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Rambo

Hallo Zusammen,

auch ich mag es sehr hier andere Geschichten zu lesen.
Und ja, die Beiträge hier haben mir auch schon den einen oder anderen Denkanstoß verpasst, um manche Entscheidungen bewusster zu treffen.

Ich heiße Rainer und bin 30 Jahre alt.
Seit 5 Jahren bin ich glücklich verheiratet und habe ein Kind.
Ich lebe günstig zur Miete in einer ostdeutschen mittelgroßen Stadt.
Habe am Haus noch einen Schrebergarten den ich gerne bewirtschafte und bestelle.
Win-Win Situation durch Spaß an der Arbeit und frisches Essen.
Im Allgemeinen sind meine Frau und ich keine Konsummenschen.
Wir reparieren und machen selber was geht. Die Ebay Kleinanzeigen sind bei uns Dauerbrenner. Im Jahr verreisen wir normalerweise 1x im Jahr.

Meine eigene Kindheit habe ich in ärmlichen Lebensverhältnissen mit meinen kleineren Geschwistern verbracht, jedoch wohlbehütet und liebevoll.
Meine recht große Familie gibt mir Rückhalt und ich bin stolz auf sie.

In der gesamten Schulzeit war ich nicht gut aber auch nicht schlecht.
Kurz vor meinem Abi hatte ich dann keinen Bock mehr auf Schule und brach nach einer extra Ehrenrunde ab, eine sehr dumme Entscheidung wie sich später herausstellte.
Im Anschluss war ich für ein paar Monate bei der Fahne und habe danach 3,5 Jahre eine handwerkliche Lehre absolviert und abgeschlossen.
Nach einem Jahr Vollzeit in Lohn und Brot zu 10€/h, was nun wirklich keine Erfüllung war, konnte ich mein Abi nachholen und fing ein MINT-Studium an.
Nach drei Semestern war dann Schluss. Die Anforderungen des Studiengangs überstiegen meinen Horizont. Beruflich kam ich durch einen Freund an einen recht gut bezahlten Job für ostdeutsche Verhältnisse.

In meiner Familie gibt es leider niemanden der sich aus finanzieller Sicht gebildet hat oder sich dafür überhaupt dafür interessiert.
Alle Arbeiten bis zur Rente und gut ist, so deren Meinung dazu.
Umso schöner ist es hier ein Forum gefunden zu haben um sich auszutauschen, darauf freue ich mich.

Erben werde ich leider nichts, denn wo nichts ist…...

Netto-Verdienst als Vollzeitangestellter 2.200€ + paar hundert Euro Nebenjob.
Seit 2017 wird recht planlos investiert. Aber bisher von Erfolg gekrönt.
Sparrate liegt bei ca. 50%.

Vermögen (nur meine Situation, nicht der von meiner Partnerin, da getrennte Finanzen)
70k Depot, 17k Edelmetalle, 25k Krypto, 15k Cash

Gerne würde ich auch an Immobilen partizipieren, aber finde nichts.

Mein Ziel ist es, wie bei vielen von euch auch, mit vllt. 53-55 Jahren in Rente zu gehen.
Ich denke ich kann es schaffen.

Ich bin ein sehr genügsamer Mensch und erfreue mich an den kleinen Dingen.
Ich kann wohl sagen, dass ich mich auf die Zukunft freue und auch das „hier und jetzt“ genießen kann.

Viel Erfolg euch allen für die Zukunft.

Grüße

Hallo Rainer,

ich habe auch immer hier fleißig mitgelesen und mich heute mal zu Wort gemeldet.

Mir gefällt deine Vorstellung und besonders was die Schulzeit betrifft, erkenne ich mich wieder. Nicht gut und nicht schlecht, irgendwie durchgekommen. Ich habe damals auch kein Abi gemacht, sondern dann eine Ausbildung gestartet und verdiene ähnlich, wie du. Komme auch aus einer mittelgroßen Stadt im Osten (Halle, du auch? :o) und hoffe, dass in 30 Jahren noch einiges an der Börse möglich ist.

Ebay Kleinanzeigen finde ich auch Klasse.

Nur von Frau und Kind bin ich noch entfernt. Krass, dass du da in meinem Alter schon verheiratet warst. Könnte ich mir irgendwie gar nicht vorstellen in meiner Situation.

Wie sieht denn dein Depot von der Aufteilung her aus?

 

Auch deinen letzten Absatz finde ich super, da ich auch das Gefühl habe, dass bei ganz vielen das "hier und jetzt" vergessen wird. Wenn man zufrieden ist, dann ist auch das finanzielle Ziel nicht ganz so entscheidend bzw. kommt es dann auf 1-2 Jahre nicht an.

Respekt, dass du schon so ein großes Vermögen hast. Ich hoffe, dass ich mit Anfang 30 auch langsam in diese Bereiche komme.

 

 

 

Vielen Dank für die netten Worte @robert95.
Ich merke wir verstehen uns.

Das man mit 25 Jahren verheiratet ist, ist denke ich keine Besonderheit.
Wenn ich nur an meine Eltern denke, welche mit 20 Jahren verheiratet waren und schon zwei Kinder hatten.
Vielen meiner Freunde fällt es schwer sich festzulegen und zu binden (scheint wohl der Zeitgeist zu sein).
Sei es Beziehung, Kind, Haus, Schrebergarten oder sonst was.
Ja keine Verpflichtungen eingehen. Ich will hier aber über niemanden urteilen, soll jeder machen was und wie er es will 🙂 .

Vom Depot her: 50% in MSCI World + EM (70/30) Thesaurierer.
Ein großer Posten ist einen ETF für Elektromobilität.
Weitere größere Posten sind noch Allianz, Unilever, und AT&T als Dividendenzahler, aber auch nur um meinen Freibetrag voll auszuschöpfen.
Ansonsten geht es immer weiter in hauptsächlich ETF´s. Ab und an kleinere Wetten auf z.B. Xiaomi, Plug Power, ect.

Ich komme auch aus dem südl. SA. Um die Ecke quasi.
Die meisten Forenmitglieder scheinen ja aus den alten Bundesländern zu kommen.
Woran das nur liegt? 😉

Grüße

Hallo Rainer,

erst dachte ich: "was´n das für einer `RamboRainer`?", aber du scheinst ja fest mit beiden Beinen im Leben zu stehen. 😆

Ich kann mir gut vorstellen, dass man in einer ostdeutschen Kleinstadt eher den "normalen" Weg bis zur Rente geht, aber ich denke, du kannst den Absprung eher schaffen.

Liebe Grüße, Flitzekittel --------------------------------------------- www.miteigenenhaenden.de - Minimalismus, Selbstversorgung, Konsumreduzierung, Suffizienz, DIY -
Zitat von RamboRainer am 22. April 2021, 8:27 Uhr

Die meisten Forenmitglieder scheinen ja aus den alten Bundesländern zu kommen.
Woran das nur liegt? 😉

Grüße

Vielleicht auch daran, dass vor über 30 Jahren eine große Auswanderungswelle von Ost nach West ging? Deine Eltern waren scheinbar nicht dabei. Ich schon. Komme auch ursprünglich aus SA.

Liebe Grüße, Flitzekittel --------------------------------------------- www.miteigenenhaenden.de - Minimalismus, Selbstversorgung, Konsumreduzierung, Suffizienz, DIY -

Also ich kenne tatsächlich niemanden in meinem Umfeld, der bereits verheiratet ist. Gut mit den Kindern geht's langsam los (bei vielen eher ungeplant) und einige überlegen auch ein Haus zu kaufen, aber der Großteil eher nicht. Wobei man wahrscheinlich auch eher Leute kennt, die einem selbst ähnlich sind.

Ich mag einen ehrlichen Austausch und muss sagen, dass du durchaus das ganze gut getroffen hast. Für mich persönlich ist Freiheit in Verbindung mit wenig Verpflichtungen ein Schlüssel zur Zufriedenheit. Mir sind gute Freundschaften sehr wichtig und ich würde sagen, dass selbst bei lockeren Frauengeschichten bei mir trotzdem auch eine gute zwischenmenschliche Verbindung vorliegt, aber der Gedanke mich festlegen zu müssen, macht mir irgendwie Angst. Es wäre halt ein komplett anderes Leben, aber ich würde mich immer wieder bis zu diesem Zeitpunkt für mein ungebundenes Leben entscheiden (kenne es aber natürlich auch nicht anders).

Kind und Familie kann ich mir gut in 5-10 Jahren vorstellen, aber es ist kein riesen Lebensziel. Mal schauen wie es kommt. Ich mag diese Ungewissheit.

Weshalb so viele hier aus dem Westen komme ist auch ein spannendes Thema. Ich hatte mal im Westen einige Freunde und musste tendenziell feststellen, dass das Geld dort eine größere Rolle spielt. Es wird mehr darüber geredet und natürlich auch generell mehr verdient, sodass man dort als Frugalist auch schneller das Ziel der Unabhängigkeit erreichen kann. Im Osten sind weniger Leute auf eine große Karriere aus und das zwischenmenschliche hat noch einen etwas größeren Wert oder spielt sich zumindest anders ab.

Ist natürlich sehr verallgemeinert, aber es geht ja nur um den Großteil der Menschen. Positive und Negative Ausreiser gibt es natürlich auf beiden Seiten. Aber mit einem Freund war ich mal hier auf einem Festival und er meinte dann auch, dass man hier komplett anders flirtet als im Westen. Hier kam eine gewisse Arroganz oder Angeberei mit materiellen Dingen sehr schlecht an, wohingegen man im Westen damit sogar punkten kann (Aber auch hier beziehe ich mich natürlich nur auf die Junge Generation und auch da ist jeder Mensch natürlich verschieden).

 

Hey Rambo,

 

wilkommen im Forum und viel Erfolg bei deinem Weg : ) Du hast ja schon einiges erreicht und deine Sparquote lässt sich durchaus sehen! Das Geld weiterhin gut und diversifiziert angelegt und deiner FI sollte eigentlich nichts im Wege stehen. Was mich am meisten interessiert: Wie steht denn deine Partnerin zu deinen Plänen? : )

 

Zitat von RamboRainer am 22. April 2021, 8:27 Uhr

Die meisten Forenmitglieder scheinen ja aus den alten Bundesländern zu kommen.
Woran das nur liegt? 😉

 

Ohne auf die Unterschiede zwischen Ost- und West eingehen zu wollen kann das auch einfach damit zusammenhängen, dass wir 4x so viele Einwohner in den alten Bundesländern haben ; )

Zitat von Arnim am 22. April 2021, 9:47 Uhr

Hey Rambo,

 

wilkommen im Forum und viel Erfolg bei deinem Weg : ) Du hast ja schon einiges erreicht und deine Sparquote lässt sich durchaus sehen! Das Geld weiterhin gut und diversifiziert angelegt und deiner FI sollte eigentlich nichts im Wege stehen. Was mich am meisten interessiert: Wie steht denn deine Partnerin zu deinen Plänen? : )

 

Zitat von RamboRainer am 22. April 2021, 8:27 Uhr

Die meisten Forenmitglieder scheinen ja aus den alten Bundesländern zu kommen.
Woran das nur liegt? 😉

 

Ohne auf die Unterschiede zwischen Ost- und West eingehen zu wollen kann das auch einfach damit zusammenhängen, dass wir 4x so viele Einwohner in den alten Bundesländern haben ; )

Das wäre ja zu langweilig als Erklärung :mrgreen:

 

Zitat von Robert95 am 22. April 2021, 8:50 Uhr

 

Weshalb so viele hier aus dem Westen komme ist auch ein spannendes Thema. Ich hatte mal im Westen einige Freunde und musste tendenziell feststellen, dass das Geld dort eine größere Rolle spielt. Es wird mehr darüber geredet und natürlich auch generell mehr verdient, sodass man dort als Frugalist auch schneller das Ziel der Unabhängigkeit erreichen kann. Im Osten sind weniger Leute auf eine große Karriere aus und das zwischenmenschliche hat noch einen etwas größeren Wert oder spielt sich zumindest anders ab.

Ist natürlich sehr verallgemeinert, aber es geht ja nur um den Großteil der Menschen. Positive und Negative Ausreiser gibt es natürlich auf beiden Seiten. Aber mit einem Freund war ich mal hier auf einem Festival und er meinte dann auch, dass man hier komplett anders flirtet als im Westen. Hier kam eine gewisse Arroganz oder Angeberei mit materiellen Dingen sehr schlecht an, wohingegen man im Westen damit sogar punkten kann (Aber auch hier beziehe ich mich natürlich nur auf die Junge Generation und auch da ist jeder Mensch natürlich verschieden).

 

Da ist was dran.

Liebe Grüße, Flitzekittel --------------------------------------------- www.miteigenenhaenden.de - Minimalismus, Selbstversorgung, Konsumreduzierung, Suffizienz, DIY -

Vielen Dank für die Willkommensgrüße!

Zitat von Flitzekittel am 22. April 2021, 8:28 Uhr

erst dachte ich: "was´n das für einer `RamboRainer`?", aber du scheinst ja fest mit beiden Beinen im Leben zu stehen. 😆

Man muss sich ja irgendwie auch bemerkbar machen 🙂

Zitat von Robert95 am 22. April 2021, 8:50 Uhr

Weshalb so viele hier aus dem Westen komme ist auch ein spannendes Thema. Ich hatte mal im Westen einige Freunde und musste tendenziell feststellen, dass das Geld dort eine größere Rolle spielt. Es wird mehr darüber geredet und natürlich auch generell mehr verdient, sodass man dort als Frugalist auch schneller das Ziel der Unabhängigkeit erreichen kann. Im Osten sind weniger Leute auf eine große Karriere aus und das zwischenmenschliche hat noch einen etwas größeren Wert oder spielt sich zumindest anders ab.

Ist natürlich sehr verallgemeinert, aber es geht ja nur um den Großteil der Menschen. Positive und Negative Ausreiser gibt es natürlich auf beiden Seiten. Aber mit einem Freund war ich mal hier auf einem Festival und er meinte dann auch, dass man hier komplett anders flirtet als im Westen. Hier kam eine gewisse Arroganz oder Angeberei mit materiellen Dingen sehr schlecht an, wohingegen man im Westen damit sogar punkten kann (Aber auch hier beziehe ich mich natürlich nur auf die Junge Generation und auch da ist jeder Mensch natürlich verschieden).

Diese Erfahrung habe ich auch gemacht.

Zitat von Arnim am 22. April 2021, 9:47 Uhr

.....Was mich am meisten interessiert: Wie steht denn deine Partnerin zu deinen Plänen? : ) ....

....Ohne auf die Unterschiede zwischen Ost- und West eingehen zu wollen kann das auch einfach damit zusammenhängen, dass wir 4x so viele Einwohner in den alten Bundesländern haben ; )

Meine Kirsche hat Gott sei Dank die gleiche Einstellung wie ich. Sie hat prinzipell Ihre Finanzen selbst in der Hand und investiert lediglich in den MSCI World und hat auch ein paar ausschüttende ETF´s um die 800€-Freigrenze voll auszunutzen.
Wir teilen uns alle Kosten die so anfallen anteilig zum Verdienst auf. Dabei arbeiten wir zur Unterstützung mit mobilen Budgetierungsapps (sehr praktisch wie ich finde).
Sie arbeitet deutlich weniger als ich und verdient im Verhältnis etwas schlechter als ich. Dafür kümmert Sie sich auch mehr um den Nachwuchs (Fahrt zum und vom Kindergarten, usw.) .
Im Haushalt gibt es übrigens keine Aufteilung. Jeder macht alles bei Bedarf.
Ich denke hier habe ich sehr sehr großes Glück.

Das Verhältnis der Einwohner habe tatsächlich nicht bedacht! 🙂

Gruß

Zitat von RamboRainer am 22. April 2021, 10:48 Uhr
Zitat von Robert95 am 22. April 2021, 8:50 Uhr

Weshalb so viele hier aus dem Westen komme ist auch ein spannendes Thema. Ich hatte mal im Westen einige Freunde und musste tendenziell feststellen, dass das Geld dort eine größere Rolle spielt. Es wird mehr darüber geredet und natürlich auch generell mehr verdient, sodass man dort als Frugalist auch schneller das Ziel der Unabhängigkeit erreichen kann. Im Osten sind weniger Leute auf eine große Karriere aus und das zwischenmenschliche hat noch einen etwas größeren Wert oder spielt sich zumindest anders ab.

Ist natürlich sehr verallgemeinert, aber es geht ja nur um den Großteil der Menschen. Positive und Negative Ausreiser gibt es natürlich auf beiden Seiten. Aber mit einem Freund war ich mal hier auf einem Festival und er meinte dann auch, dass man hier komplett anders flirtet als im Westen. Hier kam eine gewisse Arroganz oder Angeberei mit materiellen Dingen sehr schlecht an, wohingegen man im Westen damit sogar punkten kann (Aber auch hier beziehe ich mich natürlich nur auf die Junge Generation und auch da ist jeder Mensch natürlich verschieden).

Diese Erfahrung habe ich auch gemacht.

Hallo zusammen,

das finde ich ein spannendes Thema und auch eines, zu dem ich persönlich beitragen kann.
Ich komme aus Nordwestdeutschland und habe einige Jahre nach dem Studium in Thüringen gelebt, das heisst ich kenne beide Welten sehr gut.

Ich habe nicht das Gefühl, dass man im Westen prinzipiell "mehr über Geld redet", oder "Geld deutlich wichtiger" ist, als im Osten.

Was ich aber beobachtet habe, ist, dass die Menschen im Westen ihr Schicksal und ihren persönlichen Erfolg viel stärker in die eigene Hand nehmen und Eigenverantwortung zeigen. Damit meine ich, dass im Osten viele Menschen die Meinung haben, dass man als "normaler Angestellter" nun einmal nur in einem gewissen Bereich verdienen kann, dass das auch okay sei und man sich damit zufrieden geben sollte.

Der Threadersteller schreibt ja selber, er würde "für den Osten ganz gut verdienen". Was soll das eigentlich bedeuten? Ist gerade in dem heutigen, globalisierten Wirtschaftssystem deine individuelle Arbeitsleistung weniger wert, nur weil du sie 200km Luftlinie weiter nördlich vollbringst (im Vergleich zu Bayern)?

Worauf ich hinaus will ist, dass in Ostdeutschland in vielen Köpfen die Meinung herrscht "hier verdient man weniger, das ist so, das wird auch so bleiben, kann keiner was dran ändern".
Und vielleicht ist das so ein bisschen noch dieses DDR-Denken in den Köpfen, dass es da einen übermächtigen Staat gibt, der gibt die Sachen vor und dem kann man sich beugen bzw. damit zufriedengeben und wenn man keine Lust drauf hat, kann man das Land/die Region ja auch verlassen. Damals schwieriger als heute. Der Ersatz für "Staat" sind dann heute die Grossunternehmen.

Zu mir hat mal jemand gesagt, als ich in einer Freundesrunde über finanzielle Freiheit gesprochen habe "Jeder der soviel Geld hat, dass er nicht mehr selber arbeiten muss, hat einen anderen übers Ohr gehauen" (das habe ich forenfreundlich umformuliert, der O-Ton war etwas rauer).

Wenn man so ein Weltbild und so eine Grundannahme hat - ich muss arbeiten, bis ich 65 bin, da beisst die Maus keinen Faden ab - ja klar. Dann reichen 1800€ netto und dann ist das auch alles okay so, wie es ist.

Dass den Frauen im Westen materieller Wohlstand des möglichen Partners wichtiger sei als im Osten und es im Osten mehr "um den Menschen" gehen würde, kann ich auch nicht bestätigen. Bös gesagt könnte man doch vermuten, dass es gerade nicht so ist, da die Wessi-Damen doch sowieso alle reich erben, während die aus dem Osten sehen müssen wo sie bleiben. 😉

Grüsse vom Sparschwein.

dieses Ost-West-Gedöns ....

Ich bin der Meinung, dass es im Osten sicherlich noch viele Leute gibt, die sich ihrem "Schicksal" ergeben. Die gibt es aber im Westen auch. Es gibt aber auch eine ganze Menge Leute, die daaamaaals gesehen haben, wie sie mit dem System klar kommen und das auch jetzt noch tut. Ich meine, sie wursteln sich irgendwie mit einem Funken Anarchie so durch. Die machen unauffällig ihr Ding.

Ich wäre dafür, dass man nun über 30 Jahre nach der Wiedervereinigung DIE Ossis und DIE Wessis nicht mehr ständig über einen Kamm schert. (Ohne jemanden angreifen zu wollen: Oft urteilen Leute, die die "Gegenseite" kaum oder nur vom Hörensagen kennen. ) Es gibt hüben wie drüben super Leute und echte Idioten.

:flag:

 

Liebe Grüße, Flitzekittel --------------------------------------------- www.miteigenenhaenden.de - Minimalismus, Selbstversorgung, Konsumreduzierung, Suffizienz, DIY -
Zitat von Sparschwein am 22. April 2021, 11:27 Uhr

..., er würde "für den Osten ganz gut verdienen". Was soll das eigentlich bedeuten? Ist gerade in dem heutigen, globalisierten Wirtschaftssystem deine individuelle Arbeitsleistung weniger wert, nur weil du sie 200km Luftlinie weiter nördlich vollbringst (im Vergleich zu Bayern)?

oder dreimal soviel wert wie dieselbe Arbeit 500 km weiter östlich/1.000 weiter südöstlich!
(in Polen bzw. in Ungarn)

wobei netto interessiert, was vom Lohn nach Abzug standortbezogener Kosten übrig bleibt:

oder warum zahle ich in einer Landeshauptstadt im Süd(west)en doppelt soviel Miete wie jemand für eine gleichwertige Wohnung in einer ostdeutschen Kreisstadt?

Zitat von Flitzekittel am 22. April 2021, 11:44 Uhr

Ich wäre dafür, dass man nun über 30 Jahre nach der Wiedervereinigung DIE Ossis und DIE Wessis nicht mehr ständig über einen Kamm schert. (Ohne jemanden angreifen zu wollen: Oft urteilen Leute, die die "Gegenseite" kaum oder nur vom Hörensagen kennen. ) Es gibt hüben wie drüben super Leute und echte Idioten.

Hallo Flitzekittel,

ich kann deinen Post nicht nachvollziehen. Habe doch vorher genau beschrieben, warum ich beide Seiten gut kenne und mir auf Grund dessen ein differenziertes Bild erlauben kann.
Darauf antwortest du, dass du es "nicht mehr höhren kannst" und Leute urteilen, die es nur vom Hörensagen kennen. Genau das tue ich aber nicht.

Soll ja hier auch um Rainer gehen, von daher ist es schon in Ordnung.

 

Zitat von exit-tbd am 22. April 2021, 15:41 Uhr

oder warum zahle ich in einer Landeshauptstadt im Süd(west)en doppelt soviel Miete wie jemand für eine gleichwertige Wohnung in einer ostdeutschen Kreisstadt?

Es gibt per Definition keine "gleichwertige" Wohnung in München, wie in Halle, da der Wert einer Immobilie nur von drei Faktoren abhängt: Lage, Lage, Lage.

Bei deiner Arbeit ist dies aber nicht der Fall.
"In München verdient man mehr, weil da die Lebenshaltungskosten höher sind" ist nicht richtig. Die Lebenshaltungskosten sind dort höher, weil die Menschen sich höhere Lebenshaltungskosten leisten können, da sie mehr verdienen. So wird ein Schuh draus.

Grüsse vom Sparschwein

 

Zitat von exit-tbd am 22. April 2021, 15:41 Uhr
Zitat von Sparschwein am 22. April 2021, 11:27 Uhr

..., er würde "für den Osten ganz gut verdienen". Was soll das eigentlich bedeuten? Ist gerade in dem heutigen, globalisierten Wirtschaftssystem deine individuelle Arbeitsleistung weniger wert, nur weil du sie 200km Luftlinie weiter nördlich vollbringst (im Vergleich zu Bayern)?

oder dreimal soviel wert wie dieselbe Arbeit 500 km weiter östlich/1.000 weiter südöstlich!
(in Polen bzw. in Ungarn)

Weil immer noch genug Leute mit wenig Lohn zufrieden sind und sich eben sagen "2.200€ netto ist ein guter Lohn".
Würden die Leute sagen "für den Lohn kannst du deinen Kram alleine machen" würden sich die Unternehmen vielleicht ein bisschen umorientieren.

Das ist ja genau der Punkt auf den ich hinaus will.

Grüsse vom Sparschwein

Hallo alle zusammen,

nach wie vor lese ich hier gerne die Beiträge und Meinungen von anderen.
Nachdem nun weitere 1,5 Jahre nach dem Eingangspost meinerseits vergangen sind, will ich hiermit ein kurzes Update zu meinen Umständen geben.

An den Rahmenbedingungen hat sich großartig nichts geändert:
Nach wie vor habe ich den gleichen Job, lebe in der gleichen Stadt, in der gleichen Wohnung mit der gleichen Frau. 😛

.... okay, zu erwähnen sind doch zwei Dinge: Ich habe keinen Nebenjob mehr, da ich nochmal Vater geworden bin.
Das wegfallende Einkommen konnte ich mit Gehaltsanpassungen inflationsbereinigt kompensieren.
Mit der Geburt meines zweiten Kindes vor wenigen Tagen, versuchen wir weiterhin unseren Lebensstandard beizubehalten, obwohl wir natürlich realistisch sind und wissen, dass die Kosten nun deutlich ansteigen.
Also nicht nur wegen der Infolation, viel mehr wegen des Kindes....
Ich brauche z.B. demnächst einen Windelbomber.
Die Wohnsituation wird/ist beengter denn je, aber mit smarten Lösungen bei Möbeln und Co. denken wir auch langfristig noch in unserer Drei-Raumwohnung leben zu können.

Ich habe glücklicherweise gegen Ende vergangenen Jahres eine große Position Kryptowährung mit enormer Rendite (für mein Empfinden) steuerfrei veräußert, wovon ich meine erste kleine ETW erwerben konnte.
Nach etwas Renovierungsarbeit ist diese jetzt fest vermietet, AIR BNB hätte ich mir hier auch gut vorstellen können, was mir aber gerade zu aufwändig wäre.
Vielleicht später irgendwann....

Vermögen bis dato (nur meine Situation, nicht der von meiner Partnerin, da getrennte Finanzen)
115k Depot, 85k ETW 19k Edelmetalle, 10k Krypto, 15k Cash

Grüße

Wow, erstmal herzlichen Glückwunsch zu deinem zweiten Kind! Das liest sich doch echt gut, auch wenn dadurch natürlich erstmal die Kosten ansteigen. Die Entlastung durch den weggefallenen Nebenjob wird dein zweites Kind bestimmt gut kompensieren 😀

..und dann ein weiteres Mal herzlichen Glückwunsch zu deinen passgenau realisierten Kryptogewinnen! Eine Vermögenssteigerung von 117.000 € in nur 1,5 Jahren bei einem Durchschnittsgehalt ist ja wohl mal unglaublich! 😉 Waren das alles Kryptogewinne oder hast du da noch einen Geheimtipp für uns? ^^

 

Liebe Grüße