.

Vielleicht kannst Du uns ja dabei ebenfalls helfen. Ich glaube Missionar wird allgemein empfohlen. Temperatur messen ist ein anderer Ratschlag, den ich bereits gehoert habe.

Hast Du Dir denn schon Gedanken über deren Schulkarriere und das spätere Studium gemacht?

Ja, Schulkarriere auf dem normalen oeffentlichen Weg. Idealerweise hoffe ich fuer meine noch nicht geborenen Kinder, dass Sie ein Talent und Interesse haben welches mit beruflichem und sozialem Erfolg vereinbar ist. Ich wuerde meinen Kindern keinen Beruf empfehlen, der hauptsaechlich finanziellen Erfolg verspricht, also den Weg den ich eingeschlagen habe. Daher wuerde ich meinen Kindern gerne ein finanzielles Polster mitgeben, welches Ihnen diese Moeglichkeit gibt.

Ahem: Wie wächst eigentlich dieses Eigenheim in Koblenz aus dem Boden

Siehe oben

Nö 🙂

Häuser kosten Geld, Du kalkulierst dafür 600 T€ ein, dieses Geld muß aber von irgendwoher kommen. In Deinem aktuellen Vermögen ist das noch nicht enthalten.

Siehe oben.

Desweiteren dürfte ich in den naechsten 30 Jahren wahrscheinlich ein Erbe i.H.v ca 1,000,000 EUR nach Steuern erhalten, hauptsächlich in Form von Immobilien.

30 Jahre können lang sein. Woher willst Du auf diese Sicht schon heute wissen, was das Erbe wert ist? 10 Jahre Pflegeheim für beide Eltern können eine Menge Geld kosten.

Danke fuer den Hinweis bezueglich des eventuellen Pfelegeheims. Unangenehme Themen.... Hatte ich auch schon im Hinterkopf. Meine Eltern sind beide PKV-versichert mit Pflegeversicherung. Ich kenne mich mit der Materie nicht aus, wie teuer ein gutes Pflegeheim pro Monat ist und wieviel die PKV in einem solchen Fall dazusteuert.

Ganz einfach: Kalkuliere nicht mit der Erbschaft, bevor Du sie nicht hast.

Ich bin aktiv mit meinen Eltern im Gespraech ueber diese Themen. Mein Vater wird naechstes jahr 80 und meine Mutter 70. Dies ist ein weiterer Grund warum ich gerne nach Koblenz zurueck moechte in 2025. Dann koennen meine Eltern ihre Enkel aufwachsen sehen, was glaube ich fuer sie sehr erfuellend waere. Auch waere es fuer uns eine grosse Hilfe. Auch wuerde ich meinen Eltern gerne im Alter helfen (genauso wie sie mir geholfen haben, als ich noch juenger war). Sollten meine Eltern pfelegebeduerftig werden wuerde ich gerne (teilweise) persoenlich helfen, dies is glaube ich ebenfalls eine potentielle zusaetliche Einnahmequelle fuer mich.

Dein Vermögen ist bereits jetzt aus der Balance. Zu Immobilien sollte man nicht ohne Verstand noch mehr Immobilien packen.

Worauf bezieht sich diese Anmerkung?

Du hast bereits ein Übergewicht an Immobilien in Deinem Portefolio - und mit der Erbschaft kommen nochmal Immobilien dazu. Wenn das Mehrfamilienhäuser wären, könnte das ja ok sein. Das sind aber Einfamilienhäuser.

Meine Eltern werden ihr jetziges Vermoegen unwahrscheinlich umschichten. Stimmt, ich sollte mich mehr diversifizieren.

Ich glaube, damit sollte meine Rechnung aufgehen? Bin mir jedoch nicht sicher bezüglich der PKV/GKV und schwer fuer mich, die Lebenshaltungskosten abzuschätzen. Auch der lange Zeitraum der Entnahmephase macht mich nervös. Auf der einen Seite denke ich, ich sollte vielleicht einfach noch ein paar Jahre mehr arbeiten bei meinem guten Einkommen, auch mit dem Gedanken, wieviel ich an meine Kinder weitergeben kann. Auf der anderen Seite würde dies dem eigentlichen Plan widersprechen, und ich bin wie gesagt langsam ziemlich ausgebrannt. Ich meine, ich wäre ohne den Job/ mit viel Zeit für andere Dinge langfristig um einiges glücklicher, jedoch schwer, sicher zu sein ohne es zu probieren.

Da stellen sich eine Menge Fragen.  Freilich verbessert das die Ausgangslage, wenn man zwei Jahre länger arbeitet und dann eine Million reicher ist. Andererseits brauchst Du überhaupt kein Geld mehr, wenn Du Dich dabei totarbeitest.

 

Zum Vermoegensportfolio: wahrscheinlich sollte es weniger Immobilien und mehr Aktien sein.

Ja.

 

Wobei die steuerliche Lage mit ~12% Steuern auf englische Mieteinnahmen ja nicht schlecht ist? Auch ein Eigenheim in Deutschland erscheint mir günstig aufgrund der "steuerfreien" Rendite (= keine Mietkosten). Ich weiss, daß ich mich mit meiner Ausgangslage sehr glücklich schätzen kann und hoffe niemanden zu verärgern.

Ich finde, daß ein Vermögen von 1,8 Millionen für 2 Mitt-Dreißiger ohne nennenswerte Altersvorsorge nicht besonders viel. Lies doch mal bei Georg https://www.finanzen-erklaert.de/ wie er solche Fälle durchrechnet. Eventuell läßt Du Ihn Deinen eigenen Fall rechnen (wenngleich sein Angebot wohl ziemlich eingeschlagen hat, so daß Du nicht gleich drankommen wirst).

Super danke.

 

Mir sind oben schon eine ganze Menge Fragen eingefallen, und doch ist mit Deine Lage noch deutlich zu vage.

In erster Näherung würde ich selbst mich mit so wenig Vermögen (!) noch nicht in das Abenteuer Ruhestand bewegen.

Vielen Dank erneut für Deine Antwort Achim!!! Hätte nicht direkt mit so vielen guten Gedankanstößen und Ratschlägen gerechnet. Würde gerne weitere Fragen beantworten und das Gespräch fortsetzen.

Mach hin!

 

Zitat von Achim am 2. Juli 2023, 18:07 Uhr

Sozialabgaben

Zitat von Peter1234 am 2. Juli 2023, 13:33 Uhr
Wow, genial, vielen Dank fuer die Erklaerung. Das waere ja wirklich extrem guenstig. Und zur Berechnung der Sozialabgaben wird wirklich keinerlei Miet oder anderes Kapitaleinkommen herangezogen? Ich nehme an fuer die Einkommenssteuerberechnung des verdienten Gehalts des Midi jobs werden jedoch Mieteinkuenfte hinzugerechnet, so das man einen hoeheren Steuersatz zahlt als jemand ohne zusaetzliche Mieteinnahmen.

Es gibt bei der GKV zwei verschiedene Versicherungsstatus:

  • pflichtversichert
  • freiwillig versichert

Pflichtversichert sind alle sozialversicherungspflicht Angestellten in einem bestimmten Einkommensbereich. Minijob wird anders abgerechnet, Midijob ist pflichtversichert mit gleitenden Sätzen, darüber die Mehrzahl der Angestellten mit Verdiensten bis zur Beitragsbemessungsgrenze (etwa 5000 €/m).

Diese Versichertengruppe zahlt aktuell KV-Beiträge nur vom Lohn. Bei dieser Versichertengruppe sind andere Einkünfte, etwa Kapitaleinkünfte beitragsfrei.

Freiwillig versichert sind alle anderen. Deren Beitrag wird anders berechnet. Die Gruppe der Gutverdiener, die ihrer Einkommenshöhe wegen aus der "Versicherungspflicht" fallen, zahlen ohnehin den Maximalbeitrag, insoweit ist es bei denen akademisch zu unterscheiden, ob sie grundsätzlich von ihren Kapitaleinkünften Beitrag zu zahlen hätten (prinzipiell ja, macht aber finanziell nichts aus).

Interessant sind die Mitglieder, die freiwillig in der GKV sein wollen, aber eben nicht sozialversicherungspflichtig angestellt sind. Das könnten Selbständige sein, aber auch bestimmte Rentner oder halt Privatiers, wie Ihr das gern sein wollt. Bei dieser Gruppe werden alle Einkünfte bis zur Beitragsbemessungsgrenze herangezogen.

So die aktuelle Rechtslage, die allerdings nicht auf ewig so bleiben muß. Die gesetzlichen Krankenkassen suchen immer nach Geld. Ich halte es für möglich, daß die auf den Trichter kommen, auch bei pflichtversicherten Mitgliedern nach Kapitaleinkünften zu suchen. Dann würde der von Max geschilderte Trick, sich für ganz kleines Geld anstellen zu lassen, nicht mehr funktionieren.

vielen Dank fuer die weitere Erklaerungen!!

 

Zitat von Max aus E am 2. Juli 2023, 19:51 Uhr

Mal rein als Idee: Das Haus in Spanien verkaufen, Geld anlegen, Diversifikation verbessern. Es wie bisher besuchen, dann aber es selber mieten. Gezahlte Miete läßt sich von der Steuer absetzen.

Machen Bekannte von mir ebenso. Aber: Wie kann ich meine Ferienhausaufenthalte von der Steuer absetzen? Ob einem Das Finanzamt abkauft dass ich dort " Homeoffice" betreibe wage ich mal zu bezweifeln, zumal wenn ich auch noch selbst Eigentümer bin. Ich würde mich darauf nicht verlassen.

Ich persönlich würde auch beide Immobilien verkaufen. Du hast dann ein selbstbewohntes Eigenheim von 600k das du dir in den nächsten beiden Jahren bis zum Austritt erarbeitest.

Den Verkaufserlös der Immos kannst du aufteilen in Aktien und Anleihen. Cash für 2-3 Jahre ist sicher angebracht. Das wäre dann ein gut diversifiziertes Verhältnis. Aktien ETF z.b. ishare ACWI. Vanguard hat was ähnliches auch als Ausschütter und - oder mit Small Caps wenn man das denn möchte.

So würde ich das machen - nein, so werde ich das in drei Jahren machen 😉

Auch ich plane noch mit noch nicht vorhandenen Kindern und Nettovermögen um die 2.5M und Midijob.

Gutes Gelingen!

Super, danke Max. Ja wahrscheinliche werde ich umschichten. Werde nochmal laenger drueber nachdenken und berichten. Hattest Du einen vorstellungsthread? Wuerde gerne mehr ueber Deine Situation lernen.

Zitat von Peter1234 am 2. Juli 2023, 20:48 Uh
Zitat von Achim am 2. Juli 2023, 17:39 Uhr
Zitat von Peter

Einnahmen:

Ich:
ca 450,000 EUR p/a Erwartungswert nach Steuern (durch Job in London, in den letzten 1-2 Jahren signifikant gestiegen)
ca 4,000 EUR p/a nach Steuer Miete Haus Spanien

Die Mieteinnahme in Spanien scheint mir verhältnismäßig gering.

8,000 EUR pro Jahr vor Steuern nach allen anderen Kosten. Das sind 4.4% Mietrendite. Zudem nutzen wir die Immobilie 3 Monate im Jahr selbst (home office). Dachte, das wäre akzeptabel.

Das mit der Eigennutzung hattest Du nicht erwähnt.

Mal rein als Idee: Das Haus in Spanien verkaufen, Geld anlegen, Diversifikation verbessern. Es wie bisher besuchen, dann aber es selber mieten. Gezahlte Miete läßt sich von der Steuer absetzen.

Meine Eltern nutzen das Haus ebenfalls 3 Monate im Jahr, zusaetzlich zu den 3 Monaten die Meine Frau und ich das Haus nutzen.

Das ist das Schöne an Foren! Mit jeder neuen Runde kommt ein Schlückchen Info mehr, die die Sache wieder in einem anderen Licht erscheinen läßt.

Erst hatte es den Anschein, daß Du in Spanien eine vermietete Immobilie hast, dann hast Du nachgeschoben, daß Du dieselbe 3 Monate selbst nutzt, jetzt schiebst Du nach, daß Deine Eltern das Haus auch 3 Monate im Jahr nutzen. Kommt nun noch etwas oder wird das Haus die restlichen 6 Monate nun wirklich vermietet?

Berücksichtigt man, daß Du nur ein halbes Jahr Geld einnimmst, sieht die Mietrendite schon anders aus.

Dennoch halte ich das Haus für einen Luxus, und es ist die Frage, ob Du Dir diesen wirklich leisten kannst und solltest.

 

 Ausgaben:
ca 50,000 EUR p/a kombiniert

Vermoegen:
ca 950,000 EUR
Bis 2025 würde das Vermögen ca auf 1,800,000 EUR steigen, sollte alles laufen wie erhofft. Wir hoffen dann nach Koblenz zurückzuziehen.

Die private Altersvorsorge ist praktisch nichts.

Was habt Ihr denn sonst an Altersvorsorge?

Eine mittelprächtige Rente von sagen wir mal 3000 € ab 65 ist mindestens 700.000 € wert (überschlägig: 20 Jahre x 12 Monate x 3000 € = 720 T€).

Das mal 2 für 2 Personen. Ihr wollt allerdings mit 40 anfangen und noch 2 Kinder großziehen (die erst noch geboren werden müssen).

Der Laie wundert sich gemeinhin über solche Beträge, hält sie für enorm groß. Der Finanzprofi allerdings sollte sich darüber nicht wundern.

Danke, Du hast recht. Ich dachte allerdings, dass das geplante Startvermögen der Entnahmephase per 2-4% Entnahmeregel plus 1,000,000 nach Steuer erwartetem Erbe reichen könnte. Auch unter Berücksichtigung des geplantem Midijob Frau und ich.

Liegt ja auch nahe: Man steigt aus einem höchstbezahlten Job frühzeitig aus, um sich fürderhin mit einem Midijob durchzuschlagen.

 

Zudem habe ich recherchiert, dass ich 2025 10 jahre in die englische gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt haben werde. Dies gibt mir aktuell einen zusaetzlichen Rentenanspruch i.H.v 3250 EUR p/a ab 65, der jedes Jahr mit CPI/Inflation nach oben angepasst wird. Nicht viel, aber immerhin etwas.

300 €/Monat. Nehmen wir mal an: inflationsindexiert. Nicht viel, aber ein bißchen.

 

Euer Vermögen ist ziemlich immobilienlastig - und es sind nur zwei Objekte. Massives Klumpenrisiko, würde ich mal sagen.

Stimmt, danke. Habe ich auch schon drüber nachgedacht. Klar hat das "Portfolio" keinen Diversifizierungsvorteil, hätte aber gedacht, das Risiko bei beiden Investitionen ist relativ gering. Ich meine das Risiko wäre geringer als beim MSCI World?

Eine Immobilie im überhitzten Immobilienmarkt von London?

Eine Immobilie im überhitzten Immobilienmarkt von Spanien?

Da kann schnell mal was passieren. Könnte beispielsweise ein Chaosmieter sein, der vielleicht sogar das ganze Haus abfackelt.

Ich dachte ein Mieter der das Haus abfackelt wuerde von der Versicherung uebernommen? Ist das falsch?

Bin ich die Versicherung? Du stehst mit diesen beiden Häusern auf genau zwei Beinen - ach nein, dazu kommt ja noch Dein Midijob!

Diversifizierung geht aber trotzdem anders.

 

Entnahmephase Beginn 2025:

Vermögen:
ca 1,800,000 EUR

vermietetes Haus in London: 800,000 EUR
vermietetes Haus in Spanien: 180,000 EUR
selbstbewohntes Haus in Deutschland: 600,000 EUR
Aktiendepot:  150,000 EUR
Cash: 70,000 EUR

Wo kommt jetzt plötzlich das Haus in Koblenz her?

Das würde ich ueber den üblichen Handelsweg erwerben.

🙂 Ach!

Und wo kommt das Geld dafür her?

Mein Einkomen ab jetzt nach Steuern und abzüglich Lebenshaltungskosten bis Januar 2025 wird ca 850,000 EUR sein (inshallah). Bei einem jetzigen Vermögen von 950.000 EUR werde ich dann bei 1.800.000 EUR Vermögen landen. Da kommt das Geld her.

Wunderbar! Und dieses Geld steckst Du dann gleich in eine weitere Immobilie. Schließlich hast Du bisher ja kaum Immobilien im Portefeuille.

 

Einnahmen vor Steuern:

ca 76,500 EUR

Miete Haus London (nach allen Kosten inklusive Instandhaltung): 34,000 EUR
Miete Haus Spanien (nach allen Kosten inklusive Instandhaltung): 8,000 EUR
Ich: mini/midi job: 5,000-10,000 EUR
Frau: mini/midi job: 5,000-10,000 EUR
Je nach Job: 10,000 - 20,000 EUR jährliche Vermögensentnahme
3% Return Aktiendepot: 4,500 EUR (wird jedes Jahr weniger auf Grund der Vermögensentnahme)

10-20,000 EUR jährliche Vermögensentnahme

Wie stellst Du Dir bei Deinem Immobilienvermögen die jährliche Vermögensentnahme vor?

Aus dem Aktiendepot und Cash-Reserve, kombiniert 220.000 EUR. Eventuell Kredit auf eine der vermieteten Immobilien und die Zinslast von der Steuer absetzen. Eventuell eine der Immobilien in Zukunft verkaufen.

Ein entscheidender Nachteil von Immobilien ist, daß man sie nicht scheibchenweise verkaufen kann, sondern nur im Stück.

 

Einnahmen nach Steuern:

ca 60,000 EUR p/a

Miete Haus London: 30,000 EUR (so wie ich es verstehe, muss in Deutschland die Mieteinnahmen aus England nicht versteuern, und in England wüerde ich ca 4,000 EUR Steuern auf die Mieteinnahmen zahlen. Jedoch wird seit dem Brexit die Mieteinnahme wohl für den Progressionsvorbehalt in Deutschland mitzählen).

Miete Haus Spanien: 5,000 EUR? (so wie ich es verstehe, muss ich in Spanien 19% Steuern zahlen, laut DBA muss ich jedoch auch in Deutschland die Miete versteuern, bin mir nicht sicher, mit welchem Steuersatz)

3% Return Aktiendepot: 3,375 EUR (nach 25% Abgeltungssteuer)

Ich würde mein Leben nicht von Mieteinnahmen von lediglich 2 Objekten abhängig machen wollen.

Guter Punkt. Für das Haus in London: Du denkst dabei an das Risiko, dass man vielleicht einen Mieter hat, der nicht zahlt? Eventuell könnte es Leerstand geben? Oder welche anderen Bedenken hattest Du im Sinn? Das Haus in Spanien ist durch eine Agentur, die komplett alles managed, an Touristen kurzfristig vermietet.

Siehe oben. Ich würde mein Leben nicht auf die Einnahmen aus lediglich 2 Immobilien aufbauen wollen. Wenn das zehn wären oder gar mehr ... (möglichst nicht in 1 Haus). Es kann so dumm kommen, wie man es sich überhaupt nicht vorstellen kann. Die beiden Immobilien, die den größten Teil Deines Vermögens darstellen, stellen ein Klumpenrisiko dar. Das sollte ich Dir als Finanzer nicht sagen müssen.

Du hast ja recht.

 

Bei Mini-/Midi-Job bin ich mir jetzt nicht sicher, welchen Steuersatz ich berücksichtigen sollte.

Gibt es die Steuer/ GKV Vorteile überhaupt bei den oben genannten Kapitalerträgen?

Du fragst zuviel auf einmal. Die Steuersituation ist aus deutscher Sicht komplexer, als Du sie darstellst. Selbst die Situation der Krankenversicherung ist komplexer, als Du sie darstellst.

Was will einer, der jetzt 500 T€ im Jahr verdient, an Minijob machen, der ihm im Jahr 5000 € bringt?

Tennistrainer, Musiklehrer, Nachhilfe fuer Abiturienten und Studenten, Barkeeper sind ein paar Beispiele mit denen ich geliebäugelt habe. Nicht sicher, wie dies mit den Mini/Midijob-Regelungen bzw Steuer & GKV-Vorteilen in Einklang zu bringen ist, insbesondere unter Berücksichtigung der Einkünfte durch Vermietung.

Barkeeper ist recht unerfreulich und schlecht bezahlt,

Wenigsten mit guter Musik im Hintergrund

Macht sie Dich und die Deinen satt?

 

 

 

Um Dir die Optionen offenzuhalten, wirst Du vermutlich erstmal in der GKV landen. Fragt sich, ob Du Dein Eintrittsalter für die PKV mittels einer Anwartschaftsversicherung festhalten möchtest, die kostet als sog. "kleine Anwartschaft" nicht viel.

Kleine Anwartschaft habe ich. PKV fuer Frau und mich wären 15,000 EUR pro Jahr.

Ich glaube nicht, daß das so viel ist. Bei jungen Leuten hilft ein Selbstbehalt eine ganze Menge beim Beitrag.

Habe bei meiner PKV, bei der ich die kleine Anwartschaft zahle, angefragt. Es wären ohne Selbstbeteiligung ca 650 EUR pro Monat (inklusive Pflegeversicherung) für mich. Nehme an, das wäre ein ähnlicher Betrag für meine Frau. Jedoch scheint die Empfehlung von Max bezueglich Midijob die beste Variante zu sein?

Du bist mächtig scharf auf Deinen Midi-Job. Aktuell gehst Du mit einer halben Million pro Jahr nach Hause, aber Du wünschst Dir nichts sehnlicher, als in Zukunft mit nur 10.000 Euro im Jahr nach Hause zu gehen. Nur so kannst Du schließlich Krankenversicherungsbeiträge sparen.

Nebenan im Thread ist gerade einer in seinen privaten Vorruhestand gegangen. Der ist 15 Jahre älter als Du (hat somit rechnerisch 15 Jahre weniger zu finanzieren als Du). Er ist ledig, Du bist verheiratet, und Deine geplanten Kinder stehen kurz vor dem Abitur. Du hoffst, in 2 Jahren 2 Millionen Vermögen zu haben. Er hat sie bereits jetzt, für sich als Einzelperson.

Was ist nun das Zentrum all seiner Überlegungen?

Wie er in die GKV hineinkommt, und zwar so, daß er möglichst wenig Krankenversicherungsbeiträge bezahlen muß.

Was ist das für eine Welt? Wofür hat man eigentlich sein Geld?

Gesundheit ist Lebensqualität. Wenn mal die ersten Zipperlein kommen, wirst Du gern Geld dafür ausgehen, wenn die Malaisen davon nur weggehen. Nein, Gesundheit kann man nicht direkt kaufen, aber es hilft sehr wohl, wenn man diesbezüglich finanziell drauflegen kann. Es gibt da einen Inselstaat in Nordwesteuropa mit einem steuerfinanzierten Gesundheitssystem mit einem Ruf wie Donnerhall. Es soll neuerdings besser geworden sein. Ein gerade aus dem Amt geschiedener Premierminister hat Gelder, die bisher ins feindliche Ausland gegangen sind, ins heimische Gesundheitssystem umgeleitet. Du könntest eventuell davon gehört haben.

Was macht Deine Frau beruflich? Kann sie ihre Tätigkeit hier im für sie fremdsprachigen Ausland zu Geld machen? Will sie das auch oder will sie erstmal Mutter sein?

Wahrscheinlich hauptsächlich Mutter + Mini/midi job, wenn dies die erhofften Vorteile hat.

"Minijob" ist kein Beruf, sondern eine spezielle Art der Lohnabrechnung. Gerade dann, wenn man eine entsprechende Qualifikation hat, sucht man dazu die passende Tätigkeit und nicht einen Irgend-Minijob.

okay

 

Ausgaben:ca 60,000 EUR p/a

Krankenversicherung:
PKV: ca 15,000 € pro Jahr für beide
GKV: blicke ich noch nicht ganz durch. ca 9600 für mich p/a auf Grund der Kapitalerträge?

Das wäre aktuell das Maximum. Dazu die "Pflege". Nochmal 2 Mille.

Pflege 2 Mille? Das ist Deine Einschaetzung wieviel die Pfelege fuer beide Eltern insgesamt im Erwartungswert kostet?

Der Höchstbeitrag zur gesetzlichen Pflegeversicherung beträgt aktuell um die 170 Euro. Das mal 12 sind etwa 2000 Euro/Jahr.

Desweiteren dürfte ich in den naechsten 30 Jahren wahrscheinlich ein Erbe i.H.v ca 1,000,000 EUR nach Steuern erhalten, hauptsächlich in Form von Immobilien.

Kalkuliere nicht mit der Erbschaft, bevor Du sie nicht hast.

Ich bin aktiv mit meinen Eltern im Gespräch über diese Themen. Mein Vater wird nächstes jahr 80 und meine Mutter 70. Dies ist ein weiterer Grund, warum ich gerne nach Koblenz zurück moechte in 2025. Dann können meine Eltern ihre Enkel aufwachsen sehen ...

Du mit Deinen Plänen!

Kennst Du die Geschichte hier?

https://de.wikipedia.org/wiki/La_Laiti%C3%A8re_et_le_Pot_au_lait

 

 Hattest Du einen vorstellungsthread? Wuerde gerne mehr ueber Deine Situation lernen.

Nein habe ich nicht, wird auch nicht passieren. Ab einem gewissen Vermögensstand wird man hier teilsweise recht schief angeschaut. Wie man dort hingelangt ist empfinden viele als abgehoben und realitätsfremd, Frugalist darf man sich dann auch nicht mehr nennen - dafür mache ich mir nicht die Mühe. Dir wird es hier sehr vermutlich ebenso ergehen. Ich gebe aber gerne meinen Senf dazu wenn ich der Auffassung bin dass der Samen auf fruchtbaren Boden fällt 😉

In deinem Fall finde ich die Lösung aller Probleme auch recht naheliegend: Zieh deinen Job mit einem konkreten Ziel vor Augen noch 2 Jahre durch und versuche dann, das ganze entspannter angehen zu lassen. Mit dem Hintergrund dass du ohnehin aussteigen und nicht in Beruf und Branche zurückkehren willst, kannst du dich ja auch kündigen lassen wenn man mit Engagement und Leistungsfähigkeit in deinem Job nicht mehr zufrieden ist. Gehe die Sache dann ggf. etwas entspannter an. Wenn man dich dann los werden will, verabschiedet man sich ghf. auch mit einer entsprechenden Abfindung - aber selbst wenn dem nicht so sein sollte: wenn du noch rin, zwei Jahre dran hängst und das daraus generierte Gehalt dich diversifizierend in einen ETF sparst, lösen sich alle " Probleme" in Luft auf. Dann musst du mit einer zusätzlichen Million im Depot dich weder um KV noch Midijob "sorgen" und kannst endgültig die Scheißegal-Karte ziehen, selbst wenn du vier Kinder in die Welt setzt. Wenn du dann in den folgenden 50 Jahren nochmal einer wie auch immer gearteten Tätigkeit nachgehen möchtest, dann nur weil du diese genießt und nicht weil die KV bezahlt werden muss da sonst die langfristige Finanzierung bröckelt.

Deutschland ist für Vermögende in vielerlei Hinsicht derzeit ein absolutes Steuerparadies. Ich würde aber nicht davon ausgehen, dass das über deinen gesamten Entnahmehorizont so bleibt. Vielleicht werden künftig Dividenden und Kursgewinne nicht mehr pauschal sondern progressiv besteuert. Vielleicht fällt auch der Freibetrag bei der Erbschaftssteuer. Vielleicht führen wir auch eine Vermögens - oder Reichensteuer ein. Vielleicht kippt wie bereits von Achim erwähnt auch die tolle KV Masche bei Midijobs? Vielleicht auch alles zusammen?!

Du verdienst ein tolles Gehalt, es wäre bei allem Verständnis für den stressigen Job schade wenn du zum Wackelkandidsten wirst weil du drei Monate zu früh aufgehört hast und die dann 50 Jahre darüber ärgerst 😉

PN an maxause@gmx.de

Hi, @peter1234

habe jetzt nicht alles im Detail gelesen, aber ich glaube, dass das funktionieren kann, wenn Du die beschriebene Immolastigkeit angehst und behebst.

Familienplanung mit +35 sehe ich auch nicht so dramatisch, hat bei uns auch reibungslos geklappt - good luck.

Ansonsten habe ich das Gefühl, dass ein gravierender Punkt bei Dir unterschlagen wird: wenn Du nicht irgendeine Vollnerd-Inselbegabung hast, die außerhalb von London keine Sau interessiert. Kann natürlich sein, ist aber unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher ist, dass Ihr in Koblenz ein Haus kauft, zweimal Nachwuchs bekommt und sich dann über KiGa/Schule/Nachbarn und/oder "alte" Kontakte aus Deinem jetzigen Leben so viele neue Optionen ergeben, dass Du/ihr Euch über eine gKV keine Gedanken mehr machen müsst - weil Du Kompetenzen hast und mitbringst, die auch anderswo gefragt sind und ergo immer locker ausreichen, um den Kühlschrank zu füllen.

Die Gefahr, dass das dann wieder in 70-80h ausartet, kann relativ einfach gebannt werden. Wenn Du nicht weißt, wie das geht, wäre das traurig. Lernst Du aber in 5 Minuten.

Wenn man grob 1 Mio für einen Erwachsenen und 0,5 Mio pro Kind rechnet, seid Ihr auch prinzipiell in der Region, wo man Deinen Plan umsetzen kann. Mit Erbschaft wärst Du bei ~2,8 Mio und in der Bilanz wäre das komplette potentielle/zukünftige "Humankapital" von Dir und Deiner Frau mit 0€ bewertet. Dieses Potential aber binnen 2 Jahren von 480T€ netto auf 0€ runter zu pitchen, halte ich aber nicht für realistisch.

Selbst wenn ... Du wirst Dich um Dein Vermögen schon kümmern und regelmäßig Soll/Ist abgleichen müssen.

Hi Peter,

gratulation! sehr viel erreicht schon in jungen Jahren.

Wie du schreibst fühlt es sich an wie wenn du einfach aus deinem Job raus möchtest und mehr Freizeit. Bzw. das Problem, dass Familie mit 2 Kinder in London und dem Job schwer vereinbar sind. Und hier hilft einfach das durchkalkulieren, dass man nicht auf den Job angewiesen ist.

Viele die ich kenne, mit ähnlichen Profil und Alter wie du (VC/PE/MBB/Startup) wünschen sich den frühen Ruhestand. Kenne aber nur sehr wenige, die dann wirklich im Ruhestand bleiben - die meisten halten es maximal 1,2,3 Jahre aus und starten dann wieder - aber deutlich weniger Stunden, flexibler und selbstbestimmter (als Advisor/Coach, Side-Business etc.). Hast du dir hier schon Gedanken gemacht? Eventuell löst dass dein Problem und entfacht die Motivation etwas neues zu starten (anstatt nur etwas altes hinter sich zu lassen).

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